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Thema: (?) (32) Bund: Gestohlene Makulatur
Das Thema hat 34 Beiträge:
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PeterPan100 Am: 14.11.2011 23:18:52 Gelesen: 13005# 10 @  
@ togall [#1]

Ich habe genau das gleiche Attest mit den beiden abgebildeten Marken in meinem Besitz. Allerdings sieht die Unterschrift völlig anders aus.

Die Marken mit dem Attest waren in einem dicken Einsteckbuch mit vielen Besonderheiten und Plattenfehlern enthalten, das ich selbst bei Heubach in Schwaig für 200.- Mark kaufte. Der Angestellte bei Heubach sagte mir damals, daß die Marken im Bogen im Postamt gekauft wurden und auch dort abgestempelt wurden. Wenn ich mich richtig ersinne, stand diese Marke im Michel mal bei 1000,- Mark bewertet. So 2 Jahre später erfolgte dann der Hinweis, daß es sich um gestohlene Makulatur handelte und die Bewertung wurde gestrichen.

Daß bei der Druckerei Bagel die Kontrollen nicht sehr sorgfältig durchgeführt wurden, zeigen ja auch die große Zahl an Plattenfehlern und verzähnte Marken, die durchaus auch in den Katalogen Aufnahme fanden. Es ist ja durchaus möglich gewesen, daß ein ungezähnter Bogen bei der laschen Kontrolle in die Bogentasche kam und am Postschalter verkauft wurde. Gerade in dieser Zeit waren die Postbeamten ja noch sehr kundenfreundlich. Ich konnte in den 80er Jahren mir einen Stapel Markenheftchen geben lassen und diesen in aller Ruhe in der Schalterhalle nach Ausgleichszähnen und sonstigen Besonderheiten durchschauen. Sicher sind offensichtlich bei der bewußten Marke besonders viele "durchgerutscht" und deshalb häufig angeboten worden. Die Herkunft auch bei mancher anderen "Rarität" liegt ja durchaus im dunkeln. Ich bin mir klar, daß ich da keine 500.- Euro an Wert im Album habe. Vielleicht tragen diese Zeilen zu etwas Klärung bei.

Wolf
 
Lumpus2000 Am: 15.11.2011 00:32:16 Gelesen: 12996# 11 @  
Halli Hallo,

schaut doch mal genau auf das beschriebene "Blatt Papier" ... wie Lars schon richtig anmerkte, das hat mit Attest nichts zu tun. ;-)

Viele Grüße
Swen
 
Duensberg Am: 21.11.2011 17:57:22 Gelesen: 12845# 12 @  
1987 habe ich die besagte Marke ebenfalls bei der Fa. H. innerhalb eines großen Postens gekauft. Nachdem ich den Posten reklamiert hatte, wurde mir mitgeteilt, daß der Begriff "gestohlene Makulatur" mit Sicherheit im nächsten Katalog nicht mehr erscheint. Weiterhin wurde ich gefragt:" Was soll diese negative Einstellung zu dieser Marke?".

Es blieb mein einziger Kauf bei dieser Firma in Nürnberg.
 
thomas4680 Am: 02.02.2024 13:09:32 Gelesen: 3068# 13 @  
Die "Marke" ist einfach nicht tot zu bekommen, aktuell bei Gärtner als Los 15366. Da gibt es so ziemlich alles, was das Herz begehrt. Der Text von Gärtner:

, Die "TROSCHITZ-MARKE" (Bundespost "Tag der Briefmarke 1977 ungezähnt"), thematische Sammlung zu dem größten Briefmarkenskandal der 1970er/80er Jahre: Als der schillernde Briefmarkenhändler Karl-Heinz Troschitz in seinem Düsseldorfer Geschäft 1979 ermordet aufgefunden wurde, deckte die Kriminalpolizei im Zuge ihrer Ermittlung dessen schwunghaften Handel mit UNGEZÄHNTEN Sondermarken auf (vgl. DER SPIEGEL Nr. 38/1979, S. 102f.). Dabei wurde auch ein junger Düsseldorfer Briefmarkenauktionator über Nacht in Untersuchungshaft genommen. Sogar bei "Aktenzeichen XY" wurde der Fall in Szene gesetzt und als Beitrag ausgestrahlt (Folge 123, 08.02.1980). Diese Sammlung enthält Dutzende Exemplare der ungezähnten "Troschitz-Marke" in allen ihren erdenktlichen Ausprägungen, d. h. Farbvarianten "Hellgelb", "Dunkelgelb", "ohne Gelb", Doppeldruck, ungestempelt, gestempelt, in Einheiten, auf Briefen. Ohne Zweifel schillernd, aber auch schon wieder interessant und in dieser Reichhaltigkeit noch nie gesehen und wohl einzigartig!

