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Thema: (?) (57-58/66) Marken bestimmen: Cape of good Hope
astrall Am: 19.11.2010 16:01:11 Gelesen: 53673# 1 @  
Briefmarken Cape Hope

In einem alten Wälzer habe ich Briefmarken von "Cape Hope" gefunden und kann sie nirgends zuordnen.

Wer kann da weiterhelfen? Vielen Dank vorab.
 
Rainer HH Am: 19.11.2010 16:08:00 Gelesen: 53670# 2 @  
Schau einmal hier http://www.klassische-philatelie.ch/cogh/cogh_intro.html

Schönes Wochenende, Gruß Rainer
 
Christian Am: 19.11.2010 16:32:16 Gelesen: 53659# 3 @  
@ astrall [#1]

Hallo,

Cape of good hope = Kap der guten Hoffnung war bis 31.5.1910 britische Kolonie, bevor sie zusammen mit Transversaal, Oranje-Kolonie und Natal zur Union von Südafrika zusammengeschlossen wurde.

Im Michel sind die Marken unter Südafrika zu finden. Im Scott unter Cape of good hope. Wenn du keinen entsprechenden Katalog besitzt, stell doch die Marken ein, dann gibt es sicher eine Auskunft.

Grüße

Christian
 
Richard Am: 27.02.2011 08:20:54 Gelesen: 53368# 4 @  
Damit mal eine der schönen Dreiecksmarken gezeigt wird, unser Mitglied Torsten Hornung bietet gerade eine Marke dieses Gebiets an:

SÜDAFRIKA, KAP DER GUTEN HOFFNUNG, CAPE OF GOOD HOPE, MiNr. 2Iy, 4P 1855, vollrandig, StTdr. Perkins, Bacon&Co., gestempelt, tadellos, MICHEL-Katalogwert: 65,00 €.



(Quelle: http://cgi.ebay.de/CAPE-OF-GOOD-HOPE-MiNr-2Iy-4P-1855-gestempelt-65-/310296935104?pt=Briefmarke&hash=item483f237ac0 )

Schöne Grüsse, Richard
 
Germaniaanhänger Am: 09.12.2014 11:13:57 Gelesen: 47554# 5 @  
Hallo erstmal,

von den Kapdreiecken habe ich auch 3 Stück, aber ob die was Wert sind, keine Ahnung.

Hier mal die Scans:





Liebe Grüße
 
0nickyet Am: 12.12.2014 19:25:56 Gelesen: 47470# 6 @  
Hallo,

da bin ich gern behilflich, und fange oben links.

Nach ersten Dafürhalten ist die Marke echt, und stammt von der Platte B, Farbton im Scan nicht ganz eindeutig: 'pale rose lilac' oder 'deep rose lilac', demnach entweder Scott Gibbons 7 oder 7b. In Topzustand spricht Stanley Gibbons 2007 von GBP 200 bzw. GBP 300, und der South African Stamp Colour Catalogue 2014 von ZAR 5000 bzw. ZAR 7000.

Den Zustand würde ich im Vergleich als "schön", aber nicht optimal bezeichnen: Der Rand ist bei "six" sehr nah und fusselig, Druck und Erhaltung sind nicht optimal. Über den Stempel muss ich noch einmal recherchieren. Insgesamt sehr schöne Marke vom Ausgabetag 18. Februar 1858.
 
0nickyet Am: 12.12.2014 19:30:41 Gelesen: 47466# 7 @  
Dann handelt es sich bei der grünen One Shilling-Marke ganz defintiv um Platte A, auch in der Echtheit lege ich mich fest, die Kennzeichen sind eindeutig. Farbton ist 'dark green', es ist Scott Gibbons 8b von 1859.

In Topzustand kalkuliert Scott Gibbbons GBP 500 und der SACC 2014 mit ZAR 8000. Aber die Marke ist fast ohne Rand, und daher muss man mit ganz erheblichen Abschlägen rechnen. Durchaus sammelwürdig, allerdings ist dieser Zustand sehr häufig zu finden und man sollte sich vom Katalogpreis nicht täuschen lassen.
 
0nickyet Am: 12.12.2014 19:42:20 Gelesen: 47463# 8 @  
Bei der blauen Four Pence-Marke habe ich leichte Zweifel wegen der Echtheit, das kann aber am Scan liegen (vermutlich schwer herauszufinden, ob sie einen Anker als Wasserzeichen hat). Der Druck scheint nicht gut (nicht unbedingt typisch) und auch der Stempel ist verwischt: die drei Kreise müssten eigentlich die Buchstaben 'C' - 'G' - 'H' zumindest erahnen lassen. Bei Echtheit kann es nur Platte A sein. Die Breitrandigkeit und der fast volle Stempel sind natürlich toll.

Die Marke ist eindeutig die blaue Scott Gibbons 6a auf weißem Papier von 1855, der Katalogwert ist SG 2007 mit GBP 50 und SACC 2014 mit ZAR 700, allerdings rechtfertigen Rand und Stempel in diesem Fall sogar einen leichten Aufschlag. Echtheit vorausgesetzt - auf die ich mich ohne Lupe nicht festlegen würde.

Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen.

Herzlicher Gruß,
Jürgen
 
Germaniaanhänger Am: 14.12.2014 10:55:36 Gelesen: 47403# 9 @  
@ 0nickyet [#6]

Hallo Jürgen,

ich danke dir wie verrückt für die guten Informationen über diese Marken.

Bei der 4 Pence ist ein Anker drin, habe die mal ins grelle Licht gehalten, das Briefpapier ist sehr dünn. Deshalb kann man gut einen Anker erkennen.

Der Stempel bei der 6 Pence würde mich auch interessieren, zudem ist dieser ja in roter Farbe.

Üblich war das sicherlich nicht.

Liebe Grüße und einen schönen 3 Advent
 
10Parale Am: 22.12.2014 21:56:17 Gelesen: 47304# 10 @  
Ich habe hier ein Brieflein von Kimberley (Nordkap/Südafrika)) mit einer Buntfrankatur "Cape of Good Hope", ich glaube es handelt sich um die Michel Nr. 23b und 25 (a oder b?) nach Friedberg in Hessen, doppelt abgeschlagen mit Stempel Kimberley C.G.H. (heisst wohl Cape of Good Hope vom ich schätze 1. August 1893, rückseitiger Ankunftsstempel von Friedberg vom 22.8.93.

