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Thema: Falsche "Echt Infla" Prüfzeichen in der Vereinsauktion
doktorstamp Am: 27.05.2010 19:11:25 Gelesen: 18212# 1 @  
Verlaß dich niemals auf das Prüfzeichen

Die abgebildete Marke habe ich noch in dieser Woche bei einem Vereinsauktion erstanden. Schon beim ersten Anblick der Markenfarbe hatte ich mein Bedenken.

Die Marke war als Mi 115 d gebraucht beschrieben.

Den Scans nach ist die Marke ordentlich, jedoch will einer sich bereichern.





Wenn man die Prüfzeichen näher betrachtet sieht man das aus/über einem c ein d angebracht worden ist.

Und nun für mich fängt der Spaß erst an, da ich auf Erfüllung bestehen werde.

mfG

Nigel
 
Blättchensammler Am: 27.05.2010 19:22:06 Gelesen: 18208# 2 @  
@ doktorstamp [#9]

Hallo Nigel !

Es gibt nichts, was es nicht gibt ! Was so eine kleine Veränderung doch für Wunder bewirkt, von 17,00 ME auf 250,00 ME.

Lass es uns wissen wie der Fall zu Ende geht !

lg
Stefan
 
ligneN Am: 31.05.2010 12:56:41 Gelesen: 18110# 3 @  
Hallo,

solche Verfälschungen (echtes Prüfzeichen + falsches Farbzeichen) sind sehr häufig.

Hier ein vergleichsweise leicht zu erkennende Manipulation - gibt aber auch viel bessere. Gerade aus jüngster Zeit.

Bei einer Marke von angeblich 250 Michel sollte man auf einer Nachprüfung mit Kurzbefund bestehen. Die 3 oder 5 Euro mehr sind gut angelegt.

Das Prüfstempeln von Marken ist sowieso eine Unsitte, da wird geprägt, gestanzt, man erlebt die Kraft dunkelblauer oder violetter Farben, die voll durchschlagen.

KB olé.

Gruß
ligneN
 
doktorstamp Am: 21.06.2010 16:31:48 Gelesen: 17984# 4 @  
Ich habe nun die Marke von Herrn Weinbuch passend vermerkt zurückerhalten.



Vom Vereins-Auktionator dürfte ich erfahren, wer der Einlieferer ist, auch das er erst ersteigerte Briefmarken abschickt, also ist ein Überblick vom Auktionator ausgeschaltet, da er diese ersteigerten Marken vom Einlieferer nur sorgfältig verpackt.

Künftig wird es anders gehen / gehandhabt.

Der Auktionator hat also im Vertrauen gehandelt, und Marken blind angeboten, mit der Postverarbeitung vergeht die Überprüfung.

Dem Einlieferer ist eventuell einiges zu unterstellen; Ausnützung des Vertrauens u.a.

Ein weiteres Problem, die ganze Fälschungsgefahr wird von dem Verein gar nicht ernst genommen. In den Rundbriefen ist so gut wie gar nichts drüber zu lesen.

mfG

Nigel
 
AfriKiwi Am: 22.06.2010 01:07:48 Gelesen: 17948# 5 @  
@ doktorstamp [#4]

Künftig wird es anders gehen / gehandhabt.

Hallo Nigel,

verrate uns dann mal wie es vorgehen soll oder kann in einem Verein wenn einer wissend oder sonst eine Fälschung zum Verkauf anbietet.

Ein Vereinsmitglied sollte schon mal großzügig sein Stück erstens nicht anbieten wenn einer die Echtheit bezweifelt. So haben wir schon das Problem WER sich als Kundiger vorsprache macht. In wenigen Vereinen gibt es wirklich keine Spezialisten und dann gibt es auch noch (soothsayers) die geben sich selbst recht.

Wie oft werden solche Fälschungen doch so gehandelt. Kommt es nicht drauf an das der neue Besitzer nicht die Ware zurückgeben kann. Als Mitglied eines Verein ist das doch gang und gebe die Verhandlung ins reine zu bringen.

Die Auktionatoren haben nur die 'Arbeit' es den Mitgliedern anzubieten und kaum die Zeit oder meistens gar nicht die Kenntnissen ob Echt oder Falsch.