Der passende Link zum Spiegel - Artikel:

https://www.spiegel.de/politik/teure-abarten-a-7674b1c0-0002-0001-0000-000039868515?context=issue

Und ein paar Bilder von Marken und den wertlosen Attesten / Zertifikaten.






 
Meisterbetriebsmeister Am: 02.02.2024 13:40:24 Gelesen: 3048# 14 @  
@ thomas4680 [#13]

Dafür, das der Brief "garantiert echt gelaufen" sein soll, vermisse ich die Kodierung, die bei einem 80 Pfennig-Standardbrief über diese Strecke sicher erfolgt wäre.
 
ginonadgolm Am: 02.02.2024 13:50:08 Gelesen: 3035# 15 @  
Außerdem ist die Anschrift nachträglich hinzugefügt!

Die Straße existiert in Pforzhein nicht.

Also alles falsch!!!

Grüße von
Ingo aus dem Norden
 
Meisterbetriebsmeister Am: 02.02.2024 14:04:54 Gelesen: 3026# 16 @  
@ ginonadgolm [#15]

Wahrscheinlich wollte der Hersteller des Machwerks keine 2 DM für ein Telefonbuch von Pforzheim ausgeben, um sich eine richtige Anschrift zu besorgen. Wer hätte 1985 auch ahnen können, das man eines Tages alles innerhalb von Sekunden aufdecken kann. Selbst der Chef von Marty McFly hat dessen Kündigung noch mittels Fax geschickt. :-)

Ich spendiere aber noch ein schönes Brief-Exemplar aus dem Los - der Absender wohnt angeblich "Am Schellenberg" - dummerweise heißt die Straße aber Am Schelmberg.

Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Den Ausruf von 1.000 Euro finde ich nur dreist.


 
drmoeller_neuss Am: 02.02.2024 14:45:37 Gelesen: 2994# 17 @  
@ thomas4680 [#13]

Der Text vom Auktionshaus Gärtner ist ehrlich, und dieses dunkle Kapitel gehört nun auch einmal zur philatelistischen Zeitgeschichte. Da gibt es einige solcher Kapitel wie die Potschta-Geschichte aus Dresden.

Ich stelle mir schon eine Ausstellungssammlung vor "Der Briefmarkenhandel in Westdeutschland - Licht und Schatten". Wahrscheinlich wird so eine Sammlung wegen "Nestbeschmutzung" gar nicht erst zugelassen.

Interessant ist es auch, dass alle gestempelten Marken in Röthenbach an der Pegnitz gestempelt sind, offensichtlich mit echten Stempelgeräten.

Ob da in der Post ein Komplize gesessen hat? Ich vermute eher, dass die Geräte aus Röthenbach in Privatbesitz sind.
 
Stefan Am: 03.02.2024 12:44:10 Gelesen: 2806# 18 @  
Die in Beitrag [#13] angesprochene Sammlung dürfte nicht uninteressant sein und befasst sich nicht nur mit der Mi-Nr. 948 U sondern auch mit sonstiger Makulatur (fehlende Farben, Doppelbildrucke) und auch der Normalsausgabe (soweit anhand vorliegender Scans aus dem Angebot ersichtlich).

Ich teile die Einschätzung von drmoeller_neuss aus Beitrag [#17], dass die Mi-Nr. 948 U zur Philateliegeschichte in Deutschland dazugehört. Der in Beitrag [#13] aufgezeigte Artikel vom 16.09.1979 zur "Troschitz"-Briefmarke in der Zeitschrift "Spiegel" rundet dies ab. Daher sei nachfolgend das Angebot zur Gänze hier im Forum dokumentiert, inkl. der dort veröffentlichten 18 Scans [1][2]. Es handelt sich hierbei um das Los Nr. 15366 der 58. Auktion des Auktionshauses Christoph Gärtner vom 19.02.-23.02.2024 zum Ausruf von 1000,00 Euro. Die Artikelbeschreibung wurde in Beitrag [#13] googlesuchmaschinenfreundlich wiedergegeben und wird an dieser Stelle der Vollständigkeit halber als Screenshot nochmals wiederholt.

Dem potentiellen Käufer dürfte klar sein, dass der mögliche Zuschlagspreis im wörtlichen Sinne für ein Liebhaberobjekt gilt und später monetär vermutlich kaum nochmals in dieser Höhe zu realisieren wäre. Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich nicht von verbranntem Geld schreiben; man muss allerdings solch ein Thema mit wissentlich dubiosem Material mögen, wenn man sich bewusst für einen Kauf entscheidet.

















