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Thema: Philatelie: Sind Sie Sammler oder Philatelist ?
doktorstamp Am: 14.02.2010 09:29:11 Gelesen: 67714# 1 @  
@ snakefelder

Hallo Dieter,

da ist schon einiges angeschnitten worden. Fazit: Jeder sollte sammeln wie es ihm Spaß macht.

Ebay, obgleich sehr bekannt, teils berüchtigt, ist keineswegs als Preisbarometer zu betrachten, und auch nicht in Erwägung zu bringen.

Marktbeobachtungen werden anderes zeigen. In den Auktionskatalogen wirst du viele Sammlungen zum Angebot sehen, freilich haben solche ihren Vorbesitzern Spaß gemacht, aber Geldanlegend sind sie nicht. Dann gibt es die Namensversteigerungen, diese beinhalten das gleiche wie andere Sammlungen auch, nur sind die Mengen anders, und es wurde mit diesen Sammlungen ausgestellt und/ oder geforscht um das Wissen der Philatelie zu fördern. Ein Sammler ist nicht zu verpönen, da er nur nach Hauptnummern artig sammelt.

Es kann also behauptet werden, die Absichten eines Sammlers belaufen oder beschränken sich auf Komplettheit und Wert, ein Philatelist dagegen sammelt der Forschung wegen.

Lediglich sind sie Aussichten bei den Philatelisten wenn ihre Sammlungen veräussert werden besser als für den einfachen Sammler. Dies trifft besonders zu, wenn der Philatelist bekannt ist, oder war. Mit dem Verkauf werden nicht nur Marken und Belegen verkauft, man kauft auch Wissen.

Der Grund warum es dieses und andere philatelistischen Foren im Internet gibt ist um das Wissen andere zu verteilen und zu verbreiten, in der Hoffnung aus Sammler Philatelisten zu schaffen. Dies ist in einigen Fällen uns gelungen, auch andere für die Philatelie zu interessieren.

mfG

Nigel

[Beitrag kopiert aus dem Thema 'Wertverlust von Sammlungen']
 
Blättchensammler Am: 14.02.2010 11:12:36 Gelesen: 67693# 2 @  
@ doktorstamp [#87]

Hallo Nigel !

Deine Aussagen sind wohl wahr, erst jetzt ist mir bewusst, ich bin gar kein Philatelist, es war wohl nur mein Wunschdenken, nein ab heute möchte ich für mich als reiner Sammler bezeichnen.

Da alle jedoch unter den Oberbegriff, Sammler und Jäger fallen, wie hoch sind da prozentual die Anteile ?

a) Sammler m.M. 80 %
b) Philatelisten m.M. 20 %

Liege ich da in etwa richtig ?

mfg
Stefan
 
siegfried spiegel Am: 14.02.2010 12:35:42 Gelesen: 67681# 3 @  
@ Blättchensammler [#88]

Die Annahme ist sehr optimistisch.

Ich tippe a) 98%.
 
Cantus Am: 14.02.2010 14:29:29 Gelesen: 67666# 4 @  
Hallo Siegfried,

ich denke, wenn man die ganzen Abonnements"Sammler" noch dazu zählt, dürftest du da richtig liegen. Allerdings vermischen sich gelegentlich die Ränder miteinander, denn auch Philatelisten müssen sammeln und jagen, um immer wieder neues Material heran zu schaffen. Es ist jedoch ein riesiger Unterschied, ob ich mich mit einem bestimmten Thema intensiv auseinandersetze und vielleicht sogar versuche, dazu grundlegende Erkenntnisse zu gewinnen und diese für die Nachwelt zu konservieren, oder ob ich letztlich meine Sammeltätigkeit dem Diktat von Alben- und Katalogherstellern unterwerfe oder nur das in die Sammlung aufnehme, was mir meine Postverwaltung oder der Händler, bei dem ich ein Abonnement laufen habe, zukommen lassen.

Ich selber würde mich hinsichtlich einzelner Sammelthemen durchaus als Philatelisten bezeichnen, bei anderen jedoch nur als Sammler und Jäger, ohne jedoch Abonnent zu sein. Die mir zur Verfügung stehende Lebenszeit, aber auch der Geldbeutel reichen einfach nicht aus, mich mit allen Sammelthemen gleichmäßig intensiv zu beschäftigen, und im Moment sind das etwa 20 verschiedene. Je intensiver man sich jedoch mit einigen auserwählten Themen beschäftigt, desto mehr Freude gewinnt man selbst bei der Entdeckung nur kleiner Unterschiede zu bereits vorhandenem Material, auch wenn der Kreis derer, die dafür vielleicht Verständnis hätten, zumeist recht gering ist. Das macht aber nichts, denn das Ganze soll ja mir Spaß machen; was meine Nachwelt später mal damit anfängt, ist mir ziemlich egal.

Viele Grüße
Ingo
 
doktorstamp Am: 15.02.2010 14:44:44 Gelesen: 67598# 5 @  
Wer schon weitere Literatur besitzt (Michel Kataloge ausgeschlossen), und sich über sein Gebiet kundig macht, hat schon die ersten Schritte unternommen Philatelist zu werden.

@ siegfried spiegel [#89]

So krass sehe ich das doch nicht, es sei denn du beziehst dich auf die Spezialisten hier. Dieses Forum hat um die 1.400 Mitglieder, dir nach hiesse es, es gebe ganze 28 Philatelisten. Richard vermag die Zahlen korrigieren.

@ Blättchensammler [#88]

Stefan

Deine Zahlen dürften ungefähr hinhauen.

@ Cantus [#90]

Wie du schreibst, es stimmt, eine ganz harte Linie zu unterstreichen zwischen den beiden entspricht auch keineswegs der Wahrheit. Denn vom Anfänger bis Spezialist ist oft ein langer Weg. Mit der Aufnahme und dem Aneignen von Wissen geht man diesen Weg langsam aber sicher. Jede Reise fängt mit einem Schritt an, wie es so schön heisst.

mfG

Nigel
 
funnystamp Am: 16.02.2010 19:56:19 Gelesen: 67517# 6 @  
@ doktorstamp [#91]
@ Cantus [#90]
@ Blättchensammler [#88]

Nun verfolge ich mit Interesse diese Diskussion und möchte auch einen "kleinen" Beitrag hier leisten.

Ich sammle seit Jahren Briefmarken, zuerst "wie wild", ohne Anleitung und einfach so drauf los, was sich irgendwo abzulösen ließ oder zu tauschen war; dann, nachdem ich mir auch Briefmarken kaufen konnte, erweiterte ich meinen Bestand bei der Post und bald auch bei Händlern.

Mit gehobenen Ansprüchen meiner Sammelleidenschaft suchte ich schließlich auch nach weiteren Informationen und kam so über die Händlerbroschüren hinweg und versuchte es im Verein. Dort aber wurde mir bald klar gemacht, dass ich nur ein "Sammler" (oder Anhäufer) sei.

Nachdem ich die erste Frage eines "Philatelisten", ob ich denn den Posthornsatz besäße, nicht mit ja beantworten konnte, kam ich mir doch wie ein Aussätziger vor, denn mir schlug eine breite Welle Ignoranz der "erfahrenen, alten Philateliehasen" entgegen, die sich von den Sammlern abzugrenzen versuchten.

Hier wurde mir dann auch indirekt vermittelt, dass "Briefmarken-Sammeln", ich traue mir den Begriff hier auch öffentlich zu verwenden, eine todernste Sache sein muss und nur unter bestimmten Bedingungen akzeptiert wird. Das denke ich mir auch immer, wenn ich dann Ausstellungen besuche. Meistens bin ich allein (und verloren) zwischen den vielen Rahmen, die mich selbst bald langweilen, obwohl ich doch Interesse haben müsste, so denke ich mir immer noch.

Viel lieber schaue ich mir die kreativen Rahmen der Jugend an oder stöbere ich auch bei den Händlern. Bin ich also kein Philatelist, weil mich die Rahmen anöden oder weil ich mir nicht dreihundert verschiedene Mühlradstempel leisten kann?

Ob man nun unterscheidet zwischen Philatelie und Briefmarkensammeln mag eine Definitionssache sein, aber wie uns z.B. Wikipedia belehrt, ist nicht einmal der Begriff "Philatelie" so eindeutig, wie viele das gerne hätten, denn auch das einfache Ansammeln steckt in den griechischen Wurzeln des Begriffs.

Ich denke, dass diese Diskussion über Begriffe eher schädlich für unser Hobby ist. Vielmehr sollten wir das Hobby herausstellen und das Sammeln von philatelistischen Belegen jedem nach seinem Gusto überlassen und nicht schnell urteilen. Dann erübrigt sich auch die Frage nach dem Wert einer Sammlung.

Natürlich muss ich entweder Zeit oder Geld oder beides investieren um zu einer Sammlung nach meinem Gusto zu gelangen, aber im Vordergrund steht doch die Freude über ein erworbenes neues Stück, sei es nun von der Versandstelle gekauft oder auch als seltene Abart in der Kiloware gefunden. Meine wertvollsten Stücke habe ich meist in Massenware, Kiloware oder Geschäftspost gefunden, wobei der Begriff "wertvoll" für mich jetzt nicht unbedingt mit dem Begriff "Euro" in Verbindung gebracht werden muss.

Bin ich nun ein Sammler, weil ich über 3000 selbstklebende Marken der Ausgabe "Schinkel" angehäuft habe, oder schon ein Philatelist, weil ich ca 250 verschiedene Druckmerkmale (Druckzufälligkeiten und einige davon als Plattenfehler bestätigt) entdeckt habe und die Häufung der Druckzufälligkeiten mit der Verteilung der Briefzentrenstempel in Verbindung gebracht habe um gezielt nach Plattenfehlern zu suchen?

Für mich ist dieses Album sehr wertvoll, in ebay würde ich für dieses Album, wenn überhaupt, vielleicht zehn Euro erzielen, bei einer Händler-Auktion wäre es sicherlich nur ein bedeutungsloser Teil eines "Auflösungspostens". Ist dieses Forschungsarbeit und Philatelie oder ist es dennoch nicht philatelistisch, weil es keine klassischen, wertvollen Marken sind? Viele Fragen eine Antwort!

Es hat mir Spass gemacht und das Album ist für mich wertvoll, ein Plattenfehlersammler wäre sicherlich nur an den wenigen Fehlermarken interessiert, ein Stempelsammler vielleicht an den Stempeln.

Erst mit dieser Sammlung habe ich begriffen, was Philatelie ist. Denn ich habe festgestellt, nachdem ich hier kaum mehr neues finden konnte, dass das Sammelgebiet einen vorläufigen Abschluss finden musste, es sei denn, ich würde diese Sammlung nun mit sehr teuren Druckabweichungnen noch ergänzen, was aber finanziell nicht möglich ist. Auch wenn meine Schwerpunkte des Sammelns sich nun notgedrungen verlagert haben, immer, wenn ich eine Schinkelmarke unter die Lupe bekomme, wird sie auf Herz und Nieren oder Punkt für Punkt untersucht, in der Hoffnung eine neue Variante gefunden zu haben.

Wikipedia zitiert: "philos (= Freund) und a telos (ohne Ende), also „Freund dessen, was nie endet“

Ich wünsche euch ebenso
viel Freude an der Philatelie
funnystamp
 
meckiphil Am: 17.02.2010 14:24:22 Gelesen: 67475# 7 @  
Im Jahre 1944 habe ich als Achtjähriger das Briefmarkensammeln begonnen und sammle heute noch. Aber weil ich außer Briefmarken auch noch die Postgeschichte von Orten, in denen ich in meinem Leben gewohnt habe, sammle, bin ich wohl jetzt ein Philatelist. Meine ersten Tauschpartner waren im Jahre 1945 die Amerikaner, die "Hitler-stamps" wollten und mir dafür Kaugummis, Bonbons und Schokolade gaben. Seinerzeit eine ganz tolle Währung, oder?

Die Kritik an "den Sammlervereinen" verstehe ich nicht. Ich mag keine Verallgemeinerungen, denn sie geben nur Allgemeinplätze wieder. In vielen Vereinen gibt es sogemannte "Paten," die Neuankömmlinge an der Hand nehmen und keiner wird diskriminiert, weil er ein "Buberl-Sammler" (Bund und Berlin-Sammler) ist. Er wird aber angeleitet, sich als Sammler zum Philatelisten weiter zu entwickeln. Egal, ob er Thematik, Postgeschichte oder Ländersammlungen pflegen will.

Wenn dem nicht so sein sollte, dann würde ich mir einen anderen Verein suchen, bei dem ich auch Freunde finden könnte, wie ich sie in meinem Verein seit mehr als fünfunddreissig Jahren gefunden habe. Hoffentlich darf ich noch recht lange Sammler und Philatelist sein.

Beste Sammlergrüße

Lothar
 
Harald Zierock Am: 21.02.2010 09:57:32 Gelesen: 67392# 8 @  
Guten Morgen an alle,

meiner Meinung nach könnte man aber auch Sammler und Philatelist zugleich sein, oder? Bei einigen Gebieten spezialisiert man sich mehr, bei anderen weniger.

Schönen Sonntag,

Harald
 
Lars Boettger Am: 21.02.2010 10:53:51 Gelesen: 67385# 9 @  
@ Harald Zierock [#94]

Hallo Harald,

da möchte ich widersprechen: Wer ein Philatelist ist, kann kein (Briefmarken)-Sammler mehr sein.

Ein Briefmarkensammler steckt seine Marken in Zigarrenkisten, sortiert höchstens nach Ländern und hat vielleicht Briefmarkenalben. Mit dem Kauf eines Briefmarkenkataloges bewegt er sich schon hin zum Philatelisten. Die Preisunterschiede für Farben, Zähnungen und Wasserzeichen zwingen ihn dazu, sich intensiver mit dem Thema auseinander zu setzen. Sobald das erste Mal eine Zähnung bestimmt oder den Wasserzeichensucher in der Hand hat, ist er Philatelist. Und das wird er dann nicht mehr los.

Für mich ist der Unterschied Sammler/Philatelist im Wissen begründet. Sobald ich anfange zur sortieren und zu bestimmen, bin ich Philatelist. Dabei ist es egal, ob ich Marken eines Landes zum Spass sammele. Das Werkzeug, die Marken zu analysieren und zu erforschen, bringe ich mit.

Wir bleiben natürlich alle "Sammler und Jäger", das verbindet uns mit den Numismatikern oder Ü-Eier-Sammlern.

Beste Philatelistengrüsse!

Lars
 
Harald Zierock Am: 21.02.2010 11:22:50 Gelesen: 67378# 10 @  
@ Lars Boettger [#95]

Hallo Lars,

irgendwie hast Du schon recht, aber wenn man die ganze Welt sammelt, kann man nicht in allem spezialisiert sein.

Ich wünsche Dir noch einen angenehmen Sonntag, trotz des miesen Wetters,

Harald
 
Henry Am: 21.02.2010 16:43:30 Gelesen: 67355# 11 @  
@ Lars Boettger [#95]
@ Harald Zierock [#96]

Ich möchte das Gesagte mal so verdeutlichen:

Wer Briefmarken so sammelt, wie von Lars dargestellt, ist ein "Briefmarkensammler". Sobald er sich nur ein wenig mehr für die Einzelheiten seiner Marken interessiert, darf er sich das P vom "PHILATELIST" zuschreiben. Mit jeder Stufe der Wissenserweiterung darf er sich einen weiteren Buchstaben zu eigen machen. Und wenn er beim letzten Buchstaben angekommen ist, dann ist sein Wissen so umfangreich, dass er hier in den Philaseiten als Fachmann anerkannt sein sollte.

Ist jetzt nicht so ganz ernst gemeint, soll aber verdeutlichen, dass man umso mehr als Philatelist "wahrgenommen" wird, je größer das Fachwissen ist. Das kann natürlich durchaus auf ein Spezialgebiet beschränkt sein.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Harald Zierock Am: 21.02.2010 17:08:41 Gelesen: 67348# 12 @  
Philatelie ist ein grosser Begriff!

Manche Leute haben nur ein Fachgebiet.

Es gibt auch die Vorphilatelie und hat mit Briefmarken wenig zu tun.

Meines Erachtens weiss auch der größte Fachmann nicht Alles.

Schönen Abend,

Harald
 
Lars Boettger Am: 21.02.2010 18:08:48 Gelesen: 67334# 13 @  
@ Harald Zierock [#12]

Hallo Harald,

das Sammelgebiet (oder die Grösse) spielt keine Rolle. Ich habe von der Vorphilatelie bis zur Semi-Klassik schon alles gesammelt (bzw. sammele noch) und ausgestellt. Egal welches Gebiet ich neu anfange, ich werde das immer durch die Augen eines Philatelisten sehen - und entsprechend angehen.

Wissen: Es gibt ein paar verdammt ausgefuchste Alle-Welt-Sammler. Täusch Dich mal nicht. Ausserdem erleichtert das tiefe Verständnis für ein Sammelgebiet das Einarbeiten in andere Sammelgebiete. Ich hatte einmal das Glück, das FIP-Expertenteam auf einer Weltaustellung für einen Tag begleiten zu dürfen. Da merkt man dann, dass es tatsächlich "allwissende" Philatelisten gibt.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Angelika Am: 21.02.2010 18:11:55 Gelesen: 67332# 14 @  
Hallo,

wir sammeln Absenderfreistempel und sind auch Philatelisten.

Wer nur Briefmarken aus dem Umschlag der Versandstelle nimmt und diese in ein Vordruckalbum steckt, ist meines Erachtens kein Philatelist.

Einen schönen Sonntag,

Angelika
 
Harald Zierock Am: 21.02.2010 18:38:46 Gelesen: 67325# 15 @  
@ Lars Boettger [#13]

Guten Abend Lars,

Ich mache das genau so wie Du, aber wir sind eben nicht die Masse!

Ob Sammler oder Philatelist spielt doch keine Rolle. Beide haben mit Briefmarken zu tun, und nicht jeder nimmt dieses Gebiet so ernst.

Es gibt noch andere Dinge im Leben!

Harald
 
Harald Zierock Am: 21.02.2010 18:40:10 Gelesen: 67324# 16 @  
@ Angelika2603 [#14]

Hallo Angelika,

Du hast mit Deiner Aussage auch Recht. Mache nur weiter so, und lasse Dich nicht beeinflussen.

Schönen Abend,

Harald
 
Polen-Anton Am: 21.02.2010 19:07:49 Gelesen: 67312# 17 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Wer sagt oder meint, dass das Album oder der Katalog Gott ist und er der Prophet, ist ein -vielleicht wohl seriöser- Sammler.

Die Philatelie fängt dort an, wo der Briefmarkenkatalog aufhört. Und auch unter den Philatelisten gibt es kleine und Spezialisten.

