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Thema: Verwendung von Michel Nummern in Internet Datenbanken
vascodagama Am: 06.01.2011 22:44:09 Gelesen: 18029# 1 @  
Hallo liebe Sammler!

Vielleicht könnt Ihr mir helfen. Habe in einer Sammlung Dienstmarken des III. Reichs mit dem Stempel Dieringhausen c vom 27.4.43 gefunden. Dies ist nichts besonderes, wäre dort nicht der Plattenfehler 165 I mit dem fehlenden "a" in Arbeiterpartei. Gestempelt im Michel ohne Preis, postfrisch bei Euro 1.500.
Schön zu erkennen als Oberrandstück vom Feld 9.

H.G. Schlegel kann nicht mit Sicherheit die Echtheit bestätigen, hat den Stempel auch nicht als falsch bezeichnet. Die Marken stammen übrigens aus einem alten Volksbriefmarkenalbum. Kennt jemand diesen Stempel, hat jemand Ganzstücke von Dieringhausen aus dieser Zeit ?

Über Infos würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüsse von
Vascodagama


 
DocP Am: 09.03.2011 23:54:39 Gelesen: 18037# 2 @  
Es gibt im Internet eine ganze Reihe von Briefmarken-Datenbanken auch in Wikipedia.

Aber jede dieser Sites ist anders aufgebaut, unvollständig, fehlerhaft oder/und schwierig zu handhaben. Wenn man da was sucht, kriegt man graue (oder noch grauere) Haare.

Wie wär's mit folgendem Schema:

Die PHILASEITEN-Datenbank könnte aufgebaut sein, wie das normale Forum in den PHILASEITEN.
Das verringert möglicherweise die Kosten und die Teilnehmer fühlen sich gleich zurecht.
Lediglich die Benamung sollte vereinheitlicht sein:

Briefmarkendatenbank
Sortierung-1 (Thema) nach Sammelgebiet und Mi.-Nr.
("Bund 111") (Baden 85) (Bayern 33) ...
Sortierung-2 (Beiträge) nach:
"1 Daten" (Ausgabedatum, Druckart, Auflage...)
"2 Marken" (Scans der Marke)
"3 Ecken, Ränder" (Scans der Ecken, Ränder)
"4 Bogen" (Scans des Bogens)
"5 Besonderheiten" (Scans der FN, PN, DZ, RWZ, ...)
"6 Abarten" (Scans der Abarten)
usw.
Jeder Beitrag sollte natürlich auch Erläuterungstext enthalten.

Ähnlich auch die Stempeldatenbank:
Sortierung-1 nach Orten (Thema)
Sortierung-2 nach Datum (Beiträge)

Die einzelnen Beiträge sollten auch nachträglich noch editierbar sein, so dass man in den jeweiligen Beiträgen etwas hinzufügen, ändern, korrigieren oder löschen kann. Die Personen, die etwas ändern dürfen ("Redakteure" oder so), sollten eine eigene Zugangsberechtigung mit Passwort erhalten.

Im normalen Forum könnte man ein neues Dauerthema einrichten: "Datenbankänderungen".
Hier können alle Teilnehmer Änderungen und Verbesserungen vorschlagen, neue Scans einfügen.
Diese können dann von den "Redakteuren" in die Datenbank übernommen werden.
Spezielle Teilnehmer, mit besonders hoher Kompetenz sollten die Neueinträge prüfen, genehmigen und die Beiträge im Thema "Datenbankänderungen" löschen, bzw. das Löschen veranlassen.

Wenn man nur die Scans und einen Teil der Texte aus dem Forum in diese Datenbank einsortiert, hat man schon einen beachtlichen Grundstock. Dieses Verschieben müsste allerdings von Hand ausgeführt werden, da man stark filtern muss. Nicht jeder Beitrag ist für die Datenbank geeignet.

Um den Teilnehmern zu zeigen, dass sich da was tut, wäre eine Anzeige der Anzahl der neuen Einträge sinnvoll.

Ich könnte ein neues Thema anlegen das wie oben beschrieben aufgebaut ist, damit man sich das besser vorstellen kann.?!?

Bin gespannt auf Eure Meinung.
Viele Grüße aus Frankfurt
Peter
 
petzlaff Am: 10.03.2011 08:28:57 Gelesen: 18011# 3 @  
@ DocP [#2]

Zitat:
Sortierung-1 (Thema) nach Sammelgebiet und Mi.-Nr.
("Bund 111") (Baden 85) (Bayern 33) ...