Fälschungsgefahr wird von dem Verein gar nicht ernst genommen. In den Rundbriefen ist so gut wie gar nichts drüber zu lesen.

Es ist doch eine Vereinssache und Mitglieder unter sich sind schnell genug bewußt das Mitglied X eine Fälschung als echt verkaufen wollte.

Bei Wiederholungen werden Vereinskäufer darauf achten was Mitglied X anbietet und sein Verhalten kann dafür sorgen dass ihm als Mitglied gekündigt wird und er treibt es einfach wo anders. Einmal ein Palawer darüber genügt im Verein und jeder weiss wie es steht, dafür kann höchstens das Ergebnis als Fakt von Meldung gemacht werden im Rundsendebrief.

Haben wir nicht das gleiche schon hier im Forum gehabt mit dem anbieten von Fälschungen ?

Erich
 
doktorstamp Am: 02.10.2010 09:07:55 Gelesen: 17747# 6 @  
Die unten abgebildeten Marken sind wieder aus der selben Quelle wie die Mi 115d.

Wobei obere als "c" echt geprüft war, und man versuchte ein "d" zu schaffen.









Jeweils als Mi 110c und Mi 112a "geprüft. Ganz billige Marken. Da Sindelfingen zeitmässig relativ nah liegt werde ich die Marken einem BPP überreichen. Der Einlieferer kann sich über die Kosten erfreuen, und mehr.

Wie ich erfahren habe, wird der Auktionator mit Listen vom Einlieferer ausgestattet. Nur die ersteigerten Marken werden später an den Auktionator geliefert. Das Ehrenamt macht er zusammen mit seiner Frau. Bei dem Versand von mehreren hunderten Losen hat er keine Zeit diese zu überprüfen und somit diese Gelegenheit ausgenutzt werden die geprüften Marken in den Verkehr gebracht.

Eine Vereinsauktion findet alles 6-8 Wochen statt und beinhaltet immer um die 800-900+ Lose.

Morgen bin ich zufälligeweise bei einem Landrichter.

Nicht nur den Marken werde ich aus dem Verkehr ziehen, auch der Einlieferer ist diesmal dran.

mfG

Nigel
 
MatzeJ Am: 02.10.2010 15:03:30 Gelesen: 17712# 7 @  
Hallo Nigel,

bin noch recht neu hier und bei solchen Vorkommnissen verschlägt´s einem doch echt die Sprache.

Die Plumpheit der Fälschung der 115d ist kaum zu fassen, die echte "d" ist ja viel dunkler, das zeigt schon der Scan, auch der Stempel aus Januar 1923 paßt ja eigentlich gar nicht bzw. ist ein bischen "spät", wer weiß, der ist womöglich auch noch falsch.

Gruß
MatzeJ
 
petzlaff Am: 02.10.2010 15:13:55 Gelesen: 17705# 8 @  
@ MatzeJ [#7]

Tja - so ist halt das Leben

Und hier (und auch anderswo) wird tagtäglich über so etwas (meist sehr kontovers) diskutiert.

"Honi soit qui mal y pense"

LG, Stefan
 
doktorstamp Am: 02.10.2011 09:43:22 Gelesen: 14913# 9 @  
Deutsches Reich Infla: Geprüfte Dienstmarken echt ?

Diese Marken habe ich noch in der vergangenen Woche aus einem Vereinsauktion erstanden.

Sie werden zurückgeschickt. Sie sind aus der selben Quelle wie einige andere Marken, die alt oder Falschprüfstempel aufgewiesen haben.



Hier ein Überblick:

Mi D54 fine used, expertised



Die Rückseite



Mi. D55X, fine used, perfect perfs, expertised



und die Rückseite



Mi. D68b, 10 Marks, very fine used, expertised



Die Rückseite



'B' im Prüfstempel liegt abseits der Mitte

Mi D69 fine used, expertised



und die Rückseite



Hier ist der Prüfstempel nicht mal rund.

In allen vorgeführten Fallen ist eine Prüfung den Stempelfragmenten nach fraglich.

Die Beschreibungen, aus dem Katalog entnommen, sind wie man liest Schönrederei.