Gruß
Stefan

[1] https://www.auktionen-gaertner.de/?FTSearchHTML|Name=DetailsA&Cat=GP&UID=7B6DDF383B95F8B9C1258AB4004B0174&Phase=AUCTION&Lang=DE&DetailDB=PHILNET/GAERTNER/GPKATAUK&CID=1&SessionID=bhptdHoyTNyfCF75crv8
[2] https://www.philasearch.com/de/i_9081_721911/1420_Bundesrepublik_Deutschland_Lot/9081-A58-15366.html?suchtext=15366&search_type=fulltext&row_nr=1&breadcrumbId=1706878910.0595
 
thomas4680 Am: 06.02.2024 12:19:06 Gelesen: 2551# 19 @  
Ich habe mir am Wochenende mal Zeit genommen, um in meinem privaten Archiv zu wühlen. Die Marke wird alles andere als selten angeboten.

Hodam 40. Auktion, Brief an Fr. Nowak 30,-, unverkauft
Götz 404, 3 Stück 100,-.
Bühler 18, Brief an Fr. Nowak "im Michel nicht verzeichnet", unverkauft
Badische 76, Paar gest., gp. Salomon und EM DD "nicht mehr im Michel"
Rauhut 219, 12er Block 400,-, 9 er Block 400,- 4 Einzelne 130,-
Rauhut 222, siehe oben, nur der 12er Block ging weg. 9er Block nun für 350,- Ausruf.
443. PPA Auktion, Brief an Fr. Nowak 10,- Ergebnis, 3 OR - Stücke 6,50 Ergebnis.

In meinem ältesten MiSpezial 1982/83 ist die Marke nur gestempelt bewertet, 1500.- DM. Die geprüfte von Salomon (BPP - Prüfer von 1960 bis 1985) macht auch nachdenklich - Hr. Salomon hat Bundesrepublik nur ungestempelt geprüft. Wurde das Paar nachträglich noch gestempelt? Der Stempel Wegberg von 1979 ist das mir früheste bekannte Datum.

Dazu noch zwei Bilder, beide aus einer tagesaktuellen Liste, geht auch günstig. Dass die Briefe alle keinen Postsack von innen gesehen haben, wundert mich nicht. War ja schliesslich gestohlene Ware, da wollte wohl jemand Ärger mit der (damaligen) Bundespost vermeiden.Man denke nur daran, was der Schöpfer der Lenin-Marke bezahlen durfte, es waren 12.000 Mark wegen Portobetrugs.

Es geht aber auch teurer, siehe die Brot für die Welt Marke, ebenfalls tagesaktuell.




 
Stefan Am: 15.03.2024 20:33:23 Gelesen: 2226# 20 @  
@ lueckel2010 [#8]

Aus der Privatdruckerei Bagel (die damals mit der Herstellung der Mi.-Nr. 948 beauftragt worden war) wurde sie bogenweise gestohlen und von den Dieben an den "interessierten Handel verhökert".

Ich nehme nicht an, dass die gestohlene, ungezähnt gebliebene Makulatur bereits zum Ausgabetag der Normalausführung am 13.10.1977 in Sammlerhand vorlag und mit einem zeitgerechten Ersttagssonderstempel von Bonn als Gefälligkeitsentwertung versehen in den Handel gelangte (sondern es sich eher um eine Rückdatierung handelt):



Bund Mi-Nr. 948 U, entwertet mittels Ersttagssonderstempel 5300 Bonn vom 13.10.1977

Das gezeigte Exemplar aus der Sammlung ex Richard Ebert wurde auf der 18. Auktion vom Auktionshaus Heinz H. Niebe aus 38302 Wolfenbüttel (03.05.1989, Los 2848) für 100,00 DM ausgerufen und zum gleichen Preis zuzüglich Aufgeld zugeschlagen. Nach Beitrag [#12] wurde spätestens 1987 die ungezähnte Ausgabe im Briefmarkenkatalog als Makulatur ausgewiesen. Ich nehme an, dass daher der eher relativ niedrig erscheinende Ausrufpreis herrührt. Abarten der Bundesrepublik hatten in den 1980.er Jahren allgemein eher Hochkonjunktur gehabt und brachten gutes Geld.

In Beitrag [#19] wird ein Paar mit Stempeldatum von 1979 gezeigt. Ob diese Makulatur bereits früher in Sammlerhand gelangte?