Aber auch: Spass am Hobby ist am allerwichtigsten.

Ich bastle fröhlich weiter an meiner posthistorischen Sammlung Polen ab 1900. Die sich wieder in Teilsammlungen untergliedert. Interessant ist dabei, dass man immer wieder was Neues entdeckt. Und darum geht es uns allen, sowohl Sammler wie Philatelisten: Entdeckerfreude.

Gruss

Polen-Anton
 
heide1 Am: 21.02.2010 21:24:15 Gelesen: 67293# 18 @  
Moin, ungefragt mal dazu:

... ein Philatelist sucht und forscht ...
... ein Sammler verwaltet sein Album ...

Gruß Jürgen
 
asmodeus Am: 22.02.2010 09:28:37 Gelesen: 67252# 19 @  
Es wurde schon alles geschrieben und ich kann nur von meinen Erfahrungen schreiben.

Ich würde mich schon als Philatelist beschreiben, aber nach zig Jahren der Sammelleidenschaft, weiß ich nicht alles. Ich sammle Großbritannien, aber es gibt einige Sparten, da hört mein "Wissen" auf - höchstens "Halbwissen" ist vorhanden und ich kann bei Fragen keine gute Antwort geben und da fängt bei mir schon der Philatelist an: Ich suche dann nach Antworten! Ich wühle meine Bücher, das Internet und die Foren durch. Es läßt mich nicht locker.

In meinen Augen ist schon der Fragesteller ein "Philatelist"! Er fragt nach und hat sich Gedanken gemacht - er steht am Anfang dieser Erfahrungstreppe! Kein Philatelist oder Sammler sind für mich die Fragesteller nach Wert, nur weil sie es auf dem Dachboden etc. gefunden haben. Ich spreche von Sammler! Einige Sammler bleiben auf bestimmte Stufen stehen oder entwickeln sich weiter! Zum Beispiel würde ich nie ausstellen, obwohl ich mit dem Gedanken gespielt habe, aber ich bin trotzdem Philatelist. Ich sitze in meinem Kämmerlein und "bilde" mich weiter fort. Der Austausch in Foren, Vereinen und mit Sammlern (leider immer mehr im Internet) bringen mich voran.

Forsche ich? Ist schwer zu sagen. Ich suche nach unentdeckten Sachen - egal was, also forsche ich schon. Es gibt Sammelgebiete, da gibt es kaum noch was zu erforschen, aber es gibt doch noch viel unentdecktes Material. Ein Buch werde ich wohl auch nie schreiben. Aber degradiert es mich nicht? Nein!

Ich merke selber bei mir, wenn ich ein neues Sammelgebiet anfange! Mein Gehirn läuft auf Hochtouren. Ich brauche Literatur: Ich möchte Hintergründe wissen; Spezialkataloge: Ich möchte Plattenunterschiede wissen; Stempel usw., usw.. Ich begnüge mich nicht mit den einfachen Katalogen. Ich besorge mir Literatur solange ich die Sprache kann und lese mich ein. Das ist schon der Philatelist.
 
Harald Zierock Am: 22.02.2010 09:45:21 Gelesen: 67248# 20 @  
Hier ist ein Satz aus Wikipedia. So wie ich das verstehe ist Philatelist und Briefmarkensammler das selbe.

Die deutsche Sprache bietet dem Philatelisten die Varianten „Briefmarkenkunde“ beziehungsweise „Briefmarkensammler“ an.

Es sind die Menschen die einen Unterschied mit grosser Phantasie suchen.

Hier der Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Philatelie

Harald
 
Lars Boettger Am: 22.02.2010 13:51:32 Gelesen: 67225# 21 @  
@ Harald Zierock [#20]

Hallo Harald,

man muss ja nicht alles Glauben bzw. Unterschreiben, was in Wikipedia steht.

Ein Phiatelist ist Briefmarkensammler, ein Briefmarkensammler nicht unbedingt Philatelist.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Harald Zierock Am: 22.02.2010 13:58:13 Gelesen: 67224# 22 @  
@ Lars Boettger [#21]

Lars,

was Du sagst stimmt zwar, aber im Duden steht auch, Philatelist, (Briefmarkensammler), und ich nehme an, der Duden ist eine Institution, oder nicht?

Harald
 
Lars Boettger Am: 22.02.2010 14:19:22 Gelesen: 67222# 23 @  
@ Harald Zierock [#22]

Hallo Harald,

nein - siehe obige Gleichung. Wenn es die Differenzierung nicht geben würde, dann macht der Thread keinen Sinn. Ich bin der Meinung, dass es einen Unterschied gibt, den man erklären kann. Ich kann aber auch akzeptieren, wenn Du, der Duden oder Wischipedia nicht dieser Meinung sind.

Meine Hartnäckigkeit bei diesem Thema beruht auf den Erfahrungen in einem anderen Forum. Dort wurde "Philatelist" von einigen Mitgliedern als Schimpfwort angesehen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Harald Zierock Am: 22.02.2010 15:28:22 Gelesen: 67208# 24 @  
@ Lars Boettger [#23]

Hallo Lars,

ist auch nicht so wichtig!

Ich bin seit heute Morgen dabei Japan auf Kiloware zu sortieren. Nun bleibe ich ein wenig am PC, da ich ein bisschen die Nase voll habe.

Philatelistische Grüße,

Harald
 
JFK Am: 22.02.2010 15:31:10 Gelesen: 67207# 25 @  
@ Lars Boettger [#23]
@ Harald Zierock [#22]

Ihr habt ja von verschiedenen Seiten betrachtet sicherlich semantisch, dudenmässig oder wikipediamässig recht, aber erzählt mal einer 18 Jährigen, Ihr seid Briefmarkensammler...

Als Philatelist kommt Ihr in punkto ernst genommen werden mit Sicherheit besser weg. Noch ...

Auch, wenn in anderen Foren anscheinend ein anderer Sprachgebrauch eingeführt wurde.

Leider ist ja der Briefmarkensammler heute von gestern, wird von der "Jugend" bis 30/40 fast schon einmal belächelt und etwas argwöhnisch bis abfällig betrachtet.

Da konnten/haben wir wohl allesamt, egal ob Sammler und/oder Philatelisten in den letzten Jahren-Jahrzehnten zu wenig tun/getan, um uns dem Zeitgeist entgegen zu stemmen und die Jugend auch ein wenig flächendeckend für die Philatelie zu begeistern. Was nutzt es uns insoweit, Philatelisten zu sein oder uns als solche zu fühlen, wenn wir so langsam aber sicher zu einer aussterbenden Spezies werden/oder schon fast geworden sind?

Insoweit empfinde ich die Frage, ob Sammler oder Philatelist, sicherlich als wesentlich für die Einstufung des eigenen Egos, die semantische, historische oder sonstige Betrachtung - aber irgendwie auch etwas kafkaesk, wenn wir nicht mehr daraus machen als nur eine dialektische Auseinandersetzung mit dem Thema Sammler/Philatelist.

So führt mich diese Frage unweigerlich zu der für´s Überleben als Spezies wesentlicheren Frage, was können wir tun

- um einen grösseren und auch jüngeren Kreis anzusprechen,
- um mehr für die Jugendarbeit zu tun,
- und um unsere muntere Schar wieder nachhaltig zu vergrössern?

Im Verband, in den Arges, im Verein und auch jeder für sich im persönlichen Umfeld.

Dies gäbe bestimmt genug Stoff und Anregung für ein eigenständiges Thema: Vorschläge und Erfolgsergebnisse/-erlebnisse zum Erhalt der Philatelie.

Ein Schritt ist sicher, noch mehr latente Sammler an die Philaseiten heranzuführen und wieder zu Sammlern und auch Philatelisten zu machen, aus eigener Erfahrung kann ich sagen, seitdem ich hier dabei bin, hat mein Spassfaktor am Thema Briefmarken und Philatelie wieder enorm zugenommen. Ich werde auf jeden Fall bei mir im Verein und im sonstigen Umfeld mal die Werbetrommel rühren.

Gab es da nicht einmal eine Vorlage oder einen Flyer von Richard, die/der sich reaktivieren liesse?

Beste Grüße
Jürgen
 
Harald Zierock Am: 22.02.2010 15:43:48 Gelesen: 67202# 26 @  
@ JFK [#25]

Hallo Jürgen,

Das hast Du sehr schön, und sehr gut ausgedrückt! Ich hatte dieses Thema nicht zu ernst genommen, sondern wollte nur einmal einen Meinungsaustauch.

Was Du beschreibst, trifft fast auf jeden Verein zu, da die älteren Sammler/Philatelisten, es versäumt haben, die Jugend zu interessieren und auszubilden.

Es gibt aber auch viele "Ältere", die zwar sehr lange sammeln, aber dennoch nie eine Ahnung hatten.

In unserem Verein habe ich gemerkt, dass die meisten einmal im Monat zur Versammlung kommen, um von zu Hause los zu kommen. Ich bin mir fast sicher, das einige noch nicht einmal mit dem Zähnungsschlüssel umgehen können!

Anfangs waren wir über hundert, heute sind wir kaum noch 50. Bei jeder Versammlung sind höchstens 25 Mitglieder anwesend.

Jugend haben wir keine mehr, und ich, mit meinen fast 52 Jahren, gehöre zu den jungen Mitgliedern.

Was kann man da tun? Nichts, wenn kein Interesse mehr da ist. Aufgeben darf man aber nie.

Schönen Nachmittag,

Harald
 
DL8AAM Am: 22.02.2010 18:38:48 Gelesen: 67183# 27 @  
@ funnystamp [#92]

Jou, die "Abgrenzung" ist oft schon ziemlich fliessend. Für den einen ist Philatelie erst Philatelie, wenn es "qualitativ hochwertig" wird. Aber wer definiert was bzw. ab wann etwas "hochwertig" oder gar "hochwertiger" ist?

Ketzerische Frage: Ist so was überhaupt notwendig ?

Wir betreiben ein Hobby. Primärer Beweggrund ist (bzw. sollte) bei den meisten der Aspekt "Spass" sein. Ob, nun Philatelist, Briefmarkensammler oder der "bunte Bildchensammler", alle sollen ihren Spass im Hobby finden.

Wobei, ich muss gestehen, dass ich mich auch selbst immer wieder dabei ertappe die Unterschiede zu dem "anderen Aspekt", zu "dem Anderen da" doch etwas bewusster wahrzunehmen. Mein Vater zum Beispiel ist ein klassischer Briefmarkensammler, er sammelt Bund im Postabo und "fertig", da war und ist sein Hobby - in exakt dieser Form - seit 40 oder mehr Jahren. Der Rest interessiert nicht. Zwar werden anderen eingesammelte Briefmarken (Ausland) nicht weggeworfen, sondern wandern in dicke Alben, idealerweise sogar nach Ländern geordnet. Aber auch hier "fertig und aus". In diesem Fall würde ich nicht mehr von Philatelie sprechen. Er betrachtet sich aber auch nicht selbst als Philatelist.

Er ist Briefmarkensammler und er hat (noch) Spass daran (obwohl er sich seit einigen Jahren über die "unschönen" neueren Ausgaben der Post ärgert und immer "droht" ganz auszusteigen).

Philatelie hat "für mich" einen anderen Ansatzpunkt, neben dem reinen Sammeln gesellt sich ein weiterer Aspekt dazu, wobei diesen Aspekt sauber anzusprechen wird schon sehr problematisch. Vielleicht kann man es mit "Anspruch an den Inhalt" etwas besser fassen. Aber eine echte Definition (d.h. eine saubere Grenzziehung) kann - so meine ich - der Sache nicht gerecht werden. Was für den einen schon "Anspruch" ist, ist für die Koryphäe "Mitnahmeschiffspost des 17. Jahrhunderts" einfach nur prä-kindliche Pillepalle (auch wenn der nicht mal so meint oder sagen würde, im Hinterkopf spukt dieses aber mit). Mit allen möglichen Grauwerten dazwischen.

Philatelie hat aber "für mich" nichts mit Klassik, teuren oder seltenen Ausgaben etc. zu tun. Eine systematische Erfassung von Plattenfehlern und Druckzufälligkeiten einer einzelnen Ausgabe ist auf jeden Fall schon echte echte Philatelie. Idealerweise im Rahmen einer späteren "wissenschaftlichen" Auswertung und Dokumentation und sei nur auf der eigenen privaten Webseite als selbst zusammengeschustertes PDF-File, es muss nicht immer ein gebundenes Buch werden.

Auch ist Philatelie, wenn man die neue "Infopost" (Postwurf- etc.) Welle unserer Post systematisch sammelt, erfasst, Hintergrundmaterial der Post sichtet und idealerweise auch mal was "vorzeigt". Es muss nicht auch immer eine Rahmenausstellung auf einer großen Messe sein.

Hatte mal aus Spass geschrieben: Eine Dokumentation von handschriftlichen Kugelschreiber-X-Entwertungen der Briefträger bzw. die Katalogisierung der dienstlich gelieferten Kugelschreiberarten und -minen dazu, wäre eine "schöne" Idee im Bereich der modernen Philatelie. Auch das sollte, wenn es "richtig angefasst wird" ein echtes philatelistisches Thema sein, wäre zumindest für mich. ;-) Oder ? Zwar keines um sich einen (guten) Namen zu machen, aber warum eigentlich nicht.

In 1000 Jahren wird das Handbuch bestimmt Gold wert sein. ;-)

Sorry, ich liebe es zu überspitzen, aber damit kann vieles klarer werden. ;-))

Mit philatelistischen Grüßen
Thomas
 
Cantus Am: 22.02.2010 20:21:16 Gelesen: 67162# 28 @  
Guten Abend zusammen,

zwei Sachen möchte ich noch ergänzen.

Ich kenne Menschen, die haben ein Abonnement bei der Post laufen, bekommen in unregelmäßigen Abständen die Neuheiten geliefert, stecken sie ins Album und warten dann auf die nächste Lieferung. Irgend etwas anderes geschieht mit deren Sammlung nicht, sie selber haben auch keinerlei Interesse, sich darüber hinaus mit Briefmarken, Briefen oder anderem mehr zu beschäftigen. Das sind für mich absolut keine Philatelisten.

Ein anderes Thema ist der Nachwuchs. Jede/r Jungsammler/in, egal ob vom Alter her oder von der bisherigen Dauer des Interesses an Briefmarken, bekommt zumindest einmalig von mir Marken und/oder Belege geschenkt, um das Interesse wach zu halten oder um ganz allgemein die Freude an der Philatelie zu fördern. Wir alten Sammler haben in aller Regel so viele Dubletten gehortet, dass man problemlos davon abgeben kann. Denkt mal drüber nach.

Viele Grüße
Ingo
 
Jahnnusch Am: 22.02.2010 22:13:51 Gelesen: 67144# 29 @  
Hallo Cantus,

seit drei Jahren steht mein Angebot der Wunderkisten auf den Philaseiten. Bis jetzt hat noch keine Sau auch nur danach gefragt. Wie soll aber auch ein Jugendlicher darauf aufmerksam werden? Unsere Jugendgruppe steht auch nur auf dem Papier. Bitte zwischen den Zeilen lesen und den derben Ausspruch verzeihen.

Und dräut der Winter noch so sehr
mit trotzigen Gebärden und streut er Eis und Schnee umher,
es muß doch Frühling werden. Ihn der Rhön gehts schon los.
 
Cantus Am: 23.02.2010 00:37:01 Gelesen: 67131# 30 @  
Hallo Jahnnusch,

auf mich ist bisher auch noch nie jemand zugekommen. Es geht auch anders. Ich habe hier im direkten Wohnumfeld zwei Mädchen im Alter von etwa 12 Jahren, die sammeln und mit mir auch schon mal zur Messe waren und denen es dort gefallen hat. Ansonsten orientiere ich mich in meinem Briefmarkenforum am Alter der Forumteilnehmer oder auch an deren Sammelgebieten und frage selber an, ob sie denn etwas geschenkt bekommen wollen; bisher wurde das noch nie abgelehnt. In einigen Fällen haben sich daraus auch nette dauerhafte Kontakte entwickelt.

Mit besten Sammlergrüßen
Cantus
 
Blättchensammler Am: 23.02.2010 18:16:11 Gelesen: 67062# 31 @  
Es ist interessant fast jeder Tag bringt neue Einträge zu diesem Thema, all die verschiedesten Meinungen und Ansichten u.s.w.

Solange hier fleissig diskutiert wird, solange zeigt es, das der Philatelist, Sammler, noch lebt und die Philatelie noch nicht ausstirbt.

Gut so, das Hobby, egal in welcher Form der EINZELNE nun einzuordnen ist, LEBT !

Gruss
Stefan
 
funnystamp Am: 23.02.2010 19:08:19 Gelesen: 67052# 32 @  
@ DL8AAM [#27]

Hallo Thomas,

danke für dieses interessante Statement. Ich sehe hier ebenfalls die Basis für einen Philatelisten. So denke ich aber, auch dein Vater ist ein Philatelist, solange er weiter sammelt, auch wenn der Anspruch nur im "einfachen" und bequemen Komplettieren der Neuausgaben ist. Nach dieser Diskussion habe ich einmal einen Altphilologen befragt (über die Bedeutung des Wortes "Philatelie") und auch dieser leitete die Herkunft gemäß der Definition in Wikipedia ähnlich gelagert ab. Entweder das stete Ansammeln von Neuigkeiten, die nicht aufhören, oder eben das Sammeln von "abgabenfreien" (also gestempelten, weil vorab die Beförderungs-Gebühr entrichtet und verbraucht) Werten. Erst in zweiter Linie wurde die Wissenserweiterung genannt.

Scheint es nicht, dass sich manche Menschen ob des Begriffs "Briefmarkensammler" schämen? Sehen sie sich vielleicht auch in einer der kauzigen Rollen, wie diese damals schon Carl Spitzweg liebevoll und humorvoll karikiert hat ? Es gab zwar damals noch keine Briefmarkensammler, aber bereits Kakteensammler und Schmetterlingssammler. So wurde z.B. in einem Karl May-Film der Schmetterlingssammler ulkig karikiert und durch den großen Eddie Arendt bestens verkörpert. Wer möchte denn wie dieser Sammler sein? Wäre es nicht besser, man jagt hinter diesen Tierchen im Dienste der Wissenschaft hinterher?

Kennt nicht jeder den Standardwitz, einer Freundin die Briefmarkensammlung zu zeigen? Ich kenne noch keinen Sammler, der dies gemacht oder zugegeben hätte es damit probiert zu haben. Dennoch ist dies ein Witz mit bis zum Boden reichendem Bart und wird heute noch von "Nicht-Sammlern" am Stammtisch zum besten gegeben.

