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Thema: Wie bringt man die Jugend zum Briefmarken sammeln ?
Das Thema hat 88 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 11.03.2014 14:05:08 Gelesen: 44819# 64 @  
@ reichswolf [#61]

Lieber Christoph,

das ist doch eines der Hauptprobleme unseres Hobbys - man setzt uns alle gleich mit dem verschrobenen Einsiedler, der im dunklen Kämmerchen mit seiner Pinzette auf die Jagd nach Märkchen geht, die schon lange nicht mehr gültig sind und die daher keiner mehr kennt.

Befremdlicher Ort, befremdliche Menschen (schräge Typen), befremdliche Materie, befremdliches Verhalten - das lockt niemanden hinter dem Ofen hervor.

Dass wir in Wirklichkeit das schönste Hobby von allen haben, welches jedem unendlich viel bietet oder bieten kann, tritt dabei völlig in den Hintergrund und manifestiert sich nicht in der Bevölkerung und noch weniger in den Augen der Jugend.

Wie du es gemacht hast, ist vorzüglich. Wenn man die Kruste aus philatelistischer Antimaterie aufbrechen kann, und dass du es kannst, weiß hier wohl jeder, dann merken die Leute, dass befremdliches Tun und Handeln uns genau so fremd ist, wie ihnen selbst.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 11.03.2014 16:51:35 Gelesen: 44757# 65 @  
@ nunu [#62]

Ab wann sammelst du, also von Anfang an oder erst später?
 
briefmarkenwirbler24 Am: 11.03.2014 16:55:23 Gelesen: 44752# 66 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#65]

Als Ergänzung, besitzt du auch einen Katalog, nach dem du dich richtest? Wenn du bestimmte Dinge suchst, könnten wir auch tauschen. :)
 
Helma Janssen Am: 11.03.2014 17:55:49 Gelesen: 44727# 67 @  
@ nunu

Es ist schade, dass man bei Dir an der Schule so intolerant ist und Du Dein Hobby verheimlichen musst. Aus der Erfahrung der letzten Jahre kann ich berichten, dass es nicht überall an den Schulen so ist, wie man ja auch bei briefmarkenwirbler24 sieht.

Gerade in den letzten 2-3 Jahren werden vermehrt Briefmarken-AG's in Schulen gegründet. Erst gestern hatte ich wieder eine Anfrage eines Vereines, wo die Schule sehr daran interessiert war, dass so eine AG gegründet wird. Und es werden auch wieder vermehrt Jugendgruppen gegründet. Allerdings sind die meisten Teilnehmer deutlich jünger als Du.

Wir bemühen uns verstärkt, die Briefmarke in die Schule und in den Unterricht zu bringen, um die Jugendlichen auf die Briefmarke zu stoßen. Wir geben Hefte für den Unterricht heraus, die bereits gerne von Lehrern angenommen werden. Wir sind bereits in Verden und Apolda in die Lehrerfortbildung eingestiegen und verhandeln gerade in Baden-Württemberg mit dem Kultusminister. Vielleicht schaffen wir es so, dass die Briefmarke wieder mehr Akzeptanz bekommt. Das wird für Dich in der Schule sicher zu spät kommen, aber wer weiß.

Wenn Du Tauschpartner in Deinem Alter suchst, dann wende Dich doch mal an die Deutsche Philatelisten-Jugend, http://www.dphj.de. Vielleicht können die Dir helfen.

Was ich nicht verstehe, warum Du Dich nicht auf Tauschbörsen sehen lassen darfst? Ich habe einen 14jährigen in meiner Jugendgruppe, der mit Vorliebe zu unseren Tauschbörsen geht. Er hat nämlich die Erfahrung gemacht, dass er als jugendlicher Sammler dort so exotisch ist, dass er immer viel von den "Alten" geschenkt bekommt.

Liebe Grüße
Helma
 
nunu Am: 11.03.2014 19:29:22 Gelesen: 44700# 68 @  
@ briefmarkenwirbler24

Ich habe die Sammlung von meinem Vater geerbt auch mit Katalogen nach denen ich mich richten kann.

