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Thema: Altdeutschland Bayern: Stempel
Das Thema hat 114 Beiträge:
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Erdinger Am: 07.01.2018 00:24:24 Gelesen: 50802# 90 @  
@ Roman79 [#89]

Hallo Roman,

Analogien helfen hier leider nicht weiter - in München waren auch von den Zweizeilern immer mehrere Typen im Einsatz, zum Teil nacheinander, zum Teil parallel. Zweizeiler mit "lateinisch" abgekürzten Monatsnamen ("IAN", "MAR", "IUN", "IUL", "OCT", "DEC") waren bei der Briefpost bis etwa 1870 im Einsatz, ehe sie von modernen Einkreisern abgelöst wurden.

Um die Frage dennoch analog zu beantworten: Eher "OCT" als "OKT".

Ansonsten kann ich nur bayern klassisch [#88] beipflichten: Ohne Bilder bleibt alles Rätselraten.

Viele Grüße aus Erding!
 
Roman79 Am: 07.01.2018 12:55:13 Gelesen: 50751# 91 @  
Danke.
 
10Parale Am: 03.04.2019 21:04:18 Gelesen: 36911# 92 @  
Da ist mir auch mal was Bayerisches ins Badische Haus geflogen und bevor es wieder fortfliegt, vielleicht noch Enträtselung der offenen Mühlradstempel auf den beiden 6 Kreuzer Marken

188 und 243

?

Liebe Grüße

10Parale


 
Martin de Matin Am: 03.04.2019 21:57:20 Gelesen: 36902# 93 @  
@ 10Parale [#92]

Das sind doch geschlossene Mühlradstempel:

188: Lindau oder Heidenheim
243: Nürnberg oder Kipfenberg

Die Orte sind ob erste oder zweite Verteilung der Nummern unterschiedlich. Auf losen Stücken wohl nicht nachweisbar.

Gruss
Martin
 
bayern klassisch Am: 03.04.2019 22:08:33 Gelesen: 36898# 94 @  
@ Martin de Matin [#93]

Hallo Martin,

alles richtig - es sind Stempel der 1. Verteilung, also Lindau im Bodensee und Nürnberg. Wert leider mäßig in Folge ihrer Häufigkeit bzw. des Zustandes der Marken (Nr. 4 Type II Platte 1 links und Platte 2 rechts).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
10Parale Am: 04.04.2019 14:07:49 Gelesen: 36849# 95 @  
@ Martin de Matin [#93]
@ bayern klassisch

Vielen herzlichen Dank für die ausführliche Beantwortung meiner Frage, super.

10Parale
 
bayern klassisch Am: 19.06.2019 07:42:37 Gelesen: 35840# 96 @  
Liebe Freunde,

lose Marken kaufe ich nur noch ab und an für meine Mini - Heimatsammlung Wunsiedel (auch wenn ich dort noch nie war), zur Ehre des dortigen Postexpeditors, der uns so viele Luxusabschläge seines Mühlradstempels 600 hinterlassen hat.



So auch heuer wieder, als ein Paar zu mir fand, das schon integriert wurde. Hier zeigt es die 4II Platte 2, wie man unschwer erkennen kann.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
olli0816 Am: 19.06.2019 08:40:29 Gelesen: 35832# 97 @  
Hallo Ralf,

im Gegensatz zu dir erweitere ich immer wieder mal meine Mühlradstempel, auch wenn ich im ganzen nicht hyperaktiv bin. So einen 600er besitze ich auch, aber nicht in so einem schönen Pärchen. Gefällt mir außerordentlich gut und die erste Ausgabe mit einem sehr schön abgeschlagenen Mühlradstempel ist immer toll anzuschauen.

Ich habe auch einen beigefügt, auch wenn er nicht ganz so perfekt zentrisch ist wie deiner:



Eine Michel Nummer 7 mit dem Mühlradstempel von Amorbach/Allersberg. Wobei Amorbach wohl wahrscheinlicher ist. Ich habe die Ortschaft erst suchen müssen, das Städtchen war mir kein Begriff. Das liegt etwas südlich von Aschaffenburg mit sehr viel Wald drumherum. Sicher eine sehr schöne Gegend.

Der Stempel ist nicht zu selten, was ich erstaunlich bei einer Ortschaft dieser Größe finde. Aber das ist ähnlich wie bei dem 256er gMr-Stempel von Pappenheim. Kleines Kaff, kommt aber ziemlich häufig vor. Ist mir etwas ein Rätsel, aber vielleicht weiß jemand da mehr, warum die Häufigkeit so hoch ist bei diesen kleinen Ortschaften.

Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 19.06.2019 09:02:03 Gelesen: 35826# 98 @  
@ olli0816 [#97]

Hallo Oliver,

eine attraktive Marke! Aber es dürfte sich eher um die 2. Verteilung von Allersberg handeln, weil Amorbach nicht schön gestempelt hat.

Amorbach hatte relativ viel Post wegen der Grafen von Leinigen, die nach der französischen Revolution linksrheinisch enteignet und dafür rechtsrheinisch kompensiert wurden [1].

