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Thema: Bleisulfidschäden: Die Folienproblematik in der Philatelie
Das Thema hat 166 Beiträge:
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Illgen Am: 04.11.2008 07:21:04 Gelesen: 205499# 42 @  
Hallo Stempelwolf,

könnte ich von dir ein Teil der beschädigten Marken erwerben für meine Referenzsammlung (im Aufbau)?

Suche auch noch Phosphoreszensschäden möglichst mit Hüllen.

Gruß

Hermann
 
Stempelwolf Am: 04.11.2008 20:26:51 Gelesen: 205467# 43 @  
@ Illgen [#42]

Hallo Hermann,

da ich nicht nur die Marke, sondern auch den auf ihr befindlichen Stempel sammele kann ich mich von keiner Marke trennen. Als Beispiel beigefügt: Linke Marke farbfrisch, rechte Marke verfärbt aber Stempel noch gut zu erkennen.



Beste Grüße
Wolfgang
 
Illgen Am: 22.11.2008 09:41:09 Gelesen: 205331# 44 @  
Lieber Wolfgang,

danke für die Bilder, also wenn du mal was los werden willst denke bitte an mich.

Gruß

Hermann
 
Richard Am: 11.12.2008 11:54:16 Gelesen: 205200# 45 @  
Ein Beitrag, auf den Peter Feuser aufmerksam macht:

Artikel in Dansk Filatelistisk Tidsskrift 4/2008

Dieser Artikel von Ib Krarup Rasmussen, langjährigem Produktionsleiter in einem kunststoffverarbeitenden Betrieb, kann zur Lektüre nur empfohlen werden. Leider liegt nur eine englische Übersetzung aus dem Board von Richard Frajola/USA vor.

Bemerkenswert ist neben vielen anderen hilfreichen Informationen die kategorische Aussage, das Hart-PVC definitiv nicht weichmacherfrei produziert werden kann. Die entsprechenden Garantien, die von einigen Album- bzw. Folienherstellern nach wie vor gegeben werden, sind infolgedessen wertlos.

http://www.rfrajola.com/mercury/RR1.pdf
 
doktorstamp Am: 12.12.2008 04:58:39 Gelesen: 205176# 46 @  
@ Richard [#45]

Ich habe Peter Feuser um eine Kopie des Beitrages im Original erbeten. Es sind einige Fehler aufgetreten, und an einigen Stellen ist das Englisch nicht ganz geheuer.

Ich kann es dann aus dem Dänischen ins Deutsch zu Weihnachten übersetzen.

mfG

Nigel
 
germaniafreund Am: 15.12.2008 09:22:58 Gelesen: 205125# 47 @  
@ Stempelwolf [#43]

Hallo Wolfgang,

auch ich habe mich mit der Folienproblematik zu kämpfen. Links eine farbfrische 94 AI - rechts eine verfärbte 94 BII



Diese Verfärbung ist nicht bei mir geschehen, aber ich habe die Marke als Beispiel für die Verfärbungen erworben. Man sieht sehr schön, dass die Schädigung nicht gleichmäßig sondern ungleichmäßig beginnt.

liebe Grüße Klaus
 
Jahnnusch Am: 15.12.2008 11:14:11 Gelesen: 205119# 48 @  
Kann man feststellen wie viel von der 1 Reichsmark wann gedruckt worden ist?

War nicht nach dem Krieg nicht alles anders, sogar die Markenfarbe fragt erstaunt Jürgen, der aus der Rhön.
 
germaniafreund Am: 15.12.2008 12:39:20 Gelesen: 205112# 49 @  
@ Jahnnusch [#48]

Hallo Jahnusch,

eine Auflagenhöhe der Marken ist nicht bekannt, sollte aber in die Millionen gehen.

Nach dem Krieg und während des Krieges hat sich die Farbe der 94 nicht geändert.



Die oben gezeigte rechte Marke ist eindeutig verfärbt, glaube mir.

liebe Grüße Klaus
 
Illgen Am: 15.12.2008 12:45:33 Gelesen: 205109# 50 @  
Stimmt, die Nr. 94 ist eine sehr empfindliche Farbe, sie verfärbt sich ins rotbraun. Habe etliche Marken davon, eine bedauerlicherweise mit Fotoattest wo darauf steht ohne Mängel. Vermutlich weil es nur 40 Stück davon gibt.

