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Thema: (?) (771) Deutsches Reich Feldpost 1. Weltkrieg
Das Thema hat 787 Beiträge:
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vals59 Am: 04.11.2018 15:59:54 Gelesen: 398765# 538 @  
@ Totalo-Flauti [#512]
@ vals59 [#513]

Hallo Totalo-Flauti,

anbei ein Brief von General-Oberst von Falkenhausen, Oberbefehlshaber der 6. Armee. Dieser Brief wurde am 25. April 1917 gesandt. Obwohl es sich um kein Einschreiben handelt, trägt dieser Brief das Nummerstempel der Feldpostexpdition des Armeeoberkommandos 6. Hier ist dieses Stempel violett, anstatt wie gewöhnlich schwarz zu sein. Es scheint, daß die Post des Oberbefehlshabers von eine besondere Behandlung profitierte.



Grüss aus Frankreich.
Emmanuel.
 
Totalo-Flauti Am: 04.11.2018 18:47:47 Gelesen: 398660# 539 @  
@ DFP14-18 [#537]
@ vals59 [#538]

Vielen Dank für Eure Hilfe und Hinweise. Ich bin begeistert.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.
 
Seku Am: 09.11.2018 15:23:42 Gelesen: 397057# 540 @  
Nachrichten von der fernen Front aus dem Museum für Kommunikation in Nürnberg

Spannende Quellen: Feldpostbriefe aus dem Ersten Weltkrieg nun abrufbar - Etliche Stempel sind für unser Hobby auch dabei

Es war die einzige Möglichkeit, um miteinander in Kontakt bleiben zu können — wenn auch sehr spärlich. Während des Ersten Weltkriegs war die Feldpost auch der einzige Trost zwischen Heimat und Front. Nun können 735 Briefe digital abgerufen werden und gewähren damit einen spannenden Einblick in die deutsche Geschichte.

https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/searchresults?query=&offset=0&rows=20&facetValues%5B%5D=provider_id%3DK7IKSC32MCY44PTK3FTXDITZ6IJFYKXJ&isThumbnailFiltered=false
 
Seku Am: 10.11.2018 20:17:06 Gelesen: 396821# 541 @  
@ [#540]

Zur Vertiefung:


 
HWS-NRW Am: 10.11.2018 21:48:48 Gelesen: 396800# 542 @  
Hallo,

sitze gerade wieder bei der Durchsicht meiner fertig gestellten Kapitel für ein neues Buch über das "Militärsanitätswesen in Berlin" und da fiel mir diese Postkarte auf, die ich auch in einem weiteren Forum hier einstellen könnte,da ich in dieser Klinik in Berlin mal für ein paar Jahre gearbeitet habe.



FP-Karte, geschrieben im Mai 1915 im Vereins-Lazarett "Oskar-Helene-Heim" in Berlin-Zehlendorf mit violettem Oval-Briefstempel und Zweikreis-Stegstempel des Postamtes ZEHLENDORF (WANNSEEBAHN) 1.

mit Sammlergruß
Werner
 
DL8AAM Am: 03.12.2018 02:34:00 Gelesen: 391218# 543 @  
Heute beim Aufräumen bei meinen Vater, eigentlich ein Bund-Abo-Sammler, gefunden.

Sicherlich für den Spezialisten komplett "langweiliger" Massenstandard, trotzdem nutze ich die beiden Karten mal, um den Thread wieder etwas nach Oben zu holen ;-) Da ich die Schrift nicht lesen kann, zeige ich die Rückseite einfach kommentarlos, sorry.

4. Kompagnie des Landwehr-Infrantrie-Regiment Nr. 6
(V. Armee-Korps > 3. Landwehr-Division > 17. Landwehr-Infanterie-Brigade > Landwehr-Infrantrie-Regiment Nr. 6 > 4. Kompagnie)



K.D. Feldpostexped. der 3. Landwehr.-Div. / b - "7.2.17 2-3N"

und 8 Monate später wurde von dort dann nur noch ein aptierter, stummer Tarnstempel eingesetzt



K.D. Feldpost / a - "18.10.17 2-3N"

Beigesteller Briefstempel in beiden Fällen: 4. KOMPAGNIE LANDW.-INF-REGT.№6.