Schau dir mal bitte die Karte an, da siehst du die Orte, die auch die Postexpedition von Amorbach nutzten. Private Briefe sind nicht so häufig.

Die Gegend ist sehr sehenswert und ich war da, weil nur ca. 100 km entfernt, auch schon ein paar Mal dort. Wer Ruhe und Natur liebt, macht dort alles richtig.

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrstentum_Leiningen
 
olli0816 Am: 21.09.2019 15:10:57 Gelesen: 34520# 99 @  
Hallo,

heute möchte ich einen schönen Stempel vom Wendelstein zeigen. Auf dem Berg kann man mit der Bahn fahren und ganz oben ist eine Wetterstation, die von einer Dame geleitet wird. Als Wanderung war ich schon öfters oben, bis auf die letzten Meter wo es ein bisschen steiler wird ist es eigentlich nur eine schöne Wanderung. Kann ich jedem empfehlen, der gerne in die Berge geht.

Der Stempel ist auf eine Michel 15 abgeschlagen und als Zierstempel nicht ganz so häufig.



Viele Grüße
Oliver
 
Ameise Am: 21.02.2022 12:35:44 Gelesen: 20246# 100 @  
Hallo, hier einmal ein schöner Stempel von SCHWEINFURT N. 2 (Feuser/Münzberg Nr. 3269-12) vom 19. Juli 1842, leider nicht so gut abgeschlagen:



Viele Grüße
Enrico
 
bayern klassisch Am: 21.02.2022 14:39:18 Gelesen: 20229# 101 @  
@ Ameise [#100]

Hallo Enrico,

wenn du an weiterführenden Informationen interessiert sein solltest:

Es war ein Fahrpoststempel, den es auf keinem Brief der Briefpost gibt (dir ist der Unterschied geläufig zwischen Fahr- und Briefpost?).

Unter "Schweinfurt" sollte die Manual-Nummer eingetragen werden, unter der er im Fahrpost-Manual bei der Aufgabepost geführt wurde und auch der dazu gehörige Postschein wies diese Nummer auf.

Hier war es die Nr. 2, die auch oben rechts steht, welche aber dann mit einer 7 überschrieben wurde, als der Brief umkartiert wurde.

Empfänger war Johann Gottfried Schön in Grosröhrsdorf unweit Dresden, also nach dem Königreich Sachsen.

Der Brief begleitete ein Paket im Wert von 74 Reichsthalern (s. unten links). Das Gewicht wurde von der Aufgabepost mit 12 3/8 Loth festgestellt und notiert. Hof (Grenzpostamt Bayerns, Preussens und Sachsens!) notierte "hof" und vermerkte das Gesamtporto von 172 Neupfennigen (10 Neupfennige waren 1 Neugroschen).

Vlt. kann der liebe Magdeburger, der sicherlich größte altdeutsche Fahrpostkenner, noch mehr über die Gebührenhöhe sagen - ich sammle leider gar keine Fahrpost.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Ameise Am: 21.02.2022 15:40:25 Gelesen: 20217# 102 @  
@ bayern klassisch [#101]

Hallo Ralph,

wie immer, sehr gut erklärt. Dafür danke.

Ich habe einmal den Brieftext kopiert, vielleicht kann diesen jemand lesen. Er scheint verschiedene Währungen verschickt zu haben.

Viele Grüße
Enrico


 
bayern klassisch Am: 21.02.2022 16:03:03 Gelesen: 20210# 103 @  
@ Ameise [#102]

Hallo Enrico,

danke für das Lob!

Im Inhalt geht es um ausbleibende Briefe bzw. Reaktionen des Sachsen gegenüber dem Franken - als Währung sehe ich aber nur die Nominierung von Reichtsthalern.

Falls du mal eine Reduktion (das ist der Fachterminus für die Umrechnung von einer in eine andere Währung) zwischen Sachsen und Bayern benötigst (im Internet gibt es da einige falsche Angaben):

Paritätisch (Fahrpost, reales Leben): 1 Neugroschen = 3,5 rheinische Kreuzer. 1 Kreuzer = 4 Pfennige. 1 Pfennig = 2 Heller.

Postalisch (ab dem Postverein zum 1.7.1850): 1 Neugroschen = 3 rheinische Kreuzer, Rest gleich).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Ameise Am: 08.03.2022 19:02:54 Gelesen: 19620# 104 @  
Hallo,

heute ein Formular eines Fuhrunternehmens mit dem Zeilenstempel 1z von "REGENSBURG" von 1842.





Viele Grüße
Enrico
 
Gernesammler Am: 08.03.2022 19:17:38 Gelesen: 19617# 105 @  
@ Ameise [#104]

Hallo Enrico,

Dein Postschein aus Regensburg war für ein Paket von 3 Pfund 14 Loth Gewicht, Wert 133 Gulden 25 Kreuzer und wurde versehen mit der Manualnummer 201, es war für Johan Gottfried Schoene einem Fabrikanten in Großnöhrsdorf bei Pulsnitz (Sachsen) und dieser hatte 14 Kreuzer bei Ankunft zu zahlen.

