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Thema: (?) (771) Deutsches Reich Feldpost 1. Weltkrieg
JFK Am: 15.08.2010 18:49:38 Gelesen: 745875# 1 @  
Anbei ein interessanter Faltbrief aus 1915, der mir noch ein paar Rätsel aufgibt.



Absender: Oberstleutnant Professor Mühlens IV. Türkische Armee Jerusalem
Adressat: Prof. Nocht Hamburg 4 Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten
Inhalt: mikroskopische Präperate
Stempelfragment: Militär - (post..?)Constantinopel
Marke: D.R. 86 II a mit weiterem 1-zeiligem Stempel (den ich leider nicht entziffern/zuordnen kann)

Rückseite:



Stempel 1) Türkischer Stempel (Inhalt?)
Stempel 2) Deutsches Auswärtiges Amt
Stempel 3) Durchgangsstempel Berlin C/D/2/c/2.8.15 7-8N , der wohl als Eingangs- und auch als Verschlussmarkenstempel genutzt wurde

Was ich bisher herausgefunden habe:

Eine Marine-Hygieneexpedition wurde im Dezember 1914 unter Leitung des Hamburger Tropenmediziners Prof. Dr. Peter Mühlens zusammengestellt. Sie arbeitete zusammen mit den türkischen Sanitätsstellen der türkischen 4. Armee daran, die beim Wasser- und Wegebau in der Wüste auftretenden Infektionskrankheiten wie Rückfallfieber, Flecktyphus, Typhus, Abdominaltyphus, Paratyphus, Amöbenruhr, Bakterienruhr und Cholera einzudämmen.
Schutzimpfungsstoffe gegen Typhus und Cholera wurden in Jerusalem aus landestypischen Erregerstämmen selbst hergestellt.

Mühlens hatte Medizin studiert und war anschließend Arzt im Dienst der Kaiserlichen Marine. Ab 1901 arbeitete er am neu gegründeten „Hamburger Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten“. 1911 wurde er aus dem Dienst der Marine entlassen und erhielt eine feste Stelle im Institut. Von 1912 bis 1914 bereiste Mühlens das Osmanische Reich und forschte u. a. zur Malaria in Jerusalem. Während des Ersten Weltkriegs wurde Mühlens eingezogen und war Mitglied des Asien-Korps und dabei wohl auch der 4. türkischen Armee zugeteilt worden.

Woran ich noch rumrätsele:

Was sagt der türkische Stempel aus?
Warum war die Feldpostsendung frankiert? Diplomatenpost-Feldpost? Weitersendungsporto Berlin - Hamburg vorfrankiert?
Was hat das mit dem Stempel auf der 10 Pf. Germania auf sich?

Nette Sonntagsgrüße aus Nettetal
Jürgen
 
Postgeschichte Am: 25.08.2010 20:30:56 Gelesen: 745781# 2 @  
@ JFK [#13]

Hallo Jürgen,

nachdem ich mir nun auch die vergangenen Beiträge näher ansehen kann, bin ich auf Deine Fragen gestoßen, die noch nicht beantwortet wurden.

Bei Deinem Beleg handelt es sich um einen Feldpostbrief, der, wie Du selbst festgestellt hast, eng mit der türkischen 4. Armee verknüpft ist. Die türkische 4. Armee, der auch der Absender als deutscher Armeeangehöriger (evtl. auch als Zivilist) unterstellt war, war u.a. in Jerusalem stationiert. Zu Deinen Fragen:

1. Den Inhalt des Negativ-(Petschaft)-Stempels kann ich Dir leider nicht übersetzen. M.E. dürfte es sich um ein Dienstsiegel der 4. Armee handeln und die Berechtigung zur Benutzung der Feldpost ausdrücken.

2. Bei dem Beleg handelt es sich um einen (portopflichtigen) Feldpostbrief. Auch so etwas gab es. Nicht alle Feldpostbriefe waren gebührenfrei. Gebührenfrei waren nur Briefe Feldpostberechtigter (diese waren genau definiert) mit einem Gewicht bis 50 g. Briefe mit einem höheren Gewicht über 50 g bis 275 g waren mit 10 Pf, über 275 bis 550 g waren mit 20 Pf zu frankieren. Die Sendungen über 50 g gingen als "Feldpostpäckchen" in die Geschichte ein. Da in dem von Dir gezeigten Beleg mikroskopische Präparate versandt wurden, ist ein Gewicht über 50 bis 275 g glaubhaft und war mit 10 Pf zu frankieren.

3. Die Postverbindungen aus Jerusalem wurden meist durch Kuriere aufrecht erhalten. Die Beförderung dieser Sendung lief offensichtlich über das Auswärtige Amt. Dies ist aus der Abfertigung der Sendung zu erkennen. Feldpostpäckchen, auf denen wegen Unebenheiten kein deutlicher Stempelabdruck des Aufgabeortes angebracht werden konnte, war angeordnet worden, den Aufgabestempel vorher auf einem gummierten, gut haftenden Zettel anzubringen und an einer geeigneten Stelle der Aufschriftseite zu bekleben. Diese Vorschrift wurde offensichtlich mit dem von dem Auswärtigen Amt (AA) in Berlin C 2 vorgefertigten Aufklebern erfüllt. Ob der Aufkleber in Jerusalem angebracht oder die Sendung über das Auswärtige Amt in Berlin lief und dort aufgeklebt wurde, lässt sich nicht sagen.

4. Der Stempel auf der Marke ist ein sogenannter "Päckchenstempel", die meist auf Feldpostpäckchen zu finden sind, deren Inhalt Unebenheiten hervorriefen und einen Abdruck eines Tagesstempels nicht zuließen. Hierzu habe ich bereits einiges gesagt:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=20964#M23

Ich hoffe, daß Dir meine Erklärung etwas weiterhelfen.

Gruß
Manfred
 
JFK Am: 27.08.2010 08:18:52 Gelesen: 745740# 3 @  
@ Postgeschichte [#33]

Hallo Manfred,

vielen Dank für die zusätzlichen Informationen, die sind sehr hilfreich.

Auf dem Absender ist der militärische Rang Oberstleutnant vermerkt, heute entspricht das einem Flottenarzt bei der Marine oder einem Oberfeldarzt beim Heer.

Daher meine ich, daß Prof. Mühlens 1915 in "militärischer Mission" unterwegs war, wobei das schon wieder die nächste Frage aufwirft: Warum dann kein (Marine)-Sanitäts-Dienstgrad?

- weil nicht direkt in der deutschen Marine tätig?
- weil Einzug als Reservist?
- weil Expedition?
- weil Unterstellung unter Auswärtiges Amt?
- weil?

Aber das ist mehr eine militärhistorische Fragestellung - ohne die allerdings die postgeschichtlichen Hintergründe nicht so ohne Weiteres zu erklären wären - wie Du wieder einmal nachhaltig bewiesen hast, lieber Manfred.

Die Philatelie ist halt eingebunden "ins richtige Leben" und durch Neugier, Hintergrundwissen, Forschung und damit auch interdisziplinäre Literatur, nicht zu vergessen - Euer geballtes Wissen hier auf den Philaseiten - für mich so interessant und (ent-)spannend.

Nette Grüße aus Nettetal und einen angenehmen Tag
Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 20.10.2010 16:59:27 Gelesen: 745554# 4 @  
An diesem großformatigen Brief (etwas größer als DIN A5) rätsel ich schon seit geraumer Zeit rum, ohne so recht zur Quelle der Erkenntnis zu gelangen.

Doch der Reihe nach:

- Briefumschlag mit belgischem Wappen und Inschrift MINISTRE DE LA GUERRE ● CABINETT MILITAIRE ●

- Empfänger: Kriegsministerium, Abteilung VIII, Berlin

- oben links Vermerk VIa Nr.1492.

- unten links Vermerk HEERESSACHE !

- Rechteckstempel FELDPOST

- Tagesstempel CÖLN * 1ℓ 19.12.14. 4-5 N

- rückseitiger Stempel DEUTSCHES GENERAL-GOUVERNEMENT BRÜSSEL

Der Umschlag stammt demnach vom belgischen Kriegsminister des Militärkabinettes, das zu dieser Zeit im französischen Le Havre im Exil weilte.

Ich vermute, dass das Schreiben per Kurier oder zusammen mit anderen Poststücken unter Umschlag an den deutschen General-Gouverneur in Brüssel gelangte.

Da keinerlei für mich erkennbare postalische Bearbeitungsvermerke aus Belgien zu finden sind, nehme ich an, dass der Brief entweder per Kurier oder gemeinsam mit anderen Poststücken unter Umschlag als Sammelpost nach Köln (warum eigentlich nicht nach Aachen?) gelangte und dort als gebührenfreie Heeressache in den Postverkehr eingespeist wurde.

Wie sehen die Spezialisten das?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Lars Boettger Am: 20.10.2010 18:18:19 Gelesen: 745540# 5 @  
Hallo Jürgen,

ich gehe davon aus, dass der Umschlag in Brüssel gebraucht wurde - Kriegsbeute sozusagen - und dann per Kurier nach Köln ging.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Jürgen Witkowski Am: 20.10.2010 19:11:29 Gelesen: 745528# 6 @  
@ Lars Boettger [#693]

Hätte man dann auf dem Umschlag, wenn er von deutscher Seite benutzt worden wäre, nicht das belgische Hoheitszeichen unleserlich gemacht?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Lars Boettger Am: 20.10.2010 19:38:24 Gelesen: 745522# 7 @  
@ Concordia CA [#681]

Hallo Jürgen,

gab es dafür 1914 eine Vorschrift? Nach meiner Erfahrung war in den ersten Kriegsmonaten einiges möglich. Vor mir liegt ein Brief aus Frankreich vom November 1914, in Luxemburg aufgegeben, der in die Schweiz ging und nicht zensiert wurde. Dürfte es eigentlich nicht geben, da wäre Cöln-Deutz für zuständig gewesen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Postgeschichte Am: 21.10.2010 01:25:57 Gelesen: 745503# 8 @  
@ Concordia CA [#681]

Hätte man dann auf dem Umschlag, wenn er von deutscher Seite benutzt worden wäre, nicht das belgische Hoheitszeichen unleserlich gemacht?

Mir ist keine Vorschrift bekannt, daß Absenderangaben, als mehr sehe ich das auch nicht an, unkenntlich gemacht werden mußten. Etwas anderes wäre die Anbringung von belgischen Postwertzeichen oder Dienstsiegel zur Erlangung einer möglichen Portofreiheit. Da hier offensichtlich die Papierverwertung im Vordergrund stand, hat man an die Absenderangabe wohl nicht gedacht oder für unwichtig gehalten.

warum eigentlich nicht nach Aachen?

Dies dürfte an der guten Bahnverbindung Brüssel - Köln gelegen haben. In Aachen war zwar eine Relais-Station für Kurierpost eingerichtet, aber eben nur für Kurierpost. Gewöhnliche Heeres- oder Feldpost wurde nur in bestimmten Einzelfällen mit der Kurierpost befördert.

Gruß
Manfred
 
Jürgen Witkowski Am: 22.10.2010 21:58:57 Gelesen: 745473# 9 @  
@ Lars Boettger [#682]
@ Postgeschichte [#683]

Vielen Dank für Eure Einschätzung. Manchmal denkt man viel zu kompliziert.

Dafür jetzt ein unkomplizierterer Beleg. Es handelt sich wiederum um eine Heeressache als Feldpost, dieses Mal innerhalb von Belgien gelaufen.

Aufgegeben wurde sie von der Pass-Zentrale Brüssel, die Feldpostberechtigung wurde mit dem rechts unter dem Tagesstempel befindlichen Dienststellenstempel nachgewiesen.

Der Tagesstempel von Brüssel vom 8.VII.1915 stammt von einer Hey&Dolphin International Stempelmaschine amerikanischer Bauart, wie sie in Belgien im Gegensatz zu Deutschland weit verbreitet war.

Von der Empfängeradresse kann ich leider nicht viel entziffern:

Mobile E ???
NV 4 Armee
Pep ? K ???
Beernem

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Lars Boettger Am: 22.10.2010 23:29:43 Gelesen: 745463# 10 @  
@ Concordia CA [#9]

Hallo Jürgen,

ich tippe auf "Mobile Truppenkommandatur N V, 4. Armee, postlagernd (?)"

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Postgeschichte Am: 23.10.2010 12:00:24 Gelesen: 745437# 11 @  
@ Concordia CA [#9]

Hallo Jürgen,

die Anschrift lese ich mit:

Mobile Etappenkommandantur
N V, 4. Armee
Post .....

Bei dem Wort hinter Post bin ich mir nicht sicher.

Gruß
Manfred
 
petzlaff Am: 23.10.2010 14:25:43 Gelesen: 745423# 12 @  
Hallo zusammen,

unter "4. Armee" steht

"ganz dringend" und nichts mit "Post".

LG, Stefan
 
alois4070 Am: 23.04.2011 08:57:58 Gelesen: 744580# 13 @  
Ich habe einige Feldpostbriefe bekommen, kann mir Bitte jemand etwas zu diesen Brief sagen und mir eventuell auch eine Wertschätzung dazu geben.

Vielen Dank für eventuelle Infos !


 
Lars Boettger Am: 23.04.2011 12:50:18 Gelesen: 744549# 14 @  
@ alois4070

Ich kann ad hoc keine Anzeichen sehen, die für eine Höherbewertung des Beleges sprechen. Interessant und damit werterhöhend sind Flieger- und Spezialeinheiten, seltene Destinationen (Ausland), Zensurstempel, Auslandszensurstempel, Frankaturen, Einschreiben- oder Expresssendungen, Wertbriefe.

Wenn mir für den Beleg jemand 1 Euro geben würde, dann würde ich nicht lange zögern und das Geld nehmen.

Im Anhang eine US-Feldpostkarte aus Luxemburg mit Destination Belgien und einem ungewöhnlichen Zensurstempel (Regimentszensurstempel ist "normal"). Selbst so ein exotischer Beleg bringt wahrscheinlich kaum 20-25 Euro.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
alois4070 Am: 23.04.2011 15:33:26 Gelesen: 744530# 15 @  
@ Lars

Danke für die schnelle Info !

mfg
alois
 
alois4070 Am: 23.04.2011 15:47:39 Gelesen: 744538# 16 @  
Auch zu diesem Brief würden mich nähere Infos interessieren, auch eine eventuelle Wertschätzung wäre interessant ! Vielen Dank im voraus.

Gruß
alois


 
jürgenw Am: 26.04.2011 19:06:56 Gelesen: 744402# 17 @  
Truppenstempel

Hallo,

wer kann über diesen Stempel nähere Auskunft geben ?


 
Postgeschichte Am: 26.04.2011 20:46:42 Gelesen: 744387# 18 @  
@ jürgenw [#17]

Hallo Jürgen,

bei dem Stempel handelt es sich um einen Briefstempel der Einheit zur Berechtigung der portofreien Beförderung als Feldpostkarte.

Der Stempel von der 3. Kompagnie des 1. Landsturm-Infanterie-Bataillon Dresden, XII.Armeekorps 1. Sächsisches, angebracht. Die Inschrift "S.B." steht für Soldaten-brief.

Die Karte wurde von Hastière in der Nähe von Namur (Belgien) abgesandt.

Gruß
Manfred
 
jürgenw Am: 27.04.2011 02:16:23 Gelesen: 744369# 19 @  
Hallo Manfred,

danke für die schnelle Antwort. Die Karte passt gut in meine "Dies und Das auf Karte und Brief" Sammlung. Es werden da Belege gezeigt von Vorphila bis ca. 1924 die etwas ausgefallen sind.

Gruß
Jürgen
 
jürgenw Am: 27.04.2011 02:27:34 Gelesen: 744368# 20 @  
Ach ja, habe ich vergessen, hier noch ein Bild der Vorderseite.

Jürgen


 
alois4070 Am: 30.04.2011 07:51:45 Gelesen: 744280# 21 @  
Ich bitte um Hilfe bei der Bestimmung und Wertschätzung der beiliegenden Karte. Vielen Dank für eventuelle Infos.


 
Postgeschichte Am: 30.04.2011 10:52:08 Gelesen: 744258# 22 @  
@ alois4070 [#21]

Hallo Ernst,

Es handelt sich um eine Feldpostkarte des K.u.K. Infanterieregiment 93. Die Karte wurde laut Absenderangabe von Greifenburg - Drautal (Kärnten) abgesandt und mit einem handschriftlichen Zensurvermerk versehen. Der Stempel des K.u.K. Feldpostamtes 610 ist relativ häufig. Den Preis der Karte würde ich mit 1 Euro ansetzen, Heimatsammler könnten vielleicht etwas mehr bieten.

Gruß
Manfred
 
alois4070 Am: 30.04.2011 11:31:12 Gelesen: 744252# 23 @  
@ Postgeschichte

Vielen Dank für die schnelle Info.

MfG Ernst
 
rostigeschiene (RIP) Am: 23.05.2011 13:49:33 Gelesen: 743761# 24 @  
Hier habe ich eine Feldpostkarte vom 9.3.16 aus Ulm in die Schweiz.



Ich war immer der Meinung das Feldpost zwischen Heimat und Front befördert wurde, oder in die andere Richtung lief.

Aber eine Karte ins Ausland? Wie wurde dieses verrechnet?

Werner
 
Lars Boettger Am: 23.05.2011 18:03:58 Gelesen: 743740# 25 @  
@ rostigeschiene [#24]

Hallo Werner,

zwei Sachen fallen mir auf: 1. Die Karte ist nicht frankiert 2. Die Karte durchlief nicht die Auslandszensur - befindet sich überhaupt ein Ankunftsstempel auf der Rückseite?

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Postgeschichte Am: 23.05.2011 20:16:09 Gelesen: 743717# 26 @  
@ rostigeschiene [#24]

Hallo Werner,

die Karte weist alle erforderlichen Merkmale für eine portofreie Beförderung als Feldpostkarte auf. Der portofreie Feldpostverkehr mit der Schweiz, später auch in andere neutrale Staaten z.B. Spanien, Uruguay und Dänemark zugelassen, war ab dem 8.10.1914 unter bestimmten Bedingungen möglich. Eine Frankierung, Zensur oder Ankunftstempel war nicht erforderlich.

Waren die Bedingungen für den portofreien Feldpostverkehr nicht erfüllt, mußten diese frankiert und auch den Zensurstellen zugeführt werden. Kurz vor Ende der Zulässigkeit von Feldpostsendungen in das Ausland wurden auch die portofreien Feldpostsendungen den Zensurstellen zugeführt und militärische Angaben geschwärzt (s. Die deutsche Feldpost im Ersten Weltkrieg 1914-1918).

Gruß
Manfred
 
Lars Boettger Am: 23.05.2011 22:40:16 Gelesen: 743698# 27 @  
@ Postgeschichte [#274]

Hallo Manfred,

so gerne wie ich Deinen Ausführungen glauben schenken will, meine Beleglage sieht komplett anders aus. Bitte erläutere doch, welche Bedingungen erfüllt sein mussten, damit a) keine Frankierung notwendig war und b) eine Nachtaxierung und c) die Auslandszensur unterblieb. Wenn Du mir das erklärt hast, dann schmeisse ich Dich mit Belegen zu, bei denen das nicht zutraf.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Postgeschichte Am: 23.05.2011 23:09:23 Gelesen: 743691# 28 @  
@ Lars Boettger [#27]

Hallo Lars,

da ich mich nicht auf irgendwelche Beleglagen verlasse und auf meine umfangreichen philatelistische Bibliothek zurückgreifen kann, kann ich Dir meine Erläuterungen gerne anhand von Primärliteratur belegen.

Grundlage für den portofreien Versand von Feldpostsendungen im Verkehr zwischen Deutschland und der Schweiz bildet der Feldposterlaß Nr. 51 e vom 8. Oktober 1914. Hierin heißt es:



Diese Bestimmungen wurden im Laufe der Zeit ergänzt und geändert. Hierauf wäre dann im Einzelfall einzugehen (evtl. zeitweise Einstellung der Portofreiheit, ggf. Erweiterung oder Einschränkung des Teilnehmerkreises usw.). Zur weiteren Lektüre sind die Feldpost-Dienstordnung, Armee-Verordnungsblätter, Feldposterlasse usw. zu empfehlen.

Du kannst mich gerne mit Feldpostbelegen zuschmeißen, bei denen der Feldposterlaß nicht zutraf. Meine Adresse dürfte Dir bekannt sein.

Beste Sammlergrüße
Manfred
 
rostigeschiene (RIP) Am: 24.05.2011 08:04:45 Gelesen: 743674# 29 @  
Hallo Manfred, hallo Lars.

Vielen Dank an Manfred für die umfassenden Informationen zur Behandlung der Feldpostkarten im Allgemeinen und speziell der Karte die ich hier vorgestellt habe.

Damit kann man richtige und wichtige Informationen mit auf die Albumseite bringen die ich nun fertig stellen kann.

Auch einen dank an Lars, ohne sein Nachkarten, so glaube ich wäre die Info vielleicht nicht so umfassend gewesen.

Bis zur nächsten Frage mit vielen Sammlergrüßen verbleibe ich

Werner
 
Postgeschichte Am: 24.05.2011 09:44:29 Gelesen: 743665# 30 @  
@ rostigeschiene [#29]

Hallo Werner,

über die Abkommen mit der Schweiz habe ich zwei Ordner mit Kopien von Archivalien. Es ist daher in dieser Ausführlichkeit nicht möglich, alles einzustellen. Auch ich danke Dir für diese Frage, ohne die ich nicht in den Besitz von Massen an Feldpostkarten in die Schweiz kommen würde. Ich freue mich schon auf die Sendungen. :-)))

Gruß
Manfred
 
militär-post-sammler Am: 16.06.2011 11:34:42 Gelesen: 743196# 31 @  
@ Concordia CA [#9]

Zum Beleg der Pass-Zentrale Brüssel von Jürgen kann ich (bis auf eine Ortsangabe) den Adressaten von Sütterlin in die Normschrift entziffern:

Mobile Etappenkommandantur
Nr. V 4. Armee
Post Hanzles (o.Ä. hier bin ich mir nicht sicher)
Beernem

Der Brief ging also nach BEERNEM, einem Ort SO BRÜGGE, zur dortigen Etappenkommandantur, einer mobilen milit. Verwaltungsstelle, die an den jeweiligen Verband gebunden war (und nicht an eine Gebietskörperschaft oder Region des Generalgouvernements Belgien). Allerdings wurden auch administrative Tätigkeiten für die unter dem Generalgouvernement stehenden Flamen & Wallonen wahrgenommen, diesbzgl. ergibt auch der Absender einen Sinn.

"ganz dringend" steht aber leider nicht hinter der 4. Armee (pardon an petzlaff) sondern das Abholpostamt ist hier genannt. Bzgl. des Namens konnte ich weder bei Google (Earth) noch auf alten Landkarten etwas passendes finden, daher ist der Name der Postamtes ungeklärt.

Da wir gerade bei Briefen an die 4. Armee sind:

Vielleicht kann mir aber jemand helfen, bei einem R-Beleg von der schweizer in die deutsche Feldpost aus dem Jahre 1915.

Rückseitig ist nur der Teilabschlag eines Feldpost-Eingangsstempels vom 29.MRZ.1915, ansonsten kein Absender, kein Zensurvermerk, der Brief war geschlossen versandt worden.

Was könnte es mit dem Schreiben an den Etappen-Telegraphen-Sekretär auf sich haben? Die 4. Armee lag im Frühjahr 1915 nördlich und ostwärts Ypern um ab Mitte April 1915 den dortigen "Frontbogen" zu begradigen.

Eine Dienstsache zwischen den Armeen im räumlichen Zusammenhang scheidet also aus.

Gruss

Alexander


 
Kavalier15 Am: 13.11.2011 16:45:14 Gelesen: 735877# 32 @  
Adressierung von Feldpostkarten

Hallo Feldpostkarten-Spezialisten,

ich besitze einige Feldpostkarten aus dem 1. Weltkrieg, bei denen im Adressfeld jeweils der Name des Adressaten entfernt wurde. Das kann kaum vor Zustellung der Karten erfolgt sein, denn dann hätten sie den Empfänger nicht erreicht. Kann mir jemand sagen, warum der Name entfernt wurde?

Es handelt sich bei den Absendern um einen Oberst und einen General des K.u.K-Infanterieregiments Nr. 73 Albrecht Herzog von Württemberg. Die aus dem Jahr 1916 stammenden Karten sind vom K.u.K.-Feldpostamt 385 abgestempelt worden und an eine Anschrift in Teplitz (heute Tschechien) adressiert.

Zweite Frage: Gibt es einen Katalog, aus dem ich etwas über die Bewertung solcher Belege erfahre?

Ich freue mich auf Antwort.
 
Lars Boettger Am: 13.11.2011 18:44:19 Gelesen: 735856# 33 @  
@ Kavalier15 [#32]

Bei vielen Belegen wurde die Adresse nachträglich ausradiert, weil der Empfänger nicht wollte, dass er bekannt wird. Das findet sich leider auf allen möglichen Briefen, von der Klassik bis in die Moderne. Wenn es jetzt kein anderes interessantes Merkmal gibt (Bildteil Ansichtskarte, seltener Stempel, seltene Einheit, seltene Frankatur), dann ist der philatelistische Wert sehr gering. Wobei Feldpostkarten in der Regel schon nicht sehr teuer sind.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Kavalier15 Am: 14.11.2011 09:13:37 Gelesen: 735812# 34 @  
Hallo Lars,

besten Dank für die Antwort. Sie erscheint logisch.

Schöne Grüße
Jürgen
 
volkimal Am: 11.03.2012 10:07:38 Gelesen: 736727# 35 @  
Hallo zusammen,

was haltet Ihr von diesem Erbstück aus meiner Familie ?

Viele Grüße
Volkmar


 
sachsen-teufel Am: 29.04.2012 13:48:49 Gelesen: 735513# 36 @  
An alle Interessierten,

ich habe da eine Feldpostkarte, zu der ich einige Fragen hätte.



Ich kann dem Kreisstegstempel neben dem Datum noch entnehmen, dass der Absender wohl der 40. Infanterie-Division angehörte und die Karte nach Elterlein (Erzgebirge) adressiert ist. Kann man denn der Karte entnehmen, wo diese abgesendet wurde, also wo zu diesem Zeitpunkt die Division stationiert war oder war das "geheim" ? Was bedeuten die Angaben in dem Rechteckstempel ? Gibt es weitere interessante handschriftliche Vermerke, die nicht vom Schreiber der Karte stammen ?

Würde mich freuen, wenn jemand ein paar Infos für mich hätte.

Schönen Sonntag noch
Michael
 
Postgeschichte Am: 29.04.2012 14:01:04 Gelesen: 735509# 37 @  
@ sachsen-teufel [#36]

Hallo Michael,

der Rechteckstempel ist der Truppenstempel, der die portofreie Beförderung als Feldpost begründete. Die Inschrift lautet II. Bataillon des Infanterie-Regiment 106. Ob ich Dir einen Hinweis auf die Stationierung geben kann, muß ich erst nachschauen. Vielleicht geben auch die Abbildungen der Ansichtskarte Rückschlüsse auf den Standort. Welche Ansicht ist abgebildet? Wer diese Ortsangabe lesen kann, ist der Standortbestimmung ein ganzes Stück näher gekommen.



Ob handschriftliche Vermerke vorhanden sind, die nicht vom Schreiber der Karte stammen, kann man am Besten am Original erkennen. Von einer anderen Person erscheint mir der Eingangsvermerk am rechten Rand zu sein.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
sachsen-teufel Am: 30.04.2012 17:04:51 Gelesen: 735447# 38 @  
@ Postgeschichte [#37]

Hallo Manfred,

danke für deine Erläuterungen, der Rechteckstempel wäre damit geklärt. Hier noch die Vorderseite der Karte, ich denke aber die wird für die Standortbestimmung wohl nicht helfen.



Ich kann selbst im Original die Schrift nicht entziffern, hab's nie gelernt. Deshalb hier auch nochmal die vermutete Ortsangabe separat gescannt:



Dann hier den Eingangsvermerk nochmal separat:



Und separat nochmal der kleine Vermerk unter dem Rechteckstempel (stammt nicht vom Schreiber der Karte), was könnte das bedeuten ?



Vielleicht hast du bzw. andere Experten ja noch eine Idee.

Gruß
Michael
 
volkimal Am: 30.04.2012 18:33:35 Gelesen: 735433# 39 @  
@ sachsen-teufel [#601]

Hallo Michael,

zunächst ein Teil des Textes der Karte:

Lieber Vater + ???
Anbei übersende ich
umstehende Photogr. ist
zwar sehr schlecht gemacht.
Mein Befinden ist Gott
sei Dank recht gut + hoffe
dasselbe auch von Euch

Wenn man einige Buchstaben vergleicht, glaube ich, dass der Ort "Quesnitz" heißt. Bei den vier ersten Buchstaben bin ich mir sehr sicher. Das Ende des Ortsnamens dürfte ein zusammengezogenes "tz" sein. Der Rest ergibt sich dann.

Der Eingangsvermer lautet: "Eingegangen den 23. Februar 1915 früh von 9 bis 10".

Viele Grüße
Volkmar
 
Postgeschichte Am: 30.04.2012 19:48:59 Gelesen: 735420# 40 @  
@ sachsen-teufel [#601]

Hallo Michael,

mit dem Beginn der Ortsbezeichnung von Volkmar stimme ich überein. Der Ort heißt "Quesnoy". Ich habe vier Orte mit diesem Namen zur Auswahl, so daß ich nicht mit Bestimmtheit sagen kann, welcher es definitiv ist. Es sind dies Quesnoy (bei Abbeville), Le Quesnoy (bei Valenciennes), Quesnoy-sur-Airaines und Quesnoy-sur-Deule. Ich tendiere zu "Le Quesnoy" (bei Valenciennes), da ich in meinen Unterlagen bei der 40. Infanterie-Division "Stellungskämpfe in Flandern" notiert habe.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
volkimal Am: 01.05.2012 08:41:34 Gelesen: 735390# 41 @  
Hallo Michael und Manfred,

Manfred, ich muss Dir gratulieren. Du hast den Ortsnamen eindeutig besser gelesen. Mit der Zusatzinformation zur 40. Infanterie-Division stimme ich Dir voll und ganz zu.

Viele Grüße
Volkmar
 
sachsen-teufel Am: 01.05.2012 20:19:56 Gelesen: 735350# 42 @  
@ volkimal [#39]
@ Postgeschichte [#40]

Hallo Volkmar und Manfred,

danke für die "Übersetzungen" und die Standortbestimmung, ich übernehme Le Quesnoy (Nordfrankreich) für diese Karte.

Gleich noch einen hinterher:



Habe noch eine Karte, die wohl an dieselbe Adresse ging, wie die oben (#36) gezeigte. Allerdings abgesendet aus Swinemünde (das konnte ich entziffern) mit Dreizeiler-Stempel vom Rekruten-Depot II. Vermutlich ist das ja kein Feldpostbrief (?), da kein Feldpoststempel bzw. der Schreiber der Karte war ja wohl zur Ausbildung hier stationiert und war nicht an der Front (im Feld). Ich vermute mal, daß auch diese Karte portofrei befördert wurde ?

Schönen Feiertag-Abend noch
Michael
 
Latzi Am: 01.05.2012 21:40:11 Gelesen: 735335# 43 @  
@ sachsen-teufel [#42]

Natürlich wurde die Karte als Feldpost verwendet. Der Soldat musst nicht im Feld (Kriegsgebiet) sein, um die Gebührenbefreiung in Anspruch nehmen zu können. Als Nachweis reichte der Stempel der Einheit (hier Rekrutendepot).

Gruß
Lars
 
reichswolf Am: 01.05.2012 22:10:03 Gelesen: 735327# 44 @  
@ sachsen-teufel [#42]

Ich sehe das etwas anders als mein Vorschreiber. Die Karte hätte sicher als Feldpost portofrei befördert werden können, da sie den Truppenstempel (hier Rekrutendepot) trägt, aber sie wäre nicht per, sondern als Feldpost befördert worden. Das bedeutet, sie wäre von der ganz normalen Reichspost bearbeitet worden, die dann normalerweise auch einen Tagesstempel abgeschlagen hätte (s. meinen Scan). Der fehlt hier völlig. Entweder ist die Karte einfach ohne Stempel durchgerutscht (was nicht zu beweisen wäre), oder sie wurde im Briefumschlag versandt oder aber gar nicht mehr mit der Post verschickt, sondern jemandem zur Bestellung mitgegeben. Letztlich wird das wohl nicht mehr zu klären sein. Daher müßte man Latzis Satz meiner Meinung nach ändern in "Natürlich wurde die Karte zur Beförderung als Feldpost vorbereitet."

Einen Beleg mit einem Rekrutendepotstempel besitze ich zwar, aber den müßte ich erst scannen. Daher zeige ich ersatzweise eine Karte aus dem RESERVE-LAZARETT * AACHEN V. *, hier mit dem Maschinen-Tagesstempel der Post AACHEN * 1 V vom 25.04.1917. Ein solcher Tagesstempel, egal ob von der Feld- oder der Reichspost, ist zum Beweis der tatsächlichen Beförderung in der Regel notwendig.



Beste Grüße,
Christoph
 
Sachsendreier53 Am: 02.05.2012 13:59:10 Gelesen: 735278# 45 @  
Dieses Dokument, welches im Felde am 25.11.1915 ausgestellt wurde, trägt zwei Stempel des 1.Kompanie-Landsturm-Infantrie-Bataillons aus Königsberg. Beide Stempel kommen auch auf Briefen und Feldpostkarten vor. Kann jemand das Dokument wertschätzen ?

mit Sammlergruß,
Claus


 
sachsen-teufel Am: 03.05.2012 21:36:29 Gelesen: 735186# 46 @  
@ Latzi [#43]
@ reichswolf [#44]

Lars und Christoph,

danke für eure Kommentare, die lege ich zu dieser Karte mal so bei mir ab.

Gruß
Michael
 
HouseofHeinrich Am: 05.05.2012 21:12:20 Gelesen: 735101# 47 @  
Hallo Leute,

habe hier auch was, vielleicht weiß einer darüber was, vielen Dank im Voraus an euch und mit besten Sammel Grüßen.

m.f.g.

Heinrich










 
reichswolf Am: 05.05.2012 23:52:56 Gelesen: 735084# 48 @  
@ HouseofHeinrich [#47]

Die drei ersten Karten sind meiner Meinung nach einfachste Massenware, zu der es nichts interessantes zu sagen gibt. Der vierte Beleg ist da schon ein wenig spannender, und zwar wegen des Stempels. Es handelt sich dabei um einen ursprünglich der belgischen Post gehörenden International-Maschinenstempel. Dieser wurde während der deutschen Besatzung umgearbeitet, also die Inschrift geändert in KAIS. DEUTSCHE FELDPOST. Nach dem Krieg wurde die Maschine wieder in eine belgische zurückverwandelt. Weitere Details sollte unser Mitglied ConcordiaCA kennen, der sicher gerne weiter hilft. Die letzte Karte ist ja im Prinzip bereits erklärt (in #44). Hier findest du weitere Informationen zum Infanterieregiment 24 (s. den violetten Truppenstempel): http://wiki-de.genealogy.net/IR_24

Beste Grüße,
Christoph
 
Sachsendreier53 Am: 07.05.2012 12:25:31 Gelesen: 735009# 49 @  
Ich stelle hier drei interessante Feldpostaufkleber auf Postkarte vor;

Die obere Karte aus Zittau vom 1.2.1908, ist freigemacht mit einem gezähnten "Soldatenbriefaufkleber".

Die nächste Feldpostkarte vom 17.2.1916, nach Wilhelmshafen, trägt einen roten Feldpostaufkleber.

Die untere Postkarte, die in einem Brief aus Dresden (22.2.1916) versandt wurde, ist mit einem ausgestochenen, roten Feldpostaufkleber versehen.

Vielleicht kann hier noch jemand weitere Aufkleber vorstellen.

Mit Sammlergruß,
Claus






 
reichswolf Am: 07.05.2012 14:44:02 Gelesen: 734995# 50 @  
Hallo Claus,

leider kann ich keine weiteren Aufkleber zeigen, ich habe nur einen Beleg mit dem gleichen Zettel, wie ihn deine Karte ganz rechts zeigt. Zur ersten Karte habe ich aber eine Anmerkung. Der Aufkleber dient nicht der Freimachung, sondern macht diese überflüssig. Eine (portobefreite) Feldpostkarte ist das zwar nicht, denn Feldpost gibt es nur zu Kriegszeiten, evtl. noch zu Übungszwecken bei Manövern. Es gab jedoch auch in Friedenszeiten für Personen des Militärstandes bis hin zum Feldwebel die sogenannte Portofreiheit, wenn auf dem Brief / der Karte der Vermerk Soldatenbrief - Eigene Angelegenheit des Empfängers stand. Bei deiner Karte findet sich dieser Vermerk als Aufkleber, es gibt ihn aber oft auch handschriftlich. Geregelt wurde die Portofreiheit im Gesetz, betreffend die Portofreiheiten im Gebiet des Norddeutschen Bundes vom 05.06.1869. Dieses Gesetz wurde durch das Gesetz, betreffend die Verfassung des Deutschen Reichs vom 16.04.1871 Reichsgesetz, galt also weiter.

Beste Grüße,
Christoph
 
Lars Boettger Am: 07.05.2012 15:05:18 Gelesen: 734991# 51 @  
@ Sachsendreier53 [#49]

Die Aufkleber sind auch nicht postalischen Ursprungs, sie wurden z.B. an den Standorten an die Soldaten verkauft. Wie Christoph schon sagt, sind sie nicht notwendig, da ein handschriftlicher Vermerk reicht. Bei Offizieren findet man "Offiziers-Brief" - die Belege sind frankiert.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Sachsendreier53 Am: 08.05.2012 08:59:42 Gelesen: 734938# 52 @  
Hallo Christoph und Lars,

ich bedanke mich für die ausführlichen Erläuterungen zum Thema Feldpostklebezettel, sicherlich auch für Neueinsteiger interessant.

Claus
 
DL8AAM Am: 11.06.2012 14:49:32 Gelesen: 733812# 53 @  
Hallo,

der Brief selbst ist wohl nur uninteressantere Massenware, trotzdem eine kleine Frage:



Anonymiosierter Feldpoststempel ("K.D.Feldpost") vom 16.09.1918, der Briefstempel lautet "* 4. Landst.-Pionier-Kompagnie * IV. A. K.", wenn ich das richtig interpretiere die ist das "4. Landsturm Pionier Kompanie" des IV. Armee Korps.

Zum Glück findet sich das Schreiben selbst noch im Umschlag, so dass ich hoffe das der teilverstummte Brief noch zum Sprechen gebracht werden kann ;-)



Beim Absender wird "Deutsche Feldpost 370" genannt. Da meine Lesefäghigkeiten für diese alten Handschriften eher sehr kümmerlich ausfallen sind, bin ich nicht ganz sicher zur angegebenen Lokalität. Bei Google finde ich eine Möglichkeit "Barenton-Bugny" in Frankreich (Dept. l'Aisne, Region Picardie), OK?

Gruß
Thomas
 
volkimal Am: 11.06.2012 15:53:19 Gelesen: 733803# 54 @  
@ DL8AAM [#53]

Hallo Thomas,

Du hast recht, der Ort heißt Barenton-Bugny. Er liegt in Frankreich zwischen Reims und Saint Quentin.

Viele Grüße
Volkmar
 
DL8AAM Am: 12.06.2012 13:46:53 Gelesen: 733725# 55 @  
@ volkimal [#54]

Hallo Volkmar,

besten Dank für die Bestätigung, nun können wir die weiteren Schritte gehen (persönliches Interesse, philatelistisch sollte der Beleg ja kaum was hermachen). Leider fand ich bisher im Internet keine Daten zu einer "4. Landsturm PK" im IV. AK, nur in anderen Armeekorps, aber da bin ich noch guten Mutes, das Netz ist groß, vielleicht hat sich da noch was irgendwo vor mir versteckt. ;-)

Und damit nicht zwei Beiträge ganz ohne Bilder im Forum stehen, hier so als Deko und Auflockerung, ein schöner Brief aus Mecheln (Prov. Antwerpen) in Flandern, Belgien. ;-)



Stempel "MECHELN / (BELGIEN) 2" vom 16.12.1915, leider ganz ohne weiteren Absender und/oder (Einheiten-) Briefstempel, also wieder nischt ;-)

Beste Grüße
Thomas
 
Germaniafan Am: 17.06.2012 13:09:10 Gelesen: 733493# 56 @  
Hallo liebe Freunde der Feldpost im I.WK. Hier eine Feldpostkarte die ich vor kurzem für 1 Euro erstanden habe. Ein wahres Schnäppchen.



Feldpostkarte vom 27.04.1917 mit dem seltenen Feldpoststempel der Millitär Mission in Bosanti und dem Briefstempel Eisenbahn-Bau-Sonder-Komagnie 5. Ich nehme an diese Kompagnie wurde zum Ausbau der Bagdad-Bahn zwischen Konia und Bagdad eingesetzt.



Streckenverlauf der Bagdad-Bahn zwischen Konya und Bosanti (Quelle Wikipedia)

Schöne Grüße
Guido
 
Sachsendreier53 Am: 19.07.2012 17:47:17 Gelesen: 732225# 57 @  
Ich möchte hier zwei Zensur-Stempel vorstellen. Die linke Feldpostkarte trägt einen Zeilenstempel "Zensuriert" vom 3.8.1915, die rechte Karte einen Einzeiler "Geprüft" vom 1.4.15, abgeschlagen auf ein runden (Kommando Inf.) ? - Stempel. Welcher Feldpostexperte kann den unleserlichen Rundstempel deuten ?

Ich freue mich auf eine Antwort.

Claus


 
Marcel Am: 24.07.2012 16:10:53 Gelesen: 731995# 58 @  
@ Sachsendreier53 [#57]

Hallo Claus,

in dem blauen Rundstempel steht Etappen-Kommandantur.

Gruß Marcel
 
Sachsendreier53 Am: 31.10.2012 20:02:24 Gelesen: 729121# 59 @  
Heute stelle ich zwei Feldpostkarten zum Stempelthema "Marine" vor:

Die linke Karte mit dem Zweizeiler 11. Kompagnie 1. Matrosendivision aus dem Kriegsjahr 1915, und die rechte Feldpostkarte mit Rundstempel des Feldpostamtes des Marine-Korps vom 8.2.1915.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Cantus Am: 01.11.2012 01:26:40 Gelesen: 729085# 60 @  
Von mir heute eine Feldpostkarte, die an schmale Essensrationen erinnert. Allerdings glaube ich nicht, dass die Versorgung mit Nahrungsmitteln im März 1916 besser war als im Juni 1915.

Die Karte lief am 9.3.1916 mit Poststempel der Kaiserlich-Deutschen Feldpoststation Nr. 208 und dem beigesetzten Briefstempel der Truppe nach Hannoversch-Münden.







Viele Grüße
Ingo
 
Sachsendreier53 Am: 05.11.2012 17:43:31 Gelesen: 728914# 61 @  
[#49]

Wie oben noch ein Feldpostklebezettel in Blau auf einer Feldpost/Ansichtskarte aus Nürnberg vom 7.8.1918. Auf der Anschriftseite der Karte ist noch ein Stempel des -Vereins-Lazarett "Museum"- des Roten Kreuzes Nürnberg abgeschlagen.

Die Bildseite ziert die Museums- und Fleischbrücke in Nürnberg. Anscheinend war im linken Gebäude neben der Brücke das Lazarett.



mit Sammlergruß.
Claus
 
Cantus Am: 06.11.2012 01:42:09 Gelesen: 728882# 62 @  
@ Sachsendreier53 [#61]

Hallo,

ich habe bei mir auch noch eine Postkarte mit Klebezettel gefunden. Sie lief am 30.5.1915 von Bärwalde in Pommern nach Berlin. Anstatt einer Marke (in Friedenszeiten) trägt sie folgenden Klebezettel:





Die Kartenrückseite ist nur ein buntes Bild, ich verzichte deshalb auf's Zeigen.

Viele Grüße
Ingo
 
westfale1953 Am: 10.11.2012 10:16:36 Gelesen: 728732# 63 @  
Hallo und guten Morgen an die Feldpost-Experten!

Ich habe in einer alten Sammlung einige Feldpost-Karten / Briefe gefunden, die ich hier einmal zeigen möchte. Bitte um Info, ob es sich um Massenware handelt oder ob da etwas Besonderes dabei ist.

Vielen Dank,

Bernhard














 
Germaniafan Am: 10.11.2012 15:27:00 Gelesen: 728707# 64 @  
@ westfale1953 [#63]

Ich hab mir die Stempel bzw. Belege angeschaut. Leider ist meiner Meinung nach nichts besonderes dabei.

Schöne Grüße
Guido
 
rostigeschiene (RIP) Am: 10.11.2012 17:58:12 Gelesen: 728691# 65 @  
Und doch ein Stück der Zeitgeschichte, die es zu bewahren gilt.

Viele Grüße

Werner
 
Lars Boettger Am: 14.11.2012 20:46:04 Gelesen: 728535# 66 @  
Ich habe mal gesagt, dass ich frankierte Feldpostkarten und -briefe besitze. Damit ich das belegen kann, werde ich hier immer mal wieder welche vorstellen.

Feldpostkarte aus Luxemburg - überfrankiert. Der Absender hat seinem Sohn eine Freude machen wollen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
Lars Boettger Am: 14.11.2012 22:34:03 Gelesen: 728524# 67 @  
Luxemburger Ganzsache, in Deutschland als Formular verwendet. Streng genommen keine "frankierte" Feldpostkarte, aber trotzdem mit Wertstempel.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
Postgeschichte Am: 15.11.2012 01:04:49 Gelesen: 728510# 68 @  
@ Lars Boettger [#66]

Hallo Lars,

der Ansichtskarte fehlen aber einige wichtige Details für eine Feldpostkarte und daher m.E. als gewöhnliche Postkarte einzustufen.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Lars Boettger Am: 15.11.2012 06:50:47 Gelesen: 728505# 69 @  
@ Postgeschichte [#68]

Hallo Manfred,

das ergibt sich aus dem Text: Morgen geht es weiter zu Fuss. Das ist eindeutig von einem Soldaten geschrieben worden und die Karte wurde nicht zensiert. Aus den ersten Kriegstagen ist überwiegend Feldpost erhalten geblieben.

Beste postgeschichtliche Sammlergrüsse!

Lars
 
Postgeschichte Am: 15.11.2012 10:37:27 Gelesen: 728482# 70 @  
@ Lars Boettger [#69]

Hallo Lars,

daß auf einer Karte steht "Morgen geht es weiter zu Fuss" weist nicht unbedingt auf einen Soldaten hin. In Urlauben, Freizeiten oder Ausflügen werden auch von Privatpersonen Spaziergänge zu Fuß unternommen. Dies kann also nicht das Kriterium sein, um die Karte als Feldpost einzustufen. Auch daß die Karte nicht zensuriert wurde ist kein Indiz für eine Feldpostbeförderung.

Bei der Karte fehlt u.a. der Vermerk "Feldpost", der für die Beförderung durch dieselbe erforderlich war. Daß er in Einzelfällen aus verschiedenen Gründen bei Feldpostsendungen nicht vorhanden ist, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Dies trifft m.E. hier in diesem Fall auch nicht zu. Außerdem waren Feldpostsendungen vom Vater zum Sohn Gebührenfrei. Für die Beförderung der Karte durch die Feldpost fehlen mir die Beweise.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Manne Am: 15.11.2012 12:25:40 Gelesen: 728472# 71 @  
Hallo zusammen,

hier ein Brief aus meiner Sammlung, gestempelt am 8.August 1915, sowie eine Karte vom 2.4.1915.

Gruß
Manne




 
Lars Boettger Am: 15.11.2012 16:04:22 Gelesen: 728445# 72 @  
@ Postgeschichte [#70]

Hallo Manfred,

dann ist das eine Glaubenssache - ich bin der Meinung, dass es Feldpost ist, Du bist der Meinung (mit guten Gründen), dass es keine Feldpost ist. Wie gesagt, aus den ersten Tagen der Besetzung sind mir keine Privatpostkarten bekannt.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Latzi Am: 15.11.2012 18:18:12 Gelesen: 728427# 73 @  
@ Postgeschichte [#70]

Unter dem Stempel auf der Karte vom anderen Lars steht doch ausdrücklich "Feldpost". Es fehlt lediglich ein Stempel der Einheit, die der Absender angegeben hat.

Gruß
Lars
 
Postgeschichte Am: 15.11.2012 19:22:30 Gelesen: 728414# 74 @  
@ Latzi [#73]

Hallo Lars,

wo steht ausdrücklich "Feldpost"? Vielleicht kannst Du mir einen vergrößerten Ausschnitt davon zeigen. Meine Aussage bezog sich auf das Bild in Beitrag [#66]. Ich kann dort nicht den ausdrücklichen Vermerk "Feldpost" feststellen. Ich glaube, daß Du die Abbildung verwechselt hast.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Latzi Am: 15.11.2012 22:25:35 Gelesen: 728393# 75 @  
@ Postgeschichte [#74]

Hast recht - ich habe zu schnell (und daneben) geschossen. Soll hoffentlich nicht wieder vorkommen.

Gruß
Lars
 
Lars Boettger Am: 15.11.2012 22:46:24 Gelesen: 728388# 76 @  
Diesmal ein unstrittiger Beleg - wobei es für die deutsche Feldpost unerheblich war, dass die Karte frankiert war. In den ersten Kriegstagen ist es nicht unüblich, dass die Soldaten schon vorfrankierte Karten verwenden.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
Postgeschichte Am: 16.11.2012 01:55:31 Gelesen: 728374# 77 @  
@ Latzi [#75]

Kein Problem. Wenn zwischen den Antworten zwischenzeitlich weitere Beiträge gepostet wurden, hat man den Zusammenhang schnell übersehen. Ist mir auch schon passiert.

Gruß
Manfred
 
wuerttemberger Am: 16.11.2012 13:39:07 Gelesen: 728339# 78 @  
@ Lars Boettger [#76]

Eine Feldpostkarte von Lisbeth? War das eine Zivilistin, die die Feldpost benutzen durfte?

Gruß

wuerttemberger
 
Lars Boettger Am: 16.11.2012 15:38:33 Gelesen: 728324# 79 @  
@ wuerttemberger [#78]

Ja. War mir aber noch nicht aufgefallen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Cantus Am: 17.11.2012 16:19:39 Gelesen: 728230# 80 @  
Ich habe hier eine Ansichtskarte mit Hafenansicht, gelaufen am 7.4.1916 als Feldpostkarte von Wilhelmshaven nach Markneukirchen in Sachsen. Neben dem Poststempel findet sich darauf der Briefstempel der Kaiserlichen Marine.







Viele Grüße
Ingo
 
Lars Boettger Am: 17.11.2012 19:49:05 Gelesen: 728208# 81 @  
Feldpostkarte aus der 3. Kriegswoche. Obwohl es nicht notwendig war, wurde sie mit 10 Centimes freigemacht und in Junglinster entwertet.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
Postgeschichte Am: 17.11.2012 20:14:46 Gelesen: 728199# 82 @  
@ Lars Boettger [#72]

dann ist das eine Glaubenssache - ich bin der Meinung, dass es Feldpost ist, Du bist der Meinung (mit guten Gründen), dass es keine Feldpost ist. Wie gesagt, aus den ersten Tagen der Besetzung sind mir keine Privatpostkarten bekannt.

Hallo Lars,

nein, Feldpost ist keine Glaubenssache. Ich stelle mir vor, in einer Ausstellungssammlung werden mit Luxemburger Marken frankierte Belege gezeigt mit der Beschreibung "Ich glaube, daß dies ein Feldpostbeleg ist". Wenn der Juror es nicht weiß, könnte es eventuell keine Probleme geben. Aber wie ist das in einem Attest, wo die Echtheit dann mit dem Text "Ich glaube, daß dieser Feldpostbeleg portogerecht frankiert und echt ist" bescheinigt wird. Dies dürfte m.E. nicht nur auf Philaseiten eine rege Diskussion auslösen. In meinen über 1100 Beiträgen hier auf PhilaSeiten.de habe ich mein Wissen in postgeschichtlichen Beiträgen wiedergegeben, die ich größtenteils mit Primärliteratur und darüber hinaus zumindest mit Sekundärliteratur beweisen könnte. Ich muß also noch nicht meinen Glauben hinzuziehen und kann bei einem meiner Spezialgebiete auf mein in 45 Sammlerjahren angeeignetes philatelistische Wissen zurückgreifen.

Hinsichtlich der von Dir gezeigten Karten habe ich erhebliche Zweifel, ob die von Dir gezeigten Belege zu diesem Thema passen, was ich Dir auch begründen kann.

1. Feldpost war unter bestimmten Voraussetzung portofrei. Waren die Bedingungen nicht erfüllt, waren sie portopflichtig. Bedingungen bzw. eine Vorschrift (es gibt noch mehr) hierfür hatte ich in Beitrag [#274] und [#28] beschrieben und gezeigt. Der Personenkreis, der zum Feldpostverkehr berechtigt war, war beschränkt. Die Zulassung war in der Feldpostordnung bzw. in Feldposterlassen geregelt, ebenso die Voraussetzungen für die Nutzung der Feldpost (ggf. Frankaturpflicht, Stempel der Einheit, Absenderangabe usw.).



Ein frankierter Feldpostbrief, der alle vorgeschriebenen Kriterien enthält

2. Zur Frankatur der portopflichtigen Feldpost waren Marken des Deutschen Reiches, Bayrische Marken, Marken der Besetzten Gebiete und in einem Fall auch österreichische Marken zulässig. Luxemburger Marken gehörten nicht dazu.

3. Bei der Benutzung der Feldpost mußten die Betriebsbedingungen berücksichtigt werden. Im Generalgouvernement Belgien zum Beispiel waren bestimmte Briefkästen für Feldpostsendungen vorgesehen, im Generalgouvernement Warschau waren bestimmte Postämter auch für die Feldpost zuständig.

Um die Belege als Feldpost einordnen zu können, sind diese Bedingungen zu prüfen. Alleine die Frankatur mit Luxemburger Marken sind schon ein Indiz dafür, daß es sich um Souvenir-Belege handelt. Auch wenn die Karten ggf. mit der Feldpost befördert worden sind, ist es keine frankierte Feldpost, da mit nicht frankaturgültigen Marken versehen. Souvenir-Belege hat es auch während des Krieges auch bei anderen Kriegsschauplätzen gegeben. Diese als Feldpost zu bezeichnen fällt schwer. Auf keinen Fall sind solche Machwerke, die den Postvorschriften nicht entsprechen (ob Luxemburger Marken o.a.), als echt und portogerecht zu bezeichnen. In ähnlichen Beiträgen anderer Forenmitglieder hast Du zu solchen Belegen eine andere Einschätzung abgegeben.

Mit postgeschichtlichen Grüßen
Manfred
 
Lars Boettger Am: 18.11.2012 00:37:35 Gelesen: 728168# 83 @  
@ Postgeschichte [#82]

Hallo Manfred,

Luxemburg ist ein Sonderfall. Alle anderen von Dir genannten Länder waren durch die Deutsche Armee besetzt oder Reichspostgebiet bzw. Bayern. Luxemburg passt nicht dazu. Luxemburg ist neutral, es gibt keine Besatzungsmarken. In den ersten Kriegstagen haben die deutschen Soldaten alles beschrieben, was sie in die Finger bekamen und über Postämter versandt, die offen hatten. Anbei ein Beleg aus den ersten Kriegstagen, der als Feldpostsendung über ein Luxemburger Postamt aufgegeben wurde. Das kann ich nicht bloss als "Spielerei" abtun. Soll ich noch mehr Belege zeigen?

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
Postgeschichte Am: 18.11.2012 09:31:11 Gelesen: 728149# 84 @  
@ Lars Boettger [#83]

Hallo Lars,

die Karte ist ja auch als Feldpost gelaufen und eine Frankatur war nicht erforderlich. Hast Du denn Vorschriften, daß Luxemburger Marken für portopflichtige Feldpostsendungen verwandt werden durften?

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Lars Boettger Am: 18.11.2012 10:52:36 Gelesen: 728135# 85 @  
@ Postgeschichte [#84]

Hallo Manfred,

nein, ich kann hier nur über das Belegstudium auf eine Vorschrift schliessen, denn weder in den Zeitungen noch in den Gesetzestexten ist hier zu eine explizite Vorschrift zu finden. In den ersten Kriegswochen wurde unfrankierte Feldpost von den Luxemburger Postanstalten akzeptiert, auch wenn das nach jetzigem Kenntnisstand nicht zulässig war. Schliesslich waren die Luxemburger Postämter nicht im Krieg, denn Luxemburg war neutral geblieben. Aber diese Postämter hatten noch die Verbindungen nach Deutschland. Also mussten grundsätzlich alle von Privatpersonen bei der Post vorbeigebrachten Sendungen frankiert sein.

Im Anhang eine Feldpostkarte aus Deutschland, die in Luxemburg mit 5 Centimes Nachporto belegt wurde.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
Postgeschichte Am: 19.11.2012 19:41:16 Gelesen: 728039# 86 @  
@ Lars Boettger [#85]

In den ersten Kriegswochen wurde unfrankierte Feldpost von den Luxemburger Postanstalten akzeptiert, auch wenn das nach jetzigem Kenntnisstand nicht zulässig war. Schliesslich waren die Luxemburger Postämter nicht im Krieg, denn Luxemburg war neutral geblieben. Aber diese Postämter hatten noch die Verbindungen nach Deutschland. Also mussten grundsätzlich alle von Privatpersonen bei der Post vorbeigebrachten Sendungen frankiert sein.

Genau so ist es. Da wird ein Schuh draus. Feldpost war nicht zulässig. Wenn das Postamt mal eine unfrankierte Feldpostsendung weitergeleitet hatte, OK. Aber grundsätzlich mußten alle Sendungen (mit Luxemburger Marken) frankiert werden. Auch die zuvor vielleicht als Feldpost gefertigte Postsendung. Es handelt sich, wie ich bereits mehrfach ausgeführt habe, um eine Privatsendung und nicht um eine frankierte Feldpost, auch wenn Feldpost darauf stand. Eine frankierte Feldpost habe ich in Beitrag [#82] gezeigt. Die Praxis wird ja auch durch den von Dir zuletzt gezeigten Beleg gestützt. Damit sind wir uns einig.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Sachsendreier53 Am: 28.11.2012 15:53:34 Gelesen: 727662# 87 @  
Ich habe eine Frage.

Ist die vorliegende Karte Feldpost, oder ist der Briefbeutel/fahne später aufgeklebt worden ?



mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 05.12.2012 15:53:09 Gelesen: 727386# 88 @  
Morgen ist Nikolaustag, nicht vergessen !

Hier eine liebevolle Feldpostkarte, abgesandt von Elsa Hübel aus Nicolausdorf am 23.2.1917, an Kanonier Paul Reller.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 11.01.2013 11:01:02 Gelesen: 726249# 89 @  
Eine Feldpostkarte mit dem Konterfei von Kaiser Wilhelm II, freigemacht mit dem Briefstempel des Landwehr Infant.Regiment Nr.36 aus dem Jahr 1914. Die Karte ging nach Halle a. Saale, zur Familie des Bäckermeisters Görsch.

Wehrmann Otto Kunze berichtet am 28.12.1914 aus dem Feld:

Seid gestern morgen sind wir in Feindesland. Hier sind die Straßen und Wege anders als zu Hause.
Die ersten Granaten sind schon über uns geflogen, und können zu jeder Minute ins Feuer kommen.
Unsere Schützengräben sind nur 100 Meter von dem Feinde entfernt.
Hier ist ein sehr schlechtes Wetter, denn seid gestern Abend regnet es.

Seid nun gegrüßt und grüßt alle lieben dort von Otto Kunze.
Auf Wiedersehen. Hoffentlich dauert es nicht mehr lange.




mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 01.02.2013 18:27:05 Gelesen: 725513# 90 @  
Deutsche Feldpostkarte vom 27.4.1918 nach Leipzig-Gohlis, mit Stempel des Königl. Preuss. Landsturm Infanterie-Bataillon Nr.23.



Wer die Rückseite lesen kann, der erfährt was Erbsen, Zucker und Honig 1918 gekostet haben.

mit Sammlergruß,
Claus
 
rostigeschiene (RIP) Am: 02.02.2013 10:32:55 Gelesen: 725442# 91 @  
@ Sachsendreier53 [#90]

Hier vermisse ich den Nachweis der postalischen Behandlung.

Viele Grüße

Werner
 
Sachsendreier53 Am: 02.02.2013 19:39:46 Gelesen: 725365# 92 @  
@ rostigeschiene [#91]

Hallo Werner,

vielleicht war der Stempel zur portofreien Beförderung zugelassen.

Um die Gebührenbefreiung zu erlangen, reichte unter bestimmten Umständen der Stempel der Einheit.

mit Sammlergruß,
Claus
 
reichswolf Am: 02.02.2013 20:48:38 Gelesen: 725355# 93 @  
@ Sachsendreier53 [#92]

Portofrei wäre die Karte sicher gewesen. Was aber fehlt, ist der Nachweis, daß die Karte jemals befördert wurde. Normalerweise müßte auf ihr auch ein (feld-) postalischer Tagesstempel zu finden sein. Da dieser fehlt, ist die Karte streng genommen kein Feldpostbeleg, sondern "nur" ein Zeitdokument.

Die Karte könnte aus irgendeinem Grund gar nicht oder aber auch verschlossen in einem Umschlag verschickt worden sein, aber das bleibt Spekulation. Trotz dieses philatelistischen Mankos ist die Karte aber interessant und durchaus wert, hier gezeigt zu werden.

Beste Grüße,
Christoph
 
Carolina Pegleg Am: 03.02.2013 05:11:19 Gelesen: 725327# 94 @  
@ Sachsendreier53 [#90]

Hallo Claus,

ich kann die Absenderangabe leider nicht lesen. Feldpostsendungen, die nur einen Formationsstempel tragen, kommen häufiger vor. Es kann schlicht ein Versäumnis des Feldpostamtes sein, oder es kann ein Fall vorliegen, in dem das Anbringen eines Ortstagesstempels ausdrücklich verboten war.

Der weitaus häufigste dieser Fälle besteht bei Sendungen aus Elsass-Lothringen, die grundsätzlich nicht gestempelt wurden (warum eigentlich nicht?). Ich habe einige Belege aus Elsass-Lothringen, die alle keinen Ortsdatumsstempel haben. Du musst allerdings um sicher zu sein ob diese Erklärung möglicherweise zutrifft, eine Bestätigung dafür finden, dass der Absender / die Einheit sich zu der Zeit in Elsass-Lothringen befand.

Arno

Nachweis: Anderson et al., Die Deutsche Feldpost im Ersten Weltkrieg, Handbuch und Katalog (2006), Seite 63, letzter Absatz, und Abb. Tafel 34.
 
Cantus Am: 03.02.2013 21:54:58 Gelesen: 725257# 95 @  
Von mir eine heroische Karte mit Tarnstempel, versandt am 11.4.1917 nach Niederhorbach bei Bergzabern.



Viele Grüße
Ingo
 
Sachsendreier53 Am: 04.02.2013 15:28:19 Gelesen: 725208# 96 @  
@ rostigeschiene [#91]
@ Carolina Pegleg [#94]

Hallo,

Danke für eure Forschung, "nur ein Zeitdokument - keine Feldpostsendung" ?

Ich besitze leider kein Nachschlagewerk - Feldpost 1. Weltkrieg. Wie Arno sagt, kann es ein Versäumnis sein, den Feldpoststempel abschlagen zu lassen.

Ich möchte gleich noch so eine Karte vorstellen;

Die Feldpostkarte ist am 3.2.1915 aus dem lothringischen Chambley, nach Querfurt/Sachsen-Anhalt adressiert.

Gestempelt mit K1 - KGL.PR. FESTUNGS-EISENBAHN-BAUKOMPAGNIE NR 3 -



Was meint Ihr ?

mit Sammlergruß,
Claus
 
Carolina Pegleg Am: 07.02.2013 06:05:29 Gelesen: 724977# 97 @  
@ Sachsendreier53 [#96]

Hallo Claus,

ja, ich habe gesagt, dass es ein Versäumnis sein kann. Auf der in [#96] gezeigten Karte ist es aber sicher kein Versäumnis, sondern entspricht der Vorschrift, dass kein Poststempel vorhanden ist. Warum das so festgelegt wurde, meine ich, hätte ich irgendwann und irgendwo einmal gelesen, aber ich kann mich nicht erinnern wo.

Leider kann ich Dir insoweit also nicht weiter helfen. Das oben zitierte Buch kann ich im übrigen schon empfehlen. Literatur ist natürlich schon teuer, aber das Sammeln macht doch mehr Spass.

Arno
 
DL8AAM Am: 07.02.2013 14:26:58 Gelesen: 724932# 98 @  
@ Carolina Pegleg [#97]

Arno, das suche ich auch schon "lange". Leider vergriffen, auch ist eine Neuauflage derzeit nicht in Sicht. Amazon kennt es zwar, aber auch über diese Krake leider unbesorgbar. Dito nix bei eBay, seit langem. Schade.

Man könnte es sich ja in der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt oder in der Landesbibliothek Kiel besorgen [1], aber so etwas habe ich dann doch lieber selbst im Regal stehen. ;-)

Thomas

[1]: http://d-nb.info/960146458 - http://kiopc4.ub.uni-kiel.de:8080/DB=3/LNG=DU/CLK?IKT=12&TRM=321556429
 
Sachsendreier53 Am: 07.02.2013 18:32:51 Gelesen: 724908# 99 @  
@ DL8AAM [#98]

Danke Thomas für den Hinweis.

Claus
 
Postgeschichte Am: 08.02.2013 00:28:23 Gelesen: 724871# 100 @  
@ Sachsendreier53 [#96]
@ Carolina Pegleg [#94]

Für Feldpost außerhalb Elsaß-Lothringen mögen wohl Vergesslichkeit oder Schludrigkeit Gründe dafür sein, daß Feldpostsendungen nicht mit dem Poststellenstempel versehen wurden. Für Postsendungen aus Elsaß-Lothringen ist aber ein wesentlich anderer Grund zu nennen. Postsendungen in das und aus dem Gebiet von Elsaß-Lothringen war besondere Aufmerksamkeit zu Teil, wurden die Sendungen, sofern zugelassen, lückenlos geprüft.

Um diese Überwachung auch durchführen zu können, wurden zur Unterstützung der Postüberwachungsstellen sogenannte Postüberwachungshilfsstellen errichtet. Diesen Postüberwachungshilfsstellen war z.B. die gesamte Post von Soldaten els.-lothringischer Herkunft von den Truppenteilen gebündelt vorzulegen. Diese Überwachungshilfsstellen prüften die Sendungen und gaben diese dann (z.T. auch mit Zensurstempel versehen) einer Postanstalt zur Weiterbeförderung. Eine Schalterbehandlung erfolgte auf Grund der Mengen an Postsendungen oft nicht.

Mit postgeschichtlichen Grüßen
Manfred
 
Sachsendreier53 Am: 15.02.2013 14:46:58 Gelesen: 724471# 101 @  
@ Postgeschichte [#100]

Danke für die ausführliche Erklärung, Manfred.



Wie bei [#49] und [#61] möchte ich noch einen Feldpostaufkleber auf Feldpostkarte vom 24.4.1916 zeigen. Ein roter, verzierter Aufkleber.

mit Sammlergruß,
Claus
 
volkimal Am: 16.02.2013 09:24:45 Gelesen: 724390# 102 @  
Hallo zusammen,

bei dieser Ansichtskarte aus Antwerpen fiel mir der Feldpoststempel ohne Jahreszahl auf. Im nachhinein musste ich feststellen, dass es viele Feldpoststempel aus dem 1. Weltkrieg ohne Jahreszahl gibt.



Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 16.02.2013 10:12:40 Gelesen: 724378# 103 @  
@ volkimal [#102]

Hallo Volkmar,

schöne Karte!

Vor der Mobilmachung waren die Feldpostämter mit (Ein)Kreisstempeln ausgestattet, so wie er auf Deiner Karte zu sehen ist. Sehr bald danach erhielten die Armee-Feldpostämter Zweikreisstempel mit der Datumsangabe Tag/Monat/Jahr im Gegensatz zu den vorherigen Kreisstempeln welche nur Tag/Monat angaben (obwohl es auch da ab und an mal Anpassungen gab um auch das Jahr anzuzeigen).

Wir haben uns auch hier schon mal dazu unterhalten: http://www.philaseiten.de/beitrag/60859

Schönen Gruß,
Peter
 
Marcel Am: 17.02.2013 21:06:13 Gelesen: 724194# 104 @  
Das gab es eben halt auch - kein Feldpoststempel auf gelaufener Ansichtskarte. Die Karte aus Rosenheim wurde am 29.08.1916 geschrieben, aber aus militärischen Gründen verzögert versendet, womit der Tag der Zustellung dadurch nicht deklariert ist. Welche militärischen Gründe vorlagen, das weis ich nicht.



schöne Grüße
Marcel
 
Sachsendreier53 Am: 18.02.2013 19:06:44 Gelesen: 724123# 105 @  
Diese Kriegs-Gedenk-Postkarte ist mit dem Briefstempel der 2. Abteilung des 8. Königlich Sächs. Feldartillerie- Regiment Nr.78 abgestempelt.

Das Regiment war in Wurzen stationiert. Leider besitzt die Karte kein Datum.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 25.02.2013 09:39:03 Gelesen: 723727# 106 @  
Feldpostkarte vom 12.1.1915, adressiert an Herrn K. Neumann in Bobersen 43 (bei Riesa/Sa.). Der Kartenschreiber war Soldat der 23.Königlich Sächsischen Reserve-Division (1.Königl.Sächsische).



Kartentext:

Glückwünsche und Grüße gebe ich
mit herzlichen Dank aus den
allerdings sehr schmutzigen
und nassen Schützengraben zurück.
Ihr ergebener
M.Reif


mit Sammlergruß,
Claus
 
filunski Am: 25.02.2013 10:24:21 Gelesen: 723717# 107 @  
@ Sachsendreier53 [#106]

Hallo Claus,

schöne Beispiele!

Damit Du hier nicht ganz zum Alleinunterhalter wirst, :-), mal eine andere Karte von mir.



Hier zu sehen die "neue Kaserne" in Gand. Gand ist der französische Name der belgischen Stadt Gent. Diese war zu jener Zeit Deutsch besetzt. Interessant dazu auch die Anschriftenseite der Karte:



Hier fällt der Stempel auf. Im Gegensatz zu fast allen sonstigen FP Belegen (mit FP Stempel entwertet!) des 1. Weltkriegs ist hier ein Maschinenstempelabdruck und im Stempelkopf steht KAIS. DEUTSCHE / *FELDPOST*. Der Abschlag ist von der FP Station 4 in Gent, dort wurde eine vorhandene belgische Stempelmaschine vom Typ "Flier" mit diesem Stempelkopf ausgerüstet und eingesetzt.

Abgesandt wurde die Karte damals von einem Angehörigen des Armee Flug Parks 4 (4.Armee) der sich zu jener Zeit (Sept. 1917) in Flandern im Einsatz befand.

Beste Grüße,
Peter
 
Germaniafan Am: 25.02.2013 21:20:07 Gelesen: 723643# 108 @  
Schönen guten Abend ins Forum,

da ich auch Feldpost aus dem 1. Weltkrieg sammle, kann ich auch hier einiges zeigen. Ich sammle die Belege vor allem nach unterschiedlichen Feldpoststempeln. Grundlage dafür ist für mich das Werk von Karl Heinz Schriever "Die deutschen Feldpoststempel 14-18".



Stempel K.D.Feldpostexpedition des Oberkommandos der Heeres-Gruppe von Mackensen vom 3.1.1917 / Schriever lfd.Nr. 22



Stempel K.D.Feldpostamt des III. Armeekorps vom 13.2.1916 / Schriever lfd.Nr. 111



Stempel K.D. FELDPOST-AMT 4. ARMEE-CORPS vom 2.2.1915 / Schriever lfd.Nr. 113



Stempel K.D. FELD-POST-AMT 4. ARMEE-CPS. vom 23.1.15 / Schriever lfd.Nr. 114

Schöne Grüße
Guido
 
Sachsendreier53 Am: 26.02.2013 13:46:10 Gelesen: 723570# 109 @  
@ Germaniafan [#108]

Hallo Guido,

sehr interessante Stempel, die Du zeigst. Diese Typen sind mir noch unbekannt.

Ich zeige heute mal eine Feld-Postkarte aus China. Die Karte ist im Feldlager Kaumi am 23.12.1900 geschrieben. Kaumi liegt in der ostchinesischen Provinz Schantung. Gestempelt ist die Feld-Postkarte am 25.12.00 vom K.D. Feldpostamt Nr.1. Ankunft in Tsingtau war der 28.12.1900



mit Sammlergruß,
Claus
 
filunski Am: 26.02.2013 13:57:18 Gelesen: 723566# 110 @  
@ Sachsendreier53 [#109]

Hallo Claus,

tolle Karte! Du wirst uns doch sicher die beiden schönen Stempel in die Datenbank hochladen? :-) Der Feldpost Stempel aus Kaumi (Kiautschou) war nur 8 Monate dort im Einsatz.

Beste Grüße,
Peter
 
Sachsendreier53 Am: 01.03.2013 18:40:55 Gelesen: 723295# 111 @  
@ filunski [#110]

Die Stempel werde ich in die Datenbank stellen.

Heute eine Ansichtskarte, geschrieben als Feldpostkarte vom Feldwebelleutnant Waldemar Thiele aus Dolhain (Belgien) vom 2.2.1915 nach Berlin-Neukölln. Thiele war beim Landsturm-Bataillon Lenner stationiert.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Germaniafan Am: 02.03.2013 10:37:14 Gelesen: 723228# 112 @  
Guten Morgen an die Feldpostfreunde,



Feldpostbrief mit Stempel K.D. FELD-POSTAMT D GROSSEN HAUPTQUARTIERS vom 25.11.1914 (Rückseitiger handschr. Vermerk "erh.30.11.1914) / Schriever lfd.Nr. 1



Feldpostkarte mit Stempel K.D. Feldpostamt - des Großen Hauptquartiers vom 15.11.1914 / Schriever lfd.Nr. 3



Ansichtskarte mit Stempel K.D. Feldpostamt b des Großen Hauptquartiers West vom 11.12.1916 / Schriever lfd.Nr.12



Ansichtskarte mit Stempel K.D. FELFD-POST-AMT 4. ARMEE-CPS. vom 8.2.1915 / Schriever lfd.Nr. 114

Schöne Grüße
Guido
 
Germaniafan Am: 11.03.2013 21:15:07 Gelesen: 722678# 113 @  
Schönen guten Abend,

hier noch 4 weitere Feldpostkarten:



Ansichtskarte mit Stempel FELDPOSTAMT DES VI. ARMEEKORPS vom 14.6.1915 / Schriever lfd.Nr. 124



Ansichtskarte mit Stempel FELDPOSTAMT DES XII. ARMEEKORPS (1.K.S.) vom 24.10.1915 / Schriever lfd.Nr. 154



Ansichtskarte mit Stempel K.D.Feldpostamt XV.A.K. b vom 5.9.1916 / Schriever lfd.Nr. 164



Gedichtkarte mit Stempel K.D.Feldpostamt des XVI.Armeekorps vom 8.6.1915 / Schriever lfd.Nr. 169

Schönen Abend noch
Guido
 
Sachsendreier53 Am: 27.03.2013 11:39:17 Gelesen: 721850# 114 @  
Eine attraktive Feldpostkarte mit Maschinenstempel Frankfurt/Main vom 4.9.1914, adressiert nach Leipzig, mit aufgedrückten Rundstempel
IMMOBILES KRAFTWAGENDEPOT Nr.4. Der Kartenhersteller ist der Verlag Kumpf & Reis, Frankfurt a. Main.



mit Sammlergruß,
Claus
 
vals59 Am: 03.04.2013 19:10:19 Gelesen: 721529# 115 @  
Hallo an Alle,

bin ich neu auf diesem Forum und interessiere mich auch für die deutsche Feldpost im 1. Weltkrieg (Besetzung von Valenciennes, Nordfrankreich). Hier 2 Karten ohne Feldpoststempel, aber mit Truppenstempel. Truppenstempel waren auf blanco Karten oft geschlagen. Die Feldpostanstalten hatten das Recht, nicht ihr Stempel anzubringen, um die Postabgang nicht zu verpassen.