Die in Beitrag [#13] und [#18] vorgestellte Sammlung zur Makulatur der Bund Mi-Nr. 948 wurde nicht verkauft und ist aktuell (bis 07.04.2024) über Philasearch [1] im Nachverkauf erhältlich.

Gruß
Stefan

[1] https://www.philasearch.com/de/i_9081_721911/1420_Bundesrepublik_Deutschland_Lot/9081-A58-15366.html?suchtext=15366&search_type=fulltext&row_nr=1&breadcrumbId=1706878910.0595
 
lueckel2010 Am: 19.03.2024 15:13:44 Gelesen: 1901# 21 @  
@ Stefan [#20]

Ich habe lange überlegt, ob ich auf die Rückmeldung zu meinem Post, den ich vor gut 11 Jahren geschrieben habe, antworten soll. Eigentlich ist dies völlig sinnfrei, da sich neue Erkenntnissse zu den bekannten Fakten nicht ergeben haben und auch nicht mehr zu erwarten sind!

1. "Ich nehme nicht an, dass die gestohlene, ungezähnte Makulatur ....."
Ziemlich "blauäugige" Annahme. Das Diebesgut befand sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bereits einige Zeit vor der Herausgabe der Mi.-Nr. 948 im Besitz der "Käufer" (vielleicht sollte man diese rechtskonform zutreffender als Hehler bezeichnen).

2. Schon in den 1970-er Jahren war es zulässig, entsprechend vorbereitete und dann an die stempelführenden Postdienststellen geschickten Belege noch Wochen nach der Marken-Herausgabe mit den Ersttagstempeln zu bedrucken.

3. "Das gezeigte Exemplar aus der Sammlung ex Richard Ebert ....."
Davon ausgehend, dass nicht "unser allseits geschätzter Richard", sondern ein "Namensvetter" 1989 Käufer dieses dubiosen Loses war und dafür (geschätzt) 125.00 DM bezahlte, kann man über dessen Naivität nur den Kopf schütteln!

In den 1980-er Jahren wurde in der philatelistischen Presse (z. B. DBZ) mit exzellent recherchierten Fachbeiträgen von mindestens zwei Autoren mehrfach über die Umstände berichtet, die dazu geführt hatten, dass die (damals noch so katalogisierte) Mi.-Nr. 948 U überhaupt angeboten werden konnte.
Mit Zustimmung dieser Autoren habe ich damals einen mit eigenen Worten verfassten Artikel in der Vereinszeitschrift "Phila-Information" meines ehemaligen Ortsvereins veröffentlicht und damit auch der Basis bekanntgeben. Ich denke in anderen philatelistischen Vereinen wurde dies ähnlich gehandhabt.
Aufgrund der in den letzten beiden Absätzen geschilderten Fakten kann man davon ausgehen, dass (fast) alle, die sich auch nur etwas für die Briefmarkensammelei interessierten, mehr oder weniger gut Bescheid wussten.

Für mich gibt zu diesem Thema hier nichts mehr zu sagen. Es gibt schließlich wichtigere Themen!

Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert
 
drmoeller_neuss Am: 19.03.2024 18:08:58 Gelesen: 1828# 22 @  
@ lueckel2010 [#21]

Wenn wir so päpstlich wären, gäbe es vieles nicht in der Philatelie. Frankierte Postformulare durften als Ganzes zumindest bei der Deutschen Bundespost nie das Postamt verlassen. Streng genommen sind Paketkarten, Telegrammformulare etc. Hehlerware, da die Post um den Altpapiererlös gebracht wurde.

"gestohlene Probedrucke" (bzw. besser unterschlagene Probedrucke): Die einzige ungebrauchte Gscheidle-Olympia-Marke wurde beim renommierten Auktionshaus Schlegel in Berlin für 194.000 € zzgl. Aufgeld versteigert.

Auf gut deutsch, es handelt sich um ungültige briefmarkenähnliche Papierschnipsel, die von unbefugter Seite, d.h. von der Ehefrau des damaligen Postministers Gscheidle in den Postbetrieb eingeschleusst wurden.

Dagegen sind die von Richard bezahlten 125 DM ein Schnäppchen. Andere hatten bei Sieger ein Abonnement auf Goldmarken aus afrikanischen Bananenrepubliken.
 
lueckel2010 Am: 19.03.2024 22:57:30 Gelesen: 1718# 23 @  
@ drmoeller_neuss [#22]

"(bzw. besser unterschlagene Probedrucke)"

Sorry, ich werde jedoch bei gestohlene Probedrucke bleiben!
 