Zitatende

Das kann ganz böse urheberrechtliche Folgen haben.

Ich zitiere aus dem Impressum des Michelkataloges:

Die Verwendung der MICHEL-Nummerierung - auch einzelner MICHEL-Nummern - in Katalogen, Alben und sonstigen systematischen Briefmarkenverzeichnissen ist ohne Genehmigung des Verlages nicht gestattet (ausgenommen in kostenlos verteilten Händlerpreislisten).

Problematisch wird das ganze insbesondere dann, wenn viele verschiedene Sammler sich an der Gestaltung einer solchen Datenbank beteiligen, da dann prinzipiell jeder Co-Autor das Urheberrecht verletzt. Erfahrungsgemäß erteilt der Schwaneberger Verlag derartige Genehmigungen nicht an private Initiativen. Entsprechende Anfragen bleiben fast immer unbeantwortet - selbst mehrfach ausprobiert.

Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum die meisten Internet-Verzeichnisse eine eigene Nummerierung verwenden.

Gesagtes gilt übrigens nicht nur für den Michel, sondern auch für Scott, SG, Edifil und wie sie alle heißen.

LG, Stefan
 
erron Am: 10.03.2011 09:21:16 Gelesen: 17990# 4 @  
@ DocP

Hier steht´s schwarz auf weiß.



Diese Problematik der Michelnummern hatten die Moderatoren auch beim Erstellen der http://www.philadb.com/

mfg

erron
 
DocP Am: 10.03.2011 11:32:56 Gelesen: 17960# 5 @  
Danke für den Hinweis.

Da habe ich in der momentanen Begeisterung nicht dran gedacht. Ihr habt natürlich recht. Das Thema Michel-Nr. muss gut überlegt sein. Eventuell finden wir eine neue Lösung.

Eine vollkommen neue Nummerierung der Marken ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Es gibt schon genügend verschiedene Nummerierungssysteme.

Aber wie wäre es mit einer alphanumerischen Bezeichnung?
Z.B.: Bund-1961-Luther oder DR-1935-Schütz oder BuM-1941-Prag-30

Aber da kann man noch drüber nachdenken.

Wenn ich Richard richtig verstanden habe, geht es im Augenblick vorrangig um die Stempel-Datenbank.

Gruß
Peter
 
petzlaff Am: 10.03.2011 11:59:41 Gelesen: 17951# 6 @  
Ich benutze folgendes System:

<Ausgabejahr>_<Nominal>_<Serienbezeichnung>_<Bemerkung>

<Serienbezeichnung> nur dann, wenn es sich um Keine Freimarken handelt.
<Bemerkung> z.B. für Varianten, Zähnungen, Farben etc.

Der Ordnungsbegriff <Ausgabejahr>_<Nominal> ist eindeutig und in keiner Weise urheberrechtlich geschützt, da faktisches Allgemeingut. Allerdings sollte man hier immer einen Katalog des ausgebenden Landes verwenden. Ausgabedaten weichen in den unterschiedlichen Katalogen teilweise massiv voneinander ab. Meiner Erfahrung nach sind speziell die überseeischen Länder im Scott bzw. SG diesbezüglich korrekter beschrieben als im Michel.

Bezüglich der Darstellung des Nominals gibt es manchmal Probleme aufgrund nicht-dezimaler Währungen.

Bei GB und Commonwealth in alter Währung mache ich das zum Beispiel so:

GB Michel #xx wird zu 1880_0000.5 (Halfpence)
GB Michel #yy wird zu 1881_0012 (1 Shilling = 12 Pence)
GB Michel #zza wird zu 1884_0120 (10 Shilling = 120 Pence)

Warum das Nominal vierstellig? - weil für hohe Wertstufen 4 Ziffern benötigt werden und ein Mischmasch zwischen 3- und 4-stelligen Bezeichnungen nicht maschinell geordnet werden kann.

Viele Unternummern lassen sich auch ganz leicht in unterschiedliche Ausgabejahre trennen und damit hervorragend darstellen:

z.B. GB Michel #zzb = 1890_0120

Dasselbe gilt auch für die meisten Aufdruckmarken, Zähnungs- und Wasserzeichenunterschiede. Ansonsten gibt es immer noch die <Bemerkung>.