Oktober 5. 1916: Karte von Denain (nähe Valenciennes). Die 1. Kompanie des Landsturm Bataillones Landau war in Denain eingestellt und der Etappeninspektion der 6. bay. Armee zugeteilt. Diese Karte vorstellt kein Feldpoststempel, aber war trotzdem offen gelaufen und trägt ein Münchner Briefträgerstempel (n ° 362).



Die 2. Karte war am 15. Oktober 1917 gelaufen. Der Absender war ein Flieger im Bildung in der Jagdstaffelschule II in Valenciennes. Hier auch kein Feldpoststempel aber diese Karte war offen gelaufen. Sie ist bei der Postkontrolle Saargemund (Els.) geprüft. Die Feldpostanstalt, die die Jagdstaffelschule versorgte, war der Feldpoststation n°45. Diese Feldpoststation war der Etappeninspektion der 2. Armee in Valenciennes zugeteilt.

Gemäß die Verfügung 2146/17 des Kriegsministeriums vom 20. März 1917 (betreffend die Post der Elsässischen-Lothringischen Soldaten) war diese Karte geprüft. Wahrscheinlich zuerst durch der Postüberwachungstelle n ° 39 (2. Armee) sicher geprüft gewesen und auch bei der Ankunft durch der Postkontrolle Saargemund.



Grüss aus Frankreich.
Emmanuel
 
Germaniafan Am: 21.04.2013 19:10:55 Gelesen: 720604# 116 @  
Schönen guten Abend ins Forum. Hier wieder mal ein paar Karten aus meiner Feldpost-Stempelsammlung nach Schriever.



Stempel FELD-POSTAMT K.B.1.ARMEEKORPS (mit 2 Rauten) vom 16.8.1915 Schriever lfd.Nr.195



Der selbe Stempel wie oben diesmal vom 11.12.1915



Stempel K.D.Feldpostamt des Garde-Reservekorps a vom 29.12.1916 Schriever lfd.Nr.209



Stempel K.D.FELDPOSTAMT III. RESERVEKORPS * b ohne Jahreszahl. Schriever lfd.Nr.216

Schöne Grüße
Guido
 
Sachsendreier53 Am: 29.04.2013 14:10:36 Gelesen: 720080# 117 @  
Feldpostkarte aus Frankreich (Toul) vom 3. Mai 1915, geschrieben von Unteroffizier Max Nitzsche, adressiert nach Limbach bei Chemnitz.
Rückseitig der Stempel: Soldatenbrief Etappen Kraftw.Kol.No.14 Etappen = Inspektion 5



mit Sammlergruß,
Claus
 
Germaniafan Am: 12.05.2013 11:05:45 Gelesen: 719343# 118 @  
Hallo ins Forum,

weiter gehts mit einigen Feldpostkarten aus dem 1.Weltkrieg.



Stempel FELD-POSTAMT K.B. 1.ARMEECORPS ohne Jahresangabe Schriever Lfd.Nr. 191



Stempel K.D. Feldpostamt des IV.Reservekorps vom 1.5.1916 Schriever lfd.Nr. 222



Stempel Feldpostamt VII. Reservekorps c vom 5.7.1916 Schriever lfd.Nr. 235



Stempel K.D. Feldpostamt d.VIII.Reservekorps vom 22.8.1916 Schriever lfd.Nr. 238

Schöne Grüße
Guido
 
filunski Am: 12.05.2013 11:40:27 Gelesen: 719316# 119 @  
@ Germaniafan [#118]

"Stempel FELD-POSTAMT K.B. 1.ARMEECORPS ohne Jahresangabe"

Hallo Guido,

dieser Stempel müsste aus dem Jahre 1914 sein. Die bekannte Verwendungsdauer ist 13.8.1914 - 25.12.1914 (siehe Stempelhandbuch der Deutschen Feldpost im Ersten Weltkrieg, herausgegeben von der ARGE Deutsche Feldpost 1914-1918). Der "Schriever" ist leider schon etwas in die Jahre gekommen und manchmal lückenhaft oder auch überholt.

Beste Grüße,
Peter
 
Germaniafan Am: 12.05.2013 13:08:32 Gelesen: 719304# 120 @  
@ filunski [#119]

Hallo Peter,

erst einmal vielen Dank für Deine Ergänzung zum gezeigten Stempel. Ich weiß dass "der Schriever" den ich benutze nicht unbedingt den neuesten Forschungsergebnissen entspricht. Da die Feldpost im I. Weltkrieg nicht mein Hauptsammelgebiet ist und eher nebenher gesammelt wird reicht er mir aber zur Unterscheidung der verschiedenen Feldpoststempel bis auf weiteres aus. Wenn ich irgendwo mal günstig an das von Dir vorgeschlagene Buch komme werde ich es mir besorgen.

Um nicht nur Text zu schreiben gleich noch ein paar Karten hinterher.



Stempel FELDPOSTAMT DES XII. (K.S.) RESERVEKORPS vom 28.12.1915 Schriever lfd.Nr. 254





2 identische Stempel des K.D.Feldpostamt des 14.Reserve-Korps vom 29.11.1916 und 20.3.1916 mit verschiedenen Briefstempeln. Schriever lfd.Nr.259



Stempel Feldpostamt XXIII.Res.Korps vom 8.9.1915 Schriever lfd.Nr. 270

Schönen Sonntag noch
Guido
 
Sachsendreier53 Am: 14.06.2013 10:34:03 Gelesen: 717672# 121 @  
Feldpostkarte (Ansichtskarte) aus Königstein vom 24.8.1916 mit Briefstempel Kommandantur Festung Königstein



mit Sammlergruß,
Claus
 
Marcel Am: 18.06.2013 13:06:55 Gelesen: 717484# 122 @  
Hallo!

Ich möchte Euch eine Karte zeigen die aus Sulzmatt im Elsaß (frz. Soultzmatt) am 21.01.1918 nach Ilmnitz geschickt wurde. Der Absender gehörte dem Reserve-Infanterieregiment 94 der 4. Kompanie an.

Ilmnitz ist seit dem 01.07.1994 eingemeindet nach Jena. Auf der Karte steht: bei "Neue Schenke" - wessen ein Bahnhof ist und unmittelbar an der Stadtgrenze Jena in der Nähe von Neulobeda-Ost liegt. Da ich da hinten aufgewachsen bin liegt zwischen der "Neuen Schenke" und Ilmnitz noch der Ilmnitzer Berg der sich gut 2-3 km steil hinauf hinzieht. Ich kann mich noch erinnern das Ende der 80iger Jahre in Ilmnitz sogar eine Bergwertung der Internationalen Friedensfahrt war.



Eine weitere Karte die ich zeigen will lief am 09.10.1915 von Orlamünde (meine jetzige Bleibe und 22km von Jena weg) nach Wilhelmshaven. Die Nachfahren waren begeistert als ich die Karte zeigte. Der Empfänger war m.E. auf diesem Schiff:

http://de.wikipedia.org/wiki/SMS_Kronprinz_(Schiff,_1914)



schöne Grüße
Marcel
 
Sachsendreier53 Am: 19.06.2013 14:07:44 Gelesen: 717423# 123 @  
Eine Ansichtskarte des Verlages Meissner & Buch Leipzig, versandt als Feldpostkarte nach Zitzschewig bei Radebeul, aus der Feldpoststation Nr.150 (Osten),vom 15.12.1916.

Mit Briefstempel- Königlich Bayrische Etappen-Fuhrpark Kolonne 7 Weyrsch



mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 28.06.2013 14:55:48 Gelesen: 716880# 124 @  
Zwei Feldpostkarten mit Vereins-Lazarett-Stempel.



Diese Karte ist am 19.10.1915 in Lauda abgestempelt (Baden-Württemberg). Unter dem Tagesstempel ist der ovale Stempel des Vereins-Lazarett Lauda zu erkennen.



Ansichtskarte mit Hessischen Trachten, Verlag Gust.Mandt aus Lauterbach, Hessen, mit Briefstempel Vereinslazarett BAD WILDUNGEN , darüber der Tagesstempel von Bad Wildungen (Nordhessen) vom 12.8.1915.

mit Sammlergruß,
Claus
 
Germaniafan Am: 02.07.2013 20:31:37 Gelesen: 716578# 125 @  
Schönen guten Abend ins Forum. Dann mach ich mal mit einigen Feldpoststempeln aus meiner Sammlung weiter.



Stempel K.D. FELDPOSTEXPED. D. ARMEEOBERKOMMANDOS DER 5 ten ARMEE vom 11.2.1915 Schriever lfd.Nr. 48



Stempel K.D. Feldpostamt deutscher Südarmee vom 14.3.1915 Schriever lfd.Nr. 84



Stempel FELDPOSTEXP.D.2.(Württ.) LANDW.DIVIS. vom 14.4.1916



Stempel K.D. Feldpostamt des XVI.Armeekorps vom 23.12.1916 Schriever lfd.Nr.169

Schöne Grüße
Guido
 
Sachsendreier53 Am: 05.07.2013 08:59:29 Gelesen: 716469# 126 @  
Eine romantische Ansichtskarte, gelaufen als Feldpost mit Rundstempel des Ersatz-Bataillon Inf.-Regts.96.

Im Postamt Gera am 30.11.1914 abgestempelt, ging die Karte nach Unterweißbach (Thüringen).



mit Sammlergruß,
Claus
 
Germaniafan Am: 08.07.2013 21:17:47 Gelesen: 716248# 127 @  
Schönen guten Abend ins Forum.



Feldpostkarte mit Stempel K.D.Feldpostamt V.Armeekorps c vom 21.11.1914 Schriever lfd.Nr.120



Feldpostkarte mit Stempel K.D.FELDPOSTAMT DES 6. * ARMEEKORPS b vom 3.6.1915 Schriever lfd.Nr.126



Feldpostkarte mit Stempel K.D. Feldpostamt 14.Armee-Korps vom 15.12.1914 Schriever lfd.Nr.158



Feldpostbrief mit Stempel K.D. Feldpostamt des XVI. Armeekorps vom 14.5.1915 Schriever lfd.Nr.169

Schöne Grüße
Guido
 
Marcel Am: 14.07.2013 21:43:10 Gelesen: 715917# 128 @  
Hier eine als Feldpost gelaufene Karte die am 18.02.1917 aus dem Reserve-Lazarett Karthause (ehemalige Klosteranlage) in Erfurt ihren Weg nach Berlin antrat.



Auf der Bildseite ist das ehemalige Bismarckdenkmal auf der Rudelsburg zu sehen. Hier tagten des öfteren Studentenverbindungen, sogenannte Corps. Es sind auch heute noch einige Ausstellungsstücke über die Studentencorps dort ausgestellt.

Die Rudelsburg befindet sich oberhalb vom Ortsteil Saaleck auf einem Bergrücken in Bad Kösen im Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt). Es ist durchaus mal eine Tagesreise wert - zumal Bad Kösen auch noch Einiges zu bieten hat (Gradierwerk, Solbad, Spielzeugmanufaktur Kruse, Tierpark usw.).

Besonders empfehlen möchte ich Euch das Cafe Schoppe - sehr leckere selbstgemachte Torten und wirklich guter Kaffee.

schöne Grüße
Marcel
 
reichswolf Am: 14.07.2013 22:08:14 Gelesen: 715907# 129 @  
Aus meiner kleinen Goldap-Sammlung hier eine Feldpostkarte vom 22.07.1917 mit (aptiertem?) Tagesstempel Kais. Deutsche Feldpost Nr. . .. Für mich war freilich der Truppenstempel der Grund für den Kauf. Dieser lautet Landst.-Infanterie-Batl. Goldap (I.7.) * 2.M.G.K. * Brief- Stempel.. Diese Angaben werden ergänzt durch die handschriftliche Absenderangabe, in der sich noch der Zusatz Dtsch. Feldpost 214 findet. Gelaufen ist die Karte nach Berlin-Tempelhof.



Beste Grüße,
Christoph
 
Sachsendreier53 Am: 16.07.2013 13:00:28 Gelesen: 715833# 130 @  
Ansichtskarte aus Breslau mit Ansicht der Schweidnitzer Straße. Rückseitig der Stempel des Feldpostamtes Nr.18(0?) vom 5.8.1916. Darüber der zweizeilige Zensurstempel K.u.k.Militärzensur KRAKAU 1.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Belgiensammler Am: 22.07.2013 21:40:39 Gelesen: 715465# 131 @  
Hallo liebe Forenspezialisten,

ich bin erst seit kurzer Zeit dabei und habe diese Seiten schon mehrfach sehr aufmerksam gelesen. Ich brauche dringend eure Hilfe. Schaut euch aber bitte erst mal meine kleine Sammlung an, die ich beim bdph in den Onlinesammlungen unter Feldpost 1. Weltkrieg zur Diskussion gestellt habe. Wie Ihr dort seht, versuche ich den Standort des Schreibers festzustellen. Das ist oft eine sehr langwierige Suche. Ich habe einige Karten aus der Verwandschaft vom Boxeraufstand, die ich dann einstellen will. Viele Fragen habe ich auch zu den Landsturm-Regimentern. Da ist die Quellenlage ja sehr dürftig und bei meinem Spleen doppelt schwierig. Ich hoffe auf Eure Resonanz und Hilfe.

Belgiensammler
 
Belgiensammler Am: 24.07.2013 19:52:10 Gelesen: 715334# 132 @  
Hallo,

hier mal der Anfang Feldpost Boxeraufstand. Ist zwar nicht 1.Weltkrieg aber kurz davor. Es wird behauptet, dass dies eine Logistikübung für den "Ernstfall" war. Ist mir aber gleichgültig. Die Post stammt aus meiner Verwandtschaft. Ich habe hier mal 3 Albumseiten, weil ich auch die Rückseite der Karten zeigen will. Thema Hinfahrt.

Belgiensammler



Hier einige Infos zu den Karten: Vom 16. Infanterie-Regiment Passau wurde 4 Offiziere und 34 Mannschaften ausgewäht, die nach China fahren durften. Einer von denen ist leider gefallen. Die ersten Postkarten sind auf der Reise geschrieben. Suez und Singapur. Es handelt sich bei diesen Karten eigentlich um Marineschiffspost. Wie auf den Seiten beschrieben handelt es sich um den gecharterten Dampfer Hannover Marineschiffspost Nr. 70 In der ersten Karte schreibt der Absender, dass der Konvoi bei der Durchfahrt durch den Sueskanal 67.000 Mark zahlen musste. Interessant ist noch, dass bei diesem Einsatz erstmals der Karabiner K 98 zum Einsatz kam.
 
Belgiensammler Am: 27.07.2013 21:57:05 Gelesen: 715205# 133 @  
Hallo zusammen,

hier nochmals drei interessante Feldpostkarten zum Boxeraufstand:



1. Feldpostkarte mit MSP-Stempel No 70 vom 14.10.1900 Ankunftstempel Passau 23.Nov. 00 geschrieben an Bord

2. Feldpoststempel des ostasiatischen Expeditionscorps vom 11.11.00 Ankunftstempel Passau 24.Dez.00 und rechteckiger Briefstempel der Einheit.

3. Ganzsache der Kais. Chin. Post verwendet als Feldpostkarte ohne Feldpost- und Briefstempel. Stempel Tientsin 5.12.00

Viel Vergnügen beim Lesen
Belgiensammler
 
Germaniafan Am: 29.07.2013 14:32:29 Gelesen: 715117# 134 @  
@ Belgiensammler [#131]

Ich habe mir Deine Sammlung im BDPh Forum angeschaut. Sehr schöne Belege und gut beschrieben. Leider kann ich Dir zu den gestellten Fragen über den Standort des Schreibers keine Antwort geben. Ich selbst sammle diese Feldpostbelege ja nur nebenbei ohne auf Standorte bzw. Truppenstempel usw. besonders einzugehen. Dafür fehlt mir bei der Menge an Belegen im Moment einfach die Zeit. Aber was noch nicht ist kann ja irgendwann mal noch was werden.

Dann mach ich mal mit meinen Feldpoststempeln weiter.



Ansichtskarte vom 27.1.1917 mit Stempel K.D.Feldpostamt des 14.Reserve-Korps Schriever lfd.Nr.259



Ansichtskarte vom 29.3.1915 mit Stempel K.D.Feldpostamt b des XXVI.Res.-Armee-Korps Schriever lfd.Nr.279



Ansichtskarte vom 11.12.1915 mit Stempel K.D.Feldpostamt b XXXX.Reservekorps Schriever lfd.Nr.288





2 Feldpostkarten vom 8.6.1915 und 15.5.1916 mit Stempel BAYER FELD-POSTEXPED.DES ALPENKORPS a Schriever lfd.Nr.292

Schöne Grüße
Guido
 
Belgiensammler Am: 29.07.2013 19:07:11 Gelesen: 715098# 135 @  
Guten Abend,

hier die letzten drei Karten aus China:



Ansichtskarte als Feldpost verwendet Feldpoststempel vom 16.01.1901 ohne Briefstempel nur handschriftlicher Vermerk Feldpost



Ansichtskarte Feldpoststempel 18.3.1901 und Briefstempel des Feldlazaretts



Feldpoststempel KD. Feldpoststation No 2 (Peking) und Briefstempel der Einheit. werden uns anfangs Oktober wiedersehen
 
volkimal Am: 01.09.2013 21:29:07 Gelesen: 713294# 136 @  
Hallo zusammen,

auch zu diesem Thema ein Beleg aus meiner Sammlung:



Diese "Marienepost" (= Marinefeldpost) aus Birkenrinde wurde 1917 in Polsum (heute ein Stadtteil von Marl) aufgegeben. Man findet aus dem 1. und 2. Weltkrieg gelegentlich Karten, die in Ermangelung von Papier, auf Birkenrinde geschrieben wurden. Allerdings dürfte in Deutschland kein Papiermangel geherrscht haben. Vielleicht hat sie ein Soldat aus dem Osten beim Heimaturlaub mitgebracht.

Zur Birkenrinde siehe auch: http://sagaan.de/birkenrinde/das-material/altes-wissen/papier-der-urzeit-birkenrinde-beschreiben-bedrucken-pragen-und-stanzen/

Viele Grüße
Volkmar
 
Germaniafan Am: 04.09.2013 20:07:15 Gelesen: 713169# 137 @  
Hallo zusammen,

hier eine meiner Lieblingskarten aus Holz. Auch wenn die Karte nicht als Feldpost verschickt wurde, hoffe ich dass Ihr mir nicht böse seid, wenn ich sie hier in diesem Thema zeige.



Bildseite: Meiner lieben Tochter zum Andenken Tiroler Front. Im Felde am 1.Juni 1914.
Rückseite: Zum Andenken an Deinen Vater im Felde Winter 1917.

Die fehlenden Monate zwischen Juni und Winter 1917 dürften daran liegen, dass die Karte im Juni gemalt und datiert wurde, aber erst im Winter 1917 nach Friedrichshafen? gelangte.

Ich vermute, dass die Karte ursprünglich nicht als Ansichtskarte vorgesehen war, sondern erst im Juni 1922 von einer dritten Person (Mutter, Bruder, Schwester?) von Friedrichshafen nach Böserscheidegg Post Scheidegg im Allgäu gesendet wurde. Auf diesem Weg dürfte die Tochter des Herstellers dieser herrlichen Karte doch noch zu ihrem Andenken an ihren Vater gekommen sein.

Schöne Grüße
Guido
 
Cantus Am: 05.09.2013 00:14:19 Gelesen: 713149# 138 @  
Von mir eine Karte, gelaufen am 17.8.1916 vom Übungsplatz Königsbrück, einer Stadt nördlich von Dresden, nach Oberfriedersdorf.





Viele Grüße
Ingo
 
Manne Am: 12.11.2013 11:15:45 Gelesen: 709213# 139 @  
Hier eine Karte aus Breslau, gelaufen als Feldpost mit Maschinenstempel vom 24.7.17, schön auch der Stempel von der Armee-Kraftwagen-Kolonne Nr. 710.

Gruß
Manne





Hier ein weiterer Stempel aus Breslau vom 16.3.16


 
Cantus Am: 24.11.2013 19:24:52 Gelesen: 708236# 140 @  
Meine Ansichtskarte ist zwar ungelaufen, aber dennoch interessant, zeigt sie doch eine Feldpostsammelstelle in Kolno im ehemaligen Ostpreußen. Kolno (deutsch: Groß Köllen) ist heute eine Gemeinde in Polen und liegt im Powiat Olsztyński der Wojewodschaft Ermland-Masuren (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kolno).



Viele Grüße
Ingo
 
Sachsendreier53 Am: 20.01.2014 14:08:04 Gelesen: 705620# 141 @  
Feldpostkarte mit Zitat des "Alten Fritz" vom 12.5.1918 und dreizeiligen Stempel;

Feldpostadresse des Absenders
Bayer.Res. Inf. Rgt 23
Regimentsstab.


mit Sammlergruß,
Claus
 
hajo22 Am: 20.01.2014 17:49:11 Gelesen: 705593# 142 @  
Ich bin kein Spezialist für Feldpost des I.Weltkrieges. Das bedeutet aber nicht, daß ich nicht interessante Belege vorstellen kann.

Ich zeige eine Ansichtskarte aus Dresden v. 30.6.15 in die Provinz Posen. Absender ist ein Arzt im Vereinslazarettzug. Der Briefstempel zeigt die Adresse: "Freiwillige Krankenpflege * 9. Armee *". Interessant der 2-Zeiler "Aus militärischen/ Gründen verzögert".

Diese Verzögert-Stempel tauchen öfters auf Feldpost Heimat-Front et vice versa auf. Das kann alle möglichen Ursachen gehabt haben. Hier war vielleicht der Feind (russische Armee) in der Nähe der Adressaten-Ortschaft, ich weiß es nicht.



Schönen Abend.
Jochen
 
hajo22 Am: 22.01.2014 16:20:16 Gelesen: 705512# 143 @  
Am 19.5.1918 aus Landsberg/Lech an einen Infantristen adressierter Feldpostbrief nach Beverloo (Truppenübungsplatz) in Belgien. Der Brief konnte infolge falscher Truppenadresse dem Adressaten nicht übergeben werden und erhielt deshalb den Stempel "Zurück". Die verschiedenen Suchvermerke zeigen die Bemühungen den Empfänger ausfindig zu machen.

Doch welches Glück, er wurde lediglich nicht gefunden, war aber nicht gefallen (übliche Floskel: "Auf dem Felde der Ehre").

Wer kann einen solchen FP-Brief zeigen mit dem vorgenannten Spruch?



Schönen Nachmittag.
Jochen
 
Altmerker Am: 23.01.2014 20:41:05 Gelesen: 705445# 144 @  
Ich bin nun kein Feldpost-Insider. Ich dachte, Feldpost lief ohne Porto. Nun liegen mir zwei Feldpost-versandte Zeitungen vor, die Marken tragen. Noch dazu hat sich bei gleichem Gewicht das Porto innerhalb von vier Wochen um 2 Heller erhöht.

Freundliche Grüße
Uwe


 
hajo22 Am: 23.01.2014 22:06:41 Gelesen: 705415# 145 @  
@ Altmerker [#144]

Ich denke mal, nachdem die Zeitungen von Österreich nach Deutschland liefen, also es sich um Auslandssendungen handelte, mußte Porto frankiert werden.

Schönen Abend.
Jochen
 
Sachsendreier53 Am: 24.01.2014 14:40:05 Gelesen: 705368# 146 @  
Feldpostkarte aus GRAUDENZ vom 11.2.1915 mit Zweizeiler Mil.Überwachung Graudenz



mit Sammlergruß,
Claus
 
hajo22 Am: 26.01.2014 22:11:33 Gelesen: 705252# 147 @  
In Beitrag [#143] hatte ich einen einfachen Feldpostbeleg aus dem 1. Weltkrieg gezeigt, der nicht zugestellt werden konnte, da der Adressat nicht auffindbar war.

Heute zeige ich eine Ansichtskarte aus Charlesville "Hôtel de Ville" (Rathaus), die mit dem Feldpoststempel "K.D. Feldpostamt des Großen Hauptquartiers" am 1.5.16 gestempelt wurde und nach München lief.

Interessant vor allem auch der beigesetzte Zensurstempel "Geheime Feldpolizei im Großen Hauptquartier", der selten zu sehen ist.

Das "Große Hauptquartier" war die Zentrale der obersten militärischen und (später) auch der politischen Führung im Kaiserreich. Im Mai 1916 befand es sich in Charlesville-Mézières. Es wechselte während des Krieges mehrfach seinen Standort.



Schönen Abend.
Jochen
 
Sachsendreier53 Am: 14.02.2014 13:48:51 Gelesen: 704362# 148 @  
Feldpostkarte aus KÖNIGSBRÜCK (Sachsen) nach Leipzig vom 5.10.1916 mit zweizeiligen Rahmenstempel Soldaten-Brief-Stempel Reservelazarett II Königsbrück



mit Sammlergruß,
Claus
 
Cantus Am: 24.02.2014 23:53:04 Gelesen: 703758# 149 @  
Den Soldaten im Felde wurden Abreißblöcke mit Kartenbriefvordrucken an die Hand gegeben. Mein Exemplar weist innen allerlei Beschädigungen auf, aber es hat sicherlich auch allerlei mitgemacht.



Viele Grüße
Ingo
 
hajo22 Am: 25.02.2014 10:09:18 Gelesen: 703731# 150 @  
Aus dem I. Weltkrieg gibt es zahllose patriotische Karten.

Für meine kleine Feldpostsammlung I. Weltkrieg habe ich die abgebildete, echt gelaufene Karte gewählt, weil sie neben dem vielen Deutschen bekannten Text kaleidoskopartig Szenen aus der Realität dieser Zeit zeigt.



Einen schönen Tag wünscht
Jochen
 
Feldpostmann Am: 26.03.2014 17:14:46 Gelesen: 702452# 151 @  
Ich sammle ja eher die Vorderseiten von WK1-Feldpost, sprich die Fotos. Ab und zu kommt mir aber auch mal ein schöner Stempel unter und da kann ich dann nicht widerstehen.

Gruss,
Feldpostmann


 
hajo22 Am: 19.04.2014 18:58:38 Gelesen: 701443# 152 @  
Heute zeige ich einen ungewöhnlichen Feldpostbrief: Feldpost-Wertbrief über 1.000 Mark (Gewicht 57 gr), Absender der Rittmeister (also Hauptmann) Wilhelm, Antwerpen, Dienstsiegel "Zweigstelle Antwerpen des Admiralstabes der Marine".

Gestempelt 13.5.1918 Antwerpen 2, senkrechter 3er Streifen der Mi.Nr. 9 Belgische Besetzung.



Der Brief war versiegelt wie man auf der Rückseite an den roten Flecken noch erkennen kann. Als Inhalt wurden "Dokumente" deklariert. Ich kann nicht sagen, ob das Porto stimmt. Auch scheint es sich eher um einen philatelistisch inspirierten Brief zu handeln als um Dienstpost, also von Rittmeister zu Rittmeister. Der Brief wurde nicht zensiert. Da schützte wohl der Absenderstempel.

Ich würde mich freuen, wenn jemand zur Klärung beitragen könnte.

Dabei ist es mir "Wurscht" ob portorichtig oder nicht, ob philatelistisch oder nicht, der Brief ist einfach "schön" und so auch ein Dokument seiner Zeit.

Bis demnächst.
Jochen
 
Feldpostmann Am: 22.04.2014 14:00:44 Gelesen: 701326# 153 @  
Hier noch eine ganz nette Karte.

Der Stempel lautet:

Kais. Freiw. Autocorps
Relaisdienst G. HQ. (Grosses Hauptquartier)


 
k.u.k. Feldpost Am: 25.04.2014 10:10:07 Gelesen: 701111# 154 @  
@ alois4070 [#13]

Guten Tag,

bei Ihrer Abbildung handelt es sich um eine österreichische (k.u.k.) Feldpostkarte aus dem Jahr 1916. Die Einheit ist eine Marscheinheit. Das FP-Amt war ab 10/15 in Südtirol ansässig.

Den Wert schätze ich in dieser Erhaltung auf ca. 1 Euro, da es ein sehr häufiger Stempel ist.

Ich hoffe, mit dieser Auskunft gedient zu haben und verbleibe mit den herzlichsten Grüßen

k.u.k. feldpost
 
volkimal Am: 01.05.2014 19:55:33 Gelesen: 700746# 155 @  
Hallo zusammen,

aus dem Bereich der K.u.K.-Feldpost habe ich zwei Karten, die besonders auffallen. Auf ihnen durfte nichts als das Aufgedruckte mitgeteilt werden. Wer weiß, wer diese Karten verwenden musste und warum nichts anderes mitgeteilt werden durfte?





Auf beiden Karten sind die Vordrucke in den 9 Amtssprachen des Vielvölkerstaats Österreich-Ungarn. Nach Wikipedia sind dies von oben nach unten: Deutsch, Ungarisch, Böhmisch, Polnisch, Ruthenisch, Italienisch, Serbokroatisch bzw. Slowenisch und Rumänisch. Bei Serbokroatisch bzw. Slowenisch ist mir die Reihenfolge nicht klar.

Bei der Karte mit dem Aufdruck „Ich bin gesund und mir geht es gut“ und „Auf dieser Karte darf sonst nichts mitgeteilt werden“ ist beim Absender angegeben: „I. R 121 / T N. U a (???) / I. Batl“ Wenn ich es richtig erkenne also: „Infanterie Regiment 121 / ???? / Erstes Batallion“. Weiß jemand, was die 4 Buchstaben in der Mitte bedeuten?

Die untere Karte aus dem Reservespital in Pilsen geht nach Nimburg, dem heutigen Nymburk in Mittelböhmen (Tschechien). Dementsprechend ist auch das Worte „krank“ in deutsch und böhmisch markiert.

Viele Grüße
Volkmar
 
Taschentuch Am: 01.05.2014 21:16:12 Gelesen: 700722# 156 @  
Hallo Volkmar,

während einer Postsperre wurde die Nutzung vorgedruckter bzw. normierter Feldpostkarten erlaubt. Dadurch war es möglich, ein kleines Lebenszeichen zu senden.

Ich kann folgende Ausarbeitung wärmstens empfehlen (habe ich selbst noch nicht kpl. durchgelesen): http://www.erster-weltkrieg.clio-online.de/_Rainbow/documents/Augenzeugen/ulrich2.pdf

Gruß aus der Lüneburger Heide
Michael
 
Taschentuch Am: 01.05.2014 21:32:54 Gelesen: 700714# 157 @  
Habe es nun auch wieder gefunden, siehe dort Seite 42.
 
Sachsendreier53 Am: 09.05.2014 22:58:40 Gelesen: 700247# 158 @  
Feldpostkarte aus Frankreich, "Die Barbaren geben der armen franz. Bevölkerung Brot"



Mit Doppelkreisstempel des K.D. Feldpostamt des Großen Hauptquartiers, 30.6.1915, und rechteckigen, bestätigten Beförderungsstempel - Zur Beförderung zugelassen --- Bahnhofsvorsteher

mit Sammlergruß,
Claus
 
volkimal Am: 11.05.2014 20:12:32 Gelesen: 700117# 159 @  
@ Taschentuch [#156]

Hallo Michael,

vielen Dank für die Erklärung. Ganz nett finde ich die Karte mit dem deutschen Bahnpoststempel "Namur - Charleville".



Der Stempel stammt aus der deutschen Besetzung Belgiens und Frankreichs im 1. Weltkrieg 1914-1918. Es ist eine deutsche Bahnpost zwischen den besetzten Orten Namur (Belgien) und Charleville (Frankreich).

Viele Grüße
Volkmar
 
Sachsendreier53 Am: 16.05.2014 10:46:37 Gelesen: 699840# 160 @  
Ansichtskarte (Hessische Trachten, Schwälmer Tanz) als Feldpost versandt, durch die K.D. Feldpoststation Nr.80 am 30.12.1916 und mit Briefstempel ETAPPEN-LAZARETT MONTCORNET



mit Sammlergruß,
Claus
 
Manne Am: 16.05.2014 12:16:30 Gelesen: 699823# 161 @  
Hallo,

hier eine Karte aus Schwenningen, gestempelt am 22. August 17, die neu erbaute Gartenschule wurde als Vereinslazarett genutzt.

Gruß
Manne


 
Altmerker Am: 29.05.2014 11:19:13 Gelesen: 699106# 162 @  
Der ostpreußische Grenzort Prostken war schon immer Paß- und Zollstation an der Straße Lyck - Grajewo / Warschau oder Bialystok mit verhältnismäßig regem Grenzverkehr. Im 1. Weltkrieg marschierten russische Truppen 1914 kampflos in Lyck ein, wurde nach der Schlacht bei Tannenberg aber wieder von deutschen Soldaten zurückerobert. Jedoch waren 165 Häuser, die Kirche und das Rathaus zerstört.

Die Karte ist aus einem Familienalbum. Ich kann aber nichts Näheres entziffern. Nur der handschriftliche Feldpost-Vermerk fiel mir auf.

Gruß
Uwe


 
Altmerker Am: 29.05.2014 11:43:42 Gelesen: 699093# 163 @  
@ Postgeschichte [#40]
@ sachsen-teufel [#42]
@ volkimal [#41]

Ich habe im Familienalbum einen weiteren Beleg zu dem Ort gefunden. Feldpoststation 45 a, bisher kannte ich nur 45b, Etappenlazarett, nach meinen Forschungen war mein Urgroßvater dort Sanitäter, davon gibt es Fotos, die Karte ging an meinen Großonkel, Bruder meiner Oma, passt eigentlich auch gut ins Familienbelege-Forum.

Das Kartenmotiv passt nicht so recht in die Geografie.

Ich bin überhaupt kein Stempel- und Feldpost-Sammler oder -Spezialist. Sollte es für die Bestimmung der Nutzungsdaten etc. wichtig sein, habe ich weitere Stempel 45a, aber halt mit anderen Daten.

Gruß
Uwe


 
Altmerker Am: 29.05.2014 11:59:32 Gelesen: 699086# 164 @  


Interessant finde ich den Briefstempel. "Freiwillige Krankenpflege", aber dann schwer zu entziffern "xxx Armee".
 
diva Am: 29.05.2014 12:12:32 Gelesen: 699079# 165 @  
Hallo und guten Tag,

habe hier einen Feldpostbrief 1. Weltkrieg gefunden, kann mir jemand bei der Zuordnung helfen?

Danke im voraus, Diva


 
Postgeschichte Am: 30.05.2014 07:54:23 Gelesen: 699015# 166 @  
@ diva [#165]

Hallo Diva,

es handelt sich um ein sogenanntes "Feldpostpäckchen" (Feldpostbriefe mit einem Gewicht von über 250 - 550 g), das per Einschreiben aus dem Generalgouvernement Warschau nach Exin gesandt wurde und portogerecht (Briefgebühr 20 Pf + 20 Pf Einschreibgebühr) frankiert wurde.

Herzlichen Glückwunsch.

Gruß
Manfred
 
diva Am: 30.05.2014 19:23:06 Gelesen: 698945# 167 @  
@ Postgeschichte [#166]

Hallo Manfred,

vielen Dank für die schnelle Antwort und Aufklärung. Dein Glückwunsch ist angekommen, auch dafür vielen Dank.

Gruß Diva
 
vals59 Am: 31.05.2014 10:59:50 Gelesen: 698851# 168 @  
@ Altmerker [#163]

Hallo Uwe,

Deine Karte kommt aus einem in Le Quesnoy gelegten Etappenlazarett her (20 Km im Südlich von Valenciennes). Es gibt eine andere Gemeinde in Department Nord die sich Quesnoy-sur-Deule nahe Lille nennt.

Die Feldpoststation 45 war die Feldpostanstalt der Etappeninspektion der 2. Armee. Bis zu Mitte April fand sich diese Feldpoststation in St Quentin. Sie ist nach Valenciennes mit der Etappeninspektion 2. am 18. April 1917 umgezogen. Hier ein Wertbrief, der in Feldpoststation 45 im Mai 1918 postiert wurde. Die 20 Pf entsprechen dem Porto eines Wertbriefes über 50 g und bis zu 300 M.

Grüsse aus Frankreich.
Emmanuel.


 
Altmerker Am: 31.05.2014 11:30:42 Gelesen: 698847# 169 @  
@ vals59 [#168]

Danke für die kompetente Information!

Gruß
Uwe
 
vals59 Am: 31.05.2014 11:38:57 Gelesen: 698843# 170 @  
@ Postgeschichte [#166]

Hallo Manfred,

dieser Brief scheint klein zu sein, um zwischen 250 und 500 g gelastet zu haben. Andererseits, eingeschriebene Feldpostbriefe waren nicht zugelassen. Jedoch ab 5. Juni 1917, im Generalgouvernement Warschau (laut Handbuch „Die deutsche Feldpost im ersten Weltkrieg“, Seite 114), war es möglich, geschriebene geschlossene private Briefe zu senden. Diese Briefe sollten unbedingt einen Truppenstempel tragen. Diese gingen durch den Postüberwachungsstellen nicht und waren gebührenpflichtig. Hier, 20 Pf für 20 g und 20 Pf für die Einschreibgebühren. Wäre es möglich, daß er einer dieser Briefe ist?

Viele Grüsse.
Emmanuel.
 
Sachsendreier53 Am: 14.06.2014 13:15:44 Gelesen: 697935# 171 @  
Feldpostkarte / Humorkarte, Rheinischer Humor im Westen, "Die Hochzeit im Felde vor Verdun". Die Karte ist am 15.2.1916 von der K.D.Feldpoststation Nr.101 abgestempelt und mit dem Kontrollstempel, Brief-Kontrolle Armierungs-Bataillon 97 10.Komp. versehen, nach Lampersdorf /Sa. gesandt worden.



mit Sammlergruß,
Claus
 
volkimal Am: 02.09.2014 18:17:06 Gelesen: 693350# 172 @  
Hallo zusammen,

dieser Einschreibebrief an den Bruder meines Großvaters gibt mir einige Rätsel auf.





Im Beitrag [#170] heißt es "Eingeschriebene Feldpostbriefe waren nicht zugelassen". Dazu würde passen, dass das Wort "Feldpostbrief" durchgestrichen ist.

Wenn es aber kein Feldpostbrief ist, wieso ist der Brief dann nicht frankiert?

Andererseits trägt der Brief einen Einschreibezettel der Feldpostexpedition..., den Feldpoststempel der 4. Inf. Div. und einen Briefstempel (diesen habe ich zum Zeigen etwas deutlicher herausgeholt). Ist es also doch ein Feldpostbrief?

Wenn eingeschriebene Feldpostbriefe waren nicht zugelassen waren - wieso gibt es dann solche Einschreibezettel? Bzw. wer kann sagen, in welchem Fall Einschreibebriefe bei der Feldpost zugelassen waren?

Wer von Euch kann Licht in das Dunkel bringen? Ich bin auf Eure Antworten gespannt.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 02.09.2014 18:43:55 Gelesen: 693342# 173 @  
@ volkimal [#172]

Hallo Volkmar,

die Aussage "Eingeschriebene Feldpostbriefe waren nicht zugelassen" ist so nicht ganz richtig. Dies gilt nur für Privatangelegenheiten, in Heeresdienstangelegenheiten waren Einschreiben durchaus möglich, wozu dann auch die entsprechenden Einschreibezettel! Diese waren dann auch gebührenfrei.

Zum Nachlesen hier ein Auszug aus dem Werk "Geschichte der deutschen Feldpost im Kriege 1914/18" von Karl Schracke (Berlin 1921):



Schöne Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 02.09.2014 20:41:32 Gelesen: 693315# 174 @  
@ filunski [#173]

Hallo Peter,

vielen dank für die Info. Dann dürfte es also eine eingeschriebene Heeresdienstangelegenheit gewesen sein. Bleibt die Frage, weshalb das Wort "Feldpostbrief" durchgestrichen wurde.

Viele Grüße
Volkmar
 
Marcel Am: 13.09.2014 21:08:00 Gelesen: 692687# 175 @  
Ein Stempel der Ortskommandantur Clercken unscheinbar unter dem Feldpoststempel der 19.Landwehr-Division auf einer Karte vom 28.11.1916 - gelaufen nach Eichicht im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.

Clercken (Klerken) ist ein Ortsteil von Houthulst in der Region Flandern. Die Karte selbst wurde 2 Tage zuvor in Ostende gekauft und zwar auf dem Platz vor der gezeigten St.-Petrus-und-Paulus-Kirche (so steht es geschrieben).





schöne Grüße
Marcel
 
Cantus Am: 16.09.2014 00:54:39 Gelesen: 692571# 176 @  
Ich zeige euch heute eine Karte, die am 24.2.1916 per Feldpost von Edewecht [1] an den Gefreiten Gustav Voigt im Cellelager in Hannover geschickt worden war.





[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Edewecht#Erster_Weltkrieg_und_Weimarer_Republik

Viele Grüße
Ingo
 
Sachsendreier53 Am: 16.09.2014 13:59:47 Gelesen: 692542# 177 @  
Undatierte Feldpostkarte mit Ansicht des Denkmals des 8.Jäger-Bataillons in der Schlucht bei GRAVELOTTE. Rückseitig der Kreisstempel der JADGFLIEGER-ABTEILUNG Nr.20





Feldpostkarte vom 17.7.1917 aus Galizien mit Ansicht eines Fliegergrabes auf dem Heldenfriedhof DROHOBYCZ. Mit Brief-Stempel - Feldrekrutendepot 1 Südarmee 5.Kompanie

mit Sammlergruß,
Claus
 
axelotto Am: 18.09.2014 17:38:26 Gelesen: 692411# 178 @  
Frage an die Experten,

wer kann mir etwas über diesen Beleg und Stempel etwas sagen. Der Stempel ist bei Büttner nicht als solcher nicht registriert worden.



Dazu der ganze Beleg der zweimal verwendet wurde.



Warum wurde "Feldpostanweisungen für ...... in Berlin" gestrichen? Ich gehe davon aus das Postanweisungen "gesammelt" nach Berlin geschickt wurden und dort in der Sammelstelle entnommen und weitergeleitet wurden. Normalerweise wurde der Umschlag dann entsorgt, das die Seltenheit oder nicht Bekanntheit des Stempels erklären könnte. Hier wurde der Umschlag aufgeschnitten und die Innenseite wieder verwendet.

Richtig ?

Gruß Axel
 
dingo Am: 19.09.2014 09:39:22 Gelesen: 692367# 179 @  
Hallo,

habe mich noch nicht mit der Feldpost WK I beschäftigt. Würde mich freuen, wenn mir jemand die Unterschiede zwischen Feldpostbrief und Soldatenbrief (Stempel) erklären könnte, falls ein Unterschied besteht. Im voraus meinen Dank.

Gruß Dingo




 
Cantus Am: 20.09.2014 13:58:02 Gelesen: 692268# 180 @  
@ dingo [#179]

Hallo Dingo,

schau mal hier:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=5061&CP=0&F=1

Ich bin zwar kein Fachmann für das Thema, denke aber, dass deine beiden Belege entsprechend zu würdigen sind.

Viele Grüße
Ingo
 
filunski Am: 20.09.2014 14:22:39 Gelesen: 692264# 181 @  
@ axelotto [#178]

Hallo Axel,

dein gezeigter Stempel der Feldpostanweisungsstelle Berlin fällt unter sogenannte sonstige Feldposteinrichtungen/Posteinrichtungen. Diese Feldpostanweisungsstelle bestand in Berlin bis zum 4.5.1915 und war zuständig für Postanweisungen aus dem Reichsgebiet (außer Bayern), für jede Behörde oder Truppenteil, bei der diese Überweisungslisten eingetragen wurden. [1]

Beste Grüße,
Peter

[1] Stempelhandbuch der Deutschen Feldpost im Ersten Weltkrieg 1914-1918 von H. Borlinghaus/Arge Deutsche Feldpost 1914-1918
 
dingo Am: 20.09.2014 16:30:30 Gelesen: 692251# 182 @  
@ Cantus [#180]

Hallo Ingo!

Recht vielen Dank für Deine Antwort und freue mich, das ich hier im Forum überhaupt eine bekommen habe. Bei einer Antwort erfolgt meistens eine Gegenfrage. Vorab, möchte nicht noch einmal solche Probleme wie mit – Ganzsachen Australien – ausstehen.

Ich war in den von Dir vorgeschlagenen Seite drinnen und habe diese mit großer Interesse gelesen. Bin nun etwas schlauer als vorher, aber suche immer noch eine Antwort auf dem 2. Brief. Hier wird der - Soldatenbrief/ Karte – sowie die - Eigene Angelegenheit des Empfängers – in der Friedenszeit definiert. So habe ich es verstanden. - Eigene Angelegenheit des Empfängers – sind aber auch in Kriegszeiten der private Postverkehr. Auch konnte ich fast ausschließlich Ortsstempel erkennen, wie es reichswolf ausführlich beschrieben hat. Was mich sehr irritiert bei meinen Brief 2, ist das Datum 13.11.17 (Kriegszeit) und im Stempel – Feldpost – (nicht komplett zu lesen ).

Jetzt meine Frage: wenn es ein Feldpost ist, warum dann der Stempel Soldatenpost ? Hier suche ich nun eine Antwort, ob Hahn oder Huhn. Hoffe Du kannst mir helfen, oder jemand findet sich und kann mir meine Frage genauer beantworten. Sehr oft ist es eine Einfache Erklärung.

Viele Grüß Ingomar
 
axelotto Am: 20.09.2014 18:45:58 Gelesen: 692238# 183 @  
@ filunski [#181]

Hallo Peter,

vielen Dank für Antwort, nun bin ich etwas schlauer, auch wenn es nicht mein Gebiet ist.

Na, Berlin und Bayern waren schon immer etwas besonderes. (:-)

Gruß Axel
 
filunski Am: 20.09.2014 18:54:50 Gelesen: 692231# 184 @  
@ axelotto [#183]

Na, Berlin und Bayern waren schon immer etwas besonderes. (:-)

Hallo Axel,

das ist wohl wahr (bis heute noch, :-)) aber mal wieder ernst. Es gab zwar seit 1871 ein "Deutsches Reich", unter preussischer Führung, ;-) aber noch viele einzelstaatliche Eigenheiten. Bayern hatte so ja noch bis nach dem Ende des Ersten Weltkrieges eine eigenen Posthoheit und auch, insbesondere während des Ersten Weltkrieges, eine eigene "Königlich Bayerische Armee", auch wenn die Truppenteile mit zunehmendem Kriegsverlauf immer mehr vermischt wurden. Daher erklärt sich wohl auch die Ausnahme bei den Feldpostanweisungen.

Beste Grüße,
Peter
 
vals59 Am: 21.09.2014 10:57:18 Gelesen: 692180# 185 @  
@ dingo [#179]

Hallo Dingo,

ich bin kein großer Experte in deutschen Sprache, aber ich denke, daß es kein Unterschied zwischen "Feldpostbrief" und "Soldaten Brief" gibt. Auf Deinem ersten Brief kannst Du das " S.B. / I. B. 18 bay. J. R " Truppenstempel sehen. Die Abkürzung " S.B. " bedeutet "Soldaten Brief".

Die Wortlaute der Truppenstempel waren von einem Stempel zu anderem sehr unterschiedlich aber man trifft oft:

- „S.B“. + Truppenteil Name
- „Soldatenbrief“ + Truppenteil Name
- „Briefstempel“ + Truppenteil Name
- „Feldpostadresse der Absender“ + Truppenteil Name

Obwohl sie keinen Poststatus haben, sollten diese Stempel auf der Post erscheinen. An Stelle, konnte der Soldat seine Feldpostadresse schreiben.

Das Feldpoststempel Deines zweiten Briefes wurde gemäss der Verfügung n ° 54 vom 16. Januar 1917 (für den 15. Februar verwendbar) ausgestanzt. Ab 15. Februar sollten Feldpostanstalten nur durch eine Feldpostnummer identifiziert sein. In den Feldpostadressen durften Soldaten Informationen erscheinen nicht mehr lassen, die mit Kriegsschauplätzen, mit Zugehörigkeit zu Armeen, Armeegruppen, Armeeabteilungen, Armeekorps, Division oder Brigade verbunden sind.

Grüsse aus Frankreich.
Emmanuel.
 
dingo Am: 21.09.2014 13:58:11 Gelesen: 692165# 186 @  
@ vals59 [#185]

Hallo Emmanuel,

vielen Dank für Deine Antwort. Langsam verstehe ich es, obwohl in einem anderen Thema die – Soldatenbriefe/Karten – als in der Friedenszeit verwendete Soldatenpost bezeichnet werden. Ob Feldpostbrief oder Soldatenbrief, keinen Unterschied, wenn ein Feldpoststempel vorhanden ist.

Gruß Dingo

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=5061&CP=0&F=1
 
BD Am: 21.09.2014 14:51:26 Gelesen: 692157# 187 @  
Hallo Ingomar,

eine Feldpost gab es nur bei Mobilmachung. In Friedenszeiten gab es Portofreiheiten oder Portoermäßigungen nur in Richtung Heimat - Armeeangehöriger, niemals Armeeangehöriger - Heimat (Familie).

Kennzeichnung: Soldatenbrief Eigene Angelegenheit des Empfängers


 
kalle67 Am: 21.09.2014 15:05:14 Gelesen: 692155# 188 @  
Hallo,

anbei eine Panoramakarte aus dem 1.Weltkrieg.

Das zerschossene Dorf St. Marie-a-Py in Frankreich.

Die Karte trägt weder Marke noch Stempel, aber Erich hat am 27.09.1916 eine Nachricht hinterlassen.



Gruß
kalle
 
BD Am: 21.09.2014 15:13:27 Gelesen: 692150# 189 @  
Mobilmachung = Feldpost

Post Heimat-Armeeangehöriger
Kennzeichnung: Feldpostkarte; Feldpostbrief oder Feldpost
alte Kennzeichnung Soldatenbrief Eigene Angelegenheit des Empfängers wurde nicht beanstandet.
Die Post wurde in der Heimat bei den normalen Postämtern aufgegeben, sie tragen somit auch keinen Feldpoststempel.

Post Armeeanghöriger - Heimat

Kennzeichnung eigentlich Feldpost, aber auch Soldatenbrief kommt vor.
Bedingung war ein Truppenstempel(Formationstempel), der den Absender als ein Mitglied der jeweiligen militärischen Formation legimitierte und somit sicherstellte, das die Karte oder der Brief am Feldpostverkehr teilnehmen
durfte( Portofreiheit). Es gab mehr als 500000 Formationstempel, da es keine feste Norm gab waren sie sehr unterschiedlich. Das Sammeln von Belegen der Armeeangehörigen an der Front oder in der Etape und deren Versendung in Richtung Heimat war Sache der Feldpost, deshalb bis auf wenige Ausnahmen Feldpoststempel.

Beste Grüße Bernd
 
kalle67 Am: 21.09.2014 15:38:21 Gelesen: 692144# 190 @  
@ BD [#189]

Hallo BD,

danke für die schnelle Antwort, während ich immer noch damit beschäftigt bin die Seite 1 der P-Karte ins Bild zu bringen.

Aber auf der Karte steht Drucksache.

Zum Vergleich die Feldpostkarte



Gruß
kalle
 
dingo Am: 21.09.2014 19:01:57 Gelesen: 692120# 191 @  
@ BD [#189]

Hallo Bernd,

recht vielen Dank für Deine Ausführung. Hoffe es richtig verstanden zu haben. Antwort in Kurzform: Soldatenbrief ist die alte Bezeichnung für die Post Heimat – Front. Kennzeichnung: Feldpostkarte; Feldpostbrief oder Feldpost dann Front – Heimat. Kennzeichnung eigentlich Feldpost, aber auch Soldatenbrief kommt vor, muss aber einen Feldpoststempel (Formationstempel) haben. Wie der von mir in [#179] abgebildeter 2 Brief.

Danke Gruß Ingomar
 
BD Am: 21.09.2014 19:46:45 Gelesen: 692106# 192 @  
Hallo Bernd,

recht vielen Dank für Deine Ausführung. Hoffe es richtig verstanden zu haben. Antwort in Kurzform: Soldatenbrief ist die alte Bezeichnung für die Post Heimat – Front in Friedenszeiten. Bei Mobilmachung Kennzeichnung Heimat-Front: Feldpostkarte; Feldpostbrief oder Feldpost; dann Front – Heimat. Kennzeichnung eigentlich Feldpost, aber auch Soldatenbrief kommt vor, muss aber einen Truppenstempel (Formationstempel) haben. In diese Richtung meist Feldpoststempel statt Reichspoststempel.
 
Cantus Am: 21.09.2014 21:22:11 Gelesen: 692088# 193 @  
Nun bin auch ich wieder etwas schlauer, vielen Dank für eure Aufklärung.

Von mir heute eine Feldpostkarte mit Truppenstempel "Fuss-Artillerie-Batterie 764", gelaufen am 15.3.1917 nach Bernau bei Berlin.



Viele Grüße
Ingo
 
dingo Am: 22.09.2014 12:53:51 Gelesen: 692039# 194 @  
@ BD [#192]

Hallo Bernd!

Vielen Dank für Deine Antwort und Bitte entschuldige meine lange Leitung. Aber ich habe mich noch nie mit diesen Gebiet beschäftigt. Das hat mich jetzt aber neugierig gemacht. Nun habe ich alles soweit verstanden.

Wo es jetzt ein wenig hängt, ist der Feldpoststempel. Schade das es kein klarer Abschlag ist. Aber mir kommt er so verunstaltet vor. vals59 hat in seiner Einstellung [#185] folgenden Abschnitt mit eingestellt:

Das Feldpoststempel Deines zweiten Briefes wurde gemäss der Verfügung n ° 54 vom 16. Januar 1917 (für den 15. Februar verwendbar) ausgestanzt. Ab 15. Februar sollten Feldpostanstalten nur durch eine Feldpostnummer identifiziert sein. In den Feldpostadressen durften Soldaten Informationen erscheinen nicht mehr lassen, die mit Kriegsschauplätzen, mit Zugehörigkeit zu Armeen, Armeegruppen, Armeeabteilungen, Armeekorps, Division oder Brigade verbunden sind.

Es kann sein, dass es so ein verunstalteter Stempel ist, aber neben an im Soldatenbriefstempel ist das Regiment mit Nummer genannt. So habe ich den Stempel (so gut es ging) in diesem Thema mit allen Einstellungen verglichen, konnte keine annähende Einstellung finden. Der größte Unterschied ist, die kleine Schale (auf dem Kopf). Sonst liegt diese oben am Innenkreis, sowie am oberen Mittelquerstrich an. Hier ist zwischen Schale und oberen Mittelquerstrich nun ein großer Abstand.

Bernd weißt Du hierüber etwas? Wenn nicht, so würde ich mich freuen wenn jemand anderes mir Auskunft geben könnte. Sollte ich hier nicht im richtigen Thema sein, dann bitte umsetzen.

Gruß Dingo


 
volkimal Am: 22.09.2014 15:12:59 Gelesen: 692010# 195 @  
@ dingo [#194]

Hallo Dingo,

die "kleine Schale" ist nach Anderson ein "Segment". Schau Dir einmal diese Stempel an:

http://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/644

Ein entsprechender Stempel ist in dem Fall aptiert worden, ganz unten siehst Du ein anders Beispiel einer Aptierung.

Viele Grüße
Volkmar
 
dingo Am: 22.09.2014 16:09:46 Gelesen: 691999# 196 @  
@ volkimal [#195]

Hallo Volkmar,

es ist sehr schön, das es hier im Forum gute Stempel - Fricks gibt. Hast den Stempel (Tarnstempel), voll getroffen. Leider sind mir die Fachausdrücke ob – Segment und Aptierung nicht geläufig. Aber irgendwie habe ich mich doch zu helfen gewusst und Du hast es verstanden. Vielen Dank für Deine gute Auskunft.

Gruß Ingomar
 
volkimal Am: 22.09.2014 16:23:44 Gelesen: 691991# 197 @  
@ dingo [#196]

Hallo Ingomar,

in seinem Werk versucht Anderson die Stempelformen streng mathematisch zu bezeichnen. Z.B. heißt es bei Anderson Rechteckstempel und nicht Rahmenstempel oder Kastenstempel. Die Form oben im deinem Stempel ist mathematisch einfach ein Segment. Die Stempeldatenbank PhilaStempel bezieht sich übrigens auf die Bezeichnungen von Anderson.

Laut Fremdwörterbuch (Duden) bedeutet Aptieren in der Briefmarkenkunde "einen Stempel den neuen Erfordernissen anzupassen, um ihn weiterhin benutzen zu können". Damit ist gemeint, dass Teile des Stempels entfernt oder ausgegossen werden bzw. dass neue Teile wie z.B. die Postleitgebietszahlen nachträglich im Stempel hinzugefügt werden. Es gibt hierzu ein eigenes Thema bei Philaseiten: "Aptierte Stempel". Dort findest Du sehr viele Beispiele.

Viele Grüße
Volkmar
 
dingo Am: 22.09.2014 19:10:46 Gelesen: 691956# 198 @  
@ volkimal [#197]

Volkmar,

recht vielen Dank. Wenn wir älteren und alten Sammler uns wieder beim Tausch (mit Bier) treffen, werde ich die neuen Bezeichnungen mal mit ansprechen. So wie ich annehme, hat der aller größte Teil von uns (wie auch ich) noch nichts davon gehört. Vielleicht sagt der eine oder andere, ob er nochmals zur Uni gehen solle. Ich werde versuchen, mir einen Teil der Bezeichnungen an zu eignen. Schaue in den einzelnen Foren nach diesen ein.

Viele Grüße Ingomar
 
Cantus Am: 22.09.2014 21:27:38 Gelesen: 691929# 199 @  
Von mir wieder etwas für's Auge, eine Ansichtskarte, gelaufen am 22.12.1915 nach Berlin. Auf der Ansichtskarte fällt auf, dass alle Gräber mit einem kleinen Tannenbaum geschmückt sind, vermutlich wegen des bevorstehenden Weihnachtsfestes.



Viele Grüße
Ingo
 
vals59 Am: 22.09.2014 22:07:00 Gelesen: 691921# 200 @  
@ dingo [#194]

Hallo Dingo,

auf deinem 2. Brief zeigt das Truppenstempel an, daß der Spediteur zum 13. Infanterie Regiment gehörte. Dieses Regiment gehörte zu 24. Infanterie Division (sächsische Division).

Hier ist das Stempel dieser Division, bevor Anfang 1917 ausgestanzt zu sein.



Im Gegenteil zu anderen europäischen Ländern waren die Stempel der deutschen Feldpost sehr deutlich. Es war für die feindlichen Nachrichtendienste ziemlich leicht, die Kriegsgliederung der deutschen Armee zu rekonstruieren. Deutschland hat spät die Entscheidung getroffen, Feldpostnummern zu benutzen, um Feldpostanstalten zu identifizieren.

Mit der Verfügung n ° 54 waren diese Feldpostanstalten verpflichtet, aus ihren Stempeln alle verbotenen Angabe zu nehmen, weil es unmöglich war, ihnen neuer Stempel in so weniger Zeit zu senden.

Die ausgestanzten Stempel sollten auf einfachen Post benutzt sein (Briefe und Karten). Die Stempel mit Feldpostnummer durften auf Post oder Postbelege geschlagen sein, die einen Abgabenachweis erforderten (z. B. Einschreiben, Wertbriefe)

Die Verfügung n ° 54 wurde in zahlreichen Zeitungen veröffentlicht wie hier in der Armeezeitung der 1. Armee (Somme-Wacht).

Viele Grüsse.
Emmanuel.


 
dingo Am: 23.09.2014 09:18:04 Gelesen: 691888# 201 @  
@ vals59 [#200]

Hallo Emmanuel,

recht vielen Dank für Deine genaue Beschreibung zum Feldpoststempel (Tarnstempel), weshalb und warum diese eingeführt wurden sind. Ein kleiner Fehler ist Dir aber beim schreiben leider unterlaufen.

auf deinem 2. Brief zeigt das Truppenstempel an, daß der Spediteur zum 13. Infanterie Regiment gehörte. Dieses Regiment gehörte zu 24. Infanterie Division (sächsische Division).

Der Absender gehörte zum 139. Infanterie Regiment. Beim schnellen schreiben kann es sehr schnell passieren, das ein falscher Buchstabe oder Zahl getippt oder was vergessen wird. Ich habe mir alle wichtigen Einstellungen zu meiner Frage abgespeichert.

Ich möchte mich hiermit an alle die hierzu beigetragen, herzlich bedanken. An Dich Emmanuel (vals59), Bernd (BD), Volkmar (volkimal) sowie Ingo (cantus).

Viele Grüße und vielen Dank

Dingo (Ingomar)
 
Cantus Am: 23.09.2014 11:36:22 Gelesen: 691872# 202 @  
@ dingo [#201]

Hallo,

ich bilde euch hier einige Feldpoststempel ab, die allesamt Stempeldaten tragen, kann dazu aber keine näheren Informationen abgeben; vielleicht weiß einer von euch mehr.







Viele Grüße
Ingo
 
vals59 Am: 23.09.2014 13:41:36 Gelesen: 691847# 203 @  
@ dingo [#201]

Hallo Dingo,

tatsächlich wollte ich "139" anstatt "13" schreiben. Das IR 139 gehört zu 24. Division. Das IR 13 gehört gar nicht zu dieser Division.

Viele Grüsse.
Emmanuel.
 
dingo Am: 23.09.2014 16:13:05 Gelesen: 691788# 204 @  
Hallo,

durch Ingos (cantus) Einstellung tut sich für mich wieder eine Frage auf und ich hoffe, dass es Ingo mir nicht für übel nimmt, dass ich seine Einstellung dazu mit verwende.

Was ist der Unterschied von der Feldpoststation, Feldpostamt und Feldpostexpedition (bei einigen Stempeln Expedition abgekürzt). Ich nehme, dass es an der Größe der Einheit liegt. Armee, Korps und weiter nach unten. Vielleicht kann mir hier jemand helfen.

Ich bin auch am Ergebnis bei Ingos (cantus) Einstellung sehr interessiert, da mir es die Stempel so langsam auch antun.

Gruß Ingomar (Dingo)

P.S. Ingo, hier kann ich Dir keine Hilfe sein. Habe keine Ahnung von diesen Stempeln.
 
BD Am: 23.09.2014 19:38:37 Gelesen: 691749# 205 @  
Hallo Dingo,

es freut mich das dich das Thema interessiert.

Am Tag der Mobilmachung gab es folgende Kaiserl. deutsche Feldpoststempel b.z.w. Feldposteinrichtungen:
Der einzige Zweikreisstempel (sonst Einkreisstempel) des Feldpostamtes des großen Hauptquartiers,
Feldpostexpedition der Oberkommandos der 1-5; 6 und 7 Armee; die 6 Armee hatte bayrische Feldpoststempel,
15 Feldpoststationen für jede Armee (Nr.1-105),
je ein Feldpostamt für 21 Armeekorps und 14 Reservekorps und
je eine Feldpostexpedition für Divisionen.

Also war der Name der Feldposteinrichtung nicht an Größe gebunden.

Beste Grüße Bernd
 
dingo Am: 23.09.2014 20:48:35 Gelesen: 691709# 206 @  
@ BD [#205]

Hallo Bernd!

Vielen für Deine Antwort und ich hoffe dieses richtig verstanden zu haben. Mir ging es hauptsächlich darum, wie die Reihenfolge Feldpoststation, Feldpostamt und Feldpostexpedition ist (Zur Mobilmachung).

So hatte das große Hauptquartier ein Feldpostamt,
danach eine Feldpostexpedition pro Armee, sowie 15 Feldpoststationen je Armee,
ein Postamt je Armeekorps oder Reservekorps,
sowie eine Feldpostexpedition für Divisionen.

So gab es die Feldpostexpedition in der Armee beziehungsweise Divisionen. Habe ich es so richtig verstanden?

Gruß Dingo
 
BD Am: 23.09.2014 21:22:08 Gelesen: 691701# 207 @  
Richtig verstanden.
Die Feldpostexpedition der jeweiligen Armee befand sich bei ihren Oberkommando.
Feldpostexpeditionen gab es bei ca. 80 Divisionen. Ob jede Division eine Feldpostexpedition hatte, weiß ich leider nicht.

Gruß Bernd
 
Cantus Am: 23.09.2014 22:09:25 Gelesen: 691694# 208 @  
@ BD [#207]

Hallo Bernd,

ich bin gewiss kein Fachmann oder Sammler für dieses Gebiet, vielmehr bin ich immer wieder bemüht, saubere Stempel für die Stempeldatenbank und damit für die nach uns kommenden Sammler zu sichern und vor dem Vergessen zu bewahren. Dabei fallen ab und zu auch Feldpoststempel an, oftmals als Zufallsfunde auf der Rückseite irgendwelcher Ansichtskarten. So habe ich momentan noch allerlei in meinem Bildarchiv, was ich hier zeigen könnte, wenn du oder Andere daran interessiert sind. Heute jedoch will ich nur noch zwei Stempel vorstellen, einen vom Oberkommando der III. Armee und einen, aus dem kein Datum hervorgeht; auch aus der zugrundeliegenden Feldpostkarte war nicht zu entnehmen, wann der Posttransport erfolgte.



Viele Grüße
Ingo
 
filunski Am: 23.09.2014 23:08:18 Gelesen: 691685# 209 @  
@ Cantus [#208]

"...und einen, aus dem kein Datum hervorgeht; auch aus der zugrundeliegenden Feldpostkarte war nicht zu entnehmen, wann der Posttransport erfolgte."

Hallo Ingo,

das Datum dieses Stempels (ohne Jahreszahlangabe) ist der 3. April 1915.
Es ist der Stempel der (bayerischen) Feldpostexpedition der 6. (VI.) Königlich Bayerischen (K.B.) Infanteriedivision. Im Gebrauch war dieser Stempel (es gibt ihn in zwei Varianten) von August 1914 bis Oktober 1915, somit bleibt bei 3 / 4 nur der 3.4. des Jahres 1915.

Beste Grüße,
Peter
 
dingo Am: 24.09.2014 16:14:10 Gelesen: 691595# 210 @  
@ BD [#207]

Hallo Bernd,

es ist für mich sehr schön, wenn der Nebel sich über dieses Gebiet langsam auf hellt. Wo man eine Antwort bekommt, entsteht oft eine neue Frage. Bei Ingos (cantus) Einstellung # 202, Stempel 4 + 6 Feldpoststationen . Bei 4 unten nur Nr. 124, bei 6 oben Nr. 39 und unten 15 Landwehr Div.. Meine Frage, was steht bei 4 für die Nr. 124 (unten) und bei 6 für die Nr. 39 (oben). Weitere Frage, gibt es hier noch weiter Feldpost unter der Division? Da bekommt man langsam Lust dazu, es auch zu sammeln. Sehr interessant.

Wenn man an die Feldpostnummern II. WK denkt, für was da alles eine Feldpostnummer gabt. Für mein auf Eis gelegtes Sammelgebiet, Kanal Inseln 1940-45. In dieser Zeitperiode gab es hier über 800 Feldpostnummern (Einheiten)auf den Inseln.

Viele Grüße Ingomar (Dingo)
 
BD Am: 24.09.2014 19:41:26 Gelesen: 691541# 211 @  
Hallo Ingomar,

leider kann ich deine Frage nach den Nummern im Stempel nicht beantworten, denn es sind alle später im Krieg hergestellte Stempel. Unter Division kenne ich keinen, was aber nichts zu bedeuten hat, ich bin kein Stempelexperte.

Der von Cantus vorgestellte bayrische [#208] erscheint interessant. Die Erstaustattung der Feldpost bestand aus Einsatztypenstempeln. Meist nur mit Tag und Monat, einen Krieg über ein Jahr konnte man sich nicht vorstellen. Im Krieg wurde nur ein einziger hergestellt, für die Feldpoststation 254. Alle anderen Feldpoststempel die im Krieg hergestellt wurden, waren bis auf sehr wenige Ausnahmen Typenräderstempel.

In dem Mitte ein Steg mit Tag, Monat und Jahr, selten noch mit einer Nr. der Feldpoststation.

Gruß Bernd
 
Cantus Am: 24.09.2014 22:24:03 Gelesen: 691520# 212 @  
@ BD [#211]

Hallo Bernd,

ein ähnlicher Stempel wie der unter [#208] gezeigte ist der Folgende, bei dem ich auch nicht weiß, wann er verwendet worden ist.



Viele Grüße
Ingo
 
filunski Am: 24.09.2014 22:40:59 Gelesen: 691516# 213 @  
@ Cantus [#212]

Hallo Ingo,

dein gezeigter Abschlag des XIV. Reserve-Armeekorps ist vom 3. Oktober 1914. Der Stempel befand sich im Einsatz vom 27.8.1914 bis 19.2.1915, somit ergibt sich für das Datum 3.10. nur das Jahr 1914. Ab Januar 1915 wurden diese Einkreisstempel, wie sie bei der Mobilmachung in Gebrauch waren, nach und nach durch die neueren Zweikreisstegstempel mit Bogen oben und unten ersetzt.

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 24.09.2014 22:54:44 Gelesen: 691511# 214 @  
@ dingo [#210]

Meine Frage, was steht bei 4 für die Nr. 124 (unten) und bei 6 für die Nr. 39 (oben)?

Hallo Ingomar,

bei beiden Stempeln stehen diese Zahlen für die Nummern der Feldpoststationen. Bei 4 ist es also die Feldpoststation Nummer 124 und bei 6 die Feldpoststation Nummer 39. Beide der Deutschen Feldpost, nicht der Bayerischen Feldpost zugehörig. Die Bayerische Armee hatte ihre eigene Feldpostorganisation.

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 24.09.2014 22:58:30 Gelesen: 691509# 215 @  
@ filunski [#213]

Verbesserung zu durch die neueren Zweikreisstegstempel, es muss natürlich Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten heißen! :-(

Peter
 
dingo Am: 25.09.2014 15:03:02 Gelesen: 691417# 216 @  
Hallo Bernd (BD) und Peter (filunski)!

Recht vielen Dank für Eure Antwort. Bernd war sehr erstaunt, über denen ihre (nicht Du) Einstellung, dass der Krieg nur kurze Zeit dauern könnte.

Die Erstausstattung der Feldpost bestand aus Einsatztypenstempeln. Meist nur mit Tag und Monat, einen Krieg über ein Jahr konnte man sich nicht vorstellen.

Wenn man bedenkt, es gab den sieben und dreißigjährige Krieg. Diese haben doch etwas länger als ein Jahr gedauert.

Nochmals an Euch und allen anderen die mir geholfen haben, meinen Dank.

Gruß Ingomar (Dingo)
 
Cantus Am: 28.09.2014 00:36:17 Gelesen: 691151# 217 @  
Von mir heute wieder etwas für's Auge. Eine Ansichtskarte von Schweighausen im Elsass, gelaufen mit Feldpoststempel am 29.6.1915 nach Jässnitz bei Plauen im Vogtland. Als Absender findet sich der Stempel "S.B. / KGL. SÄCHS. RES. FELDLAZARETH No 7". Was bedeutet dabei die Abkürzung "S.B."?





Viele Grüße
Ingo
 
Victoria8749 Am: 07.10.2014 17:51:38 Gelesen: 690432# 218 @  
Feldpostbrief mit unbekannter roter Kreuzmarke !

Guten Abend,

ein Sammlerfreund schickte mir diesen Brief und eine Marke zum bestimmen. Ich habe diese noch nie gesehen und hoffe auf Unterstützung.

Schon mal DANKE sage.
Gruß Volker


 
bignell Am: 07.10.2014 18:11:16 Gelesen: 690420# 219 @  
@ Victoria8749 [#218]

Hallo Volker,

ich würde vermuten: Vignette vom bayrischen Roten Kreuz.

Lg, harald
 
Lars Boettger Am: 07.10.2014 18:45:35 Gelesen: 690392# 220 @  
@ Victoria8749 [#218]

Hallo Volker,

was mich brennend interessieren würde - warum ist der Feldpostbrief frankiert? Für eine Zusatzleistung wurde nicht bezahlt, zumindest ist keine Zusatzleistung zu sehen.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Stempel schon aptiert, aber dieser Stempel zeigt nur den Text "Deutsche Feldpost". Ich bin kein Spezialist, aber wer kann mir sagen, wo solche Stempel eingesetzt wurden?

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Victoria8749 Am: 07.10.2014 21:02:07 Gelesen: 690341# 221 @  
@ Lars Boettger [#220]

Hallo Lars,

danke für deine Anmerkung, ich teile deine Meinung, bin umso mehr ratlos, was den Brief betrifft. Meine Erfahrung hier im Forum läßt mich aber hoffen.

Bis dahin, viele Grüße Volker
 
Lars Boettger Am: 07.10.2014 22:16:45 Gelesen: 690319# 222 @  
@ Victoria8749 [#221]

Hallo Volker,

eine mögliche Erklärung wäre ein Falschstempel. Das wäre meine Vermutung, ich kann auf Deinem Scan kein Merkmal für einen Metallstempel erkennen (Quetschränder o.ä.).

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Cantus Am: 07.10.2014 22:32:25 Gelesen: 690314# 223 @  
Hallo,

ein Stempel aus dem 1.Weltkrieg, der nur die Inschrift "Deutsche Feldpost" trägt, ist mir noch nie untergekommen. Ich vermute daher, dass es sich bei dem Brief um eine nachträgliche Verfälschung des Briefes mit Marken und zusätzlich mit einen Falschstempel handelt.

Viele Grüße
Ingo
 
Victoria8749 Am: 07.10.2014 22:49:49 Gelesen: 690311# 224 @  
@ Cantus [#223]

Hallo Lars und Ingo,

Falschstempel war auch mein Verdacht, wobei ich nicht den Sinn des fälschens sehe. Die Fälscher wollen doch immer einen wirtschaftlichen Nutzen davon ziehen. Wie sieht es mit der Vignette Rotekreuz-Marke aus, mich wundert, dass die noch niemand gesehen hat.

Schönen Abend noch, Gruß Volker
 
Jürgen Witkowski Am: 07.10.2014 22:55:05 Gelesen: 690311# 225 @  
@ Cantus [#223]

Unabhängig von der auch mir angezweifelten Echtheit des Stempels in Beitrag [#218], gab es solche als stumme Stempel bezeichneten Feldpoststempel durchaus. Im Vorwort des Buches "Die Deutsche Feldpost im Ersten Weltkrieg 1914-18, Band II: Stempelhandbuch" von Horst Borlinghaus ist ein solcher Stempel abgebildet. Diese Stempeltypen sollten im leider bisher noch nicht erschienen Band III abgehandelt werden.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
BD Am: 07.10.2014 23:11:39 Gelesen: 690306# 226 @  
Hallo,

es gab diese Stempel, auf normaler Briefpost wie auf dem Brief. Stempel mit der Nummer der Feldpostanstalt waren nur noch bei Nachweissendungen (Wert; Einschreiben) Leitmaterialien (Briefbunde; Beutelfahnen) erforderlich.

Gute Nacht, Bernd


 
Lars Boettger Am: 08.10.2014 07:22:08 Gelesen: 690248# 227 @  
@ Concordia CA [#225]

Hallo Jürgen,

das Buch habe ich leider nicht. Die Frage ist dann, ob diese Stempel "echt" existieren bzw. ob jemand hier einen zweifelsfrei echten Abschlag zeigen kann, was ich mir sehr wünschen würde. Oder ob der Autor Falschstempeln aufgesessen ist, auch das ist schon in Stempelkatalogen passiert. Da kann ich Dir ein paar Beispiele nennen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Manne Am: 08.10.2014 08:55:20 Gelesen: 690235# 228 @  
Hallo zusammen,

vielleicht hilft dieser Beleg weiter.

Gruß
Manne


 
Germaniafan Am: 08.10.2014 10:22:14 Gelesen: 690212# 229 @  
@ Cantus [#217]

Hallo Ingo,

die Abkürzung S.B. ist die Abkürzung für Soldaten-Brief.

Schöne Grüße
Guido
 
Lars Boettger Am: 08.10.2014 11:09:02 Gelesen: 690181# 230 @  
@ Manne [#228]

Hallo Manne,

herzlichen Dank für den Beleg! Dann existieren die Stempel "Deutsche Feldpost" auch wirklich.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
filunski Am: 08.10.2014 12:12:41 Gelesen: 690156# 231 @  
@ Lars Boettger [#230]

Hallo Lars,

nur ganz kurz, schau mal hier rein:

http://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/648

Im letzten Kriegsjahr sollten diese Feldpoststempel eigentlich der Standard sein. Wegen Beschaffungsschwierigkeiten blieben aber auch viele andere Stempel (aptierte) weiterhin im Einsatz. Den gezeigten Beleg [#218] halte ich allerdings für zumindest dubios oder "gemacht"! :-(

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 08.10.2014 12:31:32 Gelesen: 690143# 232 @  
@ Victoria8749 [#218]

und eine Marke zum bestimmen

Hallo Volker,

das sind Spendenmarken (Vignetten) zugunsten des Roten Kreuzes. Einmal Preußen (auf dem Brief) und einmal Bayern.