Richard Am: 20.03.2024 18:01:17 Gelesen: 1607# 24 @  
Unterschied Diebstahl und Unterschlagung

Für den juristischen Laien sind die Strafdelikte Diebstahl und Unterschlagung schwer zu unterscheiden. Oft findet man auch Artikel in der Presse, die ein bestimmtes strafbares Verhalten als Diebstahl werten, obwohl für den Juristen sofort klar ist, dass kein Diebstahl, sondern eine Unterschlagung vorliegen könnte. Selbst bei der Polizei, werden diesbezüglich auch oft Fehler gemacht. Jeder Anwalt, der sich mit Strafrecht beschäftigt, hatte mit Sicherheit schon einen Fall, bei denen die Polizei wegen Diebstahl ein Strafverfahren einleitete, obwohl es sich um eine Unterschlagung gehandelt hat.

(Quelle und ausführlich weiterlesen: https://www.anwalt-martin.de/was-ist-der-unterschied-zwischen-unterschlagung-und-diebstahl/ )
 
drmoeller_neuss Am: 20.03.2024 18:27:34 Gelesen: 1581# 25 @  
@ Richard [#24]

Wir werden nach 40 Jahren nicht mehr die Details herausfinden können, ob die Makulatur aus der Druckerei mitgenommen wurde (Diebstahl) oder "vom Lastwagen gefallen" ist (Unterschlagung).

Auch bei den nicht herausgegebenen Olympiamarken ist die Frage entscheidend, ob die Marken rechtmässig in der privaten Schublade des Ministers gelegen haben. Vielleicht durfte der Postminister die "Ministerbögen" sogar offiziell als Geschenk behalten? (dann hätte er das aber versteuern müssen). Ungefragt darf aber selbst die Ehefrau nichts aus dem Schreibtisch ihres Mannes nehmen. Oder durften die Bögen gar nicht erst das Postministerium verlassen?

Auf jeden Fall war es selbst der Ehefrau des Postministers nicht vergönnt, ihre Post mit ungültigen Marken freizumachen. Betrug ist es aber nicht, denn die Gattin hat es nicht vorsätzlich gemacht, sie ging ja davon aus, dass die Marken gültig waren.

Damals waren aber Briefmarken noch amtliche Wertzeichen, und die Verwendung von ungültigen Wertzeichen fiel unter Wertzeichenfälschung nach § 148 StGB.

Die ganze Geschichte würde ein nettes Thema für eine juristische Hausarbeit abgeben.

Warum der BPP die Gscheidle-Marke überhaupt prüft, steht auf einem anderen Blatt.
 
DL8AAM Am: 20.03.2024 19:57:53 Gelesen: 1525# 26 @  
Im Prinzip dürfte es sich bei einem Großteil bis der Mehrzahl aller katalogisierten "Abarten" um Dinge handeln, die mehr oder weniger regulär in "philatelistische Hände" geraten sind - von Diebstahl, Unterschlagung über einen entschuldigenden Irrtum bis zu einem vorsätzlich-wissentlichem Fehlverkauf durch befreundete Schaltermitarbeiter ist vieles denkbar.

Zu entscheiden, ob es sich dabei bei um eine echte Straftat handelt oder gehandelt hat, obliegt aber nicht "uns", sondern einem Richter. Ohne rechtskräftiges Urteil (o.ä.) ist alles erst einmal nur "mutmaßlich". Man kann zwar fundierte Rechercheergebnisse der Vorgänge, wenn sauber gearbeitet wurde, veröffentlichen, und eine Meinung vertreten, aber eine abschließende rechtliche Würdigung ist eher problematisch. Unabhängig von diesem Fall (Tag der Briefmarke)..

Zumindest ist das "Zeug" nun in der Welt und gehört nötigenfalls in einen Katalog - und sei es nur als Fußnote. Was der Markt aufruft bzw. welchen Preis der Markt annimmt, ist eine Frage des Marktes.

Viel "Irreguläres" ist trotzdem oder gerade sogar deshalb für "uns" interessant bzw. kann trotzdem interessant sein. Unkritisch ist es zumindest, wenn ein rechtliches Restrisiko für alle Seiten (warum auch immer) ausgeschlossen ist.

Wer "das Zeug" haben will, gerne, wichtig ist, dass der Verkäufer klar kommuniziert, was er anbietet bzw. der Annehmer weiß, auf was er bietet. Und dass zum Zeitpunkt eben kein "Risiko" einer strafbaren Handlung (wie Hehlerei) oder Schädigung des Käufers (z.B. durch entschädigungslose Herausgabe) besteht. Dann ist alles gut. Dann dürfen auch seriöse Händler so etwas auf dem Markt plazieren.