Was ich nicht verstehe, warum Du Dich nicht auf Tauschbörsen sehen lassen darfst? Ich habe einen 14jährigen in meiner Jugendgruppe, der mit Vorliebe zu unseren Tauschbörsen geht. Er hat nämlich die Erfahrung gemacht, dass er als jugendlicher Sammler dort so exotisch ist, dass er immer viel von den "Alten" geschenkt bekommt.

Wenn mich da ein Vater von einem oder gar jemand aus meiner Schule sieht wird die Person es sicher weitererzählen, so ist das leider bei uns.

gruß nunu
 
briefmarkenwirbler24 Am: 11.03.2014 19:45:38 Gelesen: 44694# 69 @  
@ nunu [#68]

Es ist natürlich schade, dass dieser Gruppenzwang deine Sammelaktivitäten behindert.

Leider war es bei mir auch so, aber ich hatte eines Tages den Mut etwas über meine Sammlung zu erzählen, mit Erfolg.

Vielleicht springst du einfach über deinen Schatten.

Welche Länder könntest du denn bei einem Tausch anbieten und was suchst du?
 
KaraBenNemsi Am: 20.05.2014 15:49:00 Gelesen: 43986# 70 @  
@ Eilean [#54]

Hallo Eilean,

falls Du mal ein rosafarbenes Album findest, würde mich die Quelle interessieren. Für den Anfang könnte man ein Album in rosa Papier einschlagen.

Ich kenne übrigens eine kleine Sammlerin, die sich über dieses rosa Markenheft sehr gefreut hat. Diese "Prinzessin Lillifee" (lt. Michel-Online eine Ausgabe der Schweiz vom 3. September 2009) habe ich erst letzte Woche günstig auf der Philaseiten-Auktion ersteigert.

Viele Grüße

Carsten





 
Briefmarkentor Am: 14.12.2016 21:58:04 Gelesen: 36686# 71 @  
chuck193 Am: 13.04.2017 17:45:01 Gelesen: 35251# 72 @  
@ nunu [#56]

Hi nunu,

Dein Beitrag ist zwar schon alt, aber ich möchte Dir mal eine Seite zeigen von meiner Tochter von 1973. Sie war 11 Jahre alt. Sammel weiter, wenn Du Marken haben möchtest, schreib mir, meine E-mail ist unter meinem Namen zu sehen.

Meine Tochter hat jetzt ihre eigene Familie.

Schöne Grüsse,
Chuck


 
Wesi Am: 25.05.2017 21:56:04 Gelesen: 34592# 73 @  
Hallo,

mit meinen 13 Jahren komme ich mir immer sehr komisch vor, wenn ich auf philatelistischen Veranstaltungen mit einem Altersdurchschnitt von 65+ bin. Auf der Briefmarkenausstellung in Remseck habe ich mich zu Tode gelangweilt.

@ asmodeus [#4]

Dann bin ich ja so eine Ausnahme.

Ich habe mir mein philatelistisches Wissen fast komplett selber angeeignet und im März bin ich dann der ArGe Lochungen beigetreten.

Grüße
Moritz
 
mausbach1 (RIP) Am: 26.05.2017 08:31:50 Gelesen: 34509# 74 @  
@ Wesi [#73]

Das war auch zum Langweilen - außerdem sehr unhöflich: Post wird nicht beantwortet.
 
lueckel2010 Am: 26.05.2017 11:17:39 Gelesen: 34466# 75 @  
@ mausbach1 [#74]

Guten Morgen,

warum so "bissig"?

Der Junge hat doch recht, wobei (Generation) 65+, wie allseits bekannt sein dürfte, noch "leicht untertrieben" und die "Behandlung" von "Neuen" durch uns "Alte" gelegentlich auch schon mal ziemlich gewöhnungsbedürftig ist!

Auch ich besuche gelegentlich Großveranstaltungen und suche dann die dortigen Ausstellungen auf, insbesondere wenn Exponate "meines" Sammelgebietes präsentiert werden, bei denen mir -auch nach etwa 60 Jahren "Sammelei"- immer mal wieder etwas Neues oder mir bis dato Unbekanntes gezeigt wird.

