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Thema: Sütterlin und andere Schriften - wer kann das lesen ?
Das Thema hat 3372 Beiträge:
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evwezel Am: 25.02.2020 14:33:10 Gelesen: 528511# 1373 @  
@ volkimal [#1371]

Hallo Volkmar,

“Sie sollen zugleich ein kleines Namenstags geschenk und ein Entgelt für die Liebesgaben sein.”

Ein interessantes Wort, “Liebensgabe”. Ich hätte keine Ahnung das es sich handelte um Geschenkpakete mit Bekleidung und Lebensmittel [1].

Es gibt noch viel zu lernen!

Viele Grüße,

Emiel

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Liebesgaben
 
philast Am: 25.02.2020 17:09:28 Gelesen: 528456# 1374 @  
Hallo,

anbei ein Faltbrief von Mainz 15.5.1840 nach Leipzig 18.5.1840.

Absender ist einer der Inhaber des Musikverlags Bernhard Schotts Söhne (wahrscheinlich Johann Josef Schott). Der Empfänger ist der Enkel Franz (Philipp) Schott.

Ein wenig kann ich von dem Inhalt lesen, u.a. wird der Tod von Franz Philipp Schott mitgeteilt (obacht, das ist der Bruder des Firmengründers Bernhard Schott, nicht der Enkel, an den der Brief ging), außerdem dass es seinem Vater (Johann Andreas) auch nicht so gut ging (der Vater ist dann im August 1840 gestorben). Im folgenden werden wohl viele geschäftliche Punkte angesprochen, u.a. die Filiale in Brüssel.

Der Enkel Franz Philipp Schott hat in Leipzig seine Kontakt Adresse bei der Firma Haertl gehabt, die ebenfalls ein Verlag für Musik war. Im Jahr 1840 eröffnete die Firma Schott eine Filiale in Leipzig. Ev. steht der Brief / Aufenthalt in Leipzig damit im Zusammenhang.

Falls jemand den Brief genauer übersetzen kann, würde mich dies freuen, da es ein sehr interessantes Stück Firmen- und Stadtgeschichte von Mainz ist. Die Firma existiert auch heute noch. Der Enkel macht in späteren Jahren, d.h. ab 1865 Karriere als ehrenamtlicher Bürgermeister von Mainz.





Siehe auch:
https://www.deutsche-biographie.de/sfz79086.html#ndbcontent
https://www.deutsche-biographie.de/sfz79083.html#ndbcontent
https://de.wikipedia.org/wiki/Schott_Music#Geschichte
https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Schott

Grüße
philast
 
volkimal Am: 25.02.2020 20:52:28 Gelesen: 528390# 1375 @  
@ philast [#1374]

Hallo Philast,

den ersten Absatz habe ich fertig. Jetzt muss ich die Arbeit aber erst einmal unterbrechen.

Hier der Text des Briefes:

Mainz 15. Mai 1840
Lieber Franz
Vor allem zeige ich Dir den am letzten Samstag Abend
erfolgten Tod unseres Ohmes Franz Philipp an. Sein Leiden
war kurz und ganz sanft ist er ins Reich der Schatten hinüber
gegangen. Friede sei seiner Seele und Ruhe seiner Asche. Dein
Vater obgleich immer noch sehr schwach soll sich merklich gebessert
haben. Hoffen wir, daß er durch zweckmäßige Diaet bald
wider seine Kräfte zurück erhält.
Im Geschäfte giebt es wenig Neues, unsere Neuigkeiten
müssen zu lange stehen ehe sie abgedruckt werden können.
Heute wie der Tremolo ca. 25 ?? fertig. Der Ueberdruck
konnte nicht fortgesetzt werden, weil das Rauchsche(?) Papier
die Platten ganz zerfressen hat und nun in Zinn gedruckt
werden muß. Wir dürften jetzt noch gut 2 Steinpressen
welche schnell arbeiten mehr haben.

Wenn ich wieder Zeit habe mache ich weiter.

