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Thema: Altdeutschland Bergedorf: Kaum noch Fälschungen bei Ebay.de
Richard Am: 17.05.2007 20:09:07 Gelesen: 16141# 1 @  
Carolinus hat heute im Philaforum über seine Erfahrungen mit Bergedorf Marken (Altdeutschland) auf ebay berichtet:

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In letzter Zeit wimmelt es mal wieder nur so, von falschen Bergedorf-Marken bei ebay.

Jeder Bergedorf-Sammler (auch jeder Anfänger) sollte zumindest Eines wissen:
Bergedorf Marken – und alle Nachdrucke – haben 55 Ringe. Dazu braucht man nicht einmal Fachliteratur, das steht sogar im Michel.

Jede Marke, die keine 55 Ringe besitzt, ist eine Ganzfälschung!

Dem Verkäufer dieser „Briefmarke“ Nr. 1 (1/2 Schilling) bei ebay habe ich mehrfach freundlich erläutert, warum sie falsch ist. Sie hat 48 Ringe, wobei man – wenn man sie sich anschaut – nicht einmal von „Ringen“ sprechen kann.
Ich verlinke bewusst nicht, die Angebotsnummer ist: 170112021860

Man glaubt es kaum: Entweder kann dieser Anbieter nicht bis 55 zählen, nicht lesen oder er besitzt keinen Michel. Er ist ja weiterhin überzeugt, dass es sich um ein Original handelt!!! Seine Erklärung ist geradezu lächerlich.

Jeder muss wissen, auf was er bietet. Im Moment versteigert der Anbieter Baden. Für mich steht fest, dass ich von diesem Mann mit Sicherheit niemals etwas erwerben möchte.

Das nächste Angebot 160115656561, beschrieben als "Bergedorf 2 **". Der Anbieter hat über 1000 Bewertungen (100% positiv).

Die Marke ist ein Nachdruck von 1887 – erkennbar an den auffallend breiten unförmigen Ziffern. Die Nachdrucke wurden ursprünglich ohne Gummierung hergestellt, häufig später jedoch nachgummiert.

Und noch eine Ganzfälschung 110126427503, beschrieben als „Bergedorf 5 fragl. Stempel (bei Echtheit = 2500,-)“ von einem Anbieter mit mehr als 4000 Bewertungen (100% positiv). Die Marke hat auch keine 55 Ringe, wenn man bei den unförmigen Kringeln überhaupt von solchen sprechen kann.

Beide letztgenannten Anbieter wurden angeschrieben.

Von den Mini-Scans der meisten Anbieter rede ich gar nicht erst. Mindestens 99% sind falsch oder zumindest keine Originale.

In den letzten sechs Wochen waren über 70 % der Angebote Fälschungen, bzw. Nachdrucke, die als Originale angeboten wurden!!! Originale konnte man an zwei Händen abzählen.
 


- Am: 15.07.2007 15:47:22 Gelesen: 16001# 2 @  
Es sollte immer auch eine Kopie der Mail an ebay gehen.

Manchmal reagieren sie doch.
 
doktorstamp Am: 09.01.2008 04:09:27 Gelesen: 15842# 3 @  
@ Richard [#1]
@ italiker [#2]

Leider sind viele Verkäufer Beratungsresistent, Ebay löscht ungern Angebote, denn beim Löschen entgeht ihnen die Einstellgebühr, diese werden erstattet.

Das das so ist weiss ich selbst als eines meiner Gebote seitens Ebay.de gelöscht wurde. Allerdings nicht bei Ebay.de eingestellt und auch da nicht zu sehen. In diesem Fall ging es um eine Zusammenfassung (in 1977 herausgegeben) von "Der Adler".

Bei Helgoland (Ebay.de) habe ich neulich 15 Gebote gemeldet, alle waren ND aber als echt angeboten. Bei Ebay.com gab es 5 Angebote, alle Neudrucke, in diese Fällen waren die Verkäufer bereit ihre Beschreibungen zu ändern.

Bergedorf sammle ich auch nebenbei. Alles was ich habe ist geprüft. Ob echt, ND oder Fälschung, lediglich die modernen Farbfotokopien sind nicht geprüft. Diese entstammen gewiss Auktionskatalogen.

Mir sind drei Internet-Seiten bekannt wo man sich Gewissheit über Fälschungen Altdeutscher Staaten verschaffen kann. Zwei hiervon werden zur Zeit durch Mithilfe der Sammler dieser Gebiete ergänzt.

Leider werden die Warnungen und Mahnungen sämtlicher Philatelisten und Katalogherausgeber von manchen Sammlern miss- oder verachtet. Und doch zu ihrem Schaden. Denn keiner bezahlt Lehrgeld gerne.

Das Problem von Fälschungen ist fast so alt wie das Hobby selbst, durch Ebay und andere ähnliche Online-Internetplatformen ist die Verbreitung an solch ein breites Publikum gewährleistet.

Diese Neueinsteiger, Anfänger, Wieder-zu-dem-Hobbykehrenden, und gar 08/15 Sammler sind auch Beratungsresistent. Weder auf das Wissen welches in den Katalogen steht, noch auf die Fachpresse schenken sie Acht. Und sowas ist gerne von den Betreibern zwielichtiger Angebote ausgenutzt.

Wie können wir das Wissen verteilen? Durchs Fernsehen, die Tagespresse vielleicht.

mfG

Nigel
 
AfriKiwi Am: 09.01.2008 08:26:17 Gelesen: 15837# 4 @  
@ doktorstamp [#3]

Hallo Nigel

>>Diese Neueinsteiger, Anfänger, Wieder-zu-dem-Hobbykehrenden, und gar 08/15 Sammler sind auch Beratungsresistent. Weder auf das Wissen welches in den Katalogen steht, noch auf die Fachpresse schenken sie Acht. Und sowas ist gerne von den Betreibern zwielichtiger Angebote ausgenutzt.