Bin aber nicht sicher ob ich die Marken richtig erraten habe.

Wer hilft meine Vorarbeit zu bestätigen, kann etwas sagen und was mich interessiert, welche Landschaft beschreibt das Sammelgebiet "Cape of Good Hope", ist es das Gebiet um die Hauptstadt Kapstadt, Provinzen wie Westkap, Nordkap, gibt es Ostkap und Südkap oder wo sind die Grenzen dieses philatelistischen Spektrums?

Danke

10Parale


 
Cantus Am: 22.12.2014 23:49:43 Gelesen: 47281# 11 @  
@ 10Parale [#10]

Hallo,

schau hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Kapkolonie

(Kapkolonie = Kronkolonie Kap der guten Hoffnung / Cape of Good Hope)

Viele Grüße
Ingo
 
0nickyet Am: 25.12.2014 09:45:38 Gelesen: 47223# 12 @  
@ 10Parale [#10]

Hallo,

1893 war das Cape of Good Hope - neben Natal, Oranje Vrijstaat und der Zuid Afrikaanse Republik (im Sprachgebrauch der Briten "Transvaal") eine von vier Marken verausgabenden staatlichen Gebilden, aus denen 1910 schließlich Südafrika wurde. Die Grenzen veränderten sich durch politische Konflikte - 1893 ist kurz nach der Entdeckung von Gold am Witwatersrand, wodurch das britische Interesse am Transvaal immens vergrößert wurde und 1899 schließlich zum Krieg führte.

In Kimberley wurden 1867 Diamanten gefunden. Es lag zu der Zeit in "Griqualand West" (das Überdruck-Marken des Cape of Good Hope verausgabte), und wurde dann vom britischen Kap annektiert.

Die Bestimmung der beiden Marken ist letztlich nur mit Hilfe des Wasserzeichens möglich (Krone + CC oder Krone + CA oder Krone + Anker). Die Marken selbst sind nicht selten, aber der Beleg ist sehr schön und drei Wochen von Kimberley nach Oberhessen ist eine phantastische Leistung - so lange wartet man heute mitunter auch.

Merry Christmas,
Jürgen
 
0nickyet Am: 28.12.2014 14:16:32 Gelesen: 47141# 13 @  
@ 0nickyet [#12]

Es muss beim dritten Wasserzeichen natürlich nicht "Krone + Anker" heißen, sondern nur "Anker". Sorry für den faux pas.

Jürgen
 
10Parale Am: 29.12.2014 20:06:38 Gelesen: 47074# 14 @  
@ 0nickyet [#12]

Vielen Dank für diese Antwort, ist ja schon Geschichtsunterricht, und dafür ein extra Lob, bin jetzt etwas schlauer geworden.

Ich habe den Ankunftsstempel von Friedberg (Hessen) vom 22. August 1893 vorenthalten, hier im Nachtrag.


 
Ulf Am: 22.07.2016 11:13:37 Gelesen: 44077# 15 @  
Hallo zusammen,

ich habe mich in diesem Forum angemeldet, da ich im Internet darauf aufmerksam geworden bin.

Hier konnte unter anderem durch das Mitglied 0nickyet eine Bestimmung von den Dreiecksmarken Cape of Good Hope vorgenommen werden.

Ich stelle mal 3 Marken hier herein, die ich in einem alten Album gefunden habe.

Wäre super, wenn mir hier jemand etwas darüber sagen könnte.



Vielen Dank
Gruß Ulf
 
Lars Boettger Am: 22.07.2016 11:43:16 Gelesen: 44065# 16 @  
@ Ulf [#15]

Das sind Ganzfälschungen. Trennungslinien zwischen den Klischees sind auf den Originalmarken unbekannt.

Beste Grüsse!

Lars

[Redaktioneller Hinweis: Siehe auch Beitrag [#4] einer echten 4 Pence Marke ohne Trennungslinien.]
 
0nickyet Am: 23.07.2016 12:58:32 Gelesen: 43981# 17 @  
@ Ulf [#15]

Volle Zustimmung. Auch das Image ist entsetzlich. Es gibt die regulären Kapdreiecke zwar von abgenutzten Platten, aber nicht von schlecht gemachten Platten.
 
AfriKiwi Am: 25.07.2016 08:00:30 Gelesen: 43891# 18 @  
@ 10Parale [#14]

Etwas zu dem Absender:

From Wikipedia, the free encyclopedia

Sir Bernard Oppenheimer, 1st Baronet (13 February 1866–13 June 1921) was a South African-British diamond merchant and philanthropist.

Oppenheimer was chairman of Pniel's Ltd, the New Vaal River Diamond & Exploration Company, and Blaauwbosch Diamonds Ltd, and managing director of Lewis & Marks Ltd of Holborn. His brother, Sir Ernest Oppenheimer, was also heavily involved in the diamond industry.

In July 1917, Oppenheimer established a scheme for training disabled soldiers in diamond cutting at Brighton, England. The Bernard Oppenheimer Diamond Works (National Diamond Factories Ltd) opened on Lewes Road/Coombe Road (north side) on 17 May 1918.[1] It was mainly paid for by Oppenheimer himself and by Lewis & Marks. In 1920 it also opened branches in Cambridge, Wrexham and Fort William. By 1921 the works, including a second building on the opposite side of Coombe Road, employed about 2,000 men who were referred to it by the Ministry of Labour. New men received six months training, during which they were paid a maintenance allowance by the government, and were then virtually guaranteed employment at a good wage. The factory had a well-equipped clinic to provide ongoing care for the employees, many of whom were amputees or otherwise severely disabled. The business did not do well and closed in 1923, but reopened later the same year. It finally went into receivership in 1924.

For his work with the disabled, Oppenheimer was created a baronet in the 1921 New Year Honours.[2] He died suddenly six months later at the age of 55.

Grüße
Erich
 
Stefan Am: 10.09.2016 10:35:17 Gelesen: 43495# 19 @  
Bei der Sortierung von Briefmarken des Landes "Kap der Guten Hoffnung" fiel die obere Briefmarke auf:



Es handelt sich hierbei um die Mi-Nrn. 15 (oben) und zum Vergleich die Mi-Nr. 16 (unten) von 1875 bzw. 1877. Es ist auffällig, dass die obere Marke zu 1/2 Pence an der linken Seite keine Zähnung aufweist. Im Michelkatalog Süd- und Zentralafrika (2007, Band 6) ist kein Verweis/Katalogisierung auf Teilzähnungen vorhanden. Dies hatte ich allerdings auch nicht zwingend bei einem Überseegebiet erwartet.