Wenn wir schlau sind deklarieren wir die Farbe als "bessere Farbe b" GRINS!
 
Jürgen Witkowski Am: 28.12.2008 14:21:25 Gelesen: 205002# 51 @  
Sachsen MiNr. 15

Bei dem rechten Exemplar handelt es sich nicht etwa um eine neue Farbvariante der ohnehin schon mit 7 Farbtypen im Michel aufgeführten Sachsen MiNr. 15, sondern um eine von links oben nach rechts unten fortschreitende Verfärbung. Links ist zum Vergleich ein farbfrisches Exemplar zu sehen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Illgen Am: 16.01.2009 18:20:22 Gelesen: 204867# 52 @  
Anbei die Nr 94 BII (Urmarke) dank Oxydation in einer zweiten Farbe!

 
LOGO58 Am: 08.10.2010 17:44:28 Gelesen: 213890# 53 @  
[Beiträge 53 bis 57 aus dem Posthorn Thema redaktionell zusätzlich nach hier kopiert]

Liebe Posthorn-Spezialisten,

ich habe einmal einen Scan der MiNr. 124 eingestellt und wundere mich über die einzige Farbbeschreibung "lebhaftgelbbraun", die ich im Michel finden konnte. Insbesondere die fast schon ins "schwarzbraun" gehenden Werte halte ich zumindest für ungewöhnlich.

Bereits in der Vergangenheit waren mir einzelne Marken dieser Art untergekommen, ich habe aber die Farbe einer Veränderung im Wasserbad o.ä. zugeschrieben. Die jetzt abgebildeten Marken sind jedoch aus einer jüngst von mir aufgelösten Sammlung und nun wundere ich mich doch.

Kann mir jemand eine Erklärung geben? Im Katalog ist kein Hinweis auf Verfärbungen, auch im Wasserbad, zu finden.

Vielen Dank
LOGO58


 
germaniafreund Am: 08.10.2010 17:55:00 Gelesen: 213888# 54 @  
@ LOGO58

Hallo,

ich halte diese Verfärbungen für Bleisulfidschäden. In der 2. Reihe Marke 2-4 und in der 3. Reihe Marke 1 weisen die typischen Unregelmäßigkeiten auf. Bleisulfidschäden treten immer dann auf, wenn keine weichmacherfreien Folien, Steckkarten usw. verwendet werden.

Ist übrigens bei meinem Sammelgebiet auch ein großes Problem.

liebe Grüße Klaus
 
LOGO58 Am: 09.10.2010 16:28:47 Gelesen: 213835# 55 @  
@ germaniafreund [#54]

Hallo Klaus,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Ich halte Deine geschilderte Möglichkeit - auch mangels anderer Alternativen - für sehr realistisch. Trotzdem stellt sich mir die Frage, warum ich die Verfärbungen nur bei der Bund 124 und nicht bei anderen Posthörnern festgestellt habe, die aus der gleichen Sammlung stammen, also höchstwahrscheinlich den gleichen Aufbewahrungsort hatten.

Viele Grüße
Lothar
 
wuerttemberger Am: 10.10.2010 10:22:04 Gelesen: 213803# 56 @  
@ germaniafreund [#54]

Weichmacher enthalten weder Blei noch Schwefel. Es handelt sich vielmehr um Hilfsstoffe, die bei der Produktion von PVC-Folien unabdingbar sind, weil sonst nur Abfall aus den Produktionsmaschinen herauskommen würde. Die Firma Baerlocher ( http://www.baerlocher.de/de/ ) aus Unterschleissheim produziert übrigens diese "Hilfsstoffe".

Gruß

wuerttemberger
 
petzlaff Am: 10.10.2010 11:56:12 Gelesen: 213795# 57 @  
@ LOGO58 [#55]

Bleisulfidschäden sind typisch für Orange-farbene Drucke, und das schon seit über 140 Jahren. Bei anderen Farben kommt so etwas eher nicht vor, gegebenenfalls noch bei braunen, zinnober oder ockerfarbenen Marken. Allerdings kommt das immer auf die chemische Zusammensetzung der Druckfarbe an.

