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Thema: Postautomation - Fluoreszenz und Codierungen
Das Thema hat 174 Beiträge:
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- Am: 14.01.2008 16:27:55 Gelesen: 222523# 1 @  
Die Deutsche Bundespost begann schon früh mit Überlegungen, die Bearbeitung der Sendungen mittels Maschineneinsatz zu automatisieren. Jeder kennt heute die linearen Codierungen unten auf den Briefen. Aber bis dahin war es doch ein weiter Weg:



Es begann damit, daß eine Briefmarke auf fluoreszierendem Papier gedruckt worden ist, damit die Maschine die Sendung richtig abstempeln konnte: Sondermarke zur Ausstellung "Der Brief im Wandel von fünf Jahrhunderten" in Nürnberg im Sommer 1961 (Mi-Nr. 365). Weitere Marken folgten. Heute werden alle Marken auf fluoreszierendem Papier gedruckt. Während der Laufzeit der Dauermarkenserien "Technik" und "Burgen und Schlösser" wurde die Fluoreszenz geändert: das neue CARTAX-Papier kam zum Einsatz. Es gibt aus beiden Dauerserien also drei verschiedene Tyen:

- Marken nur mit alter Fluoreszenz
- Marken in alter und neuer Fluoreszenz und
- Marken nur mit neuer Fluoreszenz.

Der MICHEL-Redaktion, die sonst jeden Sch... aufnimmt, ist diese gravierende Änderung des Papiers/der Fluoreszenz nicht mal eine Fußnote im Katalog wert!
Andere Länder experimentierten mit Phosporaufträgen auf den Marken.

Da die Briefe aber nicht nur maschinell gestempelt, sondern auch verteilt werden sollten, begann man mit der Codierung der Sendungen:
die MATRIX-Codierung gab es sowohl in schwarz als auch gelb fluoreszierend.


Die Versuche waren wohl nicht zufriedenstellend, so daß sich die lineare Codierung am unteren Briefrand durchsetzte. Fast alle Länder weltweit nutzen lineare Codes.
 
Georgius Am: 14.01.2008 23:14:00 Gelesen: 222510# 2 @  
@ italiker [#85]

Hallo italiker,

dazu gleich eine Frage: Wo wird dieser orangefarbene Code aufgebracht? Passiert das im Briefzentrum des Absenders oder beim Briefzentrum des Zielortes ?

Wenn ein schon benutzter Umschlag (ein Code ist vorhanden) erneut benutzt wird, führt das zwangsläufig zur Nichtzustellung und Rücksendung an den Absender ?

Das ist tatsächlich passiert.

Schöne Grüße
Georgius
 
- Am: 15.01.2008 16:39:12 Gelesen: 222502# 3 @  
@ Georgius [#100]

Die Linearcodes werden im Absender-Briefzentrum aufgebracht.

Bei Rücksendungen oder Weiterleitungen müßten die "alten" unlesbar gemacht werden, z.b. durch Überkleben mit einem Streifen.

Falls dies nicht passiert, kann es durchaus zu Fehlleitungen kommen; die Sortierung erfolgt eben anhand der Codierung.
 
Georgius Am: 15.01.2008 16:57:54 Gelesen: 222500# 4 @  
@ italiker [#101]

Hallo italiker,

Danke für die Information und eine schöne Woche.

Gruß Georgius
 
- Am: 15.01.2008 18:12:16 Gelesen: 222496# 5 @  
Bei Sendungen aus dem Ausland wird der deutsche Linearcode zusätzlich auf den Sendungen angebracht.

In meinem Scan ist der orangerote Code leider nicht sichtbar, sonst würde ich ein Bild einstellen.
 
Jürgen Witkowski Am: 15.01.2008 18:30:28 Gelesen: 222495# 6 @  
@ italiker [#110]

Als Beispiel habe ich 2 Briefe an die gleiche Adresse, jedoch aus unterschiedlichen Ländern. Der untere Brief aus Spanien und der obere Brief aus Norwegen. Die Kodierung ist gleich. Das bedeutet, sie ist in Deutschland aufgebracht worden.

Beste Sammlergrüße
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 15.01.2008 18:47:24 Gelesen: 222493# 7 @  
@ italiker

Du hast ein schönes Gespür für interessante Themen, Klaus.

Beim Kramen in meinen Belegekisten nach den oben stehenden Beispielen, ist mir ein Beleg aus Großbritannien in die Hände gefallen. Dort kam eine Punktcodierung zum Einsatz (siehe Pfeil), die unter UV-Lampen nachleuchtet, wie die Leuchtziffern älterer Armbanduhren.