LG, Stefan

Dies ist nur als Anregung gedacht - wer exakt dieses mein Nummernsystem kopiert, verstösst natürlich auch gegen das Urheberrecht :-) (nee, Spaß beiseite - ist ernst gemeint).
 
stephan.juergens Am: 10.03.2011 22:20:09 Gelesen: 17880# 7 @  
Wenn ich mich recht erinnere, hat die UPU doch ein Nummerierungssystem für Briefmarken eingeführt. Und dieses war m.W. frei benutzbar.

Aber ich frage mich, warum sich die Arbeit machen. Wer sowas nutzen möchte, und das Geld für den Michel online Katalog spart, ist m.E. selbst Schuld. Bei Michel (oder auch Philotax, etc) gibt es eine bezahlte Redaktion, die man im Notfall auch für Fehler verantwortlich machen kann. Für mein Sammelgebiet (Italien) gibt es unter "http://www.ibolli.it/index.php"; eine Online Datenbank,
in der alle Marken mit Preisen und Katalognummern (aus acht verschiedenen Katalogen, darunter Michel und Scott) abgebildet sind.

Das interessanteste ist die "Storico quotazioni" (die Preisentwicklung) für jede Marke. Für viele Marken liegen dort die Katalogpreise der letzen zehn Jahre vor. Keine Ahnung, wer sich die Arbeit gemacht hat, ich kenne das Angebot seit über zwei Jahren, und es scheint bislang keine Probleme mit Copyrights u.a. zu geben. Jedesmal, wenn ich reingucke, gibts wieder etwas mehr an Infos.

Damit kommen wir zu eigentlichen: die relevanten Kataloge liegen/stehen griffbereit neben dem Computer. In der Regel schlage ich, wenn ich bei einem eBay-Angebot meine Zweifel habe, dies im Katalog nach, obwohl ich das Online genauso schnell umsonst könnte. Auf der Webseite guck ich meistens nur nach, wenn es um neue Marken geht oder aber wenn die Marken nach exotischen Katalogen (sprich Michel :-) ausgezeichnet sind.

Gut, ich mag eine Ausnahme sein, da ich keine Briefmarken sammele, sondern Ganzsachen und Stempel, und die Marken i.d.R. nur als "preistreibendens Beiwerk" wahrnehme, wo es dann bei der Kaufentscheidung nicht so sehr auf den aktuellen Katalogpreis, sondern mehr um "zeitgerechte Verwendung" etc geht.

Gruß Stephan
 
spain01 Am: 10.03.2011 22:27:14 Gelesen: 17879# 8 @  
Dieses Thema bremst mich ein wenig. Ich wollte eigentlich einen neuen Threat zu den Berliner Bauten I eröffnen. Bis zu seinem Tod stand ich auch in sehr guter Beziehung zu Herrn Lippschütz (und anderen) bei der Erforschung der Plattenfehler dieser doch sehr interessanten Ausgabe. Nach den Alliierten "Bauten" ist sie ja die plattenfehlerträchtigste Ausgabe von Bund/Berlin. Ich werde mich mit Frau Eliades bzw. ihrem Mann in Verbindung setzen, ob ich die Verwendung der Nummerierungen, wie sie Herr Lippschütz angefangen hat, hier verwenden darf.

Sollte dies positiv ausfallen, so stünde einer weiteren Datenbank nichts im Wege.

Im Zweifelsfall könnte man die Marken so präsentieren:

Berlin, Bautenserie I, 1948-56, 1Pf, 4Pf, 5Pf etc. Zusätlich steht mir der "Böhm"-Katalog mit vielen weiteren nicht katalogisierten Plf´s zur Verfügung. Mit Herrn Böhm, leider auch verstorben, stand ich ebenfalls in guter Beziehung. Von seinem Katalog (über 1000 DIN A 4-Seiten) gibt es nur wenige Exemplare.

Gruss
Michael
 
DocP Am: 11.03.2011 09:54:35 Gelesen: 17849# 9 @  
@ stephan.juergens

Natürlich genügen die Kataloge und diverse Internetseiten für die normalen Informationen zu Briefmarken. Aber sobald man sich über Besonderheiten einer Marke informieren möchte (Abarten, Druckzufälligkeiten, Druckerzeichen, Zähnungsvarianten, Plazierung von Randzudrucken u.v.m) kommt man an die Grenzen der "normalen" Quellen.