Wie können wir das Wissen verteilen? Durchs Fernsehen, die Tagespresse vielleicht.<<

Mein Vorschlag ist Dir bekannt, viele denken auch so - dann auch viele nicht !
Ich sag's in Englisch - The equation will depend on the necessity !

Es kommt drauf an wie es die leitenden Leute sehen im BDPh, Prüferbund und gleiche - in anderen Ländern. Der gewöhnliche Sammler oder Philatelist wird keinen großen Einfluß geltend machen können, höchstens Ideen und Meinung die studiert und geprüft werden müßen.

Zwei Kategorien sollte untersucht werden:

1. Klassische Fälschungen - wovon das meiste bekannt ist, Sperati, Fournier usw.
2. Alles nach diesem Zeitraum.
3. Die nächste neuen Fälschung und Neu- und Nachdrucke die wieder und wieder auf IA erscheinen.

Die letzten zwei Punkte sind sicher die dringendsten. Auch hiermit soll und muß sich ein Summit einigen.

Erst danach kann gedacht werden an Fortschritte, um an dieses Problem ein Anfang zu machen.

Nur mit Lösungen kann man zur Fernsehen und Presse gehen. Aber Beratungsresitent bleibt immer noch derjenige der Geld daraus machen will.

Solche, durch richtige philatelistisches Manöver werden unwissend isoliert.

Erich
 
carolinus Am: 19.01.2008 08:29:12 Gelesen: 15791# 5 @  
Seit geraumer Zeit ist Bergedorf bei ebay.de (und nur hier) relativ sauber. Anbieter, die ND oder Fälschungen anbieten, schreibe ich seit einiger Zeit regelmäßig an, verweise u.a. auf die entsprechenden Seiten der Philadatenbank, wo die Kennzeichen von Originalen genau erläutert sind. Die allermeisten ändern daraufhin ihre Artikelbeschreibung und bedanken sich sogar für die Auskunft. Die wenigen anderen werden an den BDPh-watchdog gemeldet und von Lars gelöscht.

Nachdem ich dieses Vorgehen eine Zeitlang konsequent verfolgt habe, ist die Zahl der Fälschungsangebote nach und nach tatsächlich zurückgegangen. Letzte Woche hatten wir diesbezüglich einen Rekord: Alle 29 Angebote waren richtig beschrieben. Immerhin ein kleiner Fortschritt. Man schaue sich nur mal zum Vergleich ebay.com oder - noch schlimmer! - delcampe im Bereich Bergedorf an.

Natürlich ist klar, dass Bergedorf ein sehr kleines und überschaubares Gebiet ist und ein ähnliches Vorgehen z.B. bei Baden oder gar Bayern sehr viel schwieriger durchzuführen wäre. Andererseits glaube ich zu wissen, dass '1867' und doktorstamp bei Helgoland in vergleichbarer Weise aktiv sind.

Gruß carolinus
 
AfriKiwi Am: 19.01.2008 09:52:44 Gelesen: 15784# 6 @  
@ carolinus [#5]

Hallo Carolinus,

Es ist ja Lobenswert jeder Dir genannter Philatelist sich bemüht Fälschungen auf ePay oder sonst zu vermindern.

Da ich auch andere Auktionen besuche, nicht sofern nach Altdeutschland, ist es auffallend gerade mehr deutsches Material in ander Kontinenten zu bemerken.

Ich vermute, bei genauer Betrachtung verschieben sich die Fälschung nach ferne Länder wo sie Ihre Fälschungen loß werden weil sie immerhin moch billig angeboten werden.

Seriöse Sammler kennen schon die Probleme aber dann auch viele andere nicht und die Nicht-markierten Fälschungen kommen bestimmt ganz unwissend in die Sammlungen und später wieder in Umlauf.

Erich
 
Richard Am: 20.01.2008 20:43:03 Gelesen: 15762# 7 @  
@ carolinus [#5]

Ich möchte mich ganz herzlich und ausdrücklich für die von Dir geschilderte Arbeit, sowie die von Jens, Doktorstamp und 1867 bedanken.

Die Überschrift dieses Themas, bisher 'Bergedorf: 70 Prozent Fälschungen bei Ebay' habe ich heute geändert.

@ AfriKiwi [#6]

Bitte nicht den Ausdruck ePay verwenden. Dieser ist Warenzeichen für ein elektronisches Zahlungsverfahren sowie der Name einer Gruppe von Ebay Mitarbeitern. Ich möchte deswegen keinen Ärger bekommen.

Dein immer wieder geäusserter Wunsch Fälschungen auf der Vorderseite zu markieren wird sich so erfüllen wie meiner, das Wasser möge den Berg hinauf fließen.
 
AfriKiwi Am: 20.01.2008 22:29:29 Gelesen: 15755# 8 @  
@ Richard [#7]

Hallo Richard,

Leider ist mein immer wieder geäusserter Wunsch schon überflüssig, das ist zu bedauern.

Nun sind Fälschungen (nicht nur Bergedorf) nicht nur bei eBay zu finden (und es nimmt schon ab oder mit korrekten Beschreibung) aber auch bei anderen. Wo auch Internetauktionen sind, wie Pilze erscheinen sie und das ist auch zum kotzen.

Das Wasser wird gewiss nie bergauf laufen aber der Lachs zu seinem Lebenszweck ist schon Meister in der Art. Müssen die Philatelisten nicht auch die Fälschungen bemeistern - sie sind anscheinend nicht am gewinnen ?

Erich
 
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