Gruß
Thomas
 
DFP14-18 Am: 06.12.2018 23:49:38 Gelesen: 390614# 544 @  
@ DL8AAM [#543]

Hallo Thomas,

hier zeige ich die gleichen Stempel der beiden Karten, jeweils der Original-Stempel des einen und den ausgestanzten Stempel des anderen Beleges.



Dies ist der Urstempel Deines Beleges vom 18.10.17, der im Februar 1917 ausgestanzt wurde. Er ist bis zum 15.12.1916 nicht ausgestanzt nachgewiesen



Dies ist der im Februar 1917 ausgestanzte Stempel Deines Beleges vom 7.2.17 der 3. Landwehrdivision (Deutsche Feldpost 747). Auch der Truppenstempel wurde ausgestanzt!

Beide Belege wurden ebenfalls von Angehörigen des Landwehr-Infanterie-Regiments 6 / 3. Landwehr-Division geschrieben.

Die 3. Landwehrdivision hatte im Kriegsverlauf insgesamt 7 Feldpost-Stempel in Gebrauch:

5 Vollstempel = "Ur"-Stempel (Verwendung zwischen September 1915 und Februar 1917), wovon zumindest 3 ab Februar 1917 ausgestanzt wurden
1 Tarnnummernstempel mit der Inschrift " Deutsche Feldpost *747* "
1 stummer Stempel mit der Inschrift " Deutsche Feldpost *** "

In den ersten Monaten des Krieges 1914 besaß die 3. Landwehr-Division noch keine der typischen Feldpoststempel, hier kamen Rechteck-Gummistempel in Verwendung, die sehr selten sind.

Gruß Uli
 
GSFreak Am: 24.12.2018 12:47:10 Gelesen: 385491# 545 @  
Hier eine Feldpostkarte "Das Schlachtfeld in den Vogesen. Mülhausen und Umgebung", geschrieben am 23.04.1915, es findet sich nur ein Setzkastenstempel: Sold.Brief L.J.R. 123 / 10. Komp. Geprüft".



Gruß Ulrich
 
DFP14-18 Am: 25.12.2018 14:35:32 Gelesen: 385362# 546 @  
@ GSFreak [#545]

Hallo Ulrich,

es handelt sich um den Zensurstempel des 123. Landwehr-Infanterie-Regimentes. Feldpost-Sendungen wurden schon bei der Truppe selbst stichprobenartig der Zensur unterzogen, oft auch nur handschriftlich durch durch Kommandierende der Truppe. Besonders häufig geschah dies im Elsass, da man hier in erhöhtem Maße Spionagetätigkeit oder einfach Verrat befürchtete. Nicht bei der Truppe zensierte Karten/Briefe wurden dann öfters durch die Postüberwachungsstellen im Deutschen Reich zensiert.

Das ( württembergische) LIR 123 gehörte zur 51. Landwehr-Infanterie-Brigade (LIR 119 und 123) der 7. Württembergischen Landwehrdivision, welche am 27.1.1915 aufgestellt wurde. Die direkte Nachbarschaft vom französischem Elsass und Württemberg stellte aus militärischer Sicht (u.a. familiäre oder freundschaftliche Bindungen) eine besondere Gefahr für verräterische Handlungen dar. Die abgebildete Karte hatte zudem eine Adresse nach Münsingen auf der württembergischen (schwäbischen) Alb.

Zur Doku des LIR 123 hier noch 2 unzensierte Feldpostkarten vom April und Oktober 1915, geschrieben im Elsass und nicht an Adressen in der Heimat gerichtet sondern an Soldaten bei anderen Divisionen. Diese Karten zeigen zwei verschiedene Truppenstempel (auch Soldatenbrief-Stempel oder kurz S.B. -Stempel genannt) und den Feldpoststempel (hier Kat-Nr. 1393) der 7. Landwehr-Division.