Ob man allerdings Kinder/ Jugendliche (i. d. R. Anfänger) mit stark spezialisierten (und dadurch teilweise eintönig wirkenden) Objekten "begeistern" kann, möchte ich doch stark bezweifeln!

Noch einen schönen Tag und viele Grüße, "lueckel2010"
 
Cantus Am: 26.05.2017 14:15:50 Gelesen: 34398# 76 @  
@ Wesi [#73]

Hallo Moritz,

ich finde es toll, wieder einmal einen jungen Sammler wie dich auf den Philaseiten begrüßen zu können, und dann noch einen, der sich mit einem so interessanten Thema wie den Lochungen beschäftigt. Leider sind die jungen Sammler wie z.Bsp. der briefmarkenwirbler, der hier eine Zeitlang aktiv mitgemacht hat, plötzlich verschwunden. Ich hoffe deshalb, dass du dich hier im Kreis der zumeist älteren Sammler dennoch einlebst und auch wohlfühlst und so den Kreis derer, die hier Teile ihrer Sammlungen vorstellen, mit Beiträgen ganz allgemein, insbesondere aber zu dem Thema der Lochungen tatkräftig im Rahmen deiner Möglichkeiten unterstützt.

Wenn du auf der Startseite oben auf das Feld "Suche" klickst und dann im sich öffnenden Fenster über dem Wort "Volltextsuche" das Wort "Lochungen" einträgst und suchen lässt, gelangst du zu allen Themen, die sich bisher mit Lochungen beschäftigt haben. In der Übersicht, die man beim Anklicken von "Philaseiten A bis Z" öffnet, ist der Begriff "Lochungen" bisher leider noch nicht enthalten, wenn jetzt aber ab und zu Beiträge dazu gebracht werden, lässt sich das sicher ändern.

Ich selber hatte mich in der Vergangenheit auch einmal mit Lochungen auf Briefmarken aus Bayern beschäftigt. Dazu war ich zufällig gekommen, da in einem Posten mit alten abgelösten Marken auch solche mit Lochungen enthalten waren. Ich weiß nicht mehr so genau, was mit den Marken geschehen ist, denn das liegt viele Jahre zurück, aber wenn ich noch welche davon finden sollte, würde ich sie dir schenken, Dazu brauche ich eine Mail von dir mit deinem Namen und Zustelladresse, meine Mailadresse ist hinterlegt.

Ich hatte eine Zeit lang aktiv die Briefmarken von Österreich gesammelt und dabei festgestellt, dass so etwa in der Zeit zwischen 1918 und 1930 Lochungen auf österreichischen Briefmarken besonders häufig vorkommen, aber auch zu anderen Zeiten sind sie anzutreffen. Diese Marken kannst du alle haben, ein paar davon bilde ich hier ab.



Nussbickel De-7
Wien
82 Perforationslöcher
Symmetrisches Symbol
Druckseitige- oder Gummiseitige Stanzung (kann von Spezialisten mit der Lupe festgestellt werden)



Nussbickel J-157
Jacob Neurath
Metallwaren
Wien
32 Perforationslöcher
Bildseitige Stanzung
einzeilig, nach links liegend



V-22
Vereinigte Gummiwaren Fabriken
Ternitz NÖ
42 Perforationslöcher
Gummiseitige Stanzung
einzeilig, nach links liegend

Die Abbildungen stammen von meinen Marken, die Beschreibungen hat mir ein Freund zur Verfügung gestellt, da ich nicht die notwendige Literatur besitze.