Dass dir bei anderen Marken der Posthornserie so etwas noch nicht aufgefallen ist, liegt einfach daran, dass die anderen Marken farbtechnisch resistent gegen Bleisulfidschäden sind.

Abgesehen davon sind Kataloge auch nur "Menschen", die sehr häufig relativ wenig Interesse an den eigenen Erkenntnissen von durch Schrott geschädigten philatelistischen "Mitmenschen" haben.

LG, Stefan
 
besso Am: 17.11.2010 22:54:07 Gelesen: 211948# 58 @  
@ LOGO58

Hallo Logo53,

war eine Zeit nicht in den Seiten, daher erst heute meine Frage zu den Farbunterschieden bei der 124. Hatte mich vor längerer Zeit intensiver mit Farben bei PH befaßt (in Arge PH Heuss). Dabei ist mir aufgefallen, daß sich unterschiedliche Farben oft zeitlich zuordnen lassen, besonders bei der 124 und der 129, aber auch bei 130, d.h. es sind systematische Erscheinungen.

Speziell bei 124 hat die erste Auflage 1951 die dunklen Töne, etwa wie Deine in der Mitte der 2.Reihe. Allerdings sind Deine abgebildeten aus späteren Auflagen (52 und später), die nie mehr so dunkel sind wie abgebildet. Es spricht damit alles für eine Verfärbung.

Nur der Vollständigkeit halber die Frage: Sieht der Scan so aus wie die Marken? Oder sind im Scan die Unterschiede größer als visuell zu beobachten?

Interessant natürlich die Sache mit den Weichmachern. Hast Du die Marken in so einem alten Album gefunden oder in der Massenware? Mir ist leider solch ein Fund vieler Verfärbungen noch nicht gelungen.

Wer weiß genau, um welchen Weichmacher es sich handelt oder wirken generell alle verfärbend? Und auf welche Farb-Pigmente wirkt er? Würde mich sehr interessieren. Gibt es Fachliteratur zu dem Thema "Weichmacher"?

Generell zur Farbforschung noch die Frage an Bildbearbeitungs-Spezis: Wie kann man geringe Farbunterschiede per Software so verstärken, daß die Unterschiede visuell besser sichtbar werden? Wäre ein guter Trick, um einfacher nach Farben zu sortieren. Mir ist es nicht gelungen.

Besso
 
besso Am: 17.11.2010 22:59:59 Gelesen: 211943# 59 @  
@ petzlaff

Hallo Stefan,

habe eben an Logo58 geschrieben. Das mit den farbverändernden Wirkungen der Weichmacher interessiert mich etwas genauer. Kennst Du Literatur dazu? Oder weißt Du Genaueres zum ablaufenden Chemismus?

MfG
Reinhard
 
taro Am: 28.08.2013 19:13:58 Gelesen: 185617# 60 @  
Ich benutze 160g Papier von Clairefontaine (Trophée in charmois). Dieses ist zwar ein wenig teurer als normales Kopierpapier, jedoch ist es pH-Neutral und somit sollte die Überraschung in einigen Jahres ausbleiben. Zumal ich die Marken noch in Hawids packe sowie das ganze in dokumentenechten Hüllen abhefte. Ich glaube, das sollte reichen. ;-)

Viele Grüße
Sven
 
Wim Ehlers Am: 28.08.2013 19:40:36 Gelesen: 185601# 61 @  
@ taro [#60]

Hallo Sven,

nur ein kleiner Hinweis zu dokumentenechte Hüllen: Sie müssen weichmacherfrei sein, damit sie nicht im Laufe der Zeit vergilben (ja, gibt es auch bei PVC und kann einem so manche Marke nach Jahren zerstören).

Zum Thema Papier: da nutze ich Naturpapiere in unterschiedlichen Pastell-Farben (je nach Sammlung), am liebsten 120 g/qm, und dann nehme ich immer 2 fertige Seiten (also später linke und rechte Seite) und packe sie in die Dokumentenhülle. Das trägt dann schon ordentlich auf.