Gruß Uli
 
Totalo-Flauti Am: 29.12.2018 16:33:59 Gelesen: 384809# 547 @  
Liebe Sammlerfreunde,

zur Weihnachtsfeier des Vereins bekam ich den folgenden Brief der Postsammelstelle 2 in Leipzig von einem Sammlerfreund überreicht (siehe auch Beiträge [#512] ff). Ziel der Mannschaftsbriefe war die Feldpoststation 110 in Kutno. Soweit ich die Daten aus dem Netz richtig lese, muß Kutno bis zur Auflösung der 9. Armee Ende Juli 1916 in deren Zuständigkeitsbereich gelegen haben. Insbesondere die 3. Garde-Division wurde in den Kampfhandlungen im Raum Kutno/Lodz eingesetzt.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
DFP14-18 Am: 31.12.2018 17:44:02 Gelesen: 384365# 548 @  
@ Totalo-Flauti [#547]

Hallo!

Zuerst mal alles Gute für 2019!

Zu Deinem Beleg kann man erst Näheres sagen, wenn man das Datum genauer weiß. In 1916 ist im Bereich Kutno so einiges an Veränderungen an Truppen geschehen. In wieweit da die 9. Armee (neu oder alt) ins Spiel gebracht werden kann ist sehr vage.

Belegt ist an Standorten der Feldpost 110 folgendes:

Kutno 04.02.1915 - 22.09.1915.
Grodek (östlich Bialystock) vermutlich von Ende 1915 bis April 1918
danach Rositten (Rjeshitza) bei Dünaburg; bis wann ist unklar. In der Feldpostübersicht vom 18. September 1918 ist für das 2. Landst.Inf.Batl. Gera (XI.25) die Feldpoststation 110 (keine Ortsangabe) aufgelistet! Frühere FPÜ gibt es leider nicht.

Die Belege in meiner Sammlung vor Februar 1917 (8 Stück) passen zu den obigen Angaben, weisen aber keine genauen Ortsangaben auf.

Ich selbst besitze 2 Feldpostkarten der Feldpostatation 110 ( Deutsche Feldpost Nr. 110) nach Februar 1917, also der Zeit in denen auf normalen Belegen nur noch Tarnstempel verwendet werden durften. Diese bilde ich hier ab.



Bialystock passt also genau zum Datum im August 1917.



Absender beim 2. Landst.Inf.Batl Gera (XI/20). Die FPÜ 253 vom 18.9.18 listet die Einheit bei DFP 110 auf. Dünaburg passt also auch!

Dein Beleg mit Adresse Feldpost "110 Kutno" müsste also 1915 verschickt worden sein! Für 1915 passt auch die vermutete 9. Armee.

Beste Grüße
Uli
 
Totalo-Flauti Am: 01.01.2019 11:13:26 Gelesen: 384201# 549 @  
Lieber Uli,

vielen Dank für Deine Hinweise zu meinem Beleg!

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.
 
Totalo-Flauti Am: 03.02.2019 11:53:21 Gelesen: 378149# 550 @  
Liebe Sammlerfreunde,

eine Postkarte aus Leipzig vom 29.10.1914 nach Rixheim im Elsass. Leider ist die erste Zeile des Briefstempels der Einheit nicht richtig lesbar. Der Rekrut Johann Busner schreibt ein wenig von seinem Alltag der Einsatzsvorbereitung in Leipzig:

"Leipzig L. den 29/10/14 Gruss an Familie Josef Welter
Salú Robert u. Familie
Bin hier in einer Schule
einquartiert. Habe jeden Tag
Exerzieren. Am Sonntag (25.10.)
waren wir in Leipzig. Da
gibts viele Sehenswürdigkeiten.
Wir waren hier bis Abends 9 Uhr
und dann gingen wir wieder nach
Lindenau. 1 Std. von Leipzig weg.
Bitte Addr. von Eurem Jungens.
Viele Grüße sendet Johann Busner
3'tes Rekruten Depat.
Ersatz-Landwehr Inft.Regt. Nr.106
Leipzig-Lindenau
Uhlandstrasse Stube 7."