Schau mal hier rein: http://www.bsv-muenchberg.de/html/feb14.html

Beste Grüße,
Peter
 
Lars Boettger Am: 08.10.2014 12:40:05 Gelesen: 690133# 233 @  
@ filunski [#231]

Hallo Peter,

ich überblicke aus meinem Sammelgebiet heraus nur einen kleinen Teil der Feldpoststempel. Darum auch meine kritische Nachfrage, nachdem ich diesen fraglichen Stempel auf dem frankierten Feldpostbrief gesehen habe.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Claudius Kroschel Am: 08.10.2014 13:33:37 Gelesen: 690113# 234 @  
@ Victoria8749 [#218]

Diese stummen Feldpoststempel gibt es auch für portopflichtige Sendungen unter den Feldpostsendungen. Anbei ein Beleg aus meiner Sammlung aus 1918 auf einer portorichtigen Feldpostkarte mit MiNr. 86IIc in Einzelfrankatur ins Ausland (Schweiz), ohne Hinweis auf irgend eine Art von Zensur. Man sollte sich für den 1. Weltkrieg angewöhnen, dass da noch alles mögliche auftauchen kann, was man nicht in einem Satz erklären kann. Auf Deinem Beleg machen mich die verklebten 75 Pf. stutzig, die mich eher an eine Art Aufbrauchsverwendung als Postkarte im Jahr 1922 erinnern, wenn da der FePo-Stempel aus 1917 nicht wäre. Solche Aufbrauchsverwendungen von Feldpostkarten und Kartenbriefen als Formulare gibt es in der Infla-Zeit nach Beendigung des 1. Weltkrieges recht häufig, da Papier knapp war.

Diese Vignetten wurden zu Beginn des Krieges aufgelegt aber man findet sie nicht häufig auf Belegen. Als Rotkreuz-Spende wurde sehr viel öfter die Ganzsache P100, die "Deutsche Kriegskarte 1914" verkauft.

In 1917 sind 75 Pf. auch mit etwaigen Zusatzleistungen auf einem Feldpostbrief nur schwer bis kaum portorichtig darstellbar. Ein normaler Soldat hat damals so irgendwas um die 20-40 Pf. an Sold pro Tag bekommen, wieso sollte ein normaler Soldat 75 Pf. auf einen Brief kleben? Ein Ansatzpunkt kann immer auch der Absender/Anschrift sein. Ich lese da irgendwas von "Fahrb."(bereitschaft)... und "Halle 7"... wobei auch das recht dürftig ist und kaum eine Aufschlüsselung zu erwarten ist. Die bisherigen Falsch-/Gefälligkeitsstempel aus der Germaniazeit mit Feldpoststempeln kommen hauptsächlich auf den etwas teueren Ausgaben Mi-Nr. 95AII und 96AII als Feldpost-Nr. 168 und 251 vor und wurden nach dem Krieg oder gegen Ende des Krieges angebracht. Es wurden ganze Bögen von 3 und 2 Mark Werten abgestempelt, wobei wir heute annehmen, dass die Feldpost so hohe Werte nur in den Stabsstellen der Armeekommandos bereit hielt, wenn überhaupt.

Einen anderen Beleg, den ich noch raussuchen müsste, das ist ein Feldpost-Wertbrief über 100,-- Mark der Deutschen Bank Berlin an einen Oberleutnant in Lille, MiNr. 92IIb (60Pf.) in Einzelfrankatur. Dieser Beleg trägt keinen Feldpoststempel, sondern den Stempel Berlin W8. Es wird also immer Belege geben, die nicht eindeutig erklärbar bleiben, oder etwas abweichend von den Vorschriften bearbeitet wurden. Ich halte den von Dir gezeigten Beleg zumindest für philatelistisch beeinflusst und fraglich. Bei einer Vielzahl der gegen Ende des 1. Weltkrieges verwendeten stummen Stempel in der gezeigten Form wird eine exakte Zuordnung auch nicht gerade erleichtert bis unmöglich.


 
filunski Am: 08.10.2014 14:31:47 Gelesen: 690088# 235 @  
@ Lars Boettger [#233]

Hallo Lars,

das ist ja das Gute an diesem Forum, dass hier selbst solch' "philatelistische Schwergewichte" :-), wie Du, ab und an auch mal noch etwas Neues zu lesen bekommen können. ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
Victoria8749 Am: 08.10.2014 14:51:51 Gelesen: 690083# 236 @  
@ Claudius Kroschel [#234]

Hallo Claudius und alle Mitstreiter,

vielen Dank für die interessanten Ausführungen. Anmerken möchte ich noch, das der gezeigte Brief, jahrzehntelang in einer Kiste mit anderen Briefen lag und erst durch eine Haushaltsauflösung zum Vorschein kam.

Gruß Volker
 
volkimal Am: 09.10.2014 20:02:18 Gelesen: 689850# 237 @  
Hallo zusammen,

nach einem kleinen Kurzurlaub zurückgekehrt möchte ich auch noch zwei zum Thema passende Stempel zeigen:



Bei diesem Stempel sind der Unterscheidungsbuchstabe "b" und ein Stern zu sehen. Ich vermute, dass in der Mitte ein weiterer Stern war, kann aber nicht sagen, wieso er nicht zu erkennen ist. Es kommen in Frage: schlechter Abschlag, Beschädigung des Stempels oder Aptierung - was es ist ?

Es gibt aber auch noch eine zweite Stempelform, die nur den Text "Deutsche Feldpost" aufweist. Auch dieser Zweikreisstegstempel wurde nicht aptiert sondern neu angeschafft:



Ob diese zweite Form nur bei bayerischen Einheiten verwendet wurde kann ich nicht sagen. Der Absender, Lui Leibrock, war aber beim 23. Bayerischen Infanterie-Regiment 1. Maschinengewehr Kompanie. Der Absenderstempel stammt übrigens von einer zweiten Karte die denselben Zweikreisstegstempel trägt, sie stammt vom 9.8.1917.

Viele Grüße
Volkmar
 
Sachsendreier53 Am: 14.10.2014 09:31:31 Gelesen: 689444# 238 @  


Feldpostkarte nach Bockwitz bei Belgern an der Elbe, vom 11.9.1916 mit 3-zeiligen, blauen Stempel

Feldpostadresse des Absenders.
Res.Inf.Rgt 77, 2.Komp.
Feldpost 2. Garde-Res.Div.


und dem runden Feldpoststempel der dazugehörigen Division.



Feldpostkarte mit dem Konterfei des Reichskanzlers v. Bethmann Hollweg, undatiert, ca.1916, mit Rahmenstempel (Soldaten-Brief)
Soldat.Brf. 4./ R.J.R.242, adressiert nach Pirna an der Elbe, nachgesandt nach Wermsdorf.

Text:

Die herzl. Grüße aus Feindesland / Südbelgien sendet Dir Dein Erich Kießig,
Unser Regiment hat bereits sehr stark gelitten, von 3000 sind nur noch ca 850 Mann da.


mit Sammlergruß,
Claus
 
volkimal Am: 14.10.2014 10:59:43 Gelesen: 689414# 239 @  
Hallo zusammen,

beim letzten Beitrag habe ich eine dritte Stempelform mit dem Text "Deutsche Feldpost" vergessen. Ich hatte nicht unter den Belegen von Urgroßvater nachgesehen.



Interessant finde ich auch, dass auf der Karte aus der Zeit des Ersten Weltkrieges Hakenkreuze abgebildet sind.

Eine weitere Karte mit dem Kleinschriftstempel "Deutsche Feldpost", diesmal wieder mit drei Sternen:



Viele Grüße
Volkmar
 
Claudius Kroschel Am: 14.10.2014 20:27:06 Gelesen: 689331# 240 @  
@ volkimal [#239]

Das Hakenkreuz galt in der Zeit vor und während dem 1. Weltkrieg bereits als Erkennungszeichen der "Judenfeinde" und war vor allem in Schlesien aber auch in den baltischen Gebieten als Erkennnungszeichen weit verbreitet. Die Marine-Brigade Ehrhardt (Freikorps nach dem 1. Weltkrieg) trug das Hakenkreuz als Erkennungszeichen bereits 1919 am Stahlhelm, aber erst nach der Rückkehr von den Einsätzen zur Niederschlagung der Volksaufstände in Schlesien. Daraus entstand das Lied der Brigade Erhardt: "Hakenkreuz am Stahlhelm, schwarz-weiß-rotes Band, die Brigade Ehrhardt, so werden wir genannt...." Zum Symbol für den Nationalsozialismus wurde das Symbol erst durch Adolf Hitler nach Gründung der NSDAP 1921, wobei Hitler das Symbol einfach nach Vorlagen von einer Freikorpsfahne abgekupfert haben soll.
 
volkimal Am: 15.10.2014 09:08:19 Gelesen: 689278# 241 @  
@ Claudius Kroschel [#240]

Hallo Claudius,

ich wusste zwar, dass das Hakenkreuz ein altes Symbol war. Deine Informationen, dass das Hakenkreuz schon vor und während des 1. Weltkrieges ein antisemitisches Symbol war, sind mir neu. Mehr dazu habe ich gerade bei Wikipedia gelesen.

Vielen Dank
Volkmar
 
Cantus Am: 17.10.2014 02:20:19 Gelesen: 689066# 242 @  
Nun wieder ein Stempel einer Feldpostexpedition.



Viele Grüße
Ingo
 
volkimal Am: 17.10.2014 09:17:32 Gelesen: 689032# 243 @  
@ Cantus [#242]

Hallo Ingo,

ein schöner Abschlag. Aber wie muss man wohl den Stempel lesen?

Königlich Deutsche Feldpostexpedition der Großherzoglich Hessischen 25. Reserve Division

Ich dachte erst, dass das "h" am "Großh." zuviel ist und es "Großhesseischen Hessischen" heißt. Wikipedia hat mir etwas anderes berichtet:

http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fherzoglich_Hessische_%2825.%29_Division

Viele Grüße
Volkmar
 
Hornblower Am: 17.10.2014 14:41:46 Gelesen: 688990# 244 @  
@ volkimal [#243]

Hallo Volkmar,

wieso "Königlich"? Es müsste doch viel mehr "Kaiserlich" heißen, oder?

Gruß
Michael Ullrich
 
volkimal Am: 17.10.2014 14:57:28 Gelesen: 688987# 245 @  
@ Hornblower [#244]

Hallo Michael,

entschuldige, natürlich hast Du recht!

Volkmar
 
Cantus Am: 23.10.2014 00:47:28 Gelesen: 688541# 246 @  
Hier eine Karte, die am 2.5.1916 nach Hungen in Oberhessen gelaufen ist.



Viele Grüße
Ingo
 
volkimal Am: 23.10.2014 18:55:12 Gelesen: 688440# 247 @  
Hallo zusammen,

beim Thema "Belege aus der eigenen Familiengeschichte" habe ich inzwischen die Geschichte über das Leben und die Gefangenschaft (Internierung) des Ehepaars Hübner aus Deutsch-Ostafrika abgeschlossen.

Das nächste Kapitel, das ich dort vorstelle handelt wieder in der Zeit des Ersten Weltkriegs. Es geht um Ludwig Leibrock, den Vater meines Onkels. Im Gildebrief der Poststempelgilde habe ich schon einiges von Ludwig Leibrock gezeigt. Hier im Forum kann ich aber noch einige Belege mehr zeigen. Aber es sind nicht nur Feldpostkarten oder Feldpostbriefe.



Wenn Ihr wissen wollt, was das hier ist, dann schaut demnächst in meine Beiträge beim Thema "Belege aus der eigenen Familiengeschichte".

Viele GRüße
Volkmar
 
Sachsendreier53 Am: 17.11.2014 09:48:42 Gelesen: 686630# 248 @  


Feldpost-Humorkarte, geschrieben in Russland am 24.11.1916 nach Plaue in Thüringen, gestempelt in der Feldpoststation Nr.62 am 27.11.1916.

Mit Brief-Stempel Magazin-Fuhrpark-Kolonne 39 - 9.Armee

mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 23.12.2014 13:57:32 Gelesen: 683167# 249 @  
Feldpostkarte aus Kowno (Russland), Feldpoststation Nr. 209 vom 23.12.1916.

Die Karte ging als Weihnachtsgruß nach Hannover an den Luftschiffer Grismeyer, Luftschifftrupp 9., geschrieben vom Obersteuermann Laux.

Grüner Kommandobriefstempel - L.Z.98



mit Sammlergruß,
Claus
 
volkimal Am: 26.12.2014 19:38:39 Gelesen: 682905# 250 @  
Hallo zusammen,

hier eine Postkarte von der königlich preussischen Gebirgs-Maschinen-Gewehr-Abteilung 220:



Die Abbildung zeigt das Maschinengewehr MG 08. Es war ein Maschinengewehr aus deutscher Produktion, das insbesondere im Ersten Weltkrieg verwendet wurde. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/MG_08.

Viele Grüße
Volkmar
 
Marcel Am: 27.12.2014 21:10:28 Gelesen: 682768# 251 @  
Heute mal wieder was aus meiner Heimat!

Der Fahrer des Feldmaschinengewehrzuges 311 bekam eine aussagekräftige Postkarte aus Engerda. Abgeschickt am 28.08.1916 von Orlamünde aus.

Der Feld-MG-Zug wurde bereits 1915 aufgestellt und kam wie alle anderen auch zur Infanterie. In diesem Fall zum Inf.-Regiment 65 in der am 19. Juni 1916 gebildeten 185. Inf.-Division (Deutsches Kaiserreich). Die Division war ausschließlich an der Westfront tätig und wurde nach Kriegsende im Januar 1919 aufgelöst.



schöne Grüße
Marcel
 
Manne Am: 28.12.2014 10:37:37 Gelesen: 682676# 252 @  
Guten Morgen,

hier zwei Feldpostkarten, einmal vom 19.9.16 und vom 8.8.17

Gruß
Manne








 
Manne Am: 29.12.2014 14:30:28 Gelesen: 682494# 253 @  
Hallo zusammen,

habe hier eine Feldpostkarte vom 7.7.15, leider kann ich den Stempel nicht zuordnen. Wer hilft?

Gruß
Manne


 
volkimal Am: 29.12.2014 14:51:37 Gelesen: 682485# 254 @  
@ Manne [#253]

Hallo Manne,

such einmal bei StampsX die Stempel aus Marlach. Dort wirst Du fündig. Es wäre schön, wenn Du den Stempel auch bei Philastempel einstellst. O.A. bedeutet übrigens Oberamt.

Volkmar
 
Manne Am: 29.12.2014 15:46:03 Gelesen: 682467# 255 @  
@ volkimal [#254]

Hallo Volkmar,

vielen Dank, den Stempel wollte ich gerade einstellen, darum die Frage.

Das mit dem Oberamt ist mir bekannt!

Gruß
Manne
 
Sachsendreier53 Am: 07.01.2015 11:29:35 Gelesen: 681481# 256 @  
Blanco / Feldpostbriefkuvert, 1.Weltkrieg, Größe: 16,5 x 10,8 cm.

Das beachtenswerte steht auf der Rückseite.





Feldpostbrief vom 30.3.1916 aus BISCHOFSWERDA nach Leipzig. Mit 3- zeiligem Stempel:

II.Rekruten-Depot
II.Ersatz-Batl.I. R. 108
Bischofswerda.


mit Sammlergruß,
Claus
 
Cantus Am: 09.02.2015 00:16:51 Gelesen: 678604# 257 @  
Hier eine Feldpostkarte vom 16.11.1915, gelaufen mit Feldpost- und Truppenstempel nach Weißenborn.



Viele Grüße
Ingo
 
Sachsendreier53 Am: 17.02.2015 13:24:29 Gelesen: 677941# 258 @  
Hübsche Feldpostkarte - Fräulein Feldwebel ! -

Mit Feldpoststempel der 87.Infanterie-Division vom 17.7.1917 und Brief-Stempel - KGL.PR.INF.REGT.347 * 7.KOMP.



mit Sammlergruß,
Claus
 
dr.vision Am: 23.02.2015 17:05:03 Gelesen: 677479# 259 @  
Moin zusammen,

hier eine Karte von Rottach-Egern nach Hamburg, geschrieben an einem 21. Tag im Jahr 1917 (der Monat fehlt). Interessant ist hier eine geprägte Vignette, von deren Aussage ich mich hier ausdrücklich distanziere.



Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
Marcel Am: 08.03.2015 13:26:40 Gelesen: 676173# 260 @  
Hallo!

Ich habe hier 2 Karten vom sächsischen Truppenübungsplatz Zeithain, die beide 1915 nach Untertriebel bei Ölsnitz/Vogtl. gelaufen sind. Zeithain hat eine lange Militärgeschichte, die bis zum Jahre 1730 reicht. [1]

Das auf dem Briefstempel angegebene Kgl. Sächs. Telegraphen-Bataillon Nr.7 wurde am 01.10.1913 gegründet und 1914 dem XII. (I. Königlich Sächsisches) Armee-Korps unterstellt. [2]







[1] http://www.militärhistorik-zeithain.de/historie.html
[2] http://wiki-de.genealogy.net/TB_7

schöne Grüße
Marcel
 
Sachsendreier53 Am: 12.03.2015 13:35:51 Gelesen: 675858# 261 @  


Feldpostkarte / Weihnachtsgrußkarte aus GROSSMOCHBERN (Bez.Breslau) vom 15.12.1914 nach Reichenberg Bez.Dresden. Mit blauen Briefstempel Ersatz-Bataillon - Res.- Inf.- Regt. 103




Feldpostkarte (russ./ Betrachtung einer Kavallerie in Aktion), abgestempelt in JOHANNISBURG (Ostpreussen) am 25.5.1916. Geschrieben wurde die Feldpost vom Unteroffizier Walther Rose aus dem Res.Lazarett Kreiskrankenhaus Johannisburg, an seine Eltern, Herrn und Frau Postsekretär O.Rose in Leipzig / Schleußig.

mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 17.03.2015 13:24:39 Gelesen: 675522# 262 @  
Feldpostkarte mit Feldpoststempel der 14.Reserve Division vom 28.7.1915 und Zweizeilenstempel 7.Komp. Landw.Inf. Regts. No.16. . Adressiert ist die Karte an die Spiel- Abteilung des Turn- Vereins Oberfriedersdorf in Sachsen, Bezirk Dresden, Turnhalle.



Text:

Lieber Sportbrüder!
Großen Dank für gesandten Kartengruß.
Ich spiele jeden Abend von 6-8 Uhr Faustball mit preussischen Offizieren.
Übt nur feste.
Mit Heilgruß Euer Martin Israel.




Ansichtskarte / Feldpostkarte aus KARLSRUHE vom 7.5.1916 nach Chemnitz, mit Soldaten Briefstempel des VEREINS-LAZARETT KARLSRUHE

mit Sammlergruß,
Claus
 
volkimal Am: 03.04.2015 18:21:01 Gelesen: 674405# 263 @  
Hallo zusammen,

zu diesem Feldpoststempel auf einem Brief an den Bruder von Großvater habe ich noch eine Frage. Da sie beim Thema "Aptierte Stempel" nicht beantwortet wurde, versuche ich es hier noch einmal.





Bei diesem Stempel weiß ich nicht, ob dort gleich zwei Dinge verändert wurden. Auf jeden Fall sind Teile des Stempels aptiert (entfernt) worden. Einige Beispiele, wie der Stempel früher ausgesehen haben kann, findet Ihr hier:

http://www.philastempel.de/stempel/suchen/kombi

Beim "a" im unteren Bereich vermute ich, dass es zusätzlich nachträglich in den Stempel eingesetzt wurde. Wer kann dazu etwas sagen? Auffällig finde ich auch noch, dass die beiden Striche des Steges sehr breit sind. So etwas kenne ich z.B. aus Österreich.

Viele Grüße
Volkmar
 
Manne Am: 12.04.2015 15:02:03 Gelesen: 673722# 264 @  
Hallo,

habe hier vier Karten, einmal 31.5.15, 10.6.15, 13.8.15 und 16.12.16.

Gruß
Manne








 
JohannesM Am: 12.04.2015 23:32:45 Gelesen: 673659# 265 @  
Hier haben die Geheimniskrämer wieder die Feilen gewetzt. Den Vorgänger habe ich noch nicht gefunden, vermutlich stammt er von einer württembergischen Einheit. Auf der Ansichtskarte ist Verdun abgebildet.

Beste Grüße
Eckhard


 
vals59 Am: 13.04.2015 20:17:58 Gelesen: 673538# 266 @  
Hallo Eckhard,

das Württembergische Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 122 wurde zur 2. (Württ.) Landwehr Division.

Viele Grüsse
Emmanuel
 
JohannesM Am: 13.04.2015 22:12:21 Gelesen: 673513# 267 @  
@ vals59 [#266]

Hallo Emmanuel,

danke für deine Hilfe, kannst du den Originalstempel zeigen oder weißt du was genau da entfernt wurde?

Beste Grüße
Eckhard
 
vals59 Am: 14.04.2015 20:14:42 Gelesen: 673425# 268 @  
Hallo Eckhard,

anbei das Originalstempel.

Viele Grüsse.
Emmanuel.


 
JohannesM Am: 14.04.2015 21:01:53 Gelesen: 673405# 269 @  
@ vals59 [#268]

Hallo Emmanuel,

prima, dann kann ich den in die Datenbank einstellen.

Beste Grüße
Eckhard
 
HouseofHeinrich Am: 05.06.2015 11:21:58 Gelesen: 668291# 270 @  
Hallo Leute,

zeige hier eine Feldpostkarte und kann jemand hier genaueres sagen über diesen Beleg?

Im Voraus sage ich vielen Dank an euch und verbleibe mit

freundlichen grüßen

Heinrich


 
HouseofHeinrich Am: 05.06.2015 22:58:32 Gelesen: 668228# 271 @  
@ HouseofHeinrich [#270]

Hier noch die andere Seite der Karte.

Vielleicht hilft das zur Aufklärung!


 
filunski Am: 05.06.2015 23:32:47 Gelesen: 668225# 272 @  
@ HouseofHeinrich [#271]

Hallo Heinrich,

da gibt es leider nicht viel aufzuklären.

Das einzig Interessante an solchen Karten, wenn nicht von oder an berühmte Persönlichkeiten (was ich hier nicht erkennen kann) sind allein die Stempel, von etwaigen persönlichen oder familiengeschichtlichen Aspekten mal abgesehen. Feldpoststempel (Aufgabestempel) und Truppenstempel. Beide sind hier nicht außergewöhnlich.

Der Feldpoststempel der Kaiserlichen Deutschen Feldpostexpedition der 6. Reserve Division, UB b, wird mit 1 Euro bewertet, was bedeutet, dass es ihn reichlich gab und gibt. In diesem Bereich würde ich auch den Wert des Belegs ansiedeln.

Beste Grüße,
Peter
 
HouseofHeinrich Am: 06.06.2015 00:22:46 Gelesen: 668231# 273 @  
@ inflamicha [#24]

Hallo Leute,

das alles ist für mich sehr spannend und aufregend zugleich hier bei euch und möchte mich nochmals für die Abenteuer-Zeit Geschichte bedanken.

In Weiteren habe ich noch ein Beleg, den ich hier zeigen möchte. Vom Stempel her ist alles gut, sagt die Information von kauli. Aber er sagt jetzt nicht viel aus, über diese Karte. Nur interessant, aber wie kann man das verstehen? Wenn jemand darüber Kenntnis hat, von Wert und genauere Bedeutung dieser Karte.

Ich sage an allen die zur Aufklärung hier beitragen, vielen Dank an euch allen und ich verbleibe mit

freundlichen grüßen

Heinrich


 
filunski Am: 06.06.2015 00:37:18 Gelesen: 668227# 274 @  
@ HouseofHeinrich [#273]

Hallo Heinrich,

du musst diese Karte zusammen mit der Feldpost aus diesem Thema sehen:

[Beitrag dorthin verschoben]

In der Feldpostkarte schreibt ein Feldwebel der Einheit des Mannes der Frau Klimmer am 16.9.1915, dass ihr Ehemann nach einem Gefecht am 31.8. vermisst wird. Mit der obigen Karte des Preussischen Kriegsministeriums erhält sie von dort am 4.10.1915 die offizielle Nachricht, dass ihr Gatte Karl Klimmer offiziell als vermisst gilt.

Beste Grüße,
Peter

[Beiträge [#273] und [#274] redaktionell aus dem Thema "Deutsches Reich: Wertschätzung von Belegen" in dieses von Peter genannte Thema verschoben]
 
Cantus Am: 13.06.2015 02:51:23 Gelesen: 667379# 275 @  
Ich habe hier eine Feldpostkarte mit Stempel vom 18.12.1915 der K.D. Feldpostexpedition der Grossherzoglich Hessischen 25.Reserve-Division. Daneben findet sich ein gestempelter Zweizeiler vom 5. Großherzoglich Hessischen Infanterie-Regiment 168. Ich nehme an, dass das die übergeordnete Ebene war, wo die Post durchlief. Liege ich da richtig?





Viele Grüße
Ingo
 
volkimal Am: 13.06.2015 06:11:08 Gelesen: 667358# 276 @  
@ Cantus [#275]

Hallo Ingo,

links auf der Karte siehst Du übereinander die Rangfolge von Armeekorps (ganz oben) bis zu Kolonne (unten). Dort ist auch eingetragen, dass der Soldat bei der 9. Kompanie des Infanerieregiments Nr. 168 war. (lila Zweizeiler). Die übergeordnete Stelle über die die Post befördert wurde, war die 25. Reserve Division (runder Stempel).

Viele Grüße
Volkmar
 
Max78 Am: 03.07.2015 21:41:12 Gelesen: 665487# 277 @  
Hallo zusammen,

hier ein schöner Feldpostbeleg aus dem Jahre 1917, mit Briefstempel der Kriegsamtstelle Düsseldorf vorder-und rückseitig, sowie einem Stempelvermerk "Zurück. Unzulässig weil verschlossen."



mit Grüßen Max
 
Sachsendreier53 Am: 08.07.2015 13:54:25 Gelesen: 664983# 278 @  
Feldpostkarte "Schlacht in Lothringen", geschrieben in Metz am 23.7.1917 vom Leutnant der Reserve Rose, Landwehr Infanterie Regiment 382, II. Bataillon 7. Kompagnie



mit blauen, runden Brief-Stempel FLIEGERABTEILUNG (A) 276

mit Sammlergruß,
Claus
 
10Parale Am: 12.07.2015 15:10:12 Gelesen: 664587# 279 @  
Sammler von Feldpost,

hier aus meinem Fundus Ansichtskarten mit Zensurstempel und Stempel K.D.FELDPOSTSTATION No.104 - interessant.

Stempel: Bahnhofs-Commandatur 5.VIII
Stempel: Militär-Eisenbahn-Betriebsamt Athus Bahnhof Longwy

Longwy gehört heute zu Lothringen und die berühmte Citadelle wurde im Augsust 1914 von deutschen Truppen besetzt (heute UNESCO Weltkuluturerbe rund um VAUBAN).

Die Rückseite der Karten zeige ich lieber nicht, sie zeigen eine Schwester vom Orden des Heiligen St. Vincent de Paul inmitten von Trümmern.

Vielleicht weiss jemand mehr zu diesen Stempeln, es ist nicht unbedingt mein Gebiet, sondern eine Art Geschichtsaufarbeitung.

Liebe Grüße

10Parale


 
Sachsendreier53 Am: 14.07.2015 10:27:03 Gelesen: 664281# 280 @  


Feldpostkarte aus Bukarest/Rumänien mit Ansicht des imposanten Gebäudes des Ministeriums des Äußeren. Die Karte trägt den Soldaten-Poststempel des Sächs. Pferdedepot Nr.172 der Militär-Verwaltung Rumänien. Geschrieben ist die Feldpostkarte am 21.2.1917 in Bukarest nach Miltitz in Sachsen.

mit Sammlergruß,
Claus
 
Altmerker Am: 22.07.2015 22:15:12 Gelesen: 663164# 281 @  
@ Cantus [#80]

Nicht so schön und ohne Tagesstempel, aber von der Marine. Es gab da wohl Dünkel, denn nicht Feld- sondern Marinepost ist da zu lesen.

Gruß
Uwe


 
10Parale Am: 04.08.2015 20:23:54 Gelesen: 661982# 282 @  
@ JFK [#639]

Hier noch was aus Focsani (Rumänien). Nicht wegen dem Stadttheater, nein, wegen der Feldpost (Stempel Reserve Fuhrpark Kolonnen Nr. 92 - 13.3.1917).

Liebe Grüsse

10Parale


 
Sachsendreier53 Am: 13.08.2015 14:57:02 Gelesen: 660959# 283 @  
Feldpostkarte mit Soldaten des 4.Reserve Infanterie Regiment 242, gestempelt mit Soldatenbrief/Stempel und Tagesstempel von KRAKAU (BZ.DRESDEN) vom 28.9.1914.

Im Hintergrund rechts im Bild der Hausgiebel von Moritz Tietze -Kupferschmiederei u. Apparatebauanstalt.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Eilean Am: 29.08.2015 14:01:17 Gelesen: 657971# 284 @  


Nun zeige ich auch mal was in der Feldpost. Frisch aus der Krabbelkiste, wegen der Münchner Briefträgerstempel eingeheimst.
 
Sachsendreier53 Am: 31.08.2015 14:57:25 Gelesen: 657680# 285 @  
Postablieferungsschein (Rückschein) aus dem Königlichen Amtsgericht Langensalza, mit Nachrichtvermerk vom 7.3.1913, adressiert an den Heizer Oskar Kellner in Kiel.

Die Postannahme wurde durch Kellner bzw. durch den Oberleutnant zur See und Adjutant Cranz mittels Truppenstempels (KAISERLICHE MARINE / KOMMANDO DER II.HALBFLOTTILLE) bezeugt.

Rückseitig ist der Tagesstempel KIEL-WIK a 26.4.1913 abgeschlagen.





mit Sammlergruß,
Claus
 
Altmerker Am: 31.08.2015 19:38:19 Gelesen: 657633# 286 @  
Ich widme mich al einer besonderen Einheit: Eisenbahnsicherungskompagnie. Ist wenig dazu zu finden.

Viele Grüße
Uwe






 
Sachsendreier53 Am: 08.09.2015 09:10:17 Gelesen: 656716# 287 @  
Ansichtskarte / Feldpostkarte aus Lille / Frankreich, mit Feldpoststempel der 123.INFANTERIE-DIVISION vom 27.7.1915. Daneben der BRIEFSTEMPEL der 123.Inf.-Div.Feldart.-Regt.Nr.245 * 2.Batterie



mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 01.10.2015 08:34:00 Gelesen: 654111# 288 @  
Feldpost/Ansichtskarte aus dem Truppen-Übungsplatz Warthelager bei Posen, gestempelt mit dem Tagesstempel des TRUPPEN ÜBUNGSPLATZ WARTHELAGER vom 26.9.1915 und dem Regimentsstempel des I. Rekruten-Depot Infant,-Regiment 19 * Görlitz



mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 26.10.2015 13:53:50 Gelesen: 651203# 289 @  
Noch eine Postkarte mit Ansicht des nördlichen Barackenlagers vom Truppenübungsplatz Warthelager und dem Tagesstempel vom 9.10.1915.







Feldpostkarte mit Feldpoststempel : K.D.Feldpost 18.5.18.9-10 V und Soldaten-Briefstempel S. B. -4. Kür. 7.- (Reiterregiment)

mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 06.11.2015 09:28:55 Gelesen: 649707# 290 @  
Feldpostkarte/Mosaikkarte aus Frankreich (Region Champagne-Ardenne) Chalons-sur-Marne, geschrieben am 5.9.1914 nach Werdau in Sachsen, mit Rechteckstempel Feldpostbrief 10/133.



mit Sammlergruß,
Claus
 
DL8AAM Am: 06.11.2015 17:47:19 Gelesen: 649639# 291 @  
@ Altmerker [#286]

Zur nicht wörtlich genannt, aber vielleicht hilft dieser Link "Das militärische Eisenbahn- und Seilbahnwesen im Alten Österreich und seine Bedeutung im Weltkrieg I - im besonderen im Krieg gegen Italien 1915/18" zum Einstieg etwas weiter: http://www.ogs.oeog.at/blatt5.htm

Ich hatte kürzlich auch mal eine Postkarte der "K. u. k. Eisenbahn- u. Telegraphenregiment" aus der Vorkriegszeit gezeigt, das war die Mutter der späteren k.u.k. Eisenbahntruppe: http://www.philaseiten.de/beitrag/111632



Viel Glück bei Deinen Recherchen. ;-)

Gruß
Thomas
 
10Parale Am: 22.11.2015 21:39:37 Gelesen: 647882# 292 @  
Dieser Stempel scheint zu dokumentieren, was man in Wikipedia so nachlesen kann. Natürlich wäre es besser, ein ordentliches Geschichtsbuch in die Hand zu nehmen, aber meistens haut es ja hin, was man im Internetlexikon so liest.

Die 9. Armee wurde eingesetzt um Russland anzugreifen und zu besiegen. Russland war 1914 mit seiner Armee in Südpolen tätig. Generaloberst Paul von Hindenburg leitete das Ganze. Nach der Schlacht um Lodz kam es zu einem langwierigen Stellungskrieg. Während eines russischen Rückzugs nahm die 9. Armee die Stadt Warschau ein.

Postkarte und Abstempelungsdatum 11.09.2015 sprechen für die geschichtlichen Fakten, die 9. Armee hatte sich 1915 festgesetzt. Der Text ist leider nur sehr schwer zu entziffern, wäre interessant.

Na ja, so kann man den Sonntag Abend mit Geschichte verbringen.

Liebe Grüße

10Parale


 
ilogy Am: 09.12.2015 20:26:58 Gelesen: 645884# 293 @  
Wertpaket per Feldpost



Hallo zusammen,

ich zeige hier eine Wertpaketkarte aus Posen vom 25.9.1916 an die Ostbank für Handel und Gewerbe, Filiale Lodz im damaligen Generalgouvernement Warschau.

Nach meinen Kenntnissen waren Wertpakete der Ostbank innerhalb des Generalgouvernements lt. Amtsblatt Verf. Nr. 113 erst vom 14.10.1916 an möglich. Hier allerdings ein Paket aus dem Reich, Absender war wahrscheinlich die Zentrale in Posen. Die Ostbank war für die Versorgung mit Besatzungsgeld zuständig, Inhalt waren wohl Banknoten.

Jetzt die Portobestimmung nach meinen Erkenntnissen.

Wertpakete waren nur ausnahmsweise in das Generalgovernemnt zugelassen, die Ostbank gehörte sicherlich zum Kreis der Feldpostberechtigten, deren Dienstpost aus dem Reich zum Feldposttarif versandt werden konnte, daher 30 Pfennig für ein Paket zwischen 5 und 6 Kilo (wurde allerdings nach Verkleben der Frankatur auf 565 Gramm berichtigt) 670 Pfennig Versicherungsgebühr.

Leider fehlen mir dazu die einschlägigen Verfügungen, ich kann nur ein zeitgenössisches Werk vorweisen, das auf den Feldposterlaß 256b verweist, vielleicht hat ein Leser diesen vorliegen und kann diesen mal zeigen.

Grundsätzliche Frage, hat jemand die Feldposterlasse 1914-1920 oder mir mitteilen, wie/wo man diese einsehen kann?

Ralf
 
HWS-NRW Am: 09.12.2015 21:46:56 Gelesen: 645869# 294 @  
Hallo, an Alle,

bin neu in diesem Forum, ich suche alles zu den Radfahrer-Truppenteilen im I. und II. Weltkrieg.

Hier mal ein Beleg aus meinem Exponat:

Eingeschriebener FP-Brief von der Ersatz-Radfahrer-Kompanie im Hannoverschen Jäger-Bataillon 10

Freue mich auf Reaktionen !

mit Sammlergruß
Werner


 
Lars Boettger Am: 30.12.2015 19:52:17 Gelesen: 642995# 295 @  
@ HWS-NRW [#294]

Ein wirklich einmaliger Brief aus Belgien! Es wurde nur die Einschreibegebühr mit den Germania-Marken frankiert.


Nach längerer Abstinenz ist es mir gelungen, eine interessante Karte zum Thema "Feldpost nach Luxemburg" zu erwerben. Der Absender war in der 4. Landsturm-Pionier-Kompagnie des V. Armeekorps (da ist der Briefstempel leider etwas schwach abgeschlagen. Die Karte wurde bei der Feldpost aufgegeben und mit einem aptierten Tagesstempel versehen. Da Luxemburg zwar de facto besetzt, aber politisch neutral war, unterlag die Postkarte einem Nachporto von 5 Centimes. In der Regel wurden eine entsprechende Portomarke dieser Wertstufe verwendet.

Offensichtlich hatte das Postamt BERCHEM keine 5-Centimes-Portomarken. Also wurde eine normale Freimarke verwendet. Dieser "Ersatz" kam schon mal vor, ist mir bisher weniger als 5x im 1. Weltkrieg begegnet.

Beste Grüsse!

Lars


 
Lars Boettger Am: 30.12.2015 20:08:09 Gelesen: 642987# 296 @  
Die Karte ist eigentlich schnell erklärt:

Portorichtig mit 5 Pfg. frankiert, daher kein Nachporto in Luxemburg

Zensurstempel von Trier

Aber was ist die Abkürzung des Soldatenbriefstempels?

S.B. Soldatenbrief
O.A.A.K. Offiziers-Aspiranten-Ausbildungs-Kursus
V.A.K. V. Armeekorps
 



Beste Grüsse!

Lars


 

HWS-NRW Am: 31.12.2015 14:40:42 Gelesen: 642858# 297 @  
Zum Jahresende eine passende FP-Karte, abgesandt am 31.12.1916:

Fotokarte eines Angehörigem der „Radfahrer-Abteilung des Reserve-Infanterie-Regiments 24", verschickt über die „Feldpostexpedition der 6. Reserve-Division“ mit blauem Briefstempel:



Ab Oktober 1915 war die Abteilung im Verband der 6. Infanterie-Division bis zum Mai 1917 bei „Stellungskämpfen vor Riga“ eingesetzt, danach stand sie als Reserve der Obersten Heeres-Leitung (OHL) bei der 8. Armee zur Verfügung.

Euch Allen ein gutes Neues Jahr

Werner
 
Marcello Am: 13.02.2016 00:07:21 Gelesen: 635849# 298 @  
Hallo miteinander,

hier meine neueste Erwerbung für meine Germaniasammlung.



Da Feldpost 1. Weltkrieg nicht mein Ding ist, wäre es klasse, wenn mir jemand bei der Bestimmung dieses Beleges helfen könnte. Mit Dank im voraus

Grüße
Marcel
 
HWS-NRW Am: 13.02.2016 13:31:36 Gelesen: 635757# 299 @  
@ Marcello [#298]

Hallo,

habe mal etwas nachgeforscht, meines Wissens müßte der Briefstempel bedeuten:

XIII. Armeekorps, Kraftfahrer, Feldlazarett 8

Das mit dem Feldlazarett 8 steht ja auch im Absender drin.

Und es handelt sich ja um ein Briefstück von einem dickeren Beleg/Päckchen, deshalb auch die "Zusatzfrankatur" von 10 Pfennig, wohl eingeliefert in der Feldpost-Station 95.

Aber bitte - keine 100% Deutung, gerade bei der FP im I. WK gibt es recht wenig Hintergrundinformation.

Anbei ein Vergleichsstück aus dem Feldlazarett Nr. 8. auf einer FP-Karte.



Beste Grüße
Werner
 
Marcello Am: 13.02.2016 14:48:43 Gelesen: 635739# 300 @  
@ HWS-NRW [#299]

Hallo Werner,

danke für die Information. Damit kann ich arbeiten. Schönes Wochenende.

Gruß
Marcel
 
wuerttemberger Am: 14.02.2016 08:10:31 Gelesen: 635600# 301 @  
@ HWS-NRW [#299]

Ich deute den Stempel als XIII K(öniglich) W(ürttembergisches) A(rmeekorps). Kraftfahrer ist schon eine sehr freie Interpretation.

Gruß

wuerttemberger
 
Marcello Am: 14.02.2016 10:10:58 Gelesen: 635580# 302 @  
@ wuerttemberger [#301]

Hallo,

Württemberger hat recht. Als ich es gestern nochmals betrachtet habe, kam ich auch auf XIII. Königliches Württembergisches Armeekorps.

Gruß
Marcel
 
HWS-NRW Am: 14.02.2016 16:18:39 Gelesen: 635522# 303 @  
@ HWS-NRW [#299]

Hallo,

das scheint tatsächlich die passende Bezeichnung zu sein, ich hab das mit dem "Kraftfahrer" auch nur übernommen, hätte zum Lazarett auch gut gepaßt, aber so scheint es exakt zu sein.

Beste Grüße
Werner
 
Marcel Am: 22.03.2016 21:41:50 Gelesen: 629561# 304 @  
Hallo!

Ich habe hier eine Feldpostkarte vom 17.09.1915 des Ersatz-Reservisten Karl Anke in der 8. Kompanie des Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 83, unterstellt dem XVIII. Reservekorps, nach Pößneck.

Die Bildseite zeigt wahrscheinlich Kämpfer der 8. Komp. im Unterstand irgendwo an der Aisne in den Argonnen.

Das XVIII. Reservekorps befand sich in der Champagnie, westlich der Argonnen in Stellungskämpfen seit dem 13.09.1914 und zum Zeitpunkt der Karte stand sie kurz vor der Herbstschlacht in der Champagne (22.09.1915 - 03.11.1915).

Karl Anke wird seit dem 07.10.1916 bei der Schlacht an der Somme vermisst. Er war 29 Jahre. [1]



schöne Grüße
Marcel

[1] http://www.denkmalprojekt.org/2014/poessneck_saale-orla-kreis_a-l_wk1_thuer.html
 
hajo22 Am: 22.03.2016 22:24:52 Gelesen: 629549# 305 @  
Ansichtskärtchen aus Douai vom 11.2.1915, geschrieben aus dem Lazarett "..wurde nun am 6.Februar am Kopf verwundet. Es ist nicht so schlimm. Aber ich mußte doch operiert werden." unfrankiert in die Schweiz als Feldpost verschickt. Dort Nachgebühr erhoben und mit 10 Rappen Portomarke ausgeglichen.



BG, hajo22
 
Marcel Am: 09.04.2016 23:52:07 Gelesen: 626868# 306 @  
Heute eine Feldpostkarte vom 24.11.1915 aus Ohrdruf nach Pößneck.

Der Truppenübungsplatz in Ohrdruf wurde bereits 1906 angelegt und bestand bis Dezember 2013. Vor 1906 wurde das unwegsame Gelände seit dem 19. Jahrhundert für Manöver genutzt.



schöne Grüße
Marcel

https://de.wikipedia.org/wiki/Truppen%C3%BCbungsplatz_Ohrdruf
 
dr.vision Am: 17.04.2016 10:50:20 Gelesen: 625737# 307 @  
Moin zusammen,

kann mir vielleicht jemand die Adresse erklären?

5. ???? Komp. 106

Und falls der Text der Karte auch noch "lesbar" wird, würde ich mich sehr freuen.



Danke beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
HWS-NRW Am: 17.04.2016 11:44:49 Gelesen: 625723# 308 @  
@ dr.vision [#307]

Hallo Ralf,

es könnte sich um einen "Genesenden-Kompanie" handeln, im 1. Weltkrieg gab es die, im Net leider halt keine mit der Nr. 106. Ansonsten fällt mir bei "Gens. KP" nichts passendes ein.

Gruß Werner
 
dr.vision Am: 20.04.2016 09:49:11 Gelesen: 625334# 309 @  
@ dr.vision [#307]

Moin zusammen,

hat wirklich keiner außer Werner eine Meinung zu der Adresse?

Ich freue mich über jede Antwort.

Danke und beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
Taschentuch Am: 20.04.2016 16:05:32 Gelesen: 625280# 310 @  
Hallo Ralf,

ich hätte jetzt vermutet, dass es sich nicht um ein "G" sondern um ein "L" handelt. Grund: Auch der erste Buchstabe seines Vornamens Ludwig ist der gleiche Schreibstil. Das der Schreiber den Buchstaben bisweilen auch anders schreibt, kam in der Zeit wohl vor. Also würde es nicht "Gens." sondern "Lens." oder ähnlich heißen.

Gruß aus der Lüneburger Heide
Michael
 
olli0816 Am: 20.04.2016 16:42:08 Gelesen: 625264# 311 @  
@ dr.vision [#307]

Ich kann jetzt hier komplett falsch liegen, aber ich habe ein bisschen gegoogelt:

Das 106. Infanterieregiment "König Georg" gehörte zur 48. Infaterie-Brigade zur 24. königlich sächsischen Division, die im ganzen 1. Weltkrieg an der Westfront gekämpft hat. Zu der Zeit in Flandern/Artois.

Der Stempel mit Nerchau ist bei Grimma in Sachsen. Von daher denke ich, dass das die Genesungs-Kompanie war.

Ob das wirklich stimmt, kann ich aber 100% nicht sagen. Eine Möglichkeit wäre es.

Hier der Link zu Wikipedia für die Einheit:

https://de.wikipedia.org/wiki/24._Division_(2._K%C3%B6niglich_S%C3%A4chsische)
 
dr.vision Am: 20.04.2016 19:39:58 Gelesen: 625230# 312 @  
@ Taschentuch [#310]
@ olli0816 [#311]

Ich danke euch für die schnellen Informationen. Die Genesungskompanie wäre eine gute Möglichkeit. Aber auch das L hat etwas Interessantes an sich. Mal sehen, ob sich noch jemmand zu Wort meldet.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
HWS-NRW Am: 20.04.2016 23:28:24 Gelesen: 625191# 313 @  
@ dr.vision [#312]

Hallo Ralf,

ich habe mal in meinen Unterlagen nachgesehen wegen der fraglichen Abkürzung "Lens", das paßt überhaupt nicht. Ich bin fest überzeugt, dass es sich nur um die Genesenden-Kompanie handeln kann, egal in welcher Division sie damals (am Heimatstandort) beheimatet war.

Gruß
Werner
 
dr.vision Am: 21.04.2016 07:41:06 Gelesen: 625154# 314 @  
@ HWS-NRW [#313]

Moin Werner,

danke für die Info.

Beste Grüße von der Ostsee in die alte Heimat.
Ralf
 
Sachsendreier53 Am: 22.04.2016 11:11:01 Gelesen: 624947# 315 @  
@ dr.vision [#307]

Ich weiß nur, dass es in Döbeln/Sa. ein Infantrie-Regiment gab. Vielleicht heißt es auch Gendarmerie-Kompanie.
 
dr.vision Am: 22.04.2016 15:02:26 Gelesen: 624884# 316 @  
@ Sachsendreier53 [#315]

Auch dir herzlichen Dank für die Info.

@ alle

Ich habe soeben die Antwort eines ausgewiesenen WK I Spezialisten bekommen. Es handelt bei der Anschrift auf der gezeigten Karte [#307] wirklich um die Genesenden Kompanie.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
hajo22 Am: 23.04.2016 11:34:35 Gelesen: 624685# 317 @  
Feldpostkarte aus dem Jahr 1917 mit Cognac-Werbung. Den gab's wohl auch beim Sturmangriff. Nachher sah man "uralt" aus.

Stempel: 12. Kompanie Grenadier Regt. König Friedr.Wilhelm I (2.Ostpr.) Nr.3



VG, hajo22
 
HWS-NRW Am: 23.04.2016 12:59:25 Gelesen: 624663# 318 @  
Hallo, Werbe-Feldpostkarten, angeboten von verschiedenen Unternehmen mit meist "kriegswichtigen Artikeln" gab es in beiden Weltkriegen, sie wurden den Soldaten gerne und natürlich kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Hier zwei Postkarten der Firma "Continental", die speziell für ihre Fahrrad-Reifen Reklame machten.





Abgesandt von einem Angehörigen der Kgl. Preussischen Flieger-Abteilung.

Eine weitere Karte bildet einen Radfahr-Soldaten der Luftlandetruppen (Fallschirmjäger) mit seinem auf dem Rücken verfrachteten Klapprad ab, ein schon sehr seltenes Motiv.



Gruß Werner
 
hajo22 Am: 23.04.2016 15:22:26 Gelesen: 624624# 319 @  
@ HWS-NRW [#318]

Von deutschen Fallschirmjägern im 1. Weltkrieg habe ich noch nichts gehört. Sollte es welche gegeben haben, dann waren das ausgesprochene Exoten, aber bestimmt keine größeren Einheiten. Ich kann es mir aber nicht vorstellen. Wo sollten sie denn eingesetzt worden sein? Der Soldat auf der Karte trägt ein Klapprad auf dem Rücken, aber doch keinen Fallschirm und ich sehe auch keinen rumliegen.

VG, hajo22
 
HWS-NRW Am: 23.04.2016 18:33:49 Gelesen: 624579# 320 @  
@ hajo22 [#319]

Hallo,

hier nur zu "Deiner" Information etwas über die italienischen "Bersaglieri".

Ab 1871 hatte in der Regel jedes Armeekorps ein Bersaglieri-Regiment als Korpsverfügungstruppe. Die operativ selbständigen Bataillone wurden im Einsatz im Regelfall den Divisionen zugeteilt. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg wurden sie mit Fahrrädern ausgestattet, später motorisiert, um im Rahmen motorisierter und gepanzerter Großverbände operieren zu können.



Sie trugen nach ihrer Landung natürlich nicht mehr ihren Fallschirm mit, ist ja logisch.

Gruß
Werner
 
Latzi Am: 23.04.2016 19:54:54 Gelesen: 624563# 321 @  
@ HWS-NRW [#320]

Ich bezweifele angesichts des Stands der Technik, dass es im 1. Weltkrieg Fallschirmspringer gab. Die Flugzeuge hatten gar nicht genug Nutzlast.

Gruß
Lars
 
HWS-NRW Am: 23.04.2016 20:37:24 Gelesen: 624559# 322 @  
@ Latzi [#321]

Hallo Lars,

anbei die HP, von der ich die Infos habe. Bei weiteren Nachforschung hieß es auf einer anderen HP, daß sie auch aus Flugzeugen abgesprungen sein sollen, was ich "so übernommen" habe. Eventuell liege ich da aber doch falsch, dann bitte ich um Entschuldigung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bersaglieri

Gruß Werner
 
hajo22 Am: 23.04.2016 23:35:33 Gelesen: 624506# 323 @  
@ Latzi [#321]

Na ja, theoretisch aus Zeppelinen und von Ballons. Die militärischen Ballonfahrer (z.B. Beobachter für die Artillerie) hatten Fallschirme an Bord um sich im Notfall retten zu können. Die deutschen Jagdflieger hatten wohl keine Fallschirme dabei. Der Ausstieg bei einem Abschuss wäre bei den Maschinen auch nicht leicht gewesen.

Ich glaube, wir sollten das Thema nicht weiter vertiefen. Dem "Bersaglieri" auf dem Foto wäre bestimmt der schöne Hut davon geflogen.

BG, hajo22
 
Sachsendreier53 Am: 25.04.2016 10:51:24 Gelesen: 624160# 324 @  
Feldpostkarte aus Königsberg in Preussen, Partie am Schlossteich. Abgestempelt ist die Karte mit Bandststempel am 10.1.1915 und mit Truppenstempel des I.Rekruten-Depot ERSATZ-BATAILLON INFANTERIE-REGT. NR. 43



mit Sammlergruß,
Claus
 
HWS-NRW Am: 25.04.2016 13:07:56 Gelesen: 624128# 325 @  
Von mir heute Belege, geschrieben im Reserve-Lazarett I + III, die im Bootshaus der Villa Hügel und in der Kolonie Altendorf eingerichtet wurden.







Hochinteressant, das in diesem Lazarett sogar vorgedrucktes Briefpapier, eventuell für Offiziere, zur Verfügung gestellt wurde.

Gesucht wird von mir immer noch eine Abbildung aus dem Reservelazarett II !

mit Sammlergruß
Werner
 
hajo22 Am: 25.04.2016 18:32:47 Gelesen: 624071# 326 @  
Feldpost in den Deutschen Kolonien:

Auch in Deutsch-Ost-Afrika wurde im 1. Weltkrieg bis zur Kapitulation im November 1918 gekämpft. Kommandeur der Schutztruppe war Paul von Lettow-Vorbeck. Zu den Ereignissen siehe dazu Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Weltkrieg_in_Ostafrika

Feldpostkarte aus Daressalam vom 27.10.1914 nach Taveta. Auf der Ansichtsseite ist ein mir unbekannter Dampfer (vermutlich ein Reichspostdampfer) abgebildet der laut Karte (rechts unten Ansichtsseite) "Zur Heimat" unterwegs ist.



Wer kann weitere Feldpostbelege aus den Deutschen Kolonien zeigen?

BG, hajo22
 
olli0816 Am: 25.04.2016 19:47:21 Gelesen: 624034# 327 @  
Wegen den Fallschirmspringern im 1. Weltkrieg steht etwas in Wikipedia:

Die militärische Luftfahrt begann im 18. Jahrhundert mit der Verwendung von Fesselballons, um feindliche Stellungen auszuspähen. Aus diesem führte Charles Leroux am 14. April 1889 einen Fallschirmabsprung aus ca. 1.000 m Höhe durch, der aber als Rettungssprung diente. Die Geschichte des Fallschirmspringens selbst reicht weiter zurück. Mit der ersten größeren Verwendung von Flugzeugen während des Ersten Weltkrieges (1914–1918) sahen die Armeen auch ein größeres Anwendungsfeld für den militärischen Fallschirmabsprung. Den ersten bekannten Luftlandeeinsatz führten am 4. Oktober 1916 Oberleutnant Maximilian von Cossel und Vizefeldwebel Rudolf Windisch nach einer Luftanlandung an der Ostfront durch. Der erste bekannte Sprungeinsatz war im August 1918, als 4 italienische Offiziere hinter den österreichischen Linien absprangen. Im Oktober 1918 sprang eine französische Sabotagetruppe mit Fallschirmen in den Ardennen ab. [1]

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Fallschirmj%C3%A4ger
 
hajo22 Am: 25.04.2016 23:58:33 Gelesen: 623974# 328 @  
@ olli0816 [#327]

Das waren also dann 2-4 Soldaten, die die Luftlandetruppe darstellte. Na toll.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 26.04.2016 16:13:22 Gelesen: 623794# 329 @  
Hier mal etwas, was man an der Peripherie der Feldpost im 1. Weltkrieg in die Sammlung aufnehmen kann (oder auch nicht) als Memorabile:

Ein Deutsch-französischer Soldaten-Sprachführer. Ich zeige die Vorderseite und die Rückseite des "Sprachführers".



Das ganze Heftchen besteht aus Redewendungen in Deutsch, dann Lautsprache Französisch und französischer Schreibweise.

Ob der viel geholfen hat, weiß ich nicht. Vielleicht bei Verhören frz. Kriegsgefangener oder z.B. bei der Übersetzung gefundener/beschlagnahmter frz. Dienst- und Feldpost?

VG, hajo22
 
HWS-NRW Am: 26.04.2016 17:00:54 Gelesen: 623775# 330 @  
@ hajo22 [#329]

Hallo,

das ist doch ein tolles Dokument, so etwas darf heute sogar mal im Wettbewerb präsentiert werden, fällt in den Bereich "social philatelie", Gratulation !

mit Sammlergruß
Werner
 
hajo22 Am: 26.04.2016 17:07:52 Gelesen: 623773# 331 @  
@ HWS-NRW [#330]

Danke, sehe ich auch so. Das Heftchen ist komplett und in guter Erhaltung.

---

Feldpostkarte aus Posen vom 26.1.1915 mit Dienststempel der Flieger-Ersatz-Abteilung Nr. 4.

Auf der Ansichtsseite der Karte ist das "Hôtel de Rome" in Posen abgebildet. Ob es das heute noch gibt?

Der Absender, ein "Flieger"(= einfacher Soldat der Luftwaffe), wird dort bestimmt nicht Quartier bezogen haben.



BG, hajo22
 
Manne Am: 27.04.2016 18:41:16 Gelesen: 623593# 332 @  
Hallo zusammen,

hier ein Feldpostbrief aus Namur in Belgien vom 24.8.15.

Der Absender war bei der 1. Batterie vom Landsturm-Fußartillerie Bataillon XIII A.-K. und schrieb an seine Eltern in Schwenningen.

Gruß
Manne


 
westfale1953 Am: 28.04.2016 17:11:59 Gelesen: 623433# 333 @  
Hallo zusammen,

Feldpostkarte von STRASSBURG GRÜNEBERG mit sauberem Truppenstempel



Bernhard
 
HWS-NRW Am: 28.04.2016 18:55:57 Gelesen: 623404# 334 @  
Hallo,

von mir ein aktueller Zugang in meine Radfahrer-Sammlung



Postkarte eines Angehörigen der 1. Radfahrer-Kompanie des Reserve-Jäger-Bataillons Nr. 7

Die Einheit war der 28. Reserve-Infanterie-Brigade unterstellt, zum Zeitpunkt des Versand der Karte war die Einheit bei Stellungskämpfen bei Verdun (21.12.1915 - 9.9.1916) eingesetzt, abgeschlagen sind ein violetter Rahmen-Briefstempel der Einheit und ein Stempel der "Kaiserlichen Feldpost Nr. 97".

mit Sammlergruß
Werner

P.S. Ich suche weiterhin FP-Belege der Radfahrertruppen im I. und II. Weltkrieg
 
10Parale Am: 05.05.2016 21:32:21 Gelesen: 622200# 335 @  
@ Feldpost Sammler

Hier eine Foto Karte von Conflans (Westfront), abgeschlagen mit 2K-Stempel K.D.Feldpoststation am 25.1.1916 nach Strasbourg.

Sonderstempel: ETAPPENKOMMANDATUR

Geburtstagsgruß eines Soldaten an eine Dame in Strassburg im Elsass (leider kann ich den kurzen Text nicht ganz entziffern).

Interessant am Ende der Zeilen eine zweizeiliger Stempel "Mobile Etappen-Kdtr. 5/XV, Armee-Abteilung von Strantz"

Hermann von Strantz (1853 - 1936) stammte aus einer preußischen Offiziersfamilie. Er war kommandierender General des V. Armee Korps. Ebenfalls war er Kommandeur der Armeeabteilung "von Strantz", die zwischen "Maas und Mosel" operierte. Das Hauptquartier befand sich im Chateau de Moncel.

Conflans dürfte der alte Name der Gemeinde Pont-Saint-Vincent sein, dass sie ich Umfeld des Hauptquartiers befand. Die Bildkarte bestätigt dies wohlwollend.

Liebe Grüße

10Parale


 
Marcel Am: 06.05.2016 22:21:24 Gelesen: 622007# 336 @  
Habe heute eine Feldpost-Karte eines Landwehrmannes (Lagerwärter) vom 09.06.1915 aus dem Kriegsgefangenenlager Czersk (Westpreußen/Pommern) nach Pößneck (Thüringen). Das Lager, zwischen Czersk und dem Dorf Łukowo gelegen, war der 17. Inspektion (Aufsichtsbehörde) unterstellt. [2]



Hier waren ca. 50,000 Kriegsgefangene verschiedener Nationalitäten (Russen, Ukrainer, Rumänen u.a.) untergebracht, davon sind etwa allein 5.000 Rumänen und 3.000 Russen umgekommen an Erschöpfung und Krankheiten. Von den Bunkern, in denen die Gefangenen lebten, gibt es heute keine Spur mehr. Die einzige traurige Erinnerung an das Lager ist der große Waldfriedhof, wo in Massengräbern etwa 4.500 Gefangene begraben sind. Zu Ehren aller toten Gefangenen des Lagers wurde in der Mitte des Friedhofs eine Steinpyramide mit Inschriften in russischer Sprache aufgestellt. [1]

schöne Grüße
Marcel

[1] http://www.forum.eksploracja.pl/viewtopic.php?f=6&t=25938
[2] http://prussianpoland.com/czersk.html
 
Sachsendreier53 Am: 17.05.2016 14:46:01 Gelesen: 620153# 337 @  
Ungelaufene Ansichtskarte "Zerschossene Lokomotive bei Tapiau", ca.1915, Verlag Kahan & Co.,GmbH.,Königsberg in Preussen, mit blauen Feldpoststempel Lazarett-Zug 10.





Feldpostkarte vom 26.6.1917 mit Ansicht einer Schlachtszene an der Somme, geschrieben von Soldat Gottfried Beurer, Divisions-Bautrupp, Staffel 119, Deutsche Feldpost 156.

Zweizeiliger Truppenstempel: Mun. Kol. n / A. Nr.182 der Staffel 119.

mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 03.06.2016 14:08:45 Gelesen: 616660# 338 @  
Feldpostkarte aus Hammerstein (Gefangenenlager/Westpreußen) nach Leipzig, mit Ansicht einer Gruppe russischer Kriegsgefangener.

Die am 11.6.1915 abgestempelte Karte trägt zwei Stempel des K.S.Landsturm Infanterie-Ersatz-Bataillon Chemnitz.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 20.06.2016 13:17:19 Gelesen: 614115# 339 @  
Offiziers-Feldpostbrief vom 28.8.1915 des Hauptmann Kirsten, im Grenadier-Reserve-Regiment 100, 1. Bataillon, adressiert nach Ostritz in Sachsen.

Text vorn:
Durchbruchsversuch der Franzosen.
Fürchterliche Artillerie. Schießerei.
Vorläufig wieder Bataillonsführer.
Urlaub nach v.Hartmanns Rückkehr.
Urlaubsmitteilung an Dr.Gö.s betref.
Nünnich. Einschlag in Artillerie-Küchenunterstand: 5 Mann tot.




mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 05.07.2016 09:57:14 Gelesen: 611917# 340 @  
Feldpost-Einschreiben 696 Nr.47 der Kassen-Kommision des Bay.32.Inf.Regiment II. Batl. vom 13.8.1918, adressiert nach GÖSSNITZ (Thüringen) an die Firma Artur Ernst Glasewald,(Glasewald 1861-1926) Begründer des deutschen Philatelistenverbandes.

Ankunft des Schreibens in Gössnitz am 16.8.1918



mit Sammlergruß,
Claus
 
HWS-NRW Am: 06.07.2016 23:53:32 Gelesen: 611581# 341 @  
Von mir heute noch ein Neuzugang für mein Radfahrer-Exponat:



Weihnachtsgruß eines Angehörigen der "Kgl. Pr. Reserve-Radfahrer-Kompanie Nr. 81"

Die 81. Reserve-Division (81. Reserve-Abteilung) war eine Einheit der Kaiserlich Deutschen Armee. Die Division war Ende Dezember 1914 gegründet worden. Sie war Teil der zweiten großen Welle neuer zu Beginn des Ersten Weltkrieges, die zu den 75. bis 82. Reservedivisionen gezählt wurde, sie unterstand zunächst dem XXXXI Reservekorps. Die Division kämpfte zunächst an der Westfront, erste Aktivitäten fanden in den Gräben westlich der Somme statt. Im April 1915 wurde sie an die Ostfront transportiert und kämpfte in der „Gorlice-Tarnów Offensive“ sowie in der Schlacht von Lemberg.

mit Sammlergruß
Werner
 
HWS-NRW Am: 15.07.2016 13:10:13 Gelesen: 610584# 342 @  
Von mir heute mal wieder an die Forum-Leser zur Thematik "eventuelle Gebührenermäßigung für Soldaten im Felde".

Ich habe verschiedene "Zeitungsbestellungen", die von Soldaten im I. WK aufgegeben wurden. Die Gebühr für den normalen Nutzer (Zivilisten) betrug damals 50 Pfennig je Bestellung, auf meinen "Gebührenkarten" sind aber jeweils nur 40 Pfg. je Auftrag verklebt worden. Kann mir jemand hier weiterhelfen, gibt es event. eine schriftliche "Gebührenbestätigung" ?



Hier wurde die Gebühr von 40 Pfennigen auf der Formular-Rückseite verklebt und am 23.5.1917 entwertet



Bestellung einer Zeitung vom Infanteristen Wagner aus dem Bayer. Reserve-Infanterie-Regiment, 3. Kompanie vom 25.7.1913, bezahlt 3 x 40 Pfennig für drei Monate

Ich hoffe auf Reaktionen und danke im Voraus.

mit Sammlergruß
Werner
 
10Parale Am: 17.07.2016 15:26:05 Gelesen: 610328# 343 @  
@ HWS-NRW [#341]

Vielleicht wäre dies auch etwas für Ihr Radfahrer-Exponat. Lieder kann ich die russische Schrift nicht lesen. Der Stempel der 158. Radfahrer-Kompanie ist gut auf der Karte abgeschlagen, rückseitig eine Szene aus dem militärischen Alltag, allerdings mit Pferden.

Vielleicht kann jemand bei der Übersetzung auf der Bildseite Nr. 132 fff. in russischer Sprache behilflich sein.

Ludendorff hatte jedenfalls zum Zeitpunkt der Entwertung (5.8.18) schon längst erkannt, dass der Krieg verloren war. Was suchten Radfahrer in Russland?

Liebe Grüße

10Parale



 
inflamicha Am: 17.07.2016 16:54:45 Gelesen: 610311# 344 @  
@ 10Parale [#343]

Hallo,

abgebildet ist Kavallerie beim Verlegen von Feldtelefonleitungen.

Gruß Michael
 
HWS-NRW Am: 17.07.2016 18:56:30 Gelesen: 610288# 345 @  
@ 10Parale [#343]

Hallo,

ich denke mal, das ist die Radfahr-Kompanie Nr.153, aber die Karte ist schon sehr interessant.

mit Sammlergruß
Werner
 
HWS-NRW Am: 19.07.2016 16:39:44 Gelesen: 610019# 346 @  
Hallo,

heute wieder zwei Zugänge in meiner Abteilung "Lazarette"



Karte eines Soldaten, der sich im Juli 1917 im Reserve-Lazarett Nr. I in der "Villa Hügel" befand.



Brief des Musketiers Schaar an seinen Vater, der Soldat war im März 1915 "Gast" im "Reserve-Lazarett Versuchs-u. Lehrbrauerei in Berlin N 65 (Wedding)" mit violettem Einkreis-Steg-Briefstempel des Lazaretts.

mit Sammlergruß
Werner
 
Latzi Am: 19.07.2016 19:47:54 Gelesen: 609947# 347 @  
@ HWS-NRW [#346]

Ich gebe zu, ein Lazarett in der Villa Hügel hat mich neugierg gemacht - die reichste Familie des Reiches beherbergt Verwundete? Ein rührendes Bild, das wohl kaum zur Kaiserzeit passt.

Der verlinkte Beitrag erwähnt auf der ersten Seite in Lazarett in der Bierhalle Hügel und dem Bootshaus:

https://media.essen.de/media/wwwessende/aemter/41/stadtarchiv/6_Lazarett.pdf

Und schon stimmt mein Weltbild wieder. ;)

Gruß
Lars
 
HWS-NRW Am: 19.07.2016 20:22:47 Gelesen: 609913# 348 @  
@ Latzi [#347]

Hallo Lars,

natürlich wurde das Lazarett nicht im Wohnhaus der Villa Hügel selber eingerichtet, es wurden dafür Nebengebäude genutzt, es gab wohl ein weiteres "Lazarett III" für Patienten im Offiziersrang dort eingerichtet (siehe mein Beitrag [#325]).

mit Sammlergruß
Werner
 
Fips002 Am: 31.07.2016 21:24:29 Gelesen: 608007# 349 @  
Feldpostbrief aus Ogenbargen, 22.9.16 nach Einbeck.

Absender ist der Gefreite Halbfass, Absperrkommando Flugplatz (bei) Wittmund, Post Ogenbargen. U.a. schreibt er: Das Luftschiff welches hier stationiert war ist diese Nacht ab gefahren und nach Köln verlegt man vermutet, daß es wegen Holland geschah, bestimmtes weiß mann allerdings nicht.

Im Februar 1916 wurde ein Standort für Luftschiffe in Wittmund errichtet. Das Heer nutzte diesen Flugplatz nur wenige Monate und er wurde an die Marine übergeben. Die Marine bezeichnete den Ort Wittmundhaven. Diverse Luftschiffe der Kriegsmarine waren bis Ende des Krieges dort stationiert. Von hier aus flogen sie Aufklärungsflüge über der Nordsee sowie auch Bombenangriffe auf Ziele in Großbritannien.



Gruß Dieter
 
Sachsendreier53 Am: 11.08.2016 11:11:30 Gelesen: 606772# 350 @  
Ansichtskarte / Feldpost mit Tagesstempel OSTERODE in Ostpreussen vom 21.1.1916 und Zweizeiler: Soldaten Brief 1.Komp Ers.-Batl.I.-R.18





Ansichtskarte / Feldpost mit Feldpoststempel vom 13.6.1917 und Briefstempel der Kaiserlichen Marine / 3.Masch.-Gew.-Komp. / 2.Mar.Inf.Regt.

mit Sammlergruß,
Claus
 
zackigerPitter Am: 11.08.2016 11:49:14 Gelesen: 606764# 351 @  


Feldpost-Antwortkarte
Stempel: DÜSSELDORF KSt r1r 11.1.15. 8-9V
Anm.: + auf dem Felde der Ehre
Empfänger: Kriegsfreiwilliger (Otto) Gösling, Marine Inf.-Reg. 3, 10. Komp. 2. Marine Div. 3. Marine Brigade 3. Bataillon, Marinekorps im Felde

Außen den Feldpostbelegen, die in DÜSSELDORF gelaufen sind, habe ich noch ein gebundenes Werk "Rhein und Düssel", 1915, 416 Seiten mit unzähligen Bildern
[illustrierte Wochenschrift zum Düsseldorfer Generalanzeiger].

Ich habe mir da nur die DÜSSELDORFer rausgescannt, da sind also Bilder aus dem ganzen Kriegsgebiet enthalten. Ist immer ganz nett, philatelistische Belege mit Bildern unterlegen zu können. Einige dieser Bilder habe ich als Ansichtskarte(n) wiedergefunden.

@ Latzi [#347]

Da sind auch Bilder von dem Essener Lazarett-Zug enthalten, wie weitere aus Lazaretten.
 
Sachsendreier53 Am: 25.08.2016 08:56:47 Gelesen: 604965# 352 @  
Feldpostkarte "Beobachtungsposten auf dem Berge" mit Feldpoststempel der K.D.Feldpostexpedition der Landwehr Division Bredow vom 30.1.1916 nach Wermsdorf / Sachsen.



Feldpostkarte "Beim Stäbchentransport" mit Feldpoststempel der K.D.Feldpoststation Nr.78 vom 28.7.1916 und Briefstempel des Feldrekrutendepot - 23.I.-D. Königl.Sächs.XII.A.-K.



mit Sammlergruß,
Claus
 
zockerpeppi Am: 25.09.2016 17:37:38 Gelesen: 600696# 353 @  
Diese Ansichtskarte habe ich heute auf der Briefmarkenbörse in Luxemburg Stadt gekauft:

2. Landsturm Infanterie Bataillon 3 Kompagnie Siegburg. Geschrieben in Petingen (Luxemburg) am 5.7.1916 nach Spandau.

Feldpoststempel K.D. Feldpoststation * Nr 1 * vom -6.7.16 9-10V



liebe Grüße
Lulu
 
stampmix Am: 26.11.2016 08:25:42 Gelesen: 591712# 354 @  
Hallo zusammen,

diese Ansichtskarte des kleinen Ortes Spöck wurde am 3.2.1917 an Fräulein Ella im Nachbarort als portobefreite Feld-Postkarte versandt und erhielt als Tagesstempel den sauber abgeschlagenen Kreis-Obersegmentstempel

SPÖCK / (AMT KARLSRUHE) / * *



mit bestem Gruß
stampmix

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Kreisobersegmentstempel auf Belegen"]
 
Lars Boettger Am: 04.12.2016 12:48:13 Gelesen: 590785# 355 @  
Feldpostkarte aus Wilhelmshaven, frankiert mit 5 Pfennigen. Leider hat der Absender keinen militärischen Dienstgrad auf die Karte geschrieben. Im September 1914 fand auch noch keine organisierte Zensur für die Post nach und von Luxemburg statt - Feldpost wurde in der Regel über die Zensurstellen geleitet (Ausnahmen bestätigen hier wieder die Regel). Die Karte wurde, im Gegensatz zu den meisten Feldpostkarten, nicht unfrei versandt. Das setzte voraus, dass sich der Absender über den neutralen Status von Luxemburg bewusst war.

Beste Grüße!

Lars


 
HWS-NRW Am: 05.12.2016 10:04:17 Gelesen: 590657# 356 @  
Hallo,

heute noch ein Beleg aus dem Reserve-Lazarett I und III in der "Villa Hügel".



Neben dem Parkhaus wurde auch das Bootshaus zur Unterbringung der Soldaten genutzt.



Vorgedruckter Beleg mit passendem Briefbogen, ob dieses Lazarett nur für Offiziere bereit gehalten wurde, läßt sich nicht belegen.

mit Sammlergruß
Werner
 
Lars Boettger Am: 05.12.2016 20:10:49 Gelesen: 590581# 357 @  
Die nächste Karte ging von Nennig (kleiner Weinort an der Mosel - 936 Einwohner / 1939) an Fräulein Victoire Kox in Remich. Fräulein Kox muss einen nachhaltigen Eindruck auf die Soldaten gemacht haben, die 1914 Luxemburg besetzt hatten - eine Reihe von Karten sind an sie adressiert. Die Karte wurde von der luxemburgischen Post als unfrei behandelt und mit den Inlandspostkartentarif von 5 Centimes nachtaxiert. Netterweise ist die Nachportmarke mit dem Zweikreisstempel entwertet, der ab 1881 in vier Typen registriert ist. Die Stempeltype wurde bis November 1940 verwendet.

Beste Grüße!

Lars


 
Sachsendreier53 Am: 12.01.2017 13:53:31 Gelesen: 584131# 358 @  
Feldpostkarte adressiert am 8.9.1917 nach Eichwalde/Berlin, mit Rechteckstempel/Zweizeiler 6.KOMPAGNIE 1.MATROSENREGIMENT.





Feldpostkarte geschrieben am 11.5.1917, abgestempelt am 12.5.nach Berlin, mit Briefstempel Königlich Preussisches 3.Garde-Feldart.- Regt.2.Batterie.


mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 30.01.2017 12:05:05 Gelesen: 581344# 359 @  
Feldpostkarte "An den Ufern der Aisne" (Frankreich), freigemacht mit Tagesstempel der FELDPOSTSTATION Nr.46 vom 5.9.1915.





Pfingstkarte/Feldpost, gestempelt mit Maschinenstempel aus BERLIN-SCHÖNEBERG am 26.5.1917 nach Dresden Altstadt mit Brief-Stempel * Bau-Ersatz-Kompagnie 2 * Eisenbahn-Regiment Nr.1

mit Sammlergruß,
Claus
 
Cantus Am: 13.03.2017 02:13:33 Gelesen: 576656# 360 @  
Hallo,

ich habe hier eine Ganzsachenpostkarte aus der deutschen Kolonie Togo, entwertet mit deutschem Feldpoststempel vom 21.7.1919 und nach Hitzkirchen gelaufen und von dort weitergeleitet bis schließlich nach Bad Harzburg. Dazu habe ich die Frage, ob man aus der Kennzahl unten im Stempel herleiten kann, ob diese Karte tatsächlich in Togo aufgegeben worden war.





Viele Grüße
Ingo
 
volkimal Am: 13.03.2017 09:23:35 Gelesen: 576634# 361 @  
@ Cantus [#360]

Hallo Ingo,

die Karte sieht für mich ziemlich "seltsam" aus.

1) Togo wurde schon kurz nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges von Großbritannien und Frankreich besetzt. Die deutsche Polizeitruppe kapitulierte am 27. August 1914. Die ersten "neuen" Briefmarken erschienen schon im Mai 1915.

2) Wieso sollte ein Stempel der deutschen Feldpost noch 8 Monate nach Kriegsende verwendet werden?

Wie sieht eigentlich die Rückseite der Karte aus?

Viele Grüße
Volkmar
 
hajo22 Am: 13.03.2017 10:00:19 Gelesen: 576623# 362 @  
@ Cantus [#360]

Brrrr, da läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken. Da stimmt doch gar nichts.