Sind evtl. nähere Informationen in britischen oder südafrikanischen (Spezial-)Katalogen zu Zähnungsvarianten vorhanden?

Die o.g. Marken wurden von der britischen Druckerei De la Rue & Co. [1] gedruckt.

Gruß
Pete

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/De_La_Rue_(Unternehmen)
 
Lars Boettger Am: 10.09.2016 12:48:55 Gelesen: 43479# 20 @  
@ Pete [#19]

Salut Pete,

Deine Marke ist beschädigt, der linke Rand ist abgeschnitten. Es handelt sich um einen sog. "Wing Margin" (Bild von der Seite http://www.janssenstamps.com/site/images/full-size-images/CoGH045.jpg ).

Beste Grüsse!

Lars


 
Stefan Am: 10.09.2016 13:38:12 Gelesen: 43469# 21 @  
@ Lars Boettger [#20]

Es handelt sich um einen sog. "Wing Margin"

Dank dir für die Info. :-)

In [1] wird ein Bogen gezeigt, wo die "Wing Margin" zu sehen sind. Allgemein sind, soweit ersichtlich [2], Ausgaben aus der Produktion britischer Druckerei(en) bis 1901 (Ära der Queen Victoria) betroffen. Demnach handelt es sich um Stücke in der Mitte eines Schalterbogens. Wäre die Zähnung normal gesetzt worden, wäre m.E. zusätzlich ein schmaler Zwischensteg entstanden (analog z.B. Deutsches Reich Dauerserie "Krone/Adler" Mi-Nr. 45-52).

Ich hatte derartige Stücke bereits bei britischen Briefmarken gesehen, nahm allerdings eher einen versetzten Kammschlag als Ursache für die Übergröße an *g*

Aus der gleichen Sammlung wie die Stücke in Beitrag [#19] kommen die zwei nachfolgenden Exemplare, sog. "Kapdreiecke". Lässt sich die Katalognummer bestimmen? :-)





Gruß
Pete

[1] http://www.stamp-collecting-world.com/britishstamps_spview.html
[2] http://gbstamp.co.uk/article/how-to-check-for-reperforated-british-wing-margin-stamps-50.html
 
jueshire Am: 24.03.2017 11:20:07 Gelesen: 41547# 22 @  
@ Pete [#21]

Die obere Marke scheint mir "deep rose" auf "creamed paper" zu sein, und damit aus der Ausgabe von 1855/63, gedruckt von Perkins und Bacon, Stanley Gibbons No.5a. Hängt aber vom Papier und dem Farbton ab, was ohne direkten Vergleich mit anderen Marken oft schwer zu bestimmen ist.

Das macht dann auch die Schwierigkeit bei der unteren Marke aus. Festlegen würde ich mich darauf, dass es ein Druck von Perkins und Bacon ist, weil die späteren Drucke von De la Rue deutlichere Hintergrundkonturen aufweisen. Das Papier scheint mir im Scan weiß zu sein, und der Farbton "deep blue" - dann wäre es Stanley Gibbons No.6. Wenn das Papier auf der Vorderseite leicht bläulich wäre, handelte es sich um Stanley Gibbons No.4 - wenn ich mir die Marke unvergrößert ansehe, würde ich auch das nicht ausschließen.
 
10Parale Am: 28.05.2017 21:00:32 Gelesen: 40770# 23 @  
@ Forum,

Sie sind wirklich sehr schön, diese ersten Dreiecks-Marken der Welt. Die Allegorie Hoffnung ist ein beruhigendes Bild.

Das man so etwas auf dem Flohmarkt findet, zeigt diese Steckkarte. Solche Marken benutze ich als dekorativen Zusatz zu meiner Sammlung. Die One Penny Marke zeigt übrigens 3 verschiedene Farbtöne. Die mittlere Marke hat ein mit weißen Punkten gestreuten Hintergrund, die linke Marke ist gekrieselt und die rechte Marke ganz klar?

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 29.05.2017 00:06:32 Gelesen: 40748# 24 @  
@ 10Parale [#23]

Oha, das sieht man nicht alle Tage!

Die Marke in der Mitte wurde im Stichtiefdruck-Verfahren hergestellt, wie auch die Marke von 1 Shilling. Die dritte Marke der One Penny red könnte meines Erachtens sogar eine Buchdruck-Marke sein "Woodblock".

Unter den Cape of Good Hope-Marken gibt es mehrere sehr gute, teure Marken. Ich würde in Deinem Fall auf jeden Fall einen Sachverständigen beiziehen, der Dir die Marken zuverlässig bestimmen kann! Unter Umständen sind sie ziemlich viel wert!

Gratulation!

Freundliche Grüsse
 
Lars Boettger Am: 29.05.2017 10:25:54 Gelesen: 40722# 25 @  
@ 10Parale [#23]

Nach meiner Ansicht hat nur die blaue Marke zu 4d Chancen auf Echtheit (unten links). Die anderen sind m.E. alles Fälschungen.

Beste Grüße!

Lars
 
hajo22 Am: 29.05.2017 10:41:08 Gelesen: 40714# 26 @  
1902 One Penny. Garantiert echt.



hajo22
 
jueshire Am: 29.05.2017 12:58:19 Gelesen: 40682# 27 @  
@ Lars Boettger [#25]

Vielleicht hat auch die Marke in der mittleren Reihe links eine Chance auf Echtheit, auch wenn der Farbton ungewöhnlich hell ist. Ein Scan mit höherer Auflösung würde eine Antwort erlauben. Die anderen Marken sind ganz zweifellos (z.T. erbärmlich schlechte) Fälschungen.