Beste Sammlergrüße
Jürgen


 
- Am: 15.01.2008 20:06:19 Gelesen: 222487# 8 @  
@ Concordia CA [#112]

Hallo Jürgen,

danke für die Blumen.

Es ist doch schön, wenn man immer mal wieder in seinen Beständen rumkramen kann, da findet sich immer wieder mal etwas interessantes.

Klaus
 
Stefan Am: 15.01.2008 20:08:33 Gelesen: 222487# 9 @  
@ Concordia CA [#112]

Bezüglich der gleichbleibenden Codierung auf dem spanischen und norwegischen Brief an die gleiche Anschrift dürfte zumindest der Ort und/oder Postleitzahl und die Straße integriert sein.

Weiß jemand dazu mehr? Z.B. ob Hausnummer und Name zusätzlich im Code integriert sind?

Gruß
Pete
 
- Am: 15.01.2008 20:59:30 Gelesen: 222483# 10 @  
Interessante Informationen bietet die Seite http://www.posttip.de
 
- Am: 16.01.2008 11:23:16 Gelesen: 222472# 11 @  
Es gibt eine ARGE Briefpostautomation: http://www.arge-briefpostautomation.de
 
Jürgen Witkowski Am: 21.01.2008 10:54:52 Gelesen: 222434# 12 @  
Ein Beleg aus 1000 Berlin 11 vom 25. Februar 1982 nach 6333 Braunfels mit der MATRIX-Codierung, die italiker auch schon gezeigt hat.

Zur Strichcodierung gehörte wohl auch eine Ziffer, deren Funktion mir nicht bekannt ist. Es könnte eine Prüfziffer oder auch eine Kennziffer der Maschine sein. Informationen dazu habe ich auf den einschlägigen Webseiten nicht finden können.

Beste Sammlergrüße
Jürgen


 
Henry Am: 21.01.2008 17:50:25 Gelesen: 222424# 13 @  
@ Concordia CA [#12]

Bei der Zahl handelt es sich um die Nummerierung des Codierplatzes. Bei der Briefverteilanlage Frankfurt 3 gab es z.B. 20 Codierplätze. Dabei handelt es sich um Arbeitsplätze, auf die die eingehende Post zur Codierung verteilt wurde.
 
Henry Am: 21.01.2008 18:18:36 Gelesen: 222421# 14 @  
@ Concordia CA [#12]

Möchte meine vorige Aussage etwas verfeinern:

Die Briefe wurden zur Vorbereitung der maschinellen Sortierung mit der Codierung versehen. Dies geschah manuell, h.h. der Mitarbeiter sah auf einem Bildschirm den Brief und gab dann über eine Tastatur die abgelesene Postleitzahl ein. Der Mitarbeiter saß in einem abgedunkelten Raum und musste sehr konzentriert arbeiten, weshalb in regelmässigem Turnus Ablösungen vorgenommen wurden. Für die Markierung wurde ein 5-Strich-Code angewandt. Das bedeutet, die Höhe der Codierung konnte 5 Striche umfassen, wobei maximal 2 Striche pro Zahl verwendet wurden.

Wert
0 x x x x
1 x x x x
2 x x x x
4 x x x x
7 x x x x
Ziffer: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0
 


Aus dieser Aufstellung kann die PLZ 6333 wie auf dem Beleg abgelesen werden.
 

Jürgen Witkowski Am: 21.01.2008 18:18:52 Gelesen: 222421# 15 @  
@ Henry [#13]

Das bedeutet, die Codierungen wurden noch manuell eingegeben? Heute geschieht das ja nur noch bei Sendungen, die von der automatischen Schrifterkennung nicht zugeordnet werden konnten oder bei unpassenden Sendungsformaten.

Edit: Henry war mit der Antwort um Sekunden schneller, als ich mit der Frage.

Mit staunenden Sammlergrüßen
Jürgen
 
Henry Am: 21.01.2008 18:35:04 Gelesen: 222418# 16 @  
@ Concordia CA [#15]

Zumindest in der Anfangszeit war das so. Heute wird es m.W. noch dann manuell gemacht, wenn die Zahlen nicht maschinenlesbar geschrieben werden. Sie werden dann aus der maschinellen Bearbeitung ausgesondert und der manuellen Codierung zugeführt.