Viele Grüße
Volkmar
 
Peter aus Oststeinbek Am: 25.02.2020 21:11:13 Gelesen: 528380# 1376 @  
@ volkimal [#1369]

Hallo Volkmar und Emiel,

meine alten Bücher gaben auch nichts her. Problem ist wohl die schreibweise, der Ort wurde geschrieben wie verstanden, Polen und Russen kennen aber kein SCH, sondern sz oder cz oder auch beides zusammen.

Ich habe alle Varianten probiert aber ohne Erfolg. Leider gibt es keine Feldpostnummer des Absenders und mit der Einheit bin ich auch nicht fündig geworden. Immerhin hat der Schreiber den Krieg wohl überlebt da er in den Verlustlisten nicht aufgeführt ist.

Hier ein Link zu dem ersten Ort des Briefes, den ich als Mostytitsche lese [1].

Zu Gorodischtsche kann man auch suchen [2]. Der Name muss komplett angegeben werden oder mit * ergänzen. Es werden 18 Orte gelistet, bei denen es sich aber vermutlich oft um denselben Ort in ähnlicher Sschreibweise handelt. Fast alle in der Ukraine.

Aber bei keinem sind beide genannten Orte gemeinsam zu finden.

Schönen Abend, Peter

[1] http://wiki-de.genealogy.net/GOV:MOSCHEKO21JP
[2] http://gov.genealogy.net/search/name
 
evwezel Am: 25.02.2020 23:09:02 Gelesen: 528354# 1377 @  
@ Peter aus Oststeinbek [#1376]

Hallo Peter,

herzlichen Dank für deine Mühe! Ich bin ziemlich sicher das Gorodischtsche ein Ort nördlich von Baranowitschi ist (siehe Karte unten).



Der Ortsname Mostytitsche dagegen ist ein Mysterium.

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 26.02.2020 15:29:13 Gelesen: 528069# 1378 @  
@ philast [#1374]

Hallo Philast,

so, hier ist der Rest des Textes. Ein paar kleine Lücken bleiben noch - zum Teil bei Eigennamen.

Vielleicht kannst Du sie selbst oder ein anderer aus dem Form schließen.

Mit der Klaviermacherei giebt es auch viel zu
thau(?), und besonders dadurch daß alles so vernachlässigt
ist. Braucht einer dies oder das so ist es nicht vorräthig
und einer muß auf den anderen warten. Auch in der
Klav.macherei könnten wir noch einen gebrauchen der
kleine Arbeiten und dergleichen macht. Hannes hat in einem
Briefe an dich der einen Bericht wegen einer Sängerin ent-
halt auch gesagt daß er den Geschäftsführer von Lichterthal
welcher Brahtel(?) nicht verlassen will, zu überreden suchen
wollte daß er hierher käme unsere Fabrick nun ein-
zurichten. Ich halte das nicht für gut, denn wenn
Neuerungen eingeführt werden, so müßten sie auch durch-
Geführt werden können, und dies wird unmög-
lich wenn der welcher sie einführt nicht auch auf
deren Aufrechthaltung wachen kann; und ganz
besonders wenn die Intressen und Eigenliebe der anderen
dabei leiden könnte oder auch nur gefährdet wäre.
Vorgestern ging durch ??? der Ballen N. 173
ab Btto 270 ℔. Eric in Hamburg verlangt
alle Guitare(?) ??? von ??? mit Ausnahme von
op 10.37.65 ??. Sende sie ihm von dort wenn du denkst
daß er bezahlt. Einliegende Zettelchen zur schnellen
Beförderung. Benster(?) ist so eben da und
spricht viel gegen einen gewissen Tetrodes(?) und
gegen Dony??? in Haag welche untereinander die
anderen anschmieren wollten. Er zahlte ? 210.
Und versprach den größten Theil des Lagers im
Sommer zurück zu senden, und sagt daß mit
den Meggendschen(?) Musikalien(?) keine Vermischung
vorkommen kann. Gehen schon recht viele
Gelder ein, und gibt’s noch viele Renittenden
Ohne Mehreres hier heute gings so ???
Bestens Schott Soehne

Viele Grüße
Volkmar
 
wessi1111 Am: 26.02.2020 16:20:46 Gelesen: 528053# 1379 @  
@ philast [#1374]
@ volkimal [#1378]

Hallo Philast, hallo Volkmar,

Dony??? könnt Dony & Co heißen, das Wort im vorletzten Satz heißt Remittenden (Rückläufer).