VG, hajo22
 
wuerttemberger Am: 13.03.2017 10:08:46 Gelesen: 576617# 363 @  
@ Cantus [#360]

Die Ganzsache wurde von einem Soldaten, der damals im Grenzschutz Ost eingesetzt wurde, als Formular verwendet.

Gruß

wuerttemberger
 
hajo22 Am: 13.03.2017 10:13:55 Gelesen: 576615# 364 @  
@ wuerttemberger [#363]

Es kann keine andere Erklärung geben. Mit TOGO hat das Stück nichts zu tun. Leider habe ich keine FP-Nummernaufstellung des Grenzschutzes Ost. Dürfte m.M. nach aber stimmen. Ich habe auch irgendwo noch FP des Grenzschutzes (interessantes Sammelgebiet).

VG, hajo22
 
Cantus Am: 13.03.2017 14:35:11 Gelesen: 576596# 365 @  
Hallo zusammen,

mit diesen Detailinformationen von euch wäre die Sache von vornherein klar gewesen, aber mir kam die Karte auch einfach nur merkwürdig vor, ausgelöst durch den sehr sauberen Stempel und die unbeschriebene Kartenrückseite. Ich war davon ausgegangen, dass sich da ein Soldat einfach nur ein hübsches Sammlerstück produzieren wollte, deshalb auch meine Frage nach der Stempelnummerierung.

Viele Grüße
Ingo
 
DFP14-18 Am: 13.03.2017 19:17:10 Gelesen: 576575# 366 @  
Es stimmt. Der Stempel wurde beim Grenzschutz Ost verwendet. Ursprünglich gehörte er zur 107. Infanterie-Division. Verwendung beim GO (Grenzschutz Ost) zwischen März 1919 und Februar 1920 im Raum Georgenburg / Schmalleningken. Bedient wurden hauptsächlich Ämter und Polizeistellen.

Die Echtheit ist aber allein aus der Betrachtung der Vorderseite nicht ersichtlich!
 
HWS-NRW Am: 13.03.2017 19:45:57 Gelesen: 576562# 367 @  
@ Cantus [#360]

Hallo Ingo,

ich habe in meinem Radfahrer-Exponat zwei Feldpost-Karten der "Bückeburger" aus der Nachkriegszeit, die waren im gesamten Zeitraum des 1. WK u.a. im Verbund der 13. Division nur an der Westfront eingesetzt worden.



5.-11.11.1918 Abwehrschlacht in der Champagne und an der Maas
12.11.1918 Räumung des besetzten Gebietes und Marsch in die Heimat

Von einem Einsatz in Togo ??? keinerlei Hinweise und Deine GA-Postkarte weist auch noch Wertzeichen auf, welches bei echter Feldpost auch nicht notwendig war.

mit Sammlergruß
Werner
 
HWS-NRW Am: 15.03.2017 13:13:15 Gelesen: 576461# 368 @  
Hallo,

heute wieder ein neuer Beleg für meine FP-Sammlung der "Radfahrtruppen", das Exponat wird während der Rhein-Ruhr-Posta 2017 gezeigt:



Postkarte eines Offiziers der "Reserve-Radfahrer-Kompanie Nr.8" in der 8. Bayerischen Reserve-Division an sein "Fräulein" mit Grüßen aus den Hochvogesen

mit Sammlergruß
Werner
 
calliostoma Am: 15.03.2017 13:44:29 Gelesen: 576450# 369 @  
Ein Wertbrief vom Grenzschutz Ost (rückseitig Siegel) an den Album-Hersteller H. Schwaneberger in Leipzig.



Gruß

Dirk
 
Cantus Am: 15.03.2017 14:43:27 Gelesen: 576438# 370 @  
Hallo,

gibt es einen Link, unter dem man die Kennzahlen der Feldpoststempel des 1. Weltkrieges nachschlagen kann?

Viele Grüße
Ingo
 
HWS-NRW Am: 15.03.2017 19:28:57 Gelesen: 576383# 371 @  
@ Cantus [#370]

Hallo Ingo,

es gibt ein Feldpost-Buch von der Arge Feldpost 1914-1918, frage da doch bitte mal nach.

mit Sammlergruß
Werner
 
hajo22 Am: 15.03.2017 23:41:13 Gelesen: 576334# 372 @  
Postkarte mit Ansicht des Flusses Szczara beim Ort Slonim, gestempelt "Deutsche Feldpost" 12.1.1919 nach München adressiert.

Absender ist ein Leutnant des Freiwilligen Bataillons Nr.15, Ostfront (Grenzschutz Ost).

Portofreie Feldpostkarte (meines Wissens mußten nur Briefe über 50 gr mit 10 Pfg. frankiert werden) mit Einheitenstempel "Freiwilligen Bataillon Nr.15/Briefstempel"). Der Einheitenstempel war für die Portofreiheit erforderlich.



Der Grenzschutz Ost setzte sich zusammen aus ehemaligen Frontkämpfern der Westfront, deren Heimatorte im Osten lagen und aus Freiwilligenverbänden zumeist Ostdeutschlands.

VG, hajo22
 
skribent Am: 17.03.2017 09:18:30 Gelesen: 576138# 373 @  
Guten Morgen Zusammen,

zu diesem Thema kann ich einige Belege beisteuern, und alle zum Thema "Eisenbahn",



Die Bildseite der Karte ist völlig uninteressant, dafür aber die Stempel.
Dreizeiler: Mil. Eis. Dir. 6 * Masch. Amt 2 Brest Litowsk * Br.B.Nr.______
Briefstempel: MIL.-EIS.-MASCHINENAMT 2 BREST-LITOWSK
KD Felspoststation Nr, 191 - 19.8.1916

Mir ist leider nicht klar, warum diese einfache Feldpostkarte, gerichtet an eine Zivilistin, in Brest-Litowsk in Brief-Bruch mit der Nummer 95 eingetragen wurde.



Vordruckbrief der: Hauptkasse der Militär-Generaldirektion der Eisenbahnen, Warschau 1.
Briefstempel: MILITÄR-GENERALDIREKTION DER EISENBAHNEN * WARSCHAU * HAUPTKASSE
Tagesstempel: WARSCHAU - 28.3.1917
durchgestrichen: E.D.S.m.Z. = Eisenbahn-Dienst-Sache mit Zug

MfG >Franz<
 
skribent Am: 18.03.2017 10:04:32 Gelesen: 575918# 374 @  
Guten Morgen Zusammen,

heute wieder 2 Belege!

Einmal von der "Kgl.Pr.Eisenbahn-Betriebs-Kompagnie Nr. 77" mit "K.D.Feldpostexpedition des Oberkommandos der Heeresgruppe V. Mackensen - 13.1.1917"



und vom "Bataillon Nr. 3 * Königlich Preussische Eisenbahn-2. Kompagnie" und "K.D: Feldpoststation Nr. 91 - 24.6.1915"



MfG >Franz<
 
skribent Am: 20.03.2017 08:48:16 Gelesen: 575687# 375 @  
Guten Morgen Zusammen,

hier wieder 2 Belege von der Ostfront:



Auf der AK ist der Bahnhof von Riga abgebildet, die Karte ist mit dem Briefstempel "Militär-Eisenbahn-Betriebs-Amt Riga * (M.E.D.)" versehen und mit einem Zweizeiler "Marke Eigenbau" Hauptbahnhof - Getlingsmoor. Hoffentlich habe ich das richtig entziffert.



Auf der AK ist ein kleiner Teil der Stadt Libau abgebildet. Auf der Rückseite ist ein Briefstempel "Mil. Eisenb. Direktion 8 * Verkehrsamt Libau" abgeschlagen sowie der Tagesstempel der K.D.Feldpoststation Nr 165 (?) vom 9.7.1916 abgeschlagen.

MfG >Franz<
 
GSFreak Am: 01.04.2017 00:14:53 Gelesen: 573705# 376 @  
Hier eine Feldpostkarte (ehemals Ukraine-Ansichtskarte) aus 1915; Feldflieger-Abtlg. 38.

Ulrich


 
skribent Am: 04.04.2017 15:52:09 Gelesen: 572833# 377 @  
Guten Tag Zusammen,

heute wieder 2 Belege "Eisenbahner" im Feld.



AK von Laon nach Rostock, Feldpostexpedition der 15. (?)-Division - 1. 2. 1916.
Briefstempel von "Eisenbahn-Betriebskompagnie Nr. 35"



AK von Kronstadt nach Berlin, K.D. Feldpoststation Nr. 301 - 27.11.1916
Briefstempel "Eisenbahn-Betriebskompagnie Nr. 46"

MfG >Franz<
 
Cantus Am: 06.04.2017 09:23:23 Gelesen: 572399# 378 @  
Von mir eine Karte vom 24.8.1915, gelaufen nach Essen, mit rückseitig vorgedrucktem Text.





Viele Grüße
Ingo
 
HWS-NRW Am: 06.04.2017 10:10:37 Gelesen: 572385# 379 @  
@ Cantus [#378]

Hallo Ingo,

die Einheit war zum Zeitpunkt der Kartenaufgabe im Verband der 28. Infanterie-Division in der Champagne in Stellungskämpfe (19.06.-21.09.1915) involviert.

mit Sammlergruß
Werner
 
skribent Am: 06.04.2017 15:28:58 Gelesen: 572272# 380 @  
Guten Tag Zusammen,

heute zwei Karten von "Königlichen",



Eine Ansichtskarte von Schirmeck nach Charlottenburg mit Briefstempel von der "KGL.PR.FESTUNGS-EISENBAHNBAHN-BAUKOMPAGNIE No. 7", K.D. Feldpoststation Nr. 125 - 11.5.1915



Künstlerkarte an einen Matrosen mit Briefstempel "KÖNIGL.FESTUNGS-EISENB.-BAU-KOMP.No.13, Deutsche Feldpost - 25.7.1917

MfG >Franz<
 
Cantus Am: 07.04.2017 15:05:37 Gelesen: 572075# 381 @  
Bei meinen Osterkarten habe ich diesen Ostergruß gefunden, gelaufen am 1.4.1915 nach Osnabrück.





Viele Grüße
Ingo
 
skribent Am: 11.04.2017 14:42:06 Gelesen: 571400# 382 @  
Guten Tag Zusammen,

ich bin mal wieder an der Reihe!



Ak von Charleroi mit Tagesstempel von CHARLEROI - (BELGIEN) - 20.9.1915 - Briefstempel: "MILITÄR-EISENBAHN-DIREKTION 3 * ABTLG. VIII"



Feldpostbrief nach Königstein i. Taunus, K.D. Feldpost - 12.7.1917 (Rest aptiert), Briefstempel: "MILITÄR-EISENBAHN-DIREKTION 3 * STAB"

MfG >Franz<
 
skribent Am: 17.04.2017 12:40:51 Gelesen: 569217# 383 @  
Guten Tag Zusammen,

zwei weitere Karten von Eisenbahntruppen im Ersten Weltkrieg:



AK von Mlawa nach Berlin-Steglitz, Feldpost: Kais. Deutsche Feldpoststation Nr. 71 - 9.8.1915 Briefstempel: Festungs-Eisenbahnbau-Kompagnie 4



Foto-Karte vom "Schnellzug nach Düsseldorf" - ohne Feldpoststempel, mit Briefstempel: Festungs-Feldbahn-Betriebs-Abteilung Nr. 2

MfG >Franz<
 
GSFreak Am: 05.05.2017 23:26:48 Gelesen: 566637# 384 @  
Hier eine Feldpostkarte mit Stempel des XIX. Armeekorps vom 05.01.1917 und beigesetztem Einzeiler: Starkstrom-Abteilung.

Gruß Ulrich


 
skribent Am: 10.05.2017 09:35:09 Gelesen: 566317# 385 @  
Guten Tag Zusammen,

innerhalb von 10 Tagen verschickte der Gefreite Milleg an seine Ehefrau Maria in Bremen bei Soest die nachfolgend aufgereihten Feldpostkarten.

Sie wurden hergestellt in der Magdeburger Lichtdruck-Anstalt Richard Kramer. Wie umfangreich diese Serie war, entzieht sich meiner Kenntnis.





Die 175 m lange Eisenbahnbrücke bei Fourmies in Nordfrankreich wurde errichtet von der Reserve-Eisenbahn-Bau-Kompagnie 20 und der Eisenbahn-Bau-Kompagnie 25. Der Gefreite Milleg muss bei der Militärischen Eisenbahn-Direktion in Charleroi eingesetzt gewesen sein, denn dort wurde seine Post aufgegeben und zwar 18., 22. und 27. Januar 1915.

MfG >Franz<


 
Cantus Am: 03.06.2017 17:50:37 Gelesen: 561048# 386 @  
Im Schützengraben ging es wohl nur selten so ruhig zu, wie uns diese Feldpostkarte glauben machen will, die am 2.5.1916 nach Hungen gelaufen ist.





Viele Grüße
Ingo
 
GSFreak Am: 10.06.2017 00:34:43 Gelesen: 559593# 387 @  
Hier eine "Ansichtskarte" von der "Fahrt nach Rußland" (lt. handschriftlichem Text). Auf der Bildseite erbeutete Geschütze in Kowno, auf der Anschriftseite ein Deutscher Feldpoststempel vom 25.10.1917 sowie ein Briefstempel "Feldrekrutendepot, 7 Kompanie".



Gruß Ulrich
 
DERMZ Am: 24.06.2017 19:56:45 Gelesen: 557578# 388 @  
Guten Abend,

Im Juni 1915 war eine Feldpostkarte nach Euskirchen unterwegs. Der Schreiber war mit seiner Situation zu diesem Zeitpunkt recht zufrieden, er schreibt folgendes:

Herrn Otto Dietsch
Goldwarengeschäft
Euskirchen
(Rheinland)

Eydtkuhnen, d. 4/6. 15
Liebe Schwester und Schwager,
Für gesandtes Päckchen
besten Dank und war
es ausgezeichnet. Wir
liegen hier jetzt bereits
6 Wochen und ist es schon
auszuhalten. Hoffendlich
gehts noch lange so weiter,
denn hier kann uns
nichts passieren.
Mit herzlichem Gruß an
dich, Otto und Jungens
verbleibe Euer Konrad

Abs: Wehrmann Schaub

So, nun genug geschrieben, jetzt gibt es die Bilder dazu:





Eydtkuhnen war lange Zeit Grenzstadt zwischen Deutschland und Russland. heute liegt es in Rußland (Kaliningrad Oblast). Interessant auch die Entwicklung des Bahnhofs: lange Zeit wurde Eydtkuhen als Spurwechselbahnhof genutzt (Endbahnhof der Preußischen Ostbahn). Hier zitiere ich gerne aus Wikipedia: "Die normalspurige Ostbahn stieß in Eydtkuhnen auf die russischen Breitspurgleise, so dass wegen der unterschiedlichen Spurweiten keine durchgängige Zugverbindung möglich war. So fuhren Züge aus Sankt Petersburg bzw. Leningrad bis Eydtkuhnen, wo die Fahrgäste am selben Bahnsteig in einen preußischen Zug mit Normalspur umstiegen. In der Gegenrichtung geschah das dagegen im zwei Kilometer entfernten, ebenfalls als Spurwechselbahnhof ausgebauten russischen bzw. litauischen Bahnhof Wirballen, heute Kybartai in Litauen."

https://de.wikipedia.org/wiki/Tschernyschewskoje

Auch zum Empfänger ein kleiner Hinweis, sein Geschäft gibt es auch heute noch, allerdings unter neuem Namen: Optik Kirchberger:

http://optik-kirchberger.de/traditionsbetrieb-seit-1909/

Viele Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 28.09.2017 22:06:18 Gelesen: 541240# 389 @  
Hallo zusammen,

diese Feldpostkarte mit einem Stempel der Feldpostexpedition der 2. Bayerischen Infanterie Division vom 29.08.1916 gefällt mir aus zwei Gründen besonders:




Karte vom Infanteristen Wilhelm Schmidbauer beim 15. Bayerischen Infanterie-Regiment. Bisher ist mir noch kein Feldpostbeleg mit einem privaten Absenderstempel bei der Feldpost aufgefallen. Keine Ahnung, wie viele Soldaten sich solche Stempel anfertigen ließen. Ab Februar 1917 durfte Wilhelm Schmidbauer den Stempel bestimmt nicht mehr verwenden. Damals wurden genaue Absenderangaben aus den Feldpoststempeln verbannt. Wie der bayerische Feldpoststempel danach ausgesehen haben könnte zeigt Cantus hier: http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/39969

Die zweite Besonderheit ist die "Marke" oben rechts. Vor der netten Dame ist eine "35". Wer weiß, was die zu bedeuten hat?

Wilhelm Schmidbauer hat in dem Fall eine Ansichtskarte aus St. Quentin verwendet. Saint-Quentin ist eine nordfranzösische Stadt im Département Aisne in der Region Hauts-de-France. Die Beschreibung der Ansichtskarte ist in Deutsch: "St. Quentin, Basilika und Denkmal von 1557."

Viele Grüße
Volkmar
 
hajo22 Am: 11.10.2017 18:25:11 Gelesen: 539229# 390 @  


Belgische "Beute-Ganzsache" in der Formularverwendung als portofreie Feldpostkarte entwertet mit FP-Stempel "K.D.Feld-Poststation No.55 vom 2.9.". Geschrieben am 31.8.1914 aus der "Gegend von Charlesville".

Eine Entwertung des belgischen Postwertzeichens war natürlich nicht erforderlich, sondern dürfte aus rein patriotischen Propagandagründen erfolgt sein.

hajo22
 
GSFreak Am: 19.10.2017 18:43:58 Gelesen: 537960# 391 @  
Hier eine Feldpostkarte, abgeschickt aus dem Vereinslazarett St. Joseph's Krankenhaus in Potsdam.

Kreisstegstempel mit Gitterbogen oben und unten, POTSDAM 3, UB a, 02.07.1915.

Auf der Rückseite findet sich eine Handzeichnung (Kopierstift), die einen Husaren zeigt vor einem Hinweisschild "Hainholz". Der Absender diente im Husarenregiment 13.

Hainholz (Hannover) ist wahrscheinlich der Heimatort des Absenders (und Zeichners).



Kann man den ovalen Lazarettstempel hierbei auch als "Briefstempel" bezeichnen?

Gruß Ulrich
 
hajo22 Am: 19.10.2017 20:44:59 Gelesen: 537929# 392 @  
@ GSFreak [#391]

Kann man den ovalen Lazarettstempel hierbei auch als "Briefstempel" bezeichnen?

Ich denke ja wie jeder Stempel einer militärischen Einheit. Ich verstehe unter einem Lazarett ein Militärkrankenhaus, das letztlich eine "Militärinstitution" darstellt und in Kriegszeiten wie jedes Krankenhaus besonderen Schutz genießt. Stichwort: Z.B. Rotes Kreuz.

hajo22
 
DERMZ Am: 21.10.2017 13:34:49 Gelesen: 537578# 393 @  
Guten Samstag,

mir kam eine Karte aus Brügge in die Hände, die ich gerne vorstellen mcöhte und auch eine Frage dazu habe



Die Karte ist wohl aus den ersten Tagen der Besetzung von Brüüge, oder zumindest aus den ersten Tagen der Anwesenheit der Königlich-Preußischen Landsturm Bataillon Marburg in Flandern.

Unteroffizier Muth schrieb damals nach Michelbach bei Marburg an Lehrer Kornmann - leider fehlen mir noch ein paar kleine Passagen:


Feldpostkarte

Herrn Lehrer Kornmann
Hochwohlgeboren
Michelbach
Post Marburg


Lophem b. Brügge, den 13/11 14.
Mein lieber Herr Kornmann!
Nach 100stündiger Fahrt hier angekommen
in unserem Quartier jetzt in einem
Schloß, geht hier bei uns sehr gut.
Verpflegt werden wir von der Garnison.
Kaffee in Lophem gibt es nur nicht
sonst haben wir über nichts zu klagen.
Unserer Dienst ist Bahnüberwachung
Schöne Gegend hier (Flachland) viele
...., sonst arme Leute. Kameraden
... daß die Fensterscheibe ..... Hoffentlich kommen wir
bald wieder nach dorthin. Viele Grüß an ganze Familie
Unterofz Muth 2.... Landst. Btl. Marburg 43
General .... Brügge
... I.


Aber nun meine Frage: Mir ist bekannt, daß Feldpost vom Porto befreit war, allerdings tragen diese Karten dann entweder einen Feldpoststempel oder einen Tagesstempel, diese Karte allerdings nicht. Kann es sein, daß es der entsprechende Stempel noch nicht fertig war, oder wurde der Batallionsstempel als Entwerter anerkannt? Wer kann mir da helfen?

später 1915:

Viele Grüße

Olaf
 
volkimal Am: 21.10.2017 15:31:21 Gelesen: 537543# 394 @  
@ DERMZ [#393]

Hallo Olaf,

den Text habe ich so gut es geht gelesen. Beim Namen denke ich, dass es heißt "Lehrer Kaneman". Man merkt aber, dass der Absender der Karte bei der Rechtschreibung nicht sicher war. Den Namen Kaneman habe ich zwar nicht gefunden, es könnte aber auch durchaus Kahneman oder Kannemann heißen.

Jetzt zum Text der Karte:

Lophem b. Brügge, den 13/11 14.
Mein lieber Herr Kaneman!
Nach 100stündiger Fahrt hier angekommen
in unserem Quartier jetzt in einem
Schloß, geht hier bei uns sehr gut.
Verpflegt werden wir von der Gemeinde.
Kaffe u. Cigarren gibt es nur nicht
sonst haben wir über nichts zu klagen.
Unserer Dienst ist Bahnüberwachung
Schöne Gegend hier (Flachland) viele
Schlößer, sonst arme Leute. Kanonnen
hörbar daß die Fensterscheibe klirren Hoffentlich komen wir
bald wieder nach dorten. Viele Grüß an ganze Famlie
Unterofz Mutt 2. ??? Landst. Btl. Marburg 43
Genral Guvernement Brügge
Aachen I.

Ich habe auch einige grammatikalisch falsch geschriebene Wörter markiert.

Zur Frage bzgl. der Feldpost kann ich nichts genaues sagen. Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit, weshalb ein Tagesstempel fehlt. Die Ansichtskarte kann in einem Brief gelegen haben.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 21.10.2017 16:03:38 Gelesen: 537533# 395 @  
@ volkimal [#394]

Vielen Dank Volkmar,

Der Name des Lehrers ist wirklich Kornmann, ich habe eben noch eine spätere Karte gefunden, dort ist deutlich der Name Kornmann und Lehrer in Michelbach zu lesen. Auch das Internet findet einen Lehrer Kornmann und der Offizier hieß Muth, auch das ist verbrieft - siehe Bild



Aber die anderen Worte sind mir wieder eine große Hilfe. Danke.

Jetzt bleibt nur die Frage offen, wie es sich mit dem Stempel verhält? Vielleicht kennt ja jemand im Forum die Antwort.

Viele Grüße

Olaf
 
GSFreak Am: 21.10.2017 16:58:14 Gelesen: 537518# 396 @  
Eine weitere Feldpostkarte mit einer Handzeichnung (Tusche) auf der Rückseite. Dargestellt ist offenbar ein russisches Bauernhaus (lt. Text: "Grüsse aus der Zeit der Russischen Offensive" mit möglichem Hinweis auf einen Ort "Bol......a".)

Die Karte ist abgestempelt von der K.D. Feldpostexped., 9. Kavallerie Division am 04.04.1916.

Der Schreiber war im II. Landsturm-Infanterie-Bataillon Diedenhofen (XVI.5), 3. Kompagnie. Dieses Bataillon war Teil der 10. Armee unter Generaloberst Eichhorn und an der Ostfront eingesetzt.

Des Weiteren findet sich ein gestempelter Zensurvermerk "GEPRÜFT Leutnant" mit Unterschriftskürzel.



Gruß Ulrich
 
volkimal Am: 21.10.2017 17:05:29 Gelesen: 537516# 397 @  
@ DERMZ [#395]

Hallo Olaf,

gut, wenn man noch andere Karten hat, wenn die Schrift schlecht zu lesen ist. Mit dem Stempel, den du jetzt zeigst, sind auch die drei ??? bei mir im Text klar. Es muss natürlich "Kp." sein. Allerdings ist mir diese Abkürzung nicht klar.

Weiß einer von Euch, was das "Kp." beim Absender bedeutet?

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 21.10.2017 17:10:54 Gelesen: 537511# 398 @  
@ volkimal [#397]

Hallo Volkmar,

das müsste, so wie im Batallionsstempel die Abkürzung für "Königlich-Preussisch" sein.

Viele Grüsse

Olaf
 
volkimal Am: 21.10.2017 17:35:16 Gelesen: 537501# 399 @  
@ DERMZ [#398]

Hallo Olaf,

das hatte ich auch überlegt. Dann hätte es aber eigentlich "K.P." sein müssen. An den Stempel oben hatte ich aber in dem Moment nicht gedacht.

Viele Grüße
Volkmar
 
GSFreak Am: 21.10.2017 18:06:15 Gelesen: 537492# 400 @  
@ volkimal [#397]

Kp. steht doch sicherlich für Kompanie.

Gruß Ulrich
 
hannibal Am: 21.10.2017 19:58:19 Gelesen: 537469# 401 @  
Hallo,

eigentlich nicht mein Sammelgebiet, gefunden in einem größeren Briefelot.

Vorderseitig hübsche Karte mit Geburtstagsgrüßen des Telegraphisten Steinmetz Fernsprechabt. 624 aus Russland an seine Mutter nach Tröglitz.

K.D.Feldpost 26.4.17.2-3 N



Viele Grüße
Peter
 
HWS-NRW Am: 21.10.2017 21:07:37 Gelesen: 537445# 402 @  
@ GSFreak [#400]

Das heißt natürlich "Kaiserliche Deutsche Feldpostexpedition" (K.D. Feldpostexpedition) und nicht KP (Kompanie) (Wikipedia läßt grüßen).

mit Sammlergruß
Werner
 
reichswolf Am: 22.10.2017 00:55:21 Gelesen: 537399# 403 @  
@ HWS-NRW [#402]

Das ist falsch. Es heißt natürlich Kompagnie. Alles andere ist völlig sinnlos und auch mit Wikipedia nicht begründbar.
 
reichswolf Am: 22.10.2017 02:54:05 Gelesen: 537377# 404 @  
@ hannibal [#401]

Wenn du die Karte nicht brauchst, ich nehme sie dir gerne ab. Falls du noch mehr Feldpost aus dem I. WK hast, ich habe immer Interesse. Ich versuche nämlich gerade bis zum hundertjährigen Jubiläum des Kriegsendes einen Feldpost-Beleg von jedem Tag des Krieges zu sammeln. :-)
 
volkimal Am: 22.10.2017 08:47:06 Gelesen: 537335# 405 @  
@ HWS-NRW [#402]

Hallo Werner,

in diesem Fall heißt das "Kp" garantiert nicht "Kaiserliche Deutsche Feldpostexpedition". Wenn überhaupt wäre es das "Königlich Preußische Landsturm Bataillon" gewesen.



Ich hatte die Frage nach dem "Kp" gestellt, als ich nicht in meine Sammlung sehen konnte. Es hätte aber auch genügt, bei Philaseiten etwas weiter zurückzugehen. Das "Kp." als Kompanie kommt durchaus häufiger bei den Absenderstempeln vor. Hier zwei Beispiele aus den letzten Beiträgen:



Der rechte Stempel ist ein privater Absenderstempel eines Soldaten aus dem Beitrag [#389]. Dort stellte ich die Frage nach weiteren solcher Stempel. Olaf hat im Beitrag [#395] den nächsten gezeigt - und zwar von Unteroffizier Muth:



Am Anfang des ersten Weltkrieges hat man übrigens sehr genaue Angaben zum Absender und zum Truppenteil gemacht. Später war das nicht mehr gestattet. Man sieht es auch deutlich bei den Vordruckkarten:



Auch hierbei wurde u.a. die Kompanie mit angegeben.

Viele Grüße
Volkmar
 
HWS-NRW Am: 22.10.2017 11:03:58 Gelesen: 537299# 406 @  
@ volkimal [#405]

Mein lieber Volkmar,

nun muß ich wirklich Einspruch erheben, denn die Begriffe KP (Kompanie) oder ähnl. kleinere militärische Einheiten kommen halt in den offiziellen, fast immer gleichen Feldpoststempeln im I. WK nicht vor, was Du da bei Kompanie präsentierst, sind die (Absender)Briefstempel einzelner Kompanien, die von den Einheiten meist selber in Auftrag gegeben wurden.

Glaube es mir bitte, ich habe drei FP-Sachbücher geschrieben und wenn Du mal bei "Kaiserliche Deutsche Feldpost ... usw." googelst und Dir die Bilder ansiehst, wirst Du schnell feststellen, daß sie fast alle im oberen Bereich des FP-Stempels gleich lauten. Und im unteren Teil gibt es zwar Bataillone, Divisionen usw. aber keine Kompanien.





mit Sammlergruß
Werner
 
DFP14-18 Am: 22.10.2017 11:18:22 Gelesen: 537296# 407 @  
@ hajo22 [#392]

Es gibt verschiedenste Arten von Lazaretten im 1. WK. Vereinslazarette waren jedoch im Gegensatz zu den anderen keine primär militärische Einrichtungen. Es waren fast ausnahmslos reguläre Krankenhäuser, die im Krieg in Lazarette für die heimatliche Versorgung von Soldaten umbenannt/umorganisiert wurden. Und da die Unterhaltung eben nicht ausschließlich durch militärische Organisation geschah, sondern von privaten nicht-militärischen Vereinen/Gesellschaften o.ä. waren es eben "Vereins"-Lazarette (im Gegensatz z.B. zu den "Kriegslazaretten" und dergleichen). Sehr viele wurden vom Roten Kreuz unterhalten/unterstützt. Trotzdem ist der Stempel dieser Vereinslazarette natürlich ein Briefstempel, der notwendig war, um die Portofreiheit zu bestätigen.

Insgesamt ein interessantes Thema!

Gruß
 
DFP14-18 Am: 22.10.2017 11:30:02 Gelesen: 537290# 408 @  
Gründe, warum kein postalischer Stempel abgeschlagen wurde gibt es verschiedene, und es kommt häufig vor. Entweder wurden Karten im Umschlag verschickt (schon erwähnt) oder einer Person mitgegeben, die in die Heimat fährt. Es könnte auch sein, dass der Aufwand im Ortspostamt durch Masseneinlieferung so hoch war, dass Post auch ungestempelt durchgelassen wurde. Oder die zuständige Feldposteinrichtung bei einem Vormarsch noch nicht anwesend war. Es gibt weitere Gründe, die waren nur die häufigsten. Es ist insgesamt gesehen keine Besonderheit und kommt recht häufig vor, kein Seltenheitsmerkmal!

Gruß von mir
 
DFP14-18 Am: 22.10.2017 11:32:58 Gelesen: 537288# 409 @  
@ volkimal [#397]

Kp ist die Abkürzung von Kompagnie, unzweifelhaft!

Gruß Uli
 
DFP14-18 Am: 22.10.2017 11:42:16 Gelesen: 537282# 410 @  
Hallo Reichswolf,

warum suchst Du dann nicht eine Gemeinschaft, die sich speziell mit der Feldpost im 1. Weltkrieg beschäftigt? Da kannst Du tauschen und Infos in jeder Menge und höchster Qualität erhalten. Suche nach "http://www.deutsche-feldpost1914-18.de";.

Gruß
Uli
 
DERMZ Am: 22.10.2017 12:19:05 Gelesen: 537073# 411 @  
@ DFP14-18 [#408]

Vielen Dank Uli für die Ausführungen, dann erschliesst sich mir der Postweg ein wenig. In dem speziellen Fall denke ich, dass die entsprechende Feldposteinrichtung noch nicht vor Ort war und die Karte normal befördert wurde.

Grundsätzlich ist dieses - wie Du schreibst - nichts Besonderes und Seltenes, für mich allerdings schon, ich sehen diesen Bataillonsstempel der Marburger nach 40 Jahren zum ersten Mal - aber das ist nur meine persönliche Wertschätzung.

@ alle anderen

Entschuldigt, ich wollte keine Diskussion entfachen, ob Kp jetzt für Königlich-Preussisch oder Kompagnie steht. Für mich würde beides Sinn machen, wobei ich nicht entscheiden möchte, was denn nun richtig oder falsch ist. Aber danke für Eure Hilfe.

Viele Grüsse

Olaf
 
reichswolf Am: 22.10.2017 12:25:19 Gelesen: 537024# 412 @  
@ HWS-NRW [#402]

Ich weiß jetzt, wo es hakt. Du musst die Beiträge ab [#393] nochmals lesen, dann merkst du, dass du die Frage falsch verstanden hast. Das fragliche Kp. steht auf dem ursprünglichen Beleg nicht in einem Stempel, sondern handschriftlich. Etwas weiter unten im Thread steht es dann in einem Absenderstempel, nicht in einem Tagesstempel. Letztere gibt es tatsächlich nicht extra für so kleine Einheiten wie Kompagnien, Truppenstempel oder private Absenderstempel dagegen führten sogar einzelne Züge.
 
volkimal Am: 22.10.2017 13:26:38 Gelesen: 536815# 413 @  
@ HWS-NRW [#406]

Hallo Werner,

wie Olaf im letzten Beitrag [#412] richtig beschreibt, haben wir einfach aneinander vorbei geredet. In Tagesstempeln der Deutschen Feldpost kommt die Abkürzung "Kp." für Kompanie natürlich nicht vor.

Viele Grüße
Volkmar
 
reichswolf Am: 02.11.2017 02:20:17 Gelesen: 534904# 414 @  
Hier mal eine FP-Karte mit einem, wie ich finde, interessanten Text. Sie trägt den Stempel K. D. FELD-POST-EXPED. 19. INF. DIV. (Schriever-Nr. 426) mit Datum 26.11. (1914) und lief nach Braunschweig an den Verein ehemaliger Jäger und Gardeschützen. Leider kann ich den Ort, an dem die Karte geschrieben wurde, nicht finden, vielleicht liegt ein Schreibfehler des Soldaten vor.



Der Text lautet (inkl. der Fehler):

????? d. 24.11.1914.
Liebe Kameraden!
Wir hier hier schon 14 Tage
mit der 2 Ersatzabteilung von
Goslar her, dicht vor ?????
unweit von Reims im Schüt-
zengraben, wir konten damals
leider nicht zum 10 Battelion
kommen, und sind deshalb
den Oldenburgischen Infantrie
Regiment 91 zugeteilt, und
bilden hier die 9 Kompanie
Jäger Kompanie. Hier sieht
es eben traurich aus, die
ganzen Dörfer, und die ganze
Ernte auf den Feldern ist voll-
ständig vernichtet, hier haben
wir
diese Tage schon ziemlich
starkes Frostwetter gehabt. Bin
auch hier im Felde auf meine
alten Tage am 10 noch zum Ober-
jäger befördert. Mir gehts sons gut
im Felde hoffentlich auch alle Kame-
raden daheim. Viele Grüße aus dem
Felde sendet allen Kameraden Robert
Wehr.
Meine Adresse ist Oberjäger Rob. Wehr
Jäger Kompanie 91 Infantrie Regiment
3 Battelion 19 Division 10 Armekorps
 
volkimal Am: 02.11.2017 02:40:21 Gelesen: 534897# 415 @  
@ reichswolf [#414]

Hallo Reichswolf,

auf der Karte steht eindeutig "Corsi". Wie wäre es mit "Courcy" ca. 9 km nördlich von Reims.

Wenn Du "Weltkrieg Courcy" bei Google eingibst findest Du so einiges.

Viele Grüße
Volkmar
 
reichswolf Am: 02.11.2017 02:57:20 Gelesen: 534895# 416 @  
@ volkimal [#415]

Stimmt, Courcy wird wohl gemeint sein. Manchmal bin ich echt betriebsblind. Danke!
 
reichswolf Am: 07.12.2017 19:33:27 Gelesen: 527725# 417 @  
Heute zeige ich einen Feldpost-Irrläufer, wie ich in dieser Form noch keinen gesehen habe. Aufgegeben wurde die Karte am 29.5.1917 in MÜNSTER * (WESTF.) 2 i. Adressiert war sie an einen Angehörigen der 8. Kompanie des Infanterie-Regiments 619. Dort war der Adressat aber nicht, sondern laut handschriftlichem Vermerk beim Infanterie-Regiment 184. Auch da war er aber nicht zu finden, denn jede von der 1. bis zur 7. Kompanie und die 1. MG-Kompanie des Regiments stempelte die Karte mit einen Vermerk, dass der Empfänger nicht bei ihnen zu finden sei. Zu guter Letzt findet sich noch ein handschriftlicher Vermerk im Felde auf der Karte.


 
Manne Am: 08.12.2017 14:13:07 Gelesen: 527653# 418 @  
Hallo,

eine Feldpostkarte vom 28.05.1916.

Gruß
Manne


 
DFP14-18 Am: 13.12.2017 15:35:36 Gelesen: 526883# 419 @  
@ volkimal [#397]

Kp heißt natürlich Kompagnie. "Königlich preußische" wäre in diesem Kontext unsinnig.
 
Cantus Am: 31.01.2018 04:02:16 Gelesen: 508808# 420 @  
Von mir ein Ansichtskarte, gelaufen am 16.11.1915 mit Feldpoststempel von der 3. Batterie Feldartillerie bei der 13. Ersatz-Division.



Viele Grüße
Ingo
 
DFP14-18 Am: 01.02.2018 22:45:30 Gelesen: 507942# 421 @  
Hallo Ingo,

zwar ist es eine schöne Karte, aber Deine Beschreibung muss ich doch etwas korrigieren. Eine 13. Ersatz-Division hat es nämlich nicht gegeben. Der Soldatenbriefstempel lautet korrekt: 3. Batterie-Feldartillerie-Regiment Nr. 95. Der Feldpoststempel ist einer von der 10. Ersatz-Division und zwar Katalog-Nr. 1346 des aktuellen Stempelkataloges der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost 1914-1918 (sog. Borlinghaus-Katalog), früher Schriever-Nr. 993. Das Regiment wurde am 15.7.1915 aufgestellt und gehörte zur 10. Ersatz-Feldartillerie Brigade der 10. Ersatz-Division. Es verblieb unter anderer Unterstellung immer im Rahmen der 10. Ersatz Division und wurde am 23.12.1918 aufgelöst. Dies ein wenig zur Militärgeschichte, was für die Sammler von Feldpost immer auch wichtig ist. Nichts für ungut, ein schöner Beleg von Dir!

Viele Grüße Uli


 
olli0816 Am: 02.02.2018 16:31:33 Gelesen: 507341# 422 @  
Hallo,

ich habe hier zwei Karten von Lyck in Ostpreussen nach der Wiedereroberung 1915. Die Stadt wurde erheblich zerstört, wie man an den beiden Karten sehen kann. Das interessante ist, dass die beiden Aufnahmen sehr nah voneinander gemacht wurden. Die Stadt wurde dreimal von Russland erobert/besetzt und beim dritten mal endgültig am 14.2.1915 von den Deutschen zurückerobert.

Die erste Karte zeigt eine zerstörte Häuserzeile in Lyck und ist als Feldpostkarte gelaufen. Der Absender war in der 77. Reservedivision, die an der Winterschlacht in Masuren beteiligt war. Zu der Zeit, wo die Karte abgesendet wurde, war die Division bei Suwalki, etwas östlich von Lyck in Stellungskämpfe verwickelt (Wikipedia).



Die zweite Karte wurde an der Kirche des Ortes ganz in der Nähe zur ersten aufgenommen. Weiter hinten kann man den Straßenzug der ersten Karte sehr gut erkennen. Auf der Rückseite der Karte ist ein Stempel der Einheit und ein Text. Anhand des Stempels kann ich nicht genau entziffern, welche Einheit das war. Der Text könnte vom 27.10.1915 stammen, es fehlt aber die Jahreszahl.



Grüße
Oliver
 
DFP14-18 Am: 02.02.2018 19:05:04 Gelesen: 507184# 423 @  
Hallo Oliver,

der Soldatenbriefstempel bedeutet in der vollen Version: "2. Rekruten-Depot des Infanterie-Regimentes 147". Der offizielle Name des Regimentes lautete ab dem 27.08.1915: "Infanterie-Regiment General-Feldmarschall von Hindenburg (2. Masurisches) Nr. 147". Dies kann man an der handschriftlichen Absenderangabe nachvollziehen. Das aktive Regiment war mobil seit dem 2.8.1914 im Verband der 37. Infanterie-Division und war beteiligt an der "Schlacht bei Tannenberg". Im Dezember 1915 wurde es an die Westfront verbracht. Die Garnison des Regimentes war in Lyck, hier wurden auch die Ersatz-Bataillone aufgestellt, deshalb ist auch das Rekrutendepot dort zu verorten. Ob die Karte 1914 oder 1915 verschickt wurde kann ich aber nicht sicher sagen. Die Zerstörungen in der Stadt stammen erstmals aus dem Jahr 1914.

Russische Truppen marschierten 1914 kampflos in Lyck ein, die Stadt wurde nach der Schlacht bei Tannenberg (26.-30.8.1914)aber wieder von deutschen Soldaten zurückerobert. Nachdem Lyck am 7. 11. 1914 zum dritten Mal von den Russen eingenommen worden war, lagerte hier das Hauptkontingent des russischen Heeres. Im Verlauf der "Winterschlacht an den Masurischen Seen" begann die deutsche 8. Armee unter General Otto von Below am 11. Februar 1915 mit der Rückeroberung. Unter heftigen Verlusten auf beiden Seiten gelang dies bis zum 14. Februar 1915.
 
DFP14-18 Am: 05.02.2018 19:47:14 Gelesen: 505615# 424 @  
@ DFP14-18 [#423]

Nun muß ich mich selbst ergänzen: Das Regiment hatte ursprünglich die einfachere Bezeichnung "2. Masurisches Infanterie-Regiment Nr. 147" und wurde am 27.8.1915 umbenannt in "Infanterie-Regiment General-Feldmarschall von Hindenburg (2. Masurisches) Nr. 147". Wenn der Absender auf der Karte [#422] die Angabe "v. Hindenburg" macht, so muss die Karte also erst nach der Umbenennung 1915 verwendet worden sein!

Sic!

Gruß Uli
 
DERMZ Am: 27.02.2018 16:54:52 Gelesen: 501209# 425 @  
Guten Tag,

ich habe mal wieder Post vom Unteroffizier Muth an den Lehrer Kornmann in den Händen, siehe Beitrag [#393].

Ich zeige sie mal, sie stammt aus Ostende / Gistel vom Februar 1915:





Der Stempel aus Brügge ist leider nicht so sauber abgeschlagen, wie man es sich wünschen würde, aber das liegt auch sicherlich an der Karte, diese ist aus sehr stabilem Karton und ca. 3 mm dick. Birgt sie doch ein kleines Geheimnis: legt man die beiden Klammern zur Seite, öffnet sich der Fensterladen und ein Faltblatt mit neuen Ansichten von Ostende kommt zum Vorschein, die Rückseite hat Unteroffizier Muth für seine Mitteilungen an Lehrer Kornmann genutzt.





Damals schrieb Unteroffizier Muth (soweit ich es lesen kann) folgendes:

Feldpostkarte

Herrn Lehrer Kornmann
in
Michelbach
Post Marburg
Hessen=Nassau


Ghistelles b. Ostende den 5.1.15.
Mein lieber Herr Lehrer.
Ihren mir so lieb und werten Brief nebst den schönen Zeitungen erhalten, freut mich wen ich was
dem ... erfahre, dass Sie und ihre Familie noch recht gesund sind, sonst auch noch so ziemlich seinen
alten Gang hat, ich kann ihnen auch Gott sei Dank noch mitteilen, dass ich noch recht
Gesund bin, bei Ihnen dort ist es wohl recht kalt? Hier in Flandern ist der schönste
Frühling schon, die Bauern arbeiten schon fest an ihrem Land, Schnee kennt man hier
überhaupt nicht, Frost haben wir hier mal zwei Nächte gehabt, wir machen nach ....
unsere Bahnwache .... von ... nach Ostende hinter der Schlachtfront.
2St von uns steht unsere Attr. in Stellung ab u. zu bekommen wir auch Liebes-
gaben non der feindlichen Attr. Hoffentlich geht die .... bald zu Ende, mit der Zeit wird
es langweilig. Mitt vielen Grüßen verbleibe ich Ihr Unterofz Muth 2 Kp. Landst. Btl. Marburg 43
Etappen-Inspektion 4

Viele Grüße

Olaf
 
iholymoses Am: 12.03.2018 18:58:25 Gelesen: 499324# 426 @  
@ Jürgen Witkowski [#225]

Hier ein Beleg mit Stempel nur "Feldpost" aus dem 1. WK.


 
DFP14-18 Am: 13.03.2018 18:37:39 Gelesen: 499262# 427 @  
Hallo iholymoses,

es handelt sich um einen typischen "ausgestanzten" Stempel, wie er seit 15.2.1917 zu verwenden war. Der Urstempel als sogenannter Vollstempel musste durch Veränderung (=Aptierung) alle Hinweise auf die zugehörige Division aufwärts verlieren. Dies geschah zumeist wie in diesem Fall durch Herausstanzen oder Auskratzen dieser Merkmale. Ich selbst arbeite seit Jahren an der Identifizierung/ Rekonstruktion der jeweiligen Urstampel. Dies soll im von mir bearbeiteten Handbuch III der Feldpoststempel des 1. Weltkireges (Arge Deutsche Feldpost 1914-1918)veröffentlicht werden. Ein extrem schwieriges Unterfangen!

Für den abgebildeten Stempel, welcher ein bayerischer ist, kommen 6 Urstempel in Betracht (von insgesamt ca 2800 Stempel des 1. WK insgesamt). Leider ist der Soldaten-Briefstempel (SB-Stempel; Truppenstempel) nicht ausreichend gut lesbar. Die handschriftliche Angabe des Absenders könnte hier weiterhelfen, welche sicherlich auf der Rückseite angegeben ist. Bitte bilde diese noch ab, dann kann ich vermutlich die Zugehörigkeit zum höheren Truppenteil und den Urstempel identifizieren.

In Frage kommen Stempel: II. Bayer. Armeekorps, 9. Bayer. Reserve-Division oder 4., 11., 12. oder 14.Bayer. Infanterie-Division.

Gruß Uli
 
DFP14-18 Am: 13.03.2018 20:32:43 Gelesen: 499242# 428 @  
Hier noch die Abbildung der in Frage kommenden Stempel zu [#426]:







Gruß an alle
Uli
 
iholymoses Am: 13.03.2018 22:11:58 Gelesen: 499231# 429 @  
Hallo,

hier die Rückseite des Beleges und der Inhalt innen - ich hoffe, das nützt etwas.

Ich lese bei dem violetten Stempel: .. . FELDART. - REG. NR. 11 ...BATTERIE ...
= Feldartillerie Regiment Nr. 11 ??





Ich habe auch noch einen Beleg von demselben Soldaten, nur 5 Tage später abgestempelt, aber mit einem anderen Stempel:




 
DFP14-18 Am: 13.03.2018 23:59:16 Gelesen: 499219# 430 @  
@ iholymoses [#429]

Hallo nochmal!

Der zweite Beleg ist einfach zu identifizieren. Der Absender gibt die Feldpostnummer 103 an. Diese gehörte zum Armeedirektor der 5. Armee (APD 5). Der abgebildete Stempel ist sehr häufig dort belegt. Der Urstempel ist folgender:



Katalog-Nr. 1873 im aktuellen Stempelhandbuch.

Der Urstempel des bayerischen Stempels mit dem "b" hingegen bleibt noch unklar. Auch dieser Beleg hat in der Absenderangabe die Benennung der Feldpoststation 103 und das Pionier-Batl. 25. In meiner wirklich sehr umfangreichen Sammlung kann ich unter FPSt 103 diesen Stempel nicht nachweisen. Pioniere und Artillerie-Einheiten blieben oft ortsständig. Möglicherweise wurde der Beleg einem Kameraden mitgegeben und nicht bei der Feldpoststation 103 abgestempelt sondern andernortes.

Dennoch, der Urstempel ist einer der 6 zuvor abgebildeten Stempel. Mehr kann ich aktuell nicht sagen.

Gruß Uli
 
iholymoses Am: 14.03.2018 21:15:41 Gelesen: 499151# 431 @  
Danke für die Erläuterungen soweit, finde ich hochinteressant!

Jetzt habe ich noch einen Beleg aus dieser Reihe, ein Stempel mit "b", aber mit "K.D.Feldpost" - wäre das nicht auch ein möglicher Urstempel, also nichts Bayerisches ?



Grüße aus Bayern!
 
DFP14-18 Am: 15.03.2018 22:52:37 Gelesen: 499098# 432 @  
Hallo iholymoses aus Bayern,

da gibt es schon Unterschiede.

Vergleiche neben den typischen Formunterschieden (für einen nicht so spezialisierten Feldpostsammler nicht einfach erkennbar) einmal die Stellung des verbliebenen Textes "Feldpost" im oberen Kreisbogen. Bei dem bayerischen Stempel ist die Distanz zur oberen Steglinie links größer als bei dem preußischen Stempel. Dies ist bedingt durch die Tatsache, dass die bayerischen Stempel ursprünglich alle vor dem Textteil "Feldpost" noch den Text "Bayer." enthielten, während die preußischen einen kürzeren Abstand durch lediglich "K.D." benötigten.

Es gab natürlich auch längere preußische Texte wie "Kaiserl.D." und "Kais. Deutsche", die aber wiederum einen noch größeren Abstand vor dem "Feldpost" benötigten und damit andererseits ausscheiden. Es gibt übrigens auch preußische ausgestanzte Stempel mit lediglich "Feldpost" und Unterscheidungsbuchstaben "b", sie sehen aber eben anders aus. Auch ist der von Dir abgebildete preußische Stempel bereits ausgestanzt, und nur in wenigen Ausnahmen wurden im späteren Kriegsverlauf weitere Ausstanzung der Ausstanzung vorgenommen, macht ja auch zu dem eigentlichen Sinn einer Tarnung wenig Sinn. Warum sollte das "K.D." zusätzlich weggestanzt werden? Das gibt es übrigens ganz selten (aber ganz anders aussehend) in den allerletzten Kriegstagen und der direkten Nachkriegszeit, als es einen Kaiser nach dessen Abdankung eben nicht mehr gab!



Ich hoffe, ein wenig Verständnis vemittelt zu haben.

Gruß Uli
 
olli0816 Am: 20.03.2018 09:47:33 Gelesen: 498694# 433 @  
Hallo zusammen,

ich habe mal wieder eine Karte zum 1. Weltkrieg an der Ostfront gefunden. Das Bild zeigt eine Gedenkfeier oder Einweihung eines Denkmals In Lowicz, einer Stadt in Mittelpolen. Sie war von 1915 bis 1918 von Deutschland besetzt. Interessant finde ich die Aufschrift, die auch den russischen Gefallenen gedenkt. Die Aufschrift ist auf der Rückseite oben links zu sehen. Die Karte wurde wahrscheinlich 1916 verschickt, der Bleistift-Eintrag für das Jahr wird vom Stempel überdeckt.



Grüße
Oliver
 
H.G.W. Am: 20.03.2018 21:38:11 Gelesen: 498660# 434 @  
Guten Abend,

auch ich möchte ein Scherflein beitragen.

Gruß Horst



 
DFP14-18 Am: 20.03.2018 23:53:07 Gelesen: 498641# 435 @  
@ olli0816 [#433]

Hallo Oliver,

der Stempel (Handbuch Nr. 248) wurde bisher vom 24.2.1915 bis 16.10.1916 nachgewiesen. Das Schreibdatum ist hier jedoch nicht vom Stempel abgedeckt, es ist dort die Absenderangabe "17.A.K." überdeckt. Ein Schreibdatum ist auf der Karte auf der Bildseite verzeichnet mit "21 1915". Die Monatsangabe wurde weggelassen, warum auch immer.

Also ist der Stempel am 24.6.1915 abgeschlagen worden. Im Übrigen eine schöne Karte mit wirklich seltener Widmung auch des Kriegsgegners.

Gruß Uli
 
olli0816 Am: 21.03.2018 09:34:09 Gelesen: 498621# 436 @  
Hallo Uli,

danke für den Hinweis. Ich habe das Jahr in meinem Archiv geändert.

Ich habe hier noch eine Karte aus dem 1. Weltkrieg aus dem Osten. Leider ist sie nicht datierbar, da ungelaufen. Sie ist hergestellt vom Verlag Fritz Krauskopf in Königsberg und Ostseebad Cranz. Der Verlag war sogar eine AG.

Gezeigt wird der Durchzug einer Armeeeinheit durch Domnau (heute poln. Domnowo), das ziemlich zerstört aussieht. Die Ortschaft liegt südwestlich Königsberg, von daher schätze ich, dass die Aufnahme recht früh 1914 oder 1915 entstanden ist. Bemerkenswert finde ich, dass der Ort früher sehr viel mehr Einwohner hatte. In Wikipedia sind 1900 1921 Einwohner und 1939 sogar 2988 Einwohner verzeichnet. 2010 waren es noch lediglich 820 Einwohner, allerdings leicht steigend.



Grüße
Oliver
 
Jürgen Witkowski Am: 21.03.2018 18:19:43 Gelesen: 498591# 437 @  
@ DFP14-18 [#427]

Ich freue mich, zu lesen, dass am Teil III des Handbuches gearbeitet wird.

Zwei Feldpostkarten vom selben Absender an die selbe Adressen in Wien, beide aus Februar 1918, zeigen zwei unterschiedliche Tarnstempel.

Doch zunächst will ich das Ergebnis meiner Recherche der Begleitumstände vorstellen. Der österreichische Landsturmmann Stache gehörte dem Gren. Rgt. 89, 4. Komp. an. Das bedeutet, dass das Großherzoglich Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89 durch österreichische Soldaten verstärkt wurde. Dem Text der Karte vom 7.2.18 zufolge befand er sich zu diesem Zeitpunkt in Frankreich. Das passt mit den dokumentierten Standortdaten des Regimentes und dem Kriegsgeschehen überein. Man befand sich in Vorbereitung der Deutschen Frühjahrsoffensive an der Westfront, deren Scheitern letztlich ein wesentlicher Grund für die Niederlage des Kaiserreiches im 1. Weltkrieg war. Wollen wir hoffen, dass Curt Stache seine Frau Antonie in Wien nach Ende des Krieges wiedergesehen hat.

Die unterschiedlichen Stempel lassen vermuten, dass der Feldpostverkehr über unterschiedliche Feldpoststationen abgewickelt wurde.



Aptierter Stempel nur mit Datumszeile, 7.2.18. 10-11 V



Aptierter Stempel mit D.Feldpost und Datumszeile 19.2.18. 2-3N

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
DFP14-18 Am: 22.03.2018 10:17:24 Gelesen: 498550# 438 @  
@ Jürgen Witkowski [#437]

Hallo Jürgen,

auch hier zeigt sich, wie schwierig das Thema der ausgestanzten (aptierten) Stempel des 1. WK ist. Ich erforsche dieses Thema im Rahmen unserer ArGe seit mehr als 10 Jahren!

Aber zur Sache: Das Gren.Regt. 89 gehörte während des ganzen Krieges zur 34. Inf.Brigade der 17. Infanterie-Division. Das I. Batl. (Schreiber der Karten) war auch zu keiner Zeit anderweitig zugeteilt. Die 17. I.D. Division wurde von der Deutschen Feldpost (DFP) 1002 bedient. Neben anderen zum 15.2.1917 ausgestanzten Stempeln behielt es durchgehend den ausgestanzten ursprünglichen Stempel Kat.Nr. 557 (ehemals Schriever 420). Die Besonderheit hierbei ist, dass dieser nicht im Oktober 1917 innerhalb des Bereiches des Armeepostdirektors 1 (APD 1) mit anderen Feldpostanstalten vertauscht wurde. Dies war zu weiteren Tarnmaßnahmen zusätzlich zu den Ausstanzungen vorgesehen.

So kann der besagte Stempel bis zum Kriegsende bei der DFP 1002 nachgewiesen werden, wovon sich sehr zahlreiche Stücke in meiner Sammlung befinden. Die Umstände der Tätigkeit der FP-Station bedingen, dass die Stempelabschläge sehr unterschiedlich in der Qualität ausfallen. Das soll an den folgenden Beispielen gezeigt werden.



der Urstempel Kat.Nr. 557



der entsprechend ausgestanzte Stempel



gleicher Stempel unsauber, aber noch deutlich erkennbar



schlechter Abschlag



kaum erkennbar, aber sicher



und so kann er auch mal aussehen.

Es zeigt sich dabei auch, dass die Abschläge zu unterschiedlichen Zeiten mal gut, mal schlecht, oder kaum identifizierbar sind. Später in 1918 gibt es sogar auch wieder bessere Abschläge.

Beim Beispiel in [#437] (7.2.18) lassen sich sogar noch Fragmente der Schrift erkennen. Und nebenher gesagt, sogenannte "nackte" Stempel, bei denen der gesamte Text ausgestanzt wurde, gibt es im 1. WK nicht! Aber es gibt reichlich andere Fälle, wo kein Text mehr erkennbar ist. Immer handelt es sich um ungünstige Abschläge, das konnte bisher immer nachgewiesen werden. So auch hier.

Fazit zum Beitrag [#437]: Es handelt sich bei beiden Belegen um Abschläge des gleichen Stempels der DFP 1002!

Detektivarbeit macht Spaß!

Besten Gruß Uli
 
DL8AAM Am: 22.03.2018 14:38:51 Gelesen: 498521# 439 @  
@ DFP14-18 [#438]

Es fehlt hier eindeutig die Daumenhoch-Funktion im Forum. ;-)

Gruß
Thomas
 
Jürgen Witkowski Am: 23.03.2018 22:29:33 Gelesen: 498444# 440 @  
@ DFP14-18 [#438]

Ich kann mich Thomas nur anschließen. Eine kompetente Antwort, die keine Fragen offen lässt.

Ich habe noch einen weiteren Stempel, abgeschlagen am 12. AUG 17., der umfassend aptiert wurde. Die Stempelform lässt auf einen württembergischen Stempel schließen. Dem Briefstempel ist zu entnehmen: 54. Landwehr Brigade, 2. Bau-Kompagnie. Handschriftlich hat der Gefreite Becker neben dem Feldpoststempel vermerkt: Landwehr Feld Art Regiment N. 2, 9. Battai???.



Ein Zuordnung ist mir nicht gelungen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
DFP14-18 Am: 24.03.2018 20:03:05 Gelesen: 498372# 441 @  
@ Jürgen Witkowski [#440]

Danke für die Blumen!

Es ist richtig, dass es sich um einen typischen württembergischen Stempel handelt. Aber zur Sache:

Die 54. LwBrig (Landwehr-Infanterie-Brigade) war während des gesamten Krieges Teil der 2. L.D. (Landwehr-Division). Dieses war nach Ausscheiden bayerischer und preußischer Truppenteile (Ende 1915) eine reine württemberische Division.
Das Landwehr-Feldartillerie-Regiment 2 war ebenfalls Bestandteil der 2. L.D. (vom Juli 1917 - Okt. 1918 beim Arko 148 = Artilleriekommando 148, auch 2. L.D.). Insofern passen Formationstempel und Absenderangabe exakt zueinander. Der 2. L.D. wurde die Deutsche Feldpost (DFP) 658 zugeteilt!

Nun zu den Stempeln: Die 2. L.D. besaß zwei sehr ähnliche "Voll"-Stempel (KatNr 1372 und 1373). Katalognummern werden von mir nur noch nach dem gültigen Stempelkatalog benannt, nicht mehr nach "Schriever" von 1967! Diese waren auf Anordnung zum 15.2.1917 zu aptieren, was in den allermeisten Fällen durch Ausstanzung erfolgte.



KatNr 1372 (nachgewiesen 31.1.1916-12.2.1917)



KatNr 1373 (nachgewiesen 3.2.1916-3.2.1917)

Man beachte den jeweiligen Ausbruch der unteren Steglinie und die Position des "D" von FELD zur Verlängerung der unteren Stelinie, welche einmal das D nur oben streift und einmal das D voll trifft!

Bei der DFP 658 findet man nur einen dieser beiden Stempel ausgestanzt wieder. Es ist dies der ehemalige (Ur-)Stempel 1373 mit den typischen Mekmalen wie oben beschrieben.Er ist in meiner Sammlung vom 25. Februar bis zum 26.September 1917 (32x) nachgewiesen. Er bleibt erstaunlich gut erhalten, zeigt nahezu keine Abnutzungserscheinungen, was ungewöhnlich ist. Was nach Oktober 1917 geschehen ist, ist mir noch unklar. Die Stempel wurden dann innerhalb des Bereiches des zuständigen Armeepostdirektors (APD) vertauscht. Ich konnte den Stempel bisher nicht anderswo wiederfinden. Möglicherweise wurde er im Rahmen der Neubeschaffung der sogenannten "stummen" Vollstempel aus dem Verkehr gezogen.



ex KatNr 1373 nachgewiesen bei der DFP 658 der 2. württ. L.D.

Und dies ist der gesuchte Stempel von Jürgen in [#440] !

Beste Grüße an alle Feldpostbegeisterten
Uli
 
Jürgen Witkowski Am: 25.03.2018 22:32:38 Gelesen: 498326# 442 @  
@ DFP14-18 [#441]

Hallo Uli,

vielen Dank für den Hinweis auf KatNr 1373. In meiner Ausgabe (von 2006) ist der Stempel mit Datum vom 25. FEB 16 abgebildet. Zu diesem Zeitpunkt war er noch unbeschädigt.

Das nachfolgende Exemplar konnte ich ebenfalls nicht zuordnen. Es handelt sich nach meiner Einschätzung wiederum um eine württembergische Stempeltype. Eigenartig ist der oben angeordnete sechsstrahlige Stern. In der Regel befinden sich die Sterne im unteren Bereich des Stempels.

Merkwürdig auch die Verwendung des Stempels in einer sächsischen Einheit, dem Infant.-Regt. 134, 10. Komp.

Ich bin zuversichtlich, dass Du den Stempel zuordnen kannst.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
DFP14-18 Am: 26.03.2018 23:31:08 Gelesen: 498132# 443 @  
@ Jürgen Witkowski [#442]

Hallo Jürgen,

ich möchte die Antwort in zwei Teile aufteilen, den ersten Teil heute zum Stempel KatNr. 1373. Deine Frage zum neuen Stempel kann ich auch beantworten, ist spannend! Das Ergebnis morgen.

Selbstverständlich war der Stempel 1373 ursprünglich unbeschädigt. Ich zeige hier eine Abbildung mit dem frühesten bisher bekannten Datum vom 3. Feb 16



Der Ausbruch geschieht Mitte Juni 1916



Kurz vor dem Datum der Ausstanzung (Anordnung zum 15. Februar 1917) ist der Ausbruch breiter und bleibt dann über lange Zeit unverändert, bis mindestens Ende September 1917. Vergleiche hierzu meinen Beitrag [#441].



Ich freue mich immer, wenn ich Probleme über die Deutsche Feldpost 1914-1918 erklären oder lösen kann.

Bitte macht alle weiter so!

Gruß
Uli
 
DFP14-18 Am: 31.03.2018 18:10:22 Gelesen: 497405# 444 @  
@ Jürgen Witkowski [#442]

Hallo Jügen,

komme leider erst heute dazu, eine Antwort zu geben.

Es gibt generell 2 Wege, um von einem ausgestanzten Stempel auf den Ursprungsstempel (Vollstempel) zu schließen.

1. von der militärischen Seite her:

Das Infant. Regt. (= sächs.) war von 1914-1918 durchgehend bei der 40. Inf.Div. (= sächs.), die zu den Formationen des XIX. Armeekorps ( 2. K.sächs.)gehörte. Dieses AK wurde von der Deutschen Feldpost 822 versorgt. Im Oktober 1917 wurden dann die bereits seit Februar 1917 ausgestanzten Stempel innerhalb des Zuständigkeitsbereiches des jeweiligen APD (Armeepostdirektor) nach einem bis heute nicht bekannten Plan zu weiterer Tarnung ausgetauscht. Somit kam es in diesem Fall zum Tausch innerhalb der (neuen) 1. Armee. Die DFP 822 tauschte mit der DFP 622, die das XIII. AK (= württembergisch !)bediente. Und bei diesem AK gibt es nur einen einzigen Vollstempel mit der Form "Zweikreisstegstempel mit engen Gitterbögen oben und unten, württ. 22-26 Straffuren" [nach Anderson]). Und damit haben wir das Ergebnis: Es handelt sich bei dem in [#442] gezeigten Stempel um den ausgestanzten Stempel KatNr 225. Er zeigt vor der Ausstanzung typische Ausbrüche.



Aber etwas stimmt ja noch nicht!? Der 6-strahlige Stern ist unten und beim gesuchten Stempel ist er oben. Nun, dann drehen wir den Stempel mal um 180 Grad, und jetzt ist der Stern oben. Dann wird alles ausgestanzt bis auf den Text "FELDPOST". Und zuletzt setzen wir die Datumswalze in diesem Typenradstempel kopfstehend wieder ein. Und nun stimmt alles genau, einschließlich der durch Abnutzung entstandenen Ausbrüche im Steg.



Den 2. Weg, den man zur Bestimmung gehen kann ist über die Codierung der Stempel. Diesen Weg zeige ich in einer nächsten Antwort, sonst würde der Beitrag zu hier zu groß werden.

Herzlichen Gruß bis zum nächsten Mal
Uli
 
DFP14-18 Am: 31.03.2018 20:00:16 Gelesen: 497387# 445 @  
@ Jürgen Witkowski [#442]

Hallo!

Zur Veranschaulichung des Gesagten noch 2 Belege mit diesem Stempel.

Einmal ein Beleg vom Gen.Kdo XIII. (K.W.) Armeekorps ( DFP 662 ) vom März 1917 und dann vom Dezember 1917 von der 40. Infant.Div. ( DFP 822 ) nach dem Tausch im Oktober 1917.



Der Fehlerteufel hatte sich bei meinem letzten Beitrag leider eingeschlichen. Das 134. Inf.Regt. gehörte zur 40. Inf.Div. und diese hatte die DFP 822 ( nicht das XIX. AK), wie geschrieben. Sorry.

So erhielt das Inf.Regt 134 im März 1918 den Stempel der 40. Inf.Div., also den gleichen Stempel welcher vorher vorher vom XIX. AK. verwendet wurde.

Tausch zwischen DFP 822 und 662.

Alles klar? Wenn nicht bitte fragen.

Gruß
Uli
 
Jürgen Witkowski Am: 31.03.2018 22:34:11 Gelesen: 497359# 446 @  
@ DFP14-18 [#444]

Hallo Uli,

die Drehung des Stempels unter gleichzeitiger Drehung der Datumswalze ist des Rätsels Lösung. Ich hatte soetwas in Erwägung gezogen aber schnell wieder verworfen, da es mir zu unwahrscheinlich erschien.

Zudem der Stempel, wie Du anschaulich dargestellt hast, eine interessante Geschichte über seine Verwendungsstellen erzählen kann.

Zu Abwechslung habe ich heute einmal einen nicht aptierten Stempel aus dem Großen Hauptquartier, den ich nach kurzem Katalogstudium als Nr. 3 eingeordnet habe. Bis mir ein vergleichbares Stück in die Hände fiel, dass sich in einem Detail zu unterscheiden scheint. Über der Datumszeile befinden sich drei Striche und nicht, wie im Katalog abgebildet, ein Strich.



Bei näherer Betrachtung scheint es mir jedoch, dass sich bei beiden Stempeln drei Striche befinden, die bei dem Exemplar vom 23.5.15 nur undeutlich zu erkennen sind. Wie ist das zu erklären?



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Seku Am: 01.04.2018 19:56:08 Gelesen: 497172# 447 @  
Feldpostkarte von Boppard nach Strassburg "geprüft und zu befördern"


 
iholymoses Am: 01.04.2018 23:28:43 Gelesen: 497122# 448 @  
Hallo liebe Experten,

hier ein Beleg mit leider sehr schlecht lesbarem Stempel - ich lese da aber nicht Feldpost.

Es ist ein Feldpostbrief vom 3.11.17 mit zusätzlichem violettem Stempel:
Brief-Stempel - ... Preuss. Landst.-Inf.-Batt. Hersfeld XI. 79 ... ?
= ... Preussische Landsturm-Infanterie-Batterie ...

Ich habe versucht, mit Bildbearbeitung des Scans beide Stempel besser erkenntlich zu machen.

Kann jemand was zu dem Stempel sagen?




 
Jürgen Witkowski Am: 02.04.2018 13:59:08 Gelesen: 496988# 449 @  
@ iholymoses [#448]

Links im Stempel meine ich Deut... zu lesen. Das lässt vermuten dass es sich um einen Feldpoststempel handelt, wie er in Ergänzung zu den ausgestanzten Stempeln laut Feldpostkatalog (Teil 1) ab Mai/Juni 1917 verwendet wurde. Am 15.02.1917 erfolgte aus Geheimhaltungsgründen eine Umstellung des Systems.

Zu Vergleichszwecken zeige ich ein sehr frühes Exemplar vom 12.03.1917.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
DFP14-18 Am: 02.04.2018 19:34:12 Gelesen: 496931# 450 @  
@ iholymoses [#448]

Hallo iholymoses und Jürgen,

gern möchte ich eine Ergänzung anfügen.

Das "Königl.Preuss.Landst.-Inf.-Batl. Hersfeld XI.7" war wie im Stempel erkennbar das 7. Bataillon, ( nicht Batterie! ), des XI.Armeekorps. Vom 7.6.1917 bis 20.11.1918 war es als I.Bataillon dem Landsturm-Infanterie-Regiment 47 unterstellt. Dies erkennt man gut an der handschriftlichen Absender-Angabe auf der Rückseite des Beleges.

Das Ldst.Inf.Rgt 47 gehörte zur 48. Landwehr-Division. Und dieser war die Deutsche Feldpost 893 zugeteilt. Die DFP 893 verwendete ausschließlich den "3-Sterne-Normstempel" (= stummer Stempel )"Deutsche Feldpost ***". Dies erklärt sich darin, dass die 48. Landwehr-Division erst Mitte September 1917 aufgestellt wurde, zu dieser Zeit wurden nur noch die Normstempel zugeteilt. Mein frühester Beleg stammt aus dem November 1917.

Ich bilde hier den Soldaten-Briefstempel des Bataillons aus meiner Sammlung noch etwas deutlicher ab und füge den entsprechenden Normstempel der DFP 893 zu.



Beste Sammlergrüße
Uli
 
DFP14-18 Am: 02.04.2018 23:20:47 Gelesen: 496890# 451 @  
@ Jürgen Witkowski [#446]

Hallo Jürgen,

Du hast völlig Recht, es ist die KatNr. 3; und dies in allen beiden Fällen Deiner Abbildungen!

Es ist ja doch ein Typenrad-Stempel, in den die Datumswalze (das Typenrad) eingesetzt wird. Wird dieser Einsatz etwas zu tief eingesetzt, dann kommt der Rahmen des Ausschnittes im ansonsten unveränderlichen Stempel mit zum Abdruck. Auch Verschmutzungen im Randbereich kann man dann erwarten. Oft kommt nicht nur oben der Rand zur Abbildung, sonder auch unten.

Zur Veranschaulichung habe ich einige Zustände der Stempelabschläge abgebildet. Es ist immer das gleiche Stempelgerät!





Beste Grüße Uli
 
DFP14-18 Am: 02.04.2018 23:59:09 Gelesen: 496883# 452 @  
@ Jürgen Witkowski [#442]

Noch ein Hallo an Jürgen,

ich hatte ja angedeutet, dass es meistens 2 Wege gibt, einen ausgestanzten Stempel zum Urstempel (Vollstempel) vor Februar 1917 zu verfolgen. Den ersten Weg über die militärisch Schiene hatte ich bereits im Beitrag [#444] beschrieben.

Der zweite Weg geht über die Stempelform und Inhalt. Dazu bedarf es natürlich spezielle Kenntnisse. Ich will es aber mal beschreiben, wie ich dabei vorgehe.

Wie ich erkannt habe, besitzt Du ja das Stempelhandbuch der ArGe Deutsche Feldpost 1914-1918. Wenn Du dort die Seiten 604 und folgende nachschlägst, so erkennst Du meine Stempelcodierung. Diese erscheint beim ersten Kontakt schwierig zu verstehen, ist jedoch letztlich selbsterklärend und hilfreich, wie ich es nun zeigen will.

Der Code des von Dir gesuchten Stempels ist: 214.685.41

2 = ausgestanzter Stempel; 14 = Stempelform 14 ( Zweikreisstegstempel mit engen Gitterbögen oben und unten, württ. 22-26 Straffuren )
68 = FELDPOST ( Großbuchstaben ) ; 5 = Datum mit Jahreszahl, ohne Stunde in Stempel-Leiste
41 = ein Sechstrahler ( Zeichencode )

Nun geht´s los. Ich habe alle Stempel, die es gibt codiert und kann (Excel) filtern:

Gesucht ist Stempelform 114 ( Vollstempel der Form 14). Es sind lediglich 14 Stempel von allen 2800 Stempeln im Handbuch möglich!
Gesucht wird ein Text in Großbuchstaben in denen der Text FELDPOST vorkommt. Nun sind nur noch 11 Stempel möglich.
Das Datumsmerkmal 5 haben alle 11 Stempel gleich. Es bleibt bei 11 Möglichkeiten.
Der Zeichencode 41 (ein Sechsstrahler) haben nur noch 2 mögliche Stempel, nämlich KatNr 225 (XIII.AK) und KatNr 618 (27.Infanterie-Division) !
Ein kurzer Vergleich im Stempelhandbuch zeigt unverwechselbar: Es kann nur KatNr. 225 sein.

Das ist die Lösung! Zugegeben ein recht einfaches Beispiel, aber es zeigt um so besser, wie es mit einer Codierung funktioniert.

In diesem Falle habe ich genau 3 Minuten für die Lösung Deiner Frage in [#442] gebraucht. Aber ich weiß natürlich, dass es ansonsten mühsam ist, wenn man im Handbuch alle Stempel nach diesen Merkmalen durchsuchen soll. Aber das ist mein Weg hin zur Katalogisierung der ausgestanzten Stempel. Da es aber ein Thema ist, an dem man sich in vielen Fällen die Zähne ausbeißen kann, bin ich seit Jahren an der Erarbeitung dieser Veröffentlichung.

Nichts für ungut. Wenn Fragen sind, auch von anderen Sammlern, so will ich mein Bestes geben.

Riesige Sammlergrüße
von Uli
 
Jürgen Witkowski Am: 03.04.2018 22:09:36 Gelesen: 496720# 453 @  
@ DFP14-18 [#451]
@ DFP14-18 [#452]

Hallo Uli,

vielen Dank für die erläuternden Beispiele zum Stempel des Großen Hauptquartiers.

Die Suche nach der passenden Codenummer des nachfolgenden Stempels war nur teilweise erfolgreich, da die Schreibweise FELD-POST bei, wenn ich es richtig gezählt habe, bei elf Stempelversionen möglich ist. Daher habe ich die beiden Ziffern mit ?? versehen.

Als Code habe ich ermittelt 201.??6.00. Du bist da mit Deiner Excel-Tabelle und der Registratur natürlich im Vorteil. Aufgefallen sind mir noch die beiden Ziffern 1, denn sie haben keinen Anstrich. Das muss aber nicht viel zu bedeuten haben, da es sich um Stecktypenstempel handelt.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Fips002 Am: 04.04.2018 18:05:42 Gelesen: 496528# 454 @  
Brief vom Oberst Richard Schuster an seine Frau nach Wien.

Stempel K.u,K, Feldpost Nr. 420 vom 1.7.1918 und Stempel Kommando des K.u.K Schweren Feldartillerieregiment Nr.58.