Wenn du auf der Startseite links auf das Wort "Tauschforum" klickst, findest du dort auch die "Rundsendung 3: Cantus". So etwa Mitte Juni werden die nächsten zwei Rundsendungen starten, einmal Kiloware mit vorrangig Marken aus Deutschland, aber auch etwas aus aller Welt, und eine zweite Kiste mit Belegen aus aller Welt, auch hier vorrangig Deutschland, aber auch mit Österreich, Frankreich, Belgien und anderen Ländern. Ich biete dir an, an diesen Rundsendungen teilzunehmen. Du kannst aus diesen Sendungen alles entnehmen, was dir gefällt und was zu deiner Sammlung oder zu Tauschzwecken passt. Das kostet alles nichts, nur die Weitersendung als Paket müsste jeweils von dir bezahlt werden. Auch dazu brauche ich - per Mail - von dir deinen Namen und die Zustelladresse, alternativ auch Name von Mutter oder Vater, falls das Paket von der Post abgeholt werden muss.

Du kannst mich auch gerne unter der veröffentlichten Telefonnummer anrufen, ich bin täglich ab etwa 10.30 Uhr bis in die Abendstunden hinein erreichbar, und falls nicht, so ist ein Anrufbeantworter geschaltet, ich rufe dann zurück.

Viele Grüße
Ingo
 
simon124 Am: 26.05.2017 18:08:00 Gelesen: 34326# 77 @  
Hallo,

auch ich möchte mich gerne hier ein wenig vorstellen. Ich bin 16 Jahre alt und sammle seit einigen Jahren. Angefangen habe ich wie wohl die meisten "aus der Tagespost heraus", aber mit der Zeit hatte ich am meisten Freude an den Marken des deutschen Reichs. Mittlerweile habe ich viel mehr Spaß an Belegen zu meiner Heimat, dem Hunsrück, ich bin dabei mir dort eine Heimatsammlung aufzubauen.

Die Problematik mit dem Altersschnitt ist mir schon lange bekannt und ich finde es sehr schade dass sich sonst (fast) keine in meinem Alter für die Philatelie begeistern können. Oft machen Händler große Augen wenn sie mich sehen, auch schon passiert dass sie nicht glauben konnten, dass ich tatsächlich sammle. Die Behandlung von den älteren ist natürlich sehr gemischt, einige freuen sich und andere meinen, dass wir jungen Sammler keine Ahnung hätten. Letzteres kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum die Zukunft der Philatelie zerschlagen?

Schon länger lese ich hier mit und freue mich, hier mitzuwirken und natürlich Tauschpartner zu finden.

Abschließend von mir an euch:


 
Michael Mallien Am: 26.05.2017 18:27:08 Gelesen: 34311# 78 @  
@ Wesi [#73]
@ simon124 [#77]

Hallo Wesi, hallo Simon,

ein herzliches Willkommen von mir!

Ich freue mich, dass ihr dabei seid und dass ihr hier auch etwas schreibt. Es gibt einfach so viele interessante Sammelthemen, so dass man in jedem Alter etwas finden kann, was einen interessiert.

Sammeln macht generell Freude, wenn in eurer Altersklasse meist auch andere Sachen gesammelt werden. Briefmarkensammlungen können durchaus auch mal ruhen, wenn einen zwischzeitlich andere Dinge mehr interessieren. So war es auch bei mir. Aber nach einiger Zeit bin ich immer wieder eingestiegen und die Begeisterung hat eigentlich nie abgenommen. :D

Viele Grüße
Michael
 
Cantus Am: 27.05.2017 00:39:47 Gelesen: 34237# 79 @  
@ simon124 [#77]

Hallo Simon,

ich möchte auch dich herzlich hier im Forum begrüßen. Der Hunsrück ist mir ganz gut bekannt, auch wenn ich auf der anderen Seite von Deutschland wohne. Meine Frau und ich haben früher jedes Jahr einen Teil unseres Urlaubs in Kirn verbracht und erst vor ein paar Tagen habe ich mich daran erinnert, wie ich zwar mit einem Führer, aber ohne jede Sicherung die ehemalige Quecksilbergrube in Schloßböckelheim erkundet habe. Ein Schwager von mir hat lange Zeit in Monzingen gewohnt und in meinem Garten stehen heute noch die Nachkommen von Blumen, die ich einstmals aus dem Schieferbruch am nördlichen Ende des Hahnenbachtals mitgenommen hatte. So habe ich gewissermaßen nostalgische Gefühle, wenn ich an den Hunsrück denke.