Wenn man verschiedene Gebiete sammelt, kann man auch nicht in jeder ARGE Mitglied werden. Das ist ja auch eine Kostenfrage. Wenn ich einmal eine spezielle Info zu einer Markenausgabe brauche, möchte ich eigentlich auch nicht unbedingt 17 verschiedene Bücher kaufen, die dieses Thema behandeln.

Natürlich wird ein Sammler, der sich ein bestimmtes Gebiet vorgenommen hat, sich diverse Literatur zu diesem Thema anschaffen. Wenn er sich aber über ein Thema informieren will, das nicht direkt in seiner Büchersammlung vorhanden ist, wäre eine Info-Datenbank von großem Nutzen.

Man denke auch an junge Sammler und solche die erst neu angefangen haben und nicht über den riesigen Erfahrungsschatz verfügen wie viele der Teilnehmer an diesem tollen Forum. Diese "Neuen" zu unterstützen ist wohl im Sinne jeden Sammlers.

Wenn man allein die Beiträge aus diesem Forum in eine systematische Datenbank überführt, hat man schon einen beachtlichen Grundstock.

Ich bin natürlich auch ein Fan von Datenbanken, weil ich über 20 Jahre Datenbanken für Betriebe entwickelt und programmiert und eine Menge Erfahrung in diesem Bereich habe.

Gruß
Peter
 
Richard Am: 12.03.2011 08:03:41 Gelesen: 17792# 10 @  
Gerade habe ich drei ältere Beiträgt entdeckt vom 22.03.2010:

Richard Am: 22.03.2010 08:51:59 Gelesen: 10755 # 102

@ curiositas [#97]

Mein persönlicher Traum ist schon immer eine Datenbank im Internet gewesen. Ich kenne stampsx.com und bin begeistert von dieser Lösung. Jedoch ist die vorhandene Struktur für Maschinenstempel nicht bestens geeignet. Es müsste meines Erachtens hier eine Verfeinerung im Bereich der Maschinenstempel erfolgen. Richard wir hatten uns letztes Jahr in Essen schon kurz über die Erstellung einer Datenbank unterhalten. Ich war von Deinem Vorschlag begeistert und wäre gleich auf diesen Zug aufgesprungen. Genau, da gibt es ein ABER. Die Datenbank, wie es die ForGe anstrebt dient der Forschung. Wir haben den Auftrag vom BDPh und das ist auch unser eigenes großes Bedürfnis Forschungsergebnisse anhand dieser Datenbestände zu publizieren. Also so scheint es, ohne dass ich jetzt wirklich Ahnung davon habe, sind wir mit dem Urheberrecht konfrontiert. Und von sonstigen Befindlichkeiten ganz und gar abgesehen. Das soll nur ein kurzes Statement der Gründe für meine Zurückhaltung sein.

Hallo Micha,

ich kann nur anbieten, Dir und anderen die komplette Technik zu programmieren und im öffentlichen Bereich (ohne Geheimnistümlerei) diese dauerhaft zur Verfügung zu stellen. Die Kosten von Arge und BDPh bleiben dann bei Null.

Wenn Du das innerhalb einer Arge machen möchtest, kläre vorher mal die Kosten und multipliziere mit drei oder vier, weil erfahrungsgemäß laufend Wünsche auf Erweiterungen und Extras kommen. Mein Webmaster kennt das von mir seit über 10 Jahren - ich arbeite ständig an Erweiterungen und Verbesserungen, nicht nur auf den Philaseiten. Anders sieht es aus, wenn Du einen Programmierer hast, der sich zu jahrelanger kostenloser Programmierung verpflichtet und nicht 'mittendrin' die Lust verliert. Viele philatelistische Seiten im Internet, die seit Jahren unterbrochen/abgebrochen brachliegen, sprechen eine deutliche Sprache.

Du kannst mich gerne vor dem Treffen in Hosenfeld anrufen um weitere Einzelheiten zu erfahren, und dies dann im Treffen einfließen lassen.