Gruß
Wessi
 
philast Am: 26.02.2020 21:18:17 Gelesen: 527974# 1380 @  
@ volkimal [#1378]+[#1375]
@ wessi1111 [#1379]

Hallo,

besten Dank für die Mühe.

Ich habe den Text hier nochmals zusammengefasst, noch etwas recherchiert meine Änderungen/Kommentare sind in Kursivschrift eingefügt.

Mainz 15. Mai 1840
Lieber Franz
Vor allem zeige ich Dir den am letzten Samstag Abend
erfolgten Tod unseres Ohmes (=Onkel?) Franz Philipp an. Sein Leiden
war kurz und ganz sanft ist er ins Reich der Schatten hinüber
gegangen. Friede sei seiner Seele und Ruhe seiner Asche. Dein
Vater obgleich immer noch sehr schwach soll sich merklich gebessert
haben. Hoffen wir, daß er durch zweckmäßige Diaet bald
wieder seine Kräfte zurück erhält.
Im Geschäfte giebt es wenig Neues, unsere Neuigkeiten
müssen zu lange stehen ehe sie abgedruckt werden können.
Heute wie der Tremolo ca. 25 (= Abkürzung für %?) fertig. Der Ueberdruck
konnte nicht fortgesetzt werden, weil das Rauchsche (= Meint wohl Papier der Fa. Rauch Heilbronn) Papier
die Platten ganz zerfressen hat und nun in Zinn gedruckt
werden muß. Wir dürften jetzt noch gut 2 Steinpressen
welche schnell arbeiten mehr haben.
Mit der Klaviermacherei giebt es auch viel zu
thau (=thun), und besonders dadurch daß alles so vernachlässigt
ist. Braucht einer dies oder das so ist es nicht vorräthig
und einer muß auf den anderen warten. Auch in der
Klav.macherei könnten wir noch einen gebrauchen der
kleine Arbeiten und dergleichen macht. Hannes hat in einem
Briefe an dich der einen Bericht wegen einer Sängerin ent-
halt auch gesagt daß er den Geschäftsführer von Lichterthal
welcher Brahtel (=van Lichterthal ? welcher Brüssel ? dort war seit 1839 eine Filiale) nicht verlassen will, zu überreden suchen
wollte daß er hierher käme unsere Fabrick nun ein-
zurichten. Ich halte das nicht für gut, denn wenn
Neuerungen eingeführt werden, so müßten sie auch durch-

geführt werden können, und dies wird unmög-
lich wenn der welcher sie einführt nicht auch auf
deren Aufrechthaltung wachen kann; und ganz
besonders wenn die Interessen und Eigenliebe der anderen
dabei leiden könnte oder auch nur gefährdet wäre.
Vorgestern ging durch (=Kempf) der Ballen N. 173
ab Btto (=Brutto) 270 ℔. Eric in Hamburg verlangt
alle Guitare (=Trios von Küffner, Musiker) mit Ausnahme von
op 10.37.65 (=.110?). Sende sie ihm von dort wenn du denkst
daß er bezahlt. Einliegende Zettelchen zur schnellen
Beförderung. Benster(?) ist so eben da und
spricht viel gegen einen gewissen Tetrodes(?) und
gegen Dony (= Musikverlag F.L.Dony in Den Haag) in Haag welche untereinander die
anderen anschmieren wollten. Er zahlte (= f) (= Niederländische Gulden) 210.
Und versprach den größten Theil des Lagers im
Sommer zurück zu senden, und sagt daß mit
den Meggendschen (=Meygand(schen)) Musikalien (= Meygand war ein Verlag in Leipzig) keine Vermischung
vorkommen kann. Gehen schon recht viele
Gelder ein, und gibt’s noch viele Remittenden
Ohne Mehreres hier heute gings so (= heute grüße ich ?)
Bestens Schott Soehne

Joseph Küffner: Musiker 1776-1856,
https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_K%C3%BCffner

Beste Grüße
philast
 
volkimal Am: 26.02.2020 22:05:59 Gelesen: 527965# 1381 @  
@ philast [#1380]

Hallo Philast,

sehr gut! Ich habe geahnt, dass Du einige der unklaren Stellen erklären kannst.