Wer was prüft, ist eine andere Sache, das ist natürlich eine Entscheidung des Privatperson Prüfer. Wenn ein Prüfverband "fragwürdigem Verhalten" erst einmal nicht Vorschub leisten will, ist das ebenfalls sein gutes Recht und womöglich ein Zeichen von "Ehre" - ebenso ist es deren gutes Recht Ausnahmen in speziellen Fällen zu machen (insbesondere, wenn besonderes "öffentliches" Interesse besteht). Es sollte nur eine gewisse "Stringenz" bzw. Transparenz durchgehalten werden ;-) Das gilt aber auch für Kataloge, die ja auch eine Art von Vorbildcharakter haben. ;-)

Beste Grüße
Thomas
 
lueckel2010 Am: 29.03.2024 20:58:46 Gelesen: 1309# 27 @  
@ lueckel2010 [#23]

"Sorry, ich werde jedoch bei gestohlene Probedrucke bleiben!" Leider ist mir mit dieser Aussage ein gravierender Flüchtigkeitsfehler unterlaufen.

Korrekt ist: "Sorry, ich werde jedoch bei gestohlene Makulatur bleiben!"

Falls möglich, bitte ich die Redaktion, diesen Fehler zu korrigieren. Vielen Dank im Voraus.

Wünsche ein frohes Osterfest. Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert
 
Stefan Am: 29.03.2024 21:52:12 Gelesen: 1284# 28 @  
@ lueckel2010 [#21]

Ich habe lange überlegt, ob ich auf die Rückmeldung zu meinem Post, den ich vor gut 11 Jahren geschrieben habe, antworten soll. Eigentlich ist dies völlig sinnfrei, da sich neue Erkenntnissse zu den bekannten Fakten nicht ergeben haben und auch nicht mehr zu erwarten sind!

Ich hatte auch überlegt, ob ich auf den gesamten vom Tonfall her betrachtet gefühlt ziemlich überheblich wirkenden Beitrag [#21] antworten soll. Da einiges klarzustellen wäre, ist dies mit einigen Tagen Abstand angebracht.

1. "Ich nehme nicht an, dass die gestohlene, ungezähnte Makulatur ....."
Ziemlich "blauäugige" Annahme. Das Diebesgut befand sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bereits einige Zeit vor der Herausgabe der Mi.-Nr. 948 im Besitz der "Käufer" (vielleicht sollte man diese rechtskonform zutreffender als Hehler bezeichnen).


Ich war eigentlich der "blauäugigen" Annahme, dass die Deutsche Bundespost als damalige Bundesbehörde auch nachträglich keine offensichtliche Unregelmäßigkeit - sprich ungezähnt gebliebene Briefmarken - auf Vorlage an einem Schalter oder einer Versandstelle gefälligkeitsstempeln würde. Okay, ich habe mich getäuscht und man konnte zumindest einigen Beamten und/oder Angestellten merkwürdiges Material zur Stempelung vorlegen.

3. "Das gezeigte Exemplar aus der Sammlung ex Richard Ebert ....."
Davon ausgehend, dass nicht "unser allseits geschätzter Richard", sondern ein "Namensvetter" 1989 Käufer dieses dubiosen Loses war und dafür (geschätzt) 125.00 DM bezahlte, kann man über dessen Naivität nur den Kopf schütteln!


Das in Beitrag [#20] gezeigte Exemplar stammt aus der Sammlung von Forumsbetreiber Richard. Ich nehme an, dass ihm damals (1989) die Umstände der Mi-Nr. 948 U geläufig waren.

In den 1980-er Jahren wurde in der philatelistischen Presse (z. B. DBZ) mit exzellent recherchierten Fachbeiträgen von mindestens zwei Autoren mehrfach über die Umstände berichtet, die dazu geführt hatten, dass die (damals noch so katalogisierte) Mi.-Nr. 948 U überhaupt angeboten werden konnte.

Mit Zustimmung dieser Autoren habe ich damals einen mit eigenen Worten verfassten Artikel in der Vereinszeitschrift "Phila-Information" meines ehemaligen Ortsvereins veröffentlicht und damit auch der Basis bekanntgeben. Ich denke in anderen philatelistischen Vereinen wurde dies ähnlich gehandhabt.