Gruß Dieter
 
HWS-NRW Am: 04.04.2018 19:23:47 Gelesen: 496498# 455 @  
Habe gerade einen neuen Beleg reinbekommen, der in meinem zur Zeit entstehenden neuen Buch über das "Militär-Sanitätswesen in Berlin" Aufnahme finden wird:



Photokarte aus dem Vereinslazarett Bethesda in Berlin-Kreuzberg vom Dezember 1914
mit blauem Zweikreis-Briefstempel des Lazaretts.

mit Sammlergruß
Werner
 
DFP14-18 Am: 05.04.2018 17:33:27 Gelesen: 496336# 456 @  
@ HWS-NRW [#455]

Es handelt sich natürlich nicht um einen Stempel des " Vereinslazarett des Bethesda", das hat es nämlich gar nicht gegeben. Wie man leicht erkennen kann, ist es ein Reserve-Lazarett! Man sollte auch gut vorbereitet sein, wenn man "Bücher schreibt". Vereinslazarette sind bekanntlich eigentlich nicht in die Rubrik "Militär"-Sanitätswesen einzugliedern. Zumeist sind diese von "Vereinen" eingerichtet und verwaltet worden (Rotes Kreuz, Johanniter, usw. usw.usw.)und nicht militärisch geführt. Auch ist das Kapitel Militär-Sanitätswesen (auch für Berlin) in verschiedenen Veröffentlichungen bereits mehrfach ausführlich dargestellt worden.

Vor Erarbeitung von "Büchern" müssen zumeist sehr langfristige Recherchen und Literaturstudien erfolgen, denn nicht auf die Anzahl von erstellten Büchern kommt es an, sondern auf deren qualitativen Inhalt. Das wird oft verwechselt.

Uli
 
DFP14-18 Am: 05.04.2018 21:34:58 Gelesen: 496285# 457 @  
@ Jürgen Witkowski [#453]

Hallo Jürgen,

wieder eine kniffeligere Aufgabe! Code des Stempels ist 201.696.000 .

Die militärische Schiene ist recht einfach: Das Infanterie-Regiment war durchgehend bei der 39. Infanterie-Division. Dieser war die Deutsche Feldpost 736 zugeteilt. Hier kann ich den von Dir gezeigten Stempel 9x vom Inf.Rgt. 126 in meiner Sammlung nachweisen und einige male von anderen Einheiten. Soweit ist alles klar. Aber von welchem Urstempel (Vollstempel) stammte dieser ausgestanzte Stempel? Ich mache es kurz, habe aber einige Zeit zur Identifizierung gebraucht, da ich den Tauschprtner nicht bereits kannte. Urstempel ist KatNr. 2560 0der 2561. Die Unterscheidung zwischen beiden ist nicht möglich im ausgestanzten Zustand.

Der 2. Weg: Filtern aller 2860 Stempel des Handbuches:
nach Form: 101 (Vollstempel der Form 01): Ergebnis noch sehr viele
nach Datum 6 und Unterscheidungszeichen 00: Ergebnis 68 Stempel möglich
dann nach Text, da bayer. nur 56, 61, 67 möglich: Ergebnis 11 Stempel möglich



Ich hoffe, die Liste ist lesbar.

Nun gilt es mit Folienvergleichen zu arbeiten oder die Sammlung nach den möglichen Feldpost-Anstalten durchzusehen. Dabei bleiben nur noch 4 passnenaue Stempel als Möglichkeit übrig. Allerdings findet man nur bei der DFP 687 (Armee-Oberkommando der 6. Armee) einen entsprechenden ausgestanzten und haargenau (Folie) übereinstimmenden Stempel zwischen Februar und Oktober 1917, also vor dem Austausch. Jedoch lässt sich auch dort nicht unterscheiden, ob es sich um den ausgestanzten KatNr. 2560 oder 2561 handelt. Bemerkenswert ist, dass bei dieser DFP 687 kein Einsatz für das Jahr 1917 vorrätig war, deshalb ist das Jahr "ausgeblockt". Nach dem Tausch mit der DFP 736 war dort die Jahreszahl "17" zum Einsatz im Stempel vorhanden!



DFP 687 (AOK 6)



DFP 736 (39. I.D.) mit "17"



DFP 736 1918, wie gesuchter Beleg in [#453]

Ich hoffe, ich konnte mich verständlich machen.

Beste Sammlergrüße
Uli
 
Jürgen Witkowski Am: 07.04.2018 12:33:58 Gelesen: 495967# 458 @  
@ DFP14-18 [#457]

Hallo Uli!

Wow! Das nenne ich eine nachvollziehbare Antwort. Ich hoffe, dass ich Dir mit meinen Fragen nicht zuviel Zeit raube.

Heute habe ich einen eindeutig bayerischen Stempel, den ich als 216.615.95 eingestuft habe. Gefunden habe ich die nicht aptierte Kombination 116.615.95 sechsmal und zwar bei den Katalognummern 2608, 2625, 2631, 2637, 2649 und 2654.

Der Absender gehörte dem Königlich Bayerischen 16. Infanterie-Regiment „Großherzog Ferdinand von Toskana“ an, das zur 1. Königlich Bayerischen Infanterie-Brigade gehörte, die der 1. Bayerischen Infanterie-Division unterstand.

Wenn der Stempel nicht gewechselt wurde, entspräche er der Katalognummer 2608. An dieser Stelle bin ich allerdings mit meinem Latein am Ende.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
DFP14-18 Am: 09.04.2018 23:34:26 Gelesen: 495616# 459 @  
@ Jürgen Witkowski [#458]

Hallo Jürgen,

es freut mich, dass Du den von mir entwickelten Stempelcode offensichtlich schon gut "verinnerlicht" hast. Er hilft oft gut weiter und ist ja auch für alle Stempel im Handbuch aufgelistet. Du hast mit Deinen Ausführungen fast Recht, aber eben nur fast.

Von der Entwicklung der Stempelidentifikation liegst Du völlig richtig. Genau und nur die 6 genannten Urstempel mit dem Code 116.615.95_xxxx sind möglich. Ein Folienvergleich ergibt eine Lösung, aber dazu erst den anderen Weg.

Gehen wir auch von der militärischen Seite heran:

Das bayer. 16.Inf.Regt. gehörte zur 2.bayer. Inf.Brig und war zu Kriegsbeginn Teil der 1. bayer. Inf.Div. (Deutsche Feldpost 925).

Aber vom 10.3.1915 bis zum 3.8.1918 gehörte dieses Regiment (jetzt 20. bayer. Inf.Brig.) zur 10. bayer. Inf.Div. (Deutsche Feldpost 847).

Da das Datum des von Dir gesuchten Stempels im März 1917 liegt, gab es zu diesem Zeitpunkt nur eine Ausstanzung, jedoch noch keinen Stempeltausch (Oktober 1917). Und damit haben wir auch schon die Lösung:

Es ist der aptierte Stempel der KatNr. 2649 der 10. bayer. Infanterie-Division, DFP 847.

Hier die beiden Stempel:



KatNr. 2608



KatNr. 2649

Beachte nur den Abstand des "D" in EXPE D zum Unterscheidungszeichen "a", oder die Position des Fußpunktes des "F" in FELDPOST zur oberen Steglinie. Der Unterschied ist gut erkennbar!

Und hier noch ein Beleg von mir mit dem gleichen Stempel wie bei Deiner Karte. Das Bayer.Res.Inf.Regt. 8 war zur gleichen Zeit bei der 10. bayer. Inf.-Div.! Auch hier sind die genau gleichen Verluste an den Stegleisten zu erkennen wie bei Dir.



Haben wir wieder was erarbeitet. Es freut mich!

Freundliche Grüße
Uli
 
Jürgen Witkowski Am: 13.04.2018 18:14:57 Gelesen: 494838# 460 @  
@ DFP14-18 [#459]

Hallo Uli,

knapp daneben, ist auch daneben. Danke, dass Du mir aufs richtige Pferd geholfen hast.

Mit der Zuordnung zur richtigen militärischen Einheit habe ich so meine Probleme, denn Google weiss nicht alles. Gibt es Literatur oder Webseiten, die die Suche erleichtern können? Wie ich immer wieder bemerke, scheinst Du über entsprechende Informationen zu verfügen.

So langsam gehen mir die Beispiele für aptierte Feldpoststempel aus, aber bis zur Briefmarkenmesse in Essen dauert es nur noch drei Wochen. Das schaffe ich gerade so eben.

Mein heutiges Beispiel scheint auf den ersten Blick recht einfach zu sein, da ich den Stempel nur einmal im Katalog gefunden habe. Der Code des Ursprungsstempels lautet 113.467.06 und hat die Katalognummer 907. Er war der 204. Infanterie-Division zugeordnet. Nach der Aptierung gehörte er laut Briefstempel zur 54. Infanterie-Division.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
inflamicha Am: 13.04.2018 21:27:28 Gelesen: 495237# 461 @  
Guten Abend,

ganz ohne Marke ging es hier:



Portofreie eingeschriebene Heeressache, zusätzlich noch als Feldpost deklariert, vom Landwehr-Infanterieregiment 8 11. Kompagnie an den Landsturmmann Julius Schust, zur Zeit Vereinslazarett "Franck" in Ludwigsburg vom 25.11.1917 (PP 2). Der R-Zettel trägt die Inschrift Deutsche Feldpost 789.

Auch von mir ein schönes Wochenende,

Gruß Michael

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich Inflationsbelege"]
 
DFP14-18 Am: 14.04.2018 12:44:12 Gelesen: 494718# 462 @  
@ inflamicha [#461]

Hallo Michael,

dies ist ein sehr schöner Beleg, der alle Merkmale eines Einschreibens aufweist und regulär durch die Deutsche Feldpost befördert wurde.

Das Landw.Inf.Regt. 8 war Teil der 89. Infanterie-Division, und diese wurde von der Deutschen Feldpost 789 versorgt. Der FP-Stempel auf dem R-Brief entspricht dem Tarnnummern-Stempel, der ab Mitte Februar 1917 für nachzuweisende Sendungen zu verwenden war. Es ist die Kat.Nr. 774 des "Stempel-Handbuches der Deutschen Feldpost im Ersten Weltkrieg 1914-1918".

Für einfache (nicht nachzuweisende) Sendungen (Briefe, Karten usw.) waren ab 15.2.1917 nur noch die ausgestanzten Stempel oder die neu anzuschaffenden Normstempel zu verwenden.

Hier beispielhaft KatNr. 772 als Vollstempel und als ausgestanzter Stempel vom Tag der Ausstanzung 15.2.1917. Beide Belege vom Landw.Inf.Regt. 8 bei der 89.Inf.Div. (DFP 789):



Und dann noch den 3-Sterne Normstempel der DFP 789. Wenn ausnahmsweise der Tarnnummernstempel nicht verfügbar war oder versehentlich (gegen die Vorschrift) der Normstempel für eine "nachzuweisende" Sendung abgeschlagen wurde, so korrigierte man das, indem die Nummer der Feldpost handschriftlich eingefügt wurde.



Ich freue mich immer, wenn ich ein wenig aus meiner Erfahrung mit der DFP 1914-1918 berichten kann. Seid ermutigt!

Beste Sammlergrüße
Uli
 
DFP14-18 Am: 15.04.2018 13:00:42 Gelesen: 494489# 463 @  
@ Jürgen Witkowski [#460]

Hallo Jürgen,

wie Du richtig bemerkst ist zur Bearbeitung von Feldpost militärgeschichtliche Kenntnis vorrangig wichtig. Ohne angeben zu wollen, darf ich sagen, dass ich etwa 50 laufende Meter an diesbezüglicher Literatur besitze. Es gibt neben Regimentsgeschichten und kriegsgeschichtlicher Literatur aus den 20er und 30er Jahren auch genügend andere Sekundärliteratur. Wenn Du spezielle Fragen hast, so frage noch einmal nach.

Das Stempelhandbuch der ArGe Deutsche Feldpost (Borlinghaus) besitzt Du ja schon. An diesem Werk habe ich hauptamtlich mitgewirkt. Die laufenden Korrekturen bearbeite ich. Eine Neuauflage ist in Arbeit.

Die Frage nach dem ausgestanzten Stempel beantworte ich separat.

Bis dann,
Uli
 
DFP14-18 Am: 15.04.2018 13:37:42 Gelesen: 494473# 464 @  
@ Jürgen Witkowski [#460]

Hallo Jürgen,

die Detektivarbeit an den ausgestanzten Stempeln ist immer spannend. Den von Dir gezeigten Stempel habe ich schon früher einmal „bearbeitet“.

Einen Stempel mit dem Code 113.467.06 gibt es nicht nur einmal, sondern zweimal. Dies sind die KatNrn 907 (204. Inf.Div.) und 1291 (54. Res.Div). Deshalb wird der Code jeweils erweitert durch die zugehörige Feldpostnummer.

113.467.060_0842 (= KatNr 907 = 204.I.D.) und 113.467.060_0754 ( = KatNr 1291 = 54.R.D.)

Allerdings hast Du mit Deiner Aufarbeitung völlig richtig gelegen. Der von Dir gezeigte Beleg trägt den Stempel der 54. I.D. von der DFP 721. Urstempel (Vollstempel) war die KatNr. 907!

KatNr 907 = 204. ID = DFP 842 im Oktober 1917 Tausch mit DFP 721 = 54. ID



Nun aber zum sehr ähnlichen Stempel KatNr 1291:

KatNr 1291 = 54.RD = DFP 754 im Oktober 1917 Tausch mit DFP 936 = 26. ID



Unterscheidung der Urstempel : 907 hat 23 Straffurstriche oben und unten, 1291 hat 22 Straffuren.

Ansonsten kann man die Unterscheidungen der Ausstanzungen am Verlauf der Stempelausbrüche/Defekte nachvollziehen. Vergleiche die Abbildungen.

Und hier noch zum endgültigen Beweis ein Original-Beleg von der Feldpost 821.



Hat wieder Spaß gemacht!

Freundliche Sammlergrüße
Uli
 
DFP14-18 Am: 16.04.2018 22:35:11 Gelesen: 494111# 465 @  
@ DFP14-18 [#464]

Asche auf mein Haupt! Der Beleg ist natürlich von der Deutschen Feldpost 721 und nicht von 821. Das war ja auch der Sinn der Sache!

Uli
 
Jürgen Witkowski Am: 18.04.2018 21:10:06 Gelesen: 493635# 466 @  
@ DFP14-18 [#464]

Es freut mich, dass ich diesmal richtig gelegen habe. Doch bei diesem markanten Stempel und den zusätzlichen Angaben auf dem Beleg war es nicht besonders schwer.

Wenn ich sehe, wie viel Vergleichsmaterial Dir vorliegt, kann ich nur staunen. Damit kann man die Historie vieler Stempel sehr gut nachvollziehen und auch schlecht abgeschlagene Stücke noch zuordnen.

Heute kommt von mir einmal kein aptierter Stempel, sondern der Stempel mit der Katalognummer 238. Mir ist aufgefallen, dass sein Datum vom 22.12.1914 um vier Tage vor dem im Katalog vermerkten Frühverwendungsdatum liegt.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
DFP14-18 Am: 19.04.2018 21:27:46 Gelesen: 493343# 467 @  
@ Jürgen Witkowski [#466]

Leider ist es trotz sehr viel Literatur oft dennoch schwierig, die Stempel nach der Ausstanzung sicher zuzuordnen. Die ganzen laufenden Meter sind natürlich vorwiegend militärgeschichtliche Literatur. Aber alles was mit der Feldpost und den Randgebieten zu tun hat ist natürlich auch dabei. Wenn Fragen sind, so will ich gern versuchen zu helfen.

So ist es überhaupt mein Ansinnen bei den "philaseiten", durch meine Beiträge nicht abzuschrecken wegen vielleicht zu ausführlicher Details. Ich freue mich über jeden Beitrag aller Nutzer und möchte das Wissen um die Feldpost I. Weltkrieg näher bringen. Es ist ein Riesengebiet! Es geht dabei auch nicht nur um die FP-Stempel sondern auch um alles "drum und dran".

Nun zu Deinem Beleg [#466]:

Ich arbeite wie bereits geschrieben an den Korrekturen des Handbuches, so besonders auch an der Erfassung der Grenzdaten der Stempelverwendungen. Seit Erscheinen des Handbuches hat so ungefähr jeder zweite Stempel inzwischen Veränderungen in den Früh- oder Spätverwendungen erfahren. Das aktuelle Frühdatum für den Stempel KatNr 238 ist inzwischen der 20.12.1914. Dein Stempeldatum passt da sehr gut hinein.

Aber wie gesagt bin ich jederzeit sehr erfreut, wenn mir Stempeldaten genannt werden! So danke ich auch Dir.

Das Stempelhandbuch besitzt Du ja schon. Ich kann aber für alle Interessierte berichten, dass noch genügend Exemplare zu erwerben sind. Ich will hier keine Reklame machen, aber der Preis ist inzwischen mehr als günstig. Interessenten können sich gern bei mir melden. Ich verdiene nichts daran!

Freundliche Grüße von der Nordsee
Uli
 
Jürgen Witkowski Am: 22.04.2018 12:38:38 Gelesen: 492602# 468 @  
@ DFP14-18 [#467]

Hallo Uli,

heute habe ich einen Beleg, bei dem es auch um das "drum und dran" geht.

Dem Anschein nach handelt es sich um eine gebührenpflichtige Feldpostsendung vom 20.2.15 aus dem besetzten Belgien. Sie ist frankiert mit einem waagerechten Randpaar der MiNr. 1 der Landespost in Belgien.

Vom schwer zu lesenden Truppenstempel kann ich entziffern: VERWALTUNG D. KAISER WILHELM KASERNE ● ???? ●.

Dazu habe ich folgende Fragen:

1. Warum war der Feldpostbrief gebührenpflichtig?
2. Wie ist das Porto zu begründen? Anhand der einschlägigen Portotabellen kann ich es nicht nachvollziehen.
3. Um was für einen Feldpoststempel handelt es sich? Trotz intensiver Suche konnte ich ihn weder in Band 1 noch in Band 2 finden.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
reichswolf Am: 22.04.2018 23:08:33 Gelesen: 492498# 469 @  
Hallo zusammen,

ich hab da auch mal eine Frage: Der Nebenstempel Aus militärischen Gründen verzögert ist mir u.a. aus Aachen bekannt. Führte jeder größere Ort einen solchen Stempel, oder wurden die nur an einigen wenigen Stellen verwendet? Wo ist z.B. dieser Stempel auf der Karte vom 20.4.1915 mit dem Tagesstempel K. D. Feldpostamt IX. Armeekorps a abgeschlagen worden?




 
DFP14-18 Am: 23.04.2018 23:59:45 Gelesen: 492227# 470 @  
@ reichswolf [#469]

Das Thema der "verzögert"-Stempel ist ausgesprochen vielgestaltig. In den Rundbriefen der ArGe Deutsche Feldpost 1914-1918 hat es seit vielen Jahren zahlreiche Fragen, Mitteilungen und Hinweise gegeben. Eine zusammenfassende Arbeit/Publikation gibt es bisher nicht.

Es handelt sich nicht im eigentlichen Sinne um Zensurmaßnahmen (wie oft fälschlich angenommen). Es liegen zumeist Gründe vor, die jeweils durch militärische Ereignisse bedingt sind und Postsperren notwendig erscheinen ließen. So kann es sich z.B. um Verschleierung von Truppenverschiebungen oder um Sperren handeln, damit die bestehenden Transportmöglichkeiten für Kriegsmaterial vorrangig vor Posttransporten genutzt werden konnten. Es gibt weitere Gründe. Die Stempel wurden je nach dem vorliegenden Grund an verschiedenen Orten oder Einrichtungen auf dem Postwege angebracht. Das kann auf dem Weg von der Heimat ins Feld aber auch auf dem umgekehrten Wege notwendig erschienen sein. Zumeist geschah es durch Anordnung/Befehl eines Armeeoberkommandos.

Zeitlicher Schwerpunkt des Vorkommens dieser Stempel liegt im Jahr 1915. Es liegt eine ausgesprochen vielgestaltige Form und Schrift der Stempel vor, so dass es hierzu offensichtlich keine Vorschriften gab.

Nicht selten sind diese Verzögerungs- bzw. Postsperrestempel auch auf Feldpost zu finden, die innerhalb des Reiches gelaufen ist. Bekannt sind u.a. Stempel auf Post von Aachen, Barr, Cöln, Coswig, Erstein, Hamm, Haspe, Kohlfurt, Lissa, Naumburg, Posen, Soldau, und Trier. Oft sind dann gar keine Truppenzugehörigkeiten erkennbar und die Gründe bleiben im Dunkel.

Wo genau und von wem der Stempel auf dem Beleg in [#469] angebracht wurde kann ich nicht beantworten. Es geschah irgendwo auf dem Weg von der Landwehr-Brigade im IX. AK in die Heimat, möglicherweise schon direkt bei der Feldpostanstalt der Division selbst. Vielleicht wurde die Post auch gesammelt und über die Anstalt des Armeekorps (AK) geleitet und dort entsprechend mit dem Stempel versehen.

Auf dem Gebiet der Postsperren gibt es noch viel offene Fragen und Forschungsarbeit.

Uli
 
reichswolf Am: 24.04.2018 03:20:05 Gelesen: 492204# 471 @  
@ DFP14-18 [#470]

Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Auch wenn sich daraus nichts konkretes in Bezug auf den fraglichen Stempel ergeben hat, habe ich mich sehr gefreut. Im Gegenzug zeige ich dann mal die beiden anderen mir vorliegenden Belege mit einem solchen Aus militärischen Gründen verzögert-Stempel.

Einmal mit Tagesstempel AACHEN * 1 V vom 3.7.1915 gelaufen nach Lengenfeld (Vogtland):



und einmal vom 7.2.1917 von UECKINGEN * (LOTHR.) * nach Steinhagen (Westfalen):


 
DFP14-18 Am: 26.04.2018 23:36:53 Gelesen: 491634# 472 @  
@ reichswolf [#469]

Nun will ich doch noch eine Erklärung zur Entschlüsselung des Beleges versuchen, die mir aber schlüssig erscheint.

Wie auf der Feldpostkarte an der Absenderangabe ersichtlich befand sich der Unteroffizier Arlt beim Landwehr (Infanterie)-Regiment Nr. 52. Dieses war ein Teil der 10. gem. Landw.Inf.Brig.

Am 9.1.1915 wurde eine „Division Borries“ in Nordfrankreich aufgestellt. Zu dieser Division kam am 28.1.1915 auch die 10. Landw. Inf.Brig (ursprünglich selbständige 10. Landw.Brig.). Am 7.3.15 wurde die „Division Borries“ in „Division Sack“ umbenannt, u.a. unter Zuordnung am 13.4.1915 durch die 27. Landw.Inf.Brig. Diese Vorgänge im März/April 1915 dienten insgesamt der Aufstellung einer neu aufzustellenden 15. Landwehr-Division, die allerdings erst später am 13.7.15 als solche etatisiert wurde. (In der Literatur - auch Primärliteratur - werden diese Zuordnungen und Umbenennungen Anfang 1915 zum Teil abweichend dargestellt.)

Das Stempeldatum der Feldpostkarte [#469] fällt mit dem Datum 20.4.15 genau in die Zeit der Umformierungen zur 15. Landwehr-Division, was den Verzögerungsstempel durchaus erklärt. Als Grund kann eine Verschleierung dieser Vorgänge oder Unklarheit/Verzögerung der Postversorgung als sehr wahrscheinlich angenommen werden.

Der Einsatz lag westlich Roye-Noyon, Nordfrankreich.

Die 15. L.D. hatte zu dieser Zeit keine eigene Feldpostanstalt, sie bediente sich deshalb des Feldpostamtes des IX. Armeekorps, was am abgeschlagenen Stempel der Karte erkenntlich ist.

Ich hoffe, damit ein wenig Verständnis in die Verwendung der Stempel „Aus militärischen Gründen verzögert“ vermittelt zu haben.

Mit militär-postgeschichtlichem Gruß
Uli
 
reichswolf Am: 27.04.2018 03:21:07 Gelesen: 491601# 473 @  
@ DFP14-18 [#472]

Wow, das ist mal ausführlich geantwortet, ganz herzlichen Dank dafür! Den konkreten Anlass für den Abschlag des Stempels zu erfahren ist toll, damit habe ich nicht gerechnet. Meine Informationsquellen zu Verbänden des I. WK sind nämlich lediglich GenWiki und Wikipedia. Bei GenWiki habe ich zwar etwas zum Landwehr-Regiment Nr. 52 und zur 10. gem. Landw.Inf.Brig. gefunden, aber den Zusammenhang zwischen den dort gelieferten Informationen und dem Stempel habe ich nicht herstellen können.

LG,
Christoph
 
DFP14-18 Am: 28.04.2018 00:03:02 Gelesen: 491420# 474 @  
@ reichswolf [#473]

Es freut mich sehr, dass ich helfen konnte. Sowohl Wikipedia als auch GenWiki stellen Sekundärliteratur dar. Allein damit kommt man in solchen wie gerade erörterten Problemen nicht weiter, ja beide Portale haben sogar gelegentlich widersprüchliche Angaben. Dabei gebe ich Wikipedia nach meinen Erfahrungen die bessere Note.

Ich verwende zur Beantwortung so komplexer Fragen meistens mehrere Literaturunterlagen gleichzeitig. Das sind Generalstabswerke, Regimentsgeschichten, auch Unterlagen aus Geheimdienstunterlagen der Kriegsgegner und verschiedene andere Bücher und Aufsätze. Die Rundbriefe der ArGe Deutsche Feldpost 1914- 1918 und andere Veröffentlichungen der ArGe sind letztlich wichtig. Besonders hilfreich sind auch eigene Aufzeichnungen, die ich über viele Jahre erarbeitet habe, und nicht zu vergessen eine eigene umfangreiche Feldpostsammlung. Das nur zur Info, nicht um mich hervorzutun!

Wo ich kann will ich gern helfen.

Gruß Uli
 
DFP14-18 Am: 29.04.2018 19:31:19 Gelesen: 491144# 475 @  
@ Jürgen Witkowski [#468]

Hallo Jürgen,

nun bin ich kein Spezialist, was das Gebiet des GG Belgien angeht. Etwas sagen dazu möchte ich aber unter Vorbehalt.

Die Marken mit Aufdruck dienten der Zivilbevölkerung, deutsche Truppenangehörige konnten die Feldpost gebührenfrei nutzen. Ansonsten wurden von diesen die Marken ohne Aufdruck benutzt.

Den Absenderstempel kann ich nicht wirklich erkennen. Angenommen er ist von der genannten Kaserne und der Absender ist Soldat, so galt also Gebührenfreiheit. Es sind allerdings sehr häufig derartige Belege bekannt, die rein zu Sammlerzwecken frankiert wurden und gestempelt wurden. Ob sie dann auch einen Postsack von innen gesehen haben, lässt sich nicht beweisen. Mir jedenfalls kommt der Beleg als philatelistisch gemacht vor. Mir ist auch eine Portostufe von 2x3 = 6 Cent. nicht bekannt.

Der Feldpost-Stempel ist allerdings bekannt und ausgesprochen häufig. Es ist der 4-Sternestempel der Feldpoststation 4, Kat.Nr. 1568. Diese FP-Station war für die Dienststellen des Oberkommandos der 4. Armee und die Etappeninspektion der 4. Armee zuständig. Sie befand sich von Ende Oktober 1914 bis Ende September 1918 in Gent.

Auffällig ist auch, dass keine Zensurmerkmale vorhanden sind.

Gru Uli
 
DFP14-18 Am: 03.05.2018 16:27:16 Gelesen: 490578# 476 @  
Hallo Freunde der Feldpost 1. Weltkrieg,

heute zeige ich 2 Karten mit Feldpost-Stempeln von sogenannten "Hohen Hausnummern". Der Deutschen Feldpost waren die Nummern 1 bis 559 für die Feldpoststationen, sowie die Nummern 650 bis 1021 für die FP-Ämter und -Expeditionen der AOK, Korps, Divisionen usw. zugeteilt.

Ab 2017 wurden dann noch Nummern ab 2001 bis 3500 für bodenständige Truppenteile vergeben, das waren Artillerieverbände Lazarette, usw. Diese FP-Stationen waren den oben genannten Nummern je nach militärischer Lage angegliedert, sie waren keiner festen FP-Anstalt (1-599, 650-1021) zugeordnet. Sie werden als "Hohe Hausnummern" bezeichnet und sind relativ selten.Sie tragen immer "ausgestanzte" oder sogenannte "stumme" Stempel, oft auch keine FP-Stempel (wenn gerade keine AP-Anstalt z.B. einer Divisionanwesend war). Einschreiben mit dem Nummernstempel sind sehr rar!



Absender von Bayerischer leichte Munitions Kolonne 124, Deutsche Feldpost 2082 mit aptiertem FP-Stempel



Absender von bayerischem Pionier Park-Kommado 3, Deutsche Feldpost 2313 mit aptiertem FP-Stempel

Es wird gerade eine Veröffentlichung über diese Stempel erarbeitet.

Ich wäre sehr froh, wenn einige von Euch hierzu Belegabbildungen beisteuern könnten.

Mit Sammlergrüßen
Uli
 
DFP14-18 Am: 03.05.2018 16:31:59 Gelesen: 490576# 477 @  
@ DFP14-18 [#476]

Lapsus!

Die Beschreibung habe ich für den 2. Beleg natürlich verhauen. Muß heißen
Fußartillerie Battl. 56
Munitionskolonne der 3. Battr
Deutsche Feldpost 2313

Gruß Uli
 
volkimal Am: 05.05.2018 10:58:55 Gelesen: 490309# 478 @  
Hallo zusammen,

diese Karte habe ich gestern beim Vereinsabend bekommen:



Der Absender ist von der 2. Linienbatterie, Fuß-Artillerie-Regiment 9, I. Bataillon. Geschrieben hat er die Karte in "Neu Vilbers" oder "Neu Villers". Mit der Angabe kann ich nichts anfangen.



Besonders gut gefällt mir der aptierte Stempel, bei dem der untere Bogen komplett abgeschnitten wurde. Ursprünglich war vermutlich es ein "Kreisstegstempel mit Segment oben und unten". Es gab aber auch Stempel, die nur oben ein Segment hatten. Da kann Uli bestimmt mehr sagen.

VIele Grüße
Volkmar
 
DFP14-18 Am: 07.05.2018 15:27:49 Gelesen: 489986# 479 @  
Hallo Volkmar,

ja, dazu kann ich mehr sagen.

In Frage kommen primär alle Stempel mit der Form 6 (Kreisstegstempel mit Segment oben) und Form 7 (Kreisstegstempel mit Segment oben und unten). Das hast Du richtig bemerkt. Selektiert man alle in Frage kommenden Stempel nach Form, möglichem Stempeltext, Datumsform usw., dann kommen grundsätzlich einmal 46 Stempel in Frage. Die muss man aber nicht alle studieren. Man sucht als "Feldpostler" die in Frage kommenden Feldpostanstalten und kommt so relativ rasch zum Ergebnis: Es ist ein Stempel der 16. Infanterie-Division (KatNr. 549 - 552), Deutsche Feldpost 820. Nun ist die Unterscheidung der möglichen KatNrrn nicht so einfach, aber im Stempelhandbuch der ArGe Deutsche Feldpost habe ich ja die Differenzierung genau beschrieben. Auch ein Folienvergleich beweist: es ist der ausgestanzte Stempel KatNr. 551 (ehemals Schriever 416).

Allerdings ist den "alten Hasen" dieser Stempel in seiner Einmaligkeit bekannt, aber wer ist schon ein alter Hase? Es ist nun mal mein Spezialgebiet.

In meiner Sammlung habe ich Belege mit Daten von 16.2.17 bis 12.8.17.

Wie kann er aber entstanden sein? Möglicherweise war beim groben Herausstanzen ein Teil des unteren Bogens so verletzt worden, dass man den ganzen unteren Teil mit entfernt hat. Später taucht dieser Stempel nicht mehr auf, weshalb ich vermute, dass er in Rahmen der Tarnmassnahmen als zu leicht identifizierbar erschien und deshalb aus dem Verkehr gezogen wurde. Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, denn Einfärbungen des unteren "fehlenden" Stempelteils durch das Stempelkissen kommen bei verschiedenen ähnlichen Stempeln vor, denn einen Rand des Stempels hat es natürlich trotzdem gegeben!



der Ursprungsstempel HbNr. 551



Der gesuchte ausgestanzte Beleg, ex 551. Angabe der Feldpostnummer in den Absenderangaben



Achtung, denn auch so kann er mal abgeschlagen sein, hier ist aber nicht ganz sicher, ob es der gleiche Stempel ist. Ebenfalls DFP 820.

Gruß an alle Freaks
Uli
 
HWS-NRW Am: 11.05.2018 16:19:19 Gelesen: 489433# 480 @  
Gerade reinbekommen, ein schöner Beleg aus Berlin für mein kommendes Buch:



Postkarte vom 21.5.1915 aus dem Vereins-Lazarett "Oscar-Helene-Heim" in Zehlendorf mit einem tollen ovalen Briefstempel und dem Orts-Tagesstempel "ZEHLENDORF (Wannseebahn 1).

In dieser Klinik war ich vor Jahren mal als OP-Fachkrankenpfleger tätig, sie wurde inzwischen geschlossen.

mit Sammlergruß
Werner
 
skribent Am: 17.05.2018 17:58:43 Gelesen: 488237# 481 @  
Guten Abend,

eine zur Feldpostkarte umfunktionierte Ansichtskarte vom Brüsseler Justizpalast an Berlin-Hirschgarten.



Tagesstempel von BRÜSSEL 2 (NORDBHF.) - 24.4.1916 mit Briefstempel
"Militär-General-Direktion der Eisenbahnen in Brüssel * Feldintendantur *

MfG >Franz<
 
skribent Am: 17.05.2018 19:01:00 Gelesen: 488219# 482 @  
@ HWS-NRW [#480]

Hallo Werner,

ich habe mal in meiner Sammlung "WANNSEEBAHN" gekramt und bin fündig geworden.



Die Feldpostkarte ist mit dem Tagesstempel ZEHLENDORF (WANNSEEBAHN)1 - 31.1.1917 versehen und mit einem Briefstempel vom "Vereinslazarett vom Roten Kreuz - am Urban - Zehlendorf Mitte



Die Feldpostkarte ist mit einem Maschinenstempel versehen vom Postamt BERLIN-SCHÖNEBERG - 13.3.916 und mit einem Briefstempel mit folgendem Text: "KGL. PREUSS. RESERVE-LAZARETT KASERNEMENTE (?) EISENB.-REG. 1".



Feldpostbrief mit Tagesstempel von ZEHLENDORF (WANNSEEBAHN)1 - 23.6.1915 mit Adler-Briefstempel "KÖNIGLICHES RESERVELAZARETT - HAUS SCHÖNOW - ZEHLENDORF Mitte

MfG >Franz<
 
volkimal Am: 29.05.2018 17:08:36 Gelesen: 477591# 483 @  
@ volkimal [#478]

Hallo zusammen,

im Beitrag [#478] habe ich eine Karte vom Obergefreiten Böcker von der 2. Linienbatterie, Fuß-Artillerie-Regiment 9, I. Bataillon gezeigt. Das interessante war dort der auffällige aptierte Stempel. Hier eine zweite Karte desselben Absenders:



Diesmal gefallen mir der Feldpoststempel vom Feldpostamt des Großen Hauptquartiers und der fast perfekt abgeschlagene Briefstempel besonders gut:



Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 30.05.2018 14:38:12 Gelesen: 475535# 484 @  
@ volkimal [#483]

Hallo zusammen,

bezogen auf den Stempel vom letzten Beitrag habe ich gerade eine Unstimmigkeit festgestellt:

Filunski hat den Stempel des Großen Hauptquartiers schon bei Philastempel eingestellt. Er schreibt dazu: "Das Feldpostamt des Großen Hauptquartiers befand sich vom 25.9.1914 bis Kriegsende im französischen Charleville-Mézières an der Maas." http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/61060

Hajo22 schreibt dagegen: "Das "Große Hauptquartier" war die Zentrale der obersten militärischen und (später) auch der politischen Führung im Kaiserreich. Im Mai 1916 befand es sich in Charlesville-Mézières. Es wechselte während des Krieges mehrfach seinen Standort." https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=79649

Was ist jetzt richtig?

Viele Grüße
Volkmar
 
Latzi Am: 30.05.2018 19:13:53 Gelesen: 475113# 485 @  
@ volkimal [#484]

Ich halte es dann mal mit wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fes_Hauptquartier

Danach ist die Bewegungsvariante richtig.
 
DFP14-18 Am: 31.05.2018 23:46:01 Gelesen: 472202# 486 @  
@ Latzi [#485]

Hallo Latzi und Volkmar,

wenn man sich auf eine Quelle verläßt, so ist man oft verlassen! Das zeigt sich auch bei dem angeblich glaubwürdigsten Nachschlagewerk aller Zeiten: wikipedia!
Hier nun das Ergebnis jahrelanger Forschung und Absicherungen durch Belege, Feldposterlasse, Literatur usw.:

Nach der Algemeinen Mobilmachung am 1.August 1914 trat das „Große Hauptquartier Seiner Majestät des Kaisers und Königs“ am 2. August in Belin zusammen und wurde durch „Allerhöchste Kabinettsorder" vom 3.8.1914 mobil. Am 16.8.14 reiste es nach Coblenz ab, wo es am 17.8.14 eintraf. Das FPA (=Feldpostamt) des GrHQu. war schon vorab nach Coblenz beförert worden und hat dort bereits am 11.8.14 seine Tätigkeit aufgenommen. Es verblieb dort bis zum 29.8.1914. Am 30.8.14 verlegte das GrHqu nach Luxemburg und verweilte dort bis zum 24.9.1914. Schließlich wurde es am 25.9.1914 nach Mezieres-Charleville verlegt, wo es bis zum Kriegsende dort bestand.

Soweit ist das richtig!

Aber:

Im November 1916 wurde es in in FPA des GrHQu West und dann am 15.2.1917 in Deutsche Feldpost 800 umbenannt.

Bereits Anfang Mai 1915 verlegten Teile des GrHQu nach Pleß in Oberschlesien, wobei das Feldpostamt in Mezieres zurückgelassen wurde. Das Große Hauptquartier hieß nunmehr GrHQu. (Ost) . Der Feldpostverkehr wurde anfangs über das Kabinettpostamt Berlin C2 abgewickelt, bevor es in Pleß im November 1916 die Feldpoststation 133 zugeteilt bekam. In der Mitte des Monats Februar 1917 wurde das GrHQu (Ost) nach Bad Kreuznach verlegt und bekam die Deutsche Feldpost 344 zugeteilt. Am 8.3.1918 erfolgte die Verlegung nach Spa, wo es nunmehr die Deutsche Feldpost 722 bekam.

Nach Kriegsende (Waffenstillstand) wurde die Oberste Heeresleitung (OHL) im Rahmen der Räumung der Westgebiete nach Cassel (Schloß Wilhelmshöhe) verlagert (13.11.1918 - 11.2.1919), danach nach Kolberg in Pommern, wo sie die Deutsche Feldpost 335 zugewiesen bekam. Am 3.7.1919 erfolgte die Auflösung.

Es gab also zeitweise parallel zwei Teile des Großen Hauptquartiers, nämlich Ost und West. Es ist also nicht „das“ Große Hauptquartier mehrfach wechselnd von West nach Ost und umgekehrt verlagert worden, wie es in wikipedia beschrieben wird. Nur militärische Dienststellen wechselten je nach Schwerpunkt der Kriegshandlungen zwischen Ost und West.

Es ist ein interessantes aber auch recht schwieriges Thema. Wer also hat nun Recht?

Beste Grüße
Uli
 
volkimal Am: 04.06.2018 15:40:14 Gelesen: 467912# 487 @  
@ DFP14-18 [#486]

Hallo Uli,

herzlichen Dank für die ausführliche Antwort.

Bei Wikipedia heißt es zum großen Hauptquartier: Ab dem 25. September 1914 in Charleville-Mézières. Im April 1915 verlegte es in das Schloss Pleß in Oberschlesien. Im Februar 1916 kehrte es nach Charleville-Mézières, im August 1916 wieder nach Pleß zurück.

Dass Wikipedia hier falsch liegt sieht man schon daran, dass die Karte am 20.09.1915 in Charleville geschrieben wurde.

Hatte das GrHQu. (Ost) eigentlich einen anderen Stempel?

Viele Grüße
Volkmar
 
DFP14-18 Am: 06.06.2018 23:46:23 Gelesen: 466992# 488 @  
Hallo Volkmar!

Das große Hauptquartier Ost hatte keinen Stempel mit dieser Bezeichnung (im Gegensatz zum GrHQu West ab November 1916). Es trat mit dieser Bezeichnung niemals auf. Nach der Verlegung nach Pleß im Mai 1915 wurde die Post über das Kabinettpostamt Berlin C2 abgewickelt (vgl. meine Ausführung in [#486]). Erst ab November 1916 benutzte es Stempel mit seiner nun zugeteilten Feldpostnummer 133; später mit Stempeln der FPStation 344, 722 und nach Kriegsende mit Nummer 335. Von diesen Nummern gibt es natürlich die entsprechenden Stempel.

FPSt 133 = 4 verschiedene Stempel
FPSt 344 = 4 verschiedene Stempel
DFP 722 = 4 verschiedene Stempel, (sowie weitere 4 Stempel, die offensichtlich "Machwerke" sind und nicht echt verwendet nachgewiesen sind; sogenannte "Weigel-Machwerke")
DFP 335 = 2 Stempel im Zeitraum ab Dez. 1917, jedoch war diese FP nur in der Zeit des Grenzschutzes Ost nach Kriegsende in Kolberg für das GrHQu tätig.

Beste Sammlergrüße
Uli
 
volkimal Am: 06.06.2018 23:50:01 Gelesen: 466989# 489 @  
@ DFP14-18 [#488]

Hallo Uli,

Danke für die Info.

Viele Grüße
Volkmar
 
Fips002 Am: 12.06.2018 21:57:57 Gelesen: 463858# 490 @  
Feldpostbrief mit Stempel Döberitz, 27.5.16, Übungsplatz und Briefstempel Maschinen-Gewehr-Lehr-Kursus, 4. Kompanie.

Der Übungsplatz wurde von Kaiser Wilhelm II. in 1894 eingerichtet und wurde bis 1991 benutzt.



Dieter
 
Gernesammler Am: 15.06.2018 20:04:43 Gelesen: 463175# 491 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Feldpostbrief an den Gefreitenn Hans Seidl im III В.14 – 2. bayerisches Landsturm-Infanterie-Bataillon Regensburg

Dieses war dem Landsturm III. Bayerisches Armee-Korps / Nürnberg zugeordnet. Der Brief selbst kam aus Mainburg in Niederbayern und wenn ich es richtig sehe nach Belgien, wo genau war das Feldpostamt. Gestempelt mit Bahnpoststempel der Bayrischen Bahnpost Mainz - Woinz vom 21.2.1916.

Gruß Rainer


 
volkimal Am: 15.06.2018 20:19:16 Gelesen: 463165# 492 @  
@ Gernesammler [#491]

Hallo Rainer,

es ist das Feldpostamt Tournai.

Viele Grüße
Volkmar
 
bernhard01 Am: 16.06.2018 16:06:49 Gelesen: 463049# 493 @  
@ Gernesammler [#491]

Hallo Gernesammler,

es handelt sich um einen Bahnpoststempel der Strecke MAINB. (= Mainburg) nach WOLNZ. (= Wolnzach). Das gibt auch Sinn, denn der Brief ist ja in Mainburg geschrieben worden.

Gruß
bernhard01
 
Gernesammler Am: 18.06.2018 19:44:51 Gelesen: 461431# 494 @  
@ volkimal [#492]
@ bernhard01 [#493]

Hallo Ihr Beiden,

herzlichen Dank für den Ort des Feldpostamtes, sowie auch der Berichtigung des Bahnpoststempels, somit kann jetzt sauber abgelegt werden.

Gruß Rainer
 
Sachsendreier53 Am: 19.06.2018 08:47:27 Gelesen: 461374# 495 @  
Propaganda-Feldpostkarte (Sieg in der Winterschlacht bei den masurischen Seen am 17.Februar 1915), gestempelt im Feldpostamt des XIX.ARMEEKORPS am 8.7.1915, Truppenstempel 6.Kolonne Munitions-Kolonnen-Abt. II. Batln. 2. Fußart.-Rgt. 19



Witz-Feldpostkarte (Pommerhanz), aus der KD. Feldpoststation *Nr. 287* vom 4.9.1916, Soldatenbriefstempel 11.Komp. J.R. 103



mit Sammlergruß,
Claus
 
hajo22 Am: 26.06.2018 21:57:26 Gelesen: 457027# 496 @  
Heeressache per Einschreiben der Feldpoststation EinsZweiDrei vom 2.7.1915 nach Saarburg/Lothringen.

Absender Armeeabteilung (Ludwig von) Falkenhausen, Etappen-Inspektion.



hajo22
 
hajo22 Am: 26.06.2018 22:10:54 Gelesen: 457017# 497 @  
Marinesache des V. Mar(ine)-Luftschiff-Trupp(s) Tondern vom 30.8.1916 nach Wilhelmshaven auf Wendeumschlag [1].



hajo22

[1] http://www.zeppelin-museum.dk/D/german/historie/historie.html
 
Seku Am: 27.06.2018 14:36:59 Gelesen: 455809# 498 @  
@ rostigeschiene [#24]

Hier der gleiche Stempel ein Jahr später. Karte ging nach Leipzig-Eutritzsch:


 
Totalo-Flauti Am: 27.06.2018 16:10:19 Gelesen: 455710# 499 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich möchte Euch eine Postkarte aus Leipzig nach Zerbst Anhalt vom 3.8.1914 zeigen. Am 3.8.1914 erklärte das Deutsche Reich Frankreich den Krieg. Die Karte selbst ist noch keine Feldpost, wie die Frankatur ausweist. Der Absender wird noch im laufe des Tages seiner Einberufung zur Armee nach Stettin folgen. Ich finde aber der Text ist einfach zeitgeschichtlich typisch. Der Absender schrieb:

"Liebes gnädiges Fräulein,
nehmen Sie einen vorläufig
letzten Gruß aus Leipzig. Heut
noch geht's gen Stettin zum
Dienst für's Vaterland.
Leben Sie mit den Ihren
herzlich wohl!
Ihr
N.N-"


Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
Totalo-Flauti Am: 01.07.2018 09:00:31 Gelesen: 454026# 500 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich hoffe Ihr seht es mir nach, dass mein nächster Beleg ebenfalls keine Feldpost ist. Die Postkarte vom 4.08.1914 nach Zittau hat wieder einen interessanten Inhalt und stammt aus der Zeit der Mobilmachung. Am 4.8. erfolgte die Kriegserklärung Grossbritaniens an das Deutsche Kaiserreich. Am Vormittags marschierten deutsche Truppen im Rahmen des Schlieffen-Plan's in Belgien ein. Der Absender (wahrscheinlich auch freiwillig gemeldet oder frisch zur Truppe eingezogen) reflektierte allerdings noch die Vorgänge im Osten. Er Schreibt:

"Ihr Lieben! Leipzig d.4.Aug.14.
Besten Dank für Eure gestrige
Karte. Die meinige werdet Ihr
wohl erhalten erhaben. Wir
bleiben sicher noch 3 - 4 Tage
hier. Von Paul weiß ich nichts
Bestimmtes, telefonisch war
er nicht zu erreichen. Der Land-
sturm durfte wohl nicht gleich
drankommen. Wir werden es
den Russen schon bezeugen(?). Wahr-
scheinlich gehts nach Allenstein.
Jetzt wird mit Hochdruck gear-
beitet, damit der Kahn kriegs-
bereit ist. .... mehr. Herzl.
Grüße an alle und Euch
bessere Zeiten wünschend ver-
bleibe ich Euer Erich"

Der postalische Austausch zwischen Familienangehörige, Freunde und Bekannte war wohl von Beginn des Konfliktes ein wichtiges Element in Kontakt zu bleiben und vor allem auch ein Lebenszeichen von sich zu geben.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
DFP14-18 Am: 02.07.2018 22:01:48 Gelesen: 453840# 501 @  
Hallo Totalo-Flauti,

Deine 2 Belege [#499] und [#500] sind sehr interessant und sind als Feldpost durchaus verwendbar und wichtig. Du triffst bei mir sozusagen den Nagel auf den Kopf. Neben meiner allgemeinen Forschungsarbeit über die Feldpost 1914-1918 habe ich das Gebiet des Kriegsanfangs sozusagen als "Schmankerl" seit langer Zeit ausgewählt.

Zur 100jähriger Wiederkehr des Kriegsanfanges habe ich in unserer Arbeitsgemeinschaft (ArGe "Deutsche Feldpost 1914-1918") eine Sonderedition veröffentlicht, die genau dieses Thema betrifft. Ohne hier Werbung zu machen (diese war ja schon damals in der "philatelie" zu lesen) möchte ich auf diese Arbeit einmal hinweisen. Hier kann man alles nachlesen, was mit der militärischen, politischen, postalischen, moralischen u.a. Ereignissen zu tun hat. Es gibt für jeden einzelnen Tag detaillierte Angaben mit Illustrationen (Karten, Dokumente usw.). Wer sich für diese Zeit interessiert kann sich umfassend informieren. Die Arbeit hat 125 Seiten. Ich hätte noch einige Exemplare zum Selbstkostenpreis abzugeben. Bei Interesse einfach melden.



(Cover)



(Beispielseiten)



Dieses sind nur Beispielseiten. Der Beginn der Feldpost und deren Bestimmungen, Umstände, Schwierigkeiten und Verlauf im Kontext zu den Kriegshandlungen werden ausführlich erklärt.

Nur so nebenbei: Ich suche dringend und jederzeit solcherlei Belege!

Würde mich freuen auf eine rege Diskussion zu diesem Thema!

Mit Sammlergruß
Uli
 
GSFreak Am: 14.07.2018 14:48:14 Gelesen: 446987# 502 @  
Hier eine Feldpostkarte mit Abbildung "Der Kaiser an der Ostfront", abgestempelt in MAYEN am 19.03.1915.



Gruß Ulrich
 
GSFreak Am: 16.07.2018 19:43:31 Gelesen: 445625# 503 @  
Hier ein Beleg vom Kgl. Preuss. Reservelazarett in M(önchen) Gladbach, geschrieben am 01.11.1914, möglicherweise in Brief verschickt, da kein Poststempel auf der Karte.

Interessanter erster Satz, soweit ich das richtig entziffern konnte: " Hier eine Ansicht der Verwundeten, die morgen als felddienstfähig entlassen werden."



Gruß Ulrich
 
DFP14-18 Am: 20.07.2018 22:46:14 Gelesen: 443069# 504 @  
Ich möchte heute 2 Feldpostbelege aus dem 1. Weltkrieg vorstellen, die etwas Besonderes darstellen.

1. Die vom Kriegsanfang bis zum Februar 1917 benutzten („Voll-ˮ)Stempel gaben im Text die Formation von der Division aufwärts an. Zur Verschleierung der Heereszusammensetzung mussten diese von jenem Zeitpunkt ab durch Ausstanzung aptiert werden. Außerdem wurden sogenannte „stumme“ Stempel neu hergestellt. Nur diese beiden Arten von Stempeln durften für die gewöhnlichen Sendungen verwendet werden. Diese stellen naturgemäß die Masse der Feldpostbelege dar.



Vollstempel und der gleiche Stempel ausgestanzt der FP-Station der 23. Reserve-Division = DFP 848



2 verschiedene stumme Stempel der DFP 848 (23. Res.-Div)

2. Für nachzuweisende Sendungen (Einschreib-, Wert- und Geldsendungen), sowie für die Leitmaterialien (Briefbundzettel, Beutelfahnen) bekamen die Feldpostanstalten der Formationen von den Divisionen aufwärts neu hergestellte „Tarnnummern“-Stempel. Diese zeigten fast ausschließlich den Text „Deutsche Feldpost Nr…“. Bestimmungsgemäß durften - aber auch mussten - ausschließlich diese dafür verwendet werden, denn nur somit konnte die Herkunft der Sendung zurückverfolgt werden.



Nachzuweisende Sendungen (R-Brief und Zahlungsabschnitt) mit korrekt abgeschlagenem Tarnnummernstempel der DFP 848

3. War versehentlich (gegen die Vorschriften) oder aus aktuellem Mangel an einem Tarnnummernstempel ein ausgestanzter oder stummer Stempel abgeschlagen worden, so musste handschriftlich oder durch Zusatzstempel der FP-Anstalt die Nummer hinzugefügt werden, um den Bestimmungen zu genügen.




Nachzuweisende Sendungen (R-Briefe) mit fälschlich abgeschlagenem stummen Stempel und Korrektur durch zusätzlichen Gummistempel (FP 848) bzw. handschriftlicher Ergänzung der FP-Nummer (402)bei einem ausgestanzten Stempel!

Solche Belege sind recht selten, weshalb ich sie heute beispielhaft vorstellen möchte!


Mit freundlichen Sammlergrüßen
Uli
 
Cantus Am: 05.08.2018 01:36:16 Gelesen: 435058# 505 @  
Besondere Feldpostbelege kann ich leider nicht bieten, da Feldpostbelege aus dem 1. Weltkrieg ganz überwiegend Zufallsfunde aus meinem Ansichtskartenkonvolut sind. So auch die nachfolgend gezeigte Karte, die von der Art her sicher häufiger genutzt wurde, um den lieben daheim eine heile Welt im Felde vorzugaukeln. Meine Karte wurde am 17.12.1915 von einem Soldaten als Weihnachtskarte nach Kassel geschickt.





Viele Grüße
Ingo
 
skribent Am: 25.08.2018 10:28:06 Gelesen: 429605# 506 @  
Beim Einsortieren nicht aufgepasst, dann lange Zeit gesucht!



Kleiner Feldpostbrief an Fräulein M. Schrammar in Berlin-Neuköln in der Richardstr. 100.

Bestimmt verspätete Weihnachts- und Neujahrsgrüße vom Zahlmeister-Stellvertreter Becker
Eisenb. Bau Sonder Kompagnie 3
Militär - Mission - Türkei
durch Marine Post Büro BERLIN C 2 Stelle 1

Mit Briefstempel: Eisenbahn - Bau - Sonder - Kompagnie Nr. 3 * Kassenverwaltung *
und Stempel: * -1.-1.1918 * FELDPOST MIL. MISS. BOSANTI.

MfG >Franz<
 
hajo22 Am: 25.08.2018 11:37:55 Gelesen: 429570# 507 @  
@ skribent [#506]

Die "Feldpost der Deutschen Militär-Mission in der Türkei 1914-1918" ist für mich ein eigenständiges Sammelgebiet, das ich in meiner Sammlung als Anhang zur "Deutschen Post in der Türkei" führe.

Natürlich kann man die Feldpost der Militär-Mission in den großen Bereich der Deutschen Feldpost 1914/18 integrieren.

Ich halte sie aber für etwas Besonderes, zumal die Organisation der Militär-Mission einer türkischen Behörde, dem Osmanischen Kriegsministerium, unterstellt war.

Werner Ahrens "Die Feldpost der Deutschen Militär-Mission in der Türkei 1914-1918 einschließlich Marine-Schiffspost und Deutsche Feldpost Jildirim" (in: Philatelie und Postgeschichte 1970, Nr. 10-12) schreibt dazu (ich zitiere): " Zu dieser "türkischen" Feldpostorganisation kommt hinzu, daß, obwohl alle fremden Postanstalten in der Türkei am 30. September 1914 geschlossen wurden, die Kaiserlich Deutschen Marine-Schiffsposten bis Kriegsende weiterarbeiten konnten und daß ferner eine deutsche Feldpostexpedition mit einer Reihe dazugehöriger Feldpoststationen ab Sommer 1917 auf türkischem Boden tätig war."

Ich zeige eine Postkarte mit dem Feldpost-Stempel der Militär-Mission Konstantinopel vom 11.3.1917 und dem (nur kurze Zeit) verwendeten Nebenstempel (hier in rot): "Sendet keine Nahrungsmittel / nach der Türkei!". Absender ist ein Unteroffizier beim Stab des deutschen Feldeisenbahnhofs Constantinopel.



Dieses Sammelgebiet würde (eigentlich) einen eigenen Thread verdienen.

hajo22
 
skribent Am: 25.08.2018 13:42:25 Gelesen: 429496# 508 @  
@ hajo22 [#507]

Hallo Jochen,

vielen Dank für die erklärenden Hinweise, aber mit der Militär Mission habe ich mich nie beschäftigt. Auch die Feldpoststempel an sich waren mir nie wichtig, denn ich habe die Brief- und Formationsstempel der Eisenbahntruppen gesammelt.

Inspiriert dazu wurde ich vor mehr als 30 Jahren von einem Luxemburger Motivgruppen-Kollegen mit Namen Lucien Karier. Der hatte ein so faszinierendes Exponat aufgebaut, dass ich ihm nacheifern musste. Habe ich auch - bis zu dem Tag, an dem Lucien in München bei einer Rang II-Ausstellung von einem (ich glaube sehr inkompetenten) Juror so niedergemacht wurde, dass er danach nie wieder ausgestellt hat. "Fehlende Vielfalt" hat der Juror es immer wieder genannt, dass das Exponat nur aus Stempeln bestand. Hat ihm gar nicht gefallen, obwohl es im Titel und dem "roten Faden" eindeutig beschrieben und somit ersichtlich war.

Und so ist es zu erklären, dass ich einen guten Bestand an Belegen jedweder Art mit diesen Stempel besitze, der aber leider völlig unbearbeitet ist.



Der Feldpoststempel von KONSTANTINOPEL datiert vom 16-9-1916 und auf der Karte ist ein SB abgeschlagen mit folgenden Text:

STAB DES BEVOLL. GEN. STABSOFF. DES FELDEISENBAHNCHEFS KONSTANTINOPEL

MfG >Franz<
 
hajo22 Am: 25.08.2018 15:00:48 Gelesen: 429458# 509 @  
@ skribent [#508]

Ja ich denke auch, daß ich die Schrift falsch gelesen habe. Es heißt nicht des "Feldeisenbahn hofs" sondern wohl des "Feldeisenbahn chefs".
Besten Dank.

Und Dein Beleg ziert also Deine Motiv-Sammlung "Eisenbahn".

hajo22
 
HWS-NRW Am: 25.08.2018 16:25:56 Gelesen: 429421# 510 @  
@ skribent [#508]

Das mit dem (bayerischen) Juroren ist schon extrem ärgerlich, das kommt mir bekannt vor, da ich z.B. die Feldpost der deutschen und schweizer Radfahrer-Truppen gesammelt und auch ausgestellt habe. Ich hatte da mehr "Glück", auf kompetentere Juroren zu treffen, das Exponat wurde sogar in Jerusalem auf einer internationen Ausstellung gezeigt und bekam im nationalen Rang eine Goldmedaille. Vielleicht hatte es auch etwas gebracht, daß ich vorher noch ein Sachbuch zu diesem Thema rausgebracht habe, welches auch mehrfach mit Gold prämiert wurde, auch wenn ich "nur" Bezug auf die nebengesetzten Briefstempel der verschiedenen Einheiten nahm.

Also weiter so mit den interessanten Feldpost-Belegen der Eisenbahn-Abteilungen.





Hier noch ein paar Belege aus meinem Sachbuch "Sanitätswesen im I. und II. Weltkrieg" mit Feldpostkarten der Eisenbahntruppe.

mit Sammlergruß
Werner
 
skribent Am: 30.08.2018 12:15:55 Gelesen: 426470# 511 @  
Guten Tag Zusammen!



Ansichtskarte vom Brüsseler Justiz-Palast ab BRÜSSEL 2 (NORDBHF.) nach Bln.-Hirschgarten am 24.4.1916 mit Briefstempel" Militär-General-Direktion der Eisenbahnen in Brüssel * Feldintendantur *



Feldpostbrief - Abs. Werner - Regierungsbaumeister - Vorstand des Mil. Eisb. Masch. Amts Gent nach Körtingshof bei Hannover. Briefstempel Nr. 70 der Militär-Eisenbahndirektion 1



Feldpostbrief ab K.D. Feldpoststation Nr. 115 am 30.1.1917 nach Hanau. Briefstempel des STRECKENARBEITERTRUPP 20



Heeressache 234/16 ab K.D. Feldpoststation Nr. 191 am 24.10.1916.

Briefstempel: Militärische Eisenbahnüberwachung in den Etappengebieten * Woyrsch u. Linsingen *

Briefumschlag wurde gewendet und zum 2. Mal gebraucht.

MfG >Franz<
 
Totalo-Flauti Am: 31.08.2018 10:46:54 Gelesen: 425695# 512 @  
@ DFP14-18 [#501]

Lieber Uli,

bei der Abgabe von Leipziger Belegen tue ich mich sehr schwer. Ich habe mir aber Deine Arbeit als Urlaubslektüre gegönnt und bereits gelesen. Ich finde Deine Ausführungen sehr interessant und werde im Leipziger Raum auf jeden Fall auf solche Belege achten.

Liebe Sammlerfreunde,

mir sind die folgenden 4 Belege in die Hände gefallen. Es sind vier Umschläge aus Leipzig in denen meiner Meinung nach entweder mehrere Briefe transportiert wurden (dagegen spricht aber eigentlich das verwendete dünne Papier der Umschläge) oder sie lagen den entsprechenden Briefpacken obenauf wie Vorbindezettel bei der Bahnpost. Sämtlichen Stempeln fehlt die Jahreszahl. Ich schätze mal sie stammen aus der Zeit Ende September 1916 bis Ende April 1917. In der Zeit war Generaloberst Ludwig von Falkenhausen kommandierender General der 6. Armee an der Westfront. Vielleicht kann ja ein Feldpostkenner noch etwas näheres zu solchen Belegen etwas sagen? Eilige Briefe erhielten, wie man sehen kann, andersfarbige Umschläge.

Ein kleines Highlight ist die Verwendung des "Norm"-Stempels mit den Ub "B B" auf einem der Belege. Er stammt von einer Zweigstelle des Leipziger Postamtes 2. Diese Zweigstelle befand sich auf dem Berliner Bahnhof (1859 bis 1912). Die Poststelle selbst befand sich schon zur Zeit der sächsischen Post dort. Der Normstempel ist lt. Arge Krone/Adler bisher für den Zeitraum 29.07.1890 bis 06.03.1907 belegt. Somit könnte man die Verwendungszeit jetzt mindestens mit Beginn der Kommandoübernahme von Falkenhausen über die 6. Armee ausweiten.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.




 
vals59 Am: 01.09.2018 12:17:15 Gelesen: 425159# 513 @  
@Totalo-Flauti [#512]

Hallo Totalo-Flauti,

diese Umschläge kamen aus der Postsammelstelle in Leipzig (Leipzig 2). Sie enthielten Post eigentlich nach der Front bestimmt. Eilige Briefe = Dienstbriefe, Reco, Heeressache. Mannschaftsbriefe = Feldpostbriefe oder Karte.

Unten ein weiteres Beispiel:

Postsammelstelle Bromberg -> Bay. Feldpoststation 407(Valenciennes, Nordfrankreich)



Ludwig von Falkenhausen führte von Dezember 1914 bis April 1916 der Armeeabteilung von Falkenhausen. Am 28. August 1916 übernahm er die Führung der 6. Armee. Die Armeeabteilung von Falkenhausen war im Elsass und wurde am 15. April 1916 in Armeeabteilung A umbenannt. Diese Umschläge sind nicht für die 6. Armee bestimmt, sonst wäre die Adresse "Armeeoberkommando 6, Stab" gewesen.

Ich denke, dass diese Umschläge zwischen Dezember 1914 und April 1916 verschickt wurden.

Gruss aus Frankreich.
Emmanuel.
 
DFP14-18 Am: 05.09.2018 23:27:42 Gelesen: 422334# 514 @  
@ Totalo-Flauti [#512]

Hallo Totalo-Flauti,

es freut mich, dass Du meine Arbeit angeschaut hast. Wenn Fragen offen sind, so bin ich jederzeit bereit, weiter zu helfen.

Nun zu Deinen Belegen: Du liegst da ganz richtig, und vals 59 [#513] gibt eine korrekte Ergänzung dazu.

Zum besseren Verständnis noch einige Anmerkungen: Mobile Feldpostsendungen von den Heimatpostämtern wurden der nächstgelegenen Postsammelstelle zugeleitet. Dort wurden diese sortiert und entsprechend einer immer wieder aktualisierten Feldpostübersicht auf für die verschiedenen Armeen zuständige Leitpunkte weiter geleitet.

Die Postsammelstellen fertigten Briefbunde für die einzelnen Formationen an und versahen diese mit Titelschildern (=Briefbundzetteln) die mit den Tagesstempeln der Postsammelstelle versehen wurden. Lagen für eine Formation nur wenige Sendungen vor, so wurden Umschläge anstatt Briefbunde verwendet. Neben anderen Formen der Umschläge und Titelschilder gab es eben auch diejenigen mit "Mannschaftsbriefen" in verschiedenen Ausführungen. Die Abstempelungen der Leitbehelfe/Titelschilder (Beutelfahnen, Briefbundzettel) erfolgte entweder durch normale Tagesstempel des angegliederten Postamtes, durch Tagestempel mit der Inschrift "Postsammelstelle ...", oder durch Behelfsstempel verschiedener Form (meist Gummistempel).

Die von Dir abgebildeten Umschläge stammen wie schon beschrieben [#513] von der Postsammelstelle " Leipzig 2", die recht bekannt ist (3.8.1914 bis 31.1.1919).

Wenig bekannt ist die Postsammelstelle " Leipzig 1", von der ich heute ein Titelschild (Vorder- und Rückseite) für Päckchen (Briefe über 50 Gramm) abbilde. Es besteht aus sehr dicker Pappe.



"Postbeutelanhänger" von Postsammelstelle "Leipzig 1" auf "Leitpunkt: Cöln-Deutz B" (adressiert an 24. I.D. = XIX. AK = 3. Armee)

Gruß von der Nordsee
Uli
 
Totalo-Flauti Am: 06.09.2018 23:13:24 Gelesen: 421467# 515 @  
@ vals59 [#513]
@ DFP14-18 [#514]

Lieber Emmanuel, lieber Uli,

vielen Dank für Eure Erläuterungen zu dem interessanten "Nebenthema". Es handelt sich ja hier wohl um die Schnittstelle zwischen der zivilen Post und der Feldpost. Könnt Ihr mir sagen, wie viele Postsammelstellen es in Leipzig gab?

In Anlage ein Postkarte aus Leipzig-Gohlis nach Plauen. Der Absender teilt mit wo er sich gerade aufhält und wie es ihm geht. Leipzig-Gohlis war die Garnison des Kgl.Sächs. 7. Infanterieregiment König Georg Nr.106. Im 1. Weltkrieg wurden entsprechend dem Mobilmachungsplan das Ersatz-Bataillon zu 4 Kompanien, sowie zwei Rekruten-Depots in Leipzig-Gohlis aufgestellt.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
Sachsendreier53 Am: 07.09.2018 13:59:16 Gelesen: 421012# 516 @  
Ansichtskarte / Feldpost aufgegeben im FELDPOSTAMT D27.RESERVEKORPS am 8.März 1915 nach Miltitz-Roitzschen. Mit blauen Briefstempel Reserve-Bäckerei-Kolonne 33.





Ansichtskarte / Feldpost K.D.Feldpostexped. der 16.Landw.-Div. vom 9.5.1916 mit violetten Briefstempel 1.GARDE-RES.-FUSS.-ARTL.-REGT.* 8.BATTERIE*

mit Sammlergruß,
Claus
 
vals59 Am: 07.09.2018 19:35:35 Gelesen: 420917# 517 @  
@ Totalo-Flauti [#515]

Hallo Totalo-Flauti,

laut dem Handbuch "Die Deutsche Feldpost im Ersten Welkrieg 1914-1918", gab es eine Postsammelstelle (Leipzig 2). Aber Uli hat uns eine andere (Lepzig 2) gezeigt.

Es gab also 2 Postsammelstellen in Leipzig.

Grüss aus Frankreich.

Emmanuel.
 
vals59 Am: 07.09.2018 20:11:18 Gelesen: 420903# 518 @  
Hallo zusammen,

anbei ein Brief, der durch die Postverteilungsstelle der Militär-Einsenbahn-Direktion I. am 6 November 1918 geschickt wurde. Die M.E.D. 1. war in Lille (Nordfrankreich).Die deutschen Truppen verlassen Lille am 17. Oktober 1918.

Kann jemand mir sagen, wo die M.E.D. 1. im November 1918 eingerichtet war?

Grüss aus Frankreich.
Emmanuel.


 
DFP14-18 Am: 07.09.2018 23:06:49 Gelesen: 420856# 519 @  
Hallo Totalo-Flauti,

bisher war nur die Postsammelstelle "Leipzig 2" gängig. Nun ist auch die PSSt "Leipzig 1" belegt. Dabei sollte es aber wohl bleiben. Weitere PSSt kann ich mir nicht vorstellen, sehe auch keinen Sinn darin. Eine evtl. Aufgabenverteilung der beiden Leipziger Stellen ist mir nicht bekannt.

Richtig ist, dass die Postsammelstellen quasi Schnittstellen zwischen den Heimatpostämtern und den Feldpostanstalten waren für die Sendungen aus der Heimat ins Feld. Umgekehrt waren die Postverteilungsstellen die Schnittstellen zwischen den Feldpostanstalten und den Reichspostanstalten.

In meiner Abhandlung über die ersten 40 Tage des 1. Weltkrieges habe ich die Verhältnisse auf Seite 19 recht genau beschrieben. Hier ein hoffentlich lesbarer Ausschnitt aus meinem Buch.



Seid alle gegrüßt
Uli
 
DFP14-18 Am: 09.09.2018 15:57:46 Gelesen: 420247# 520 @  
@ vals59 [#518]

Hallo Emmanuel,

nach meinen Kenntnissen waren die Standorte der "MED 1" folgende:

- mobil seit 2.8.1914 und Standort Aachen
- am 17.8.14 mit Vormarsch der Truppen nach Belgien, ab 2.9.14 in Brüssel
- ab dem 26.10.1914 in Lille in Frankreich, dort verblieb die Direktion bis Kriegsende

Über die Verlegungen beim Rückzug aus dem Westen liegen mir keine Informationen vor.

Das von der MED1 verwaltete Gebiet der Eisenbahnen war sehr weitläufig. Es betraf die Gebiete vom Frontverlauf im Westen bis Gent im Osten (Flandern, Belgien) sowie südlich angrenzende französische Gebiete des Artois (Lille, Douai, Valenciennes, Péronne u.a).

Der von Dir abgebildete Feldpoststempel ist zwar ein stummer Stempel der Eisenbahnen (durchaus auch von der MED1 benutzt). Er ist jedoch kein Stempel einer Postverteilungsstelle, denn diese Stellen lagen bereits im Reichgebiet und benutzten Ortsstempel. Stumme oder ausgestanzte Feldpoststempel der Postverteilungsstellen kann es deshalb nicht geben. Als Ausnahme ist lediglich von Brüssel ein Briefstempel mit Inschrift "POSTVERTEILUNGSSTELLE KOMMANDANTUR BRÜSSEL" bekannt.

Vergleiche auch die Ausführungen in der Abbildung in meinem Beitrag [#519].

Die Stempel der Postverteilungsstellen findet man nur auf Briefbundzetteln ("Titelschildern"). Eine Ausnahme gibt es auch hier von besagter PVSt Brüssel, wo auf normalen Belegen dieser Briefstempel (kein Poststempel) vorkommt, aber immer mit zusätzlichem Ortsstempel!



Dies ist der typische Stempel einer Postverteilungsstelle.



Dies ist die Ausnahme!

Absender: Landsturmmann Wyrth, Deutsches Sinfonie-Orchester, Brüssel Soldatenheim; Stempel (schwach): Brüssel/Bruxelles 13. Sept. 1917

Freundliche Grüße
Uli
 
Totalo-Flauti Am: 09.09.2018 18:13:32 Gelesen: 420179# 521 @  
@ vals59 [#517]
@ DFP14-18 [#520]

Ihr lieben Beiden,

vielen Dank und weiter so. Ich freue mich auf jeden neuen Beitrag von Euch.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.
 
vals59 Am: 09.09.2018 18:54:55 Gelesen: 420157# 522 @  
@ DFP14-18 [#520]

Hallo Ulrich,

Danke für Deine Antwort.

Lille war am 17. Oktober 1918 befreit. Die MED1 hat also, nach einem anderen Ort umzuziehen.

Bezüglich des Stempels, warum im Handbuch der ArGe spricht man über der Postverteilungsstelle der MED1?



Grüss aus Frankreich.
Emmanuel.
 
DFP14-18 Am: 10.09.2018 22:03:04 Gelesen: 419698# 523 @  
@ vals59 [#522]

Guten Abend Emmanuel,

Dein Einwand ist berechtigt und ich werde ihm nachgehen.

Das Handbuch wird gerade in neuer Auflage bearbeitet. Deshalb ist es sehr gut an der Zeit, die Frage neu zu diskutieren. Im Handbuch sind zwar die Abbildungen, aber es ist nirgends eine Erklärung darüber beschrieben worden. Ich habe damals im Jahr 2000 an der Erstellung des Handbuches mit gearbeitet. Die Abbildungen hat Herr Dr. Anderson damals ohne konkrete Diskussion eingearbeitet. Seitdem ist nichts mehr verändert worden. Aber niemand ist unfehlbar und "neue Zeit - neues Wissen", mal sehen,was dabei herauskommt.

Bitte lies den Text auf Seite 101 des Handbuches. Dort ist nichts von einer militärischen PVSt geschrieben, ausschließlich solche in großen und grenznahen Städten.

Die Postverteilungsstellen (PVSt)lagen bereits auf Reichsgebiet, deshalb auch keine Feldpoststempel. Der *m*-Stempel ist nur bei der Eisenbahn verwendet worden, das ist Fakt. Es hat wohl auch eine Verteilungsstelle der MED1 gegeben, was durch die Abbildung auf Tafel 37 erkennbar ist. Wo diese Verteilungsstelle aber gelegen hat ist mir nicht klar. Unklar ist auch, wo der Stempel abgeschlagen wurde; vielleicht noch im Etappengebiet und die Feldpostbunde wurden der PVSt der MED1 zugeführt und von dort ohne neue Abstempelung (Aachen?) weitergeleitet? Das würde die Sache erklären. Oder liegt hier wirklich eine Ausnahme von der Regel vor? Denn die Postverteilungsstellen (bewußt nicht Feldpostverteilungsstellen genannt!) wurden vom Reichspostamt eingerichtet. PVSt von militärischen Formationen/Einrichtungen sind ansonsten nicht bekannt.

Facit: Ich werde mich bemühen, hier Klarheit zu verschaffen.

Beste Grüße
Uli
 
vals59 Am: 11.09.2018 20:00:44 Gelesen: 419567# 524 @  
@ DFP14-18 [#523]

Hallo Ulrich,

vielen Dank für Deine Antwort.

Tatsächlich ist es ein Thema zum vertiefen. Meiner Meinung nach ist das Handbuch der ArGe ausgezeichnet und ich empfehle es allen Liebhabern der Postgeschichte des 1. Weltkrieges.

Viele Grüsse.
Emmanuel.
 
hajo22 Am: 15.09.2018 11:43:49 Gelesen: 418114# 525 @  
Postkarte (Kriegsgefangenen-Post) aus Dole vom 21.12.1915 an das Postamt für Adressenergänzung (Amt) 24 in Berlin in Sachen eines französischen Unterleutnants.

Aufkleber vom PA N 24 in Berlin: "Zurück an den Auflieferer / Retour à l'envoyeur. Empfänger nicht ermittelt / destinataire introuvable"

Dieser Aufkleber war mir bislang unbekannt (mein Kaufmotiv).

Die kurze Botschaft auf der Rückseite (frei übersetzt von mir) lautet:

Mein Herr, Ihre Familie ist in Sorge. Wollen Sie bitte umgehend von sich hören lassen. Ich grüße Sie (Unterschrift und Adresse in Dole).



hajo22
 
DFP14-18 Am: 15.09.2018 22:04:48 Gelesen: 417757# 526 @  
@ vals59 [#522]

Hallo Emmanuel,

zuerst zu Deiner Frage nach dem Verbleib der Militär-Eisenbahn-Direktion 1 (MED 1) nach Rückzug aus Lille ab Mitte Oktober 1918. Die genauen Stationen im Rückzug im Einzelnen kenne ich nicht. Anbei jedoch eine Ansichtskarte aus " Mecheln" mit dem so markanten stummen Feldpoststempel " Deutsche Feldpost *m*". Datum der Abstempelung ist der 7.11.18. Es findet sich der Formationsstempel der MED 1 und eine handschriftliche Angabe " z.Zt. auf Transport". Das erklärt doch so einiges. Ob Mecheln allerdings der Standort zu diesem Zeitpunkt war ist aber unsicher, vielleicht wurde die Karte auch während des Transportes erworben und irgendwo abgeschickt. Der Weg über Mecheln ist aber sehr wahrscheinlich.