Und um dem zu entrinnen gebraucht man nun den Begriff Philatelie und erhebt damit den Anspruch, eine banale Sammeltätigkeit durch intensivere Beschäftigung auf eine höhere, quasi wissenschaftliche Ebene, also Forschung zu stellen und dies mit Ausschließlichkeitscharakter?

Weshalb gibt es bei der Post dann den "Philatelieschalter"? Weshalb spricht man in den Fachzeitschriften von "Karton-Philatelie"?. Auch die Post suggeriert mit dem Begriff eine Abgrenzung zum einfachen Sammeln, aber in beiden Fällen wird man wohl nicht mit Spezialitäten aufwarten können, es sei denn, der Zufall beschert einem hier eine Besonderheit.

Also habe ich nochmal in diversen anderen Lexika nachgeblättert, so erscheint zwar dort immer unter dem Begriff "Philatelie" die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Briefmarken ("Briefmarkenkunde"). Aber je gewichtiger und inhaltsdifferenzierter die Werke wurden, um so mehr wurde der Begriff um eine zweite Bedeutung jeweils erweitert, eben um den Begriff "Briefmarkensammeln".

Um auf meine "Forschertätigkeit" zurückzukommen: Ich sehe in der Suche nach den diversen Fehlern z.B. der Schinkel-Ausgabe nur die Freude am Suchen und Finden. Ich denke auch, dass dies niemand sonst interessieren würde und sehe auch keine Veranlassung hier irgend etwas in größerem Rahmen zu veröffentlichen. Ganz ehrlich, ich dachte mir zuerst, was soll man mit dieser Massenware eigentlich anfangen, also habe ich nach Druckvarianten gesucht, mehr aber deswegen, weil ich selbst künstlerisch tätig bin und ein reges Interesse an Drucktechniken habe. So konnte ich zwei Hobbies unter einer Decke vereinen.

Betrachte ich nun konsequent mein Verhalten, so suche ich doch nach fehlerhaft gedruckten Motiven, aber ich erwarte dann, dass die Marke absolut perfekt und sauber ist. Wenn also die Marke "entwertet" wurde (z.B. durch den Stempel "Nachträglich entwertet" oder gar durch ein Kugelschreiberkreuz), ist dann die vom Motiv her fehlerhafte Marke dann nicht mehr sammelwürdig, weil der Postgebrauch hier nicht klassisch sondern verfahrensbedingt "fehlerhaft" ist. Nun da könnte man seitenweise philosophieren. Bin ich jetzt Philatelist, weil ich eine Forschungsarbeit leiste und gleichzeitig ein schlechter Sammler weil in dieser Sammlung auch eine Menge miserabel gestempelter oder beschädigter Marken aufgenommen habe?

Also philososphieren wir weiter über Philatelisten und Sammler. Ich glaube, ich bin ein Philatelist, weil ich zu den kleinen bedruckten Papierchen oder damit beklebten Belegen eine Leidenschaft entwickelt habe, und diese auch mit anderen teile, sonst würde ich auch nicht in diesem Forum schreiben. Ich bin ein Philatelist, weil ich meine Post noch mit nassklebenen Sondermarken beklebe und anderen damit eine Freude machen will, obwohl auch Postlabels in meiner Sammlung sind. Ich glaube ich bin ein Sammler, weil ich versuche unterschiedliche Varianten einer Marke zu entdecken und dazu einiges an Zeit und Geld investiere um diese Sammlung zu erweitern.

Ich bin ein Sammler, der eine Sammlung individuell aufbaut, die er gerne mal durchblättert und stets erweitert.

Ich bin ein Sammler, weil ich auch bewusst immer wieder Marken mit Falz oder Fingerabdrücken auf der Gummiseite in meine Sammlung aufnehme um Sammlungsgewohnheiten anderer Zeiten zu dokumentieren. Ich bin ein Philatelist, weil viele meiner Albenseiten nicht wie ein Briefmarkenalbum aussehen.

lG
Hermann
 
Harald Zierock Am: 23.02.2010 19:35:18 Gelesen: 67044# 33 @  
@ funnystamp [#32]

Hallo,

meine Frau ist durch mich auch zum Briefmarken sammeln gekommen.

Das kam dadurch, das wir immer alles gemeinsam unternehmen, und sie deshalb bei jeder Börse oder Ausstellung dabei war.

Da sie gerne Pferde hat, hat sie sich diesem Thema gewidmet.

So ist es ihr auch nicht langweilig.

Harald
 
DL8AAM Am: 23.02.2010 19:39:36 Gelesen: 67041# 34 @  
@ funnystamp [#32]

Besten dank für das Feedback, aber

Kennt nicht jeder den Standardwitz, einer Freundin die Briefmarkensammlung zu zeigen? Ich kenne noch keinen Sammler, der dies gemacht oder zugegeben hätte es damit probiert zu haben.

Doch ich, habe ich damals wirklich (bei meiner jetzigen Frau) gemacht. War ein guter Lacherfolg, insbesondere als ich dann beim Besuch wirklich die Alben rauskramte und auf den Tisch legte... Ein Lacherfolg hilft oft mehr, als der noch so ausgefeilte Anmachspruch. ;-)

Zurück zum Thema, was philologische Lexika zu dem Thema "Philatelist versus Briefmarkensammler" meinen sagen zu wollen, nehme ich nicht wirklich erst, zumal diese Herren (und wenigen Damen) vom eigentlichen Thema über das hier meinen Schreiben zu können in aller Regel absolut keinen Schimmer haben. Vielleicht maximal von der semantischen Wortbeschreibung.

Wie ich an anderer Stelle hier schon einmal geschrieben habe, betreibe ich noch weitere Hobbies, u.a. das weite Spektrum des "Funks", d.h. Amateurfunk, DXing und Rundfunkfernempfang etc.

Bei letzterer Untergruppe gibt es eine ähnliche Diskussion bzw. "Abgrenzungen" (dummes Wort) zwischen den DXern und Hörern. Die "Hörer" freuen sich, wenn Sie auf 3,3 MHz einen Inlandssender von den Salomen Inseln hören können, wenn gefunden wird "stundenlang" dem Programm zugehört, während die "besseren", d.h. die DXer, die die physikalischen Grenzen der Funkwellenausbreitung "erkunden", letztlich dann auch Radio Honiara empfangen. Nach 5 Minuten die entsprechenden technischen Empfangsdaten in ein Logbuch eintragen (ggf. den Empfang den Hobbykreisen "vermelden") um gleich zum Inlandssender der Fidischi Inseln weiterdrehen.

Den einen geht es um den Hörempfang, den anderen um die Tatsache des Empfangs. Beide betreiben so in etwa das gleiche Hobby, aber dennoch zieht sich auch hier ein kleiner Graben - den eigentlich keiner will, bewusst anspricht oder "auslebt" - durch die Szene. Auch wieder mit allen möglichen Grauwerten dazwischen. Auch ich höre hin-und-wieder mal 'ne Stunde einen kleinen hintertupfinger Ortssender aus Bolivien zu, auch wenn er superverrauscht und verkraspelt in Göttingen an der Antenne anliegt. Ein Hörgenuß ist das selten. BTW, Livestreams dieser Sender aus dem Internet zu hören ist "böse", einfach nur verdammenswert "böse böse", ein echtes No-No-Go !

Eine ähnliche Sache ist dies hier auch. Mit den "echten" und "waren" versus den "falschen" Hobbisten.

Gruß
Thomas

Und auch hier bleibe ich dabei, Dein Thema mit den "Druckfehlern" ist auf jeden Fall eine Betrachtung und vielleicht auch eine "Veröffentlichung" wert. Wenn Dein Thema "nur der Druck" ist, ist die sonstige Erhaltung der Zacken wirklich irrelevant.
 
petzlaff Am: 25.02.2010 18:00:40 Gelesen: 66990# 35 @  
PHILATELIST ...

... ein völlig bescheuertes Kunstwort, welches hier und auch anderswo hochstilisiert wird, um die vermeintliche Spreu vom Weizen zu trennen.

Die uns allen gemeinsame Leidenschaft am Hobby lässt sich sich nicht in griechische oder lateinische oder schon garnicht "wikipädische" Bezeichnungen drängen. Wir alle machen in Sachen "Philatelie" einfach nur das, was uns Spass macht.

Und das ist doch ok - oder?

LG, Stefan
 
Georgius Am: 25.02.2010 18:09:35 Gelesen: 66985# 36 @  
Hallo Stefan,

dem oben Gesagten kann ich mich wieder einmal voll anschließen.

Mit zustimmendem Sammlergruß
Dietrich
 
Harald Zierock Am: 25.02.2010 18:50:27 Gelesen: 66975# 37 @  
@ petzlaff [#35]

Hallo Stephan,

was Du sagst ist völlig richtig! Hochstapler und feine Pinkel sind halt lieber Philatelisten.

In Paris haben manche Suppen extravagante Namen und hohe Preise, sind dabei aber nur einfache Nudelsuppen.

Auf dem Land mögen wir diese Sorte überhaupt nicht.

Viele Grüße,

Harald
 
Lars Boettger Am: 25.02.2010 20:53:22 Gelesen: 66955# 38 @  
@ Harald Zierock [#37]

Hallo Harald,

anscheinend hab ich doch recht. "Philatelist" ist ein Schimpfwort.

Ich bin gerne Philatelist. Ich forsche gerne, ich veröffentliche gerne in Fachzeitschriften, ich stelle gerne auf Weltausstellungen aus, ich beschäftige mich intensiv mit Fälschungen, ich arbeite in Studiengruppen mit. Dazu muss man zwar hochgradig bekloppt sein, aber die Bekloppten sind das Salz in der Briefmarkensuppe.

Beste Philatelistengrüsse!

Lars
 
reichswolf Am: 25.02.2010 21:32:13 Gelesen: 66940# 39 @  
@ Harald Zierock [#37]

Schön das du wenigstens keine Berührungsängste hast und dich jederzeit gerne mit deinen Fragen an die Herren "feine Pinkel" und "Hochstapler" wendest. Nur weil man die Leute, die sich als Philatelisten verstehen, verachtet, muß man ja nicht gleich darauf verzichten, von ihnen zu profitieren, gell ?
 
Harald Zierock Am: 26.02.2010 07:50:25 Gelesen: 66917# 40 @  
@ Lars Boettger [#38]
@ reichswolf [#39]

Das kommt ganz darauf an wie man das auslegt.

Ob man mich als Philatelisten oder Sammler bezeichnet ist mir vollkommen egal. Jeder muss sich selbst einschätzen können.

Schönen Tag,

Harald
 
Harald Zierock Am: 26.02.2010 08:14:26 Gelesen: 66912# 41 @  
Es gibt hier in diesem Forum richtige Philatelisten oder Briefmarkensammler wie Concordia, LigneN, Polen Anton, usw.

Die wirklich eine Ahnung haben, und sich mit so einem Streit Thema nicht wirklich befassen, oder ein großes Gehabe daraus machen.

Manche Leute müssen sich halt durch Streit profilieren, obwohl jeder seine freie Meinung haben darf.

Harald
 
Lars Boettger Am: 26.02.2010 09:47:58 Gelesen: 66898# 42 @  
@ Harald Zierock [#41]

Hallo Harald,

die Genannten schätze ich sehr. Und ich weiss auch, dass Sie mir in vielen Gebieten fachlich weit voraus sind. Andererseits habe ich auch meine Spezialgebiete, zu denen ich gerne Auskunft gebe und bei denen ich mir einbilde, auf dem neuesten Stand zu sein.

Streiten will und muss ich mich nicht. Über Streit profilieren erst recht nicht. Aber meine Meinung darf ich in einem öffentlichen Forum zu einem Thema schreiben, solange ich nicht gegen die Forenregeln verstosse. Und ich wiederhole mich, für einige Sammler scheint "Philatelist" ein rotes Tuch zu sein. Und als "Hochstapler" lass ich mich auch nicht gerne bezeichnen. Wahrscheinlich Concordia, LigneN, Polen Anton u.a. auch nicht.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Harald Zierock Am: 26.02.2010 10:20:55 Gelesen: 66891# 43 @  
@ Lars Boettger [#42]

Lars,

das war nicht persönlich gemeint. Hätte ich Dich gemeint, so hätte ich Deinen Namen auch genannt. Ich zweifle auch nicht an Deiner Kompetenz!

Philatelist ist normalerweise kein deutsches Wort. Es wurde das erste Mal in Frankreich benutzt und stammt aus dem griechischen, aber das brauche ich Dir ja nicht zu erklären.

In Frankreich haben die Wörter "collectionneur" (Briefmarken Sammler) und philatéliste die selbe Bedeutung.

Ich bin selbst deutscher, lebe aber schon ewig im Elsass, und ich muss immer staunen warum deutsche ein Identitätsproblem mit ihrer Sprache haben; ein Bergführer ist plötzlich ein Guide, ein grosses Ereignis ein mega Event, usw.

Lasse uns aber bitte zu anderen Gesprächen und Debatten übergehen die sich auch lohnen.

Streit bringt sowieso nichts!

Ich wünsche Dir noch ein schönen "Sammler" oder "Philatelistischen" Tag; nehme es wie Du willst.

Harald
 
Richard Am: 27.02.2010 14:32:44 Gelesen: 66798# 44 @  
@ JFK [#25]

Dies gäbe bestimmt genug Stoff und Anregung für ein eigenständiges Thema: Vorschläge und Erfolgsergebnisse/-erlebnisse zum Erhalt der Philatelie.

Ein Schritt ist sicher, noch mehr latente Sammler an die Philaseiten heranzuführen und wieder zu Sammlern und auch Philatelisten zu machen, aus eigener Erfahrung kann ich sagen, seitdem ich hier dabei bin, hat mein Spassfaktor am Thema Briefmarken und Philatelie wieder enorm zugenommen. Ich werde auf jeden Fall bei mir im Verein und im sonstigen Umfeld mal die Werbetrommel rühren.

Gab es da nicht einmal eine Vorlage oder einen Flyer von Richard, die/der sich reaktivieren liesse?


Hallo Jürgen,

als eine sehr gute Werbung für die Philaseiten und damit die gesamte Philatelie hat sich der monatliche Philaseiten Brief heraus gestellt, weil in diesem immer wieder auf die große Breite an Themen hingewiesen wird.

Ich nehme gerne unbegrenzt 'Sammler und Philatelisten' in den Verteiler auf, auch wenn Du (und jedes andere Mitglied) mir Namen und e-Mail-Adressen übermittelst. Wir alle profitieren davon.

Schöne Grüsse, Richard
 
wiener Am: 01.03.2010 14:47:33 Gelesen: 66743# 45 @  
Hallo Forumsteilnehmer !

Diese Diskussion ist für mich eine philosophische. Sind wir doch froh wenn es Menschen gibt die sich in Zeiten wie diesen noch für Briefmarken und die damit zusammenhängenden Gebiete interessieren. Ob als Neuheitensammler oder gar als Forscher ist dabei doch nur für die Person selbst wichtig.

Ich bin gerne in diesem Forum um die verschiedenen Meinungen zu lesen. Was andere aber von mir als Sammler halten ist mir völlig egal. Ich sammle das was mir Spaß macht in der Art die ich für richtig halte !

Grüße
Roman
 
funnystamp Am: 07.03.2010 12:29:43 Gelesen: 66638# 46 @  
Hallo,

noch ein kleiner Nachschlag. Nicht um die Diskussion zu erweitern, sondern nur eine passende Illustration, die mich kürzlich erreichte, ein zum Thema passender Werbestempel aus dem BZ 50.

LG
Hermann


 
Gerhard Am: 09.03.2010 19:02:26 Gelesen: 66517# 47 @  
Sehr schöner Kommentar von Hermann,

ich würde es mal so ausdrücken: JEDER PHILATELIST IST SAMMLER, ABER LANGE NICHT JEDER SAMMLER PHILATELIST.

Ansonsten ist ja fast alles in Länge und Breite zum Thema gesagt.

Ja ich liebe meine Sammlung; daher fühle ich mich als Philatelist.

Gerhard
 
meckiphil Am: 10.03.2010 16:38:09 Gelesen: 66437# 48 @  
Hallo zusammen,

in meinem langen Sammler- und Philatelistenleben hat mir die Beschäftigung mit der Philatelie nicht nur riesigen Spass gemacht, sondern hat mir auch ein enormes Allgemeinwissen gebracht. Deshalb kann man jungen Leuten nur empfehlen, sich mit dem "Blick hinter die Briefmarke" zu beschäftigen. So kann man spielerisch "für das Leben" lernen, Und daran trägt man sich keinen Bruch.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig Allgemeinwissen Akademiker in den Quiz-Sendungen im Fernsehen haben. Als Sammler oder Philatelisten hatten sie meist eine Antwort auf die Fragen gewusst. "Dieses Fach habe ich abgewählt," ist dann meist die fadenscheinige Entschuldigung.

Nun freue ich mich schon auf das Zusammentreffen mit meinen Sammlerfreunden am heutigen Abend im Sammlerverein und grüße alle Forum-Leser,

Lothar
 
bayes Am: 10.03.2010 22:53:46 Gelesen: 66389# 49 @  
Hallo an alle

Ich habe mit meinem "reifen Alter" von 72 Jahren alle möglichen Stadien durchwandert. Angefangen als Kind mit dem Sammeln aller erreichbaren Marken bis zum "Ist-Zustand", in dem mich ein an sich belangloser Brief vom April 1919 restlos begeistern kann, weil dieser wegen der gerade stattgefundenen Revolution in München einen Vermerk "zurück-gesperrt" bekommen hat.

Ich muss allen beipflichten, die da sagen, dass Philatelie bildet (oder in meinem Alter die Verdummung bremst). Summe der Erkenntnisse: Vom Sammler zum Philatelisten ist ein gerader Weg - man muss in nur gehen WOLLEN.

Mit besten Grüssen von bayes
 
Blättchensammler Am: 11.03.2010 19:44:21 Gelesen: 66271# 50 @  
@ bayes [#49]

Wie wohl wahr, sammeln bildet, die Post bringt es auf den Punkt, siehe Foto !

Gruss
Stefan M.


 
Günther Am: 15.03.2010 13:57:47 Gelesen: 66077# 51 @  
Hallo Ihr,

ich bin ein "Neuer". Auf den Philaseiten, ansonsten bin ich 67 Jahre alt und sammle seit 55 Jahren Briefmarken.

Zu obigem Thema vertrete ich eine eindeutige Meinung, die auch bei Euch immer wieder anklingt: Wir alle, die wir diese bunten Papierchen so lieben, sind Briefmarken-Sammler - und bleiben es, solange wir es tun können. Und wir können uns auch alle als Philatelisten bezeichnen. Zwischen den beiden Bezeichnungen, ebenso zwischen einer oder einem 12-jährigen, die versuchen, Motive von Katzen, Autos, Pferde als warmblut oder kaltblut, alte Rassen, oder Landschaften zusammenzutragen und den "Fortgeschrittenen" gibt es keine Unterschied.