Die Soldaten waren nicht mehr auf der in Jahr 1914 stattfindenden BUGRA in Leipzig. Diese wurde am 18. Oktober (eine Woche vor dem Ausgang) geschlossen. Ich denke, das die Karten dann auch billiger abgegeben wurden.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
inflamicha Am: 03.02.2019 11:58:56 Gelesen: 378145# 551 @  
@ Totalo-Flauti [#550]

Hallo Michael,

der Formationsstempel ist eindeutig lesbar - mehr als S.B. für Soldaten- Brief steht nämlich nicht in der ersten Zeile.

Gruß Michael
 
Totalo-Flauti Am: 03.02.2019 12:36:35 Gelesen: 378134# 552 @  
@ inflamicha [#551]

Lieber Michael,

vielen Dank. Bin ich nicht drauf gekommen.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.
 
Totalo-Flauti Am: 10.02.2019 21:17:47 Gelesen: 376295# 553 @  
Liebe Sammlerfreunde,

wie in den Beiträgen [#512] ff habe ich jetzt wieder einen für mich außergewöhnlichen Beleg zur Feldpost bekommen. Es handelt sich diesmal nicht um ein Briefumschlag sondern um einen Aufkleber. Die Ränder der Rückseite sind wie Briefmarken mit Leim vorbereitet. Mein Beleg ist für eilige Briefe an das 3. Bataillon des Reserveinfantrieregiments 102 genutzt worden.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
Latzi Am: 26.02.2019 18:46:48 Gelesen: 373348# 554 @  
Liebe Feldpostprofis,

über Erläuterungen zum folgenden Beleg würde ich mich freuen. Er stammt gemäß rückseitiger Absenderangabe erkennbar von einer Dame aus Basel/Schweiz und wurde "eben über die Grenze" in St. Ludwig aufgegeben, was man zur Portoersparnis vor dem Krieg häufiger findet. Was aber hat es mit der "Vermittlungsstelle für den Postverkehr" auf sich. Die Armee-Abteilung A war nach wikipedia die obere Kommandobehörde für die Verteidigung des Elsass. Handelt es sich hier um eine Art Vermittlungsstelle, die dann den richtigen Truppenteil raussuchte, bei der ein bestimmter Soldat eingesetzt war, wenn die Einheit nicht auf der Adresse angegeben wurde? Kann jemand die in Rot vermerkte Einheit, an die der Brief in der Folge gerichtet wurde entziffern?

Grüße
Lars


 
DFP14-18 Am: 27.02.2019 21:52:15 Gelesen: 373120# 555 @  
@ Latzi [#554]

Hallo Lars,

Du liegst da eigentlich völlig richtig. Feldpostbrief in St Ludwig aufgegeben (Portoersparung als Erklärung sehr wahrscheinlich). Post im Elsass wurde fast durchweg zensiert, deshalb der Zensurstempel. Man befürchtete hier ganz besonders Spionagetätigkeit der Bevölkerung mit deutschen oder französischen Wurzeln.

Die Adresse ist schon außergewöhnlich. Mit der mehr als spärlichen Angabe nur des Namens des Soldaten "Stenzel" würde üblicherweise eine Rücksendung erfolgen. Warum dies hier nicht geschah, darüber kann man nur spekulieren. Die Sendung ins neutrale Ausland aus dem Elsass heraus könnte ein Grund gewesen sein. Nun ist es auf der Abbildung leider nicht erkenntlich, ob oder was für ein Verschluss-Streifen angebracht wurde? Eher wahrscheinlich scheint mir die These, dass besagter "Stenzel" selbst bei der Vermittlungsstelle für den Postverkehr (...) eingesetzt und tätig war. Dann wäre er dort ja auch relativ leicht zu finden gewesen. Vermutlich wurde er inzwischen aber als Soldat in der Garnison Strassburg verwendet, deshalb die Umadressierung in roter Tinte.