Bitte aber beachten, es ist hier nicht von der Verteilungsstelle die Rede. Absender ist ein Kanonier ("Kan."), der hatte bestimmt nichts mit der Postverteilungsstelle zu tun. Man findet dieses *m*-Stempel auf Belegen von ganz verschiedenen Formationen der MED 1. Es ist der Stempel der MED 1, nicht jedoch ausschließlich der von der Postverteilungsstelle!

Die Verteilungsstelle selbst hatte keinen eigenen Stempel. Hier irrt das Handbuch!

Ich bearbeite den Sachverhalt gerade intensiv und habe dabei sehr interessante Ergebnisse gefunden. Dazu aber später.



Viele Grüße von der Nordsee
Uli
 
vals59 Am: 15.09.2018 23:58:25 Gelesen: 417668# 527 @  
@ hajo22 [#525]

Hallo hajo22,

am 26. November 1914 wurde die Kriegsgefangenenbriefstelle in Berlin in Betrieb genommen. Sie wurde dem Postamt Berlin n ° 24 angegliedert und wurde beauftragt die Haftorte für jedes Gefangene zu sammeln, um der Kriegsgefangenenpost mit schlecht oder ungenügend Anschrift weiterzuleiten.
Nach Karl SCHRACKE [1[ beschäftigte dieser Stelle 165 Mitarbeiter. Die Gefangenenkartei fand sich in 1835 Kasten mit je ungefähr 1500 Namenkarten.



Diese Karte wurde von LOURCHES (besetztes Gebiet, Nordfrankreich) im Dezember 1916 nach Alphonse BIERE Französischer Gefangener in Stadt SPENGE gesandt. Offensichtlich fand sich dieser Gefangene dort nicht und die Karte wurde im Berlin n ° 24 zurückgesandt.

Ein Alphonse BRIERE wurde im Lager MÜNSTER I gefunden, aber es handelte sich um dasselbe Gefangene nicht.

Noch einmal, im Berlin n ° 24 zurückgesandt, wurde die Karte dann dem Absender zurückgesandt.

Grüss aus Frankreich.
Emmanuel.

[1] Karl SCHRACKE: Geschichte der deutschen Feldpost im Kriege 1914/18.
 
hajo22 Am: 16.09.2018 00:13:42 Gelesen: 417659# 528 @  
@ vals59 [#527]

Merci, très bien.

Ach hätte es doch diesen so sinnlosen und furchtbaren Krieg nie gegeben!

Des salutations de Bavière.

hajo22
 
vals59 Am: 16.09.2018 00:25:30 Gelesen: 417654# 529 @  
@ DFP14-18 [#526]

Hallo Ulrich,

ich glaube, dass sich Mecheln im Bereich der Linienkommandantur Brüssel fand.

Viele Grüsse.
Emmanuel.
 
DERMZ Am: 01.10.2018 21:10:12 Gelesen: 406569# 530 @  
Guten Abend,

heute eine recht ereignislose Karte, die den lieben Angehörigen die besten Grüße von der Fahrt zukommen lässt. Doch wer hat sie aus welcher Einheit geschrieben?





Vielen Dank für eine Lösung sagt Olaf
 
Totalo-Flauti Am: 03.10.2018 10:48:09 Gelesen: 406412# 531 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ein "Sonntagsbeleg" vom 09.08.1914 aus Leipzig-Gohlis nach Ursprung bei Lugau. Der Gefreite Max Schmiedel schreibt an seine Frau:

"Liebe Frau!
Schicke mir doch 10 Mark hier (her).
Ich liege jetzt in den Kasernen der
18'ten Ul.(anen) Mache vorläufig
noch nicht weg. Mir geht es noch
gut. Also schicke mir das Geld
sofort.

AW. Feldpost Eigene Ange-
legenheit
Gefr.Schmiedel des Empfängers
Res.Ers.(?) 18.U.Leipzig
Mit Gruß Dein Max."
 

Zu der Zeit läuft der Aufmarsch im Westen auf vollen Touren. Alle "wichtigen" Kriegsparteien befinden sich im Kriegszustand. Das 2. Königlich Sächsische Ulanen-Regiment Nr. 18 gehörte zur 24. Division und war ausschließlich im Westen eingesetzt.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 

webpirate Am: 03.10.2018 13:50:58 Gelesen: 406344# 532 @  
Aus einem Lazarett in Kolkwitz bei Cottbus lief die heutige "Deutsche Kriegskarte" als Feldpost nach Berlin an den Vater des Schreibers und erhielt am Aufgabeort den KOS

KOLKWITZ / (KR. COTTBUS) / * * / 25.6.15



Gruß
Denis

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Kreisobersegmentstempel auf Belegen - Kreisstempel mit Segment oben"]
 
Totalo-Flauti Am: 03.10.2018 14:36:15 Gelesen: 406385# 533 @  
Liebe Sammlerfreunde,

bei dem folgenden Brief weiß ich nicht genau, ob es ein Dienstbrief (Vermerk "Heeressache") oder doch ein Feldpostbeleg (siehe Aufgabestempel) ist. Der eingeschriebene Brief wurde lt. dem Nebenstempel im Leipziger Postamt 13 zwischen der gewöhnlichen Post aufgefunden und entsprechend als Einschreiben behandelt.

In Gohlis, wo sich neben diversen Kasernenanlagen auch das Bezirkskommando II befand, wurde auf der Rückseite die Ankunft dokumentiert. Informationen über das Landwehr Fußartillerie-Bataillon Nr.52 konnte ich leider nicht finden.

Die generelle Portofreiheit ist ja durch das Dienstsiegel der Einheit gegeben. Aber mußte denn nicht mindestens die Einschreibegebühr in Marken dargestellt werden?

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
vals59 Am: 03.10.2018 20:08:26 Gelesen: 406307# 534 @  
@ DERMZ [#530]

Hallo Olaf,

Der Absender war in Feld-Rekruten Depot der 54. Infanterie Division.

Grüss aus Frankreich.
Emmanuel.
 
DERMZ Am: 03.10.2018 20:22:52 Gelesen: 406304# 535 @  
@ vals59 [#534]

Vielen Dank Emmanuel,

das hätte ich nie gefunden bzw. erkannt.

Merci sagt Olaf
 
vals59 Am: 04.10.2018 00:27:41 Gelesen: 406262# 536 @  
@ Totalo-Flauti [#533]

Hallo Totalo-Flauti,

Nur konnten die Feldpost-Dienstbriefe als Heeressache per Einschreiben gesandt sein. Die Marken waren also in diesem Fall nicht notwendig.

Unten ein Dienstbrief, der vom württembergischen Kriegsministerium gesandt wurde.

Grüss aus Frankreich.
Emmanuel.


 
DFP14-18 Am: 07.10.2018 11:11:39 Gelesen: 405880# 537 @  
@ Totalo-Flauti [#533]

Guten Tag Totali-Flauti,

der Beleg ist nicht uninteressant.

Postsendungen in Militär dienstangelegenheiten galten als Reichs dienstsachen und waren gebührenfrei. Sie waren zu Kriegsanfang mit "Militaria", später mit "Heeressache" oder "Marinesache" zu kennzeichnen und mussten mit einem Dienstsiegel oder -stempel versehen werden. Die Dienstsendungen von Feldpostanstalten wurden mit "Feldpostsache" gekennzeichnet. Die Gebührenfreiheit galt jedoch nur im Ferverkehr, nicht in Ortsverkehr!

Das Landwehr-Fußartillerie Batl. 52 wurde erst 1917 aufgestellt (sicher erst ab 6.4.17) in der Champagne. Versand im Sinne "Ferverkehr" nach Leipzig ist also offensichtlich, zumal auch ein gewöhnlicher ausgestanzter Feldpoststempel verwendet wurde.

Nun aber die Sache mit dem Vermerk "persönlich" und das ohne jede Namensnennung. Was soll also hier persönlich sein? Dienstsachen konnten auf der anderen Seite nicht "persönlich" sein. Beide Bezeichnungen Heeressache und persönlich passen also nicht zusammen.

Eingeschriebene Briefe waren bei der Deutschen Feldpost nur als "Heeressache" mit dienstlichem Inhalt zulässig und gebührenfrei. Private Sendungen konnten nicht eingeschrieben werden, sie mußten als nachzuweisende Sendung (z.B.) als Wertbrief versand werden und mit dem Vermerk "Wertbrief" versehen werden. Diese waren bis 50 g und 150 Mark Wertangabe aber ebenso gebührenfrei. Private Einschreibsendungen waren nur innerhalb des Reichsgebietes bei Reichspostanstalten, oder in den besetzten Gebieten über dortige deutsche Postanstalten möglich. Diese unterlagen dann allerdings der vollen Gebührenpflicht.

Facit in unserem Falle: Der Brief ist über die Feldpost gelaufen. Entweder es ist ein Dienstbrief, dann irritiert der Vermerk "persönlich" und es fehlt der R-Zettel (warum auch immer?). Oder es ist ein Privatbrief unter 50 Gramm, dann wäre es kein Einschreiben und der R-Zettel fehlt rechtens, der Vermerk "Einschreiben" wäre dann aber falsch. Beide Sendungsarten wären aber tatsächlich gebührenfrei.

Bei der Absender-Feldpostanstalt wurde der Brief wohl nicht als Einschreiben anerkannt und als gewöhlich Feldpost behandelt. Im Postamt "Leipzig 13" wurde dieser dann aber doch als Dienstbrief (Heeressache) aufgefasst und somit wie ein Einschreiben behandelt.

Wie gesagt, auch mal ganz interessant.

Gruß Uli
 
vals59 Am: 04.11.2018 15:59:54 Gelesen: 395793# 538 @  
@ Totalo-Flauti [#512]
@ vals59 [#513]

Hallo Totalo-Flauti,

anbei ein Brief von General-Oberst von Falkenhausen, Oberbefehlshaber der 6. Armee. Dieser Brief wurde am 25. April 1917 gesandt. Obwohl es sich um kein Einschreiben handelt, trägt dieser Brief das Nummerstempel der Feldpostexpdition des Armeeoberkommandos 6. Hier ist dieses Stempel violett, anstatt wie gewöhnlich schwarz zu sein. Es scheint, daß die Post des Oberbefehlshabers von eine besondere Behandlung profitierte.



Grüss aus Frankreich.
Emmanuel.
 
Totalo-Flauti Am: 04.11.2018 18:47:47 Gelesen: 395688# 539 @  
@ DFP14-18 [#537]
@ vals59 [#538]

Vielen Dank für Eure Hilfe und Hinweise. Ich bin begeistert.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.
 
Seku Am: 09.11.2018 15:23:42 Gelesen: 394085# 540 @  
Nachrichten von der fernen Front aus dem Museum für Kommunikation in Nürnberg

Spannende Quellen: Feldpostbriefe aus dem Ersten Weltkrieg nun abrufbar - Etliche Stempel sind für unser Hobby auch dabei

Es war die einzige Möglichkeit, um miteinander in Kontakt bleiben zu können — wenn auch sehr spärlich. Während des Ersten Weltkriegs war die Feldpost auch der einzige Trost zwischen Heimat und Front. Nun können 735 Briefe digital abgerufen werden und gewähren damit einen spannenden Einblick in die deutsche Geschichte.

https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/searchresults?query=&offset=0&rows=20&facetValues%5B%5D=provider_id%3DK7IKSC32MCY44PTK3FTXDITZ6IJFYKXJ&isThumbnailFiltered=false
 
Seku Am: 10.11.2018 20:17:06 Gelesen: 393849# 541 @  
@ [#540]

Zur Vertiefung:


 
HWS-NRW Am: 10.11.2018 21:48:48 Gelesen: 393828# 542 @  
Hallo,

sitze gerade wieder bei der Durchsicht meiner fertig gestellten Kapitel für ein neues Buch über das "Militärsanitätswesen in Berlin" und da fiel mir diese Postkarte auf, die ich auch in einem weiteren Forum hier einstellen könnte,da ich in dieser Klinik in Berlin mal für ein paar Jahre gearbeitet habe.



FP-Karte, geschrieben im Mai 1915 im Vereins-Lazarett "Oskar-Helene-Heim" in Berlin-Zehlendorf mit violettem Oval-Briefstempel und Zweikreis-Stegstempel des Postamtes ZEHLENDORF (WANNSEEBAHN) 1.

mit Sammlergruß
Werner
 
DL8AAM Am: 03.12.2018 02:34:00 Gelesen: 388246# 543 @  
Heute beim Aufräumen bei meinen Vater, eigentlich ein Bund-Abo-Sammler, gefunden.

Sicherlich für den Spezialisten komplett "langweiliger" Massenstandard, trotzdem nutze ich die beiden Karten mal, um den Thread wieder etwas nach Oben zu holen ;-) Da ich die Schrift nicht lesen kann, zeige ich die Rückseite einfach kommentarlos, sorry.

4. Kompagnie des Landwehr-Infrantrie-Regiment Nr. 6
(V. Armee-Korps > 3. Landwehr-Division > 17. Landwehr-Infanterie-Brigade > Landwehr-Infrantrie-Regiment Nr. 6 > 4. Kompagnie)



K.D. Feldpostexped. der 3. Landwehr.-Div. / b - "7.2.17 2-3N"

und 8 Monate später wurde von dort dann nur noch ein aptierter, stummer Tarnstempel eingesetzt



K.D. Feldpost / a - "18.10.17 2-3N"

Beigesteller Briefstempel in beiden Fällen: 4. KOMPAGNIE LANDW.-INF-REGT.№6.

Gruß
Thomas
 
DFP14-18 Am: 06.12.2018 23:49:38 Gelesen: 387642# 544 @  
@ DL8AAM [#543]

Hallo Thomas,

hier zeige ich die gleichen Stempel der beiden Karten, jeweils der Original-Stempel des einen und den ausgestanzten Stempel des anderen Beleges.



Dies ist der Urstempel Deines Beleges vom 18.10.17, der im Februar 1917 ausgestanzt wurde. Er ist bis zum 15.12.1916 nicht ausgestanzt nachgewiesen



Dies ist der im Februar 1917 ausgestanzte Stempel Deines Beleges vom 7.2.17 der 3. Landwehrdivision (Deutsche Feldpost 747). Auch der Truppenstempel wurde ausgestanzt!

Beide Belege wurden ebenfalls von Angehörigen des Landwehr-Infanterie-Regiments 6 / 3. Landwehr-Division geschrieben.

Die 3. Landwehrdivision hatte im Kriegsverlauf insgesamt 7 Feldpost-Stempel in Gebrauch:

5 Vollstempel = "Ur"-Stempel (Verwendung zwischen September 1915 und Februar 1917), wovon zumindest 3 ab Februar 1917 ausgestanzt wurden
1 Tarnnummernstempel mit der Inschrift " Deutsche Feldpost *747* "
1 stummer Stempel mit der Inschrift " Deutsche Feldpost *** "

In den ersten Monaten des Krieges 1914 besaß die 3. Landwehr-Division noch keine der typischen Feldpoststempel, hier kamen Rechteck-Gummistempel in Verwendung, die sehr selten sind.

Gruß Uli
 
GSFreak Am: 24.12.2018 12:47:10 Gelesen: 382519# 545 @  
Hier eine Feldpostkarte "Das Schlachtfeld in den Vogesen. Mülhausen und Umgebung", geschrieben am 23.04.1915, es findet sich nur ein Setzkastenstempel: Sold.Brief L.J.R. 123 / 10. Komp. Geprüft".



Gruß Ulrich
 
DFP14-18 Am: 25.12.2018 14:35:32 Gelesen: 382390# 546 @  
@ GSFreak [#545]

Hallo Ulrich,

es handelt sich um den Zensurstempel des 123. Landwehr-Infanterie-Regimentes. Feldpost-Sendungen wurden schon bei der Truppe selbst stichprobenartig der Zensur unterzogen, oft auch nur handschriftlich durch durch Kommandierende der Truppe. Besonders häufig geschah dies im Elsass, da man hier in erhöhtem Maße Spionagetätigkeit oder einfach Verrat befürchtete. Nicht bei der Truppe zensierte Karten/Briefe wurden dann öfters durch die Postüberwachungsstellen im Deutschen Reich zensiert.

Das ( württembergische) LIR 123 gehörte zur 51. Landwehr-Infanterie-Brigade (LIR 119 und 123) der 7. Württembergischen Landwehrdivision, welche am 27.1.1915 aufgestellt wurde. Die direkte Nachbarschaft vom französischem Elsass und Württemberg stellte aus militärischer Sicht (u.a. familiäre oder freundschaftliche Bindungen) eine besondere Gefahr für verräterische Handlungen dar. Die abgebildete Karte hatte zudem eine Adresse nach Münsingen auf der württembergischen (schwäbischen) Alb.

Zur Doku des LIR 123 hier noch 2 unzensierte Feldpostkarten vom April und Oktober 1915, geschrieben im Elsass und nicht an Adressen in der Heimat gerichtet sondern an Soldaten bei anderen Divisionen. Diese Karten zeigen zwei verschiedene Truppenstempel (auch Soldatenbrief-Stempel oder kurz S.B. -Stempel genannt) und den Feldpoststempel (hier Kat-Nr. 1393) der 7. Landwehr-Division.



Gruß Uli
 
Totalo-Flauti Am: 29.12.2018 16:33:59 Gelesen: 381837# 547 @  
Liebe Sammlerfreunde,

zur Weihnachtsfeier des Vereins bekam ich den folgenden Brief der Postsammelstelle 2 in Leipzig von einem Sammlerfreund überreicht (siehe auch Beiträge [#512] ff). Ziel der Mannschaftsbriefe war die Feldpoststation 110 in Kutno. Soweit ich die Daten aus dem Netz richtig lese, muß Kutno bis zur Auflösung der 9. Armee Ende Juli 1916 in deren Zuständigkeitsbereich gelegen haben. Insbesondere die 3. Garde-Division wurde in den Kampfhandlungen im Raum Kutno/Lodz eingesetzt.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
DFP14-18 Am: 31.12.2018 17:44:02 Gelesen: 381393# 548 @  
@ Totalo-Flauti [#547]

Hallo!

Zuerst mal alles Gute für 2019!

Zu Deinem Beleg kann man erst Näheres sagen, wenn man das Datum genauer weiß. In 1916 ist im Bereich Kutno so einiges an Veränderungen an Truppen geschehen. In wieweit da die 9. Armee (neu oder alt) ins Spiel gebracht werden kann ist sehr vage.

Belegt ist an Standorten der Feldpost 110 folgendes:

Kutno 04.02.1915 - 22.09.1915.
Grodek (östlich Bialystock) vermutlich von Ende 1915 bis April 1918
danach Rositten (Rjeshitza) bei Dünaburg; bis wann ist unklar. In der Feldpostübersicht vom 18. September 1918 ist für das 2. Landst.Inf.Batl. Gera (XI.25) die Feldpoststation 110 (keine Ortsangabe) aufgelistet! Frühere FPÜ gibt es leider nicht.

Die Belege in meiner Sammlung vor Februar 1917 (8 Stück) passen zu den obigen Angaben, weisen aber keine genauen Ortsangaben auf.

Ich selbst besitze 2 Feldpostkarten der Feldpostatation 110 ( Deutsche Feldpost Nr. 110) nach Februar 1917, also der Zeit in denen auf normalen Belegen nur noch Tarnstempel verwendet werden durften. Diese bilde ich hier ab.



Bialystock passt also genau zum Datum im August 1917.



Absender beim 2. Landst.Inf.Batl Gera (XI/20). Die FPÜ 253 vom 18.9.18 listet die Einheit bei DFP 110 auf. Dünaburg passt also auch!

Dein Beleg mit Adresse Feldpost "110 Kutno" müsste also 1915 verschickt worden sein! Für 1915 passt auch die vermutete 9. Armee.

Beste Grüße
Uli
 
Totalo-Flauti Am: 01.01.2019 11:13:26 Gelesen: 381229# 549 @  
Lieber Uli,

vielen Dank für Deine Hinweise zu meinem Beleg!

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.
 
Totalo-Flauti Am: 03.02.2019 11:53:21 Gelesen: 375177# 550 @  
Liebe Sammlerfreunde,

eine Postkarte aus Leipzig vom 29.10.1914 nach Rixheim im Elsass. Leider ist die erste Zeile des Briefstempels der Einheit nicht richtig lesbar. Der Rekrut Johann Busner schreibt ein wenig von seinem Alltag der Einsatzsvorbereitung in Leipzig:

"Leipzig L. den 29/10/14 Gruss an Familie Josef Welter
Salú Robert u. Familie
Bin hier in einer Schule
einquartiert. Habe jeden Tag
Exerzieren. Am Sonntag (25.10.)
waren wir in Leipzig. Da
gibts viele Sehenswürdigkeiten.
Wir waren hier bis Abends 9 Uhr
und dann gingen wir wieder nach
Lindenau. 1 Std. von Leipzig weg.
Bitte Addr. von Eurem Jungens.
Viele Grüße sendet Johann Busner
3'tes Rekruten Depat.
Ersatz-Landwehr Inft.Regt. Nr.106
Leipzig-Lindenau
Uhlandstrasse Stube 7."

Die Soldaten waren nicht mehr auf der in Jahr 1914 stattfindenden BUGRA in Leipzig. Diese wurde am 18. Oktober (eine Woche vor dem Ausgang) geschlossen. Ich denke, das die Karten dann auch billiger abgegeben wurden.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
inflamicha Am: 03.02.2019 11:58:56 Gelesen: 375173# 551 @  
@ Totalo-Flauti [#550]

Hallo Michael,

der Formationsstempel ist eindeutig lesbar - mehr als S.B. für Soldaten- Brief steht nämlich nicht in der ersten Zeile.

Gruß Michael
 
Totalo-Flauti Am: 03.02.2019 12:36:35 Gelesen: 375162# 552 @  
@ inflamicha [#551]

Lieber Michael,

vielen Dank. Bin ich nicht drauf gekommen.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.
 
Totalo-Flauti Am: 10.02.2019 21:17:47 Gelesen: 373323# 553 @  
Liebe Sammlerfreunde,

wie in den Beiträgen [#512] ff habe ich jetzt wieder einen für mich außergewöhnlichen Beleg zur Feldpost bekommen. Es handelt sich diesmal nicht um ein Briefumschlag sondern um einen Aufkleber. Die Ränder der Rückseite sind wie Briefmarken mit Leim vorbereitet. Mein Beleg ist für eilige Briefe an das 3. Bataillon des Reserveinfantrieregiments 102 genutzt worden.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
Latzi Am: 26.02.2019 18:46:48 Gelesen: 370376# 554 @  
Liebe Feldpostprofis,

über Erläuterungen zum folgenden Beleg würde ich mich freuen. Er stammt gemäß rückseitiger Absenderangabe erkennbar von einer Dame aus Basel/Schweiz und wurde "eben über die Grenze" in St. Ludwig aufgegeben, was man zur Portoersparnis vor dem Krieg häufiger findet. Was aber hat es mit der "Vermittlungsstelle für den Postverkehr" auf sich. Die Armee-Abteilung A war nach wikipedia die obere Kommandobehörde für die Verteidigung des Elsass. Handelt es sich hier um eine Art Vermittlungsstelle, die dann den richtigen Truppenteil raussuchte, bei der ein bestimmter Soldat eingesetzt war, wenn die Einheit nicht auf der Adresse angegeben wurde? Kann jemand die in Rot vermerkte Einheit, an die der Brief in der Folge gerichtet wurde entziffern?

Grüße
Lars


 
DFP14-18 Am: 27.02.2019 21:52:15 Gelesen: 370148# 555 @  
@ Latzi [#554]

Hallo Lars,

Du liegst da eigentlich völlig richtig. Feldpostbrief in St Ludwig aufgegeben (Portoersparung als Erklärung sehr wahrscheinlich). Post im Elsass wurde fast durchweg zensiert, deshalb der Zensurstempel. Man befürchtete hier ganz besonders Spionagetätigkeit der Bevölkerung mit deutschen oder französischen Wurzeln.

Die Adresse ist schon außergewöhnlich. Mit der mehr als spärlichen Angabe nur des Namens des Soldaten "Stenzel" würde üblicherweise eine Rücksendung erfolgen. Warum dies hier nicht geschah, darüber kann man nur spekulieren. Die Sendung ins neutrale Ausland aus dem Elsass heraus könnte ein Grund gewesen sein. Nun ist es auf der Abbildung leider nicht erkenntlich, ob oder was für ein Verschluss-Streifen angebracht wurde? Eher wahrscheinlich scheint mir die These, dass besagter "Stenzel" selbst bei der Vermittlungsstelle für den Postverkehr (...) eingesetzt und tätig war. Dann wäre er dort ja auch relativ leicht zu finden gewesen. Vermutlich wurde er inzwischen aber als Soldat in der Garnison Strassburg verwendet, deshalb die Umadressierung in roter Tinte.

Die neue Adresse lautet: 5 Korp 8 Komp II. Batl / Garnison Regt Stab (durchgestrichen) Strahsburg. Auch wurde der Adressat nun " Ldstmann" (Landsturmmann) benannt.

Der Armee-Abteilung A wurde u.a. die Garnison Strassburg unterstellt. Hier hat es Garnison-Truppen gegeben, die z.T. aus dem Divisionsverband herausgelöst waren. Dies scheint hier der Fall zu sein.

Ansonsten sagt der Stempeltext ja aus, was diese Verteilungsstelle zu tun hatte, eben die Post beim Armee-Oberkommando der Armee-Abt. A zu verteilen, denn diese Abteilung war über eine größere Fläche und Truppenteile verstreut.

Hoffe, das hat ein wenig geholfen.

Gruß Uli
 
Latzi Am: 28.02.2019 18:57:38 Gelesen: 369963# 556 @  
@ DFP14-18 [#555]

Herzlichen Dank für Deine Bemühungen. Der Verschlussstreifen ist übrigens neutral ohne Kennzeichen, so dass man leider nicht einmal sicher sein kann, dass er "amtlich" angebracht wurde.

Lars
 
DFP14-18 Am: 03.03.2019 17:55:17 Gelesen: 369139# 557 @  
@ Totalo-Flauti [#553]

Hallo, komme leider erst heute zu einer Antwort.

Der Aufkleber kommt von der Postsammelstelle Leipzig, das ist klar. Je nach Anzahl der dort eingegangenen Briefe/Karten an eine Einheit, wurden diese in große Umschläge eingelegt zur Weiterbeförderung oder es wurde ein Bund gefertigt bei dem obenauf ein entsprechender Zettel angebracht wurde.

In diesem Fall handelte es sich um "eilige Briefe" an das Res.Inf.Regt. 102. Möglicherweise war auch gerade kein entsprechender Umschlag vorhanden, deshalb der Zettel.

Als Beispiel habe ich einen solchen Umschlag von der Postsammelstelle Berlin c abgebildet.



Beste Grüße
Uli
 
Totalo-Flauti Am: 03.03.2019 22:18:39 Gelesen: 369100# 558 @  
@ DFP14-18 [#557]

Danke für Deine Ausführungen, Uli.

Liebe Sammlerfreunde,

ein Brief vom 09.07.1918 aus Leipzig-Thonberg an den Unteroffizier Paul Stier. Der Brief ging zurück an den Absender. Laut der Bleistiftnotiz galt der Unteroffizier wohl als vermisst. Das 183. sächs. Infanterie-Regiment unterstand zu dieser Zeit der 192 Infanterie-Division. Die Division kämpfte vom 13.5. bis 7.8.1918 an der Ancre, Somme und Avre in Frankreich. Den Brief mit solch ein Vermerk wieder zurück zu bekommen, war für den wahrscheinlich nahestehenden Absender bestimmt nicht schön.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
olli0816 Am: 07.03.2019 15:15:20 Gelesen: 368184# 559 @  
Hallo zusammen,

nach langer Zeit möchte ich hier eine Postkarte zeigen, die ich schon länger besitze:



Sie zeigt die Bahnhofstraße von Pillkallen oder Schloßberg. Wie man sieht, ist da vieles zersört worden. Pillkallen lag in Ostpreussen und heißt heute auf gut russisch Dobrowolsk.

Damit man eine Idee hat, wo das liegt:



Die Karte wurde als Feldpostkarte verwendet und an eine Frau Hedwig Günther nach Plauen versendet. Wobei versendet ist fraglich, da leider kein Stempel auf der Karte zu finden ist:



Der Ort wurde in der Anfangsphase des 1. Weltkrieges ganz schön mitgenommen. Im August 1914 von den Russen besetzt und bei der ersten Besetzung kaum zerstört. Die Deutschen eroberten ihn zwischenzeitlich wieder zurück und im November besetzten die Russen den Ort wieder. Dabei wurde er stark zerstört, das zeigt die Abbildung der Karte. Die Kirche im Hintergrund auf der Karte ist die evangelische Kirche. Ich habe dazu ein Foto bei GenWiki gefunden:



Es muss mal ganz hübsch dort gewesen sein. Von GenWiki noch ein zweites altes Foto, was mir sehr gut gefallen hat:



Es zeigt die damalige Hauptstraße. Ich war 1992 fast am Anfang der Öffnung für Ausländer im russischen Teil Ostpreussens in Kaliningrad, Tilsit und anderen Orten. Es stehen in Pillkallen sicher noch einige Häuser aus der damaligen Zeit, aber ich denke, es wird ziemlich trostlos sein. Kalinigrad hat sich inzwischen zwar stark zum besseren verändert, aber die Umgebung ist durch Abwanderung sehr einsam.

Wer mehr Geschichte mag, hier der Link aus GenWiki mit noch mehr Fotos:

http://www.http://genwiki.genealogy.net/Pillkallen

Grüße Oliver
 
hajo22 Am: 07.03.2019 18:24:08 Gelesen: 368138# 560 @  
Feldpostbrief vom 23.7.1918 aus Obernkirchen an einen Flugzeugmechaniker bei der Seeflieger Station Tschanak/Türkei. Deutsche Militärmission Türkei, Marine Sonderkommando.

Der Brief lief über das Marine Postbüro in Berlin.



hajo22
 
DFP14-18 Am: 15.03.2019 22:04:15 Gelesen: 366729# 561 @  
@ Totalo-Flauti [#558]

Guten Tag mal wieder!

Das Gebiet der Rücksende-Post der Feldpost im 1. Weltkrieg ist enorm umfangreich. Im Lauf der Jahre hat sich so manches bei mir angesammelt. Leider sind oft traurige Schicksale damit verbunden. Gerade in der ersten Zeit des Krieges tragen die Rücksendebelege lediglich den Stempel oder die Bemerkung "zurück". Bald gab es Anweisungen, den Grund dafür anzugeben (auch in den Feldpostübersichten zu finden). Das führte dazu, dass oft nur lapidar angegeben wurde z.B. "tot" oder gar nur ein Kreuz. Später wurde weiter verfügt, dass die Angaben einfühlsamer sein müssen. Nun findet man vermehrt Hinweise wie "+ auf dem Felde der Ehre" oder "für´s Vaterland" und viele andere Bemerkungen. Die Hinweise wie "verwundet" oder "vermisst" konnten zumeist nicht näher beschrieben werden, da Genaues ja dann oft nicht bekannt war.

Hier zur Dokumentation ein schöner Beleg, den ich gerade erstehen konnte.



Der Grund der Zurücksendung war laut Notiz: Verw[undet] Laz[arett] unbek[annt] zurück

Auf der Rückseite (Textseite) wurde ein Zettel aufgeklebt als Benachrichtigung für den Absender mit genauer Begründung. (Formular F 14 IIa / Druck von 1914). So etwas ist wirklich selten. Es ist erstaunlich, wie gut sich der Beleg erhalten hat.

Viel Spass und Freude für alle Feldpostfreunde
Uli
 
Latzi Am: 16.03.2019 09:41:30 Gelesen: 366676# 562 @  
@ DFP14-18 [#561]

In Ergänzung dazu ist es dem Adressaten dieses Briefes schlechter ergangen "Heldentot gestorben" - fraglich ob das die Angehörigen getröstet hat.


 
Manne Am: 07.07.2019 10:07:48 Gelesen: 351761# 563 @  
Hallo,

eine Feldpostkarte vom 30.10.1914 mit der Ansicht des Dockschiffs "Vulcan". Gefunden in den 35 Cent Kisten der Fa. Gärtner beim Tag der offenen Tür.

Gruß
Manne


 
DFP14-18 Am: 08.07.2019 22:47:30 Gelesen: 351563# 564 @  
Liebe Freunde der Feldpost 1. Weltkrieg,

dem Thema der ausgestanzten Feldpoststempel habe ich mich seit vielen Jahren verschrieben. Wenn mein Leben dazu ausreicht, so will ich darüber einen Katalog veröffentlichen. Es ist aber ein verflixt schwieriges Gebiet. Nicht die Registrierung/Katalogisierung der verschiedenen nachgewiesenen Stempel ist die Schwierigkeit, hier bin ich effektiv komplett. Die Schwierigkeit besteht im Bestimmen der Urstempel vor Ausstanzung, der Zuordnung zu den einzelnen FP-Anstalten und Tauschaktionen innerhalb der Armeen, sowie der Verbleib und Zeitpunkt gestohlener oder in den Kriegswirren verloren gegangener Stempel.

Heute möchte ich einen recht selten vorkommenden ausgestanzten Stempel vorstellen:



der ausgestanzte Stempel





die 3 möglichen Urstempel

Nicht ausgestanzt (= Ur-Form) kommt diese Art Stempel (= Form 12) ab Ende März 1916 (bis Anfang 1917) bei den bayerischen Feldpoststationen 401 bis 415 vor. Mitte Februar 1917 mussten die Stempel bestimmungsgemäß ausgestanzt (aptiert) werden. Allerdings findet man die Stempel dieser Form bis auf 3 Ausnahmen danach weiter auf nachzuweisenden Sendungen, was wiederum den Bestimmungen gerecht wurde. Lediglich die Stempel der Stationen 407, 409 und 414 sind nach Februar 1917 in ihrer Urform (nicht ausgestanzt) nicht mehr nachweisbar, sie können deshalb ausgestanzt vorkommen. Der gezeigte Stempel ist bei Beachtung der von mir verwendeten Bestimmungsmerkmale derjenige der Station 409. Bei dieser Station taucht er aber nicht mehr auf! Nachgewiesen habe ich ihn bei den Stationen 406 (März 1917), 426 (Ende Feb. 1917), 884 (= 16.bayer. Inf.Div. im März 1917), 660 (20. Landwehr-Division im Jan/Feb 1918).

Der Absender des gezeigten Beleges war beim 11.Bayer.Inf.Rgt, dieses war Teil der 16.bayer.Inf-Division, welche von der Feldpost 884 bedient wurde.

Nun bitte ich alle diejenigen, die Feldpostbelege sammeln, einmal nachzusehen, ob dieser ausgestanzte Stempel in der Sammlung vorhanden ist. Es wäre mir eine große Hilfe.

Auch ansonsten biete ich zu anderen Fragen der Feldpost gern meine Hilfe an.

Gruß Uli
 
vals59 Am: 12.07.2019 18:50:49 Gelesen: 350873# 565 @  
@ DFP14-18 [#564]

Hallo Uli,

persönlich wusste ich nicht, dass diese Art der Kreisstegstempel ausgestanzt wurde. Selbst im Urzustand ist sie nicht sehr leicht zu finden.

Grüsse aus Frankreich.

Emmanuel.
 
vals59 Am: 12.07.2019 19:09:53 Gelesen: 350868# 566 @  
Hallo zusammen,

um im Bereich der ausgestanzten Stempel zu bleiben, gibt es hier eine Karte, die auf der Vorderseite einen aptierten bayerischen Stempel und den Stempel der Kommandantur von Pérenchies (bei Lille, Nordfrankreich) und auf der Rückseite einen Stempel, der dem Empfänger eine Adressänderung anzeigt (gemäß Verordnung Nr. 54 vom Januar 1917).



Die gesamte Post der Ortskommandanturen im Gebiet der 6. Armee musste an das DFP 426 weitergeleitet werden (Armeetagesbefehl vom 5 Februar 1917).

Die DFP 426 hatte keinen eigenen Stempel. Um zu finden, woher dieser Stempel kommt, hat man 6 mögliche Feldpostanstalten, da ihre Briefmarke den Unterscheidungsbuchstaben "a" enthält:

- DFP 925: FpE der 1. bay Inf. Division
- DFP 798: FpE der 3. bay Inf. Division
- DFP 904: FpE der 4. bay Inf. Division
- DFP 813: FpE der 5. bay Inf. Division
- DFP 847: FpE der 10. bay Inf. Division
- DFP 955: FpE der 11. bay Inf. Division

Von diesen 6 Feldpostanstalten könnten 3 geeignet sein, da sie sich im Gebiet der 6. Armee und näher an Lille befinden:

- DFP 798: FpE der 3. bay Inf. Division in Lambersart
- DFP 904: FpE der 4. bay Inf. Division in Wambrechies
- DFP 813: FpE der 5. bay Inf. Division in Haubourdin

Schließlich wurde das bekannte Frühdatum dieser Station der 20. Februar 1917 sein.

Grüsse aus Frankreich.

Emmanuel.
 
DFP14-18 Am: 16.07.2019 00:04:42 Gelesen: 350357# 567 @  
Die gesamte Post der Ortskommandanturen im Gebiet der 6. Armee musste an die FPSt. 426 weitergeleitet werden (Armeetagesbefehl vom 5.2.1917.

Hallo Emmanuel,

das ist völlig korrekt. Der Beleg in meiner Sammlung vom 27.2.17 mit dem besagten bayerischen ausgestanzten Stempel ( #564 ) ist ein solcher von der „Ortskommandantur Mericourt“. Auch ansonsten finden sich unter 37 Belegen der FPSt 426 in meiner Sammlung nur solche mit Absenderstempeln von Ortskommandanturen. Dazu kommen lediglich 2 Belege mit Stempeln vom „Sägewerk 556“ und der „Entwässerungsabteilung 506“.

Die vorkommenden Abstempelungen dieser Station sind ausgesprochen vielfältig, da diese lediglich Ausgabestelle war und keinen eigenen Feldpoststempel besaß. Auch der von Dir abgebildete Feldpoststempel ist deshalb nicht typisch für diese Station.

Beste Grüße
Uli
 
vals59 Am: 16.07.2019 10:20:32 Gelesen: 350271# 568 @  
@ DFP14-18 [#567]

Hallo Uli,

im Buch "Die bayerische Armee-Post-Direktion 6" von B. Koop, Seite 374, gibt es eine Kopie einer Karte aus dem DFP 798 mit einem Stempel, der dem meiner Karte sehr ähnlich ist.

Grüsse aus Frankreich.
Emmanuel.
 
DFP14-18 Am: 17.07.2019 19:46:26 Gelesen: 349938# 569 @  
@ vals59 [#566]

Hallo Emmanuel,

für den von Dir abgebildeten Feldpoststempel gibt es 9 Möglichkeiten, also 3 mehr als von Dir vermutet.

-Kat-Nr. 2568 I. bayer. AK FPSt 707
-Kat-Nr 2575 II. bayer. AK FPSt 729
-Kat-Nr. 2608 1.bayer. ID FPSt 925
-Kat-Nr. 2625 3.bayer. ID FPSt 798
-Kat-Nr. 2631 4.bayer. ID FPSt 904
-Kat-Nr. 2637 5.bayer. ID FPSt 813
-Kat-Nr. 2649 10.bayer. ID FPSt 847
-Kat-Nr. 2654 11.bayer. ID FPSt 955
-Kat-Nr. 2737 EtInsp. 6.Armee FPSt 402











Nun geht es in die feinen Unterschiede. Dieses sind für diese Stempel folgende, denn alle haben kaum erkennbare Abweichungen:

Durchmesser des Stempels; Anzahl der Straffuren oben und unten; Steghöhe; Position der Zeichen Raute und a; Stellung des F von FELD… zum oberen Steg; Stellung des T von…POST zu den oberen Straffuren; (und weitere)

Wegen des nicht exakten Maßstabes Deiner Abbildung ist der Stempeldurchmesser und die Steghöhe nicht bestimmbar. Aber bei Deinem Beleg befindet sich die Raute und das a in mittlerer Steghöhe; das F beginnt knapp unterhalb des oberen Steges; das T steht zwischen der 3.-4. Straffur von rechts.

Somit kommen nur noch in Betracht:

Katalog-Nr. 2625 (3.b.ID = DFP 789), 2637 (5.b.ID = 813) und 2654 (11.b.ID = 955)

Nun zeigt Dein Beleg am 17.2.17, also noch kurz nach dem Datum der Ausstanzung, einen Defekt der unteren Steglinie. Und einen solchen gibt es nur bei der DFP 798 ! Damit ist das Rätsel des Urstempels geklärt. Es handelt sich um den ausgestanzten Stempel (Kat-Nr. 2625) der 3. bayer. Infanterie-Division also der DFP 798. Deine Vermutung lag also schon sehr nahe.

Aber wie schon geklärt ist es kein charakteristischer Stempel der bayer. FPSt 426, denn diese hatte keinen eigenen Stempel!

Es macht immer wieder Spaß, Detektiv zu spielen.



Hier noch 2 Belege von der DFP 798 mit dem von Dir gezeigten Stempel zum Beweis.

Beste Grüße
Uli
 
DFP14-18 Am: 17.08.2019 11:26:14 Gelesen: 345246# 570 @  
Neuerscheinung

Die deutsche Feldpost im Ersten Weltkrieg 1914 - 1918, Handbuch und Katalog.

Der völlig überarbeitete Band 1. ( Andersonbuch ) wurde von Horst Borlinghaus (unter Mitwirkung von Ulrich Düntsch, Bernd Essler, Andreas Kitz, Wolf Dieter Röttger und Bernhard Roubin) in 3. Auflage neu gestaltet. Auf 313 Seiten mit Fadenbindung wurden nahezu alle Bereiche der Feldpost des 1. Weltkrieges übersichtlich dargestellt. Die Kapitel sind mit 230 farbigen Belegabbildungen, 15 Landkarten, 467 Stempeln, R - Zetteln und Vignetten reichlich illustriert. Ein Stichwort- und Abkürzungsverzeichnis erleichtert die Suche. Ausführliche Quellenangaben unter den einzelnen Kapiteln erleichtern das Zugreifen auf weiterführende Literatur. Ein besonderer Wert wurde auf die einzelnen Kriegsschauplätze gelegt. Dabei wurden für viele Feldposteinrichtungen die zugehörigen Standorte verzeichnet.

Es bedeutet eine in allen Themenbereichen überarbeitete und ergänzte, sowie neu illustrierte Fassung des lange vergriffenen Basiswerkes aus dem Jahr 2000.

Das Handbuch ist eine Pflichtlektüre für jeden Feldpostsammler des 1. Weltkrieges.

Es kostet 48,00 EUR und ist zu beziehen durch B. Schäfer, Strooter Kampen 11, 26446 Friedeburg



Viel Spaß weiterhin mit der Feldpost
Uli
 
Sachsendreier53 Am: 30.08.2019 10:07:44 Gelesen: 343107# 571 @  
Feldpostkarte aus HOHENSALZA vom 26.5.1915 nach Stralsund, betreffs einer Auskunft/Aktenlage über einen Soldaten im I.Batl.Inf.Regt.140 im Felde.





mit Sammlergruß,
Claus
 
Fridolino Am: 24.09.2019 19:47:47 Gelesen: 338155# 572 @  
Ich staune, dass hier bisher noch kein achteckiger Briefstempel gezeigt wurde.

Hier ist einer vom Pirnaer Pionier-Bataillon




Viele Grüße
Fridolino
 
DFP14-18 Am: 25.09.2019 14:16:21 Gelesen: 338085# 573 @  
@ Fridolino [#572]

Es ist zwar ein netter Soldatenbrief-Stempel, allerdings nicht so außergewöhnlich, wie Du es vermutest. Im Gegensatz zu Bestimmungen/Verordnungen zu den eigentlichen Feldpoststempeln gab es für die "SB"-Stempel (landläufig auch als Truppenstempel genannt) keine verbindlichen Vorschriften. Jede Einheit, und sei sie noch so klein gewesen, konnte nach Belieben seine Stempel herstellen (lassen). Deshalb gibt es alle erdenkbaren Formen und Kombinationen vom reinen Zeilenstempel über Rechteck-, Rund- und Vieleck-Stempeln mit und ohne Verzierungen u.s.w.. In einer Armee kommen deshalb bis zu 10 000 (!) verschiedene Soldatenbriefstempel vor (z.B. beim Oberbefehlshaber Ost = OberOst).

Ich finde es aber sehr schön, wenn jeder in diesem Forum seine Stempel vorstellt, das ist der Sinn desselben. Hier will ich nicht missverstanden werden.

Freundliche Sammlergrüße
Uli
 
DFP14-18 Am: 26.09.2019 21:49:49 Gelesen: 337759# 574 @  
@ Fridolino [#572]

Hallo Fridolino,

in Ergänzung zu meiner Mitteilung zu den verschiedensten Formen der Soldatenbriefstempel (Truppenstempel oder auch Formationstempel) zeige ich einen solchen Stempel auf einem Beleg, der mir gerade in die Hände fiel. Er kann als Beispiel für die Vielfältigkeit dieser Stempel dienen. Wie soll man diese Form wohl beschreiben, sagen wir einfach mal "Zierstempel"?

Absender war bei der III. Radfahrer-Kompanie, Jäger 10. Aufgegeben wurde die Karte im Hauptbahnhof Lüttich über die Kaiserliche Kommandantur in Lüttich. Der Stempel diente zum Nachweis der Portofreiheit.



Freundliche Sammlergrüße
Uli
 
HWS-NRW Am: 27.09.2019 08:55:05 Gelesen: 337695# 575 @  
@ DFP14-18 [#574]

Hallo,

ein wirklich schöner Briefstempel, diesen kannte ich noch nicht, sonst hätte ich ihn gerne in meinem Buch "Mit dem Fahrrad an die Front" reingenommen. Da die Truppenteile oft in Ermangelung des "offiziellen" Stempels, z.B. Verlust nach Feindberührung, im "nächst größeren Ort" einen neuen Ersatz-Stempel erstellen lassen konnten, kommen derartige Formen aber trotzdem recht selten vor.

mit Sammlergruß
Werner
 
skribent Am: 27.09.2019 11:33:58 Gelesen: 337665# 576 @  
@ DFP14-18 [#573]

Hallo Uli,

auf Deine Ausführung hin habe ich meine Kiste durchwühlt und folgenden Briefstempel gefunden.



Hauptmann Hohmann heißt Hans und er schreibt am 24.7.1917 seinem "Elsekind", dass er wohl mit dem Balkanzug am 6.8. auf Urlaub kommt.

Aber der Stempel - ist das nicht ein künstlerisch wertvolles Stück?



Auch einen 6-Ecker habe ich gefunden, weniger spektakulär, aber schön sauber abgeschlagen.

Kommt auch von der M.E.D. 7 "Balkan"

MfG >Franz<
 
DFP14-18 Am: 27.09.2019 13:40:54 Gelesen: 337637# 577 @  
@ skribent [#576]

Moin Moin Franz,

dieser deutsch-bulgarische Formationsstempel der MED 7 ist ein wahrliches Prachtstück! Dies nicht nur von der verzierten Form her, sondern auch vom militärischen und historischem Wert. Gratulation zu diesem Beleg (Bin ein ganz klein bischen neidisch) !

MfG Uli
 
DFP14-18 Am: 27.09.2019 14:06:36 Gelesen: 337628# 578 @  
@ HWS-NRW [#575]

Hallo Werner,

so ganz habe ich Deinen Beitrag nicht verstanden.

Der von mir gezeigte Formationsstempel hat doch mit der Radfahrerkompanie eigentlich gar nichts zu tun, gehört also doch auch nicht in das Buch ("Mit dem Fahrrad...") hinein. Die Kommandantur war wie der Name schon sagt für ganz andere Aufgaben zuständig. Da der Soldat gerade in Lüttich war, hat er seine Karte lediglich dort abgegeben.

Zum anderen gab es gar keine "offiziellen" Formationsstempel. Diese konnten je nach Wunsch und an verschiedensten Stellen beschafft werden. Oft wurde sie direkt bei der Truppe hergestellt. Offiziell und nach genauen Verordnungen/Vorschriften wurden nur die eigentlichen Feldpoststempel bei genau bestimmten Firmen (Stempelschneidereien) hergestellt. Diese konnten natürlich nicht "im nächst größeren Ort" hergestellt/erstellt oder besorgt werden, denn diese durften ausschließlich von der zuständigen Feldposteinrichtung und nicht von der Truppe als solche verwendet werden. So gab es z.B. die Firma Gleichmann in Berlin oder Braungard in München.

Aber wie ich schon geschrieben habe konnten diese Formationsstempel nach eigenem Gutdünken in jeder Form und nach Fantasie hergestellt werden. Sie dienten ausschließlich zum Nachweis der Truppenzugehörigkeit und Nachweis der Portofreiheit.

Viele Grüße
Uli
 
HWS-NRW Am: 27.09.2019 17:20:31 Gelesen: 337588# 579 @  
@ DFP14-18 [#578]

Hallo Uli,

natürlich hätte der Beleg gut gepaßt, er wurde doch von einem Soldaten einer Radfahr-Abteilung geschrieben, hast Du doch auch so geschrieben.



Nach meinen Informationen sind damals die einzelnen Truppenteile, egal welcher Art, nicht einfach zum nächstbesten Stempelhersteller gegangen und haben dort ihre Briefstempel in Auftrag gegeben, es gab da schon ein paar Vorschriften (wir sind halt in Deutschland) und so wurden dann die verschiedenen Stempel auch hergestellt.

mit Sammlergruß
Werner
 
Neele Am: 28.09.2019 08:46:39 Gelesen: 337394# 580 @  
Hilfe beim Übersetzen (Eintrag [#49]

Hallo an alle,

ich behandle mit meinen Schülern aktuell Feldpost aus dem 1. Weltkrieg.

Ich bin dabei auf den Brief aus Eintrag Nummer [#49] (der in der Mitte) gestoßen, tue mich aber schwer beim Entziffern.

Kann mir bitte jemand helfen?

Viele Grüße und Danke im Voraus!
 
volkimal Am: 28.09.2019 09:09:32 Gelesen: 337381# 581 @  
@ Neele [#580]

Hallo,

im Beitrag [#49] sind drei Karten und kein Brief. Welchen Beitrag meinst du?

Viele Grüße
Volkmar
 
Neele Am: 28.09.2019 09:49:05 Gelesen: 337371# 582 @  
Ohje, danke für den Hinweis Volkmar!
Ich meine die Karten, speziell die in der Mitte.
Nach "Herzlichen Grüße aus.. " hört es bei mir auf.
 
volkimal Am: 28.09.2019 10:18:36 Gelesen: 337358# 583 @  
@ Neele [#582]

Hallo Neele,

der Text lautet:
Herzliche Grüße aus unserer lieben Loßnitz sendet Ihnen lieber Freund ihre Dorle Schelzel. Nun wie geht es denn mit meinem Freund? Will es gar nicht besser werden? Doch den Mut darf man nicht sinken lassen. Der Frühling wird auch Ihnen Genesung bringen. Dies wünscht von Herzen ihre DH

Der Absender ist:
Abs. D. Schelzel Niederloßnitz Wilhelmstr. 8

Hoffe, dass die Autokorrektur des Smartphones keine Fehler eingebaut hat.

Viele Grüße
Volkmar
 
Neele Am: 28.09.2019 11:19:48 Gelesen: 337342# 584 @  
Volkmar,
ganz doll lieben Dank für deine Hilfe.

Ein schönes Wochenende!

Neele
 
DFP14-18 Am: 28.09.2019 11:47:38 Gelesen: 337335# 585 @  
@ HWS-NRW [#579]

Moin Werner,

es gibt definitiv keine Verordnungen/Vorschriften für Art und Aussehen der Truppenstempel (=Soldatenbriefstempel). Das ist doch der Grund für die Vielfältigkeit! Dieses waren nahezu ausschließlich "Gummi-"Stempel, die einfach herzustellen waren - im Gegensatz zu den Feldpoststempeln.

Gruß Uli
 
vals59 Am: 28.09.2019 18:59:22 Gelesen: 337255# 586 @  
@ DFP14-18 [#585]

Hallo Uli,

es gab tatsächlich keine Regelungen/Vorschriften bezüglich der Form der Truppenstempel. Dagegen und besonders ab Januar 1917 gab es Regelungen über die Informationen, die sie nicht enthalten müssen.

Viele Grüsse.

Emmanuel.
 
DFP14-18 Am: 29.09.2019 11:11:17 Gelesen: 337077# 587 @  
Guten Tag Emmanuel,

schön, wieder von Dir zu hören.

Es ist völlig richtig was Du sagst. Das war aber nicht die Frage; es ging um die FORMgestaltung der Truppenstempel. Natürlich durften die Stempel keine Inhalte aufweisen, die der Geheimhaltung widersprachen, das galt für alle Stempelarten und für die gesamte Kriegsdauer. Truppenstempel (=Soldatenbriefstempel oder SB-Stempel) wurden aber z.B. bei Unterstellungswechsel auch direkt bei der Truppe entsprechend verändert (Herausschneiden und/oder Hinzufügen von Teilen des Stempels). Das wiederum war bei den Feldpoststempeln nicht möglich, denn dieses war ausschließlich nach Weisung übergeordneten Feldposteinrichtung (Armeepostdirektor / Oberste Heeresleitung) per Anordnung durchzuführen.

Zum 15. Februar 1917 waren dann nach oberster Anordnung (Dezember 1916) alle Stempelinhalte und das bei allen Stempeln ( Truppen- und Feldpoststempel) zu entfernenen, die Hinweise auf Kriegsschauplätze oder Zugehörigkeit zu Armeen bis hinab zur Division oder Grigade zeigten. Es durften die Feldpostadressen nur die Bezeichnung des Truppenteils bis zum Regiment aufwärts enthalten. Also wurden zu diesem Zeitpunkt sowohl die Truppenstempel als auch die Feldpoststempel durch verschiedene Maßnahmen (Ausstanzen, Herausschneiden, Ausgießen u.s.w.) "getarnt". Ausnahen gab es für bestimmte Sendungsformen u.a..

Einzelheiten zu diesem sehr interessanten Aspekt der Deutschen Feldpost im 1. WK habe ich ausführlich in dem gerade erschienenen neuen Buch https://www.philaseiten.de/beitrag/209411[#570#] (Handbuch und Katalog "Die Deutsche Feldpost im Ersten Weltkrieg 1914-1918") beschrieben. Dieses Buch vermittelt umfänglich das gesamte Basiswissen über die Feldpost im I.WK. Ich kann es nur jedem, der sich mit Feldpost beschäftigt dringend empfehlen.

Schönen Tag und Gruß
Uli
 
vals59 Am: 29.09.2019 12:45:21 Gelesen: 337043# 588 @  
Hallo an alle,

nicht ganz beim Thema Truppenstempel, aber trotzdem sehr nah, hier ist ein Feldpost-Einschreiben der Geheimpolizei(Zweigstelle Valenciennes, Nordfrankreich). Der Umschlag zeigt ein Beutesiegel, das früher dem Kommandeur der 87te französische Infanterie Brigade gehörte. Die Garnison dieser Brigade war Stenay (Meuse).

Viele Grüsse.
Emmanuel.


 
vals59 Am: 02.10.2019 13:50:34 Gelesen: 336459# 589 @  
Stempel "Pr."

Hallo zusammen,

ich schreibe einen Artikel über die Verstärkung der Überwachung der Post der elsässisch-lothringischen Soldaten ab März 1917. Die Folgen dieser Verstärkung sind das Erscheinen der Postüberwachungshilfsstellen und des Stempels "Pr". Dieser Stempel enthält nicht nur die Abkürzung "Pr." sondern auch die Initialen eines der 10 elsässischen-lothringischen Postüberwachungsstellen. So wurde beispielsweise in Straßburg der Stempel "Pr/SB" verwendet, während in Colmar der Stempel "Pr/C" verwendet wurde.

Was könnte die Bedeutung der Abkürzung "Pr" sein?

Prüfung, Prüfstelle, Prüfungsstelle, ....?

Emmanuel.


 
DFP14-18 Am: 23.10.2019 23:49:42 Gelesen: 333066# 590 @  
@ vals59 [#589]

Hallo Emmanuel,

wie schon besprochen sollte es "Prüfungsstelle...." bedeuten.

Hier aber noch ein Beitrag zu den Formationsstempeln: Die Formenvielfalt wurde ja schon angesprochen, bedingt durch die fehlenden Bestimmungen zur Ausführung dieser Stempel.

Als zusätzlicher Beweis könnte auch die Textgestaltung dienen. Diese werden ja als "Truppenstemel", "Formationsstempel" oder auch "S.B.-Stempel" (heißt Soldatenbriefstempel) benannt. Am häufigsten lautet der Text irgendwie mit "Briefstempel" oder "S.B." und ein handschriftlicher oder vorgedruckter Text auf der Karte/Briefumschlag mit "Feldpost(-brief o.ä.)". Dieser Hinweis sollte zusätzlich zum Briefstempel/Formationsstempel vorhanden sein, um die Portofreiheit zu gewährleisten.

Nun gibt es da auch jede Menge Abweichungen, wie die 3 Beispiele zeigen.



AK aus Gent, Feldpoststation 4, (Kommandeur des Etappen-Munitions-Wesens): Feldpost handschriftlich wie üblich und im Formationsstempel der Text "Feldpost brief, S.B."



AK Friedhof des Landw.Inf.Regt. 60, Feldpoststation 127 (Chateau-Salins), Eindruck der Karte "Feldpostkarte" und Text im Formationsstempel " Brief-Stempel" (Fussartl. Battr. 392)



AK Chalons-Sur-Marne, kein Feldpoststempel (!!!) (kommt öfters vor, verschiedene Gründe = anderes Thema), kein Text oder Druck "Feldpost", nur Formationsstempel " Soldaten sendung *Feldpost * I.182" (Infant.Regt 182/1). Diese Stempelinschrift ist ausgesprochen ungewöhnlich. Ich vermute, dass der Formationsstempel in diesem Fall als Aushilfe für einen fehlenden Feldpoststempel diente, des halb die Datumsangabe im Stempel handschriftlich "21.9."

Die Beispiele sollen lediglich nochmals darauf hinweisen, dass die einzelnen Formationen, egal welcher Größe, sich irgendwie gestaltete Stempel nach eigenen Dünkel herstellten oder irgendwo herstellen ließen.

Gruß an alle "Feldpostler"
Uli
 
DFP14-18 Am: 04.11.2019 18:54:02 Gelesen: 331377# 591 @  
Ich habe gerade den folgenden Beleg ergattert. Eigentlich nicht Besonderes, aber der Aufkleber ist doch mal ungewöhnlich. Man kennt die häufigen roten oder weniger häufig blauen und selteneren grünen typischen Aufkleber in verschiedenen Variationen, von denen ich nur beispielhaft je einen abbilde (kenne mindestens 30 ähnliche Varianten).

Der heutige ist mir jedoch noch nie begegnet.



Hier der "Neue"



Die Aufkleber sollten zur Kenntlichmachung der Benutzung als Feldpost dienen. Auch hierfür gab es wie für die Truppenstempel keine bindenden Vorschriften.

Ich wäre froh, wenn im Forum weitere außergewöhnliche Varianten gezeigt würden.

Gruß Uli
 
Sachsendreier53 Am: 15.11.2019 09:30:58 Gelesen: 329125# 592 @  
"Ehemännliche Genehmigung", Zustimmung zu einem Kaufvertrag, unterzeichnet im Felde am 19.6.1917 durch den Soldat / Pionier Hermann Kühn, stationiert im II.Kurh.Pionier-Batl.Nr.11 der 1.Res.Pion.Kompagnie. Beglaubigt ist das Dokument mit dem Truppenstempel durch den Hauptmann und Komp. Führer Mol...





mit Sammlergruß,
Claus
 
DFP14-18 Am: 02.12.2019 23:06:10 Gelesen: 326766# 593 @  
Heute möchte ich eine Feldpostkarte vorstellen aus der Anfangszeit des Krieges, also aus dem August 1914.

Es handelt sich um eine typische "Regimentskarte" des Infanterie-Regimentes 163. Solche Karten wurden üblicherweise in Friedenszeiten verwendet. Der Druck des Adressenblockes ist in dieser Form dennoch eher selten. Neumünster war die Garnison des Regimentes. Am 18.8.14 teilt der Soldat seine Adresse mit "Rekruten Abteilung Neumünster 163" mit, er gehörte zum Ersatz-Bataillon des Regimentes, verblieb deshalb vorerst in Neumünster. Die aktiven Bataillone des Regimentes waren bereits zur Sicherung von Küstenorten und Wasserstraßen andernorts eingesetzt. An diesem 18.8.14 begann der Abtransport des aktiven Regimentes zur Westfront!Das Ersatz-Batln hatte auch schon einen eigenen Truppenstempel, was relativ früh ist. Interessant ist der Eindruck "Soldatenbrief. Eigene Angelegenheit des Empfängers". Diese Formulierung findet man handschriftlich, als Stempel und auch als Vignette in verschiedensten Formen. Sie diente zur Kenntlichmachung der Gebührenvergünstigung für "in Reih und Glied stehende" Soldaten und geht auf eine Order aus dem Jahr 1864 (in anderer Form schon weit früher) zurück. Während des 1. Weltkrieges kommt hin und wieder noch diese Bezeichnung vor, obwohl sie wegen der nun gültigen Feldpostbestimmungen nicht mehr notwenig war. Die Bezeichnung als "Feldpost" war nunmehr ausreichend aber notwendig. Der Absender hat dies auch so gehandhabt und mit Bleistift notiert. Der Tagesstempel von Neumünster ist auch nicht an der üblichen Position zu finden, denn vor Abgabe beim Ortspostamt (eine Feldposteinrichtung gabe es dort natürlich nicht) wurde der Soldatenbrief-(=Truppen)-Stempel zum Nachweis der Berechtigung zur Gebührenfreiheit angebracht; und zwar an der Stelle wo eigentlich der Tagesstempel hingehört, aber der musste nun "ausweichen". Wir finden also verschiedenste typische Merkmale an dieser Karte.



So gehört diese Karte als Schmuckstück in meine Sammlung "Die ersten 40 Tage".
Darüber habe ich 2014 (100 Jahre nach Kriegsbeginn) ein Buch veröffentlicht, welches bei Interesse noch zu erwerben ist.



Mit Sammlergruß und guten Wünschen für die Adventszeit
Uli
 
DFP14-18 Am: 03.01.2020 14:55:12 Gelesen: 321206# 594 @  
Liebe Freunde der Feldpost 1. WK,

es stockt ein wenig bei diesem Thema. Vielleicht weil alle durch die Festtage blockiert waren. Nun aber wünsche ich allen ein frohes und erfolgreiches Jahr.

Heute stelle ich eine ganz nette Feldpostkarte aus den ersten Kriegstagen vor.

Die Karte ist deshalb außergewöhnlich, weil der gedruckte Text bezeugt: "Gruß aus Hanau auf der Durchfahrt nach Frankreich". Wer hatte die Muße in dem Trubel der ersten Kriegstage einen solchen Text in Kartenform zu drucken? Es mußte nur noch das Datum der Durchfahrt eingetragen werden. Da war der Hersteller clever, wußte er doch, dass viele Truppen durch Hanau kommen mussten. Ahnte er den Krieg voraus, oder wurde die Karte sofort nach Mobilmachung am 1. August 1914 (1. Mobilmachungstag war der 2.8.14) gedruckt. Wo wurde sie verkauft, am Bahnhof?



Die Mobilmachung des Reserve-Infanterie-Regiments 107 erfolgte am 2.8.14 in Leipzig. Der Marschbefehl erfolgte am 11.8.14, der Abtransport am 12.8.1914 über Naumburg, Bebra, Fulda, Hanau, Frankfurt, Koblenz, entlang der Mosel Richtung Trier bis Wengerohr. Zwischen dem 13. und 14.August trafen alle Teile des Regimentes im Aufmarschgebiet ein. Sie gehörten zur 24. Reserve-Division des XII. Reserve-Armeekorps.

Der Aufenthalt in Hanau kann also nur von wirklich sehr kurzer Dauer gewesen sein! Vermutlich war nicht einmal Zeit, einen kurzen Grußtext zu schreiben. Oder war die Karte schon vorab gestempelt in den Zug gegeben und später (z.B. in Wengerohr) abgegeben worden? Man wird es nie erfahren.

Gruß an alle
Uli
 
DERMZ Am: 11.01.2020 10:45:57 Gelesen: 319758# 595 @  
@ Sachsendreier53 [#592]

Guten Morgen Claus,

ich lese gerade in einem Stadtführer von Marburg von 1922 "Marburg und seine nächste Umgebung - Führer von E. Schneider, N.G. Elwert'sche Universitätsbuchhandlung, Marburg". Vielleicht hilft es oder ergänzt den Kaufvertrag. Dort steht beschrieben:

6. Die Garnison bildete seit 1. April 1888 das zum 11. Armeekorps gehörige Kurhessische Jägerbataillon Nr. 11, dem 1914 das Res.(erve)-Jäger-Batl. Nr.24 angegliedert wurde. Seit 1. Okt. 1913 besaß ersteres eine Maschinengewehr- und eine Radfahrerkompagnie.

Vom 11. Jäger-Batl. standen im Großen Kriege im Felde 62 aktive Offiziere, 87 Offiziere des beurlaubten Standes und 6186 Mannschaften. Davon sind gefallen: 20 akt. Offiziere, 17 Offiziere ds beurlaubten Standes, 1172 Mannschaften; davon werden vermißt 3 akt. Offizier, 4 Offiziere des beurlaubten Standes, 617 Mannschaften einschl. 230 Kriegsgefangene. Verwundet wurden 22 akt. Offiziere, 39 Offiziere des beurlaubten Standes, 3636 Mannschaften = 40,6 Prozent. Die Gesamtverluste betragen also 4530 Mann = 68,25 Prozent.

Wenn Du möchtest, schicke ich Dir gerne eine Kopie des gesamten Textes aus diesem Führer zu der Garnison in Marburg zu.

Mit besten Grüßen

Olaf
 
Cantus Am: 15.01.2020 02:26:13 Gelesen: 319016# 596 @  
Hier eine Ansichtskarte mit der Abbildung der Jahrhunderthalle von Breslau [1], gelaufen am 16.6.1941 mit Feldpost von Schöngarten, dem Flugplatz bei Breslau, in die Heimat nach Eberswalde.





Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Jahrhunderthalle_(Breslau)
 
Sachsendreier53 Am: 06.02.2020 09:34:01 Gelesen: 314496# 597 @  
@ DERMZ [#595]

Danke Olaf für Deine detaillierte Beschreibung zum Dokument.

Nachfolgend noch eine Grundbuch/Löschungsurkunde, unterzeichnet und beglaubigt von Franz Freund, Soldat in der 1.Kompagnie Landsturm-Inftr.-Batl. Königsberg I sowie von Leutnant/Kompagnieführer Freiherr von E... in der Feldstellung Antony bei Paris am 25.11.1915.





Wz: stil.Reichsadler mit Bekrönung (Wappen)

mit Sammlergruß,
Claus
 
Ameise Am: 09.02.2020 16:09:58 Gelesen: 313826# 598 @  
Hallo,

mir ist ein kleiner Karton untergekommen, auf dem die Germania ist (86 I oder II.

- Marke hat Wasserzeichen Nr. 1)
- abgestempelt mit einen Einzeiler "Feldpoststation 195"

Weiß jemand, wo diese "Feldpoststation 195" war und welche Armee-Einheiten da stationiert waren?

Schade ist natürlich, dass keine Datumsangabe darauf ist.



Viele Grüße
Enrico
 
skribent Am: 20.02.2020 14:46:30 Gelesen: 311661# 599 @  
Guten Tag,

habe festgestellt, dass der Stempel "Gleisspitze Bagdadbahn" bei den katalogisierten Phila-Stempeln etwas undeutlich ist.
Hier ein sehr sauberer Abschlag vom 26.III.1917 nach Hannover.



Der Brief ist auch über die Kontaktstelle "Marine Postamt Berlin 62" gelaufen.

MfG >Franz<
 
DFP14-18 Am: 22.02.2020 13:05:44 Gelesen: 311291# 600 @  
@ Ameise [#598]

Hallo Enriko,

wie du ja schon geschrieben hast befindet sich der Aufkleber auf einem "kleinen Karton". Bei dem Stempel handelt es sich um einen typischen "Päckchen-Stempel" der Deutschen Feldpost 195.

Bezüglich der Standorte und der bedienten Truppenteile habe ich eine Liste der in meiner Sammlung vorhandenen Belege bezüglich der Absender angefertigt.



Daran ist erkennbar, dass die Station langfristig im Etappengebiet der Bug-Armee bzw. Armee-Abteilung Woyrsch lag, speziell im Ort Kobryn. Dieser liegt östlich von Brest-Litowsk.

An dem von dir gezeigten Beleg kann man wie üblich den Zeitpunkt der Sendung nicht erkennen.

Ein schönes Stück!

Freundliche Sammlergrüße
Uli
 
M.P.D. Am: 25.03.2020 14:22:13 Gelesen: 265353# 601 @  
Hallo,

da ich diese Stempel hier noch nicht gefunden habe, dachte ich die könnten vielleicht interessant für den Einen oder Anderen sein?

Gruß
Mike


 
HWS-NRW Am: 21.04.2020 09:55:45 Gelesen: 303891# 602 @  
Hallo an Alle,

habe in dieser Woche eine Feldpostkarte gefunden, die in einem mir bisher noch nicht bekannten Reservelazarett in Berlin geschrieben wurde, die logischerweise auch nicht in meinem Buch über das "Militärsanitätswesen in Berlin" zu finden ist.



FP aus de "Reservelazarett BEROLINUM" in Berlin-Lankwitz, sauber abgeschlagener Oval-Briefstempel der Einheit, die Karte wurde über das Postamt BERLIN-Lankwitz aufgeliefert und trägt einen m.E. super abgeschlagenen Kreis-Stegstempel mit Segmenten vom 24.10.14 11-12 V.

mit Sammlergruß und bleibt bitte gesund!
Werner
 
evwezel Am: 28.05.2020 10:13:25 Gelesen: 298215# 603 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich bin neu in diesem Thema und kein Experte. Ich habe mich oft gefragt, wie damals einen Feldpostbrief von A nach B kam. Auf der Website [1] versucht man genau das zu erklären:

Jede k. u. k. Postsendung aus der Heimat nahm ihren Weg vom Postamt in der Monarchie zunächst zu den Postsammelstellen, in denen die Feldpost nach den einzelnen Truppenverbänden und Truppeneinheiten sortiert wurde. (...)

Von den Postsammelstellen gingen die Feldpostsendungen weiter zu den Haupt-Feldpostämtern, die zumeist an zentralen Orten wie zum Beispiel einem Eisenbahnknotenpunkt errichtet worden waren. Anschließend wurden die Sendungen an die einzelnen Feldpostämter der Korps und Divisionen sowie an die Etappenpostämter verteilt. Von dort wurden sie schließlich von den darauf abgestellten Kommandos und Truppen eingesammelt. Die Post von der Front nahm den umgekehrten Weg.


Wenn aber ein Feldpostbrief an die Front geschickt wurde, wie wußte der Beambte in der Postsammelstelle denn eigentlich, in welchem Ort ein Regiment sich befand? Gab es dafür irgendwo entsprechende Listen? Und wo genau?

Mit herzlichem Gruß,

Emiel

[1] https://ww1.habsburger.net/de/kapitel/wie-kommt-der-brief-von-nach-b
 
Seku Am: 29.05.2020 17:14:27 Gelesen: 297822# 604 @  
Die besten Pfingstgrüße gingen 1916 von Prenzlau (Brandenburg) nach Niedernau (Württemberg).



Dem schließe ich mich an.

Günther
 
DFP14-18 Am: 30.05.2020 15:40:15 Gelesen: 297586# 605 @  
@ evwezel [#603]

Hallo Emiel,

ich will deine Frage beantworten, beziehe mich aber auf die "Deutsche Feldpost 1914-1918", da wir ja auch in diesem Themenbereich sind. Den Weg der Feldpost von der Heimat zur Truppe bzw. ins Feld und zurück habe ich in meinem Buch "Der Erste Weltkrieg 1914-1918 - Die ersten 40 Tage" beschrieben. Ich drucke daraus die Seiten 19 und 45 hier ab. Darin ist derWeg der Feldpost genau erklärt.

Entscheidend zur Verteilung waren die Feldpost-Übersichten (FPÜ), in denen die komplette Gliederung des Heeres aufgelistet war. Diese unterlagen der höchsten Geheimhaltungsstufe. Sie wurden in kurzen Zeitabständen entsprechend der Veränderung der Kriegsformationen aktualisiert. Wegen des Vernichtungszwanges jedes vorherigen Exemplares sind diese heute trotz akribischer Suche in Archiven und Bibliotheken nicht mehr auffindbar. Lediglich zum Kriegsende hin, wo es nicht mehr so geordnet zuging, sind wenige Exemplare aufgetaucht, ab Ende September 1918.



Meine Veröffentlichung (125 Seiten, broschiert) ist bei Interesse noch käuflich zu erwerben. Hierin wird Tag für Tag die militärische Situation in Verbindung mit feldpostalischen Erklärungen beschrieben. Reiche Bebilderung erklärt und lockert das Thema auf.

Ich wünsche frohe Pfingsten
Uli
 
evwezel Am: 31.05.2020 10:50:32 Gelesen: 297387# 606 @  
@ DFP14-18 [#605]

Hallo Uli,

vielen Dank für deine Antwort und die Auszüge, das erklärt vieles!

Noch ein schönes Pfingstwochenende,

Emiel
 
Seku Am: 31.05.2020 11:16:19 Gelesen: 297380# 607 @  
Aus dem Lazarett in Erlangen 1915 nach Essen an d. Ruhr. Von Füsilier Fertl Toni an Babette



"bin an Rippenfellentzündung erkrankt und mit dem Lazarettzug nach Erlangen gekommen". "Auf Wiedersehen".

Ob er sie jemals wieder gesehen hat ?

Ich wünsche ein friedvolles Pfingstfest

Günther
 
Fips002 Am: 05.07.2020 19:26:20 Gelesen: 293086# 608 @  
Feldpostkarte von der Infanterie Ersatz Truppe aus Beverloo/Belgien, Truppenplatz, 10.12.1915 nach Strodthagen.



Dieter
 
Totalo-Flauti Am: 17.10.2020 12:39:52 Gelesen: 277392# 609 @  
Liebe Sammlerfreunde,

wieder mal ein Beleg von mir aus der Zeit vor den aktiven Kampfhandlungen im August 1914 (siehe auch Beiträge [#499] ff). Die Zeitungsschleife sollte am 31.07.1914 noch aus Leipzig nach Windhuk in Deutsch-Südwest-Afrika versandt werden. Sie ging wegen fehlender Verbindung (schwacher Gummistempel über dem Adessfeld) an den Absender zurück.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
DFP14-18 Am: 18.10.2020 10:26:21 Gelesen: 277096# 610 @  
@ Totalo-Flauti [#609]

Das ist ein sehr schöner Beleg aus den ersten Tages des WK, hier auch noch unmittelbar davor. Diese Stücke sind nicht häufig und sehr gesucht. Postalisch und historisch bestand noch reichlich Unklarheit und Brisanz bis zur deutschen Mobilmachung am 2.8.14. Ich darf in diesem Zusammenhang auf meine Veröffentlichung "Die ersten 40 Tage" [#501] hinweisen. Dort habe ich auch verschiedene Belege aus diesen Tagen abgebildet. Die Arbeit ist noch erhältlich.

Heute zur Illustration auch ein Brief vom 31.7.14 von Kopenhagen nach Bad Elster. Der Brief ist korrekt frankiert, wurde aber "Auf Befehl der Militärbehörde zurück" geschickt.



Ob er den Absender wieder erreicht hat ist unbekannt.

Mit besten Grüßen
Uli
 
DFP14-18 Am: 18.10.2020 10:50:51 Gelesen: 277088# 611 @  
Hallo Totalo-Flauti,

gerade fällt mir noch eine Karte in die Hände, die ich auch recht interessant finde.

Die Ansichtskarte ist am 25.7.14 in Bückeburg gestempelt und nach Krefeld gelaufen. Der Text lautet: "Feldmarschmäßig am Tage der Probe-Mobilmachung neben den Feldküchen stehend...". Diese Probemobilmachung war mir - zumindest zu diesem Zeitpunkt - unbekannt, obwohl bereits durchaus Kriegsgefahr bestand.