Damals war ich leider nur Briefmarkensammler und nicht so wie heute auch an Ortsstempeln interessiert. Wäre es anders gewesen, dann hätte ich heute sicherlich eine schöne Stempelsammlung quer durch den Hunsrück. Aber auch ohne das ist es durchaus möglich, noch einzelne Belege aus dem Hunsrück in meinen Beständen zu haben. Ich habe heute morgen einen langen Beitrag als Begrüßung für Moritz geschrieben, den ich jetzt nicht wiederholen möchte. Inzwischen haben wir längere Zeit miteinander telefoniert und Moritz wird an meinen beiden Rundsendungen teilnehmen, die voraussichtlich Mitte Juni auf die Reise gehen werden. Auch wenn das Deutsche Reich bei den Belegen eher Mangelware sein dürfte, so ist es aber andererseits durchaus möglich, dass Postbelege mit Stempeln aus dem Hunsrück enthalten sind. Wenn du also daran interessiert bist, auch diese Rundsendungen zu erhalten, dann ruf mich an, aber bitte nicht vor 10.30 Uhr. Wir können dann das weitere Procedere am Telefon besprechen.

Viele Grüße und viel Freude hier im Forum
Ingo
 
Taschentuch Am: 18.01.2019 18:13:43 Gelesen: 23368# 80 @  
Hallo Sammlerkollegen,

passt zum Thema:



Mit bestem Gruß
Michael
 
10Parale Am: 29.07.2021 20:23:17 Gelesen: 14919# 81 @  
Ich habe keine Ahnung wie man Jugendliche zum Sammeln von Briefmarken bewegt. Fakt ist, es muss schon in früher Jugend geschehen. Auch wenn die Kinder nur mal beiläufig Oma oder Opa über die Schultern schauen, wenn er/sie seinem/Ihrem Hobby nachgeht.

Oder man macht es wie die Tschechische Republik und legt solch eine schöne Marke auf wie die im Scan gezeigte. Ein Junge und ein Mädchen sitzen am Boden und betrachten mit der Lupe ein Briefmarkenalbum. Diese beiden Marken waren heute in meinem Briefkasten, danke dem Absender.


 
stempel Am: 15.06.2023 17:39:40 Gelesen: 4735# 82 @  
@ 10Parale [#81]

Hallo zusammen!

Ich suche im Netz nach Jugendarbeit und bin mit deinem Artikel erst einmal fündig geworden. Der Zeitungsausschnitt passt für mich, denn ich habe mich knapp nach dem Eintritt in mein Rentnerdasein zur Jugendarbeit in einer Grundschule entschieden. Das Thema kann nicht anders sein als Briefmarken AG.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass von mir diese ehrenamtliche Tätigkeit besser vor Jahren aufgenommen worden wäre. Dass, weil diese Freizeitbeschäftigung Briefmarken sinnvoller ist, als nur blind tippend durch die Landschaft zu laufen und weil sie schleichend bildet - UND weil die Jugend auch für uns alten Säcke wichtig ist.

Als Entschuldigung kann ich vorbringen in meiner beruflichen Laufbahn immer bis zum Limit agiert zu habe. Das heißt aber nicht unschuldig zu sein. Mein Apell geht ganz klar an die paar Vereine, die es noch gibt, in Richtung Jugendarbeit ein offenes Ohr zu haben.

Ich habe letzten Mittwoch mit meinen Schülerinnen - Schüler sind leider nicht dabei - das Abweichen von Briefmarken geübt. Ich kann euch sagen, dass war für mich Stress, denn ich lasse den Kinder Freiheiten. Es gibt keinen Zwang. Entsprechend leben sie sich nach 6 Stunden Unterricht bei mir aus. Wir habe es geschafft keinen See zu hinterlassen. Ergebnisse gab es auch. Alle Marken sind in den Trockenbüchern gelandet.