Die neue Adresse lautet: 5 Korp 8 Komp II. Batl / Garnison Regt Stab (durchgestrichen) Strahsburg. Auch wurde der Adressat nun " Ldstmann" (Landsturmmann) benannt.

Der Armee-Abteilung A wurde u.a. die Garnison Strassburg unterstellt. Hier hat es Garnison-Truppen gegeben, die z.T. aus dem Divisionsverband herausgelöst waren. Dies scheint hier der Fall zu sein.

Ansonsten sagt der Stempeltext ja aus, was diese Verteilungsstelle zu tun hatte, eben die Post beim Armee-Oberkommando der Armee-Abt. A zu verteilen, denn diese Abteilung war über eine größere Fläche und Truppenteile verstreut.

Hoffe, das hat ein wenig geholfen.

Gruß Uli
 
Latzi Am: 28.02.2019 18:57:38 Gelesen: 372935# 556 @  
@ DFP14-18 [#555]

Herzlichen Dank für Deine Bemühungen. Der Verschlussstreifen ist übrigens neutral ohne Kennzeichen, so dass man leider nicht einmal sicher sein kann, dass er "amtlich" angebracht wurde.

Lars
 
DFP14-18 Am: 03.03.2019 17:55:17 Gelesen: 372111# 557 @  
@ Totalo-Flauti [#553]

Hallo, komme leider erst heute zu einer Antwort.

Der Aufkleber kommt von der Postsammelstelle Leipzig, das ist klar. Je nach Anzahl der dort eingegangenen Briefe/Karten an eine Einheit, wurden diese in große Umschläge eingelegt zur Weiterbeförderung oder es wurde ein Bund gefertigt bei dem obenauf ein entsprechender Zettel angebracht wurde.

In diesem Fall handelte es sich um "eilige Briefe" an das Res.Inf.Regt. 102. Möglicherweise war auch gerade kein entsprechender Umschlag vorhanden, deshalb der Zettel.

Als Beispiel habe ich einen solchen Umschlag von der Postsammelstelle Berlin c abgebildet.



Beste Grüße
Uli
 
Totalo-Flauti Am: 03.03.2019 22:18:39 Gelesen: 372072# 558 @  
@ DFP14-18 [#557]

Danke für Deine Ausführungen, Uli.

Liebe Sammlerfreunde,

ein Brief vom 09.07.1918 aus Leipzig-Thonberg an den Unteroffizier Paul Stier. Der Brief ging zurück an den Absender. Laut der Bleistiftnotiz galt der Unteroffizier wohl als vermisst. Das 183. sächs. Infanterie-Regiment unterstand zu dieser Zeit der 192 Infanterie-Division. Die Division kämpfte vom 13.5. bis 7.8.1918 an der Ancre, Somme und Avre in Frankreich. Den Brief mit solch ein Vermerk wieder zurück zu bekommen, war für den wahrscheinlich nahestehenden Absender bestimmt nicht schön.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
olli0816 Am: 07.03.2019 15:15:20 Gelesen: 371156# 559 @  
Hallo zusammen,

nach langer Zeit möchte ich hier eine Postkarte zeigen, die ich schon länger besitze:



Sie zeigt die Bahnhofstraße von Pillkallen oder Schloßberg. Wie man sieht, ist da vieles zersört worden. Pillkallen lag in Ostpreussen und heißt heute auf gut russisch Dobrowolsk.