Noch wie vor und vom Vorsitzender des Vereins persönlich zugelassen, darf der Einlieferer Listen dem Auktionator senden. Erst wenn die Marken ersteigert worden sind, werden die Marken dem Auktionator zugeschickt.

Der Vorsitzender wird in Hannover (Habria) vielleicht Stellung nehmen können. Interessant wird die Befragung.

mfG

Nigel
 
Postgeschichte Am: 02.10.2011 15:52:32 Gelesen: 14871# 10 @  
@ doktorstamp [#9]

Hallo Nigel,

die abgebildeten Prüfstempel (Tworek, alle anderen Bechtold) stimmen optisch mit den von den beiden Prüfern verwendeten Stempel überein. Eine Messung des Umfanges könnte diese Aussage weiter bestätigen. Was die Prüfung der Stempelfragmente angeht, können nur die Prüfer anhand ihres Vergleichsmaterials (oder lagen größere Einheiten vor ?) und der Prüfpraxis verlässliche Auskunft geben.

Hinsichtlich der Kennzeichnung mit "Echt, im Block geprüft" weise ich auf die Infla-Prüfordnung hin. Kleiner Hinweis zum Stellung des "B" im Prüfstempel von Herrn Bechtold, dieses steht nicht in der Mitte, sondern etwas links im Kreis.

Gruß
Manfred
 
wuerttemberger Am: 07.10.2011 12:57:32 Gelesen: 14777# 11 @  
@ doktorstamp [#9]

Ich halte beide Überdruckmarken für echt gestempelt, weil sowohl Stempelgerät als auch Stempelfarbe keine auffälligen Abweichungen zeigen. Es gibt davon noch reichlich Material wo man Mühe hat mal einen falschen Stempel zu finden. Die Prüfzeichen kann ich nicht beurteilen, da ich mich grundsätzlich nicht damit befasse. Es gibt nämlich so Schlauberger, die sich um die Prüfkosten drücken wollen und sich dafür einen Prüfstempel anfertigen lassen. So kommt es vor, dass sich auf einer echten Marke ein falsches Prüfzeichen befindet. Das bringt so manchen Prüfer in die Verlegenheit, auf einer echten Marke hinten "Prüfzeichen falsch" stempeln zu müssen.
 
Richard Am: 26.04.2012 08:55:26 Gelesen: 14177# 12 @  
@ doktorstamp [#9]

Der Vorsitzender wird in Hannover (Habria) vielleicht Stellung nehmen können. Interessant wird die Befragung.

Nigel, hast Du inzwischen heraus gefunden, ob die Prüfzeichen echt oder falsch waren ?

Hat 'Dein' Verein in Hannover eventuelle Konsequenzen daraus zu ziehen und wie sehen diese aus ?

Schöne Grüsse, Richard
 
doktorstamp Am: 04.05.2012 07:46:09 Gelesen: 14018# 13 @  
@ Richard [#12]

Die Marken habe ich alle zurück geschickt, mir war es untersagt, vom Vereinsvorsitzenden, die Marken zu einer Prüfung zu schicken. Zwar hatte ich die Auktionszeche bezahlen können und dann die Marken zur Prüfung, aber dann käme es eventuell zu Ungereimtheiten über möglichen Kostenersatz.

Insofern hat diese leidliche Geschichte ein Ende gefunden. Der Auktionator hat seine ehrenamtliche Tätigkeit aufgegeben. Der Einlieferer teilte mir mit, "wenn der Auktionator aufhört, liefere ich keine weiteren Marken ein".

Bei der JHV in Hannover war es mir auch untersagt über diese Vorfälle der Sammlung zu berichten. Grund, Ich habe es versäumt den Fälschungsvorfall zu einer Besprechung nicht rechtzeitig beantragt zu haben. Obwohl viele Vereinsmitglieder hiervon einiges wissen ist der Fall vertagt, vermutlich bis in die Ewigkeit.

Keiner hat sich gemeldet Auktionator zu werden, folglich lebt der Verein ohne Auktionen, wovon muß gesagt werden, der Verein gutes Geld erzielt hat.

Das Verhalten des Vorsitzenden brachte einen Deutschen zu äussern, "Er hat sich wie ein Nazi benommen".

mfG

Nigel
 
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