Bei "thau" und bei "Meggendschen" habe ich den Text falsch gelesen. Dort steht wirklich "thun" bzw. "Meygandschen".

Auch mit Brüssel wirst du recht haben - dort steht "Brussel" (ohne ü-Striche). Kempf passt auch sehr gut. Weiterhin steht dort wirklich "alle Guitare Trios von Küffner". Wenn hinter "op 10.37.65" noch die Zahl 110 stehen kann, dann ist das auch richtig.

Am Ende steht wohl "für heute grüße Dich bestens".

Bitte meine Wörter entfernen und den Text bei dir korrigieren (nicht mehr kursiv).

Ich habe mir die Abkürzung hinter "ca. 25" noch einmal angesehen. Ein Zeichen für Prozent kann ich dort nicht erkennen.

Es könnte aber "ca. 25 Ex." heißen, also 25 Exemplare. Ich glaube, dass macht auch mehr Sinn.

Als Information "270 ℔" ist eine alte Abkürzung für "250 Pfund" (als Gewicht).

Viele Grüße
Volkmar
 
philast Am: 28.02.2020 15:45:14 Gelesen: 527643# 1382 @  
@ volkimal [#1378] [#1375] [#1381]
@ wessi1111 [#1379]

Hallo,

allen Beteiligten nochmals besten Dank für die Mühe.

Hier der finalisierte Text.

Mainz 15. Mai 1840
Lieber Franz
Vor allem zeige ich Dir den am letzten Samstag Abend
erfolgten Tod unseres Ohmes 1 Franz Philipp an. Sein Leiden
war kurz und ganz sanft ist er ins Reich der Schatten hinüber
gegangen. Friede sei seiner Seele und Ruhe seiner Asche. Dein
Vater obgleich immer noch sehr schwach soll sich merklich gebessert
haben. Hoffen wir, daß er durch zweckmäßige Diaet bald
wieder seine Kräfte zurück erhält.
Im Geschäfte giebt es wenig Neues, unsere Neuigkeiten
müssen zu lange stehen ehe sie abgedruckt werden können.
Heute wie der Tremolo ca. 25 Ex. fertig. Der Ueberdruck
konnte nicht fortgesetzt werden, weil das Rauchsche 2 Papier
die Platten ganz zerfressen hat und nun in Zinn gedruckt
werden muß. Wir dürften jetzt noch gut 2 Steinpressen
welche schnell arbeiten mehr haben.
Mit der Klaviermacherei giebt es auch viel zu
thun, und besonders dadurch daß alles so vernachlässigt
ist. Braucht einer dies oder das so ist es nicht vorräthig
und einer muß auf den anderen warten. Auch in der
Klav.macherei könnten wir noch einen gebrauchen der
kleine Arbeiten und dergleichen macht. Hannes hat in einem
Briefe an dich der einen Bericht wegen einer Sängerin ent-
halt auch gesagt daß er den Geschäftsführer van Lichterthal
welcher Brussel 3 nicht verlassen will, zu überreden suchen
wollte daß er hierher käme unsere Fabrick nun ein-
zurichten. Ich halte das nicht für gut, denn wenn
Neuerungen eingeführt werden, so müßten sie auch durch-

geführt werden können, und dies wird unmög-
lich wenn der welcher sie einführt nicht auch auf
deren Aufrechthaltung wachen kann; und ganz
besonders wenn die Interessen und Eigenliebe der anderen
dabei leiden könnte oder auch nur gefährdet wäre.
Vorgestern ging durch Kempf der Ballen N. 173
ab Btto 4 270 ℔. Eric in Hamburg verlangt
alle Guitare Trios von Küffner 5 mit Ausnahme von
op 10.37.65.110. Sende sie ihm von dort wenn du denkst
daß er bezahlt. Einliegende Zettelchen zur schnellen
Beförderung. Benster(?) ist so eben da und
spricht viel gegen einen gewissen Tetrodes(?) und
gegen Dony 6 in Haag welche untereinander die
anderen anschmieren wollten. Er zahlte f 210 7.
Und versprach den größten Theil des Lagers im
Sommer zurück zu senden, und sagt daß mit
den Meygandschen Musikalien 8 keine Vermischung
vorkommen kann. Gehen schon recht viele
Gelder ein, und gibt’s noch viele Remittenden
Ohne Mehreres hier heute grüße Dich
Bestens Schott Soehne