Denn wir sind auch nicht weiter: Wir versuchen eine Marke als Paar, mit Rollennummer, als Zusammendruck, als Einzelfrankatur, MeF, als Randstück mit Druckerzeichen, mit Druckerkennzeichen, Formnummer, Bogenlaufnummer und und und zusammen zu kriegen.

Keine Trennlinie, also auch kein Unterschied?

Die Philatelie ist die Gesamtheit derer, die mit Briefmarken umgehen. Also Handel, Zeitschriften, Auktionäre, Prüfer, Arbeitsgemeinschaften, die Zubehörhersteller, ja und als wichtigstes Glied, der Briefmarkensammler.

Ich bin mit Leib und Seele Briefmarken-Sammler. Ich sammle Berlin in all seinen Ausprägungen, was mir unheimlich Spaß macht und ärgere mich gewaltig über diese Briefmarkenlobby, die unser Hobby krank macht, die mit der Überheblichkeit, etwas besseres zu sein, zuläßt, daß die kleinen Sammler, die die Zukunft unseres schönen Hobbys sind, mißachtet und über den Tisch gezogen werden.

Den Spaß zeige ich, wenn jemand daran interessiert ist, auf meiner Internetseite http://www.berlin-briefmarken.de, meinem Ärger mache ich auf meiner Seite http://www.briefmarken-ratgeber.de Luft. Wer dann noch Lust hat, kann sich auch noch meinen "http://www.briefmarken-leitfaden.de"; und ergänzend das http://www.briefmarken-handbuch.de anschauen.

Keine Werbung, kein Verkauf - nur die streitbare Meinung eines Sammlers.

Mit Sammlergrüßen

Günther
 
Lars Boettger Am: 15.03.2010 15:43:38 Gelesen: 66055# 52 @  
@ Günther [#51]

... und ärgere mich gewaltig über diese Briefmarkenlobby, die unser Hobby krank macht, ...

Hallo Günther,

wer ist denn die "Briefmarkenlobby"? Ich frage mich gerade, ob ich dazu gehöre.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Günther Am: 15.03.2010 17:10:32 Gelesen: 66022# 53 @  
Hallo Lars,

eine Lobby ist der interne, also nicht öffentliche Zusammenschluß Gleichgesinnter, die alle an der Realisierung einer bestimmten für sie gewünschten Entwicklung teilnehmen. Besonders Beziehungen, auch untereinander, werden hierfür ausgenützt.

In der organisierten Philatelie, zu der die Kataloghersteller, die Briefmarkenzeitschriften, die Zubehörhersteller und alle übrigen in diesem Bereich tätigen gehören, außer den Briefmarkensammlern, wird in gegenseitiger Hilfe dafür gesorgt, daß bestimmte Verhältnisse geschaffen oder aber erhalten werden.

Auf meinen Internetseiten erkläre ich konkret, wie die Folgen hiervon aussehen.

Schönen Abend

Günther
 
Harald Zierock Am: 15.03.2010 17:59:06 Gelesen: 66007# 54 @  
@ Günther [#53]

Hallo Günther,

Ich freue mich über Deine Meinung zu diesem Thema!

Einfach bleiben heißt die Devise!

Schönen Abend,

Harald
 
snakefelder Am: 15.03.2010 18:30:51 Gelesen: 65988# 55 @  
@ Günther [#51]

Mit den Worten meiner Tochter zum Ausdruck gebracht:

Die Seiten sind einfach nur "HAMMER".

Haben richtig Spass beim Lesen gemacht und treffen Vieles im Kern.

Viele Grüße

Dieter
 
Lars Boettger Am: 16.03.2010 11:41:21 Gelesen: 65917# 56 @  
@ Günther [#53]

Hallo Günther,

nach dem Lesen Deiner Internetseiten habe ich folgende Frage:

Bist Du und Dein Freund (der mit der AD-Sammlung) Mitglied in einem Briefmarkensammlerverein oder in einer Arbeitsgemeinschaft oder im BDPh (Bund Deutscher Philatelisten) oder gebt Ihr regelmässig die teuren und fälschungsgefährdeten Marken zu einem Verbandsprüfer (http://www.bpp.de)?

Ich nehme unser Hobby nämlich ganz anders wahr. Als Mitglied in vier Vereinen (Luxemburg, Deutschland, England und USA), als Mitglied in vier deutschen und einer luxemburgischen Arbeitsgemeinschaft (für die ich regelmässig schreibe) und zwei US-Arbeitsgemeinschaften bin ich nah an der Forschung dran bzw. kann sehen, was führende Philatelisten schreiben. Als nationaler und internationaler Aussteller messe ich mich im Wettbewerb mit anderen Sammlern und nehme viele Eindrücke mit, die ich für meine Sammlungen verwende.

Mit vielen Händlern und Sammlern stehe ich im Kontakt. Die wissen, was ich suche und ich bekomme entsprechende Stücke angeboten. Der Briefmarkenkatalog ist der Ausgangspunkt für die Suche nach Wissen - aber als allgemeines Werk bleibt er nur auf der Oberfläche und dringt nicht tief in die Materie ein. Zusammen mit anderen Sammlern versuche ich, die Wissensbasis zu erweitern und für die Mitsammler festzuhalten.

Das Erlebnis Philatelie stellt sich für mich so da, weil mir andere Sammler gezeigt haben, wie sie sammeln und forschen. So kam eines zum anderen. Ich habe bei Deinen Internetseiten den Eindruck, dass niemand bzw. kein erfahrener Sammler Dir zur Seite stand bzw. steht.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Günther Am: 16.03.2010 18:09:19 Gelesen: 65874# 57 @  
Hallo Lars,

wenn Du meine Internetauftritte komplett gelesen hast, wirst Du festgestellt haben, daß ich Argen, die spezialisierten Sammler und auch die „gefestigten“ Sammler für die tragenden und erhaltenden Säulen des Briefmarkenmarktes halte.

Ich war viele Jahre Mitglied in der Arge „Rollenmarken und Markenheftchen“ und bin dort ausgestiegen, als die Automatenmarken diese Arge dominierten. Mit denen konnte ich damals nicht anfangen – und so ist auch heute noch.

Ich war auch vor, ich glaube 30 Jahren, auch mal Mitglied in einem (von damals noch zwei) unserer Briefmarkenvereine. Dort habe ich diesen Vereinsstil nicht ertragen.

Ja, ich gebe ALLE prüffähigen (€ 25,--) Marken zur Prüfung. Sollte Deine Frage mit meinem Kauf bei ebay in Zusammenhang stehen, stelle ich fest, daß ich dort dank meiner Erfahrung keinerlei Probleme habe.

Ansonsten bin ich ein Briefmarken-Sammler, der dieses Hobby aus Spaß an der Freude und relativ introvertiert betreibt. Ich habe mich komplett auf „Berlin“ konzentriert, suche die zentrierten BERLINER Vollstempel (keine Versandstellenstempel und auch keine Ersttagsstempel) in der gezeigten Art, liebe, auch in postfrisch, die Randzudrucke, die MH in ihren Varianten und Zusammendrucken, Rollenmarken, Fehldrucke und und und – und auch die berlingestempelten Berliner Briefe.

Dabei lasse ich die Finger von allem für den Sammler hergestellten Machwerk. Für mich zählt nur erste Qualität.

Ansonsten ärgere ich mich darüber, wie die „kleinen“ Sammler, die, wenn sie beim Briefmarkensammeln blieben, die im Moment so vermißte Zukunft unseres Hobbys wären, mit linker Werbung, unredlichen Preisen, Aussagen und „Versprechen“ hinters Licht geführt werden. Ich ärgere mich darüber, mit welcher Arroganz so mancher dieser Lobbyisten auftritt und ich ärgere mich darüber, daß man diesem Spiel so freien Lauf läßt, dem nicht Einhalt gebietet.

Ansonsten verwerte ich meine 55-jährige Erfahrung, möchte nicht belehrend, sondern helfend und vorschlagend tätig sein – und fühle mich als Sammler „sauwohl“.

Bei Dieter bedanke ich mich für seine Anerkennung.

Dir, und allen die das lesen, wünsche ich einen schönen Abend

Günther
 
Lars Boettger Am: 16.03.2010 18:44:15 Gelesen: 65864# 58 @  
@ Günther [#57]

Hallo Günther,

vielen Dank für Deine Antwort! "Introvertiert" ggü. "Extrovertiert" - Werbung nehme ich nicht wahr, weil ich keine kommerziellen Briefmarkenhefte kaufe. Auf dem Auge bin ich blind. Die nicht-kommerzielle philatelistische Presse ist m.E. nicht so werblich dominiert bzw. wird von den seriösen Firmen genutzt.

Wer im stillen Kämmerlein sammelt, der hat natürlich von vorne herein verloren. Er kann nicht von den Erfahrungen anderer profitieren. Das ist meine Kritik an Deinem Internetauftritt - ich kann keine "Lobby" mit einem Ziel erkennen. Gibt es unseriöse Händler? Ja! Gibt es unseriöse Auktionsfirmen? Ja! Gibt es uninformierte Sammler, die gerne alles Glauben? Ja!

Nur wenige Sammler kennen die Grenzen ihres Wissens. Noch weniger Sammler versuchen, ihr Wissen nachhaltig zu erweitern. Irgendwo hören die Möglichkeiten auf, die Menschen vor Dummheiten zu bewahren. Finanzanlagen, Sammlermünzen, Pokemon-Karten - überall wird demjenigen Geld aus der Tasche gezogen, der sich das Geld aus der Tasche ziehen lässt. Da hilft nur, Ross und Reiter zu nennen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
funnystamp Am: 16.03.2010 20:02:08 Gelesen: 65842# 59 @  
@ Lars Boettger [#58]

Hallo Lars,

weshalb hat jemand, der im stillen Kämmerlein sammelt, natürlich schon verloren? Darf denn Sammeln nur aus der Sammelleidenschaft heraus keinen Spass mehr machen, muss sich dieser im stillen Kämmerlein unbedingt mit Literatur beschäftigen, wenn es ihm doch genügt, die Marken nur zu sammeln, weil sie ihm gefallen?

Ich denke, man muss diese Sammler genauso achten, im Gegenteil, ich finde das ebenso respektabel wie das Anhäufen von Wissen. Gerade das scheint ja das Dilemma vieler sog. engagierter Sammler zu sein. Einerseits jammern diese, dass es zu wenig Nachwuchs gäbe, aber fast jeder Nachwuchs wird durch "oberlehrerhafte" Hinweise der alten Hasen eher verschreckt und vom Verein oder sonst. Engagement fern gehalten.

Muss ich denn ein Maler sein, wenn mir Gemälde gefallen? Darf ich Autos nur lieben, wenn ich Mechaniker bin? Muss ich Wissen haben, wenn mir die Papierchen gefallen?

Je mehr Menschen sammeln, um so mehr profitieren auch die engagierteren Sammler, aber muss ich deswegen ein philatelistischer Missionar werden?

Ich möchte hier eine Lanze brechen für viele Sammler, denen es einfach Spaß macht, diese Marken anzusammeln. Man sollte diese nicht dadurch verprellen, dass man diese nur als Opfer von zweifelhaften Händlern oder gar der Post darstellt, nur weil diese Sammler sich nicht tiefer für die Materie interessieren. Ganz ehrlich, ich kenne eine Reihe dieser Sammler und ich habe mit denen meist anregendere Gespräche als mit den philatelistischen Oberlehrern.

beste Sammlergrüße
Hermann
 
Henry Am: 17.03.2010 08:07:02 Gelesen: 65801# 60 @  
@ funnystamp [#59]

Hallo Hermann,

aus Deinem Beitrag wird das Dilemma des Philatelie-Verständnisses deutlich, das auch aus den Beiträgen von Günther und Lars spricht.

Jeder kann sammeln, wie er es für sich als richtig erachtet, da sind wir uns alle einig. Und es ist müßig, auf andere "herabzusehen", nur weil sie ein eigenes Feld in ihrer eigenen Art beackern. Auch da gibt es keine Meinungsunterschiede.

Warum aber wird nun der engagiertere Sammler, der sich um erweitertes Wissen bemüht, als "Lobbyist" beschimpft, der andere "über den Tisch zieht"? Es ist nun mal so, dass derjenige mit mehr Kenntnissen auch den größeren Nutzen aus seiner Tätigkeit ziehen kann und wird. Und wenn sich ein "niedrigerer Sammler" auf seiner niedrigeren Stufe halten will (und ich betone nochmals: Das steht jedem frei ohne Gesichtsverlust), dann darf er sich allerdings nicht beklagen, wenn ihm etwas "abgehandelt" wird, dem er ja offensichtlich nicht diesen Wert beimisst.

Dass höheres Wissen die Sammeltätigkeit verändert, ist doch auch normal. Sonst hätte der Wissenserwerb keinen Sinn. Ich finde es nicht fair, auf unterer Ebene einen "Status-Schutz" zu wünschen, gleichzeitig aber die "oberen" Sammlern in ihrer Sammelfreiheit durch Einschub in eine Exoten- oder Lobbyisten-Schublade eingrenzen zu wollen.

Das alles beziehe ich jetzt auf die hobbymäßige Sammelausrichtung.

Sobald der Kommerz mitspielt, ist es wieder eine ganz andere Sache. Hier steht es jedem frei, den Markt auszuloten. Und da ist halt nun auch mal jeder selbst gefordert, seine Interessen für sich selbst abzugrenzen. Wer nicht die Kraft hat, seiner Gier zu widerstehen, sitzt hier zugegebenermaßen am kurzen Hebel.

Bitte nicht alle Wörter ganz wortgetreu sondern lieber sinngemäß auslegen.
meint
Henry
 
asmodeus Am: 17.03.2010 08:53:48 Gelesen: 65793# 61 @  
Ich habe ja schon einmal auf diesen Thread geantwortet, aber ich schweife eventuell mit diesem Gedanken von der Grundfrage ab.

Jeder soll sammeln wie es ihm Spaß macht, aber ich habe öfters in meinem Sammlerleben den/die Spruch/Gespräche gehört: Ich wollte meine Sammlung verkaufen und es sind viele Fälschungen dabei. Ich habe viel Geld hineingesteckt. Der Erlös der Sammlung war so gering. Warum? usw., usw.

Tja, es soll sich keiner dann beschweren, wenn das große Wunder kommt, wenn man die Sammlung aufgibt oder die Erben bekommen ihr blaues Wunder! Warum gibt es gute und plumpe Fälschungen? Weil der Sammler aus verschiedenen Gründen kauft - sei es Unwissen, Gier, Egal-Gefühl (Hauptsache Lücke weg) usw.

Deshalb sollte man sich nicht auf einer unteren Ebene aufhalten - ich habe nichts dagegen. Sich mit der Materie beschäftigen - wenigstens bei den Fälschungen. Der Markt der Fälschungen wird nicht ganz verschwinden, aber es würde einiges eindämmen und der Schaden wird geringer gehalten! Sich etwas über dem Michelrand hinaus wagen tut nicht weh und man profitiert davon!
 
Lars Boettger Am: 17.03.2010 10:43:07 Gelesen: 65772# 62 @  
@ funnystamp [#59]

Hallo Hermann,

ich haue in die gleiche Kerbe wie asmodeus: Wer für sich alleine sammelt, der läuft Gefahr, dass er sein Geld für Fälschungen oder minderwertige Marken ausgibt. Gerade bei klassischen Sammelgebieten ist die Mitgliedschaft in Arbeitsgemeinschaften bzw. der Austausch mit anderen Sammlern ein "Muss". Oder man darf sich beim Verkauf nicht beschweren.

Natürlich gibt es viele Sammler, die glücklich sind, wenn sie die Neuheiten in das Album sortieren können. Da besteht aber auch m.E. keine grosse Gefahr, sich finanziell zu ruinieren. Andererseits finde ich die Werbung der Postphilatelie recht aggressiv, die immer noch in die Richtung "Aktie des kleinen Mannes" geht.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Jahnnusch Am: 17.03.2010 10:50:52 Gelesen: 65767# 63 @  
Hallo an Alle,

und deshalb finde ich das Forum gut. Hier wird dich geholfen. Man muß nur den Mut haben einfache Fragen zu stellen und nicht Angst ausgelacht zu werden.
 
asmodeus Am: 17.03.2010 12:34:10 Gelesen: 65751# 64 @  
@ Lars Boettger [#62]

Deine Aussagen kann ich nur bestätigen und unterstützen! Ich habe viel Literatur und das Wissen hat mich um ein vielfaches weitergebracht, aber auch Literatur veraltet und der Forschungsstand ändert sich! Durch die ganzen Vereine wo ich tätig bzw. Mitglied bin, erfahre ich immer was Neues. Bleibe auf dem Laufendem! Die Magazine der Vereine sind Goldwert!

@ Jahnnusch [#63]

Gute Einstellung! So soll es auch sein - Fragen stellen, aber auch hier gilt: Versuche es erst mal selber herauszufinden! Gerade dadurch lernt man.

Literatur besorgen, lesen und bei Unklarheiten im Verein, Foren oder Sammlerkollegen fragen!
 
Lars Boettger Am: 17.03.2010 13:03:17 Gelesen: 65741# 65 @  
"Stelle aus und sprich darüber" (Abwandlung eines Sprichwortes) - wenn ich im "stillen Kämmerlein" sammeln würde, dann hätte ich nicht das Belegmaterial für meine Ausstellungssammlung, das ich heute habe. Es macht mir Spass, meine Sammlung vorzustellen und zu erklären. Der letzte Zuhörer hat mir dann einen Wertbrief aus Deutschland nach Luxemburg von 1915 verschafft, der in Trier geöffnet, zensiert und wieder verschlossen wurde. Hätte ich nicht gesagt, dass ich so etwas suche, hätte ich das gute Stück nie erhalten. Nachteil an der Sache: Der Sammlerfreund wusste, was mir so etwas wert ist. =D

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Günther Am: 17.03.2010 14:53:21 Gelesen: 65725# 66 @  
Hallo Ihr alle,

nichts für ungut Lars, aber Dein Beitrag war eine kurze Aneinanderreihung von Vorurteilen, Floskeln und Intoleranz mit einem guten Schuß Überheblichkeit – und das ohne Argumente. Auch bestimmte Informationsquellen nicht zu beachten, läßt eine zumindest eingefärbte Sichtweise vermuten. Vielleicht hättest Du doch meine Internetauftritte in Gänze lesen sollen.

Und an Henry gerichtet die kurze Feststellung, daß auf meinen Internetseiten zu lesen ist, daß ich die Briefmarken-Sammler, die Spezialisten, die Argen, die Prüfer, die meisten Auktionatoren und vor allem die, die sich für unser Hobby aufopfern, als die Stütze des Briefmarkenmarktes ansehe. Für die kämpfe ich, nicht gegen sie. Ich schreibe dort jedoch gegen das, was auf diesem Markt nicht stimmt, unter dem die kleinen Sammler, die ja auch große werden wollen, leiden.