Damit man eine Idee hat, wo das liegt:



Die Karte wurde als Feldpostkarte verwendet und an eine Frau Hedwig Günther nach Plauen versendet. Wobei versendet ist fraglich, da leider kein Stempel auf der Karte zu finden ist:



Der Ort wurde in der Anfangsphase des 1. Weltkrieges ganz schön mitgenommen. Im August 1914 von den Russen besetzt und bei der ersten Besetzung kaum zerstört. Die Deutschen eroberten ihn zwischenzeitlich wieder zurück und im November besetzten die Russen den Ort wieder. Dabei wurde er stark zerstört, das zeigt die Abbildung der Karte. Die Kirche im Hintergrund auf der Karte ist die evangelische Kirche. Ich habe dazu ein Foto bei GenWiki gefunden:



Es muss mal ganz hübsch dort gewesen sein. Von GenWiki noch ein zweites altes Foto, was mir sehr gut gefallen hat:



Es zeigt die damalige Hauptstraße. Ich war 1992 fast am Anfang der Öffnung für Ausländer im russischen Teil Ostpreussens in Kaliningrad, Tilsit und anderen Orten. Es stehen in Pillkallen sicher noch einige Häuser aus der damaligen Zeit, aber ich denke, es wird ziemlich trostlos sein. Kalinigrad hat sich inzwischen zwar stark zum besseren verändert, aber die Umgebung ist durch Abwanderung sehr einsam.

Wer mehr Geschichte mag, hier der Link aus GenWiki mit noch mehr Fotos:

http://www.http://genwiki.genealogy.net/Pillkallen

Grüße Oliver
 
hajo22 Am: 07.03.2019 18:24:08 Gelesen: 371110# 560 @  
Feldpostbrief vom 23.7.1918 aus Obernkirchen an einen Flugzeugmechaniker bei der Seeflieger Station Tschanak/Türkei. Deutsche Militärmission Türkei, Marine Sonderkommando.

Der Brief lief über das Marine Postbüro in Berlin.



hajo22
 
DFP14-18 Am: 15.03.2019 22:04:15 Gelesen: 369701# 561 @  
@ Totalo-Flauti [#558]

Guten Tag mal wieder!

Das Gebiet der Rücksende-Post der Feldpost im 1. Weltkrieg ist enorm umfangreich. Im Lauf der Jahre hat sich so manches bei mir angesammelt. Leider sind oft traurige Schicksale damit verbunden. Gerade in der ersten Zeit des Krieges tragen die Rücksendebelege lediglich den Stempel oder die Bemerkung "zurück". Bald gab es Anweisungen, den Grund dafür anzugeben (auch in den Feldpostübersichten zu finden). Das führte dazu, dass oft nur lapidar angegeben wurde z.B. "tot" oder gar nur ein Kreuz. Später wurde weiter verfügt, dass die Angaben einfühlsamer sein müssen. Nun findet man vermehrt Hinweise wie "+ auf dem Felde der Ehre" oder "für´s Vaterland" und viele andere Bemerkungen. Die Hinweise wie "verwundet" oder "vermisst" konnten zumeist nicht näher beschrieben werden, da Genaues ja dann oft nicht bekannt war.

Hier zur Dokumentation ein schöner Beleg, den ich gerade erstehen konnte.



Der Grund der Zurücksendung war laut Notiz: Verw[undet] Laz[arett] unbek[annt] zurück

Auf der Rückseite (Textseite) wurde ein Zettel aufgeklebt als Benachrichtigung für den Absender mit genauer Begründung. (Formular F 14 IIa / Druck von 1914). So etwas ist wirklich selten. Es ist erstaunlich, wie gut sich der Beleg erhalten hat.

Viel Spass und Freude für alle Feldpostfreunde
Uli
 
Latzi Am: 16.03.2019 09:41:30 Gelesen: 369648# 562 @  
@ DFP14-18 [#561]

In Ergänzung dazu ist es dem Adressaten dieses Briefes schlechter ergangen "Heldentot gestorben" - fraglich ob das die Angehörigen getröstet hat.


 

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