Der Stempel von Regensburg ein L1 Einzeiler ist im Winkler die Nr.7, dieser ist ein reiner Fahrpoststempel.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 08.03.2022 19:30:10 Gelesen: 19613# 106 @  
@ Gernesammler [#105]

Hallo Rainer,

kleine Korrektur: 3 Pfund 14 1/2 Loth Gewicht und der Empfänger in Sachsen zahlte 201 Neupfennige.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.03.2022 19:48:22 Gelesen: 19608# 107 @  
@ bayern klassisch [#106]

Hallo Ralph,

das halbe Loth habe ich glatt übersehen da der Übergang des Loth Symbols sehr schwunghaft ist, es ist auf jeden Fall ein schöner Schein.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 08.03.2022 19:54:56 Gelesen: 19606# 108 @  
@ Gernesammler [#107]

Hallo Rainer,

das passiert leicht bei Ligaturen oder flüssigen Schriften. Du hast Recht - ein schönes Stück von vorn bis hinten, klasse!

Liebe Grüsse,
Ralph

[Die Redaktion: Wiki definiert: Ligatur / Typografie / Eine Ligatur oder Buchstabenverbund bezeichnet in der Typografie die Verschmelzung zweier oder mehrerer Buchstaben einer Satzschrift zu einer Glyphe. Auch in handschriftlichen Schriften kommen Ligaturen vor.]
 
Ameise Am: 09.03.2022 00:54:39 Gelesen: 19594# 109 @  
@ Gernesammler [#107]
@ bayern klassisch [#108]

Hallo,

danke wieder euch beiden für die Erklärungen.

Rainer schreibt "dieser ist ein reiner Fahrpoststempel.". Anbei nun ein Brief von 1842 mit dem Zeilenstempel "REGENSBURG" und gleich mit der Frage, ist das auch ein Fahrpoststempel oder ein normaler Brief?

Das dieser Brief überhaupt den Adressaten erreichte, kommt für mich einen Wunder gleich.

Danke schon einmal für die Antworten.



Viele Grüße
Enrico
 
Gernesammler Am: 09.03.2022 10:35:01 Gelesen: 19582# 110 @  
@ Ameise [#109]

Hallo Enrico,

Dein Brief geht an die gleiche Adresse den Herrn Schoene in Großröhrsdorf bei Pulsnitz und hatte den handschriftlichen Hinweis "über Hof frei bis Grenze" ob die 2 jetzt die Manualnummer ist kann ich nicht genau sagen, aber links oben steht das Gewicht und er wurde wie ein Wertbrief gesiegelt, heißt er wurde mit der Fahrpost spediert, wofür her Schoene 36 Neupfennige zahlen musste.

Der Stempel ist wie beim ersten Brief der L1 Einzeiler von Regensburg (Winkler Nr.7) dieser war ein reiner Fahrpoststempel.

Die anderen Einzeiler von Regensburg sind älteren Datums und haben auch ein anderes Schriftbild, später kamen die Rayon Stempel als Einzeiler dazu aber die haben dann vor dem Stempel R.4. stehen.

Vergleiche einfach die Größen der beiden Stempel und Du siehst das dies identisch sind.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 09.03.2022 11:00:30 Gelesen: 19575# 111 @  
@ Ameise [#109]

Hallo Enrico,

Rainer hat schon alles Wesentliche richtig beschrieben. Unten links steht, und nur darauf kommt es an: "Werth 18 Thaler Preussisch Courant", also war es ein Wertbrief und Wertbriefe durften nur mit der Fahrpost befördert werden, denn im Falle seines Verlusts bzw. Unterschlagung (und so selten kam das damals gar nicht vor!) musste der Absender einen Postschein vorweisen können, um die Versicherungsgebühr zu fordern.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Briefuhu Am: 29.01.2023 12:21:13 Gelesen: 10521# 112 @  
Brief vom 22.06.1868 vom Landgericht Bruck an das Stadtgericht Fürth frankiert mit 3 Kreuzer Michel Nr. 15, Hoffe die Stempel richtig erkannt zu haben:

Geschlossener Mühlradstempel 144 auf der Marke daneben rechts unten Halbkreisstempel Fürstenfeldbruck. Auf der Rückseite zweizeiler Langstempel München vom 22.06.1868 und ein Halbkreisstempel Fuerth vom 23.06.1868



Schönen Gruß
Sepp
 
bayern klassisch Am: 29.01.2023 17:10:11 Gelesen: 10503# 113 @  
@ Briefuhu [#112]

Hallo Sepp,

offener Mühlradstempel 144, dann passt es.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Briefuhu Am: 29.01.2023 18:33:25 Gelesen: 10493# 114 @  
@ bayern klassisch [#113]

Hallo Ralph,

vielen Dank, beim Mühlradstempel habe ich mich verschaut.

Schönen Gruß
Sepp
 

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