Schöne Grüsse, Richard

---

JFK Am: 22.03.2010 10:15:57 Gelesen: 10735 # 103

@ curiositas [#97]
@ Richard [#102]

Hallo Micha, hallo Richard!

ich finde die Idee und die Verfügbarkeit für uns alle einfach toll. Für Forschungszwecke bedient man sich ja auch der einen oder anderen Bibliothek, so erinnere ich das zumindest noch ganz rudimentär und entfernt aus meiner Diplomarbeitszeit. Und warum sollten wir nicht den "philaseiten-pedia" der Maschinenstempel/Absenderstempel/Freistempel etc. anfüttern, um davon letztendlich alle etwas zu haben. Wenn sich der "öffentliche Bereich" zumindest auf absehbare Zeit auf die Mitglieder beschränkt, dürfte auch die Zahl von 15XX sich doch erheblich ausweiten lassen und auch die internationale Komponente noch einiges stärker werden.

Lieben Gruß
Jürgen

---

curiositas Am: 22.03.2010 20:58:13 Gelesen: 10720 # 104

@ Richard [#102]

Du triffst den Nagel auf den Kopf! Eine Fremdprogrammierung kann die ForGe sich nicht leisten, gerade in Bezug auf die permanenten Änderungen, sprich Wünsche. Von der Zeit wollen wir erst gar nicht sprechen. Einen Programmierer haben wir nicht in unseren Reihen. Ich melde mich bei Dir nach dem Treffen. Im Groben weiß ich um was es geht. Danke für Dein Angebot.

@ JFK [#103]

Davon gehe ich auch aus, dass so ein Projekt viele Zuläufe haben wird. Diese Datenbank wäre auch für die Thematik-Sammler von Interesse.

Gruss,
Micha

(Quelle: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=1318&CP=0&F=1 Beiträge 102 bis 104)

Leider hat sich weder Micha noch die Arbeitsgemeinschaft wieder gemeldet.
 
Richard Am: 12.03.2011 17:37:01 Gelesen: 17738# 11 @  
Stempel Datenbank

In Beitrag [#1] habe ich einen Forumbeitrag vom 06.01.11 einkopiert. Dieser Stempel, wenn er denn in einer Stempel Datenbank verfügbar wäre, könnte für unser Mitglied vascodagama sehr nützlich sein.

Schöne Grüsse, Richard
 
DocP Am: 12.03.2011 20:51:45 Gelesen: 17688# 12 @  
Zum Thema Briefmarken-Datenbank und Michelnummern:

Wer juristisch gebildet ist, kann ja da mal nachlesen:

http://www.markenmagazin.de/bgh-michel-nummern-leitsatzentscheidung/

Ich versteh den Text nur teilweise. Aber möglicherweise gibt's da eine Lücke für uns.

Gruß Peter
 
drmoeller_neuss Am: 13.03.2011 16:02:31 Gelesen: 17649# 13 @  
Der Bundesgerichtshof hat gegen Michel entschieden. Philotax darf weiterhin eine Export- und Importfunktion für die korrespondierenden Michel-Katalog-Nummern anbieten (BGH, Urt. v. 3. November 2005 – I ZR 311/02 (Michel gegen Philotax))

Ich zitiere einmal die interessanten Passagen aus dem Urteil:

(vollständig nachzulesen hier:
http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&sid=d0bc94ad6f252dd1ab38e9f8b248b238&Seite=1&client=%5B%22%5B%2712%27%2C+%2712%27%5D%22%2C+%22%5B%2712%27%2C+%2712%27%5D%22%5D&client=%5B%22%5B%2712%27%2C+%2712%27%5D%22%2C+%22%5B%2712%27%2C+%2712%27%5D%22%5D&nr=36150&pos=36&anz=158

Da es nicht darum gehe, dass der Katalog des Klägers vollständig vervielfältigt werde, komme es darauf an, ob der Kläger für die Michel-Nummern, um deren Übernahme es allein gehe, urheberrechtlichen Schutz beanspruchen könne. Dies sei nicht der Fall. Das Katalogisierungssystem des Klägers folge altbekannten Gliederungsschemata. Die Anwendung eines solchen Systems auf ein möglicherweise urheberrechtlich geschütztes Ordnungssystem stelle keine persönliche geistige Schöpfung i.S. von § 2 Abs. 2 UrhG dar. Es handele sich dabei um eine rein handwerkliche, jedem mit derartigen Gliederungssystemen Vertrauten zugängliche Leistung. Hieran vermöge auch der Umstand nichts zu ändern, dass die beanstandete Programmfunktion dem Verwender durch die Bezugnahme auf den Michel-Katalog dessen Nutzung ermögliche. Eine derartige Bezugnahme gehöre nicht zu den dem Urheber vorbehaltenen Nutzungen seines Werks.