In der Grundschule sind ca. 190 Schüler. Im Schnitt habe ich 10 davon in meiner AG. Das sind etwa 5% über alle Schüler. Mehr geht nicht bei mir. Auch weil, wie in dem Zeitungsartikel beschrieben, die Last zu groß wird. Aber es macht allen Freude - auch mir.

Grüße
Dieter
 
Baber Am: 17.06.2023 09:23:56 Gelesen: 4568# 83 @  
@ abrixas [#63]

Hallo Abrixas,

Du hast ja so recht, wenn Du von alten Zeiten schwärmst, wo man privat und im Beruf von Briefmarken umgeben war. Auch ich, der ich mit 6 Jahren vom Großvater die Sammelleidenschaft geerbt habe, verfalle oft in diese Nostalgie. Aber die Briefmarke, die nun vor fast 200 Jahren den Postverkehr weltweit revolutionierte, hat sich überholt. Sie wird im heutigen Postverkehr so gut wie nicht mehr gebraucht. Kaum jemand schreibt mehr Briefe und selbst das Geburtstagspäckchen wird heute ohne Briefmarken verschickt. Anders als zu unserer Jugendzeit kommt die heutige Jugend daher kaum mehr mit Briefmarken in Berührung, warum sollte sie dann in einem Briefmarkenverein eintreten?

Dass kaum mehr Briefmarken für den Briefverkehr benötigt werden, hindert die privatisierten Postdienstleister aber nicht daran, bunte Bildchen und sogenannte Kartonphilatelie en masse zu produzieren. Die Post meines Heimatlandes Österreich verausgabt fleißig Briefmarken mit einem Nominale, das niemand zum Frankieren von Briefen braucht und sogenannte Kryptomarken, deren Sinn sich mir nicht erschließt. Nachdem es aber anscheinend noch genug Sammler gibt, die diese Produkte kaufen, geht der Krug so lange zum Brunnen bis er bricht und manches landet dann später in Flohmarktkisten.

Doch solange nicht jeder zu Hause einen 3-Drucker hat und Dinge gebeamt werden, wird es weiter körperliche Postsendungen geben, deren Weg von A nach B durch Aufkleber bzw. Labels dokumentiert wird. Ich denke hier an DV-Frankaturen aller Art, besonders die Internetfrankaturen. Wenn der Urtrieb des Sammelns und Jagens in der Jugend nach wie vor vorhanden ist, müsste sich heute das Interesse auf das Sammeln und Dokumentieren solcher Belege konzentrieren, die man tagtäglich zu Gesicht bekommt und die in meinem Augen Gegenstand der zukünftigen Philatelie sein werden.

Einige Mitglieder hier im Forum befassen sich bereits damit aber noch sind sie in den Vereinen wohl die Ausnahme. Dort schwärmt man weiter von der Black Penny und dem Schwarzen Einser, womit man aber heute kaum mehr jugendliche Sammler gewinnen kann. Um nicht missverstanden zu werden, auch mit der klassischen Philatelie kann man spannenden Geschichten erzählen aber das ist dann etwas für Spezialisten und wir haben in der Jugend alle nicht als Spezialisten angefangen.

Gruß
Bernd
 
22028 Am: 17.06.2023 10:41:19 Gelesen: 4524# 84 @  
@ Baber [#83]

Um nicht missverstanden zu werden, auch mit der klassischen Philatelie kann man spannenden Geschichten erzählen aber das ist dann etwas für Spezialisten und wir haben in der Jugend alle nicht als Spezialisten angefangen.

Und Du glaubst DV Frankaturen sind nichts für Spezialisten?

Wenn ich mir die Diskussionen über das Thema DV Frankaturen oder den "neuen" Automatenmarke über die es ja wieder etwas ruhiger geworden ist ansehe so glaube ich kaum, dass man damit einen neuen Sammler gewinnt.
 
Baber Am: 17.06.2023 12:07:39 Gelesen: 4486# 85 @  
@ 22028 [#84]

Hallo Rainer,

mir ging es mit den Beispielen darum, womit die heutige Jugend im normalen Postverkehr in Berührung kommt.