Der Tenor vieler Beiträge ist, daß jeder so sammeln soll, wie er es für richtig hält. Das stimmt 100%ig. Und jeder soll SEINEN Weg, seine Spezialisierung finden und pflegen, soll sein Wissen auf seine Art vergrößern, je mehr desto besser. Als Wissbegieriger soll man sich auch nicht von unklugen Vorverurteilungen, wie in dieser Reihe geschehen, von der Rolle bringen lassen. Ich stelle mir vor, wie so mancher von sich überzeugte bei einer Diskussion über meine Spezialgebiete aussehen würde. Sicher so, wie ich bei der Diskussion seiner Spezialitäten. Wer ist nun der Bessere?

Nur, es gibt so ein paar Grundsätze, mit denen man schlechte Erfahrungen vermeiden kann – und die treffen auf einfach auf jedes Sammelgebiet zu. Es braucht z.B. überhaupt keinen größeren finanziellen Aufwand, statt der unprüfbar gestempelten und damit absolut wertlosen Marken, solche mit möglichst zentriertem Vollstempel entwertete zu sammeln. Soll man seine Sammlung zwanghaft wertlos halten?

Ich habe bei einigen Diskussionen, die ich jetzt nachgelesen habe, erfahren, daß viele der Meinung sind, von Sammler gefertigte Belege oder Abstempelungen seien nicht sammelnswert. Und gleichzeitig werden extra für die Sammler produzierte Artikel wie FDC, ETB, Jahrbücher millionenfach mit dem gleichen Stempel versehen, verkauft. Kürzlich ist bei ebay eine komplette Serie ETBs von Berlin verkauft worden – für 7 Cent das Stück. Wenn ich mir die Ganzsachen in den Auktionskatalogen mal unter diesen Gesichtspunkten ansehe, frage ich mich, wie viele davon philatelistisch unbeeinflußt sind? Warum auch sollte der gut gemachte sammlerische Briefwechsel, der ja ein wirklich echter ist, nicht seinen Wert haben?

Ich denke, und das habe ich ja auch in meinem ersten Beitrag schon gesagt, daß Briefmarken-Sammler und Philatelisten das Gleiche sind. Soll sich jeder nennen wie er mag. Allerdings gibt es seitens einiger „Koryphäen“ Bestrebungen, sich als Philatelisten von den gemeinen Sammler zu distanzieren. Via Selbsternennung, nicht durch Anerkennung. Na ja.

Ich grüße alle

Günther
 
Harald Zierock Am: 17.03.2010 16:02:19 Gelesen: 65713# 67 @  
@ Günther [#57]

Hallo Günther,

ich finde Deinen Beitrag ausgezeichnet, zumal Du die Meinung vieler äußerst. Viele sagen ihre Meinung deshalb nicht, weil sie Angst haben ausgelacht und verspottet zu werden.

Ich wollte mich zuerst nicht mehr in dieses Thema einmischen um Streit und Stänkereien zu vermeiden, habe aber Richard eine Email gesandt, in der ich zum Ausdruck brachte, das manche Reaktionen unterbunden werden sollten, da diese abwertend und diskriminierend sein.

Man denk oftmals das Forum sei im Besitz einer sich selbst ernannten Elite und die anderen müssten sich fügen. Das ist aber nicht der Sinn der Sache, da dieses Thema keineswegs zur Forschung der Philatelie oder des Briefmarkensammelns beiträgt!

Für mich ist Sammler und Philatelist auch das selbe, aber für den einen oder anderen ist eine Bezeichnung abwertend! Weshalb? Heute sagt man auch nicht mehr Kloputzer, sondern Reinigungstechniker, obwohl beide etwas mit der Kacke zu tun haben.

Ich hoffe, und es wird auch an der Zeit, das man sich wieder mit seriöseren Themen beschäftigt; es gibt doch noch so viel zu entdecken.

Viele Grüße an alle,

Harald
 
funnystamp Am: 17.03.2010 20:06:46 Gelesen: 65678# 68 @  
@ asmodeus [#61]

Hallo asmodeus,

will man Philatelisten vielleicht danach definieren, was eine Sammlung Gewinn bringt, besonders dann, wenn man Wissen als Basis für einen Sammlungsaufbau einsetzen kann? Meines Erachtens und meiner Erfahrung nach ist eine Sammeltätigkeit meist ideeller Natur und damit verlustträchtig.

Will ich mit Briefmarken Gewinn machen, muss ich mich entweder als Händler betätigen (dann ist Gewinn uberlebenswichtig), oder ich muss noch einige Hepburn-Marken in Kiloware finden. Ich weiß nicht, wie es dir ergeht, aber gelegentlich versuche ich auf Auktionen (nicht ebay, aber auch dort natürlich) ein Schnäppchen zu machen und ersteigere einen Posten, der mit Sicherheit in der Anschaffung des Posten weitaus höher war, als der Auktionserlös.

Ich denke, sofern meine Sammlung ganz oder in Teilen einmal aus welchen Gründen auch immer auf den Markt kommen wird, ebenfalls diesem Gesetz folgen wird. Der sog. Verlustwert, so denke ich, war eine hochwertige Investition in meine Freude an meiner Sammlung, meine Zeit und mein Engagement darin. Gewinn wird eine solche Sammlung nur bringen, wenn diese ausschließlich oder überwiegend mit "Juwelen" bestückt ist. Aber wer kann sich das wirklich leisten, sofern nicht durch Erbschaft, viele Normalsammler sicherlich nicht. Und deshalb laufen diese Posten auf Auktionen auch wieder auf einer niedrigeren Bewertung an. Erst der ideelle Wert des neuen Sammlers wertet diese dann wieder auf.

Ich denke, dass die Auseinandersetzung mit der eigenen Sammlung auf welcher Basis auch zuerst immer nur einen ideellen Wert für den Einzelnen bringt. Die Information daraus kann ich eventuell anderen Sammlern zur Verfügung stellen, aber dieser muss seine Sammlung selbst ideell aufwerten. Ob er die Anregungen anderer nutzt bleibt doch ihm überlassen.

Für mich ist dieser ideelle Gewinn der wahre Wert der Philatelie und dazu gehört ein gehöriges Stück Freude!

Beste Grüße an alle
Hermann
 
asmodeus Am: 18.03.2010 09:02:12 Gelesen: 65618# 69 @  
@ funnystamp [#68]

Nicht genau gelesen:

Am Ende stöhnten Sammler: Jeder soll sammeln wie es ihm Spaß macht, aber ich habe öfters in meinem Sammlerleben den/die Spruch/Gespräche gehört: Ich wollte meine Sammlung verkaufen und es sind viele Fälschungen dabei. Ich habe viel Geld hineingesteckt. Der Erlös der Sammlung war so gering. Warum? usw., usw.

Warum stöhnen die dann?

Klar, meine Sammlung macht mir Spaß und der ideelle Wert ist auch im Vordergrund, aber trotzdem ist auch bei einigen Stücken/Teilsammlungen der reelle Wert vorhanden. Trotz ideellen Wertes schauen wir doch in die Kataloge/ Auktionskataloge und erfreuen uns über die schnöden Mammonwerte. Ich habe mir Wissen angeeignet und kann dadurch noch besser kaufen, egal wo. Wenn ich jetzt meine Sammlung verkaufe, mache ich keinen Verlust - das hätte ich am Anfang meines Sammlerlebens nie geschrieben, aber jetzt nach den vielen Jahren ist mein Wissen größer geworden; Qualitätsansprüche gestiegen und viel, viel Glück und Geduld sind ein Großteil meine Suchens!

Wenn Du genau gelesen hast, bezog ich mich auf einen kleinen Teil des Sammelns: Fälschungen! Sammler kaufen diese Stücke - Gründe habe ich oben genannt. Wenn man sich nur etwas sich dafür interessiert bzw. darüber liest, kann man sich vor Schaden schützen. Ich erwarte nicht von einem Sammler, das er zu einem ultimativen Profi entwickeln soll, aber etwas mehr über den Tellerrand sollte man schon schauen.

Traditionelle Philatelie ist die Untersuchung der technischen Aspekte der Produktion und Stempel Stempel zur Identifizierung, einschließlich:

* The initial stamp design process. Die ersten Stempel Design-Prozess.

* The paper used (wove, laid, etc, and including watermarks). Das zu verwendende Papier (wob, legte usw., einschließlich Wasserzeichen).

* The method of printing (engraving, typography, etc). Die Methode des Druckens (Stich, Typografie, etc).

* The gum . Die Gummi.

* The method of separation (perforation, rouletting). Die Methode der Trennung (Perforation, rouletting).

* Any overprints on the stamp. Alle Aufdrucke auf den Stempel.

* Any security markings, underprints or perforated initials 'perfins'. Eine Sicherheit Markierungen, underprints oder perforiert Buchstaben "Lochungen.

* The study of philatelic fakes and forgeries . Das Studium der Briefmarkenfälschung.

Ist aus Wikipedia (Engl. Seite.). Besonders dieser Punkt gefiel mir: Das Studium der Briefmarkenfälschung.

Wir alle sind Briefmarkensammler und nach der Etymologie auch Philatelisten. Aber ich denke, das es heute Abstufungen gibt. Lese ich mir die Begriffe bei Wikipedia (englische und deutsche Seite) durch, werden sehr viele Sachen genannt, die nur ein Profi/Fortgeschrittener Sammler macht.

Wie ein bekanntes Mitglied immer schreibt: Sammeln wie es einem Spaß macht!
 
Lars Boettger Am: 18.03.2010 17:36:57 Gelesen: 65553# 70 @  
@ Günther [#66]

Hallo Günther,

grundsätzlich finde ich Deine Seiten gut - aber sie stellen m.M. nach Deine persönliche Meinung dar und ich würde mich hüten, sie als "allgemeingültig" zu bezeichnen. Konkretes Beispiel:

Bei allem, was gesammelt wird, sind Betrüger nicht fern: Briefmarken, Stempel, Briefe, alles was gesammelt wird, wird auch gefälscht, repariert, verändert.

Ja, das ist so. Wobei ich der Meinung bin, dass vielen Sammlern nicht bewusst ist, in welchen Bereichen gefälscht wird.

Diese Leute machen das meistens so geschickt, daß es der Sammler selbst nicht erkennen kann.

Nein. Die meisten Fälscher sind strunzdoof. Die meisten Fälschungen ebenfalls. Wenn die Sammler in ihre Katalog kucken würden und die Grundbegriffe "Zähnung", "Wasserzeichen", "Stempeltypen" kennen würden, wären 90% aller Fälschungen unproblematisch.

Besonders ärgerlich ist dabei, daß man viel Geld für etwas bezahlt hat, das überhaupt nichts wert ist.

D'accord.

Um solche Dinge zu erkennen, gibt es amtliche Prüfer.

Nein. Es gibt freie Prüfer, Prüfvereinigungen, Prüfvereine, Prüfer in ArGen usw., aber einen "amtlichen Prüfer" hab ich noch nicht getroffen.

Sie prüfen und kennzeichnen gegen eine Gebühr Briefmarken als ECHT, GEFÄLSCHT, STEMPEL FALSCH oder teilen mit, daß sie "nicht prüfbar" sind oder auch z.B. nachgezähnt. Bei als "ECHT" geprüften Briefmarken kann man daran, wie die Prüfzeichen gesetzt wurden, erkennen, ob die Marke einwandfrei oder mehr oder weniger beschädigt ist.

Richtig.

Empfehlenswert, weil am leichtesten wieder zu veräußern, sind "bestgeprüfte" Marken, also solche, bei denen das Prüfzeichen direkt an der Zähnung angesetzt ist.

Ja - aber was ist mit geschnittenen oder durchstochenen Marken (kleinkariert, ich weiss)

Die einzige Möglichkeit zu verhindern, daß man betrogen wird, ist also eine solche Prüfung, die ab einem Katalogwert von € 25,-- durchgeführt wird.

Wo steht das mit dem Katalogwert? Es gibt Grenzen für Atteste, Befunde oder Kurzbefunde. Geringwertige Marken werden nicht signiert, sofern eine Verwechslungs- oder Verfälschungsgefahr vorliegt.

Man sollte also entweder nur geprüfte Marken oder unter dem sogenannten "Prüfungsvorbehalt" kaufen, bei dem der Verkäufer die Marke zurück nimmt, wenn sie als "FALSCH" oder manipuliert erkannt wird.

Ein Verkäufer - sofern er nicht anders anbietet - hat eine echte und einwandfreie Marke zu liefern. Alles andere führt zu Rückgaben. Die kann man auch nicht ausschliessen - schwierig ist aber oft die Durchsetzung, gerade bei kleinwertigen Marken.

Briefmarken mit einem Katalogwert ab € 25,-- sollte man prinzipiell nicht ungeprüft, zumindest aber unter "Prüfvorbehalt" kaufen!

Das würde ich nicht unterschreiben. Es gibt viele Marken, die trotz deutlich niedrigerem Katalogwert nur geprüft erworben werden sollten, es gibt Marken mit drei- und vierstelligen Katalogwerten, die ich ohne Prüfung jederzeit kaufe. Ausserdem nützt es einem nichts, wenn es gar keinen Prüfer für ein Sammelgebiet gibt.

Mann sollte auch darauf achten, daß vom Verkäufer ausreichend Zeit für eine Prüfung eingeräumt wird. Diese kann locker auch mal 6 oder 7 Monate dauern.

Ob sehr viele Anbieter darauf eingehen?

Persönlich fehlen mir noch Hinweise auf Altsignaturen und Prüfzeichen(ver)fälschungen, Unterschiede Signatur/Attest usw.

Das ist ein Beispiel, dass zwar gut gemeint ist, aber einem unerfahrenem Sammler falsche bzw. unvollständige Informationen liefert.

Beste Sammlergrüsse!

Lars

P.S. Ich habe ein Faible für Sammlerbriefe und "gemachte" Belege. Wer die Philateliegeschichte dokumentieren will, kommt daran nicht vorbei. Da zahle ich gerne entsprechende Beträge für schöne Sachen. Die sind auch nicht "wertlos". In anderen Ländern ist die Meinung auch zu den postseitigen Produkten nicht ganz so religiös wie in Deutschland.
 
petzlaff Am: 18.03.2010 17:57:53 Gelesen: 65542# 71 @  
Dazu kann ich nur Eines in wenigen Sätzen sagen:

Primär bin ich mit meinem Fachwissen mein eigener Prüfer. Stempel auf der Rückseite von Marken hasse ich wie die Pest.

Meine Marken veräußere ich normalerweise nicht und ich stelle sie auch nicht aus.

Ich denke, dass ich auch bei zweifelhaften Angeboten selbständig die Spreu vom Weizen zu trennen vermag.

Irgendwie kann ich diese ganze Aufregung nicht rational nachvollziehen.

Was machen wir denn? - Sammeln, so wie es uns in unseren Genen als bestrebenswert vorprogrammiert ist, oder - sammeln, um als Perfektionist (heutzutage leider) fast völlig allein in der Wildnis zu stehen, um sich ärgern zu können?

LG, Stefan

PS: Mir macht das Sammeln einfach nur unglaublich viel Freude (noch) - leider kommt langsam eine Trübung ins Spiel, die genau durch solche Threads permanent destruktive Nahrung erhält.
 
DL8AAM Am: 18.03.2010 21:47:28 Gelesen: 65514# 72 @  
@ Günther [#51]

... und ärgere mich gewaltig über diese Briefmarkenlobby, die unser Hobby krank macht, ...

ICH bin die Lobby, wenn ich über unser Hobby mit Freunden spreche und werbe.

Die Lobby ist das "weshalb man im Klub" ist, damit nach Außen für unser Hobby Werbung gemacht wird.

Lobby ist GUT nicht böse, ohne Lobby sind wir nichts...

Das hat sinnvollerweise (hoffentlich) jede Gruppe erkannt und betreibt Lobbyarbeit, sei es in der Lobby des Bundestags oder auf der nächsten Dorfmesse. !

Mit philatelistischen Grüßen aus der Türkei
Thomas

Ich habe ein Faible für Sammlerbriefe und "gemachte" Belege. Wer die Philateliegeschichte dokumentieren will, kommt daran nicht vorbei. Da zahl ich gerne entsprechende Beträge für schöne Sachen. Die sind auch nicht "wertlos". In anderen Ländern ist die Meinung auch zu den postseitigen Produkten nicht ganz so religiös wie in Deutschland.

BTW, auch als reiner "echter Belegsammler" habe ich heute einen Beleg geschaffen, unser Hotel bietet an Post per Privatport (TNT) nach DL zu leiten, mal schauen wie dieser Brief aussieht.

Ich muss gestehen, ich sehe das sonst aber sehr viel "religiöser" ;-)) Shame on me ... Aber es gibt hier auch sinnvolle Ausnahmen ("Dokumentation").



Damit's hier im Thread auch mal etwas bunter wird ;-))
 
Günther Am: 19.03.2010 14:32:14 Gelesen: 65476# 73 @  
Hallo Lars,

ein Satz auf meinen Internetseiten lautet: „Alles, was ich hier schreibe, sind einzig und allein meine Erfahrungen, meine Beobachtungen, meine Gefühle, meine Überlegungen, die ich mit Argumenten und Beispielen belegen möchte (siehe „http://www.briefmarken-leitfaden.de“).

Wie kommst Du da auf die Idee, daß meine Meinung Allgemeingültigkeit haben solle?

Und, nein, diese Seiten sind kein wissenschaftliches Werk, eine erschöpfende Ausarbeitung jeglicher Themen war nie geplant.

Nein, ich habe diese Seiten nicht für die „Profis“ geschrieben. Sie sollen dem „kleinen Sammler“, der zum großen werden möchte, als Informationsquelle dienen.

„Wenn die Sammler in Ihre Kataloge kucken würden .... wären 90 % aller Fälschungen unproblematisch“ – Danke für die Bestätigung der Notwendigkeit meines Versuchs zu informieren.

Herr Schlegel teilte mir mit, daß er derzeit keine Marken unter € 25,-- Katalogwert prüft.

Geht ein Verkäufer nicht auf meine Bedingungen ein, Stichwort Prüfvorbehalt, kaufe ich nicht! So einfach ist das.

Mit der Bezeichnung „Amtlichkeit“ der Prüfer will ich vermitteln, daß diese keine selbsternannten Scharlatane sind.

Daß Du, wie ich auch, der Meinung bist, daß gutgemachte Sammlerbelege positiv zu bewerten sind, hat mich überrascht.

Nicht überrascht hätte mich Kritik an einem zu viel gesetzten Komma.

