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Thema: Österreich: Ganzsachenkarten mit Textzudruck
Jürgen Witkowski Am: 23.05.2010 12:30:56 Gelesen: 8189# 1 @  
Bleiben wir bei den Alpenländern. Ich erlaube mir, geringfügig vom Thema "Briefe ausländischer Banken" abzuweichen, indem ich eine Ganzsachenpostkarte zeige.

Mit der Ganzsachenpostkarte, MiNr. P 235 mit privatem Zudruck der K.K. Privilegirte Allgemeine Österreichische Boden-Credit-Anstalt Wien, wurde am 30. Jänner (Januar) 1918 ein Scheck avisiert.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen



[Anmerkung der Redaktion: Auf Wunsch von Cantus zur Eröffnung eines neuen Themas hierher kopiert.]
 
Cantus Am: 25.05.2010 00:42:01 Gelesen: 8150# 2 @  
Hallo zusammen,

auf Anregung von Christian ist dieses neue Thema gegründet worden. Ich hoffe, dass sich auch noch ein paar Andere mit Abbildungen aus ihren Sammlungen beteiligen werden. Dabei wäre es sehr schön, wenn hier wirklich nur Text- (und gegebenenfalls Bild-) Zudrucke auf amtlichen österreichischen Ganzsachenpostkarten gezeigt werden, nicht aber private Ganzsachenpostkarten von Österreich. Auch davon gibt es sehr viele, aber man sollte ihnen doch ein eigenes Thema gönnen.

Zur Einstimmung zeige ich heute Zudrucke bzw. auch einen einzigen Absendereindruck auf der Ganzsache Mi. P 1.

Die erste österreichische Ganzsachenpostkarte erschien am 1.10.1869. Bei Michel und dem ANK wird sie als P 1 geführt. Erst im Juli 1871 erschien die nächste Postkarte P 2, die sich von der ersten Karte durch die Gestaltung der Kartenrückseite unterscheidet.

Das besondere Merkmal der P 1, im Verhältnis zu späteren Ganzsachenpostkarten, die ebenfalls den Wertstempel "Kaiser Franz Joseph nach rechts im Kreis" tragen, besteht darin, dass auf der Kartenrückseite oben und unten jeweils eine einzeilige Bemerkung vorgedruckt ist, aber Datumsangaben fehlen. Für die, die in dieser Materie nicht so zu Hause sind, zeige ich zur Einführung nachstehend eine unbedruckte Originalrückseite einer P 1.



So eine fast unbedruckte Postkartenfläche lässt sich natürlich gut für allerlei textliche Zudrucke verwenden. Diese Zudrucke sind, unabhängig vom Motiv oder der Art der Zudrucke, die übliche Form, wie Texte auf Dauer auf einer Postkarte aufgebracht werden können. Daneben gibt es Einzelfälle, in denen Absenderangaben nicht auf-, sondern eingedruckt worden sind. Nachstehend ist so ein Beispiel des JULIUS KURZHALSS aus TETSCHEN A:/D: ELBEzu sehen; leider lässt sich das nicht besser einscannen.





In der weiteren Abfolge zeige ich nun einige Zudrucke, alle ausschließlich auf der P 1.





Karte vom 25.7.1870, gelaufen von Linz nach Gmunden, mit Zudruck der Firma Max Christ. Hier ist der Text besonders interessant, da die Karte Bezug auf die begonnenen Kriegshandlungen 1870/71 nimmt.





Karte vom 30.8.1872, gelaufen von Marburg nach Warasdin, mit Zudruck des Ed. Krenner.





Karte vom 10.2.18.., gelaufen von Linz nach Gmunden, mit Zudruck des Joh. Kühnel.





Karte vom 2.9.1872, gelaufen von Tetschen nach Saaz, mit Zudruck des Julius Kurzhalss.





Karte vom 26.3.1871, gelaufen von Wien nach Gratz (Graz), mit Zudruck der Wiener Medizinischen Presse.





Karte vom 30.10.18...., gelaufen von Wien nach Gmunden, mit Zudruck der Firma Girardelli Musatti & Co..





Karte vom 5.12.1871, gelaufen von Temesvar nach Gmunden, mit Zudruck des G.A. Staehlin in Brünn zur Ankündigung eines Vertreterbesuches.

Die letzte Karte für heute ist ungelaufen, ich zeige daher nur die Rückseite.



Karte mit Zudruck der Erste Temesvarer Spiritus-Brennerei & Raffinerie-Actien-Gesellschaft.

Viele Grüße
Cantus
 
Christian Am: 27.05.2010 01:17:51 Gelesen: 8125# 3 @  
@ Cantus [#2]

Hallo Ingo,

hier eine Karte, die ich auf die "Schnelle" gefunden habe. Es handelt sich um die Ganzsache 2 Kr. braun, Ausgabe 1883, Michel Nr. P43.

Gelaufen ist die Karte von Wien 1886 (Stempel leider nicht lesbar) nach Dornbirn im Voralberggebiet.

Herrn Lambrecht ist wohl entgangen, dass sein vermeindlich ehemaliger Mitarbeiter Herr Kurzweil immer noch inkassoberechtigt ist.





Herzliche Grüße

Christian
 
Cantus Am: 31.05.2010 20:30:23 Gelesen: 8095# 4 @  
Gelaufen war diese P 43 im Jahr 1886, mehr kann ich aber auch nicht entziffern.

Auf der Ganzsachenkarte P 43 gibt es unglaublich viele verschiedene Zudrucke, dabei sehr viele Ankündigungen von Vertreterbesuchen. Es scheint damals in Mode gekommen zu sein, sich statt einer Postkarte, die man erst noch mit einer Marke bekleben musste, häufig einer Ganzsachenpostkarte zu bedienen. Man konnte die en gros bedrucken lassen und dann zügig abarbeiten, und solche Probleme wie den Markendiebstahl durch Beschäftigte gab es bei dieser Versandform mit Sicherheit nicht.

Meine Zudruckkarten sind gegenwärtig alle wassersicher eingelagert, aber sobald ich wieder von meinen Sammlungen umgeben bin, zeige ich hier gerne weitere Postkarten, mache dann allerdings erst einmal bei den frühen Ausgaben weiter. Unabhängig davon, dass es auch schon zu den frühen Ganzsachenzeiten reizvolle Texte gab, finde ich die damals verwendeten Sprachjonglierungen manchmal schon richtig amüsant. Und viele der dort verwendeten Worte sind aus dem heutigen Sprachgebrauch völlig verschwunden, denn wer adressiertdenn heute z.B. noch an "Euer Hochwohlgeboren"?

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 07.10.2018 02:43:00 Gelesen: 3634# 5 @  
@ Cantus [#4]

Hallo,

ich habe dieses Thema heute nach vielen Jahren wiedergefunden. Falls jemand solches Material zeigen will, dann sollte er das bitte nicht mehr hier tun, sondern ausschließlich im Thema "Österreich: Amtliche Ganzsachenpostkarten mit privatem Textzudruck" (https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=30934#newmsg) seinen Beitrag hochladen. So kann vermieden werden, dass wir zwei fast identische Themen parallel fortführen.

Viele Grüße
Ingo
 
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