@ hajo22 [#26]

Hallo,

trotzdem wirft der Beleg auch Fragen auf: Was ist das für ein sonderbarer "squared circle" Datumsstempel links neben der Marke? "Squared circle datestamps" waren zwischen 1882 und 1900 in nur vier Postämtern in Gebrauch, und sie haben eigentlich keinen äußeren Rand. Auch in der "Newspaper Branch" am General Post Office war solch ein Stempel in Gebrauch, ebenfalls ohne Rand und obendrein Mit "N.P.B." statt "C.G.H." im unteren Bogen. Eine Reaktivierung im zweiten Burenkrieg hielte ich nicht für ausgeschlossen - aber die Marke ist ja mit einem regulären Einkreisstempel entwertet, also warum sollte man das tun? Haben Sie noch zusätzliche Informationen zu dem Beleg?
 
Lars Boettger Am: 29.05.2017 14:35:31 Gelesen: 40649# 28 @  
@ jueshire [#27]

Kuck Dir mal den Rand der Marke ganz unten links an. Da siehst Du eine Zwischelinie. Auch der Punktstempel deutet m.E. auf eine Spiro-Fälschung hin.

Beste Grüße!

Lars
 
hajo22 Am: 29.05.2017 15:25:39 Gelesen: 40627# 29 @  
@ jueshire [#27]

Keine weiteren Infos zum Beleg vorhanden. Bedauere.

hajo22
 
jueshire Am: 29.05.2017 15:26:26 Gelesen: 40627# 30 @  
@ Lars Boettger [#28]

Das stimmt, eindeutig eine Fälschung.

Bei diesen Beispielen der ersten Ausgabe von 1853 sieht man, warum es keine Zwischenlinie geben dürfte und wie es aussieht, wenn beim Schneiden Nachbarmarken berührt wurden:


 
10Parale Am: 29.05.2017 20:43:21 Gelesen: 40572# 31 @  
@ jueshire [#30]
@ Lars Boettger
@ Heinz 7

Da ist ja alles dabei, von der Möglichkeit eines "Woodblock" bis hin zur "erbärmlichen" Fälschung.

Ich habe den Bund philatelistischer Prüfer angeschrieben und Gunnar Gruber hat mir folgenden Link empfohlen: http://www.aiep-experts.net

Falls ich dort einen Prüfer für Cape of good Hope finde, werde ich ihm die Marken zusenden. Bislang habe ich noch keinen Prüfer ausfindig machen können.

Ich habe die 3 One Penny Marken mit 300 dpi eingescannt. Von Lars Boettger habe ich gelernt, dass Trennungslinien zwischen den Klischees nicht bekannt sind. Deshalb halte ich die linke obere Marke auch für eine Fälschung, auch die ansatzweisen Punktstempel kennen ich aus meinen Sammelgebiet als Hinweis dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Liebe Grüße

10Parale


 
Lars Boettger Am: 29.05.2017 22:15:48 Gelesen: 40554# 32 @  
@ 10Parale [#31]

Anbei ein echter "Woodblock" (Bild: Gärtner-Auktionen), geprüft von der Royal Philatelic Society. Da kannst Du gerne prüfen lassen.

Beste Grüße!

Lars
 


jueshire Am: 30.05.2017 12:39:44 Gelesen: 40470# 33 @  
@ 10Parale [#31]

Natürlich können Sie gern die Kosten für eine Prüfung tragen, wenn Sie das möchten.

Allerdings ist eine Identifizierung der echten Kap-Dreiecke nicht sonderlich schwierig (die Zuordnung zur richtigen Katalognummer schon eher). Es gibt zwei Papiersorten ("Woodblocks" in gestreiftem gelblichen Papier, sonst fasriges weißes Papier) in drei Varianten (nur Vorderseite bläulich, bläulich, weiß), aber in jedem Falle mit Wasserzeichen (Anker). Alle Marken, die diese Kriterien nicht erfüllen, sind keine Originale.

Im März 1883 wurden offizielle Nachdrucke erstellt, eigentlich um Postämter mit Mustern auszustatten; diese haben kein fasriges Papier. Nach der Außerwertsetzung am 1. Oktober 1900 entstanden zahllose Fälschungen, weil es nicht mehr illegal war, Sammlungslücken dieser schon damals gesuchten Marken auf diese Weise aufzufüllen.

Die Woodblocks gibt es nur in dem von Lars Boettger [#32] illustrierten Aussehen, das folgende bezieht sich auf die regulären Ausgaben:

Sie wurden von zwei Platten gedruckt, jede mit unverwechselbaren Kennzeichen. In der Natur der Sache liegend, sind die frühen Drucke von Perkins Bacon deutlicher als die späten von De La Rue; aber beide erfolgten von denselben Platten; mir sind acht verschiedene Kennzeichen geläufig, die in den seltenen Zweifelsfällen zusätzlich zur Echtheitsprüfung herangezogen werden können.

Dann gibt es sechs Eigenheiten der Gravur:

1. Die Linien links unter dem "C" von "Cape" ergeben genau sechs "traubenförmige" Farbflächen.
2. Am anderen Ende gibt es sieben dieser Flächen hinter dem "E" von "Hope".
3. Unter der Währungsbezeichnung rechts unten gibt es "Regenbogenlinen".
4. Im Unterschied dazu gibt es auf der linken Seite unter "Postage" ein "Fischnetz"-Muster.
5. Das deutlichste Zeichen ist der weiße "Bumerang", der links auf der Höhe des rechten Arms der Hoffnungs-Allegorie im Hintergrund des Liniennetzes erscheint.
6. Die Punkte in den drei Eck-Ornamenten enthalten jeweils ein "Bullenauge".

Dann gibt es insgesamt sechs Farben, die jeweils nur mit bestimmten Papiersorten und Druckqualitäten vorkommen können, je nach Ausgabe.

Schließlich, und am häufigsten vernachlässigt, geben die Stempel einen deutlichen Hinweis auf die Echtheit; es sind freilich zu viele um sie hier aufzuzählen. Interessierte seien auf die Literatur von Robert Goldblatt oder Ralph F. Putzel verwiesen. Sollten konkrete Stempel hier eingestellt werden, bin ich gern im Rahmen meiner Möglichkeiten behilflich.

Alle drei in [#31] gezeigten Marken sind definitiv falsch.
 
Hasso Am: 06.04.2020 11:51:54 Gelesen: 27387# 34 @  
Guten Tag,

ich bin neu auf dieser Plattform und suche Informationen/Literatur zu dieser Briefmarke wie Sie auf den Bild erkennen können.