Ansonsten erinnert mich das Ganze an Herrn Westerwelle und seine FDP. Begünstigung der eigenen Klientel, Vorgabe alles besser zu wissen und zu können, die Armen, die Welt der Gutmenschen des Mittelstands und der FDP mit ihrer Armut störenden und finanziell belastenden Hartz-IV-Ausnützer, verhöhnen und mit Zwangsarbeit disziplinieren wollen. Ansonsten massiv kritisieren, sich aber jegliche Kritik verbeten – und alles ohne Argumente.

Ich habe mir ein solches Forum irgendwie anders vorgestellt, dachte hier könnten Fragen gestellt, konstruktiv beantwortet und diskutiert werden. Statt dessen wird jeder Andersdenkende oder einfach Fragende an den Pranger gestellt, dazu zählt auch dieser zähe und unsägliche Distanzierungsversuch einiger, die Philatelisten und damit sich, als etwas Besseres darzustellen. Man glaubt förmlich das Gebet „Herr, ich danke dir, daß ich nicht so bin, wie die Anderen“ zu hören. Auch das ständige Werben für den „allein seligmachenden“ und „Wissen vermittelnden“ BDPh ist nur sehr schwer zu ertragen. Ich denke, weiterhin Spaß zu haben ist die bessere Lösung.

Ich grüße alle

Günther
 
doktorstamp Am: 19.03.2010 15:03:51 Gelesen: 65471# 74 @  
@ Günther [#73]

Lieber Günther.

Natürlich darfst du deine Meinung frei äussern, und deine Seite ist für den unbedarften allein sammelden Sammler freilich eine Hilfe zum Einstieg in diese wunderschönen Hobby. Lediglich hatte Lars sich anders formulieren sollen, heißt noch langer nicht, dass er was falsch gesagt hat, ganz im Gegenteil, nur die Formulierung war in etwa krass zum Ausdruck gebracht. Ich kenne ihn persönlich und kann behaupten er hat das beste gemeint.

An alle

Hier gestatte ich mir Euch daran zu erinnern, gar nichts im Leben ist immer schwarz auf weiß. Wir haben in diesem Hobby Richtlinien, keine Regel und keine Gesetzte. Der eine sammelt so, der andere mal so, jeder hat seinen Spaß dran und dies, um Gottes Willen, dürfen wir keineswegs zerplatzen. Er sollte konstruktiv vorgehen und nicht umgekehrt. Wer sich hiervon angesprochen fühlt, möge sich künftig bitte anders ausdrücken.

mfG

Nigel

PS: Der sich zu den Philatelisten zählt, es wäre verwunderlich wenn es nicht so wäre.
 
Lars Boettger Am: 19.03.2010 17:26:51 Gelesen: 65452# 75 @  
@ Günther [#73]

Hallo Günther,

wenn Du eine Seite ins Netz stellst, dann möchtest Du, dass sie gelesen wird. Einige Forenmitglieder haben sich sehr positiv darüber geäussert. Das ist in Ordnung.

Wenn ich begründet Kritik äussere, dann nicht, um Dich zu ärgern. An dem gezeigten Beispiel habe ich versucht klar zu machen, dass Sachverhalte unklar, missverständlich oder falsch sind. Welcher von den Schlegelbrüdern hat denn die 25 €-Grenze eingeführt? Auf http://www.bpp.de finde ich dazu nichts. Andere Prüfer signieren alle kleinwertigen Marken ihres Sammelgebietes ohne Betragsgrenze.

Der Grund, warum ich schreibe, ist einfach: Ich habe zu oft erlebt, dass Sammler alles Glauben, was im Internet steht. Eine dieser Sätze ist "kaufe nur geprüfte Marken" - dummerweise weiss nicht jeder Sammler, was das heisst. Jeder Klecks auf der Markenrückseite wird für ein Prüfzeichen gehalten, unabhängig davon, ob das eine Eigentums- oder Händlersignatur ist - oder tatsächlich ein Prüfzeichen. Darum auch mein Hinweis an Dich, die Seiten kritisch zu hinterfragen bzw. Sachverhalte aufzuarbeiten und ggfs. zu korrigieren.

BDPh: Ich nehme eine Funktion beim Verband ein. Fakt ist auch, dass dort viel für die Wissensvermittlung gemacht wird. Ob und wie man sie nutzt, ist jedem selbst überlassen. Ich bin aber noch Mitglied in vielen anderen Vereinen, die auch hervorragende Arbeit leisten. Und eines ist klar, ein Verband kann viel mehr erreichen, als eine Einzelperson. Bestes Beispiel ist eBay: Die kannst Du als Privatperson mit e-Mails bombardieren, da passiert nichts. Aber als Verband wirst Du als Ansprechpartner ernst genommen.

Meine Kritik ist nicht gegen Deine Person oder Deine Arbeit gerichtet und ich will sie weiss Gott nicht schlecht machen. Im Gegenteil.

Beste Sammlergrüsse!

Lars

P.S. An dieser Stelle Werbung in eigener Sache: Vortrag Messe Essen am Freitag über Signaturen auf Briefmarken und ihre Bedeutung und am Samstag über den richtigen Briefmarkenkauf im Internet.
 
petzlaff Am: 19.03.2010 17:33:21 Gelesen: 65449# 76 @  
Ich kann sowohl Günther's als auch Lars' und vor allem Nigel's Argumente voll und ganz nachvollziehen.

Ich selbst habe lange gebraucht, um mich in der "Philagesellschaft" diverser Foren wohl zu fühlen.

Auf dem Weg dahin gab es Höhen und Tiefen, die durch das Wechselspiel zwischen der persönlichen Überzeugung und der "allgemeinen" Mainstream-Meinung beeinflusst waren. Das Spektrum reichte von jubelndem Beifall bis zur zeitweiligen Sperrung, weil ich gelegentlich quer gedacht und mich entsprechend geäußert hatte. Nicht zu vergessen der politische Aspekt, welcher traditionell mit dem Briefmarkensammeln einher geht.

Ich schätze Lars als kompetenten, wenn auch konservativen Fachmann - seine Kompetenz ist für Laien oft nicht ganz einfach nachzuvollziehen, aber für alle extrem wertvoll.

Ich schätze Nigel als kompetenten und moderaten Philatelisten, der messerscharf mit kritischen Bemerkungen umgehen kann, auch wenn man das seinen Postings nur dann entnehmen kann, wenn man ähnlich tickt wie er.

Ich schätze speziell an diesem Forum hier, dass im Gegensatz zu anderen Plattformen jeder unbehelligt äußern darf, was ihm durch den Kopf geht.

Also - was soll's ?

Hier sind sowohl "Sammler" als auch "Philatelisten" besser aufgehoben als irgenwo anders.

LG, Stefan
 
Richard Am: 20.03.2010 17:41:11 Gelesen: 65349# 77 @  
@ Günther [#73]

Ich habe mir ein solches Forum irgendwie anders vorgestellt, dachte hier könnten Fragen gestellt, konstruktiv beantwortet und diskutiert werden. Statt dessen wird jeder Andersdenkende oder einfach Fragende an den Pranger gestellt, dazu zählt auch dieser zähe und unsägliche Distanzierungsversuch einiger, die Philatelisten und damit sich, als etwas Besseres darzustellen.

Hallo Günther,

in diesem Forum wurden inzwischen über 24.000 Beiträge geschrieben, alle von mir gelesen. Mir ist dabei noch nicht aufgefallen, dass jeder Andersdenkende oder einfach Fragende an den Pranger gestellt wird.

In diesem Forum werden täglich Fragen gestellt, konstruktiv beantwortet und diskutiert. Ganz das Gegenteil von dem, was Du schreibst.

Stefan schrieb im Beitrag [#76]:

Ich schätze Lars als kompetenten, wenn auch konservativen Fachmann - seine Kompetenz ist für Laien oft nicht ganz einfach nachzuvollziehen, aber für alle extrem wertvoll.

Dem kann ich mich nur voll anschließen. Gerade wurde Lars in der Wahl zum beliebtesten Mitglied von den Mitgliedern mit einem hervorragenden zweiten Rang bedacht, was seine persönliche Anerkennung und die seiner Arbeit belegt. Dass er auf die Seiten des BDPh, BPP und andere hinweist, ist wie alle Hinweise auf nicht-kommerzielle (werbefreie) Seiten voll in Ordnung.

@ petzlaff [#76]

Ich schätze speziell an diesem Forum hier, dass im Gegensatz zu anderen Plattformen jeder unbehelligt äußern darf, was ihm durch den Kopf geht. Hier sind sowohl "Sammler" als auch "Philatelisten" besser aufgehoben als irgendwo anders.

Und so soll es auch weiterhin bleiben. Meinung und kontroverse Diskussionen immer - aber kein persönlicher Streit.

Schöne Grüsse, Richard
 
Günther Am: 21.03.2010 13:57:01 Gelesen: 65293# 78 @  
Hallo,

unter dem Motto, es wird wohl alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird, werde ich Empfehlungen folgen, und es austesten.

Was mich einfach irritiert hat, ist der Ton, in dem miteinander umgegangen wird und der mir unverständliche Versuch einzelner, eine höhere Bedeutung haben zu wollen als andere.

Ich war ein Leben lang im „Verkauf“ tätig, hatte mit hochgebildeten ebenso zu tun wie mit ganz einfachen Menschen. Und wie oft habe ich erlebt, daß die „gebildeten“ schlicht unklug waren, die einfachen aber große Klugheit zeigten. Ich hatte immer alle, trotz unterschiedlicher Rentabilität, gleichermaßen geachtet. Meinem Ego tat das sehr gut.

Ich denke, die Philatelie leidet unter den Versuchen, verschiedene Klassen bilden zu wollen oder schon installiert zu haben. Wir alle sind Briefmarken-Sammler – und alle Philatelisten sind es auch – und gemeinsam haben wir Zukunft.

Keine Frage, jeder ist völlig frei in der Gestaltung seines Hobbys. Wenn einer den anderen jedoch von seinem Denken überzeugen will, geht das nicht per Dekret oder Feststellung, sondern per Beweis, per Argument, per Leistungsschau. Und vielleicht kann man auch dem Anfänger, also dem, der noch nicht „eingefahrene“ Wege beschreitet, sagen, wie er Fehler vermeidet.

An Lars noch die Mitteilung, daß, es ist vielleicht 1 oder 1 ½ Jahre her, Andreas Schlegel mir einwandfreie und erstklassig gestempelte Marken mit dem Vermerk, er würde erst ab einem Wert von € 25,-- prüfen, ungeprüft zurück gab. Das habe ich weiterhin übernommen.

Ich wünsche noch einen schönen Restsonntag

Günther
 
JFK Am: 21.03.2010 15:40:21 Gelesen: 65282# 79 @  
@ Günther [#78]

Hallo Günther,

auch Hans-Dieter Schlegel prüft laut seiner web-Seite erst ab 30,00 € Katalogwert.

Lieben Gruß
Jürgen
 
Lars Boettger Am: 21.03.2010 17:41:24 Gelesen: 65260# 80 @  
@ JFK [#79] und
@ Günther [#78]

Vielen Dank für die Präzisierung! Das heisst im Umkehrschluss, das eine Menge fälschungsgefährdetes Materials nicht mehr geprüft wird. Weiss jemand, wie das Frau Eliades handhabt? Für das Bund-Material gibt es gar keine Alternative mehr, sehr bedauerlich.

Beste Sammlergrüsse!

Lars

@ günther

Sehe mir meinen Ton nach, aber da ich schon angefangen von beleidigenden e-Mails bis hin zu telefonischen Morddrohungen einiges erlebt habe, habe ich mir eine eindeutige Sprache angewöhnt.
 
Günther Am: 21.03.2010 18:28:21 Gelesen: 65228# 81 @  
Die Heraufsetzung des Wertes ab dem geprüft wird, hängt wohl hauptsächlich mit einer Überlastung der Prüfer zusammen. Im vergangenen Jahr mußte ich bis zu 8 Monate warten. Auf diese Art und Weise reduziert sich jedenfalls die Menge des prüfenden Materials ganz beträchtlich.

Gruß

Günther
 
Blättchensammler Am: 22.03.2010 21:21:19 Gelesen: 65150# 82 @  
@ Günther [#81]

Die Heraufsetzung des Wertes ab dem geprüft wird, hängt wohl hauptsächlich mit einer Überlastung der Prüfer zusammen.

Stimmt nur teilweise, richtig ist auch, je höher der Michelwert, desto höher die Prüfkosten, ergo: Kleinkram lohnt sich für die Herren Schlegel wohl nicht !

Stefan M.
 
Lars Boettger Am: 23.03.2010 09:42:25 Gelesen: 65115# 83 @  
@ Blättchensammler [#82]

Hallo Stefan,

"Kleinkram" lohnt sich für keinen Prüfer. Du kannst das nur über teure Stück quer subventionieren. Der Prüfaufwand für eine Marke zu 10 € ist genauso hoch wie für eine Marke für 1000 €.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Blättchensammler Am: 23.03.2010 20:15:02 Gelesen: 65046# 84 @  
@ Lars Boettger [#83]

Hallo Lars !

Hatte ich doch gesagt, Kleinkram lohnt sich für die Herren Schlegel nicht. Und warum sollten DIE da quer subventionieren ? Einfach links liegen lassen und nur teure Werte prüfen das bringt Asche in die Kasse. Ich habe so oder so den Verdacht das die Prüfungen nicht nach Auftragseingang bearbeitet werden, sondern immer nach den hohen Prüfungswerten. Daher ist es kein Wunder das mittlere Werte ein halbes Jahr oder auch länger auf eine Bearbeitung warten müssen. Ich kann es Iihnen nicht übel nehmen, es gibt anscheinend zu wenig Prüfer !

lg Stefan M.
 
Lars Boettger Am: 24.03.2010 10:24:07 Gelesen: 65010# 85 @  
@ Blättchensammler [#84]

Hallo Stefan,

das ist ein echter Flaschenhals. Im Prinzip "muss" jede Bundmarke über die Schlegels laufen, weil kein anderer Prüfer das Vergleichsmaterial hat. Das ist ein Schwachpunkt. Andererseits wird es Jahre/Jahrzehnte dauern, sich das Material zu beschaffen, um vernünftig prüfen zu können. Das macht es für Neueinsteiger so schwierig.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Günther Am: 24.03.2010 10:47:55 Gelesen: 65007# 86 @  
Guten Morgen,

ich bin ja nun einer, der auf die „Briefmarkenlobby“ (wer dazu zählt, kann der objektive Leser auf meinen Internetseiten herauslesen) nicht gut zu sprechen ist.

Auf keinen Fall zähle ich jedoch die „Prüfer“ dazu. Das sind die, die gegen kleine Bezahlung helfen, unser Hobby sauber zu halten. Ich glaube kaum, daß das auf Dauer ein erstrebenswerter Job ist, sondern nur einfach Dienst an unserem Hobby. Andreas Schlegel verdient mit seinem Auktionshaus sicher auf angenehmere Art und Weise mehr Geld. Ich sage ausdrücklich danke.

Mehr Prüfer haben zu wollen ist OK, sie zu finden aber wohl das Problem. Und drei Prüfer zusätzlich anzubieten, dabei den „Prüfwert“ herabzusetzen, würde meiner Meinung nach den jetzigen Zustand nicht ändern.

Wenn ich darüber informiert werde, machen mir jedoch auch längere Wartezeiten nichts aus.

Das Problem sehe ich eher im System. Einmal darin, daß viel zu wenig informiert wird und, viel schlimmer, darin, daß oft überhaupt keine Information gewünscht und überwiegend viel zu unkritisch gesammelt wird. Das trifft allerdings auf dieses Forum auf keinen Fall zu, denn Kritikunfähigkeit wäre ja ein KO-Kriterium für die Teilnahme.

Gruß

Günther
 
Richard Am: 17.10.2014 09:26:52 Gelesen: 31206# 87 @  
Philatelie - was ist das? - Über Philatelisten und Gelegenheitssammler

Philatelie, was ist das ? Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung kann anscheinend mit dem uns geläufigen Begriff wenig anfangen, so dass wir vermehrt von Briefmarkensammeln sprechen sollten, auch wenn sich die "Stiftung" [1], wie auch der frühere "Fonds" seit bald 50 Jahren gezielt mit der Förderung der Philatelie befasst.

Was umfasst nun aber der Begriff Philatelie überhaupt ? Da beginnen sich die Ansichten deutlich zu unterscheiden. Während die einen nur klassische Marken und entsprechende Sammlungen als "echte" Philatelie bezeichnen, ist eine weitere Gruppe schon etwas großzügiger und legt die Grenze in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Noch tolerantere Zeitgenossen bezeichnen sogar alle postalisch verausgabten Neuheiten als irgendwie sammelwürdig.

Daneben gibt es aber noch die nach wie vor breite Masse der "gewöhnlichen" Briefmarkenliebhaber, die nach Lust und Laune sammeln, ohne irgendwelche Ambitionen, ohne Reglemente, ohne je ausstellen zu wollen. Man möchte einfach Spass und Freude an seinem Hobby haben, Postsendungen immer noch gezielt mit "schönen" Wertzeichen frankieren und damit beim Empfänger Freude bereiten. Diese ebenso förderungswürdige Gruppe verfügt über keine Lobby und wird von vielen Philatelisten nicht ernst genommen, ja manchmal sogar schief angesehen.

Der Begriff "Förderung der Philatelie" darf denn auch nicht allzu eng ausgelegt werden, nicht zuletzt, um den "Gelegenheits- und Spasssammler" ebenfalls anzusprechen, aus dem später (vielleicht) sogar einmal ein Philatelist werden könnte, getreu dem Motto "Jeder hat einmal klein angefangen".

(Quelle: Schweizer Briefmarken Zeitung [2], SBZ, Oktober 2014, Seite 414, Auszug)

[1] Stiftung zur Förderung der Philatelie, http://www.vsphv.ch/de/stiftung-zur-forderung-der-philatelie/

[2] http://www.vsphv.ch/de/schweizer-briefmarken-zeitung/
 
22028 Am: 17.10.2014 13:09:42 Gelesen: 31139# 88 @  
@ Richard [#87]

Für mich ist ein Gelegenheitssammler / Briefmarkensammler einer, der NUR Marken sammelt. Ein Philatelist, unabhängig von der gesammelten Periode, ist der, der sich auch oder auch nur für die Briefmarken und Postgeschichte interessiert.

Sicher gibt es unter den Philatelisten welche, die meinen NUR Klassik oder selbst innerhalb der Klassik NUR alt USA, Altdeutschland ist sammelwürdig - jedem hat das Seine.
 