1 = Onkel
2 = Meint wohl Papier der Fa. Rauch Heilbronn
3 = in Brüssel war seit 1839 eine Filiale der Fa. Schott
4 = Brutto
5 = Joseph Küffner: Musiker 1776-1856, https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_K%C3%BCffner
6 = Musikverlag F.L.Dony in Den Haag
7 = f Währungszeichen für Niederländische Gulden
8 = Meygand war ein Verlag in Leipzig

Interessanter geschichtlicher Beleg, passend zum in diesem Jahr stattfindenden 250 jährigen Jubiläum der Firma.

Beste Grüße
philast
 
Parachana Am: 03.03.2020 20:07:01 Gelesen: 526890# 1383 @  
Hallo,

ich habe für meine Münster in Westfalen Sammlung eine Ganzsache aus Ungarn gekauft.

Der Empfänger ist die Firma Knubel, die heute ein großes Autohaus in Münster und Umgebung ist. Mich würde interessieren, was in dem Text steht, leider kann ich nicht viel davon lesen. Es geht um Fahrrad Teile, wie auch schon eine Karte aus Russland zeigte. Würde mich über Hilfe freuen.



Vielen Dank schon einmal im Voraus
Uwe
 
volkimal Am: 03.03.2020 20:27:35 Gelesen: 526883# 1384 @  
@ Parachana [#1383]

Hallo Uwe,

kein Problem! Hier ist der Text so wie er auf der Karte steht (mit allen Rechtschreibefehlern):

Herrn
A. Knubel
Fabrik für Fahradgriffe
Münster
in Westfalen

Kronstadt / am 15/2 1898
Herrn A. Knubel
Münster
Bitte mir zu senden
5 Paar Kunst Korkgriffe mit
vernikeltem Mettall Nr. 16
5 Paar Filzgriffe Nr. 17 mit
Celuloid
5 Paar Kunst Korkgriffe
mit zusätzlich geschütztem
Kernrohr
dan bitte mir noch ihr
zuferläßigen Klebstoff
zu senden 1 Kg u. auch
ihr Holzfätte mir zu senden
wen Sie neuheiten haben bitte
mir ein par Muster zu
senden. Die Griffe sollen
alle auf 22 mm Rohr
passen
Hochachtungsvoll Stempel
(Siebenbürgen)

Mit der anderen Sendung war ich zufrieden warte aber
daß Sie mir einen entsprechenden
Rabat gewähren

Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 05.03.2020 15:42:48 Gelesen: 526821# 1385 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier ein Brief, wo einige wenige Worte fehlen:



Aber Luise

Was sollen wir alle dann von dir denken?
In welcher Beziehung gegen den baldigen Antritt
deiner neuen künftigen Stellung steht wohl deine
Handlungsweise? Heute am Montag sind es vier
volle Wochen, daß du fort bist; seit dem Dienstag
der vorigen Woche, an welchem Du noch deinen be-
stimmten Zusage, und wir vier auch erwarten dürften,
einzutreffen versprachst, bin ich jedesmal nach dem
Bahnhof gerannt und vergeblich. Bei der Sorgsam-
keit, die ich im Gegentheil noch an dir zu kommen und an-
zunehmen glaube, bleibt mir am Ende wohl wider
nichts zu deuten übrig, als daß, was Gott versuchen
möge, du ?????? geworden ???ist. Und nicht einmal
ein Brief, auf den ich nun gestern ganz bestimmt ????
konnte, ist von Dir gekommen. Gib mir daher ent-
weder unverzüglich schriftlich Auskunft über deine
unerwartete Zögerung, oder schlage alle Rü?????l
und Zu????el durch dein persönliches Erscheinen danieder,
was dann wohl nun als das Beste übrig bleibt, da
nachgerede auch dir Leute sich über dich wundern
müßten. Sage daher den guten Erbsteins Dank und
Lebewohl und ???, daß du herkommst. Den Mantel
wirst du wohl dem besten dort lassen, meine nicht kühle
???????nnug eintritt.
--------------------------------------Dich liebender
-----------------------------------Dein Vater (Dein Dich liebender Vater)
Wenn du mit dem frühzug abfährst, dann kommst
du Nachmittig 2 Uhr nach Leipzig, wo du bis
5 Uhr Zeit genug hast, bei Beckers zu bleiben.
Bobe und Brende wirst du nicht besuchen können