Beste Grüße
Wim
 
zockerpeppi Am: 28.08.2013 20:22:17 Gelesen: 185554# 62 @  
@ eurowelter [#61]
@ taro [#60]

Auf der Jahreshauptversammlung der Belux hat Lars uns verdeutlicht, welche Schäden PVC bei vor allem älteren Briefmarken verursachen kann! Dann lieber einige Cent mehr ausgeben und nicht recyceln oder Briefe klassisch im Schuhkarton aufbewahren.

@+
Lulu
 
taro Am: 28.08.2013 20:30:51 Gelesen: 185544# 63 @  
@ zockerpeppi [#62]

Sind die Marken denn auch ohne direkten PVC-Kontakt gefährdet? Vielleicht kann Lars hier genauere Auskünfte geben - es soll ja schließlich nicht am falschen Ende gespart werden.

Grüße
Sven

[Beiträge 60 bis 63 redaktionell kopiert aus dem Thema "Briefmarkensammeln, auch etwas für den kleinen Geldbeutel"]
 
Lars Boettger Am: 29.08.2013 15:45:17 Gelesen: 185686# 64 @  
@ taro [#24]

Hallo Sven,

heute sind Bleisulfidschäden durch Umwelteinfluss so gut wie ausgeschlossen. Ausser man wohnt in der Nähe eines Kohlekraftwerks, dass mit schwefelhaltiger Kohle betrieben wird. Die meisten Schäden werden durch schwefelhaltige PVC-Folie verursacht, auch wenn das durch die Hersteller verneint wird. Den Folienherstellern fehlt der wissenschaftliche Beweis, nur durch Beobachtungen lassen sie sich nicht überzeugen.

Briefmarken bis ca. 1955 sind dabei gefährdet. Luftabschluss sollte man vermeiden, PVC ganz weglassen, ich bewahre meine Sammlungen in HAWID-Steckkarten auf bzw. die Belege in Polyester-Behältern - ohne Folio. Das ist kostengünstig und die Belege sind geschützt.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Wim Ehlers Am: 29.08.2013 16:06:34 Gelesen: 185671# 65 @  
@ Lars Boettger [#64]

Hallo Lars,

Du hast geschrieben Briefmarken bis ca. 1955 sind dabei gefährdet. Luftabschluss sollte man vermeiden, PVC ganz weglassen.

Das hört sich wirklich besorgniserregend an! Kannst Du das etwas näher erläutern, denn die meisten Philatelisten und Briefmarkensammler besitzen ja gerade Marken des Deutschen Reich und aus den Anfangsjahren der beiden deutschen Staaten.

Wenn ich daran denke, dass solche Sammlungen gefährdet sein sollten, nur weil sie in PVC-Hüllen eingetütet wurden, eventuelle Schäden davontragen, müssten sich sogar Sammler wegen der Wertbeständigkeit Gedanken machen, aber auch Einsteiger in unser Hobby könnten gleich auf den richtigen Weg der Unterbringung ihrer Sammlung geführt werden.

Vielen Dank schon einmal!

Beste Grüße
Wim

[Beiträge 64 und 65 redaktionell kopiert aus dem Thema "Briefmarkensammeln, auch etwas für den kleinen Geldbeutel"]
 
Meinhard Am: 09.03.2014 08:35:13 Gelesen: 182080# 66 @  
Hallo eurowelter,

lese gerade diesen Beitrag und möchte einen Beitrag einstellen, welcher in der Ausgabe "Die Briefmarke", Ausgabe 3/14, Herausgeber: VÖPh, 1060 Wien von Herrn Fritz H. Sturzeis erschien. (Quellennachweis) (ist auch hier abgebildet http://www.voeph.at/index.php?id=235)

Diese Zeitschrift wird mit der Post an alle BriefmarkenSammler, welche ein Abo bei der Österreichischen Post haben, zugestellt.

Der eingestellte Original-Block stammt von meiner Sammlung, wo der "Goldaufdruck" noch vorhanden ist.

Schöne Grüße an alle, Meinhard


 

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