LOGO58 Am: 17.10.2014 15:31:06 Gelesen: 31083# 89 @  
@ Richard [#87]

Ich mache es mir einmal einfach und habe "Herrn und Frau" Wikipedia nach den Begriffen befragt:

Philatelie [1]

Die Philatelie oder Briefmarkenkunde beschäftigt sich mit dem systematischen Sammeln von Postwertzeichen sowie von Belegen für ihre Verwendung auf Postsendungen jeglicher Art und der Erforschung postgeschichtlicher Dokumente.
...
Obwohl inhaltlich nicht auf Anhieb nachzuvollziehen, setzte sich der Wortbildungen wie Philosophie, Philanthropie und Philharmonie nachahmende Begriff in allen Sprachen durch. Andere Vorschläge wie Timbrophilie oder Timbrologie verschwanden bald wieder. Die deutsche Sprache bietet dem Philatelisten die Varianten „Briefmarkenkunde“, „Briefmarkensammler“ oder „Briefmarkenliebhaber“ an.


Philatelist [2]

Ein Philatelist beschäftigt sich mit Philatelie, also Briefmarken oder postalischen Belegen und dem Sachgebiet. Das kann sich auf das reine Sammeln beschränken, geht hin bis zur quasi wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Philatelie oder der ehrenamtlichen Mitarbeit bei entsprechenden Veranstaltungen oder Vereinen. Philatelisten betreiben dies in den allermeisten Fällen als Hobby; unter Berufsphilatelisten versteht man meist Personen, die mit solchen Sammlerstücken professionell Handel treiben und gute Kenntnisse von diesem Wissensbereich haben. Autoren auf dem Gebiet haben oft größere einschlägige Literatursammlungen oder haben Zugang zu philatelistischen Bibliotheken in ihrer Nähe.

Mir genügen diese Definitionen, denn da lässt sich das "Philatelieren" in all seinen Formen durchaus einreihen und da passt auch ein Spezialist wie der Stempelsammler hinein. ;-)

Aber das sieht sicher jeder anders.

Viele Grüße aus dem Norden
Lothar

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Philatelie
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Philatelist
 
chuck193 Am: 17.10.2014 16:51:11 Gelesen: 31046# 90 @  
@ LOGO58 [#89]

Hi Lothar,

ich nehme an, dass einige nicht mit der Aussage zufrieden sind. Für mich selbst besteht ja kein Unterschied zwischen den Worten. Man kann letzten Endes alles spezialisieren nach Belieben. Also sind wir alle Philatelisten, oder nur Briefmarken Sammler, ha ha.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
filunski Am: 17.10.2014 18:23:01 Gelesen: 31000# 91 @  
Liebe Briefmarkenfreunde, -sammler und Philatelisten,

ich denke die von Lothar angeführten Definitionen sind schon sehr zielführend und richtungweisend.

Meiner Meinung nach wird der Begriff "Philatelist" leider viel zu oft von bestimmten sich sehr "elitär" vorkommenden Sammlern missbraucht, um damit eben eine gewisse Elitebezeichnung zu schaffen. In meinen Augen ist JEDER ein Philatelist, der sich irgendwie mit Philatelie beschäftigt, ganz egal, ob er nun nur blaue Briefmarken mit Königsköpfen sammelt oder sich mit der Postgeschichte Hessens vor dem Ersten Weltkrieg befasst. ;-)

Sicher würde mich jetzt so manch ein "alteingesessener Philatelist" für diese Aussage gerne steinigen, aber das kann ich ab! :-)

Mit den allerbesten philatelistischen Grüßen,
Peter
 
briefefan (RIP) Am: 17.10.2014 19:01:41 Gelesen: 30977# 92 @  
@ Richard [#87]
@ LOGO58 (# 3)

Hi Richard und alle anderen, die sich hier meldeten.

Ich habe mal in zwei Lexika der Philatelie nachgesehen.

1. Häger, Großes Lexikon der Philatelie, Bertelsmann Lexikon-Verlag, 1978 (auszugsweise):

Philatelie, Begriff für die Beschäftigung mit Briefmarken. In Bezug auf die Art der Sammeltätigkeit wird häufig ein Unterschied gemacht und von Sammler und Philatelist gesprochen, was z.T. als gerechtfertigt erscheint. Der Sammler begnügt sich mit dem Zusammentragen einer Katalogsammlung oder Motivsammlung, der Philatelist beschäftigt sich darüber hinaus mehr oder weniger intensiv z. B. mit Abarten und Typen, Stempelformen und deren Verwndungszeiten, u. U. auch mit der Postgeschichte eines Landes u. a., wozu umfangreiches Literaturstudim notwendig ist. Hierfür hat sich in Deutschland auch der Begriff Briefmarkenkunde eingebürgert.

2. Wolfram Grallert, Lexikon der Philatelie, Phil*Creativ GmbH, Verlag und Agentur, 41366 Schwalmtal, o. J., 2000 (auszugsweise). Die Erstausgabe dieses Lexikons erschien 1971 in der DDR und 1973 in der Bundesrepublik.

Philatelie, Postwertzeichenkunde: das systematische Sammeln, Erforschen und Auswerten von Postwertzeichen und anderen postalischen Belegen, Formblättern und Dokumenten aller Art.

Grallert schildert ausführlich die geschichtliche Entwicklung der verschiedenen Bereiche der Philatelie seit 1860.

Neuere Lexika der Philatelie sind in Deutschland nicht schienen.

Aus beiden Lexika ergibt sich, dass Philatelie auf klassische und moderne Zeiten gleichermaßen anwendbar ist.

Beide Definitionen sind verbesserungswürdig. Deshalb finde ich die Diskussion in diesem Forum interessant.

Die Wikipedia-Defintion finde ich nicht schlecht.

Grüße von briefefan.
 
Holzinger Am: 17.10.2014 19:04:28 Gelesen: 30975# 93 @  
@ filunski [#91]

Danke für die klaren Worte !

Allerdings mit einer kleinen Einschränkung:

Die Dauerbezieher und "wegstecker", die aus den verschiedensten Gründen (für die Enkel, als "Wertanlage" usw.) nur beziehen ohne sich mit der Materie zu beschäftigen (egal wie tiefgründig), die würde ich so nicht einmal als "Sammler", geschweige denn als "Philatelist" bezeichnen wollen.
 
Hornblower Am: 20.10.2014 14:13:03 Gelesen: 30803# 94 @  
@ 22028 [#88]

Dann bin ich kein Philatelist. Ich sammle nämlich nur Briefmarken/Ganzsachen und antworte seit mittlerweile rund 45 Jahren auf die Frage nach meinem Hobby auch immer nur "Ich sammle Briefmarken". Ich finde Briefmarken spannend genug, ich brauche keine zusätzlichen postgeschichtlichen Studien. Mir ist es offen gestanden egal, wie der Kapitän des Schiffes hieß, der 1865 meinen Brief von Amerika nach Europa transportierte, und ob das Schiff die "Möwe" oder der "Adler" war und statt vier sechs Wochen gebraucht hat, lässt mich ehrlich gesagt auch kalt. Wenn mir heute unser Postbote ein Paket bringt, wollte ich auch noch nie seinen Namen erfahren, auch das Kennzeichen oder die Erstzulassung seines Transporters sind mir schnuppe.

Trotzdem habe ich schon mit Erfolg ausgestellt, bin im Verein aktiv, schreibe Fachartikel und besitze eine Bibliothek, obwohl ich mich "nur" für Briefmarken interessiere. Und das weltweit und aus allen Epochen. Der Satz, dass die ungebrauchte Marke schweigt, die gestempelte flüstert und ein Brief spricht (weiß eigentlich jemand, wem diese Aussage zugeschrieben wird? Ich habe noch nie einen Urheber gefunden) kann ich für mich nicht gelten lassen. Jede Marke hat etwas zu erzählen - man muss nur zuhören.

Beste Grüße
Michael Ullrich
 
0nickyet Am: 20.10.2014 17:18:20 Gelesen: 30731# 95 @  
Ich denke, der Unterschied zwischen "Philatelie" und "Briefmarkensammeln" ist doch ein anderer, genau genommen sind es zwei verschiedene Tätigkeiten.

"Briefmarkensammeln", das erklärt sich von selbst, bezeichnet das Sammeln und Aufbewahren von Briefmarken, meist auch das Ordnen und Kategorisieren. "Philatelie" beschäftigt sich mit der Postbeförderung, in der Postwertzeichen benutzt werden - und deren bekannteste sind Briefmarken.

Man kann sich mit Philatelie beschäftigen, ohne eine einzige Marke zu besitzen. Und natürlich muss sich kein Briefmarkensammler mit Philatelie beschäftigen. Tatsächlich werden die meisten beides tun, sei es dass der Philatelist etwas "belegen" will, sei es, dass der Briefmarkensammler etwas mehr über den Ursprung der Marke wissen will.

Was hier immer wieder anklingt, ist eine Wertung zwischen "einfachem Briefmarkensammeln" und "edler Philatelie". Dahinter versteckt sich meines Erachtens ein drittes Gebiet, nämlich "Briefmarken als Wertanlage". Wer in seltene und teure Marken investiert - und das hat mit Sammeln erst einmal nichts zu tun - wird sich über Echtheit und Seltenheit vergewissern wollen. Dazu braucht man Philatelie - es ist für Investoren wertvolles Wissen. Vor diesem Hintergrund entsteht eine oftmals abschätzige Geringachtung von Personen, die "nur Briefmarken sammeln" - und vielleicht dennoch sehr gute Philatelie betreiben, die sich aber nicht zur Investition eignet.

Die Konflikte liegen auf der Hand:

Berufsphilatelisten - also Händler, Prüfer, Katalogherausgeber etc. - haben ein massives Interesse an den Investoren, obwohl diese mit dem Briefmarkensammeln eigentlich nichts am Hut haben. Die Hobbysammler fühlen sich immer wieder von den Berufsphilatelisten gering geschätzt, allerdings orientieren sich viele von ihnen auch heimlich an der "Wertanlage", in der Hoffnung, auch ihre Sammlung enthielte einen "Schatz".

Das beste Mittel zur Gelassenheit ist Abstand zu den Preisen in Katalogen zu gewinnen. Vermutlich lassen sich viele Sammler zur Jagd auf geldwerte Schätze verführen, obwohl sie mehr Spaß empfinden, wenn sie sich auf die Komplettierung eines Sammelgebiets oder den Zuwachs philatelistischer Kenntnisse beschränken würden. Weder Briefmarkensammeln noch Philatelie müssen teuer sein.
 
uli Am: 20.10.2014 17:35:29 Gelesen: 30717# 96 @  
Ich halte von diesen Kategorisierungen sehr wenig. Manchmal kann diese Grüppchenbildung als Vereinfachung in Erläuterungen ganz hilfreich sein, ich nutze das auch ab und an. Aber "im wirklichen Leben" überwiegen unter'm Strich gesehen die negativen Punkte deutlich und für alle wirklich passende Schubladen zu finden ist sowieso unmöglich.

Gruß
Uli
 
Wim Ehlers Am: 20.10.2014 17:46:06 Gelesen: 30706# 97 @  
@ Hornblower [#94]

Hallo Michael,

Deinem Kommentar kann ich mich voll und ganz anschließen! Jede Marke hat etwas zu erzählen - man muss nur zuhören.

Immer wieder geht es mir so, dass ich "hinter die Kulissen" einer Briefmarke, eines Satzes schaue. Das unterstütze ich regelmäßig auch in meinen Beiträgen hier im Forum durch entsprechende Link-Verweise.

@ 0nickyet [#95]

Hallo Jürgen,

Deine Feingliederung gefällt mir ebenfalls ganz gut! Das beste Mittel zur Gelassenheit ist Abstand zu den Preisen in Katalogen zu gewinnen. Die Gefahr des "sich reich Rechnens" besteht auch bei Briefmarkensammlern permanent. Persönlich benutze ich Michel-Kataloge zum Sortieren und Einordnen. Allerdings ist mir dabei auch wichtig, Informationen über den Wert einzelner Marken oder Sätze zu gewinnen, die dadurch Seltenheit dokumentieren und nicht gleich in ein 100er Tauschpaket landen.

Beste Sammlergrüße
Wim
 
lueckel2010 Am: 01.09.2020 22:19:12 Gelesen: 26713# 98 @  
@ 10Parale

Einerseits sind Philatelisten sind ja glücklicherweise in der Regel ziemlich tolerante Zeitgenossen. Daher kann ja auch ein Philatelist irgend etwas als Schnapszahl bezeichnen, wie es ihm gerade einfällt.

Andererseits sollten Philatelisten sich aber schon bemühen, Sammelstücke korrekt zu beschreiben (z. B. auf -selbstgestalteten- Albumblättern oder in Ausstellungssammlungen). Ansonsten besteht für sie eventuell die Gefahr, sich lächerlich zu machen!

Moin aus Ostfriesland, "lueckel2010"
 
10Parale Am: 01.09.2020 22:48:22 Gelesen: 26706# 99 @  
@ lueckel2010 [#98]

ganz ehrlich: ich habe mich schon lange von dem Gedanken gelöst, ein Philatelist zu sein. Wer einen dicken Geldbeutel hat, ist ein erfolgreicher Philatelist. Das ist meine zugegeben traurige Vereinserfahrung.

Ich fröne das Hobby aus reiner Plaisir. Und meine Briefmarken werde ich einmal armen Kindern und Alleinerziehenden Müttern schenken. Sollen sie dann wie der Phönix aus der Asche zu höheren Welten aufsteigen.

Grüße aus Südbaden nach Ostfriesland

10Parale
 
lueckel2010 Am: 03.09.2020 16:17:03 Gelesen: 26638# 100 @  
@ 10Parale [#99]

Leider besteht auch bei dieser sicherlich philatelistisch interessanten Thematik wieder einmal die Gefahr, dass sie ins "Nonsens-Nirwana" ("blahblahblah") abdriftet. Ich habe daher keine Lust mehr, mich weiterhin damit zu beschäftigen.
Allerdings möchte ich Sie abschließend bitten, mir einmal die Kausalität zwischen einem Philatelisten und einem "dicken" Geldbeutel plausibel zu erläutern.

Bei meinen mittlerweile gut 50jährigen Vereinsmitgliedschaften und jahrelangen Mitgliedschaften in zwei BDPh-Arbeitsgemeinschaften habe ich nie die Bekanntschaft mit solchen, ich bezeichne sie einmal als "Spezies", gemacht.
Allerdings habe ich im Laufe der Zeit auch Sammlerfreunde kennen (und schätzen) gelernt, die sich trotz "kleinem" (oder "normalem") Geldbeutel philatelistische hohe und höchste Ehren "erarbeitet" haben.

In allen mir bekannten Fällen war allerdings nie das für ein Hobby zur Verfügung stehende Geld maßgebend, sondern

- ein profundes Fachwissen für "sein" Sammelgebiet, das jahrelang erarbeitet werden mußte und immer wieder durch neue Erkenntnisse auf einem aktuellen Stand gehalten werden muß,
- Geduld und Ausdauer (nie daran zweifeln, das "Richtige" zu sammeln),
- möglichst frühzeitig "kommende" Trends zu erkennen!

Moin aus Ostfriesland, "lueckel2010"

[Beiträge [#98] bis [#100] redaktionell verschoben aus dem Thema "Schnapszahl - Belege", damit im "!richtigen" Thema die nächsten 100 Beiträge zur Unterscheidung der beiden sammelnden Gruppen geschrieben werden können]
 
olli0816 Am: 03.09.2020 20:18:24 Gelesen: 26599# 101 @  
Hallo,

ich bin nun auf dieses Thema gestoßen, weil Richard es wiederbelebt hat. Ich habe mir die letzten 10 Beiträge durchgelesen und habe etwas lachen müssen. Solche Diskussionen habe ich nur bei Briefmarkensammlern erlebt. Anscheinend neigt unsere Spezies zur Korinthenkackerei.

Seien wir mal ehrlich: Ob man sich als Philatelist oder Briefmarkensammler einschätzt, interessiert noch nicht mal die berühmte Eiche, an der sich die Sau reibt. Schaut man sich die Vielfalt der Themen und den Stil der Schreibenden an, wie sie ihr Hobby betreiben, ist das höchst individuell. Jeder interessiert sich für unterschiedliche Themen mit zufälligen Übereinstimmungen bei anderen Sammlern. Die Intensität ist höchst unterschiedlich, aber eigentlich machen doch alle das gleiche: Jagd nach Altpapier, dass irgendwie interessant aussieht und mit Glück einem gefällt. Für das Vorankommen unserer Welt völlig unerheblich und von der Wichtigkeit/Sinnhaftigkeit ähnlich wie das Sammeln von Steinen. Nichts besonderes also und ob man da ein tolles Fremdwort wie Philatelist dahinter legt oder ganz profan Briefmarkensammler ist völlig einerlei.

Ich sammle Briefmarken, Briefe und andere schöne Poststücke. Das tue ich und das sage ich zu Außenstehenden, die es interessiert (das sind inzwischen recht wenige geworden). Es ist reines Freizeitvergnügen, ich habe keinerlei Ziele (die habe ich in anderen Bereichen mehr als ausreichend) und ich habe auch keinerlei Konkurrenzdenken oder möchte irgend etwas ach so wichtiges dokumentieren. Es ist lediglich Kontrastprogramm zu meinen restlichen Dingen in meinem Leben wie das Bergsteigen und hebt sich von der Hektik des Alltags wohltuend ab.

Ich finde, diese Art der Diskussion was man nun sei ziemliche Zeitverschwendung. Man sollte doch seine Zeit bestmöglichst nutzen und wie kann man das erreichen: Man beschäftigt sich direkt mit seinem Hobby. Das ist besser, als über nutzlose Definitionen zu sinieren.

Grüße Oliver

[Redaktionelle Anmerkung: Richard hat es nicht wiederbelebt, sondern nur heutige Beiträge an das bestehende Thema angehängt]
 
bayern klassisch Am: 03.09.2020 20:35:01 Gelesen: 26580# 102 @  
Ist doch ganz einfach: Philatelist ist der, der Ahnung hat.

Sammler kann jeder sein.

Mit Geld, Geldbeutel und Größe/Volumen der Sammlung hat das gar nichts zu tun.

Ich kann mich bombig mit kleinen Philatelisten glänzend austauschen. Mit "großen Sammlern" aber kaum.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
10Parale Am: 03.09.2020 22:43:49 Gelesen: 26512# 103 @  
@ lueckel2010 [#100]

"Allerdings möchte ich Sie abschließend bitten, mir einmal die Kausalität zwischen einem Philatelisten und einem "dicken" Geldbeutel plausibel zu erläutern."

Die Kausalität liegt im Auges des Betrachters.