Die Frankatur war notwendig, da die Voraussetzungen zur Portovergünstigung noch nicht gegeben waren. Die Bestimmungen der Feldpostdienstordnungvon 1907 wurden mit dem 1. Mobilmachungstag am 2.8.14 gültig.

Ergänzung zum Beitrag [#610]: Am 31.7.14 wurde am Mittag der "Zustand der drohenden Kriegsgefahr" erklärt.

Noch einen Gruß
Uli
 
Totalo-Flauti Am: 18.10.2020 15:07:15 Gelesen: 277025# 612 @  
Lieber Uli,

mir drängt sich noch die Frage auf, ob es Stichtage für einen letzten Tag des "normalen" Postverkehrs insbesondere mit den Kolonien gibt? Ich meine hier einerseits für den Abgang aus der "Heimat" und zum anderen die Ankunft in der jeweiligen Kolonie (natürlich auch in umgekehrter Richtung)? Hast Du da eventuell Daten? Vielen Dank für Deine Auskünfte.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.
 
DFP14-18 Am: 19.10.2020 14:58:41 Gelesen: 276792# 613 @  
@ Totalo-Flauti [#612]

Moin Moin Totalo-Flauti,

der 1. Mobilmachungstag war auch der erste "Feldpost-Tag", also der 2.8.1914. Hier wurde m.W. kein Unterschied zur Behandlung der Kolonien gemacht. Tatsache aber ist, dass in den ersten Tagen des Krieges noch viele Ungereimtheiten festzustellen sind. So kommt noch Post von Soldaten nach der Heimat normal frankiert vor, umgekehrt ebenso. Nach der Front war die Postverbindung jedoch durch die Bewegung der "mobilen" Truppen und Liegenlassen der Post wegen vorrangiger militärischer Transporte u.s.w. oft gestört. Auch war die Kenntnis der Bevölkerung in diesen Tagen nicht immer ausreichend. Offiziell aber vollzog sich der Wechsel von den sogenannten "Soldatenbriefen" zur "Feldpost im Verlauf des 1.8. zum 2.8.14. Von und nach den Kolonien war die Post ja länger und damit über den 1./2.8.1914 unterwegs, weshalb hier kein scharfer "Schnitt" zu erwarten ist.

Gruß und bleib gesund
Uli
 
Manne Am: 26.10.2020 14:13:51 Gelesen: 275061# 614 @  
Hallo,

aus Schwenningen eine vorgedruckte Feldpostkarte vom 28.12.1914 mit herzlichen Segenswünschen für das Neue Jahr.

Gruß
Manne


 
Seku Am: 28.11.2020 17:56:55 Gelesen: 268975# 615 @  
An einen unbekannten Soldat von Horst über Militzow 5.9.41



Ansicht: Verladung in Sassnitz auf Eisenbahnfähre nach Schweden - Der Ort Horst liegt genau gegenüber die Insel Rügen auf dem Festland

Ich wünsche einen schönen Sonntag

Günther
 
skribent Am: 29.12.2020 14:31:54 Gelesen: 261906# 616 @  
@ M.P.D. [#601]

Guten Tag, dass Du hier die Feldpostbelege nicht gefunden hast, die Du später eingestellt hast, liegt daran, dass sie mit "Lazarettzügen" nichts zu tun haben.

Die von Dir angesprochenen "Interessierten" findest Du, in dem Du auf "Suchen" klickst, dann "1. Weltkrieg" eingibst und dann die große Auswahl unter 21 verschiedenen Rubriken hast.

Probiere es einfach mal!

Viel Glück >Franz<

[Beiträge [#601] und [#616] redaktionell verschoben aus dem Thema "Lazarettzüge"]
 
Totalo-Flauti Am: 14.01.2021 11:38:21 Gelesen: 259463# 617 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute ein Heimatbeleg lt. Schreiber der Karte vom 17.02.1916 lt. Stempel vom 17.02.1915 aus Zwötzen bei Gera nach Grodno Feldpoststelle 116. Der Empfänger Bruno Pressler als Hilfsweichensteller war wohl Angehöriger der deutschen Eisenbahntruppen. Die waren für den reibungslosen Bahnbetrieb im Hinterland der Front verantwortlich. Im Inhalt werden Absprachen für die Zusendung der Post und das Wetter besprochen.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
Totalo-Flauti Am: 25.01.2021 10:44:08 Gelesen: 256986# 618 @  
Liebe Sammlerfreunde,

eine Postkarte aus Leipzig nach Glauchau vom 26.08.1914. Emotionslos wird kurz über die kommende Vereidigung (Sonnabend), den freien Tag am Sonntag und die Verlegung aus Leipzig am Montag berichtet.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totsalo-Flauti.


 
Bernstein26 Am: 08.04.2021 00:28:25 Gelesen: 238582# 619 @  
Hallo,

ich habe bei meinen Germania-Marken einige mit einer anscheinend besonderen Entwertung entdeckt. Der Stempel lautet "K.u.K. Feldpostamt 511", das Datum ist der 12.VII.1915.

Mich würde interessieren, um was für eine Einheit es sich bei der 511 gehandelt hat. Vielleicht hat ja sogar jemand Informationen dazu, wo diese Einheit am 12. Juli 1915 lag?

Bei den Marken gehe ich von 84IIa, 85IIa und 86II aus, das Wasserzeichen konnte ich halbwegs gut erkennen, vom Kriegsdruck war ich jetzt mal anhand des Datums ausgegangen.

Bei der 86II konnte ich die Farbe noch nicht klar zuordnen. Hat jemand hierzu Anmerkungen?

Vielen Dank schon einmal für Eure Antworten.




 
DFP14-18 Am: 08.04.2021 13:37:32 Gelesen: 238418# 620 @  
Hallo Bernstein 26,

es handelt sich um den Feldpoststempel der KuK Feldpost 511, wie Du ja schon feststellen konntest. Diese FP-Anstalt befand sich ab August 1916 bis Kriegsende in Tirol (11. Armeekommando, operative Abteilung / ab November 1917 = 11. Armee, Generalstabsabteilung).

Sie ging eigentlich nach meinem Wissen aus der FP-Station 93 hervor, die sich ab Mai 1915 schon in Tirol befand (Landesverteidigungskommando Tirol). Vorher war die 93 in Galzien bei der 1 (KuK) Armee.

Fraglich bleibt, wieso der Stempel der 511 bereits am 12.VII.15 auftaucht - und dann auch noch auffällig sauber abgeschlagen auf Germania-Marken. Hier "riecht es etwas streng", Vorsicht!

Zu Druck oder Farben der Germania-Marken kann ich nichts sagen, es ist nicht mein Gebiet.

Mit Sammlergruß
Uli
 
Bernstein26 Am: 09.04.2021 14:43:24 Gelesen: 238099# 621 @  
Vielen Dank für die interessanten Informationen zum Feldpostamt 511. Also müssten es eigentlich Marken von Österreich sein, und nicht vom Deutschen Reich? Sind denn Stempel von einem Feldpostamt so besonders, daß jemand sich die Mühe machen würde, diese nachzumachen? Falls es sich um die von mir angenommenen Marken handelt, wäre ich bei allen 3 Marken zusammen auf Briefstück bei einem Katalogwert von 7.50 €.
 
DFP14-18 Am: 10.04.2021 10:36:28 Gelesen: 237796# 622 @  
@ Bernstein26 [#621]

Nein, es sind keine österreichischen Marken. Nur an der Echtheit der Abstempelung muss gezweifelt werden. Solche "Machwerke" gibt es haufenweise. Über Preise oder Wertigkeiten möchte ich keine Auskunft geben. Für Machwerke würde ich selbst nichts ausgeben.

Gruß
Uli
 
Bernstein26 Am: 13.04.2021 03:36:28 Gelesen: 237090# 623 @  
@ DFP14-18 [#622]

Hallo Uli,

vielen Dank für Deine Anmerkungen. Ich glaube, daß Du vollkommen richtig liegst mit Deiner Einschätzung. In der gleichen Tüte habe ich auch noch die beiden hier abgebildeten Marken gefunden, die ja österreichischen Ursprungs sind. Von den Germania-Marken waren von jeder Art auch noch einige dabei. Der gleiche Stempel mit gleichem Datum, alle Marken jeweils auf einem kleinen "Briefstück". Meine Frage wäre, ob denn nun dieser K.u.K.-Stempel regulär auf Briefmarken aus Österreich oder auf Marken des Deutschen Reichs zu erwarten wäre? Oder wurden beim Feldpostamt 511 Marken sowohl vom Deutschen Reich als auch von Österreich benutzt?

Offensichtlich hatte hier wer Zugang zu dem Stempel und hat diesen auf einige Marken gedrückt (oder glaubst Du, daß der Stempel selbst falsch ist?). Aber wer war das? Ich stelle mir mit den bisherigen Informationen irgendwie einen philatelistisch interessierten Landser in Tirol vor, der sich gedacht hat, daß so ein Stempel vielleicht mal irgendwann wertvoll werden könnte und daher für seine Sammlung einfach mal zu seinem Freund beim Feldpostamt gegangen ist und eine Handvoll Marken hat abstempeln lassen. Ich habe eine recht große Sammlung geerbt und bin ziemlich sicher, daß diese Tüte zumindest die letzten 50 Jahre unangetastet in einer Zigarrendose überdauert hat.

Irgendwie sind die Marken sicherlich ein Machwerk, zeigen aber meines Erachtens doch ganz gut, wie viel Bedeutung damals Briefmarken insgesamt zugekommen ist. Auch die Sammler, von denen ich letztlich die Sammlung geerbt habe, konnten nirgendwo hinfahren, ohne nicht ein paar Marken mitzubringen. Oft war hier wohl der Hintergedanke, daß das alles mal sehr wertvoll werden würde. Insofern sind meines Erachtens auch diese Marken ein zeitgeschichtliches Dokument, wenn auch wahrscheinlich niemals wirklich gelaufen.

Was macht man mit so etwas aus philatelistischer Sicht? Wegwerfen, da nicht autentisch?

Beste Grüße aus dem Norden,

Bernhard


 
DFP14-18 Am: 13.04.2021 19:34:18 Gelesen: 236912# 624 @  
@ Bernstein26 [#623]

Hallo Bernhard,

hier muss man nicht viel spekulieren. Gerade die Tatsache, dass dieser Stempel mit immer gleichem Datum auf verschiedenen Marken auftritt ist mir Beweis, dass es sich einfach um Machwerke handelt. Über die Absicht des "Herstellers" muss auch nicht spekuliert werden.

Es gibt solche Machwerke sehr zahlreich mit verschiedenen Stempeln. Ich vermute in diesem Fall, dass das Datum einfach zurückdatiert wurde und dann wild auf verschiedensten Marken herum gestempelt wurde. Der Begriff "Fälschung" beinhaltet ja eigentlich, dass man einen besonderen Wert des gefälschten Objektes "herstellen" will. Aber das kann ich in diesem Fall gar nicht erkennen. Deshalb spreche ich einfach von Machwerk. Für einen Philatelisten ist damit m.E. sogar jeglicher Wert einer Briefmarke vernichtet. Es gibt zwar spezielle Sammler, die gerade Fälschungen als ihr Interessengebiet erkoren haben. Aber das ist nun wirklich "abgefahren".

Lange Rede kurzer Sinn: In Deinem Fall handelt es sich um wertloses Material. Über Sinn oder Unsinn solcher Abstempelungen muss nicht weiter nachgedacht werden.

Ein spezieller Fall von "gemachten" Belegen, die mit seltenen Feldpost-Stempeln hergestellt wurden, sind auf deutscher Seite die sogenannten "Weigel"-Machwerke. Dieser Herr war im 1. Weltkrieg einer der ranghöchsten Feldpostbeamten. Er hat sich z.T. Belege (keine Ausschnitte sondern z.B. Feldpostkarten) mit seltenen Stempeln von untergebenen Feldpost-Beamten verschiedener Feldpostanstalten zuschicken lassen. Oder er hat sich seltene Stempel besorgt und diese auf Belegen an sich selbst geschickt (oder seine Frau). Gerade solche Belege sind oft nach Kriegsende hergestellt worden, wobei die Stempel auf Daten aus dem Krieg zurück datiert wurden. Und schon waren dieses echte Fälschungen!
Es gibt weitere solcher "Spezialisten", die wir als Feldpost-Sammler kennen, die Ähnliches fabriziert haben.

Freundliche Sammlergrüße
Uli
 
volkimal Am: 02.07.2021 13:56:57 Gelesen: 216693# 625 @  
Hallo zusammen,

von Blazek erhielt ich diese Feldpostkarte vom 19.11.1917 aus Oldenburg. Sie geht an Albert Senhold in Linden b. Hannover und stammt von seinem Onkel:



Der Onkel hat als Absender angegeben „Pferdefleger Weymann, 2 Eskadron 5 Kürassirern, Oldenburg“

Das Bild auf der Ansichtskarte kommentiert er mit „Das nennt man ein Gewitter von oben mit feuchtigkeit“.

Viele Grüße
Volkmar
 
bedaposablu Am: 03.07.2021 17:37:47 Gelesen: 216332# 626 @  
Karte von einem Sammlerfreund:



Ich kenne mich mit den Stempel aus dieser Zeit nicht aus. Kennt jemand diese Stempel, speziell auch den roten "Von der Armee im Felde" oder kann weitere Hinweise geben?

Es kann sein, daß es in der Darstellung Probleme gibt, da ich bei diesen Scann`s ein Problem mit der Auflösung habe.

Vielen Dank und viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
charly999 Am: 03.07.2021 19:33:10 Gelesen: 216308# 627 @  
@ bedaposablu [#626]

Der Beleg müßte in ein anderes Thema verschoben werden, da es sich bei den zwei Entwertungen um öst. Stempel handelt. Einmal der L2 KuK Militärzensur Oswiecim (= Auschwitz), zum anderen der Ra2 'Von der Armee im Felde'.

Der Schreiber der Karte allerdings ist ein deutscher Soldat auf dem Transport an die öst-russ Front. Eine Einheitsangabe finde ich leider nicht.
 
volkimal Am: 14.08.2021 11:38:21 Gelesen: 207393# 628 @  
Hallo zusammen,

von Blazek erhielt ich den Scan dieser Postkarte, um den Stempel bei Philastempel einzustellen. Der Ort Montwy fehlt bisher in der Datenbank.



Im Ritter ist zu dem Ort angegeben: Krug, Abbau und Bahnhof ebenda, Kreis und Amtsgericht Hohensalza, 297 Einwohner, Post- und Telegraphenstation, Eisenbahnstation der Linie Hohensalza—Kruschwitz.

Mit der Bezeichnung "Krug" als Form eines Ortes kann ich nichts anfangen. Wer kann es erklären?

Montwy liegt heute in Polen und hat den Namen Mątwy.

Viele Grüße
Volkmar
 
HWS-NRW Am: 14.08.2021 17:28:06 Gelesen: 207329# 629 @  
@ volkimal [#628]

Hallo Volkmar,

eigentlich ist der Truppenstempel viel interessanter, so schön sauber abgeschlagen.

mit Sammlergruß
Werner
 
volkimal Am: 14.08.2021 17:41:07 Gelesen: 207326# 630 @  
@ HWS-NRW [#629]

Hallo Werner,

da magst Du recht haben. Einen Ortsstempel aus einem Ort mit weniger als 300 Einwohnern sieht man vermutlich aber auch nicht so oft. Da du den Truppenstempel interessanter findest habe ich diesen auch noch einmal gerade gerückt:



"Briefstempel / Regimentskommandeur der Eisenbahntruppen zur besonderen Verwendung". Ein interessanter Text - was war das für ein Posten?

Viele Grüße
Volkmar
 
HWS-NRW Am: 14.08.2021 18:46:57 Gelesen: 207308# 631 @  
@ volkimal [#630]

Hallo Volkmar,

die Eisenbahntruppen wurden im Ersten Weltkrieg in großem Umfang hinter der Front zum Transport von Truppen und Material eingesetzt. Die Feldbahnen unterstanden dem Chef des Feldeisenbahnwesens (FECH). In den besetzten Gebieten Frankreichs und im besetzten Belgien wurden zur Verwaltung und dem Betrieb der dort erbeuteten Eisenbahnanlagen drei Militär-Eisenbahndirektionen gebildet:

Militär-Eisenbahndirektion 1 in Lille
Militär-Eisenbahndirektion 2 in Sedan
Militär-Eisenbahndirektion 3 in Charleroi, ab September 1916 in Hirson

Große Aufgaben erwuchsen den Eisenbahntruppen bei Großangriffen im Stellungskrieg. Kurz vor dem Großangriff wurden Zuführungsgleise für schwerste Batterien, Gleiskurven und -Klauen für Eisenbahngeschütze und Kolonnenausladestellen gebaut. Geheimhaltung vor dem Feind war ein wichtiges Erfordernis für diese Arbeiten. Im Bewegungskrieg mußte die Eisenbahntruppe anstreben, den vormarschierenden Armeen so dicht zu folgen, daß der mit anderen Transportmitteln zu überbrückende Raum auf ein Mindestmaß beschränkt wurde.

Logischerweise wird er also ein Kommandeur einer der vielen Regimenter gewesen sein. Mehr weiß ich leider auch nicht über die Spezialtruppe.

mit Sammlergruß
Werner
 
Journalist Am: 16.08.2021 13:05:21 Gelesen: 206864# 632 @  
Hallo an alle,

ich hoffe ich bin hier richtig, und mir kann jemand sagen, was ein "Militär-Paketamt" war ?

Dazu anbei die folgende Paketkarte:



War dies eventuell eine Art Feldpostamt nur für Pakete, also eine befristete Stelle an einem Standort oder war dies so etwas ähnliches wie eine Feldpostleitstelle, also ein Standort, der die ganze Zeit dort in Karlsruhe zu finden war?

Von wann bis wann ist dieses Militär-Paketamt genutzt worden, sofern bekannt ?

Gab es weitere solcher Einrichtungen ?

Schon jetzt danke für die Teilantworten zu meinen Fragen.

Viele Grüße Jürgen
 
DFP14-18 Am: 16.08.2021 22:23:48 Gelesen: 206728# 633 @  
@ Journalist [#632]

Hallo Jürgen,

das Kapitel Paketdienste im 1. Weltkrieg ist umfangreich und zeitlich in mehrere Abschnitte zu unterteilen. Eine umfassende Antwort auf Deine Fragen ist deshalb nicht möglich.

Es handelt sich ja offensichtlich um eine Paketkarte. Was verschickt wurde ist nicht erkennbar. Da es sich um einen "Koffer" handelte ist es auch möglich dass sich um den Nachlass eines gefallenen Soldaten handelte.

Die Entwicklung des Paketverkehrs im 1. Weltkrieg und damit der Militärpaket-Ämter (MPA) würde den hier zur Verfügung stehenden Raum sprengen. Deshalb nur so viel:

Seit 1914 gab es Militärpaket- Depots (MPD)innerhalb des Reiches. Davon gab es 26 an Orten, die den verschiedenen Armee-Einrichtungen (Armeekorps, Divisionen oder anderen Formationen) zugeornet waren. Diese MPD wurden ab Mai 1916 als Militär-(Sammel-)Paket ämter bezeichnet und dem Feldeisenbahnwesen zugeordnet.

So war das MPA Karlsruhe für Gliederungen des 14. und 34. Armeekorps zuständig. Die Paketkarten waren mit entsprechenden Paketzetteln zu versehen. Es musste der Vermerk "Zur Beförderung zugelassen" vermerkt sein und die Beförderung war gebührenpflichtig (was sich in verschiedenen Zeitabschnitten änderte). Auf der vorliegenden Karte findet sich der teilweise erkennbare Abschlag "portopflichtige Dienstsache" und der Zulassungsvermerk.

Als militärisch organisierte Einrichtungen besaßen die Militärpostämter auch die üblichen Briefstempel, wovon ich ein Beispiel des MPA Breslau zeigen will. Es demonstriert gleichzeitig die Umbenennung vom Militär-Paket-Depot zum Militär-Paket-Amt.



Vielleicht hilft es Dir ein wenig.

Beste Grüße
Uli
 
Totalo-Flauti Am: 26.08.2021 10:42:30 Gelesen: 204715# 634 @  
Liebe Sammlerfreunde,

wieder mal keine echte Feldpost. Vielmehr eine Postkarte P90I aus Ottendorf an der Unterelbe (heute Ortsteil von Ahlerstedt Kr.Stade) nach Leipzig an den Briefmarkenhändler Albert Friedemann. Auch während des Krieges wurde der normale Postablauf immer wieder gestört, wie der Nebenstempel zeigt. Leider ist keine Ankunft der Postkarte vermerkt.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
iholymoses Am: 16.09.2021 21:54:28 Gelesen: 200445# 635 @  
Mir ist die Tage in einer "Wunderkiste" dieser Beleg in die Hände gekommen:




Abgesehen vom etwas ramponierten Zustand ist das ein interessanter Beleg. Leider sind alle Stempel schlecht lesbar, auf der Rückseite konnte ich nur den unteren sicher identifizieren: K. D. Feldpoststation * Nr 258 * - dazu meine 1. Frage: weiß jemand, wo diese war?

Beim Stempel darüber lese ich ...STELLE MÜNCHEN - 2. Frage: kennt jemand diesen Stempel?

Und schließlich die 3. Frage: Nachdem ich nirgendwo ein Jahr entziffern kann - ist der Beleg aufgrund von sonstigen Hinweisen zeitlich einzuordnen?

Bin gespannt auf Eure Rückmeldungen,
schöne Grüße
Reinhard
 
iholymoses Am: 06.10.2021 18:41:06 Gelesen: 197978# 636 @  
@ iholymoses [#635]

Unter der Rubrik "Die Poststempel von München" konnte filunski im Beitrag # 673 (https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?FF=277824) meine Fragen 2 + 3 beantworten:

Der schlecht lesbare (rückseitige) Stempel ganz oben müsste von der FELDPOSTSAMMELSTELLE / * a / MÜNCHEN stammen. Ergibt auch Sinn, da der Brief an eine Feldpost-Nr. adressiert war. In dem Feldpoststempel (K.D. Feldpoststation / * Nr. 258 *) sehe ich beim Jahr eine 8, also 1918. Auch das scheint schlüssig, da es diesen Stempel nur von 1916 - 1918 gab und sowohl eine 6, wie auch eine 7 würde ich ausschliessen.

Damit bleibt nur noch meine 1. Frage offen - kann jemand die Feldpoststelle Nr. 258 "verorten" oder ist das nicht möglich? Bin kein Feldpostexperte.

Danke und Gruß,
Reinhard
 
DFP14-18 Am: 07.10.2021 17:31:35 Gelesen: 197797# 637 @  
@ iholymoses [#636]

Hallo,

die Feldpoststation 258 befand sich in Konstanza (Rumänien, Hafenstadt am Scharzen Meer) von November 1916 bis Ende September 1918. Auch Ich lese in dem FP-Stempel als Jahreszahl "18".

Gruß Uli
 
iholymoses Am: 07.10.2021 18:26:08 Gelesen: 197752# 638 @  
@ DFP14-18 [#637]

Top, vielen Dank - alle Rätsel gelöst.

Schöne Grüße, leider nicht vom schwarzen Meer,
Reinhard
 
Belgiensammler Am: 20.11.2021 17:40:45 Gelesen: 191416# 639 @  
Feldpost ohne Stempel

Hallo Freunde,

aus einem Nachlass habe ich mehrere Feldpostbriefe 1. WK bekommen. Bei 2 Karten werde ich nicht schlau - sie tragen keinerlei Stempel weder von der Post noch von der Truppe. Ich glaube, dass schon einmal über dieses Thema geschrieben wurde, aber ich finde es nicht. Kann mir jemand dazu Näheres sagen?

Karl


 
volkimal Am: 20.11.2021 20:21:56 Gelesen: 191386# 640 @  
@ Belgiensammler [#639]

Hallo Karl,

wahrscheinlich waren die Karten trotz Anschrift in einem Brief eingelegt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Belgiensammler Am: 21.11.2021 15:31:19 Gelesen: 191223# 641 @  
Hallo Volkmar,

danke für die Antwort. Das klingt sehr plausibel, wenn man nicht will, dass den Text jedermann lesen kann.

Ich wünsche Dir noch einen schönen, ruhigen Sonntagnachmittag.

Herzliche Grüße aus Passau
Karl
 
skribent Am: 28.11.2021 11:25:01 Gelesen: 190069# 642 @  
Guten Tag,

eine ältere Dame hat mir einen kleinen Karton mit der Karten- und Briefpost einer verstorbenen Verwandten überlassen.

Die Post war fast ausnahmslos an einen Empfänger in Linden bei Hannover adressiert. So auch die drei abgebildeten Karten, bei denen ich die S.B.-Stempel sehr interessant finde.



Eine Karte vom 22.4.1918 (Aptierter Feldpoststempel - Feldpost Nr. 50) mit dem S.B.-Stempel "Kassen-Kommission Etappen-Pferdelazarett 90".

Zwei weitere Karten vom 3.7.1918 und vom 15.9.1918 (Aptierte Feldpoststempel - Feldpost Nr. 50) mit dem S.B.-Stempel "S. B. - Et. Pferde Laz. Nr. 90".

Die abgehende Post muss wohl immer zur gleichen Zeit gestempelt worden sein, denn die 3 Stempel weisen jeweils die Zeit: 3-4 N auf.

MfG >Franz<
 
HWS-NRW Am: 28.11.2021 12:11:07 Gelesen: 190054# 643 @  
Hallo Franz,

schöne und interessante Belege.

Das müsste aber "Rassen-Kommission" heißen, denke ich mal.

mit sonntäglichem Gruß
Werner
 
skribent Am: 28.11.2021 15:49:47 Gelesen: 190019# 644 @  
@ HWS-NRW [#643]

Hallo Werner,

bestimmt ging es bei dieser Truppe um die Rasse und nicht um die Kasse.

Aber ganz ehrlich - darauf wäre ich nicht gekommen!

Schönen Dank für die Richtigstellung und weiterhin einen angenehmen 1. Advent

>Franz<
 
charly999 Am: 28.11.2021 16:54:45 Gelesen: 190004# 645 @  
@ skribent [#642]

Das heißt Kassen-Kommission. Die Vergrößerung zeigt ein 'K'. Warum ein Etappen-Pferdelazarett über eine Rassen-Kommission verfügen sollte, erschließt sich mir nicht. Hingegen hatte jede selbständige Einheit einen Rechnungsführer, eine Feldkasse, Kassenverwaltung etcpp. . So auch ein Pferdelazarett.

Die Pferderassen spielten bei den Remontierungskommissionen eine Rolle, die für den Ankauf der Pferde für die Armee verantwortlich waren.

Herzliche Grüße
charly999
 
HWS-NRW Am: 28.11.2021 17:22:02 Gelesen: 189994# 646 @  
@ charly999 [#645]

Hallo,

danke für Deine sachlichen Hinweise,das ist super.

Aber auch die Kassen-Kommission hätte ich seinerzeit gerne in mein FP-Buch aufgenommen.

Und man kann (darf) auch nicht alles wissen.

Einen schönen Adventssonntag.
mit Sammlergruß
Werner
 
Sachsendreier53 Am: 04.01.2022 16:58:23 Gelesen: 180947# 647 @  


Neujahrskarte aus der Kommandantur der Festung Königstein (Elbe) vom 31.12.1914 nach Reichenberg (Bezirk Dresden).



Feldpostkarte mit Absenderangabe aus Straßburg-Rheinhafen im Elsass vom 20.5.1915 nach Borkum, mit Stempel des Sammelsanitätsdepot Straßburg.

Der Schreiber der Karte Alex Kittel erwähnt, dass er eine Menge Stempel für seinen Freund gesammelt hat, diese jedoch wegen der sehr strengen Kontrolle lieber nicht schicken will.



Feldpostkarte / Fotokarte von Soldaten des Königlich Sächsischen Infanterie-Regiment Nr.179 aus Leisnig vom 2.2.1915. Die Karte nach Dresden wurde laut Zeilenstempel fehlgeleitet.

mit Sammlergruß,
Claus
 
DFP14-18 Am: 05.01.2022 21:39:42 Gelesen: 180636# 648 @  
Hallo Sachsendreier53,

1. bei der Karte an Eucken auf Borkum handelt es sich um eine bekannte umfangreiche Korrespondenz. Diese ist nicht ganz ohne, denn Fr. Eucken hat diverse "Machwerke" an Feldpost hergestellt. In diesem Fall handelt es sich zwar augenscheinlich um einen echt gelaufenen Beleg. Allerdings weist der Text gerade auf das Gesagte hin.

Eucken besorgte sich von verschiedensten Stellen (Feldpost-) Stempel-Abbildungen, die er dann auf damit "gemachten" Belegen meist an seine Festlandadresse verschickte. So produzierte er seltene Abstempelungen. Normalerweise war es auch nicht verboten, Abstempelungen zu verschicken, denn es gab damals schon viele Feldpostsammler. Der Text der Karte spricht aber genau von solchen Vorarbeiten für unreelle Machenschaften. Deshalb die Angst vor den erwähnten "sehr strengen Kontrollen". Aber mit Kenntnis der Hintergründe ist die von Dir abgebildete Karte äußerst interessant. Wäre ein Prachtstück in meiner Sammlung!

2. Die Karte an den "Einjährig Freiwilligen" Wappler zeigt, dass dieser wie im Text erwähnt "bald ins Feld machen" schon nicht mehr im Rekruten-Depot des 177. Infanterie-Regiments in Dresden weilte. Man traf ihn dort bereits nicht mehr an. Es fehlt der Hinweis, wo er sich nun aufhält, vermutlich war dies unbekannt. Oft finden sich in solchen Fällen Stempel wie "ins Feld" oder "aktiv" usw. Was mit der Karte weiter geschah weiß man nicht. Oft wurde diese nachgeschickt, und wenn der Standort nicht bekannt war mit dem handschriftlichen Vermerk oder einem Stempel "zurück" zurückgeschickt.

Beste Sammlergrüße und frohes Neues Jahr
Uli
 
DFP14-18 Am: 07.01.2022 20:20:15 Gelesen: 180252# 649 @  
@ Sachsendreier53 [#647]
@ DFP14-18 [#648]

Moin Sachsendreier53,

ergänzend zu den gezeigten Karten und meiner Antwort heute noch ein Beispiel aus der Korrespondenz "Eucken". Den Beleg habe ich zufällig heute in einer Zusendung entdeckt.



Leider kann man den Absender nicht ausmachen, auch ist kein Briefinhalt vorhanden der weiteres aussagen könnte. Trauerbrief von Emden auf die Insel Borkum mit dem typischen Zensurstempel von Emden. Da der Umschlag verschlossen war, wurde er "militärischerseits unter Kriegsrecht geöffnet" und mit einem nicht sehr häufigen Zensuraufkleber wieder verschlossen. Zusätzlich wurde ein vorgefertigter Zettel eingelegt mit dem der Absender darauf hingewiesen wurde, dass Briefe nicht zu verschließen sind und sie ansonsten einer Verzögerung unterliegen. Das war ungewöhnlich, denn so nett waren die Zensoren zumeist nicht! Aber in Emden kannte man besagten Herrn Eucken ja bestens, vielleicht war der Überwachungsoffizier Wedemeyer deshalb so freundlich. Wer weiß?

Beste Grüße
Uli
 
Ichschonwieder Am: 12.01.2022 16:18:27 Gelesen: 179469# 650 @  
Foto als Feldpostkarte versendet am 15.05.1915 in Zittau von Karl Gohlke an seine Eltern in Westeregeln. Der Brief-Stempel ist vom I. Ersatzbataillon 102 - 2. Rekrutendepot.





VG Klaus Peter
 
skribent Am: 14.01.2022 15:17:45 Gelesen: 178957# 651 @  
Guten Tag,

Fotokarte zum "Wett-Karren-Schieben" bei der Oster-Sportfeier 1916 irgendwo in Serbien.



Geschrieben wurde die Karte am 23. Juni 1916 und mit dem Briefstempel der *KGL. PR. FESTUNGS-EISENBAHN-BAUKOMPANIE Nr. 4* versehen. Die Karte ist postalisch höchstwahrscheinlich in einem Brief auf den Weg gebracht worden.



Ansichtskarte, am 17. August 1916 an ein Frl. Mikeleitis in Berlin geschrieben, versehen mit dem Briefstempel *Königl. Preuss. Festungs-Eisenb.-Baukompagnie Nr. 7* und ebenfalls abgeschlagenem Prüfstempel *Geprüft F.E.B.K.7*



Fotokarte zeigt 6 Herren vom Brückenbau-Kommando Wehl(?). Karte ist gerichtet am 4. März 1915 an Otto Buttenberg in Klettritz b. Senftenberg und versehen mit dem Brief Stempel *FELDPOST Königl. Preuss. Festungs-Eisenbahn-Baukompagnie Nr. 6* Aufgeliefert beim Postamt WIDMINNEN am 5.3.15 8-9V.

MfG >Franz<
 
volkimal Am: 14.01.2022 15:38:05 Gelesen: 178950# 652 @  
@ skribent [#651]

Hallo Franz,

ich lese "Brückenbau-Kommando Wehlau".

Viele Grüße
Volkmar
 
skribent Am: 31.01.2022 11:26:10 Gelesen: 175006# 653 @  
Guten Morgen,

Anfang des Kriegess hatten die Armeemitglieder noch Zeit, für ihre Kumpel daheim philatelistisch aktiv zu werden.

So wie hier ein Mitglied der "Mobile Bhfs. Kommandantur Nr. 2 - K. Bayr. II. Armee-Corps der Linienkdtr. Brüssel"



Verwendet hat der Absender einen Vordruckbriefumschlag des "Ministeriums für Eisenbahn, Post & Telegrafie" der Eisenbahn-Generaldirektion in Belgien.


]
Der Brief ist gerichtet an den Bezirksarzt Dr. Löffler in Bamberg, Bayern, frankiert mit belgischen Landpost-Wertzeichen (Mi.-Nr.: 1-4), aufgegeben und entwertet mit dem Stempel des Postamts BRÜSSEL 2 - (NORDBHF:) am 9.2.1915.

MfG >Franz<
 
skribent Am: 15.02.2022 11:28:22 Gelesen: 172069# 654 @  
Guten Tag!

Heute ein Vordruckbriefumschlag der "Gesellschaft für den Bau von Eisenbahnen in der Türkei".

Von der BAGDADBAHN III - BAUABTEILUNG IV an den Reallehrer D. Thierolf, Inselstrasse 28 in Darmstadt.



Als Einschreiben aufgeliefert im Postamt BAGDAD 4 am 11.10.13 weiter zum Postamt STAMBOUL DEPART am 24.X.13 und weiter nach DARMSTADT Ankunft am 28.10.13.



Vier Jahre später, wieder ein Vordruckumschlag (ohne den Zusatz BAGDADBAHN III), den der Oberbuchhalter H. Herrfurth, Bagdadbahnbau, IV. Bauabteilung als Feldpost bei der Militär Mission "GLEISSPITZE BAGDADBAHN" an den Marine-Oberstabszahlmeister Ernst Guenther in Berlin im "Reichs-Marineamt" am 17.X.1917 aufgegeben hat.



MfG >Franz<
 
skribent Am: 17.02.2022 11:22:25 Gelesen: 171586# 655 @  
Guten Tag!

Aus dem türkischen Ort Eski-Chehir, in dem das "Deutsche Soldaten- und Eisenbahnerheim" betrieben wurde, zwei Ansichtskarten:





Beide versehen mit dem SB-Stempel "Deutsches Soldaten- & Eisenbahnerheim *Eskischehir* und dem Feldpoststempel der MIL.MISS. KONSTANTINOPEL einmal vom 11.4.1917 und einmal vom 9.12.1917.

MfG >Franz<
 
skribent Am: 18.02.2022 09:55:32 Gelesen: 171370# 656 @  
Guten Morgen!

Hier ist eine AK von der Tophane in Konstantinopel an das Fräulein Elisabeth Conrad in Friedrichshagen



Die Karte wurde abgeschickt von einem Angehörigen der "Reserve Eisenbahn-Bau-Compagnie 16" und sie wurde aufgegeben in KONSTANTINOPEL als Feldpost von der Militär-Mission am 15.10.1916.

Eine weitere türkische AK wurde als Feldpost am 16.6.1917 bei der Militär-Mission in SMYRNA aufgegeben und sollte ursprünglich nach Jüterbog gehen.



Abgeschickt wurde sie von einem Angehörigen des "Eisenbahn-Sonder-Kommando-Nr. 8 - Werkstätten-Abteilung für die Smyrna-Cassaba-Bahn".

Ob diese Karte jemals seinen Empfänger erreicht hat, bleibt dahingestellt, denn nach 4 verschiedenen Such- und Zurückvermerken, wurde am 13.7.1916 ultimativ das "ZURÜCK" dick vermerkt.

MfG >Franz<
 
volkimal Am: 18.02.2022 10:17:16 Gelesen: 171361# 657 @  
@ skribent [#656]

Hallo Franz,

als Ergänzung zwei Postkarten an meinen Großvater:





Karte vom Gefreiten H. Wilms vom 8.12.1916 aus Konstantinopel. Er schreibt: „Lieber Herr Pfarrer! In Konstantinopel gut angekommen und endlich Beschäftigung bekommen. Als Sanitäter auf dem Badezug Haidar Pascha. Sonst hier sehr schön und auch alles zu bekommen, bloß keine Zigarren. … Einen schönen Gruß Herrn Rittmeister Wätchen.“

Der Badezug Haidar Pascha“ war ein Bahndesinfektionswagen, als Entlausungsanstalt (im Soldatenjargon damals Lausoleum) für aus Mesopotamien und Syrien-Palästina zurückgekommenen Soldaten. Diese kamen mit der Bagdadbahn bis Konya, dann mit der kleinasiatischen Bahn bis Izmit, von wo sie der Badezug nach Haidar Pascha (= Haydarpaşa), dem kleinasiatischen Stadtteil von Konstantinopel brachte. Die Karte trägt den Stempel der Feldpost Militär Mission Konstantinopel und den violetten Briefstempel des Deutschen Etappen-Lazaretts Konstantinopel.





Karte mit dem Briefstempel des Deutschen Etappensanitätsdepots Konstantinopel. Herr Wilms bedankt sich am 14. 1.1917 für die Zigarren. Das Päckchen war nur 10 Tage unterwegs.

Viele Grüße
Volkmar
 
bedaposablu Am: 25.02.2022 18:33:03 Gelesen: 169036# 658 @  
Hallo miteinander!



Karte am Vereinsabend erhalten. Feldpostkarte vom 20.09.2015.

Wer kann etwas zu diesen Stempeln sagen? Bin da absoluter Laie. Was kostet eigentlich so eine Karte (5,- sind mit Bleistift vermerkt)?

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
charly999 Am: 25.02.2022 21:52:06 Gelesen: 169000# 659 @  
@ bedaposablu [#658]

Die saubere Qualität ist hervorzuheben, ansonsten ein Feld-, Wald- und Wiesenbeleg, den man früher mit 1 DM gehandelt hätte. Ein Armierungsbataillon ist eine Baueinheit, also nichts Spektakuläres.

Die Feldpoststation Nr.3 war eine bayerische Feldposteinheit. Ich habe den Arge-Katalog jetzt nicht zur Hand, aber der Stempel ist nach meiner Erinnerung sehr häufig und es gibt ihn in mehreren Typen. Immerhin, in der schönen Qualität muß man ihn auch erst einmal finden.
 
DFP14-18 Am: 26.02.2022 13:17:45 Gelesen: 168810# 660 @  
@ bedaposablu [#658]

Es handelt sich wie von Charly999 schon angemerkt um einen einfachen Beleg. Der Feldpoststempel der Feldpoststation 3 der 6.Armee ist sehr häufig. Es handelt sich um die Katalognummer 2744 des Stempelhandbuches der ArGe Deutsche Feldpost 1914-1918. Diesen Stempel gibt es in 7 verschiedenen Variationen (die ich selbst für den Katalog bearbeitet habe).

Der Truppenstempel des Armierungsbatallions 120 ist ebenfalls häufig, d.h. nichts Besonderes.

Wert der Karte für Feldpostsammler 1,-- EURO.

Gruß Uli
 
bedaposablu Am: 26.02.2022 17:28:59 Gelesen: 168725# 661 @  
@ charly999 [#659]
@ DFP14-18 [#660]

Hallo Charly999 und Uli,

danke für Eure Erläuterungen zu meiner Feldpostkarte. Ich habe null Ahnung von der Feldpost 1. Weltkrieg. Neben Briefmarken, Briefe etc. sammle ich auch Ansichtskarten und habe auf der letzten Vereinszusammenkunft ca. 35 Ansichtskarten (wegen der Stempel) für null Euro erhalten, d.h. ich brauche also kein schlechtes Gewissen haben.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
skribent Am: 03.03.2022 15:53:18 Gelesen: 167420# 662 @  
Guten Tag,

ein am 28. April 1916 in Charleroi auf dem Postamt I aufgelieferter Einschreibbrief an den Herrn Oberstleutnant in Döberitz.



Landespost i Belgien Mi.-Nr.: 1-4.

In meinem ollen Katalog von 1991/92 steht: keine Marken der Kaiserlich Deutschen Post, sondern solche der "Landespost". Diese sollten von der Zivilbevölkerung und nicht von Mitgliedern der Truppe genutzt werden.

Was tut man nicht alles für einen Oberstleutnant?

MfG >Franz<
 
Heinrich3 Am: 09.03.2022 14:08:19 Gelesen: 166541# 663 @  
Hallo,

obwohl groß "Feldpost!" auf der Karte vermerkt ist, befürchte ich, daß die blaue 10 das Nachporto ist, das Frl. Maier zahlen mußte oder auch ihr Vater. Ich denke, daß für eine postalisch korrekte Feldpost ein Stempel auf der Karte fehlt.


 
charly999 Am: 09.03.2022 20:19:22 Gelesen: 166516# 664 @  
@ Heinrich3 [#663]

Der Aufgabestempel der Feldpost fehlte oft. Entscheidend für die Inanspruchnahme der Gebührenfreiheit war der Briefstempel des Truppenteils, dem der Absender angehörte. Der ist hier vorhanden. Ich tippe auf eine durchnummerierte Korrespondenz, zumal ein Nachportovermerk wohl nicht so klein in der rechten oberen Ecke angebracht worden wäre.

charly99
 
Heinrich3 Am: 11.03.2022 20:35:44 Gelesen: 166469# 665 @  
@ charly999 [#664]

Danke! In diese Richtung habe ich auch gedacht, wollte aber doch eine "2. Meinung" - wie beim Doktor.

Mit Philat. Grüssen
Heinrich
 
Totalo-Flauti Am: 14.04.2022 22:50:48 Gelesen: 159523# 666 @  
Liebe Sammlerfreunde,

eine Postkarte vom 12.4.1917 aus Leipzig-Möckern. Der Sohn sendet die besten Grüße von der Musterung an seinen Vater, der wohl schon im Felde stand. Ob ein Großteil der Männer 1917 noch so fröhlich zur Musterung gegangen sind, wie hier auf der Postkarte zu sehen ist?

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
skribent Am: 30.04.2022 15:03:46 Gelesen: 155594# 667 @  
Guten Tag,

heute einmal ein herrlicher Irrläufer Österreich/Ungarn - Deutschland.

Der Absender Hans Feriz liegt verletzt im K.u.K. Garnisonsspital Nr. 19 in Pozseny, was durch den Abschlag eines Einheitenstempels belegt wird.

Er schreibt an seinen alten Freund, den Pionier Franz Sengelaub (?) beim Eisenbahnregiment 1, Ersatz-Baon, Berlin-Schöneberg und vermerkt am Schluss der Adresse den Hinweis "Falls im Felde - bitte nachsenden!

Aufgeliefert wird die Feldpostkorrespondenzkarte auf dem Postamt in Sopron am 24. Januar 1916.



Und dann beginnt die Suche:

Eisenbahn Ers. Baon Berlin - nicht,
Militär Eisenbahn Werkstätten Abtlg. 3 - nicht
Militär Eisenbahn Ers. Kompanie - nicht,
3. Ers. Komp. E.R.I. - nicht.
Milit. Eisenbahn Werkstätten Abtlg. I. - nicht, (roter Stempel),
Rekruten-Depot E.R.I. - nicht, (roter Stempel),
2. Ers. Kompanie Eisenbahn Regiment I - nicht.

Die Karte erhielt dann die Stempel: "Adresse ungenügend" und "An Absender zurück".
In Sopron wieder eingetroffen am 22. März 1916 (Stempel) mit Zensurvermerk von Budapest.

Ob der Hans nach diesen 2 Monaten noch im Spital lag, ist leider nicht bekannt.

MfG >Franz<
 
HWS-NRW Am: 30.04.2022 17:52:39 Gelesen: 155528# 668 @  
@ skribent [#667]

Gratulation, ein toller Beleg !

mit Sammlergruß
Werner
 
Totalo-Flauti Am: 16.05.2022 22:36:01 Gelesen: 151356# 669 @  
siehe auch [#514]

Liebe Sammlerfreunde,

folgender Brief-/Päckchen-Bundzettel der Postsammelstelle Leipzig 1 ist mir in den Sammlerschoß gefallen. Es geht um Post an die 2.Kompanie des Reserve-Infantrieregiments Nr. 102 in der 24. Reservedivision. Die Post wurde am 19.06.1915 auf den Weg gebracht. Wenn ich das handschriftliche Kreuz richtig deute, geht es um Päckchen. Neben Tagesstempel und Siegelmarke der Postsammelstelle wurde der Inhalt von einem Postbeamten geprüft. Weiterhin wurde der Leitpunkt festgelegt und ebenfalls geprüft. Als Leitpunkt ist das kleine Städtchen Diedenhofen - Thionville nördlich von Metz in Lothringen festgelegt worden.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
Totalo-Flauti Am: 27.05.2022 17:28:38 Gelesen: 148355# 670 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich habe mal wieder einen Umschlag für Mannschaftsbriefe aus der Briefsammlungsstelle Leipzig 2 erhalten. Der Brief ist auf die Feldpoststation Nr.52 in Juniville nordöstlich von Reims ausgestellt. Die Feldpoststation 52 verwendete den Umschlag nochmal, um Post an die 3. Etappen-Inspektion in Rethel nördlich von Juniville zu senden. Dafür wurde der Briefumschlag "umgekrempelt".

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
bedaposablu Am: 27.05.2022 19:15:24 Gelesen: 148324# 671 @  
Hallo miteinander!





Wer von den Spezialisten kann mir mehr zu diesem Stempel, Absender bzw. Absendeort mitteilen?

Wie kommt man auf das Jahr (1915) wenn nicht im Text angegeben?

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Richard Am: 27.05.2022 22:25:41 Gelesen: 148281# 672 @  
@ bedaposablu [#671]

Wie kommt man auf das Jahr (1915) wenn nicht im Text angegeben?

Hallo Klaus-Peter,

ich bin zwar kein Spezialist, aber ich habe die Karte um 90 Grad nach links gedreht und kann jetzt deutlich das Datum 26.5.15 lesen, welches in Monat und Tag mit dem Feldpoststempel übereinstimmt.

Grüsse aus Friesenhofen, Richard
 
wuerttemberger Am: 28.05.2022 08:15:49 Gelesen: 148117# 673 @  
@ bedaposablu [#671]

Du kannst es auch aus dem Text schließen. "Die Feiertage ganz gut erlebt ...". Im Mai kann es sich nur um Pfingsten handeln und die Pfingstfeiertage lagen im Jahre 1915 am vorangegangen Wochenende.

Gruß
wuerttemberger
 
Lars Boettger Am: 28.05.2022 09:07:24 Gelesen: 148102# 674 @  
@ bedaposablu [#671]

Hallo Klaus-Peter,

aus mehreren Anhaltspunkten:

1. Datum: Der 26.5. kann nicht aus dem Jahr 1914 stammen, der Krieg begann (inoffiziell) am 1.8.1914. Da kommen nur die Jahre 1915 und 1916 in Frage.

2. Stempelform I: Ab Februar 1917 durften die Feldpoststempel keine Angaben mehr zur Herkunft des Amtes enthalten, die Stempel wurden aptiert.

3. Stempelform II: Die Einkreisstempel sind Produkte der Vorkriegszeit, sie wurden nach und nach gegen moderne Stempelformen ausgetauscht.

4. Literatur: Der Stempel ist bei Karl-Heinz Schriever, Die Deutschen Feldpoststempel 1914 - 1918, verzeichnet. Er trägt die Nummer 221 und ist vom August 1914 bis Juli 1916 registriert. Es scheint ein häufiger Stempel zu sein.

Ich habe einmal den Stempelinhalt "gegoogelt" [1].

Beste Grüße!

Lars

[1] https://en.wikipedia.org/wiki/IV_Reserve_Corps_(German_Empire)
 
bedaposablu Am: 28.05.2022 20:52:55 Gelesen: 147887# 675 @  
@ Richard [#672]
@ wuerttemberger [#673]
@ Lars Boettger [#674]

Dank an Alle!

Ich bekomme bei meinen Ansichtskartenvereinsabenden immer mal Ansichtskarten mit interessanten Stempeln unter die Finger und sichere diese.

Leider bin ich kein Spezialist für Feldpost 1. WK, habe aber auch bei meinen Mitsammlern die eine oder andere Frage in dieser Richtung gestellt bekommen. "Ist doch bestimmt für einen Philatelisten interessant ?"

Das handschriftliche Datum 26.05.2015 habe ich gelesen, den Text aber konnte ich nicht entziffern, weder den Aufgabeort noch den Textinhalt. Dann kam die Frage, wenn im Stempel keine Jahresangabe, wie erkennt man dann das Jahr (Z.B. für die Stempeleingabe in der Datenbank)?

Sehr interessant für mich auch die Infos von Lars.

Ich habe diesbezüglich noch eine andere FeldpostKarte, die ich in den nächsten Tage zeigen werde, wo ich aber noch etwas im Internet recherchieren möchte,

Nochmals recht vielen Dank und viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 29.05.2022 17:23:46 Gelesen: 147589# 676 @  
Hallo miteinander!

Hier die angesprochenen Feldpostkarte aus Hamburg mit dem Elbtunnel auf der Bildseite und den Tunneldaten auf der Rückseite oben:





Leider kann ich auch hier die alte deutsche Schrift nicht lesen. Aus diesem Grund habe ich den Scann etwas nachgedunkelt. Über den Truppenstempel habe ich leider nichts gefunden, der Bandstempel ist in der Datenbank zu finden.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
HWS-NRW Am: 29.05.2022 17:46:31 Gelesen: 147573# 677 @  
@ bedaposablu [#676]

Hallo Klaus-Peter,

ein sehr schöner und graphisch äusserst interessanter Beleg, hätte gut in mein Buch über das Sanitätswesen gepaßt. Ich denke mal, das der Absender wohl ein Soldat eines der vier Magdeburger Inf.Regimenter war, die seinerzeit an der Westfront (u.a. Verdun) eingesetzt waren und nach einer Verwundung dann nach Hamburg in das Reservelazarett II in Altona gebracht wurde und von dort aus event. einem Kameraden schrieb.

mit Sammlergruß
Werner
 
DFP14-18 Am: 29.05.2022 17:55:53 Gelesen: 147569# 678 @  
@ bedaposablu [#671]

Hallo Zusammen,

Lars hat schon wichtige Punkte für diesen Stempel beschrieben. Ergänzen möchte ich (Leiter der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost 1914-1918) noch folgendes:

Schon im Deutsch-französischen Krieg benutze man diese Stempelform und -art. Es handelt sich um "Einsatztypenstempel" in Einkreisform. Das Datum wurde täglich durch Einsatz der entsprechenden Zahlentypen gewechselt. Da sich inzwischen die Aufstellung des Friedensheeres vergrößerte und veränderte wurden entsprechende Stempel für die Mobilisationsausrüstung ergänzt, allerdings weitgehend noch in der herkömmlichen Art. Auch rechnete man (selbst noch zum Kriegsausbruch 1914) mit einer sehr kurzen Kriegsdauer, weshalb eine Jahreszahl-Angabe für nicht notwendig erachtet wurde. Als der Krieg dann doch andauerte wurde in zahlreichen Stempeln dieser Art die Aussparung für die Daten-Typen vergrößert; nun passte auch die Jahreszahl noch hinein. Darüber hinaus wurden neuere Stempel (ab 1911) in verschiedenen Formen mit Datumswalzen hergestellt, dies sind die "Typenräderstempel", bei denen das Datum durch Drehen an einer Walze verstellt werden konnte.



Die Abb. zeigen den Stempel 294 ohne und mit Einsatz der Datentypen (bekannte Verwendungszeit 13.8.1914 - 29.2.1916) und den Typenradstempel 295 (18.12.1915 - 7.8.1916)des IV. Reservekorps (es gibt weitere 2 Stempel).

Die Katalogisierung sollte nicht mehr nach dem lange überholten und veralterten "Schriever"-Katalog erfolgen sondern nach dem seit 2006 von allen Auktions- und Handelshäusern benutzen "Stempelhandbuch der Deutschen Feldpost im Ersten Weltkrieg" der Arge Deutsche Feldpost 1914-1918". Ich möchte auf die Homepage der ArGe verweisen [1]. Bei Stempel 294 wurde keine Veränderung mit Platz für das Jahresdatum vorgenommen, er wurde aus dem Verkehr genommen. Er taucht deshalb auch nicht in ausgestanzter Form nach dem 15.2.1917 bei der zuständigen Feldpostnummer 697 des IV. Reservekorps auf (vergleiche hierzu die korrekten Hinweise von Lars).

Nur zur Verdeutlichung noch 2 gleichartige Stempel des VII. Reservekorps. Einmal den originären Einkreisstempel ohne Jahreszahl und dann mit der Jahreszahl (19)16 nach Vergrößerung der Aussparung für die Typen. Man erkennt auch die Verletzung des Kreises links unter der "1" und dem Wegfall des Sternes, man brauchte Platz.



Noch zur Frage wie man die Jahreszahl bestimmt: Das kann manchmal schwierig sein, besonders wenn Absenderangaben fehlen und/oder kein Truppenstempel abgeschlagen wurde. In diesem Fall ist es eindeutig durch die Datumangabe des Absenders. Da der Stempel aber nur zwischen 13.8.14 und 29.2.16 auftaucht, kann mit dem 26.5. nur 1915 in Frage kommen.

Das IV. RK war zu dieser Zeit in Frankreich bei der 1. Armee an der Aisne eingesetzt. In der Zeit von Juli bis Dezember 1917 wurde es als "Karpathenkorps" bezeichnet und kämpfte in der Bukowina (7. KuK Armee).

Offene Fragen beantworte ich gern,
Gruß Uli

[1] deutsche-feldpost1914-18.de
 
bedaposablu Am: 29.05.2022 19:59:11 Gelesen: 147527# 679 @  
@ DFP14-18 [#678]
@ HWS-NRW [#677]

Hallo Uli und Werner!

Recht vielen Dank für eure Informationen. Ich sehe die Ansichtskarten in meinem Verein jedes mal mit anderen Augen, d.h. mit mehr Informationen im Hinterkopf und besseren Sichtungspunkten.

Auch die Frage der Jahresangabe ist jetzt klarer.

Danke und viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Totalo-Flauti Am: 21.06.2022 21:42:47 Gelesen: 140747# 680 @  
Liebe Sammlerfreunde,

eine unbeschriebene Postkarte mit zumindestens einem Teil der Belegschaft von der Zentralstelle des Feldpostamts Leipzig 2 um 1915/1916. Mit solchen Karten bekommt eine Stelle der Post ein Gesicht.

Mit lieben Sammlgrüßen
Totalo-Flauti.


 
Franz-Karl Lindner Am: 05.08.2022 11:32:53 Gelesen: 13910# 681 @  
Spende für erblindete Krieger

Habe kürzlich eine Feldpostkarte aus Düsseldorf vom 18.07.1915 erworben, die einige Fragen aufwirft:

1. Nebenstempel "Die Polizeiverwaltung Düseldorf: War diese feldpostberechtigt?
2. Vierzeiler in grün "Verkaufspreis 10 Pfg. / hiervon sind 2 Pfg. an das Rote / Kreuz, für erblindete Krieger,/ abgeführt": ist dies ein privter Stempel, wenn ja von wem (Kartenverkäufer) oder ein offizieller, wenn ja von wem?

Hat jemand Ideen hierzu?

Danke
Franz-Karl


 
HWS-NRW Am: 05.08.2022 11:39:28 Gelesen: 13902# 682 @  
Hallo Franz-Karl,

der Absender (aus dem 144. Inf.Rgt. am Stempel Düsseldorf lesbar) war schon berechtigt, Feldpost abzusenden, ob z.B. die junge Dame bei der Polizei war (Eingangsstempel) ist leider nicht so richtig erkennbar.

Und den Nebenstempel kann "jeder" dazu gestempelt haben, eventuell zeigt die Bildseite etwas passendes.

Eventuell war der Herr Soldat auch auf Urlaub und hat seine früheren Kollegen bei der Polizei besucht.

mit Sammlergruß
Werner
 
Franz-Karl Lindner Am: 05.08.2022 12:11:54 Gelesen: 13882# 683 @  
Danke für die ersten Infos oder auch Spekulationen. Daher hier noch die Bildseite der Karte!


 
karrottil Am: 02.09.2022 21:47:08 Gelesen: 123638# 684 @  
Hallo Uli,

möchte einen schönen Feldpostbrief zeigen mit einer Feldpostvignette, die ich im Forum nirgends gesehen habe.



Kannst Du oder jemand anderes etwas zu der Vignette sagen?

Beste Grüße
Karsten
 
DFP14-18 Am: 03.09.2022 10:24:22 Gelesen: 123515# 685 @  
@ karrottil [#684]

Hallo Karsten,

gerne beantworte ich Deine Frage ausführlich. Bin aber gerade für einige Tage nicht am PC, und am Handy ist’s mühsam. Nur kurz:

Diese Vignette ersetzt den sonst handschriftlichen Zusatz „Feldpost“ und hat keinen eigenen philatelistischen Wert. Es gibt diese Art Vignette in zahlreichen Ausführungen. Ich komme mit weiteren Abbildungen darauf zurück wenn ich aus dem Urlaub zurück bin.

Gruß Uli
 
DFP14-18 Am: 19.09.2022 22:05:09 Gelesen: 119653# 686 @  
Hallo Karsten,

wie versprochen heute noch etwas zu den Vignetten "Feldpost". Ich habe mich vor Jahren damit ausführlich beschäftigt. Nachdem ich mehr als 250 verschiedene registriert hatte bin ich aber davon wieder abgekommen.

Diese Aufkleber findet man ziemlich häufig auf Feldpost-Briefen und -Karten. Sie konnten anstelle des handschriftlichen Vermerkes zur Kennzeichnung der Portofreiheit benutzt werden. Die Herstellung lag in privater Hand, was die vielfältige Ausführung erklärt. Sie wurden in Heftchen oder ganzen Bögen hergestellt und über den Papierhandel vertrieben. Die meisten findet man in roter Farbe, es gibt sie aber auch in grüner, blauer, oranger oder schwarzer Farbe. Das Schriftbild variiert sehr, auch die Rahmung ist vielfältig. Seltener findet sich ein zusätzlicher Text oder sogar Bildmotive. Viele gibt es in gezähnter oder geschnittener Form. Wie ich schon bemerkte hat so eine Vignette eigentlich keinen eigenen philatelistischen Wert. Besonders die bebilderten oder Stücke mit außergewöhnlicher Form könnten aber einen eigenen Sammlerwert haben, vielleicht ist es sogar ein ganz reizvolles Gebiet.

Ob ich wohl damit wieder weitermachen sollte?

Anbei eine kleine (!) Auswahl zur Veranschaulichung.



Beste Grüße von
Uli
 
skribent Am: 24.10.2022 19:45:57 Gelesen: 108992# 687 @  
Hier abgebildet ein Briefumschlag mit dem Zusatz "Feldpostumschlag" und 3 Absenderzeilen.



Versehen mit dem S.B. (Soldaten-Briefstempel) "Eis.-Bau-Kp. Nr. 16" (Eisenbahn-Bau-Kompanie Nr. 16), geschrieben von Sergeant Hermann Schrammar, bei der Milit. Eisenbahn-Direktion I (ohne Ortsnennung - Rückseite blank), an seine Familie in Berlin-Neukölln mit der "Deutsche Feldpost" am 2. 9. 1918.

MfG >Franz<
 
DFP14-18 Am: 26.10.2022 14:28:24 Gelesen: 108411# 688 @  
@ skribent [#687]

Hallo Franz,

es handelt sich um einen normalen Feldpostbrief. Leider ist an dem Scan nicht erkennbar, ob es sich um einen Briefumschlag oder eine Karte handelt. Es wurde der typische stumme Normstempel der Militär-Eisenbahn-Direktion 1 (MED 1) in Lille abgeschlagen. Dieser Stempel mit den Zeichen *m* ist ausschließlich dort verwendet worden. Die dieser MED zugehörigen Einheiten konnten relativ weit verstreut eingesetzt worden sein und nicht direkt in Lille verortet gewesen sein. Die Eisenbahn- Bau-Kompanien waren natürlich am Schienen-Streckennetz oder ähnlichem tätig.

Wenn die Rückseite "blank" war, ist es durchaus denkbar, dass die Karte als Aufkleber auf einer Paketsendung verwendet wurde.

Gruß Uli
 
beethoven_2014 Am: 15.11.2022 19:09:56 Gelesen: 103047# 689 @  
Ich stelle einige Feldpostbelege, aus einem neuen ebay Lot ein, weil ich glaube dass es hier passend ist.

Da ich keine Ahnung von der Materie habe werde ich das in Zukunft ohne Kommentar tun, soweit gewünscht.

Vielleicht kann mir jemand etwas zu den Belegen sagen.

Die Bilder wurden nicht angezeigt, daher redaktionell entfernt.
 
Lars Boettger Am: 15.11.2022 23:06:17 Gelesen: 103006# 690 @  
@ beethoven_2014 [#689]

Die Briefmarken sind m.E. nur zur Zierde auf den Karten. Ich sehe jetzt an den Feldpostkarten bzw. an dem Absender und dem Empfänger keinen Grund, sie zu frankieren.

Beste Grüße!

Lars
 
TeeKay Am: 16.11.2022 00:43:07 Gelesen: 102995# 691 @  
In kleineren Orten waren die Feldpoststationen auch für die Postversorgung der Bevölkerung zuständig. Eine Briefmarke mit Feldpoststempel kann also durchaus dem lokalen Bedarf entspringen und da gibt es aus Ob. Ost markenfrankierte Belege z.B. zwischen Filialen baltischer Unternehmen mit Feldpoststempel und Feldpost-R-Zettel. Umgekehrt gibt es Feldpostanstalten, die die lokalen Poststempel verwendeten. Und es gab auch lokale Postämter, die die Feldpost mit übernahmen.

In dem Fall ist deine Einschätzung richtig, da hier alles für echte Feldpost spricht: Armeeangehöriger ist Absender, es gibt Stempel der militärischen Einheit, dafür fehlen Zensurstempel, die es bei ziviler Post gegeben hätte.
 
HWS-NRW Am: 16.11.2022 12:08:49 Gelesen: 102965# 692 @  
Das sind beides Postkarten aus Feldlazaretten. Eigentlich könnte man es auch unter Feldpost I. WK unterbringen, nicht immer was Neues aufmachen.

mit Sammlergruß
Werner
 
Lars Boettger Am: 16.11.2022 18:55:11 Gelesen: 102931# 693 @  
@ HWS-NRW [#692]

Ich schliesse mich der Bitte von Werner an - die beiden Feldpostkarten haben vergleichsweise wenig mit dem Postgebiet Oberbefehlshaber Ost zu tun. Die Marken waren schlichtweg überflüssig. Es kam in den Anfangswochen des 1. Weltkrieges vor, dass bereits vorfrankierte Postkarten bei der Feldpost verwendet wurden, aber das hatte in der Regel nichts mit einer notwendigen Frankatur zu tun.

Ich habe in meiner Sammlung bisher nur einen frankierten Brief aus dem Generalgouvernement Warschau nach Luxemburg:



Beste Grüße!

Lars
 
beethoven_2014 Am: 19.11.2022 22:29:30 Gelesen: 102530# 694 @  
Danke für eure Einschätzung, im gleichen Lot noch eine Feldpostkarte von Nazareth via Heimat.

 
 
beethoven_2014 Am: 19.11.2022 23:31:51 Gelesen: 102521# 695 @  
Noch eine Karte, zumindestens wo Feldpost draufsteht. Vom Stempel her könnte es passen.

Die Bilder wurden nicht angezeigt, daher redaktionell entfernt.
 
Briefuhu Am: 04.12.2022 08:44:06 Gelesen: 98528# 696 @  
Ansichtskarte als Feldpost vom 20.06.1916 von Antwerpen nach Pasing/München. Wenn ich den Text richtig deute war der Absender ein Mayor Fromm von der Etappenverwaltung der 6. Armee.

Die AK zeigt die Nationalbank in Antwerpen.



Schönen Gruß
Sepp
 
Manne Am: 04.12.2022 17:08:43 Gelesen: 98457# 697 @  
Hallo,

habe ich diese Trachtenkarten aus meiner Schwenninger Sammlung schon mal gezeigt.

Tränenreicher Abschied, Feldpost mit Tagesstempel Schwenningen vom 15.06.1917.



Glückliche Heimkehr, Feldpost mit Tagesstempel vom 17.06.1917.



Gruß
Manne
 
Briefuhu Am: 21.12.2022 08:29:07 Gelesen: 95097# 698 @  
Ansichtskarte von Dresden als Feldpost vom 29.09.1917 nach Sebnitz mit rotem Stempel Feldpost und blauem Dreizeiler "Erfrischungsstelle Kriegsorganisation Dresden".



Schönen Gruß
Sepp
 
HWS-NRW Am: 21.12.2022 11:05:11 Gelesen: 95076# 699 @  
@ Briefuhu [#698]

Hallo Sepp,

ein toller Beleg, die Einheit kannte ich noch nicht, Danke fürs zeigen.

Schöne Weihnacht
Werner
 
Briefuhu Am: 21.12.2022 12:20:46 Gelesen: 95059# 700 @  
@ HWS-NRW [#699]

Hallo Werner,

schön dass er Dir gefällt.

Auch Dir eine schöne Weihnacht und einen guten Rutsch
Sepp
 
juni-1848 Am: 31.12.2022 16:24:14 Gelesen: 90296# 701 @  
Bevor sie in der Schatulle der "Elsässer" verschwinden:



Und weil Mülhausen "so schön" ist:



S.B. \ J.R.64 7.K. (oben) und S.B. \ II.Batl. Inf.-Rgt.Nr.396, beide mit aptiertem Feldpoststempel vom 22.3. bzw. 6.4.1917

Sammlergruß, Werner
 
DFP14-18 Am: 01.01.2023 13:30:44 Gelesen: 90268# 702 @  
Frohes neues Jahr Werner,

die beiden Karten zeigen saubere ausgestanzte Stempel aus der Periode 2 (Februar bis Oktober 1917). Beide Infanterie-Regimenter waren Teil der 6. Infanterie-Division. Sie gehörten vom 8.2. bis 14.4.1919 zur Heeres-Reserve der Obersten Heeres-Leitung. Am 9. März wurden sie aus den Ruhequartieren in der Nähe von Kolmar nach Süden in direkte Nähe von Mühlhausen verschoben. Hier wurden die beiden Ansichtskarten offensichtlich erworben. Im April wurden die Regimenter in die nun beginnende "Schlacht in der Champagne" involviert.

Beide aptierten Stempel sind identisch. Es handelt sich um ausgestanzte Stempel der 6. Inf-Div., genauer gesagt der Urstempel Nr. 480 nach dem gültigen Stempelkatalog der ArGe "Deutsche Feldpost 1914-1918".


Vollstempel (=Urstempel) 480 und ausgestanzter Stempel der Deutschen Feldpost 917 (=6. Inf.-Div.)

Danke für die Vorstellung der beiden sehr anschaulichen Feldpostbelege.

Beste Grüße
Uli
 
Totalo-Flauti Am: 05.02.2023 12:28:47 Gelesen: 81309# 703 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich habe hier eine Postkarte aus Leipzig nach Charlottenburg/Berlin vom 20.4.1916. Die Heeressache wurde portofrei vom Militär-Paketamt-Leipzig versandt.

Lt. Mitteilung konnte das vom Adressaten in Charlottenburg an einen Generalarzt (vergleichbar Major- oder Oberst-Rang) Dr. Reinhardt im Kriegslazarett Abteilung VI. AK (Armeekorps?) versandte Paket aus militärischen Gründen nicht weitergeleitet werden.

In "Geschichte der deutschen Feldpost im Kriege 1814/18" von Karl Schracke, Berlin 1921 im Verlag der Reichsdruckerei stellte der Autor immer wieder dar, wie schwer sich insbesondere der Paketversand gestaltete. Größtes Problem waren vor allen die Transportkapazitäten. Auf Grund des rauen Abrisses am oberen Rand muss sich dort eine Antwortkarte befunden haben, da der Adressat um Nachricht gebeten wurde, was mit dem betreffenden Paket passieren sollte.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-FLauti.


 
HWS-NRW Am: 05.02.2023 16:04:01 Gelesen: 81291# 704 @  
@ Totalo-Flauti [#703]

Hallo,

nur zur Information, ein Generalarzt ist natürlich gleichzeitig ein General, die unteren Ränge (Oberst usw.) sind entsprechend als Oberstarzt oder ähnliche bezeichnet worden.

mit Sammlergruß
Werner
 
Totalo-Flauti Am: 20.02.2023 21:59:27 Gelesen: 79609# 705 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich möchte Euch einen Packpapierausschnitt zeigen, wobei das Packpapier zweimal benutzt wurde. Einmal aus Konstantinopel (Istanbul) nach Leipzig über das Marine-Postbuero und zum zweiten aus Leipzig an eine Feldpostadresse der 212. Infanterie-Division. Absender (Frau Ilse Berghaus) und Empfänger (Herr Feldunterarzt Röthig) waren jeweils die selben. Wobei einen W. Röthig habe ich in der Leipziger Kaiser-Wilhelm-Str. nicht gefunden. Ich gehe davon aus, das beide Adressen im Jahr 1916 verwendet wurden. Die 212. Infanterie-Division war im November 1916 bis März 1917 im Stellungskrieg in der Champagne eingesetzt. Das Feldpostpäckchen in die Champagne kostete augenscheinlich 20 Pfennig, was bedeutet, das das Päckchen 275 bis 550 Gramm wog. Natürlich kann auch vom oberen Rand noch etwas fehlen. Wie hoch das Porto aus Konstantinopel war, kann ich nicht erkennen. Hier ist nur die zollamtliche Bearbeitung insbesondere durch das Leipziger Postamt 10 zu erkennen. Das Postamt 10 war das Paket- und Zeitungspostamt in Leipzig.

Kann jemand etwas zu dem linken Zettel "Porto-Marine-Postbureau" sagen? Der scheint mir doch postalischen Ursprung zu sein. Ich gehe hier von einer Art Quittung für das hinterlegte Geld/Porto aus. Aufgrund er blauen 5 vermute ich auch noch 5 Pfennig Zustellgebühr für die Post aus Konstantinopel.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
Lars Boettger Am: 12.03.2023 18:38:12 Gelesen: 76497# 706 @  
Die Feldpostkarte hätte es so m.E. nach nicht geben dürfen. Nach der Besetzung von Luxemburg am 1. / 2. August 1914, sind auch die Postbüros besetzt worden. Aber relativ schnell nahmen die luxemburgischen Postbeamten wieder Post an. Die gezeigte Karte hat erst einmal nicht das Postsystem verlassen. Sie zeigt keinen Übernahmestempel von einer deutschen Feldpoststation. Ich gehe davon aus, dass sie den Empfänger in Dortmund erreicht hat.

Die luxemburgische Regierung blieb während des Krieges neutral. Die luxemburgische Verwaltung bestand weiter. Normalerweise hätte die Karte entweder nach dem geltenden Tarif mit dem Deutschen Reich mit 5 Centimes frankiert werden müssen oder sie hätte als unfrankierte Postkarte behandelt werden müssen. Beides ist nicht geschehen, der Vermerk "Feldpost" wurde innerhalb des Großherzogtums in den Anfangswochen akzeptiert.

Beste Grüße!

Lars


 
DFP14-18 Am: 13.03.2023 18:09:17 Gelesen: 76455# 707 @  
Hallo Lars,

Ich sehe die Sache so: Es handelt sich um eine Karte die als "normale" Feldpostkarte zu werten ist. Die luxemburgischen Posteinrichtungen waren schon in den ersten Augusttagen 1914 von deutschen Soldaten besetzt. Diese wurden jedoch nicht geschlossen. Eine deutsche Feldpoststation gab es noch nicht, sie wurde mit der FPSt No 1 erst ab Ende des Monats eingerichtet (erster Stempelnachweis 29.8.14). Aus diesem Grund wurden die luxemburgischen Posteinrichtungen wie deutsche Feldpoststationen für den Versand von Feldpostsendungen durch deutsche Soldaten benutzt. Es wurden deshalb auch keine Gebühren erhoben. Auch Zensurmaßnahmen unterblieben vorerst, soweit die Zieladresse nicht in Elsass-Lothringen lag (Spionage-Verdacht). Zivile Post musste hingegen frankiert werden (5 Centimes).

Ich denke, dass ich mit dieser Einschätzung richtig liege.

Schönen Gruß
Uli

Noch 2 Beispiele:


 
Lars Boettger Am: 13.03.2023 22:27:39 Gelesen: 76435# 708 @  
@ DFP14-18 [#707]

Hallo Uli,

vielen Dank für Deine Antwort! Du hast recht, es gab erst am 28. August 1914 eine fest eingerichtete Feldpoststation am Bahnhof von Luxemburg. Aber es gibt genügend Post von Soldaten in Luxemburg, die Anfang August 1914 über mobile deutsche Feldposteinrichtungen eingeliefert wurden. Auch bei den Zensurmassnahmen bin ich aufgrund der Beleglage anderer Meinung. Ja, Zensur in Elsass-Lothringen fand statt, aber das heisst nicht, dass in anderen Teilen Deutschlands nicht auch zensuriert wurde.

Anbei ein Beleg, der am 8. August 1914 im Postamt in Luxemburg-Bahnhof eingeliefert und dann einem deutschen Feldpostamt übergeben wurde.

Beste Grüße!

Lars


 
DFP14-18 Am: 14.03.2023 16:03:05 Gelesen: 76406# 709 @  
@ Lars Boettger [#708]

Hallo Lars,

meine Antwort ist ja und nein.

Ich habe eine Reihe von Belegen aus dem August 1914, wo Feldbriefe und Feldpostkarten über die Landespost in Luxemburg ins Reich versendet wurde; dies ohne Frankierung ("Feldpost über Landespost befördert") und wenige auch mit Frankierung (etwas später). Im August war die Anwesenheit von deutschen Feldpoststationen noch sehr unsicher und wechselnd, je nachdem, welche Truppen gerade anwesend waren. Wie gesagt war eine feste Station (FPSt 1) erst Ende des Monats anwesend.

Der heute gezeigte Beleg trägt den FP-Stempel der 16. Inf.-Division, deren Regimenter am 2.8.14 als erste die luxemburgische Grenze überschritten. Das ist der Stempel der Division die zuerst die zugehörige FP-Einrichtung nachgeführt hatte; also der erste deutsche FP-Stempel der möglich war. Dieser Stempel (Handbuch-Nr. 547 des gültigen Kataloges der ArGe Deutsche Feldpost 1914-1918) ist erstmals am 7.8.14 nachgewiesen, und dies in Luxemburg. Man erkennt auf dem gezeigten Beleg, dass am 8.8.14 noch mit dem Ortsstempel gestempelt wurde und am nächsten Tag nochmals mit dem deutschen FP-Stempel nachgestempelt wurde. Auch solche Belege gibt es. Es zeigt nur die noch nicht geordneten Verhältnisse in diesem Zeitraum. Diese unfrankierten Belege sind im Sinne der gebührenfreien Feldpostbeförderung zu sehen.

Zur Zensurpost: In der ersten Zeit des August kenne ich noch keine Zensuren auf derartigen Belegen aus Luxemburg. Dann zuerst nur auf Belegen die nach Elsaß-Lothringen (bzw. grenznahe Gebiete wie auch z.B. Köln) adressiert waren, da dieses Gebiet als besonders anfällig für Spionage war. Meines Wissens nach wurde zuerst durch die Auslandsstelle Trier zensiert; ab wann genau ist mir gerade nicht bekannt.Natürlich gab es ansonsten überall auch Zensurmaßnahmen ins oder aus dem Ausland, das ist bekannt. Aber ich bin auch nicht der Spezialist für die Auslandzensuren.