15

Ein Anspruch des Klägers lasse sich auch nicht damit begründen, dass es sich bei seinem Katalog um eine Datenbank i.S. von § 87a Abs. 1 Satz 1 UrhG handele. Gemäß § 137g Abs. 2 UrhG bestehe der Datenbankschutz auch für Datenbanken, die zwischen dem 1. Januar 1983 und dem 31. Dezember 1997 hergestellt worden seien. Daraus folge im Umkehrschluss, dass für Datenbanken, die vor dem 1. Januar 1983 hergestellt worden seien, ein solcher Schutz nicht bestehe. Damit sei der überwiegende Teil des vorgelegten Katalogs „Deutschland Spezial 2002“ nicht als Datenbank geschützt. Aber auch für die nach 1983 erstellten Datenbankbestände lasse sich der beanspruchte Schutz nicht begründen. Denn für einen Großteil der Nutzer des Philotax-Programms stelle die Kopie der Nummern eine zulässige Nutzung zum privaten Gebrauch dar (§ 87c Abs. 1 Nr. 1 UrhG). Die im Gesetz für Datenbanken, deren Elemente einzeln mit Hilfe elektronischer Mittel zugänglich seien, vorgesehene Ausnahme sei nicht einschlägig, weil gerade der Bezug zu den Philotax-Nummern, an dem die Nutzer besonders interessiert seien, mit elektronischen Mitteln nicht zugänglich sei. Dieser Bezug werde vielmehr erst dadurch hergestellt, dass die der jeweiligen Briefmarke entsprechende Michel-Nummer ermittelt und von Hand eingegeben werde.


Leider kann die das in Beitrag 4 zitierte Urteil des Landgerichtes München im Internet nicht finden (LG München 27.05.1998 Az.: 21 O 13574/97)

Der Michel schreibt in seinem Kommentar zu diesem Urteil:

"Das Landgericht München I hat hierbei eindeutig klargemacht, daß jegliche Verletzung des Schutzrechtes "Briefmarkennummerierung" die Rechte des Schwaneberger Verlages verletzt. Grundlage des Schutzrechtes ist hierbei zum einen das Urheberrecht und zum anderen ein gesondertes Leistungsschutzrecht nach §1 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb. Hierbei hat das Landgericht München I die Frage des Urheberrechtes dahingestellt sein lassen, jedoch ausdrücklich betont, daß neben dem Urheberrechtsschutz auch ein wettbewerbrechtliches Leistungsschutzrecht besteht."

Wenn man zwischen den Zeilen liest, hat hier das Gericht gar nicht danach entschieden, ob die Michel-Nummern als solches schützenswert sind, sondern einem Konkurrenten deren Verwendung aus wettbewerbsrechtlichen Gründen verboten.

Mein Kommentar: Die forschungsmässige Gliederung in Unternummern nach Papiersorten und Zähnungsunterschieden ist schützenswert, die einfache chronologische Durchnummerierung von Neuheiten sicher nicht. der erste Zivilsenat des Bundesgerichtshof ausführt, ist dies eine handwerkliche Leistung, mehr nicht. Oder muss die Deutsche Bahn etwa auch Lizensgebühren an den Michel-Verlag zahlen, da sie ihre Streckenkilometer nach dem gleichen Schema wie der Michel-Katalog die Neuheiten eines Landes durchnummeriert?
 
Michael Engelhardt Am: 13.03.2011 18:32:08 Gelesen: 17626# 14 @  
@ Richard [#10]

Hallo Richard,

ich hatte gehofft Dich in Sindelfingen im Oktober 2010 zu treffen, das leider nicht funktioniert hat und ich habe mich aus gegebenen Anlass bewusst bis heute nicht bei Dir gemeldet.

Ich wollte jedoch das Projekt einer Freistempeldatenbank irgendwie an den Start bringen. Im Dezember 2010 fand ich einen Lösungsansatz für eine Datenbank im Netz, den ich zur Zeit verfolge. Erste Tests laufen dazu, die gerne auf der FG-Seite http://www.fg-freistempel.de in der Rubrik FS-Datenbank begutachtet werden können. Bitte nicht erschrecken, dass sind die ersten Schritte und da ist noch nichts richtig durchdacht. Wichtig war mir erst einmal das Erstellen der Datenbank.