Können sie mir freundlicherweise Informationen mitteilen ? Im Internet finde ich sehr wenig Informationen darüber.

Mit freundlichen Grüßen Hassan


 
Lars Boettger Am: 06.04.2020 13:13:56 Gelesen: 27370# 35 @  
@ Hasso [#34]

Hallo Hassan,

was möchtest Du denn wissen?

Wenn Du in Google “Cape of Good Hope woodblock stamps” eingibst, dann findest Du sowohl Verkaufsangebote, als auch Wikipedia-Artikel. Auf einer Seite aus UK [1] hast Du eine Übersicht nach SG-Nummern: SG 13a - kamin, GBP 3.000.

Beste Grüße!

Lars

[1] https://www.theantiquetrade.co.uk/cape-of-good-hope-stamp-info-18-w.asp

[Neuen Link ausgetausch am 07.04.2020, von Lars erhalten]
 
Koban Am: 06.04.2020 16:49:52 Gelesen: 27340# 36 @  
@ Hasso [#34]

Wenn die Marke im Original die gleiche Farbe zeigt wie bei der Abbildung in der Expertise, dürfte ein Bleisulfidschaden vorliegen.

Derart oxydierte/verfärbte Marken haben nur den Bruchteil des Wertes nichtverfärbter Marken.

Gruß,
Koban
 
Martin de Matin Am: 06.04.2020 18:27:51 Gelesen: 27321# 37 @  
@ Hasso [#34]

Wenn man sich etwas intensiver mit diesen Marken beschäftigen will, so sollte man im Handbuch der Briefmarkenkunde Band 1 aus dem Jahr 1941 nachsehen. Dort wird auch ca. 15 Seiten auf die sogenannten Holzschnitte eingegegangen. Es werden auch auf viel mehr Seiten über die anderen Kap-Dreiecke geschrieben. Das Buch ist zwar alt, aber ich finde immer noch richtungweisend.

Wenn es nur um die Katalognummer und den Katalogwert geht, so sollte man im Michel- oder Gibbonskatalog unter Südafrika nachsehen.

Gruss
Martin
 
Lars Boettger Am: 06.04.2020 19:49:15 Gelesen: 27300# 38 @  
@ Koban [#36]

Hallo!

Das Bild auf dem Attest ist über 30 Jahre alt. Nur aufgrund des alten Bildes würde ich noch keine Schlüsse ziehen. Aber man müsste mal die Marke sehen, in welchem Zustand sie sich heute befindet. Damals hat Bühler außer einem Eckmangel nicht viel zu kritteln gehabt.

Beste Grüße!

Lars
 
marc123 Am: 06.04.2020 20:43:14 Gelesen: 27286# 39 @  
@ Lars Boettger [#38] @ Koban [#36]

Wenn die Marke im Original die gleiche Farbe zeigt wie bei der Abbildung in der Expertise, dürfte ein Bleisulfidschaden vorliegen.

Hallo Koban,

Lars hat mir einmal erzählt, dass man die Bleisulfidschäden leicht rückgängig machen kann (wenn ich mich recht erinnere, hat er mit Wasserstoffperoxid gemeint, aber an die Verdünnung kann ich mich nicht erinnern?). Das könnte vielleicht die Ursache für das nicht Erwähnen im obigen Attest sein (aber waren Bleisulfidschäden 1988 schon ein Thema?).

Unsere Diskussion war allerdings im Zusammenhang mit Luxemburg. Ich weiß allerdings nicht wie das bei Cape of good Hope von anderen Prüfern gehandhabt wird? Vielleicht weiß Lars als Prüfer hier etwas mehr.

Liebe Grüße
Marc
 
bovi11 Am: 06.04.2020 21:00:16 Gelesen: 27273# 40 @  
@ Hasso [#34]
@ alle

Die Farbe in einem Fotoattset aus 1988 zeigt mit hoher Sicherheit nicht annähernd die echte Farbe der abgebildeten Marke. Farbkopien oder auch Farbdrucke waren 1988 eher Exoten. Für einen Farbkopierer habe ich 1995 noch 65.000,00 DM bezahlt.

Deshalb: Eine seriöse Beurteilung der Marke ist anhand der Abbildung der Expertis ist nicht möglich.

Dieter
 
Koban Am: 06.04.2020 21:18:44 Gelesen: 27264# 41 @  
Zur allgemeinen Beruhigung. Bevor der Hinweis von Lars Böttger in [#35] auf den Katalogwert von GBP 3.000 beim Fragesteller falsche Hoffnungen weckt, wollte ich auf einen möglichen Bleisulfidschaden hinweisen("WENN(...)"). Na vielleicht bekommen wir das Original ja noch hier zu sehen.

Gruß,
Koban
 
Lars Boettger Am: 06.04.2020 22:20:15 Gelesen: 27244# 42 @  
@ marc123 [#39]

Hallo Marc,

Bleisulfid war schon im vorletzten Jahrhundert ein Thema. Es entzieht sich aber meiner Kenntnis, ob frühe CGH-Marken von der Farbzusammensetzung dafür anfällig sind.

@ Koban [#41] + @ bovi11 [#40]

Ihr habt vollkommen recht, man kann viel an einem Bild sehen, müsste sich aber schlussendlich die Farbwirkung des Originals unter einer Tageslichtlampe ansehen. Die Marke hat 1988 ein Bühler-Attest erhalten. Wenn sie jetzt zu einem anständigen Preis verkauft werden soll, müsste sie ein neues Attest erhalten (RSPL wäre eine mögliche Anlaufstelle).

Beste Grüße!

Lars
 
Hasso Am: 08.04.2020 11:55:10 Gelesen: 27132# 43 @  
@ Lars, Koban, Martin, Marc, Dieter

Guten Tag,

vielen Dank für die Rückmeldung und die Informationen.

Ich habe eine vollständige Sammlung von Kap der guten Hoffnung. Ich habe die Seite von der Gibbonskatalog aufgerufen. Es sieht danach aus, dass ich alle Nummern vom Katalog habe.

Ich schicke euch hier eine Briefmarke, die ich nach der Katalognummer nicht richtig einordnen kann. Ich will euch demnächst weitere Bilder meiner Sammlung schicken. Die Sammlung befindet sich in einem sehr guten Zustand und ist gut aufbewahrt. So eine vollständige Sammlung finde ich so nicht im Internet.