Meine Grafik hat jetzt nur den Fehler, das die Zwischenräume zwischen den Kreuzen verschwunden sind, daher ist die Ablesbarkeit der Strichzuordnung nicht mehr lesbar. Daher hier jetzt die Wertkombination für die Zahlen:

1=01, 2=02, 3=12, 4=04, 5=14, 6=24, 7=07, 8=17, 9=27, 0=47
 
Stefan Am: 21.01.2008 19:43:35 Gelesen: 222413# 17 @  
@ Henry [#16]

>>Zumindest in der Anfangszeit war das so. Heute wird es m.W. noch dann manuell gemacht, wenn die Zahlen nicht maschinenlesbar geschrieben werden. Sie werden dann aus der maschinellen Bearbeitung ausgesondert und der manuellen Codierung zugeführt.<<

Die manuelle Erfassung nennt sich dann Videocodierung. ;-)

Als Beispiel DPAG:

http://posttip.de/rubrik2/19923/Briefdetektive.html

Gruß
Pete
 
Jürgen Witkowski Am: 21.01.2008 23:30:54 Gelesen: 222409# 18 @  
@ Henry [#16]

Prima Erklärung der Codierung, Henry!

Da ich gerade noch einen Beleg mit der alten Codierung gefunden habe, nach dem Motto "Neues Spiel, neues Glück", mein Versuch der Darstellung des Lösungsweges und die Auflösung. Die zugegebenerweise einfache Postleitzahl lautet 1000 Berlin.

Mit Tüftlergrüßen
Jürgen


 
Henry Am: 22.01.2008 18:09:49 Gelesen: 222397# 19 @  
@ Concordia CA [#18]

Diese Darstellung ist sehr gut. Bei diesem Beleg ist die Wertereihe aber von unten nach oben, während sie in der Darstellung in Beitrag 12 von oben nach unten steht.

Offensichtlich gibt es beide Varianten, was man bei Entschlüsselungsversuchen beachten muss. An beiden Belegen sieht man auch, dass die Höhe der Codierung variieren kann. Deine 2. Abbildung könnte auch aus einer späteren Zeit stammen, in der schon maschinell codiert wurde, da keine Codierplatznummer vorhanden scheint.
 
Jürgen Witkowski Am: 22.01.2008 18:18:14 Gelesen: 222396# 20 @  
@ Henry [#19]

Die Codierplatznummer ist vorhanden, aber kaum zu erkennen.

Koordinaten: Von der letzten Ziffer "3" der Postfachnummer nach rechts, vom "t" von Morgenpost senkrecht nach unten, dann kann man etwas rechts der Schnittstelle die Codierplatznummer 5 erkennen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 24.01.2008 17:17:18 Gelesen: 222367# 21 @  
Ein aktueller Brief aus den USA. Abgesehen davon, dass das Format der Alptraum aller Belegesammler ist, weil es in keine Standardkiste passt hat der Brief einige interessante Details.

- Die Frankatur ist ein bunter Mix aus vielen Jahren. Die älteste Marke MiNr. 303 stammt aus dem Jahr 1926. Alle USA Marken ab 1861 (MiNr. 16) sind bis heute gültig.

- Die Entwertung der Marken wird in Tintenstrahltechnik durchgeführt, die bei uns noch in der Erprobungsphase ist. Stempel Altoona PA 166, 18 Jan 2008 PM 11

- Die schwarze Codierung am unteren Briefrand ist die Auslandscodierung für den Versand nach Deutschland. Darüber befindet sich in Orange die derzeit übliche deutsche Strichcodierung.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Richard Am: 25.01.2008 22:41:32 Gelesen: 222348# 22 @  
@ Henry [#16]

In diesem Programm rutschen immer alle Daten, auch Tabellen, automatisch an den linken Rand.

Ich habe den Beitrag [#14] vom Webmaster korrigieren lassen, so dass Deine Zahlen jetzt wie vorgesehen erscheinen. Dafür sind spezielle Steuerzeichen notwendig. Bitte künftig nach Möglichkeit nicht mehr verwenden, besser einen Scan einer solchen Übersicht, das ist problemlos.
 
Henry Am: 26.01.2008 11:25:12 Gelesen: 222337# 23 @  
@ Richard [#22]

Danke und okay.

Habe daran natürlich überhaupt nicht gedacht. Mache ich künftig anders, kein Problem.

Henry
 
- Am: 26.01.2008 13:27:51 Gelesen: 222333# 24 @  
Ein Beleg, der sowohl eine gelb fluoreszierende (im Bild leider nicht zu erkennen), als auch eine schwarze Codierung hat.

Die gelbe Codierung ergibt die PLZ 7537, die schwarze jedoch die Ziffernfolge: 1799.

Kann das jemand erklären? Hat die schwarze Codierung vielleicht eine andere Bedeutung?

italiker


 

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