Ich bin gerne bereit und sende Dir oder dem Admin die Struktur der DB, dann könnte geprüft werden, ob so eine DB auf Philaseiten installiert werden kann.

Viele Grüße,
Micha
 
spain01 Am: 14.03.2011 03:39:51 Gelesen: 17589# 15 @  
@ drmoeller_neuss [#13]

"Wenn man zwischen den Zeilen liest, hat hier das Gericht gar nicht danach entschieden, ob die Michel-Nummern als solches schützenswert sind, sondern einem Konkurrenten deren Verwendung aus wettbewerbsrechtlichen Gründen verboten."

In meiner juristisch unprofessionellen Leseweise verstehe ich das Urteil (den hier/oben zitierten Teil) so, dass das Gericht die Verwendung NICHT untersagt hat. Dies fängt schon mit dem ersten Satz an. Kontrovers dazu erscheint mir der Kommentar der Michel-Redaktion.

Was denn nun?

Fragend - Michael
 
drmoeller_neuss Am: 14.03.2011 16:05:39 Gelesen: 17562# 16 @  
@ spain01 [#15]

Wie ich geschrieben habe, muss man das Urteil im Orginaltext haben. Alles andere ist Spekulation.

Möglicherweise hat sich der Michel-Redakteur auch nur ungeschickt ausgedrückt.
 
Richard Am: 19.06.2011 17:02:16 Gelesen: 16983# 17 @  
@ DocP [#2] und alle anderen

Hallo Peter,

machbar ist alles - es kostet nur viel Zeit, viel Geld für die Programmierung und viel Ärger mit den Nutzern, die nicht zufrieden sind und ständig Änderungen und Ergänzungen haben möchten.

Auf den Philaseiten haben wir jetzt mehr als 35.000 Beiträge, die vielfach untereinander verbunden und mit Querverweisen versehen sind. Diese müssten alle einzeln bearbeitet werden. Bei 10 Minuten Aufwand je Beitrag, einschliesslich der ganzen Verlinkungen und der Einträge im A bis Z Verzeichnis, so schnell könnte ich nicht arbeiten, wären das rund 6.000 Stunden = 150 Wochen zu je 40 Stunden oder knapp 3 Jahre. Warum sollte sich das irgendjemand antun ? Von der Rechnungen des Programmierers ganz abgesehen.

Wer das möchte, darf es auf den eigenen Internet Seiten versuchen oder ein neues Forum eröffnen. Vielleicht kann er ja schneller arbeiten und selbst programmieren, ich kann und möchte das nicht.

Michel-Nummern

Zur Verwendung von Katalognummern werden seit Beginn dieses Forums Vorschläge gemacht, wie diese mit eigenen Schöpfungen umgangen werden können oder wie der Schwaneberger mit seinem Monopol juristisch ausgetrickst werden könnte.

Ich habe keinerlei Lust, mich mit dem führenden Verlag anzulegen, ebenfalls mit viel zeitlichem und finanziellen Aufwand verbunden. Auch das möge ein anderer tun, auf seinen eigenen Internet Seiten.

Viele unterschiedliche Nummern Systeme

Neben Michel gibt es für deutsche Kataloge noch Philotax und die von Erron beworbene Datenbank im 'führenden Forum'. Nicht nur das, eines unserer Mitglieder hat kürzlich angekündigt, sein eigenes Katalog System im Internet zu schaffen.

Macht das wirklich irgendeinen Sinn ? Wollen wir uns so zerstückeln, wie die deutschen Staaten im Mittelalter, jeder mit einer eigenen Währung ? Wenn heute getauscht wird, dann zu fast 100 % nach Michel Nummer. Frühere Katalognummern von Borek, dem DNK Deutschland Netto Katalog des Briefmarkenhandels und vieler weitere Kataloge sind wieder verschwunden, weil sie niemand wollte.

Auch hier: Wer möchte, soll neue Nummernsysteme für Briefmarken und ähnliches schaffen, ich wünsche ihm viel Spass dabei. Bringen wird das nichts, weil sich fast niemand dafür interessieren wird.

Was hingegen Sinn macht, sind systematische Verzeichnisse für Stempel, wie sie gerade auf den Philaseiten in Vorbereitung sind und an denen sich alle an Stempeln interessierten Mitglieder beteiligen können. Dazu sind sie gerne von mir eingeladen.

Schöne Grüsse, Richard
 
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