Mfg Hassan




 
Gerhard Am: 08.04.2020 12:28:54 Gelesen: 27120# 44 @  
@ Hasso [#43]

Hallo Hasso,

da kann man nur gratulieren - welch ein philatelistisches Vermächtnis und dazu ein kleines Vermögen.

MphG
Gerhard
 
bayern klassisch Am: 08.04.2020 14:09:27 Gelesen: 27093# 45 @  
Hallo in die Runde,

kann jemand vlt. Homepages von Händlern hier mal kurz verlinken, die eine große Auswahl an Kapdreiecken in ihrem Angebot haben? Vielen Dank!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Lars Boettger Am: 08.04.2020 19:55:48 Gelesen: 27034# 46 @  
@ bayern klassisch [#45]

Auf die Schnelle habe ich nur einen Händler gefunden [1].

Beste Grüße!

Lars

[1] http://www.rhodesia.co.za/CAPE_OF_GOOD_HOPE_5.html
 
bayern klassisch Am: 08.04.2020 19:58:01 Gelesen: 27030# 47 @  
@ Lars Boettger [#46]

Hallo Lars,

vielen Dank - dann stöbere ich mich da mal durch. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Hasso Am: 08.04.2020 20:53:40 Gelesen: 27006# 48 @  
@ Gerhard

Vielen Dank für diesen schönen Kommentar.
 
Lars Boettger Am: 08.04.2020 22:19:50 Gelesen: 26983# 49 @  
@ bayern klassisch [#47]

Hallo Ralph,

ich habe noch einen Händler gefunden [1] - viel Erfolg beim Stöbern!

Beste Grüße!

Lars

[1] http://www.janssenstamps.com/site/stamps-cape-of-good-hope.shtml
 
bayern klassisch Am: 08.04.2020 22:22:42 Gelesen: 26980# 50 @  
@ Lars Boettger [#49]

Hallo Lars,

vielen Dank - bin am stöbern!

Coronafreie Grüsse,
Ralph
 
Hasso Am: 09.04.2020 11:49:09 Gelesen: 26915# 51 @  
Guten Tag Herr Lars,

es geht hier um einen Begriff, den ich nicht einordnen kann. Dieser Begriff lautet: "5a Rose (H / S „ABGESAGT” in Oval) Gebraucht £ 17.000".

Können Sie mir diesen Begriff erklären ? Geht es etwa um die Oval oder der Stempel in Oval ?

Mfg Hassan





 
bayern klassisch Am: 09.04.2020 11:49:59 Gelesen: 26914# 52 @  
@ Hasso [#51]

"Cancelled" ist Englisch für "abgesagt", aber auch "entwertet".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Hasso Am: 12.05.2020 19:09:39 Gelesen: 26072# 53 @  
Guten Tag,

hier habe ich den Urstempel Kap der guten Hoffnung. Einige Briefmarken weisen erhebliche Fehler auf. Ich finde keine richtigen Informationen in dem Buch.

Können sie mir bitte Informationen schicken?


 
Martin de Matin Am: 12.05.2020 21:48:43 Gelesen: 26033# 54 @  
@ Hasso [#53]

Bitte die Frage etwas genauer stellen, da ich nicht verstehen kann wonach gefragt wird.

Der Urstempel ist doch das Teil auf dem das Motiv eingearbeitet wurde, und danach vervielfältigt wurde um eine Druckplatte herzustellen. Geht es um den Unterschied von Type I und Type II oder für welche Bogengrösse Type I oder Type II verwendet wurden?

Gruss
Martin
 
Hasso Am: 13.05.2020 18:33:44 Gelesen: 25968# 55 @  
Hallo,

bei der Briefmarke Nummer Eins, dunkelblau handelt es sich um Typ 1A ?
Handelt es sich bei der zweiten markierte Briefmarke, um Typ 1B ?
Weil das Wort four penny total abgeplattet ist.

Liege ich bei meiner Vermutung richtig?

Mfg Hassan


 
Martin de Matin Am: 13.05.2020 21:54:42 Gelesen: 25937# 56 @  
@ Hasso [#55]

Wenn ich deine beiden Stücke mit der Abbildung im Handbuch der Briefmarkenkunde vergleiche, würde ich sagen, das beide die Type 1a sind, sofern man es auf Grund der Bildauflösung sagen kann.

Bei der Abbildung im Handbuch der Briefmarkenkunde sieht man bei Type 1b beim "O" von POSTAGE eine deutliche weisse Verlängerung unten am "O" und die Buchstaben vom Wort Four sind oben abgeschnitten. Deutlich sieht man es wohl am "O" von FOUR, das im oberen Bereich deutlich gerade verläuft und keine Rundung dort hat. Die Type 1b muss wohl sehr selten sein, im 120er Bogen hatten nur zwei diese Type (einmal pro 60er Druckgruppe).

Ich habe eben mal zwei bedeutende Auktionskataloge durchgesehen, und ich fand keine die den Beschreibungen der Type 1b entsprechen würde. Dies ist meine persönliche Meinung, da ich nur nach der alten Abbildung und Beschreibung vergleichen kann. Man müsste ein aktuelles Bild dieser Type haben, um es sicher vergleichen zu können

Gruss
Martin
 
Atzinator Am: 14.05.2021 10:01:19 Gelesen: 20771# 57 @  
Falls es hier noch fachkundiger Personal gibt, würde ich auch mal eine Marke in den Raum werfen. Das Papier ist sehr dünn. Momentan bin ich bei Mi Nr 6, mit den anderen Katalogen kenne ich mich leider nicht aus.

Danke. :)


 
Lars Boettger Am: 15.05.2021 09:08:33 Gelesen: 20708# 58 @  
@ Atzinator [#57]

Hast Du schon die grundsätzliche Frage beantwortet - echt oder falsch? Das würde mich zuerst interessieren. Ich habe ein Bild einer echten Marke angehängt (Bildquelle: Auktionshaus David Feldmann). Wenn wir Dir bei der Beantwortung der Frage helfen sollen, dann wäre ein 600-DPI-Scan hilfreich.

Beste Grüße!

Lars


 
Atzinator Am: 15.05.2021 09:47:35 Gelesen: 20701# 59 @  
Ja, das ist natürlich die Kardinalsfrage, das habe ich tatsächlich vergessen. Den Scan kann ich leider erst in einer Woche nachliefern, ich melde mich dann noch mal.