Ich danke für die Hilfe

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bignell Am: 05.03.2020 19:53:15 Gelesen: 526792# 1386 @  
@ Magdeburger [#1385]

Hallo Ulf,

du krank geworden seist
bestimmt rechnen konnte
alle ??? und Zweifel durch
kühle Witterung

Liebe Grüße, Harald
 
epem7081 Am: 05.03.2020 20:24:59 Gelesen: 526783# 1387 @  
@ Magdeburger [#1385]

Hallo Ulf,

das letzte Rätsel, die drei Fragezeichen, bleiben kein Rätsel, sondern das ist das Wort " Räthsel".

Davor aber möchte ich noch korrigieren: was Gott verhüten möge.

Schönen Abend.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Magdeburger Am: 06.03.2020 09:23:10 Gelesen: 526726# 1388 @  
@ bignell [#1386]
@ epem7081 [#1387]

Hallo ihr beiden - Danke!

Nun fehlt nur noch ein Wort - drittletzte Zeile 3. Wort, also nach Lebewohl und ???, daß du herkommst.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 06.03.2020 10:42:42 Gelesen: 526721# 1389 @  
@ Magdeburger [#1388]

Hallo Ulf,

das fehlende Wort ist "eile".

Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 07.03.2020 13:10:17 Gelesen: 526669# 1390 @  
@ volkimal [#1389]

Hallo Volkmar,

danke - nun ist der Brief komplett!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Arge-Ungarn Am: 09.03.2020 21:08:46 Gelesen: 526583# 1391 @  
Guten Abend,

eine Bekannte bat mich um Hilfe bei nachfolgendem Briefinhalt:




Gesucht wird ein Hinweis über den Versand des Briefes, denn er kommt aus Liverpool ist aber in Hamburg gestempelt. War es ein Brief, der einem Schiff mitgegeben wurde ?

Hier die Adress-Seite:



Vielen Dank.


Martin
 
volkimal Am: 09.03.2020 22:28:26 Gelesen: 526563# 1392 @  
@ Arge-Ungarn [#1391]

Hallo Martin,

ich bin absolut kein Spezialist dafür, aber es dürfte sich um einen "Forwarded letter" handeln. Hier ein kleiner Abschnitt dazu aus dem Häger:



Der im unteren Abschnitt erwähnte Vermerk könnte der Text auf dem rechten Bild sein. Dort sehe ich:

Datum und Ort: Liverpool 26. Juli 1841 (entspricht dem Datum des Briefes im Inneren)

Name des Absenders: Falk Brothers (entspricht der Unterschrift auf dem Brief)
Das nächste Wort könnte "empfangen August 1". Das würde aber nicht zum Hamburger Stempel vom 30. Juli passen.

Zum Schluss folgt vermutlich eine vollkommen unleserliche Unterschrift.

Um weitere Informationen zu bekommen müsste man einen Spezialisten für Forwarded letter finden. Falls hier keiner etwas dazu sagen kann mach doch ein neues Thema "Forwarded letter" auf. Vielleicht klappt es dann ja.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 13.03.2020 17:35:02 Gelesen: 526192# 1393 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich hoffe, jeder von euch ist in guter Gesundheit (auch hier in die Niederlande breitet sich das Coronavirus aus)!