Ich habe leider keine sehr guten Erfahrungen gemacht. Ich habe großartige Philatelisten in meinem Leben kennen lernen dürfen und dafür bin ich dankbar. Ich habe bei meinem ersten Vortrag in einem Briefmarkensammlerverein Kritik einstecken müssen: der Vortrag war zu lang, sie haben zu viel reingepackt (Thema war die ersten Marken der Vereinigten Fürstentümer (Michel Nr. 8 - 10 Rumänien). Mein bester Philatelisten-Freund war damals leider nicht beim Vortrag anwesend, ich bin sicher, er hätte mich gelobt.

Eine nette Bekannte sammelt alles, was mit Schafen zu tun hat. Ich schenkte ihr vor nicht allzu langer Zeit ein Satz postfrischer Marken aus Rumänien mit dem Motiv Schaf. Sie freute sich ungemein. Es geht keine Woche, ohne dass wir nicht ein Gespräch über "Philatelie" führen. Die Marken waren nicht sehr teuer.

Ich bin der festen Überzeugung, es ist ähnlich wie im Kunstmarkt. Wer etwas Anspruchsvolles und Echtes haben will, muss tief in die Tasche greifen bei diesem schönen Hobby. Philatelie ist ein großer Begriff, der nicht alles umfasst, was er beinhalten kann. Da freue ich mich, dass Olli0816 in [#101] Gründe anbringt, was alles zum Sammeln anregen kann. Deshalb gibt es auch eine Zukunft für die Philatelie. Es wäre doch traurig, wenn es anders wäre.

Liebe Grüße

10Parale
 
saeckingen Am: 04.09.2020 12:29:48 Gelesen: 26409# 104 @  
Wenn man die Begriffe unterscheiden möchte, dann würde ich sagen, jeder der Briefmarken für sich aufbewahrt ist ein Sammler.

Ein Philatelist unterscheidet sich dann dadurch, dass er sich intensiver mit seinem Material auseinandersetzt und dazu gehört für mich alles, was über das chronologische ordnen der Marken in Steckbücher und das Abhaken der Hauptnummern im Katalog herausgeht.

Geld spielt dabei keine besondere Rolle. Man kann sich auch mit billigsten Marken intensiver beschäftigen und Philatelist sein oder für zig Tausend Euro bessere Standardware kaufen ohne irgendetwas intensiveres Wissen darüber zu haben.

Grüße
Harald
 
doktorstamp Am: 05.09.2020 09:58:03 Gelesen: 26272# 105 @  
Neulich wurde ich hierzulande mit dieser Frage konfrontiert, sogar habe ich diesbezüglich einen Aufsatz verfasst. Worin liegen denn die Unterschiede?

Der Sammler richtet sich nach dem Katalog, es dient zum Abhaken und Reichrechnen.
Es wird nicht oder kaum gelesen. Geachtet werden nur die Bewertungen.

Der Philatelist verwendet ein Katalog eher als Richtlinie, oder Gerüst, um seine Sammlung aufzubauen. Gelesen wird es von vorne nach hinten, und dies mehrmals.

Der Sammler stellt sich keine Fragen, warum, wofür, weswegen etc.
Der Philatelist dagegen stellt sich und andere mit Fragen, und geht ihnen nach, bis er eine Antwort hat, bzw. er unternimmt die Forschung selbst, bis er das Ergebnis hat.
Der Sammler ergattert oft nur Einzelmarken (denn sie passen am besten in das Vordruckalbum)
Der Philatelist hat zwecks Forschung und Studium mehrere Marken derselben Ausgabe.
Der Sammler, erfahrungsgemäß, achtet selten auf einen Stempelabschlag.
Für den Philatelisten sind sie Grund Stempelkunde nachzugehen. Er will einfach mehr wissen.
Bei einem Sammler werden seine Schatze kaum von anderen gesehen.
Dagegen stellt der Philatelist aus, und hält Vorträge u.a.
Der Philatelist schreibt Artikel, Aufsätze, Monographien, und Bücher, im Gegenteil hat hier der Sammler wenig anzubieten.
Es wird nicht bestritten, dass beide ihren Spaß daran haben. Dass der Sammler so sammelt ist sein Recht, und auch seine Wahl. Etwas was man erkennen soll, und nicht verachten oder verpönen oder gar verhöhnen. Jeder nach seiner Fasson.
Literatur; hierfür habe ich bekanntlich mehrfach eine Lanze gebrochen, und noch heute gelte ich als -Verfechter der Literatur.
Das Hobby ist stark akademisch geneigt, man sollte sich hier mit den Worten Dr. Joachim Helbigs vertraut machen. Und in unseren Reihen sind haufenweise Akademiker vertreten, mal mit Betitelung, mal ohne. Aber ohne sie wäre das Hobby viel ärmer.
Um noch etwas zu betonen, Deutschland zu sammeln, vor allem in gewissen Gebieten, kann ein kostspieliges Unterfangen sein, wovon die Erben ein Lied singen können.

Aber nochmals jedem das Seine, und sammeln wie es einem Spaß macht.

mfG

Nigel
 
sammler-ralph Am: 05.09.2020 11:49:22 Gelesen: 26215# 106 @  
@ doktorstamp [#105]

Gute Beschreibung.

Nehmen wir einmal an, es gelänge uns, eine eindeutige Definition zu finden. Ich frage mich jedoch, wozu diese Einordnung dienen soll. Welchen praktischen Nutzen hat sie?

Polemik-Modus AN:
Wenn ich 3 Sammelgebiete habe, und bin in einem "Philatelist" und in den beiden anderen nur "Sammler" - bin ich dann in der Summe "Philatelist" oder doch nur "Sammler"?
Dürfen "Philatelisten" mit "Sammlern" tauschen oder ist dies nur noch innerhalb der eigenen Kaste erlaubt?
Darf ich als "Philatelist" weiterhin Mitglied im Briefmarken-Sammlerklub Spandau bleiben?
Dürfen "Sammler" Mitglied in BDPh (Bund Deutscher "Philatelisten") sein?
Polemik-Modus AUS

Ich halte eine Abgrenzung für unnötig.

Gruß
Ralph
 
doktorstamp Am: 05.09.2020 13:55:27 Gelesen: 26161# 107 @  
@ sammler-ralph [#106]

Hallo Ralph,

eine Abgrenzung ist analog schwarz/weiß nicht gemeint, eher eine Einstufung, nach gesammelten Erfahrungen, die ich im Laufe der Jahren gemacht habe.

Ein Problem (oben bereits tangiert) ist die Bedeutung des Worts Philatelist. Denn es umschließt Sammeln und Forschung. Hier wird mit Sinn und Bedeutung [1] einiges vertauscht. Und schon kommt es zu Ungereimtheiten. Ich gebe freilich zu, das Wort an sich hat etwas elitäres angenommen. Was aber gilt, oder maßgebend ist, ist die Anerkennung der Zeitgenossen, und nicht das von sich protzend auszugeben.

Und so zu dem Polemik;

1. Ist man bei einer seiner Sammlungen Philatelist, bleibt er doch Philatelist.

2. Tauschen kann jeder mit jedem, nur ist der Sammler hier mangels Wissen benachteiligt.

3. Ich gehe davon aus, der Klub hat gewillt den Namen so gewählt, um nicht als elitär betrachtet zu werden.

4. Interessenten dürfen jederzeit als Mitglieder in einem Interessengemeinschaft eintreten. In jedem Hobby gibt es "die da oben" und "die da unten".

Es gibt keine Abgrenzung, eher eine graue Übergangszone, wenn man sich die Mühe macht, oder machen möchte, sie zu überqueren.

mfG

Nigel

[1]https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cber_Sinn_und_Bedeutung
 
lueckel2010 Am: 05.09.2020 13:58:23 Gelesen: 26160# 108 @  
@ sammler-ralph [#106]

Guten Tag, Ralph,

dieses "Problem" ist ursprünglich in einem vollkommen anderen Thema aufgekommen, in dem von einem offensichtlich ziemlich frustierten Schreiber (#99) die These "Philatelist + dicker Geldbeutel = erfolgreicher Philatelist" augestellt wurde. Diese These konnte bis heute, trotz konkreter Nachfrage, nicht plausibel nachvollziebar "untermauert" werden!

Kurz danach wurde die Diskussion dann in dieses Thema verlagert. Ein Thema, dessen Überschrift ich nur als "hirnrissig" bezeichnen kann!

Ich war gut 40 Jahre Mitglied (teilweise in Vorstandsfunktionen) im Briefmarken-Sammlerverein und bin nach meinem Umzug nun "normales" Mitglied beim Briefmarkenverein. Beide Vereine sind dem BDPh angeschlossen. Daher beziehe ich monatlich die "Philatelie", und zwar schon so lange, wie diese Zeitschrift diesen Namen trägt.

Bin ich nun Briefmarkensammler (weil ich die Postwertzeichen meines Sammelgebietes zusammentrage) oder aber Philatelist (weil ich mich z. B. auch für Poststempel, postgeschichtlich relevante Belege, zu meinem Sammelgebiet "passende" Literatur und, und, und interessiere). Mir ist es -ehrlich gesagt- "piepegal", wie man mich bezeichnet!

"Böse Zungen" könnten mich nun als "Schmalspur"-Philatelisten (weil ich nur ein Sammelgebiet intensiv "beackere") bezeichnen (in diesem Forum bereits geschehen). Diesen sei gesagt, dass mich grundsätzlich alles "rund um die Briefmarke" interessiert.

Wünsche ein schönes Wochenende und auch weiterhin viel Spaß am gemeinsamen Hobby!

Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert
 
Martin de Matin Am: 05.09.2020 17:41:43 Gelesen: 26086# 109 @  
Ich finde es sehr interessant wie man über die Begriffe "Sammler" und "Philatelist" diskutieren kann. Vielleicht sollte man sich erst einmal im Klaren sein was diese Begriffe bedeuten.

Philatelist Erklärung aus Wiktionary.
"Bedeutungen:
[1] Person, die sich beruflich oder als Hobby mit Briefmarken befasst"
https://de.wiktionary.org/wiki/Philatelist

Sammler Erklärung aus Wikipedia.
" Sammler steht für:
eine Person, die etwas sammelt, siehe Sammeln"
https://de.wikipedia.org/wiki/Sammler

Dazu noch die Erklärung für Sammeln aus Wikipedia.
"Sammeln bezeichnet die systematische Suche, Beschaffung und Aufbewahrung von Dingen oder Informationen."
https://de.wikipedia.org/wiki/Sammeln

Zusammengefasst kann man sagen:

Der Philatelist ist immer ein Sammler, da er Briefmarken oder Informationen über Briefmarken und deren Verwendung verschafft.

Der Sammler kann Briefmarken sammeln aber kann sich auch mit dem Sammeln von Kronkorken oder Bierdeckeln beschäftigen.

Diese ganze Diskussion kommt einem vor als würde man den Unterschied zwischen Quadrat und Rechteck erklären wollen, um am Ende festzustellen, dass das Quadrat nur eine Sonderform des Rechtecks ist.

Gruss
Martin
 
bovi11 Am: 05.09.2020 17:47:11 Gelesen: 26082# 110 @  
@ Martin de Matin [#109]

Genau so ist es!
 
Holzinger Am: 05.09.2020 19:52:29 Gelesen: 26268# 111 @  
@Richard

Können wir nicht diese unsägliche Diskussion beenden?

Ein einfacher Sammler (mit div. Spezialkatalogen), der sich ab und an auch einmal mit den "Hintergründen" beschäftigt - ansonstig aber im hohen Alter (bei wenig finanziellem Einsatz - wegen der finanziellen "Realisierungssquote beim Abgang mit den Erben" mit Investitionen zurück hält) - dies aber mit viel Einsatz und Freude (incl. "Gehirntraining") betreibt.

Grundaussage: ICH BIN SAMMLER.

Ich könnte mit der gleichen Intensität auch weltweit Milchdeckelverschlüsse sammeln :).
 
10Parale Am: 06.09.2020 22:44:06 Gelesen: 25957# 112 @  
@ Holzinger [#111]

Können wir nicht diese unsägliche Diskussion beenden?

Lassen wir doch mal unsere philatelistischen Vorfahren sprechen und bringen etwas Farbe und Belege in die Diskussion, die ich mit Interesse verfolge:

Diese Ganzsache zu 12 Pfennig mit Zusatzfrankatur aus der II. Kontrollratsausgabe (Alliierte Besetzung) wurde in Königslutter (Niedersachsen) am 29.4.48 verfasst.

Man lehne sich zurück und lese den Text auf der Rückseite: - Briefmarkensammeln ist Sport! Nun wissen wir es.

Nein, Spaß bei Seite, ich denke, Sprache und Höflichkeitsformeln ändern sich ständig, was man an diesem Brief sehr gut studieren kann. Niemand benutzt mehr das Wort "ergebenst", es "zeichnet" auch niemand mehr seine Unterschrift oder schreibt "Ihrer baldigen Nachricht entgegen sehend".

Die Adressenverlage, die wohl damals schon Ihr Geld mit der zielgerichteten Weitergabe von Adressen (Datenschutz?) verdienten, fanden in den Sammlern wohl auch eine wohltätige Kundschaft. Die Stilepochen ändern sich andauernd.

Liebe Grüße

10Parale


 
bovi11 Am: 06.09.2020 22:58:15 Gelesen: 25949# 113 @  
Ich beteilige mich an der Diskussion nur mit einem Beleg:





Die Philatelie ist das Sportgebiet des geistig Hochstehenden
 
StefanM Am: 07.09.2020 08:01:02 Gelesen: 25904# 114 @  
@ 10Parale [#112]
@ bovi11 [#113]

Endlich wird die Diskussion in die richtige Richtung gelenkt, ich danke euch!

Nehmt unser Hobby sportlich und ja nicht verbissen ...

... und zum "Trainieren" empfehle ich die Philaseiten!

:) Stefan
 
johanneshoffner Am: 07.09.2020 08:48:47 Gelesen: 25889# 115 @  
Neben den bekannten Sportvereinen wie den FC Basel oder den EHC Basel gibt es in der Rheinstadt noch den Verein Briefmarkensport Columbia.


 
10Parale Am: 15.03.2024 19:17:27 Gelesen: 1761# 116 @  
Ohne viele Worte um den Beleg, einfach genießen, man kann auch BEIDES sein, oder das Triple machen: Philatelist, Sammler, Händler.

Liebe Grüße

10Parale


 
Clemens M Brandstetter Am: 17.03.2024 21:49:05 Gelesen: 1402# 117 @  
Philatelie ist Medizin (auch wenn man nur sammelt)


 
Dobe Am: 17.03.2024 22:01:05 Gelesen: 1377# 118 @  
@ Clemens M Brandstetter [#117]

Richtig schönes Motiv! Ich bin aktuell sehr glücklich damit, vorwiegend Sammler zu sein und meine Dubletten und überzähligen Marken zu verkaufen. Das macht mir Spaß - das gelegentliche Eintauchen in die in Teilen doch recht "abgedrehte" Welt der Philatelie ist ebenfalls anregend. :-) Aber ich bin dann doch mehr der Jäger und Sammler, aber es ist schön zu wissen, dass es noch andere Welten gibt, wenn das Sammeln nicht mehr möglich ist oder 10.000€/Marke kostet (was natürlich auch nicht möglich ist).

Liebe Grüße

Michael
 
Clemens M Brandstetter Am: 18.04.2024 12:20:57 Gelesen: 807# 119 @  
Ein Philatelist tut manche Dinge nicht. Das habe ich mit einer selbst gestalteten Briefmarke der Post.at versucht darzustellen


 
bayern klassisch Am: 18.04.2024 13:43:09 Gelesen: 775# 120 @  
@ Clemens M Brandstetter [#119]

Sehr gut, Clemens, da bin ich ganz bei dir!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hubtheissen Am: 18.04.2024 15:48:33 Gelesen: 694# 121 @  
@ Clemens M Brandstetter [#119]
@ bayern klassisch [#120]

Hallo,

war denn der Empfänger des nachstehenden Briefes ein Sammler oder Philatelist? Zumindest war der Brief philatelistisch beeinflusst.



Gruß

Hubert
 
bayern klassisch Am: 18.04.2024 16:52:04 Gelesen: 655# 122 @  
@ hubtheissen [#121]

Ich vermute hier reinen Bedarf - jemand bestellt etwas bei Sieger und der schickt es ihm in einem schönen Brief. Alles paletti!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
spain01 Am: 19.04.2024 00:19:15 Gelesen: 411# 123 @  
Hallo Allerseits,

philatelistisch betrachtet verstehe ich den Begriff "philatelistisch beeinflusst" nicht. Was will dadurch suggeriert werden? Ist ein solcher Beleg/Brief dadurch weniger wert ? Schließlich ist doch jeder Brief philatelistisch beeinflusst, weil ein philatelistisches Wertzeichen (Briefmarke) angebracht worden ist. Oder verstehe ich da etwas falsch ?

Bei überfrankierten "Satzbriefen" etc verstehe ich das, aber bei, egal wie, portogerecht frankierten Briefen, wie bunt die Frankierung auch sein mag, ist das doch total egal. Hauptsache, er ist portogerecht und damit - meiner Meinung nach - vollwertig und mal davon abgesehen, ob mit Einzel- oder Mehrfachfrankatur versehen.

Gruß
Michael
 
Cantus Am: 19.04.2024 03:55:36 Gelesen: 387# 124 @  
@ hubtheissen [#121]

Hallo Hubert,

da gebe ich meinen Vorrednern recht. Der Brief ist ordnungsgemäß frankiert, mehr interessiert dabei nicht, insbesondere nicht, was der Empfänger in seiner Freizeit so getrieben hat.

Viele Grüße
Ingo
 
Danilasewa Am: 20.04.2024 13:55:32 Gelesen: 203# 125 @  
Was sagte mir einst der Kölner Auktionator Peter Klüttermann so treffend? Die Masse verkaufter werthaltiger Belege ist philatelistisch beeinflusst. Und wenn es sie nicht gäbe, gäbe es von vielen Sammelgebieten gar keine Belege, bzw. für unsere Sammlerschaft wäre gar nichts erhalten geblieben, was belegmäßig sammelwürdig ist.

Und wie sagte einst der berühmte Sammler und ehem. Bonner Bürgermeister Jürgen Endemann, der als letzter die Ehre hatte, Prinzessin Diana durch eine Stadt zu führen? Wenn Du monatelang bis zu den Nippeln im Schlamm der Festung Lorient steckst, hast Du sicherlich nichts Besseres im Sinn, als einen leckeren unbeleckten sauberen und faltenlosen Einschreibbrief nach Hause zu schicken!

Beispiele (die kommen aber von mir und nicht vom Jürgen oder Peter):

Alderney
Ascension
Färöer
Festung Lorient
Liechtenstein
Pleskau
San Marino
Tristan da Cunha
Vatikanstaat
Zeppelinpost,
und es gäbe noch hundert weitere, deren Aufzählung ich mir erspare!
 
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