Vielen Dank im Voraus :)
 
10Parale Am: 23.12.2021 13:24:38 Gelesen: 16629# 60 @  
In einem alten Album ruhte diese Marke vermutlich über 100 Jahre, festgemacht mit einem Falz, der leicht im Wasser zu lösen war.

Das sie unten angeschnitten ist, habe ich zur Kenntnis genommen. Das Papier ist nicht stark, eher halbstark bis dünn. Nun wissen wir, dass diese Marken von verschiedenen Druckereien gedruckt und sehr viel vom Papier und der Platte abhängig ist.

Ich finde die Marke einfach schön und weiß wie schwer es ist sie zu bestimmen. Ich bin überzeugt dass sie echt ist.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 23.12.2021 16:06:10 Gelesen: 16615# 61 @  
@ 10Parale [#60]

Die Marke ist wunderschön! Dein Exemplar hat zwar ein paar Mängel, aber was spielt das für eine Rolle?

Ein bisschen Hilfestellung kann ich geben.

Die Marke ist designed von Charles Bell, graviert von W. Humphrys, gedruckt bei Perkins Bacon & Co.

Wenn sie ein Wasserzeichen "Anker" hat, dann ist das ein gutes Zeichen für die Echtheit. Ich denke, ich erkenne Spuren dieses Wasserzeichens.

Wenn es ein sehr klarer Druck ist, so ist es eine frühe Ausgabe

1853 - Stanley Gibbons no. 1, 3
1855-58 - SG no. 5

Wichtig ist auch die Papierfarbe. "deeply blued" ist Deine Marke sicher nicht (= no. 1), eher weisses Papier (no. 5).

Gezähnt ist sie nicht, also keine SG no. 9

Ein lokaler Druck (sogenannter "Woodblock") ist sie sicher nicht, also keine SG no. 13. Ein Farbfehldruck schon gar nicht (also keine SG no. 15).

Später (ab 1863) gab es Platten von de la Rue

Da gibt es das Wasserzeichen "C.C." - dann evtl. SG no. 22, sonst wohl SG no. 18.

Die De La Rue stamps sind weniger klar gedruckt.

Ich tippe also auf eine SG no. 18 (1863-64) ohne die Marke im Original gesehen zu haben. Um die Farbnuance festzulegen, sollte man Vergleichsmaterial haben. SG 18b wäre brownish red, ich tippe eher auf 18 = deep carmine red.

Es gibt gute Bücher, um die Marke genau zu bestimmen. Viel Glück! Ich habe leider nur wenig Originale selbst schon in den Händen gehalten.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.12.2021 16:25:03 Gelesen: 16599# 62 @  
@ 10Parale [#60]

Es ist unglaublich!

Kaum habe ich meinen Beitrag an Dich abgeschickt, sehe ich schon Weiteres.

In einem Stapel noch nicht erfasster Literatur wollte ich ca. ein Dutzend Kataloge erfassen. Der erste davon ist der

Auktionskatalog Spink London, 26.5.1999
Postage Stamps and Postal History of the Cape of Good Hope
The Grand Prix Collection offered on behalf of Mrs. Ad Indhusophon

Natürlich will ich nun das oben Gesagte verifizieren. Auf Seite 109 des Auktionskataloges finde ich:

De La Rue & Co. Ltd., 1863-64
One Penny Deep Carmine-Red S.G. 18

Los 216 ist ein Achterstreifen (!) dieser wunderbaren Marke.



Ich überlasse es Euch, abzuschätzen, ob Deine Marke den Stücken von Frau Indhusophon ähnelt.

Heinz
 
10Parale Am: 25.12.2021 19:19:28 Gelesen: 16562# 63 @  
@ Heinz 7 [#61]
@ Heinz 7 (#62)

"Mrs. Ad Indhusophon" - wer war diese Frau, eine große Sammlerin? Weißt du mehr über sie?

Ich freue mich sehr über deine Herleitung und Abhandlung über diese wunderbare S.G. 18 und dieser Achterstreifen ist ja ein echter Hammer! Vielleicht ist meine nicht ganz so perfekte, aber schöne Einzelmarke ein kleiner Hauch dieser wunderbaren Welt der höherpreisigen Auktions-Philatelie...

Die Farbe DEEP CARMINE-RED ist bei meiner Marke nicht ganz so ausgeprägt und scheinend und der Kontrast ist auch nicht ganz so edel, aber sehr gut.

Ich mach gleich weiter mit der nächsten Marke, die ich in keinem Katalog gefunden habe, die aber irgend etwas mit dem Kap der guten Hoffnung zu tun hat. Der Nominalwert ist 6 Pence und ein geschichtliches Ereignis, welches als Stamp Act 1864 in die Annalen einging. Der Stamp Act, also das Gesetz zur Einführung von Stempel- oder Gebührenmarken auf Dokumenten und Schriftstücken in den Kolonien, war aber schon im 18. Jahrhundert in Kraft getreten.

Es handelt sich demnach wohl um eine Stempel- oder Gebührenmarke? Es ist ein zarter, ovaler Stempel von London sichtbar (und womöglich ein Schiff?).

Liebe Grüße

10Parale


 
ligneN Am: 25.12.2021 20:24:54 Gelesen: 16549# 64 @  
@ 10Parale [#63]

Mrs. Ad Indhusophon" - wer war diese Frau, eine große Sammlerin?

Sie heisst Boonkrong Indhusophon, "Ad" ist ein Spitzname.

Berühmte CGH-Sammlung [1].

Signierte die RDP 2001

***

Asienfreunde kennen vor allem ihren 1991 verstorbenen Ehemann Paikapet [2]

Beste Exponate der 1980er Jahre, der Klassikexperte Siam seiner Zeit.
Ebenfalls RDP.

[1] https://www.museumofphilately.com/collector/37
[2] https://www.museumofphilately.com/collector/101
 
Martin de Matin Am: 25.12.2021 21:12:22 Gelesen: 16540# 65 @  
@ 10Parale [#63]

Der Stempel ist nicht von London, sondern von East London einer Stadt im heutigen Südafrika.