Man mag es mir nachsehen, dass ich in den 1980-er Jahren noch keine westdeutsche Philatelie- bzw. aus den alten Bundesländern stammende lokal kursierende Vereinszeitschrift beziehen durfte und zusätzlich damals auch altersbedingt schlichtweg noch nicht in der Lage gewesen war diese (zeitnah) lesen zu können. Deshalb sind mir für diesen speziellen Fall der Mi-Nr. 948 U vor 30 oder 40 oder 45 Jahren gedruckte Veröffentlichungen in diversen Zeitschriften unbekannt. Ich hätte aktuell auch keine Möglichkeit zur (Online-)Recherche bzw. wüsste alternativ kein gedrucktes Stichwort-/Schlagwortverzeichnis potentieller Zeitschriften um passende Ausgaben der Zeitschrift XYZ von 198X zu finden ohne alle Zeitschriften aller Jahrgänge einzeln durchblättern/lesen zu müssen, was auch einen gewissen Zeitaufwand nach sich ziehen würde. Wenn man weiß, wo man nach passenden Artikeln suchen muss, kann man sich anschließend die Zeitschrift(en) (wenn möglich) in einer philatelistischen Bibliothek ausleihen (wenn dort im Bestand verfügbar).

Gruß
Stefan
 
alex11 Am: 31.03.2024 10:16:37 Gelesen: 1077# 29 @  
Hi!

Ich glaube, dass das meiste an markanten Fehldrucken / Makulatur schlicht mangels sorgfältiger Qualitätskontrolle auf den Markt kommt.

Ich hatte erst unlängst den Fall, dass bei einer österreichischen 3000-er Auflage Schwarzdruck-Blocks einige markante Fehldrucke in 100-er Packerln mit Originalschlaufe der Druckerei aufgetaucht sind.

Da steckt sicher keine (böse) Absicht dahinter, sondern Schlampigkeit bzw. mangelnde Qualitätskontrolle.

Wenn das schon bei einer Auflage mit nur 3.000 Stück vorkommt, wie schwer / aufwändig muss es dann erst sein, Millionen-Auflagen lückenlos auf Fehldrucke zu kontrollieren ?
 
lueckel2010 Am: 02.04.2024 23:39:20 Gelesen: 837# 30 @  
@ Stefan [#28]

"Man mag es mir nachsehen ....."

Kein Problem! In dieser "Arbeiter-und Bauern-Republik" war es ja wohl Usus, dass das meiste, was aus Richtung Westen kam, verpönt war.

Allerdings war ich doch ein wenig verwundert, dass Sie ausgerechnet meinen Post [#8] aus 2011 genutzt haben, um eine schon seit Jahrzehnten sehr "kalte Suppe" wieder aufzuwärmen, obwohl diese überhaupt nicht mehr aufgewärmt werde mußte!

Was war in meinem Beitrag [#21] Ihrer Meinung nach "vom gesamten Tonfall her betrachtet, gefühlt ziemlich überheblich wirkend?". Vielleicht sollte Sie mal konkret sagen, was Ihnen daran nicht gefallen hat.

So, nun reicht es aber wirklich. Moin (= gute Nacht), lueckel2010
 
TeeKay Am: 02.04.2024 23:56:33 Gelesen: 830# 31 @  
Wenn dir die Überheblichkeit nicht selbst auffällt und du gleichzeitig ein Problem damit hast, dass in einem Diskussionsforum diskutiert wird, wäre vielleicht die Nichtdiskussion für dich genau das Richtige.
 
thomas4680 Am: 04.04.2024 13:49:10 Gelesen: 639# 32 @  
@ lueckel2010 [#21]

Würde mich freuen, wenn du mir und alle anderen Leser dieses Beitrages näher darlegen könntest, was in den 1980-er Jahren darüber herausgefunden / recherchiert wurde. Wie Stefan stehen mir papierene Zeugen aus der Zeit nicht zur Verfügung. Danke schon einmal hierfür.

Was mich an der ganzen Sache so fasziniert, ist die lange "Laufzeit" dieser Marke dubioser Herkunft. Sie wurde über Jahre hinweg immer wider gestempelt "nachproduziert", zuletzt in den 1990-ern in Schwaig, bei Nürnberg gestempelt.

Ich kenne keine Marke / Beleg mit Maschinenstempel, keinen wirklich bedarfsgebrauchten Brief (von mir aus auch unter starkem Sammlereifluss). Im Gegensatz zu sonstigen Makulaturstücken mehrheitlich gestempelt.

Die Leute, die sich Zugang zu den Marken verschafft haben, müssen sogar auf Druckbogen, oder Teilen hiervon, Zugriff gehabt haben. In einem Göde Abartenkatalog von 1991 ist sogar die Variante "Zwischenstegpaar" gelistet.