Ich habe wieder mal einen Feldpostbrief von Richard Waters an seinem Bruder Franz Waters in Euskirchen. Ein Teil davon kann ich lesen, aber es fehlen noch einige Worte. Kann mir jemand helfen? Vielen Dank im Voraus!

(...), 11.III.15 Geschrieben, den 11. Marz 1915

Lieber Franz! Herzl. Dank für die 3 Batterien
die (...) (...) Seinen (...) in Tätigkeit.
Du hast also meinen Brief mit der Vollmacht er-
halten. Diese Karte gebe unseren (...) mit, der
im Urlaub fährt nach Zieverich bei Bergheim. Vielleicht
kannst du ihn (?) mal Dr. Rad(?) besuchen, er bleibt 14 Tage.
Sonntag habe mit 10 (...) und Fizewachtmeistern
einen sehr interessanten Ferkundigungs(?)(...) Weichsel ent-
lang gemacht. Sobald ich Zeit habe, (...) für dich
und Gustav(?) einen ausführlichen(?) Bericht(?) darüber schreiben.
(...) meinen (...) verlieb. Unser Gefreiter (?) Wolf
übermittelte mir (...) seine Frau (...). Herman Kühlhoffer(?)
Grüssen. Herr Wolf ist ein sehr (...) Herr
(...). Ein (...) Zufall. Warst du auch bei Ferdinand?

Herzl. Gr. Richard



 
Magdeburger Am: 13.03.2020 17:52:29 Gelesen: 526186# 1394 @  
@ volkimal [#1392]

Hallo Volkmar,

da der Brief nach Bremen gesandt wurde, paßt es schon mit dem Empfangendatum vom 01. August.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 13.03.2020 22:09:11 Gelesen: 526153# 1395 @  
@ evwezel [#1393]

Hallo Emiel,

schon wieder eine Feldpostkarte mit einer offenen Ortsangabe - sehr seltsam! Ich lese folgendes:

Szkarada, 11.III.15 Geschrieben, den 11. Marz 1915
(Szkarada ist ein Dorf in Ostpolen nahe der Weichsel)
Lieber Franz! Herzl. Dank für die 3 Batterien
die tadellos passen(?). Eine habe schon in Tätigkeit.
Du hast also meinen Brief mit der Vollmacht er-
halten. Diese Karte gebe unseren Oberveterinär Lemann mit, der
im Urlaub fährt nach Zieverich bei Bergheim. Vielleicht
kannst du ihn mal per(?) Rad besuchen, er bleibt 14 Tage.
Sonntag habe mit 10 Unteroffizieren u. Vizewachtmeistern
einen sehr interessanten Erkundigungsritt di Weichsel ent-
lang gemacht. Sobald ich Zeit habe, werde ich für dich
und Gustav einen ausführlichen Bericht darüber schreiben.
vorerst nimm hiermit verlieb. Unser Gefreiter Wolf
übermittelte mir durch seine Frau deine u. Herman Mühlhoffs(?)
Grüße. Herr Wolf ist ein sehr netter Herr und wird demnächst Unteroffizier
u. Berittführer. Ein schöner Zufall. Warst du auch bei Ferdinand?
Herzl. Gr. u. K. Richard

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 13.03.2020 23:45:33 Gelesen: 526140# 1396 @  
@ volkimal [#1395]

Hallo Volkmar,

Vielen Dank für deine Hilfe - ich lerne unglaublich viel von dir! Aber was genau ist ein “Erkundigungsritt”?

Mit herzlichem Gruß,

Emiel
 
volkimal Am: 14.03.2020 00:31:23 Gelesen: 526131# 1397 @  
@ evwezel [#1396]

Hallo Emiel,

ein Ritt bedeutet, dass man auf einem Pferd unterwegs ist. Das Wort kommt von reiten.

Wenn man etwas erkundet, dann versucht man etwas herauszufinden. Heute würde man das Wort etwas anders schreiben. Es wäre ein Erkundungsritt.

Bei dem Erkundigungsritt können die Soldaten auf ihren Pferden z.B. das andere Ufer der Weichsel ausgekundschaftet haben (beobachtet haben) um etwas über den Feind auf der anderen Seite der Weichsel zu erfahren.

Viele Grüße
Volkmar
 

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