Es ist ein spannendes philatelistisches und militärhistorisches Thema. Bin weiterhin gespannt.

Gruß Uli
 
Lars Boettger Am: 14.03.2023 18:21:15 Gelesen: 76387# 710 @  
@ DFP14-18 [#709]

Hallo Uli,

das Kommunikationsbedürfnis der deutschen Truppen war enorm. Und ich verstehe, dass Feldpostämter erst nachgeführt werden mussten. Wo ich persönlich etwas in Erklärungsschwierigkeiten komme, ist die Nutzung der großherzoglich-luxemburgischen Postanstalten. Vor allem, warum Luxemburg die Portofreiheit akzeptiert hat. Die für mich einzig logische Erklärung ist, dass sie keine Wahl hatten. Die deutschen Soldaten hielten die Postämter besetzt, die deutschen Soldaten haben bei den Postämtern ihre Post abgegeben, die luxemburgische Post hat - zumindest im Monat August 1914 - die Feldpost ohne ausreichende Frankatur befördert.

Mein erster Beleg aus Luxemburg mit deutscher Zensur ist vom 7. August 1914 (Saarbrücken / grenznah), mein zweiter Beleg mit deutscher Zensur aus Luxemburg ist vom 16. August 1914 (Stuttgart). Ab Mitte Oktober 1914 wurden die Belege aus und nach Luxemburg über die Zensurstelle in Köln geleitet, aber Ende November 1914 über die Zensurstelle in Trier.

Beste Grüße!

Lars


 
DFP14-18 Am: 15.03.2023 15:29:05 Gelesen: 76339# 711 @  
@ Lars Boettger [#710]

Moin Lars,

genauso sehe ich das auch. Die Postanstalten waren besetzt, deutsche Feldpoststempel waren aber meist nicht vorhanden, und frühestens ab 6.8.14 der der 16. ID; dieser auch wiederum nicht für jeden erreichbar. Portofreiheit konnte seitens Lux. vermutlich nicht durchgesetzt werden. Andererseits war Lux. als neutrales Ausland....

Zensurmaßnahmen gibt es natürlich im ganzen Reichsgebiet, und bereits direkt bei Kriegsbeginn wurde Zensur angeordnet. Zu berücksichtigen ist aber, dass der rasante Vormarsch der deutschen Verbände eine geordnete und vollständige Zensur nicht einhalten konnte. Gerade in der ersten Augusthälfte ist dies erkennbar. In meinem Bestand sind die Zensuren vornehmlich aber nicht ausschließlich durch die Auslandsstelle Trier erfolgt.

Gruß von der teils verschneiten Nordsee
Uli
 
HWS-NRW Am: 01.04.2023 19:47:56 Gelesen: 73095# 712 @  
Einen weiteren interesanten Beleg erhielt ich heute beim Phila-Treff von Jürgen überreicht:



Nicht nur den Ritter Götz von Berlichingen konnte man seinerzeit mit einer "künstlichen Hand" überraschen. Für einen im Reservelazarett VII in Dresden wartenden Soldaten kündigte eine auch in Dresden ansässige Firma für Aluminiumwaren ein "Ersatzteil" für einen im Krieg "verloren" gegangenen Finger an.

Ich finde, ein herrlicher Beleg aus der Nachkriegszeit, ich werde ihn auf jeden Fall in meiner Zweitauflage-Buch "Militär-Sanitätswesen" mit aufnehmen.

mit Sammlergruß und einem Danke schön an Jürgen Witkowski.
Werner
 
Shinokuma Am: 02.04.2023 20:51:54 Gelesen: 73032# 713 @  
@ DFP14-18 [#711]

Hallo Uli und Lars,

ihr seid ja in diesem Thread besonders aktiv. Passend zu den letzten von euch gezeigten Karten möchte ich heute auch 2 Feldpostkarten aus dem ersten Kriegsjahr 1914 beisteuern; beide vom selben Absender an die selbe Empfängerin, Fräulein Hansi Dörcken in Wetter a.d. Ruhr. Und beide abgestempelt in der 2. Gardeinfanteriedivision der kaiserlich Deutschen Feldpostexpedition.



Diese erste Karte wurde am 28.8.1914 im nordfranzösischen Dorf La Capelle geschrieben. Der Text lautet:

"Die herzlichsten Grüße aus Frankreich sendet Dir Wolf.
Sind gestern über die belgische Grenze 80 km Frankreich.
Heute kämpfen wir vielleicht noch gegen die Engländer.
Gestern haben wir 4000 Engländer gefangen genommen und 7 ..." (das letzte Wort kann ich nicht entziffern)



Die zweite Karte aus der Adventszeit wurde am 4.12.1914 aus einem Ort geschrieben, den ich nicht finden kann, da die Aneinanderreihung der einzelnen Buchstaben zu keinem Ergebnis führen. Der Text lautet:

"Liebe Hansi! Deine Karte vom 22. eben erhalten. Herzl. Dank. Es grüßt Euch alle herzl. Euer Wolf.
Bitte um Weihnachtsmänner von Schokolade für Weihnachten."

Offensichtlich war der Absender nicht an vorderster Front und litt nicht wirklich Not.

Fraglich bleibt, ob es sich bei der Empfängerin um die Braut oder um die Schwester handelte, was angesichts der aufrichtigen Glückwünsche (Felicitations Sinceres) auf der ersten Karte anzunehmen wäre.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
skribent Am: 03.04.2023 15:06:42 Gelesen: 72990# 714 @  
Guten Tag!

Mittels einer Ansichtskarte, auf der der Brüsseler Justiz-Palast abgebildet ist,



sandten die beiden Armeeangehörigen Gustav und Friedrich Uhde ein paar Ostergrüße nach Berlin-Hirschgarten.



Versehen mit dem Briefstempel Militär-General-Direktion der Eisenbahnen in Brüsel *Feldintendantur* wurde die Feldpost-Karte im Postamt auf dem Brüsseler Nordbahnhof am 24.4.1916 aufgeliefert.

MfG >Franz<
 
DFP14-18 Am: 03.04.2023 21:29:12 Gelesen: 72960# 715 @  
Hallo Gunther,

da Du mich in Deinem Beitrag genannt hast, möchte ich Dir etwas dazu antworten.Der Schreiber (Gefreiter Renfordt) befand sich offensichtlich beim Stab der 2.Garde-(Infanterie)Division, die dem Gardekorps zugehörig war, dieses wiederum gehörte zur 2. Armee. Da er sich beim Divisionsstab befand, lag er nicht unmittelbar in der Frontlinie. Die 1. Karte schrieb er am 28.8.1914 aus La Capelle. Dieser Ort liegt auf halber Strecke zwischen Namur (Belgien) und St Quentin (Frankreich) und schon auf französischem Gebiet. Die Schlacht bei Namur 23.-24.8.1914 war geschlagen und das die 2. Armee mit dem Korps befand sich im Aufmarsch zur Schlacht bei St. Quentin, die am 29.8.14 (also am nächsten Tag) begann. Die 4000 gefangenen Engländer waren wohl ein wenig übertrieben, auch wurden diese eher von benachbarten Einheiten der 1. Armee genommen. Insgesamt hast Du einen schönen und interessanten Beleg gezeigt.

Nach dem bekannten Rückzug an der Marne (1. Marneschlacht) erfolgte als neue Strategie der "Wettlauf zum Meer". Im Rahmen dieser Operation wurde das Gardekorps der 6. Armee überstellt. In diesem Verband kam es in die Gegend von Namur ("Erste Flandernschlacht" = Ypernschlacht vom 20.10.- 18.11.1914). Deine 2. Karte wurde am 6.12.14 in Gheluwe geschrieben, dieser Ort liegt südöstlich von Ypern. Es herrschte relative Ruhe bevor das Korps am 8.12.14 - also 2 Tage später - von Ypern abgezogen und nach kurzer Reserve in die Champagne verlegt wurde.

Nun habe ich mehr geschrieben als ich vorhatte, aber so kannst Du Deine beiden interessanten Karten zeitlich und örtlich gut einordnen.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf meine Publikation über "Die ersten 40 Tage des 1. Weltkrieges" hinweisen, die ich 2014 zum Rückblick auf den Beginn des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren veröffentlicht habe. Tag für Tag wird beschrieben mit reichlich Abbildungen von Belegen u.a. Bei Interesse bitte melden.



Beste Grüße
Uli
 
evwezel Am: 13.06.2023 12:07:06 Gelesen: 60376# 716 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich zeige Euch zwei Postaufgabestempel der Stadt Coblenz, kopiert von einer Feldpostkarte.

Was mich interessieren würde, ist was „* 2 3“ und „* 1 f“ hier eigentlich bedeutet (es gibt übrigens noch viel mehr Kombinationen). Könnte jemand etwas dazu sagen?

Viele Grüße,

Emiel


 
volkimal Am: 13.06.2023 12:47:06 Gelesen: 60364# 717 @  
@ evwezel [#716]

Hallo Emiel,

Die Zahl unten in der Mitte ist die Postamtsnummer. Links und rechts sind Unterscheidungszeichen. Jeder Stempel im Postamt hatte eine andere Zeichenkombination. Im Linken Stempel sind die Unterscheidungszeichen "* a" (keine 3). Der rechte Stempel hat die Zeichen "* f".

Wenn es in einem Ort nur ein Postamt gibt, so entfällt die Postamtsnummer und dort ist ebenfalls ein Stern.

Gibt es in einem kleinen Postamt nur einen Stempel, so entfällt der Buchstabe und dort ist ebenfalls ein Stern.

Gibt es nur ein Postamt, das nur einen Stempel hat, steht unten "* * *".

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 13.06.2023 13:20:27 Gelesen: 60350# 718 @  
@ volkimal [#717]

Hallo Volkmar,

Vielen Dank! Du hast wirklich eine Antwort auf alles ! :-)

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 21.06.2023 20:50:53 Gelesen: 58140# 719 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige Euch eine Feldpostkarte vom Ersten Weltkrieg mit dem folgenden Stempel:

"SOLDATENHEIM,
Gesellenhaus, Gerichtsstr. 6
Coblenz"

Weiß jemand vielleicht, ob von diesem Soldatenheim noch alte Bilder existieren?

Viele Grüße,

Emiel


 
evwezel Am: 22.06.2023 13:08:16 Gelesen: 58006# 720 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich habe einen Feldpostbrief mit (u.A.) folgenden Informationen auf dem Umschlag:

Absender:
Kanonier W. Ackermann
Landwehr Fußart. Batln. I/38
Deutsche Feldpost 239

Feldpoststempel:
K.D. Feldpoststation
8.9.17.10-11V
* Nr 239 *

Briefstempel:
Landw.-Fußartl.-Rgt. No 38 1. Batterie


Könnte mir jemand etwas sagen bezüglich der Standorte der Absender? Laut dem Brief war Herr Ackermann in Stellung auf dem Balkan am 8. September 1917:

Ihre Karte, die Sie mir nach der schweren Arbeit des Zeugnisschreibens zukommen ließen, hat mich am 7.8. im Lazarett Rabrovo[1] erreicht.

(...)
Als ich nun entlassen wurde, konnte ich den Weg zu meiner Batterie zu Fuß zurücklegen.

(...)
Ich ging am Bahnhof Dedeli vorbei und wanderte mühselig den Furkapaß[2] hinauf. Ab und zu erkundigte ich mich bei einem Bulgarski, ob ich noch auf den richtigen Wege nach (Hozi?) Obasi[3] sei. Dort liegt das Biwack unserer Batterie.

(...)
Wir halten hier in der Nähe des Doiran-Sees[4] treue Wacht.


[1] Siehe https://en.m.wikipedia.org/wiki/Rabrovo,_Valandovo
[2] Siehe Siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Furka,_North_Macedonia
[3] Der Ortsname is leider nicht gut lesbar.
[4] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Dojransee

---


 
DFP14-18 Am: 22.06.2023 17:49:28 Gelesen: 57939# 721 @  
@ evwezel [#720]

Hallo,

die Örtlichkeiten sind doch schon recht genau beschrieben und der Weg, den der Kanonier Ackermann gegangen ist ist gut verfolgbar. Nur der Ort Obasi ist unklar. Dieser lässt sich in keinem (auch kriegshistorischen) Atlas oder anderer Orts-Lexika finden. Vielleicht ist ja ein Scan des Namens von irgend jemandem anderem besser zu lesen.

Die Feldpost 239 lag zu dieser Zeit in Dojran, also direkt am Dojran-See, und somit in der Nähe der beschriebenen Orte "Dedeli" und Furka-Pass in Nordmazedonien.

Insofern ist alles stimmig.

Das Landwehr-Fußartillerie-Bataillon 38 war vom 14.4.1917 - 22.11.1917 der 1. bulgarischen Armee unterstellt.

Was hier aber sehr auffällig ist: Der abgeschlagene Vollstempel (Katalog-Nr. 2154) durfte eigentlich ab 15.2.1917 auf normalen Feldpostsendungen nicht mehr verwendet werden, er war nur für nachzuweisende Sendungen (z.B. Einschreiben usw.) zulässig. Es musste für einfache Feldpostbriefe- und karten ausschließlich ein ausgestanzter oder stummer Tarnstempel verwendet werden. Allerdings wurde der hier verwendete Stempel nicht ausgestanzt (aptiert) und nachweislich weiter verwendet, aber eben nur für z.B. R-Briefe.

In meiner Sammlung gibt es für den Zeitraum Februar bis Oktober 1917 offensichtlich nur einen Normstempel mit ***, welchen ich auf 15 Belegen vorliegen habe. Zwei verschiedene aptierte Stempel gibt es erst in der letzten Phase ab Oktober 1917 (Phase III) durch Tausch mit einer bisher unbekannten Feldpostanstalt.

Es ergeben sich deshalb 3 Möglichkeiten:

- entweder liegt ein Stempelirrtum des Datums vor, z.B. 1916 statt 1917 (das kann mit einem Vergleich der handschriftlichen Datumsangabe auf dem Brief kontrolliert werden)
- oder der Stempel wurde gegen die gültigen Vorschriften verwendet.
- oder es war für die Feldpost 239 eine Zweigstelle eingerichtet worden und dafür nur dieser Stempel vorhanden. Eine solche Zweigstelle ist aber bisher nicht bekannt!

So birgt jeder Feldpostbeleg sein eigenes Geheimnis!

Anbei noch ein Beleg aus meiner Sammlung von der gleichen Einheit, nur von der 2. Battr. (statt der 1. Battr.) mit dem vorschritskonformen Normstempel *** (leider ohne Ortsangaben oder Hinweise zur Lokalisation).



Viele Grüße Uli
 
evwezel Am: 22.06.2023 22:07:16 Gelesen: 57885# 722 @  
@ DFP14-18 [#721]

Hallo Uli,

herzlichen Dank für Deine Ergänzungen und Bemerkungen. Ich vermutete schon, dass die Feldpost 239 zu dieser Zeit in Dojran situiert war, aber ich war mir nicht sicher. Vielen Dank, dass Du das bestätigen konntest!

Ich habe noch einige Fragen. Du schreibst:

Der abgeschlagene Vollstempel (Katalog-Nr. 2154) durfte (...) ab 15.2.1917 auf normalen Feldpostsendungen nicht mehr verwendet werden.

Stimmt es, dass Du hier an der Verfügung N° 54 referierst (siehe auch Beitrag [#200])? Es handelt sich bei meinem Feldpostbrief ganz sicher nicht um ein Stempelirrtum des Datums. Das bedeutet, dass nur die Möglichkeiten 2 und 3 übrig bleiben.

Tarnstempel

Feldpoststempel aus den Anfangsjahren des 1. Weltkriegs enthielten (...) einiges an Daten, welcher übergeordneten Großeinheit der Absender angehörte und gaben so auch Aufschluss über deren momentanen Aufenthaltsort. Mit zunehmendem Kriegsverlauf wollte man diese Informationen aber nicht mehr so direkt weitergeben und es entstanden dann (...) aptierten Stempel, auch unter der Bezeichnung "Tarnstempel" bekannt.” [1]

Es ist mir noch immer nicht ganz klar, wozu ein Tarnstempel verwendet wurde (ich muss aber gestehen, dass ich kein Experte bin). Hierunter zeige ich Dir an der linken Seite nochmals den aptierten Stempel von Deiner Feldpostkarte, an der rechten Seite den nicht aptierten Stempel von meinem Feldpostbrief:



Das Einzige, was hier „aptiert“ wurde, ist doch die Feldpostnummer (Nr. 239)? Der Absender hat diese Information aber auch selbst auf der Feldpostkarte geschrieben:



Hier wirft sich die Frage auf, wozu das Entfernen der Feldpostnummer eigentlich diente. Sind Tarnstempel nicht ziemlich absurd, wenn Absendervermerke verraten, woher der Brief stammt?

Ortsname „Hogi Obasi“

Ich habe auch schon versucht den Ortsnamen „Hogi Obasi“ oder „Hozi Obasi“ zu finden, aber leider ohne Erfolg.



Viele Grüße,

Emiel

[1] Siehe auch Beitrag #49 im Thema Aptierte Stempel.
 
DFP14-18 Am: 25.06.2023 12:36:07 Gelesen: 57118# 723 @  
@ evwezel [#722]

Hallo Emiel,

Du wirfst da Fragen auf, die an die Basis des Wissens über die Feldpost 1914-1918 gehen. Ich habe in verschiedenen Antworten in diesem Threet zum Thema bereits etwas geschrieben. Eine umfängliche Beantwortung ist in diesem Rahmen schlichtweg nicht möglich. Deshalb habe ich mir überlegt, ob es nicht besser wäre, einmal einen Auszug aus dem Handbuch der ArGe "Die deutsche Feldpost im Ersten Weltkrieg - Handbuch und Katalog" (3.Auflage 2019) ab Seite 130 einzustellen. Ich kann dieses tun, da ich der Autor dieses Kapitels selbst bin. Ich empfehle aber, sich das Handbuch zu besorgen. Man findet dort die Abhandlungen zu allen Facetten der Feldpost. Siehe Homepage der ArGe http://www.deutsche-feldpost1914-18.de .







Ich denke, dass das Lesen dieses Artikels auch anderen Feldpost-Interessierten gut helfen kann.

Schönen Sonntag noch und beste Grüße
Uli
 
evwezel Am: 25.06.2023 22:12:33 Gelesen: 57034# 724 @  
@ DFP14-18 [#723]

Guten Abend Uli,

vielen Dank! Wenn ich morgen mit dem Zug zur Arbeit fahre, werde ich den Text mal in Ruhe lesen. In den letzten Jahren habe ich zuerst die Sütterlinschrift lesen lernen müssen (mit herzlichem Dank an meinem Mentor Volkmar Werdermann !). Das hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen und deswegen habe ich mich viel weniger beschäftigt mit wegweisenden Feldpost-Studien. Das wird sich aber bestimmt ändern!

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 29.06.2023 10:41:36 Gelesen: 56398# 725 @  
@ DFP14-18 [#723]

Hallo Uli,

ich habe deine Information gelesen, aber für einen Neuling wie ich gehst Du ein bisschen zu schnell (ich habe inzwischen auch das Handbuch "Die Deutsche Feldpost im Ersten Weltkrieg 1914-18" angefordert von deiner Arbeitsgemeinschaft). Habe ich folgendes richtig verstanden?:

Postaufgabestempel - Die Postaufgabestempel von deutschen Orten sind auf Feldpostsendungen von der Heimat an die Front oder wenn ein Soldat keinen direkten Zugang zur Feldpost hatte.

Zum Beispiel:



(Soldaten-)Briefstempel / Truppenstempel - Soldatenbriefstempel, kurz auch SB-Stempel genannt, sind Stempel der verschiedenen Truppenverbände, die auf Feldpostkarten und Briefen abgeschlagen die Portofreiheit der Feldpost bekundeten. Briefstempel durften keine Inhalte aufweisen, die der Geheimhaltung widersprachen. Soldatenbriefstempel wurden aber z.B. bei Unterstellungswechsel direkt bei der Truppe entsprechend verändert (Herausschneiden und/oder Hinzufügen von Teilen des Stempels). Das war bei den Feldpoststempeln nicht möglich, denn dieses war ausschließlich nach Weisung übergeordneten Feldposteinrichtung (Armeepostdirektor / Oberste Heeresleitung) per Anordnung durchzuführen.

Zum Beispiel:



Vollstempel – Aufgabestempel mit der offenen Formationsangabe. Die vom Kriegsanfang bis zum Februar 1917 benutzten („Voll-ˮ)Stempel gaben im Text die Formation von der Division aufwärts an.

Zum Beispiel:



Tarnstempel – Anonymiosierter Aufgabestempel (aptierter Vollstempel) - Tarnstempel wurden verwendet, um dem Feind den Standort der deutschen Kriegsstandorte nicht zu offenbaren. Zur Verschleierung der Heereszusammensetzung mussten die Vollstempel durch Ausstanzung geändert (=aptiert) werden. Der Urstempel als sogenannter Vollstempel musste alle Hinweise auf die zugehörige Division aufwärts verlieren. Dies geschah zumeist durch Herausstanzen oder Auskratzen dieser Merkmale. Außerdem wurden sogenannte „stumme“ Stempel neu hergestellt. Nur diese beiden Arten von Stempeln durften für die gewöhnlichen Sendungen verwendet werden. Verwendet ab Februar 1917.

Zum Beispiel:



„Stumme“ Stempel - Tarnstempel mit dem alleinigen Text „Deutsche Feldpost“. Verwendet ab Februar 1917

Zum Beispiel:



Tarnnummerstempel - Für nachzuweisende Sendungen (Einschreib-, Wert- und Geldsendungen), sowie für die Leitmaterialien (Briefbundzettel, Beutelfahnen) bekamen die Feldpostanstalten der Formationen von den Divisionen aufwärts neu hergestellte „Tarnnummern“-Stempel. Diese zeigten fast ausschließlich den Text „Deutsche Feldpost Nr…“. Bestimmungsgemäß durften - aber auch mussten - ausschließlich diese dafür verwendet werden, denn nur somit konnte die Herkunft der Sendung zurückverfolgt werden. Verwendet ab Februar 1917.

Und jetzt die Praxis

Ich zeige Dir eine Feldpostkarte aus meiner Sammlung, geschrieben am 12. Februar 1917. Hier würde ich einen Tarnstempel erwarten. In diesem Fall bin ich mir aber nicht sicher. Handelt es sich hier um ein sehr schlecht lesbarer Urstempel oder ein nicht besonders gut gelungen Versuch zum Auskratzen der Merkmale (= Tarnstempel)?



Transkription:
Den 11. Febr. 1917.

Lieber Jakobus!

Vor wenigen
Tagen empfing ich Deine
Karte. Schicke Dir diese als
Erwiederung. Du siehst ein
wahres Bild darauf.
Viele Grüße, auch an
Eltern u. Geschw. Dein Br. (…)

Abs. (…) Anen Inft.=Regmt. 77, 3. Bataillon,
9. Kompagnie

Feldpostkarte

Herrn
Jakobus Anen
In Marienchor[1]
b./ Bunde, Ostfriesland
Prov. Hannover.


(Soldaten)Briefstempel:
2. Han. I.R. 77 [2]
9. Komp.

Urstempel oder Tarnstempel (?):
Hier bin ich mir nicht sicher. Ist das nun ein sehr schlecht lesbarer Urstempel oder ein nicht besonders gut gelungen Versuch zum Auskratzen der Merkmale (=Tarnstempel)?

[1] Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Marienchor.
[2] Siehe https://en.wikipedia.org/wiki/2._Hannoversches_Infanterie-Regiment_Nr._77

Viele Grüße,

Emiel
 
DFP14-18 Am: 30.06.2023 21:21:36 Gelesen: 55773# 726 @  
@ evwezel [#725]

Guten Abend Emiel,

mir ist durchaus klar, dass meine gescannten Seiten viel "Stoff" auf einmal waren. Aber das Thema, welches Du angeschnitten hattest, ist bezüglich der gestellten Fragen eben auch vielgestaltig. Und durch das Studieren des gesamten Textes kann man letztlich das Thema begreifbar machen.

Und ich konstatiere: Das hat sich für Dich gelohnt, Du hast alles richtig verstanden.

Durch die Tarnung wollte man die Zusammensetzung z.B. einer Division verschleiern, indem ein Regiment namentlich nicht der Division zugeordnet werden konnte. Aber der Feind war ja nicht dumm, schon bald kannte man viele ausgestanzte Stempel, und so war der Effekt unwirksam. Deshalb wurden innerhalb einer Armee (oder anderer höherer Verbände) Mitte Oktober 1917 die Stempel dem entsprechenden Armee-Postdirektor eingesandt, der diese dann in seinem Zuständigkeitsbereich austauschte. Von diesem Austausch gibt es leider keinen erhaltenen Plan. Und genau dieses ist mein Forschungsgebiet: Identifizierung der ausgestanzten Stempel und Rekonstruktion des entsprechenden Vollstempels; und dann Aufschluss der Vertauschungen. Ein ganz schwieriges Thema, auf dem ich seit vielen Jahren "herumkaue".

Noch etwas: Die Feldpoststationen hatten ja von Anfang an Nummern-Stempel. Diese durften auch noch nach Februar 1917 für nachzuweisende Sendungen verwendet werden. Man musste doch bei solchen Sendungen den Weg zur Absender-Feldpostanstalt zurück verfolgen können. Allerdings wurden auch viele dieser Nummernstempel ausgestanzt.

Nun zur Frage Deines abgebildeten Beleges. Das 2. hannoversche Infanterie-Regiment 77 unterstand im gesamten Kriegsverlauf der 20. Infanterie-Division. Der Feldpoststempel passt also. Er ist nicht ausgestanzt, nur unsauber abgeschlagen. Das bisher bekannte Spätdatum dieses (Voll-)Stempels (Kat.-Nr. 572) ist der 13.2.17, also noch einen Tag später. Die 20. Inf.Div. wurde von der DFP 717 (Deutsche Feldpost 717) bedient.

Freundliche Grüße
Uli
 
evwezel Am: 01.07.2023 11:34:41 Gelesen: 55674# 727 @  
@ DFP14-18 [#726]

Guten Morgen Uli,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Die Feldpost ist ein kompliziertes, aber bestimmt auch spannendes Untersuchungsgebiet!

Mit herzlichem Gruß,

Emiel
 
evwezel Am: 02.07.2023 23:35:50 Gelesen: 55264# 728 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige Euch eine Feldpostkarte vom Soldatenheim in Nisch [1]. Könnte mir jemand sagen, was die genaue Adresse war?



Viele Grüße,

Emiel

[1] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Niš
 
Briefuhu Am: 03.07.2023 08:29:58 Gelesen: 55121# 729 @  
Hallo Emiel,

es dürfte sich um das Soldatenheim in Nis/Serbien aus dem 1. Weltkrieg handeln.

Niš ist die drittgrößte Stadt in Serbien und gleichzeitig der Hauptverwaltungssitz des Okrug Nišava. 2011 zählte die Stadt 260.237 Einwohner.

Niš ist Industrie- und Handelsstadt und Sitz eines orthodoxen Bischofs. In Niš befinden sich eine Universität, ein Symphonie-Orchester, Museen, Theater und verschiedene Kultureinrichtungen. (Wikipedia)

Schönen Gruß
Sepp
 
evwezel Am: 03.07.2023 15:05:22 Gelesen: 54941# 730 @  
@ Briefuhu [#729]

Hallo Sepp,

vielen Dank für deine Nachricht. Ich bin ganz sicher dass es sich um das Soldatenheim in Nis/Serbien handelt, aber ich möchte gerne genau wissen wo das Soldatenheim sich in Nisch / Niš befand. [1]

Viele Grüße,

Emiel

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Ni%C5%A1
 
evwezel Am: 15.07.2023 21:09:28 Gelesen: 51703# 731 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich zeige Euch hier eine Seite von einem längeren Feldpostbrief. Ich habe einige Fragen zu dem Text:

1) Was bedeutet D.K.?

2) Stimmt es, dass die „Musterung“ hauptsächlich eine ärztliche Untersuchung war? Gab es 1917 bestimmte Kriterien dafür? Könnte man tatsächlich ohne Musterung einberufen werden?

3) In einer Kriegsorder wurde genau angegeben, an welchem Mobilmachungstage jeder einzurücken hat. Könnte jemand vielleicht ein Vorbild zeigen?

Ich hoffe, jemand kann mir weiterhelfen.

Viele Grüße,

Emiel
---


Den 11 Sept. 1917

Abs. Arm. Soldat
H. Maassen 1357
II Depot 1 Korp.
Arm. Ers. Komp.[1]
in Soldin[2] (Neumark[3])


Lieber Franz!

Am Montag den 3 Sept. bekam ich
eine Kriegsorder welche mich zur
Armierung einrief. Am 5 Sept. hatte
ich mich in Berlin Schöneberg[4] zu
stellen und wurde von dort am
selben Nachmittag noch weiter geschoben.
Da ich seit m. Entlassung als D.K.
nicht mehr gemustert worden war
und ich eine Einberufung ohne
Musterung für unmöglich hielt,
so kannst Du dir meine Überraschung
denken. Allerdings war dieselbe nicht
freudiger Natur und ich die Verzweiflung
nahe. Denn nach m. Erfahrungen
auf diesem Gebiete, kann ich mich auf
völligen gesundheitl. Ruin gefaßt machen.

[1] Armierungs Ersatz Kompagnie
[2] Soldin. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/My%C5%9Blib%C3%B3rz.
[3] Weil das Land zwischen Oder und Warthe im Mittelalter neu zu Brandenburg kam, erhielt es den Namen "Neumark". Seit 1945 gehört es zu Polen. Siehe https://www.welt.de/print-welt/article499704/Alte-Heimat-Das-Leben-in-Soldin-Neumark.html.
[4] Schöneberg ist ein Ortsteil im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Schöneberg war bis 1920 eine eigenständige Stadt und geht auf eine mittelalterliche Dorfgründung im Bereich der heutigen Hauptstraße zurück. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Sch%C3%B6neberg.


 
volkimal Am: 16.07.2023 08:32:45 Gelesen: 51580# 732 @  
@ evwezel [#731]

Hallo Emiel,

zu 1) Abkürzung D.K.: Das D ist eindeutig lateinische Schrift. Beim zweiten Buchstaben würde ich anstelle des "K" als lateinischer Buchstabe eher ein "H" oder "X" sehen. Gerade ist mir aber noch eine Idee gekommen. Vom Sinn her würde am besten D.U. = Dienstuntauglich passen. Kann es wirklich ein "U" sein?

Zu 2): Wie die Musterung genau ablief kann ich auch nicht sagen. Die Kriterien dafür waren aber wohl nicht sehr genau festgelegt. Dazu ein Abschnitt aus den Lebenserinnerungen meines Großvaters:

Ich hatte gesagt: Wenn wirklich der Krieg kommen sollte, dann melde ich mich sofort als Kriegsfreiwilliger und zwar bei den Gardefüsilieren, den "Maikäfern", wo mein Vater gedient hatte. ...

Täglich bemühten wir uns um Einstellung als Kriegsfreiwilliger, Aber bei allen Regimentern war Überandrang! Wenn man vor einer Kaserne erschien, der Posten fragte: „Was wollt ihr?“, dann wurde man schnellstens fortgeschickt. „Von der Gesellschaft haben wir schon übergenug!“ … Endlich nach viermaligen Versuchen und stundenlangem Stehen ist es Hans und mir gestern gelungen, einen Aufnahmeschein bei den „Maikäfern“ zu erhalten! Heute Vormittag war ich nochmal in Groß-Lichterfelde, machte erst einen weiten Fußweg, um meine neuen, in Gransee noch gekauften hohen Stiefel einzulaufen.

Nach dem Mittagessen mussten wir uns zur ersten Mal auf dem Kasernenhof in der Chausseestraße einfinden. … Wir traten in einer Ecke des Hofes, nicht weit von einem halb offenen Tor an, als viele wartende junge Männer das erspäht hatten und sich dazu gesellten, um auch angenommen zu werden. Aber der alte Feldwebel nahm nur die, die einen Schein hatten und auf seiner Liste standen. Uns ließ er antreten, setzte sich an die Spitze des Zuges, um uns vorläufig zur Untersuchung in eine Schule in der Müllerstraße zu bringen. …

Als wir in der Schule anlangten, traute unser Feldwebel seinen Augen nicht. Denn während er voranmarschiert war, hatten sich immer mehr „Freiwillige“ an unseren Zug angehängt, so dass er statt mit 50 mit mehreren hundert ankam! Auf dem Schulhof schimpfte er tüchtig, nahm seine Liste nochmal vor; aber während er einen Namen: Müller, Krause, Becker u.a. verlas, sprangen immer gleich fünf oder sechs auf die andere Seite, do dass er knurrend seine Versuche aufgab! Nun wurden wir untersucht, allerdings nicht allzu gründlich. Einer war als nicht tauglich befunden worden und war darüber sehr traurig. Er stand bei uns und klagte; da sagte so ein heller Berliner Junge: Mensch, komm doch mit uns noch einmal rein; vielleicht klappt es dieses Mal! Er trat wieder mit an und --- ward genommen!


Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 16.07.2023 13:15:47 Gelesen: 51539# 733 @  
@ volkimal [#732]

Hallo Volkmar,

Vielen Dank für diese Einblicke in Deine Familiengeschichte! Du hast recht, vom Sinn her würde “Dienstuntauglich” sehr gut passen. Leider kann ich den zweiten Buchstaben mit bestem Willen nicht als “V” lesen. Ich bin aber einverstanden mit deiner Bemerkung, dass die Abkürzung eher als “D.H” gelesen werden soll. Könnte es vielleicht “Entlassung als Deutsche Heeresangehörige” sein?

Viele Grüße,

Emiel
 
DFP14-18 Am: 16.07.2023 14:20:53 Gelesen: 51527# 734 @  
@ evwezel [#731]

Moin Emiel,

auch ich kann die Abkürzung nicht eindeutig verifizieren. Sollte es D.K. wirklich heißen, so könnte es "dauer krank" heißen.

Ich glaube aber nicht, dass es ein "K" ist, denn im Absender ist zweimalig je ein K (Komp. + Korp) zu erkennen und im Text ein K bei "Kriegsorder". Alle diese 3 "K" sehen einheitlich ganz anders aus.

Bei Wikipedia findet man aber tatsächlich folgende Bezeichnung, die hier passen könnte. Ich weiß nur nicht, ob diese Einstufung schon im 1. Weltkrieg verwendet wurde. Ein "X" wäre denkbar.

Verwendungsgrad X (verwendungsfähig als Reservist im Stabsdienst Inland ohne körperlicher Belastung)

Diese wird für Soldaten vergeben, die eine Gesundheitsstörung der Gradation VI aufweisen, die nicht zu einem Dienstunfähigkeitsverfahren geführt hat, aber im Rahmen der Entlassungsuntersuchung mit „gesundheitlich nicht geeignet“ zu beurteilen wäre. Der Soldat ist mit eigenem Einverständnis für Stabsdienst im Inland und ohne körperlicher Belastung (zu beurteilen durch den Dienststellenleiter der Einsatzstelle) geeignet


Noch etwas zur "Musterung": Dies ist und war immer eine ärztliche Beurteilung. Zwar wurde vorgeschrieben auf welche körperlichen Merkmale geachtet werden müssen, jedoch ist das Ergebnis immer auch von der idividuellen Beurteilung des Arztes abhängig. Und sicher war in Kriegszeiten der "Druck" auf die Beurteilung anders als in Friedenszeiten. Typisch ist doch dafür auch die Schilderung, die Volkmar so schön dokumentiert.

In diesem Sinne weiterhin viel Spaß mit der Feldpost im 1. Weltkrieg und beste Grüße
Uli
 
inflamicha Am: 16.07.2023 14:31:48 Gelesen: 51525# 735 @  
Hallo,

wenn man den 2. Buchstaben mit dem Ü aus Überraschung vergleicht, sollte es D.U. für dienstunfähig heißen. Ist die neheliegenste Erklärung.

Gruß Michael
 
volkimal Am: 16.07.2023 16:37:57 Gelesen: 51498# 736 @  
@ inflamicha [#735]

Hallo Michael,

super, dass Du diesen Vergleich gemacht hast! Ich vergleiche fast immer die Buchstaben, diesmal hatte ich es aber vergessen.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 16.07.2023 17:04:19 Gelesen: 51491# 737 @  
@ DFP14-18 [#734]
@ inflamicha [#735]
@ volkimal [#736]

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Emiel
 
Postgeschichte Am: 16.07.2023 17:53:52 Gelesen: 51475# 738 @  
@ evwezel [#731]

Hallo Emiel,

das Kürzel lese ich als "D.U." (vergleiche mit Überraschung) und heißt "Dienst untauglich", welches auch zu dem übrigen Text passt.

Viele Grüße
Postgeschichte
 
evwezel Am: 16.07.2023 21:29:21 Gelesen: 51425# 739 @  
@ DFP14-18 [#734]
@ inflamicha [#735]
@ volkimal [#736]
@ Postgeschichte [#738]

Ich habe mir mal die Mühe gemacht, und eine Großbuchstabenliste für Heinrich Maassen zusammengestellt. Ich bin jetzt auch davon überzeugt, dass der zweite Buchstabe ein “U” ist.

Ich danke Euch allen!

Viele Grüße,

Emiel


 
DFP14-18 Am: 17.07.2023 13:29:25 Gelesen: 51251# 740 @  
@ evwezel [#731]

Hallo zusammen,

fällt mir wie Schuppen von den Augen! Natürlich heißt das D.U. = dienstunfähig!
Für mich nun auch eindeutig.

Gruß Uli
 
evwezel Am: 17.07.2023 13:33:12 Gelesen: 51250# 741 @  
@ DFP14-18 [#734]

Hallo Uli,

Du schreibst: "Und sicher war in Kriegszeiten der "Druck" auf die Beurteilung anders als in Friedenszeiten."

Genau das war auch die Erfahrung von Heinrich Maassen. In einem anderen Brief geschrieben am 14. Oktober 1917 fuhr er fort:

Ja ich sitze wieder im Elend drin. Das ich unglücklich ohne vorhergegangene Musterung eingezogen wurde, habe ich Dir ja schon mitgeteilt. Natürlich stellte sich wieder prompt mein altes Leiden ein und meldete ich mich krank. Der Arzt entschied daß ich ins Lazarett sollte. Ich wurde dann nach Cüstrin ins Barackenlazarett gebracht und bin ich seit dem 1 Oktober hier. Als ich hier ankam fuhr mich der leitende Arzt an was ich dann wolle, daß sei doch ein altes Leiden was ich habe und zudem sei ich ja bei der Armierung und die wären alle krank. Zu heilen sei ich doch nicht und da ich solange mich dabei gehalten würde es zur Armierung noch reichen etc. etc.

Also Franz ich kann Dir sagen, es gehört beim Preußen schon Mut dazu um sich krank zu melden. Da ich mich nun nicht gleich duckte und dem Arzt zur Antwort gab, er möge sich an seinen Kollegen in Soldin wenden mit seinen Bemerkungen, denn ich sei auf Befehl des Arztes hier, hatte ich’s bei dem gleich verdorben und wollte er mich sofort zur Truppe schicken als a.v.[1] Etappe.

Bis jetzt bin ich jedoch noch hier, doch werde ich in den nächsten Tagen wohl abgeschoben. Hier im Barackenlazarett ist’s genau so angenehm glaube ich wie im Zuchthaus. Das Essen wenig u. schlecht.

Ich bin überhaupt so herunter gekommen, daß ich mich gar nicht mehr als Mensch fühle.


[1] a.v.= arbeitsverwendungsfähig

Eine traurige Geschichte.

Viele Grüße,

Emiel
 
Gauss Am: 17.07.2023 14:44:59 Gelesen: 51185# 742 @  
Wenn ich auf den Beitrag von volkimal oben [#732] verweisen darf: Das D ist kein deutsches D (das zeigt auch die schöne Liste oben). Damit führt doch auch der Vergleich mit den U nicht wirklich weiter. Es wird nicht Gleiches mit Gleichem verglichen.
 
evwezel Am: 17.07.2023 16:14:44 Gelesen: 51161# 743 @  
@ Gauss [#742]

Hallo Gauss,

das ist eine sehr gute Bemerkung. Ich besitze insgesamt 8 Briefe von Heinrich Maassen und nur an einer anderen Stelle habe ich ein ähnliches "D" gefunden. Es handelt sich hier um den Großbuchstabe "D" im Wort "Depot". Ich habe den Eindruck, dass Heinrich Maassen alle Wörter mit einem französischen Ursprung mit lateinischen Anfangsbuchstaben schrieb (zum Beispiel, auch "Etappe"):



Dann sind wir also zurück zum Anfang? Ich zeige hier auch noch die lateinische Großbuchstabenliste (soweit die Buchstaben vorhanden sind):



Viele Grüße,

Emiel
 
Postgeschichte Am: 17.07.2023 18:24:04 Gelesen: 51122# 744 @  
@ evwezel [#743]

Dann sind wir also zurück zum Anfang?

Wieso? Beim Schreiben eines Briefes gerät nicht ein Buchstabe dem anderen. Einfach mal die Anfangsbuchstaben von "Maassen" und "Montag" vergleichen. Heisst Maassen auf einmal nicht mehr Maassen?

Viele Grüße
Postgeschichte
 
evwezel Am: 18.07.2023 09:05:39 Gelesen: 50929# 745 @  
@ Postgeschichte [#744]

Hallo Manfred,

Natürlich heisst Maassen noch immer Maassen. Ich fasse das ursprüngliche Problem noch einmal kurz zusammen:

Das “D” ist ohne Zweifel lateinisch. Beim zweiten Buchstaben würde Volkmar als lateinischer Buchstabe eher ein “H” oder “X” lesen. Zunächst haben wir gesehen, dass der zweite Buchstabe sehr ähnlich ist mit den Großbuchstaben “U” in Sütterlinschrift / Kurrentschrift. Auf diesem Grund wurde die Abkürzung identifiziert als “D.U.” = “dienstuntauglich”. Zugegeben, vom Inhalt her macht das noch immer am meisten Sinn.

Man muß dabei voraussetzen, dass Heinrich Maassen einfach zwischen der lateinischen Schrift und Sütterlin hin und hergesprungen ist. In den erhaltenen Briefen kann ich das eben nicht nachweisen.

Ein Gegenargument wäre auch, dass Heinrich Maassen ähnliche Abkürzungen niemals mit Großbuchstaben geschrieben hat:





a.v. = arbeitsverwendungsfähig
k.v.= kriegsverwendungsfähig

Meiner Meinung nach, kann man in diesem Fall eigentlich nicht mit absoluter Sicherheit wissen, ob “dienstuntauglich” richtig ist. Gleichzeitig muss man akzeptieren, dass es keine exakte Wissenschaft ist.

Viele Grüße,

Emiel
 
DFP14-18 Am: 18.07.2023 13:21:40 Gelesen: 50870# 746 @  
@ evwezel [#745]

Hallo Emiel,

ich denke, dass nun ausreichend darüber spekuliert wurde. Die Sinnhaftigkeit spricht nun einmal für "dienstunfähig" bzw. "Dienstunfähigkeit". Groß oder klein geschrieben ist unwichtig. Großbuchstaben werden auch heute noch für die Beurteilung bzw. Einstufung verwendet.

Gruß Uli
 
evwezel Am: 18.07.2023 14:04:26 Gelesen: 50856# 747 @  
@ DFP14-18 [#746]

Hallo Uli,

einverstanden.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 18.07.2023 15:17:06 Gelesen: 50828# 748 @  
Liebe Sammelfreunde,

vielleicht darf ich noch eine neue Frage stellen.

Ich zeige Euch zwei Feldpostkarten der 6. Armee. Laut „Deutsche Feldpost 1914-1918“ (Seite 129, Abbildung 76) handelt es sich hier um einen Tagesstempel (Typenräderstempel) der bayerischen Feldpost.



Wäre es möglich herauszufinden, wo die Feldpoststation No 3 sich zu dieser Zeit befand (ich nehme an, nicht in Tourcoing) ?

Viele Grüße,

Emiel
 
DFP14-18 Am: 19.07.2023 15:09:38 Gelesen: 50517# 749 @  
@ evwezel [#748]

Guten Tag emiel,

die gezeigten Belege sind von der bayerischen Feldpoststation Nr. 3 der 6. Armee abgestempelt, nicht zu verwechseln mit der ("Kaiserl. Deutschen") Feldpoststation 3. Da die Ziffer in diesen Stempeln austauschbar war, gibt es sogar für die "3" verschiedene Typen. Auch Stempel mit geringfügig abweichender Inschrift wurden mit der "3" versehen, so dass es eine Vielzahl an möglichen Stempeln gibt.

Nun zur Lokalisation: Die FPSt Nr. 3 der 6. Armee wurde am 24.10.1914 in Lille eröffnet und verblieb dort mindestens bis 31.9.1918. Allerdings wurde die "Nr.3 der 6.Armee" am 1. März 1916 in "Feldpoststation 403" umbenannt. Eine Zweigstelle bestand von Mitte März bis 22.6.16 in Roubaix, welche am 23.6.16 in FPST 412 umgewandelt wurde. Tourcoing besass nach bisheriger Kenntnis keine Zweigstelle. Alle 3 Orte liegen in direkter Nachbarschaft und der Tätigkeitsbereich war groß. (Abb. Ausschnitt Google)



Einige der Stempel der (bayer.) Feldpoststation Nr.3 der 6. Armee (entsprechend Deiner Belege) waren jedoch noch bis Anfang April 1916 in Gebrauch, also noch über den Zeitpunkt der Umbenennung hinaus. Andererseits wurde zumindest einer der 10 Stempel der (bayer.) Feldpoststation 403 mindestens ab 2.3.1916 (bisher bekanntes Frühdatum) verwendet. Dieser Stempel wurde aber wohl bereits am 12.2.16 hergestellt, wie sich aus einem Abschlag im Stempelbuch der Herstellerfirma Braungardt/München erkennen lässt.



Spätdatum FPSt 3/6. Armee (Kat.2745); gestempelt 3.4.(19)16 in Lille



Herstellungsdatum FPSt 403, Fa. Braungardt (Kat. 2805), verwendet durchgehend in Lille (nachgewiesen ab 2.3.16)

Wieder eine spannende Geschichte, oder?

Gruß Uli
 
evwezel Am: 19.07.2023 19:41:55 Gelesen: 50436# 750 @  
@ DFP14-18 [#749]

Guten Abend Uli,

vielen Dank für diese faszinierende Hintergrundgeschichte!

Mit herzlichem Gruß,

Emiel
 
JohannesM Am: 22.07.2023 21:25:25 Gelesen: 49497# 751 @  
Kaiserliche Marine / Kommando des II. Matrosenregiments



Eine Radfahrerkompanie hatten die auch?



Beste Grüße
Eckhard
 
HWS-NRW Am: 24.07.2023 15:14:09 Gelesen: 48982# 752 @  
@ JohannesM [#751]

Hallo und... nicht nur die!

Es gab zahlreiche Radfahr-Kompanien, die in der Marine "organisiert" waren, hatte ich seinerzeit beim Aufbau meiner Feldpostsammlung über die Militär-Radfahrer auch nicht geglaubt.



Auf dem ersten Bild sind die Marine-Radfahrer eines Infanterie-Regimentes im "Einsatz" auf dem Wasser.

Könntest Du in meinem Sachbuch auch nachlesen, im Herbst möchte ich das Buch, zusammen mit den Sanitätsdienst-Abteilungen, noch einmal herausgeben, dann aber auf einem USB-Stick im Scheckkartenformat.

Bitte um etwas Geduld.

mit Sammlergruß
Werner
 
JohannesM Am: 24.07.2023 19:02:09 Gelesen: 48912# 753 @  
@ HWS-NRW [#752]

Hallo Werner,

danke für die Info, die Karten habe ich unserem Marine-Sammler im Verein übergeben, dem ich auch deine Info weiterleite.

Beste Grüße
Eckhard
 
evwezel Am: 13.09.2023 14:54:30 Gelesen: 37359# 754 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige Euch einen Briefumschlag mit dem folgenden Text:

An
Gewehrfabrik
Spandau

Feldpoststempel

KAIS. D. FELDPOST=
STATION

* Nr. 45 a

-8.5.15.8-9V

Briefstempel
Kmdr. d. Et. Mun. Wesens
d. 2. Armee[1]

Heeressache!

[1] Kommandeur des Etappe-Munitions-Wesens der 2. Armee

Könnte mir jemand sagen, ob es sich hier om die “Spandauer Gewehr- und Pulverfabrik” handelt? [1] Und wo genau befand sich Feldpoststation Nr. 45?



Viele Grüße,

Emiel

[1] ://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigliche_Preu%C3%9Fische_Gewehrfabrique#Standort_Spandau
 
HWS-NRW Am: 13.09.2023 16:08:58 Gelesen: 37335# 755 @  
@ evwezel [#754]

Hallo Emiel,

eine Frage nur, wie viele Gewehr-Fabriken gab es seinerzeit in Spandau bei Berlin ?

Also kann es doch nur die von Dir vorgestellte Fabrik gehen.

mit Sammlergruß
Werner
 
evwezel Am: 13.09.2023 16:29:41 Gelesen: 37326# 756 @  
@ HWS-NRW [#755]

Hallo Werner,

du hast recht - es war eine dumme Frage von mir. Meine zweite Frage, so lese ich gerade, wurde auch schon beantwortet in Beitrag #168:

Die Feldpoststation 45 war die Feldpostanstalt der Etappeninspektion der 2. Armee. Bis zu Mitte April fand sich diese Feldpoststation in St Quentin. Sie ist nach Valenciennes mit der Etappeninspektion 2. am 18. April 1917 umgezogen.

Viele Grüße,

Emiel
 
HWS-NRW Am: 13.09.2023 18:41:34 Gelesen: 37275# 757 @  
@ evwezel [#756]

Hallo Emiel,

denke bitte daran,

"es gibt keine dummen Fragen - nur dumme Antworten".

Und das mögen wir hier auf den philaseiten überhaupt nicht.

Viel Freude beim Weitersammeln.
Werner
 
evwezel Am: 13.09.2023 21:32:20 Gelesen: 37238# 758 @  
Guten Abend zusammen,

ich habe eine Feldpostkarte mit dem folgenden Stempel:



Verzögert weil aus
dem Strassenbriefkasten
Verordn. d. Gen. Gouv.
v. 25.2.16 IIb 734 / 18

Wie lautete diese Verordnung des General-Gouvernements, veröffentlicht am 25. Februar 1916 ? Im Dokument “Gesetz- und Verordnungsblatt für die okkupierten Gebiete Belgiens” konnte ich diese Verordnung leider nicht finden.

[1] https://ia600907.us.archive.org/30/items/lgislationalle06hubeuoft/lgislationalle06hubeuoft.pdf

Viele Grüße,
Emiel
 
Lars Boettger Am: 26.09.2023 20:28:12 Gelesen: 33854# 759 @  
Eine interessante Karte kam heute bei mir an. Die luxemburgische Ganzsache wurde bei der K.D. Feldpoststation Nr. 1 / Luxemburg-Bahnhof aufgegeben (Formularverwendung). Der Stempelabschlag ist vom 21.8.1917, der Feldpoststempel ist bereits seit ein paar Monaten aptiert. Der Empfänger war über die Feldpoststation Nr. 308 zu erreichen.

Die Auslandszensur wurde in Trier vorgenommen (links ist ein Abschlag des Zensurstempels Nr. 6 zu sehen), dazu noch der Nebenstempel "Auslandsbrief". Dieser Nebenstempel wurde ab 1917 immer dann angebracht, wenn eine zivile Sendung an einen militärischen Empfänger ging. Dies ist die erste Feldpostkarte, die von mir nach Rumänien registriert wurde. Leider von den Stempeln her nicht so klar, wie ich es mir wünschen würde.

Aber ein interessantes Stück - der Absender beklagt sich, dass er vom Empfänger aus Rumänien noch keine Antwort erhalten hat. Er vermutet, dass es zwischen Rumänien und Luxemburg eine Art Postsperre gibt.

Beste Grüsse!

Lars


 
DFP14-18 Am: 09.10.2023 13:33:49 Gelesen: 28391# 760 @  
@ Lars Boettger [#759]

Hallo Lars,

aus Urlaubsgründen erst heute eine Reaktion von mir auf den interessanten Beleg aus Luxemburg.

Wer war denn der Absender, und wie lange wartete dieser auf eine Antwort?

Mir ist eine Postsperre aus L. nach Rumänien nicht bekannt und auch unerklärlich. Es kommt jedoch auch oft vor, dass Post aus verschiedenen Gründen auf dem Postweg einfach etwas länger unterwegs war; aber keine Monate. Dies kommt jedoch eher bei Adressen von Formationen im Operationsgebiet oder auch mal in der Etappe vor. Die DFP 308 in Bukarest war allerdings orstfest und damit durchgehend gut erreichbar. Ich glaube deshalb, dass die Beantwortung der Anfrage bei der Mineralölabteilung etwas "einschlief". Kennen wir so etwas heute nicht auch von Behörden?

Beste Grüße
Uli
 
kauli Am: 23.10.2023 17:09:44 Gelesen: 24150# 761 @  
Hallo Zusammen,

was bedeutet die Bezeichnung S.B. Ein Sammlerfreund aus Japan hat ihn mir geschickt.

Mit Feldpost kenne ich mich nicht aus.

Danke schon einmal für Antworten.

Viele Grüße
Dieter
 
reichswolf Am: 23.10.2023 17:39:10 Gelesen: 24142# 762 @  
@ kauli [#761]

SB = Soldatenbrief. Im Zusammenhang mit Feldpost kenne ich die Abkürzung nur so. Wie hier auf diesem Beleg vom 19.6.1915. Der Truppenstempel lautet S.B. Bay. Res. Fuhrparkkol. № 5, der Tagesstempel FELD-POSTAMT 1. BAYER. RES. KOPRPS. * a. Die Zustellung der Karte wurde Aus militärischen Gründen verzögert.



LG,
Christoph
 
kauli Am: 23.10.2023 19:53:41 Gelesen: 24114# 763 @  
@ reichswolf [#762]

Hallo Christoph,

schön, von Dir wieder zu hören, eigentlich lesen.

Da hätte man ja fast drauf kommen können.

Besten Dank, auch im Namen meines Sammlerfreundes.

Viele Grüße
Dieter
 
evwezel Am: 24.10.2023 12:27:26 Gelesen: 23880# 764 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeuge Euch einen Briefstempel der "Kaiserliche Blutuntersuchungsstelle" in Arlon. Weiß jemand von Euch, was die genaue Verantwortlichkeit von diesem Unterteil des Heeres war?



Es hat sich leider auch noch niemand gemeldet mit einer Antwort auf meine Frage in [#758] Lässt sich das vielleicht nicht mehr nachvollziehen?

Viele Grüße,

Emiel
 
reichswolf Am: 09.11.2023 13:57:17 Gelesen: 18255# 765 @  
Am 14.9.1918 wurde die unten gezeigte Feldpostkarte aus AACHEN * 1 V an einen Empfänger beim Infanterie-Regiment 120 geschickt. Als Absenderstempel erhielt sie den Rahmenstempel S. B. Truppensammelstelle Aachen, außerdem von der Inlandspostüberwachung den Einkreiser Aachen-Stadt zu befördern * P.K. *.

Allerdings war der Empfänger nicht so leicht auszumachen, wie die verschiedenen Stempel zeigen, die angeben, zu welchen Einheiten er jeweils nicht gehörte: Nicht 1. E. 120., N. 1. GARN. ?. E/120 und Nicht 1. Gen. E1/120 (wenn ich die Stempel alle richtig lese). Schlussendlich scheint die Karte dann nach Gertingen (heute Guerting) gelaufen zu sein.



LG,
Christoph

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Zurück und nachgeschickt"]
 
reichswolf Am: 09.11.2023 16:38:20 Gelesen: 18186# 766 @  
Aus der Heimat ins Feld lief die folgende Karte, die bei mir Teil meiner zwei liebsten Sammlungen ist, Feldpost und Aachener Postgeschichte. Der Tagesstempel AACHEN * 1 a vom 6.4.1916 ist zwar leider schlecht abgeschlagen, aber beim Erwerb ging es mir hauptsächlich um den Truppenstempel Kgl. Preuss. Res. Laz. VI Aachen Briefstempel.



Lazarettstempel aus Aachen werde ich hier in den nächsten Tagen einige zeigen. Da es meines Wissens keine Literatur dazu gibt, würde ich mich über Ergänzungen sehr freuen. Wer also Material hat, möge es gerne zeigen.

LG,
Christoph
 
DFP14-18 Am: 10.11.2023 16:38:06 Gelesen: 17810# 767 @  
@ reichswolf [#766]

Hallo Christoph,

in Aachen gab es eine ganze Reihe von Lazaretten. In Grenznähe bot sich das natürlich an.

Heute mal 2 Belege zu Deinem Thema. An Reserve-Lazaretten gab es wenigstens weitere 10.



Malteser Lazarett d. Hilfsverein * Aachen *



Vereinslazarett Kloster Kind Jesu Aachen-B.

Mal sehen, was Du in den nächsten Tagen "so zu bieten" hast.

Mit Sammlergruß
Uli
 
reichswolf Am: 10.11.2023 17:06:05 Gelesen: 17804# 768 @  
@ Uli,

danke für deinen Beitrag. Den ersten Stempel kenne ich bisher noch gar nicht, insofern freut mich dieser ganz besonders. Und ich bin gespannt, was da noch kommt.

Den Rahmenstempel aus Burtscheid kann ich mit den Daten 18.4.1917 und 22.4.1917 belegen.

Folgende Karte zeigt den Truppenstempel Reserve-Lazarett I Aachen * Abt. Mariahilf u. Joseptinum * und den Tagesstempel AACHEN * 1 ? (ich schätze, es wird der UB e sein). Gelaufen ist die Karte am 26.8.1915 in Richtung Front.



LG,
Christoph
 
DFP14-18 Am: 10.11.2023 17:18:23 Gelesen: 17794# 769 @  
@ reichswolf [#768]

Moin Christoph,

den gerade gezeigten Stempel habe ich mehrfach, es muss ein großes Res.-Lazarett gewesen sein.

Und weil´s so schön ist hier noch ein Stempel eines Vereinslazarettes. Ich habe früher im Rahmen meiner Feldpost-Sammelei das Sanitätswesen im Visier gehabt. Das ging so lange bis "Land unter" war. Das ist ein Fass ohne Boden. Inzwischen nehme ich nur noch Vereinslazarette nebenbei mit. Die Reserve-Lazarette oder andere San.-Einrichtungen "ruhen in Frieden" auf dem Boden.



Gruß Uli
 
evwezel Am: 12.11.2023 20:45:07 Gelesen: 17417# 770 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich versuche mal wieder eine vernünftige(?) Frage zu stellen. Ich zeige Euch heute den Umschlag eines Feldpostbriefes, verschickt vom Ostfront am 6. Juli 1915 nach Gymnasiumlehrer Franz Waters in Euskirchen.

Der Briefschreiber, Karl Buys, wurde zu Trier geboren als ältester Sohn von Gymnasial-Oberlehrer Karl Buys und seine Frau Elsa geboren Schultz. Es war ein kluger Junge. Er machte 1901 sein Abitur am Friedrich Wilhelm Gymnasium in Trier und studierte von 1903 bis 1907 klassischer Philologie an der Universität in Bonn. April 1912 wurde er als Lehrer zum Auguste Viktoria-Gymnasium in Euskirchen angestellt. In demselben Jahr trat Franz Waters dort als Gymnasiumlehrer an.

Ein großes Unglück traf die Familie Buys im Jahre 1911 als eine jüngere Schwester von Karl, Lehrerin Berta Buys, im Alter von 31 Jahre starb[1]. Es drohte aber noch mehr Unheil. „Am 15. März 1915 wurde auch Oberlehrer Buys zum Heerdienste einberufen.“ [2]

Karl hatte nicht viele Freunde in der Armee:

Ich komme mit meinen
Gefährten gut aus, obwohl ein
engeres Verhältnis so leicht
nicht zustande kommt; nur einer,
ein Bauarbeiter, ist mir etwas
näher getreten.
In der Kompagnie kenne ich nur
noch einen Einjährigen; ich bin deshalb
eine Art Unikum und muß mir alle
möglichen Titel gefallen lassen: Doktor,
Professor, Schulmeister, Magister, u.s.w.
“ [3]

Laut Karl befand er sich nicht in einer sehr gefährlichen Lage:

Und wenn ein-
mal ein Schuß fällt, so wird er
auf die sich im Wasser tummeln-
den Fischlein abgegeben, was aller-
dings neuerdings strengstens un-
tersagt ist, zuweilen verirrt
sich aber auch eine russische Kugel,
die eigentlich unseren Schützen-
gräben galt, hierher und pfeift
bedenklich über unseren Köpfe hin-
weg.


Hatte er das Risiko unterschätzt? Oder wollte er seinen Kollegen nicht beunruhigen? Wie es auch sei, Karl hat den Krieg nicht überlebt und ist gefallen am 16. September 1915. Sein Name wird noch erwähnt auf einer Gedenkplatte in der Liebfrauenkirche in Trier.

Meine Frage ist jetzt: wäre es vielleicht möglich anhand der Informationen auf dem Umschlag herauszufinden wo Karl Buys gefallen ist?

Absender:
Abs. Ldw. mann Buys,
9. Komp. Ldw. I.R.29,
29. gemischte Ldw. I. Brigade
im Osten

Viele Grüße,

Emiel



[1] General-Anzeiger. 1889-1945. Samstag 1911, Seite 8
[2] Kaiserin Auguste Viktoria-Gymnasium zu Euskirchen. Bericht über das Schuljahr 1914, Seite 12.
[3] Sammlung Emiel van Wezel. Brief Karl Buys, geschrieben am 6. Juli 1915, Seite 4-5
 
reichswolf Am: 13.11.2023 16:07:40 Gelesen: 17272# 771 @  
@ evwezel [#770]

Der Gefechtskalender für das LIR 29 sieht wie folgt aus:

1914 Westfront
04.08.1914 - 30.11.1914: Etappe
01.12.1914 - 09.02.1915: Kämpfe bei Roye

1915 Westfront
21.02.1915 - 28.03.1915: Stellungskämpfe im Artois, westl. Bapaume

1915 Ostfront
02.04.1915 - 15.05.1915: Schlacht an der Rawka-Bzura
17.05.1915 - 20.05.1915: Gefecht bei Szaki
21.05.1915 - 27.08.1915: Stellungskämpfe zwischen Augustowo und Mariampol
28.08.1915 - 08.09.1915: Njemen-Schlacht
09.09.1915 - 27.09.1915: Schlacht bei Wilna
16.10.1915 - 20.10.1915: Eroberung der Düna- und Missestellung
21.10.1915 - 04.01.1917: Stellungskämpfe vor Riga
01.11.1915 - 06.11.1915: Gefechte bei Wisman

1917 Ostfront
04.01.1917 - 09.01.1917: Winterschlacht an der Aa
10.01.1917 - 22.01.1917: Stellungskämpfe vor Riga
23.01.1917 - 03.02.1917: Winterschlacht an der Aa
04.02.1917 - 28.02.1917: Stellungskämpfe vor Riga
01.03.1917 - 20.07.1917: Stellungskämpfe vor Jakobstadt
21.07.1917 - 23.07.1917: Gefechte bei W.W. Dukernek und V.W. Franzsikowo
24.07.1917 - 20.09.1917: Stellungskämpfe vor Jakobstadt
21.09.1917 - 22.09.1917: Erstürmung des Brückenkopfes von Jakobstadt
23.09.1917 - 05.12.1917: Stellungskämpfe vor Kreuzburg - Kokenhusen
06.12.1917 - 17.12.1917: Waffenruhe
17.12.1917 - 18.02.1918: Waffenstillstand

1918 Ostfront
18.02.1918 - 04.03.1918: Kämpfe zur Befreiung von Livland und Estland
05.03.1918 - 28.11.1918: Besetzung von Livland und Estland als deutsche Polizeimacht

Verluste Erster Weltkrieg:
Gefallene: 403 Soldaten
Verwundete: 835 Soldaten
in Gefangenschaft geraten: 291 Soldaten
gestorben infolge Krankheit: 29 Soldaten

zitiert aus: https://wiki.genealogy.net/LIR_29

Demnach könnte sein Tod ihn in der Schlacht um Wilna ereilt haben.
LG,
Christoph
 
reichswolf Am: 13.11.2023 16:21:03 Gelesen: 17269# 772 @  
@ DFP14-18 [#769]

Noch ein Stempel, den ich nicht kannte. Danke fürs Zeigen, denn auch alle in der OPD Aachen gelegenen Lazarette interessieren mich!

Ich zeige heute zwei Belege mit dem Truppenstempel RESERVE-LAZARETT V * AACHEN * Brief- Stempel. Die erste Karte trägt den Tagesstempel AACHEN * 1 k und lief am 17.2.1915 nach Berlin.



Die zweite Karte ist vom 4.5.1915 und lief nach Bremen-Vegesack. Tagesstempel ist hier AACHEN * 1 e.



LG,
Christoph
 
evwezel Am: 13.11.2023 17:06:32 Gelesen: 17258# 773 @  
@ reichswolf [#771]

Guten Mittag Christoph,

vielen Dank für Deine Hilfe!

Mit herzlichem Sammlergruß,

Emiel
 
evwezel Am: 15.11.2023 16:22:51 Gelesen: 16662# 774 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich brauche wieder Eure Hilfe / Meinung. Ich zeige hier eine Feldpostkarte, geschrieben am 26. April 1918:



Briefstempel
I.M.W. Komp
Res. Inf. Regt. 236

Absender
Reuter
R.I.R. Reg. Nr. 236
Minenwerfer Kompagnie

Auf der Website [1] ist folgendes zu lesen (unter "Formationsgeschichte mit Unterstellungen"):

" 03.09.1918 [1] [2]: Das Regiment erhält eine eigene Minenwerfer-Kompanie, gebildet aus Teilen der Minenwerfer-Kompanie Nr. 251."

Laut dem Briefstempel (kombiniert mit dem Feldpoststempel) hatte das Regiment 236 aber schon viel früher (am 26. April 1918) eine eigene Minenwerfer-Kompanie. Oder mache ich hier einen Denkfehler?

Viele Grüße,

Emiel

[1] https://wiki.genealogy.net/RIR_236
 
HWS-NRW Am: 15.11.2023 19:04:28 Gelesen: 16520# 775 @  
Hallo Emiel,

seinerzeit wurde diese Einheit aus Teilen von drei verschiedenen vorherig aufgestellten Abteilungen gebildet, das war damals oft der Fall, wenn die Original-Einheiten aufgrund der Kriegszeiten "dezimiert" wurden.

mit Sammlergruß
Werner
 
evwezel Am: 15.11.2023 21:02:58 Gelesen: 16456# 776 @  
@ HWS-NRW [#775]

Guten Abend Werner,

vielen Dank für Deine Antwort. Die entscheidende Frage ist aber, an welchem Datum das Regiment Nr. 236 eine eigene Minenwerfer-Kompanie erhielt (gebildet, wie Du schreibst, aus Teilen von vorherig aufgestellten Abteilungen). Laut der Website [1] war das am 3. September 1918.

Das kann meiner Meinung nach einfach nicht stimmen, weil Herr Reuter schon am 26. April 1918 für eine Minenwerfer-Kompanie tätig war die zu diesem Regiment gehörte. Vielleicht liege ich hier falsch und gibt es eine einfache Erklärung für diesen Gegensatz.

Viele Grüße,

Emiel

[1] https://wiki.genealogy.net/RIR_236
 
HWS-NRW Am: 15.11.2023 21:44:33 Gelesen: 16353# 777 @  
Hallo Emiel,

schaue doch bitte mal hier [1] hinein.

mit Sammlergruß
Werner

[1] https://wiki.genealogy.net/Minenwerfer_(WK1)
 
evwezel Am: 16.11.2023 00:10:25 Gelesen: 16334# 778 @  
@ HWS-NRW [#777]

Hallo Werner,

das hilft leider nicht viel weiter. Wenn ich Deinen Link folge, wird ein Übersicht der Minenwerfer-Kompanien gezeigt. Ich habe jetzt alle Links kontrolliert (unter “nummerische Auflistung”) und nur bei der Minenwerfer-Kompanie 251 [1] wird das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 236 erwähnt:

“03.09.1918 Die Minenwerferkompanie wurde verwendet um die Minenwerfer-Kompanien der Regimenter Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 234, Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 235, und des Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 236 aufzustellen.”

Wie gesagt, stimmt das nicht überein mit dem Datum auf meiner Feldpostkarte.

Viele Grüße,

Emiel

[1] https://wiki.genealogy.net/MWK_251
 
charly999 Am: 16.11.2023 07:53:47 Gelesen: 16287# 779 @  
@ evwezel [#778]

Da kann es verschiedene Erklärungen geben, z.B. Fehler auf der Webseite oder in der Literatur. Wahrscheinlichste Erklärung ist m.E., daß die Minenwerferkompanie der Reserveinfanterieregimenter schon einige Zeit vor dem 03.09.1918 auf dem Kommandowege aufgestellt und erst später formal etatisiert worden sind. Das war nicht ungewöhnlich.

charly999
 
evwezel Am: 16.11.2023 08:03:29 Gelesen: 16285# 780 @  
@ charly999 [#779]

Guten Morgen Charly999,

Deine letztgenannte Erklärung klingt sehr plausibel. Vielen Dank fürs Mitdenken!

Mit herzlichem Sammlergruß,

Emiel
 
DFP14-18 Am: 17.11.2023 18:57:05 Gelesen: 16007# 781 @  
Hallo Emiel,

die Angabe " 03.09.1918 MW-Komp. aufgestellt unter Heranziehung von MW-Komp. 251" ist durch Primärliteratur gesichert. Siehe [1]

Insofern liegt sehr wahrscheinlich kein Fehler in der Literatur oder der Web-Seite vor. Es besagt jedoch nicht, ob es nicht doch schon länger eine Minenwerfer-Abt. gegeben hat, die möglicherweise abgegeben wurde. Darüber ist nach meinen Recherchen keine Info zu erhalten.

Auch wäre es interessant, ob Stempeldatum und handschriftliche Datumsangabe überein stimmen, denn Stempeldaten-Irrtümer sind wirklich nicht selten. Deshalb wäre es immer schön, wenn bei solchen Fragen beide Seiten des Beleges abgebildet werden. Auch im Text können oft Hinweise stehen. Vielleicht kannst Du noch die Textseite zeigen.

Eine so große zeitliche Lücke zwischen Aufstellung und Etatisierung (5 Monate) ist für mich wenig wahrscheinlich und auch nicht sinnvoll für eine MW-Abteilung.

Beste Grüße
Uli

[1] Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914-1918; Infanterie, Band 2 Reserve- und Landwehr-Infanterie; Seite 190.
 
evwezel Am: 17.11.2023 21:54:45 Gelesen: 15968# 782 @  
@ DFP14-18 [#781]

Guten Abend Uli,

vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich kann bestätigen, dass das Stempeldatum und die handschriftliche Datumangabe tatsächlich überein stimmen (das heißt, die Feldpostkarte wurde geschrieben am 25. April 1918 und ist am 26. April verschickt worden). Der Text auf der Rückseite enthält keine weiteren Hinweise.

Viele Gruße,

Emiel

--
Geschrieben, den 25. April 1918

Sehr geehrter Herr Oberlehrer!

Im Jahrbuch unserer K.V. sehe ich Sie auch
noch in Euskirchen. Sie sind erstaunt, von mir
etwas zu hören, ein Schüler derjenigen Klasse, die
den Lehrern damals durch ihre Streiche große Kopf-
schmerzen machte! Ich habe mich bis heute redlich
geschlagen und bin auch in der Offensive wieder an der
heißesten Ecke gelandet. Solange alles gut geht, mags
sein. Wie geht es Ihnen in dem langweiligen Euskir-
chen? Hoffentlich bringt der Frieden bald lustigere
Tage! Mit herzlichen Grüßen
verbleibe ich Ihr
Reuter.

---

 
reichswolf Am: 07.01.2024 15:06:35 Gelesen: 9741# 783 @  
@ reichswolf [#766]
@ DFP14-18 [#767]

Heute zeige ich den Stempel Königl. Reservelazarett * Aachen II * Brief- Stempel. auf Ansichtskarte nach Mayen vom 9.5.1916 mit Tagesstempel AACHEN * 1 u.



LG,
Christoph
 
evwezel Am: 19.01.2024 16:30:49 Gelesen: 8556# 784 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich möchte gerne etwas fragen, was für Euch höchstwahrscheinlich sehr einfach zu beantworten ist.

Laut mehrere Quellen sind während des Ersten Weltkrieges mehr als 28 Milliarden Feldpostsendungen befördert worden. Zum Beispiel:

Die Welt [1]

„Allein die Deutsche Reichspost transportierte im Ersten Weltkrieg 28,7 Milliarden Sendungen zwischen Front und Heimat.”

Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost 1914-1918 [2]

„Während des ersten Weltkriegs wurden etwa 28 Milliarden Postsendungen durch die Feldpost befördert.”

Ebert, Jens (Hrsg.): Vom Augusterlebnis zur Novemberrevolution. Briefe aus dem Weltkrieg 1914-1918.

„Fast 29 Milliarden Postsendungen wurden während des Ersten Weltkriegs verschickt, der deutlich größere Teil an die Front. “

Könnte mir jemand sagen worauf diese Anzahl der Postsendungen basiert ist? Handelt es sich hier um eine geschätzte Anzahl? Oder kann diese Aussage auch durch zeitgenössische Unterlagen belegt werden?

Mit herzlichem Sammlergruß,

Emiel

[1] https://www.welt.de/geschichte/article187833332/Feldpostbriefe-Erster-Weltkrieg-Alle-die-Koepfe-abgerissen.html
[2] https://www.deutsche-feldpost1914-18.de/
 
evwezel Am: 23.01.2024 20:58:07 Gelesen: 8080# 785 @  
@ evwezel [#784]

Leider hat noch niemand sich gemeldet mit einer Antwort auf meine Frage. Deshalb habe ich diese Frage auch an das Museum für Kommunikation in Berlin weitergeleitet. Heute Abend bekam ich eine sehr freundliche Rückmeldung von Dr. Veit Didczuneit, der tätig ist als Abteilungsleiter der Sammlungen. Er schrieb mir folgendes:

Folgende Quellen und Publikationen geben Auskunft über die Feldpost und das Feldpostaufkommen im Ersten Weltkrieg:

1. Verkehrszahlen für das Reichs-Post- und Telegraphengebiet Kalenderjahr 1918 (und vergleichsweise 1917, 1916, 1915, 1914 und 1913, aufgestellt vom Statistischen Büro des Reichspostministeriums im Oktober 1919, nichtveröffentlichte ungedruckte Zusammenstellung, Bundesarchiv

2. Ministerialrat Schracke, Geschichte der deutschen Feldpost im Kriege 1914/18, Berlin 1921.

3. Handwörterbuch des Postwesens, Berlin 1927, S. 232.

4. Ministerialrat Brümmleef, Statistische Ergebnisse des Post- und Telegraphenverkehrs während der Kriegsjahre 1914/1918. In: Archiv für Post und Telegraphie, 2/1932, S. 56.

Die Antwort war also gar nicht so einfach wie ich dachte.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 01.03.2024 17:01:45 Gelesen: 2746# 786 @  
Hallo zusammen,

meine Frage vom 23. September 2023 ist hier leider noch nicht beantwortet worden, [#758].

Nun lese ich gerade in „Deutsche Feldpost 1914-1918” folgendes (Seite 102):

„Es gab auch Schützengraben-Briefkasten, die von den Einheiten unterhalten wurden. Aus Kontrollgründen war aber die Einlieferung von Feldpostsendungen über Briefkästen im Übrigen nicht vorgesehen und unzulässig. Trotzdem kam es immer wieder vor, dass Sendungen über den Briefkasten eingeliefert wurden. Da sie besonders geprüft werden mussten, finden sich Verzögerungsstempel: „Aus dem Briefkasten” „Verzögert weil aus dem Straßenbriefkasten/Verordnung……/“.

Das beantwortet ein Teil meiner Frage. Weißt jemand vielleicht, ob diese Verordnung (beschrieben im Beitrag [#758]) irgendwo veröffentlicht wurde?

Ein schönes Wochenende wünscht Euch

Emiel
 
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