Gruß
Martin
 
Briefmarke1412 Am: 09.01.2022 23:15:36 Gelesen: 16216# 66 @  
Guten Abend,

ich bin gerade dabei ein bisschen Ordnung in die Sammlung meines Opas zu bringen. Ich bin dabei auf diese 3 Marken gestoßen und bin mir sehr unsicher, da es hier irgendwie verschiedene Jahrgänge mit/ohne Rahmenlinie gibt... ich bin da irgendwie überfordert und hoffe, dass mir hier jemand weiterhelfen kann.

Vielen Dank schonmal im Voraus!

VG, Florian


 
10Parale Am: 10.01.2022 12:05:43 Gelesen: 16157# 67 @  
@ Briefmarke1412 [#66]

Lieber Florian,

mir geht es genau so, ich fühle mich leicht überfordert. Auf den ersten Blick denke ich, dass die 4 Pence Marke mit dem wunderschönen allegorischen Motiv entweder die 8a, die 16 oder 34a/b darstellt. Besser erkennt man es wahrscheinlich am Wasserzeichen, da gibt es auch Unterschiede.

Ich werde mich heute Abend noch mal ausführlicher damit beschäftigen und hoffentlich antworten können. Ein Spezialist bin ich nicht, aber wir werden unsere Überforderung lösen, also das Problem mit der Rahmenlinie oder Umrandungslinie, wie es der Michel nennt.

Ich habe dafür mal all meine Marken in der selben Zeichnung ausgepackt. Interessant wird es dann, wenn man auf einen Aufdruck trifft (Marke ganz rechts, nicht ganz gescannt) "BRITISCH SOUTH AFRICA COMPANY".

Ich melde mich, falls keiner zuvorkommt.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 10.01.2022 19:20:43 Gelesen: 16115# 68 @  
@ Briefmarke1412 [#66]

Hallo Florian,

ich habe mir heute mal meine und deine Briefmarken Hoffnung mit Anker) angeschaut. Tatsächlich ist zum Einen das Wasserzeichen entscheidend, es gibt bei diesen Marken gleich 3 verschiedene Wasserzeichen:

Krone u. CC = Wasserzeichen 2
Krone u. CA = Wasserzeichen 3
Anker = Wasserzeichen 4
 

Im guten Licht kannst du die Wasserzeichen oft schon mit bloßem Auge erkennen. Ich habe mein Signoscope dazu benutzt, das ist ein Wasserzeichensuchgerät.

zu Deinen Marken kann ich nur folgendes sagen:

- links 2 Pence braun mit dem Stempel von Queenstown dürfte die Michel Nr. 44 sein (braune Farbe), möglich wäre auch die Nr. 33 (olivbraun)

- die mittlere Marke zu 4 Pence blau, unbedingt mal das Wasserzeichen prüfen, könnte die 8a sein (Krone CC), oder 8c /dunkelblau, oder die Michel Nr. 16, ohne Umrandungslinie, da muss ich aber passen, das Thema Umrandungslinie ist kein gut definiertes Unterscheidungsmerkmal (meine Meinung!).

Mit dem Wasserzeichen Anker (Wasserzeichen) 3 könnte es auch Michel Nr. 34a oder 34 b sein. (blau - dunkelblau)

- die ½-Penny Marke ganz rechts, in schwarz oder dunkelgrau, 23 a oder b (Wasserzeichen Krone CA, oder Nr. 31 (Wasserzeichen Anker)
 



Ich zeige zur Veranschaulichung beispielhaft 2 Marken zu SIX PENCE, die sich lediglich in der Farbnuance und im Wasserzeichen unterscheiden.

Die dunklere Marke ist die Michel Nr. 9 b, Wasserzeichen Krone und CC, oben die Krone, drunter CC. Die andere Marke hat einen Anker als Wasserzeichen und ist die Michel Nr. 35 b.

Alle Angaben wie beim Lotto ohne Gewähr.

Man sieht es ist nicht so einfach die Marken zu bestimmen. Alle deine gestempelten 3 Marken gefallen mir sehr, wenn du sie nicht brauchst, mach mir ein Angebot. Der Katalogwert deiner Marken dürfte im einstelligen Bereich liegen. Das hat meines Erachtens aber nicht viel zu sagen.

Liebe Grüße

10Parale


 

Heinz 7 Am: 11.01.2022 09:14:18 Gelesen: 16043# 69 @  
@ 10Parale [#63]

LigneN hat Deine Frage bereits richtig beantwortet.

Zum Namen des Ehemannes von Frau Indhusophon hat er sich aber vertippt.

@ ligneN [#64]

Der Vorname des Sammlers ist: Prakaipet.

Deine "Stamp Act"-Marke habe ich bisher noch nicht gefunden - ohne meine Literatur bin ich wie ein Fisch ohne Wasser.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Sherlock Am: 23.09.2023 13:00:40 Gelesen: 3057# 70 @  
Habe da ein nettes Teil ergattert. Sogar mit Prüfzeichen: Pröschold. Soll Michel 2Iy sein.


 
Lars Boettger Am: 23.09.2023 13:41:45 Gelesen: 3045# 71 @  
@ Sherlock [#70]

Herzlichen Glückwunsch zur Marke! Herr Horst Pröschold hat nach meinen Informationen für den BPP nicht die Marken des Kaps der guten Hoffnung geprüft [1]. Er ist auf der internationalen Prüferseite nicht as Prüfer für das Gebiet vermerkt [2]. Das ist für den ersten Augenblick für mich ein Fall, dass die Signatur (von einem Prüfzeichen spreche ich hier nicht) nichts aussagt.

Gibt es für Dich einen anderen Hinweis auf die richtige Bestimmung der Marke?

Beste Grüsse!

Lars

[1] https://briefmarken-pruefer.de/de/1183-Horst-Proeschold.html
[2] pruef https://www.filatelia.fi/experts/areasa.html
 
Sherlock Am: 24.09.2023 20:29:59 Gelesen: 2947# 72 @  
Danke, Lars.

Wie kommt dann so eine Signatur auf die Rückseite der Marke? Das lässt viel Raum für Spekulationen. Und das beim Erwerb von einem einem etwas größeren Online-Händler?

Bin davon ausgegangen, wenn der Herr P. GB prüft, dann liegt das KdgH nicht so weit weg. Aber aufgefallen ist mir das durchaus, als ich die gleiche Seite bei der Recherche fand.

Grüße,
Sherlock
 
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