Nur so kann ja Interesse geweckt und vielleicht zum Sammeln angeregt werden.

Gruß
Bernd
 
Seku Am: 28.03.2024 20:42:15 Gelesen: 174# 86 @  
@ 10Parale [#81]

Guten Abend Stephan,

ich möchte ergänzen:

Lettland 1997 - Bērnu spēles (Kinderspiele). Man beachte Modellauto und Modelleisenbahn sowie ein Briefmarkenalbum



Mi.-Nr. 459

Ich wünsche ein schönes Osterfest

Günther
 
Clemens M Brandstetter Am: 29.03.2024 11:14:35 Gelesen: 51# 87 @  
@ 10Parale [#81]

Zunächst Danke für den Hinweis auf diese Briefmarken, die offensichtlich von einem tschechischen Privat-Unternehmen editiert wurden. - Die Frage, wie man Kinder zum Sammeln bewegen kann, ist nicht so leicht zu beantworten. Meine persönliche Erfahrung war: erster Kontakt als Kind - ich durfte Briefmarken von der alten Korrespondenz meiner Mutter ablösen (ich bezeichne es heute als Waterboarding). Die Alben, in die ich die Trachtenserie eingesteckt hatte, gibt es noch heute. Manche Briefmarken tragen schwarze Pfeile mit dem Hinweis auf Plattenfehler. Irgendwie war die Materie zu trocken und ich widmete meine Freizeit dem Sammeln von Schmetterlingen...

Nach langer Unterbrechung fand ich gemeinsam mit meiner Frau zurück zur thematischen Philatelie, die uns viel Freude bereitet. Anläufe in Schulen, Briefmarken zu zeigen oder mit Kindern zu arbeiten, scheitern oft am Reinigungspersonal (man kann nicht flächendeckend bei Ausstellungen reinigen) und am Lehrpersonal (geht nur in Überbrückungsstunden). Die Kinder wären Feuer und Flamme...

Die Integration von Kulturgut philatelistischer Art im Unterricht oder in Lehrplänen ist derzeit nicht vorgesehen. Und 99,9% der Lehrerinnen und Lehrer haben die Briefmarke als Unterrichtshilfe noch nicht entdeckt (wird dank Beratungsresistenz so bleiben). Theorie bekäme plötzlich Zacken und Farbe und würde die Vorbereitungsarbeiten erleichtern und den Unterricht lebendiger werden lassen.

So kann man nur die Saat ausbringen, wo es möglich und erlaubt ist und hoffen, dass sie irgendwann aufgeht. Es ist meist eine Investition in die Zukunft!


 
wajdz Am: 29.03.2024 13:30:52 Gelesen: 2# 88 @  
Als Lesepate (1. und 2. Klasse) mit den Kindern (die heutzutage aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern und, ich nenne es mal ‚gesellschaftliche Schichten‘ kommen) Zungenbrecher geübt.

„Der Potsdamer Postkutscher putzt den Potsdamer Postkutschkasten“


Damit sie wissen, wovon die Rede ist, illustriert mit einigen zu diesem Thema passenden Briefen und Briefmarken. Die wenigsten hatten überhaupt eine Vorstellung davon, zu was Briefmarken da sind und noch viel weniger davon, wie Postgut mal befördert wurde.

Österreich MiNr BL45, 12.09.2008 mit MiNr 2763



DDR MiNr Zdr 2965, 2966, 10.09.1985



Das Interesse war groß, wir haben dann mehr über die Einrichtung Post gesprochen als den Zungenbrecher geübt. Aber ob da ein Funke überspringt, bezweifle ich. In der Tagespost werden Briefmarken immer seltener und die Kommunikation findet, selbst bei den Schulanfängern, schon
über’s Handy statt.

Aber da wir, die jetzigen Sammler, ja immer älter ;-) werden, wird es noch eine ganze Weile dauern, bis das „Briefmarken sammeln“ als Freizeitgestaltung der Vergangenheit angehören wird.

MfG Jürgen -wajdz-
 

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