Erstaunlich, dass diese Makulatur aus der Druckerei Bagel 1977 schon über 20 Jahre traurige Tradition hatte, 1955 gab es z. B die auffälligen Marken zur Landesausstellung Württemberg "Ziffer rechts statt links". Sie tauchen hin und wieder auf, zuletzt bei Götz Auktion 405, das Paar für Ausruf 150,- €. Zweimal im Angebot, keine Ahnung ob beboten. Da ist im Michel ein entsprechender Hinweis.

Immerhin habe ich noch einen R - Brief gefunden, bei dem es immerhin Absender und Empfängeradresse gibt, aber ob dieser echt gelaufen ist? Wie aus dem Ei gepellt, schneeweisse Rückseite, sieht auch ungeöffnet aus.

@ DL8AAM [#26]

Kann deinem Beitrag zu 100 % zustimmen. Die Abarten Bizone 69 I und 70 I mit den absichtlich falschen Daten sind z.B. hinlänglich bekannt.

Zum Abschluss noch die passenden Bilder:




 
Stefan Am: 05.04.2024 15:56:13 Gelesen: 441# 33 @  
@ lueckel2010 [#30]

Allerdings war ich doch ein wenig verwundert, dass Sie ausgerechnet meinen Post [#8] aus 2011 genutzt haben, um eine schon seit Jahrzehnten sehr "kalte Suppe" wieder aufzuwärmen, obwohl diese überhaupt nicht mehr aufgewärmt werde mußte!

Ich werde auch weiterhin im Bedarfsfall ältere Forumsbeiträge zitieren. Dies ist durchaus Bestandteil eines Diskussionsforums. Die Philaseiten bestehen seit 2007, da kommen auch einige ältere Beiträge vor.

Und ja, alte Suppen sollten gelegentlich aufgewärmt werden. Woher sollen nachfolgende Sammlergenerationen erfahren, was ältere Sammler bzw. Altvordere irgendwann einmal vor Jahrzehnten oder mehr als einem Jahrhundert oder 150 Jahren recherchiert und publiziert haben - und sei in lokalen Vereinszeitschriften, welche es außerhalb des damaligen eigenen Sammlervereins sonst kaum in die allgemeine öffentliche Verbreitung geschafft haben? Es gibt tatsächlich Sammler hier im Forum, die aufgrund des Alters noch ein paar Jahrzehnte arbeiten gehen müssen, die aktuellen monatlichen Beiträge zur Rentenkasse bezahlen und die damaligen Vorgänge (hier in den 1980er Jahren) altersbedingt damals nicht selbst mitbekommen bzw. nicht selbst erlebt haben.

Wie du vielleicht an meinem vorherigen Beitrag bemerkt hast, war ich in den 1980er Jahren noch im Vorschulalter gewesen und habe damals in der DDR weder die DBZ noch westdeutsche Vereinszeitschriften lesen können. Dabei ist es hier vollkommen irrelevant, ob ein Versand derartiger Druckerzeugnisse von West nach Ost überhaupt zulässig oder aus Sicht der DDR-Regierung verpönt war. Wie soll man als jüngerer Sammler auf ältere Pubkikationen in Zeitschriften aufmerksam werden, wenn nicht ältere Sammler darüber erzählen (z.B. in einem Diskussionsforum wie die Philaseiten) und im besten Fall konkrete Quellenangaben zu damaligen Veröffentlichungen(Zeitungsartikeln) machen können? Ich wüsste kein Fachbuch als Literatur über Makulatur des Sammelgebietes Bundesrepublik. Ergo bleiben nur Artikel in diversen (!) Fachzeitschriften übrig, welche über Jahrzehnte (!) hinweg erschienen sind, um sich einzulesen. Das dürfte einige Regalmeter Papier zur Durchsicht auf bloßen Verdacht hin ergeben.

Ich kann daher im Moment über deinen Beitrag [#30] inhaltlich nur mit dem Kopf schütteln.

Damit dieser Beitrag nicht ganz trocken ohne Abbildungen bleibt, nachfolgend ein heute dubios wirkendes Exemplar passend zu diesem Thema, ebenfalls ex Sammlung Richard Ebert:



Bund Mi-Nr. 197 vom 23.03.1954, oben und unten ungezähnt, Scan links zu 300 dpi und rechts zu 600 dpi

Das gute Stück wird mit einem Attest vom Altmeister Georg Bühler vom 28.01.1993 begleitet [1]:



Die Briefmarke wurde im Auktionshaus Christian Zieme ca. Mai 1992 (?) verkauft, Losnummer 2604. Der Ausruf (und vermutlich auch Zuschlag zuzüglich Aufgeld) lag seinerzeit bei 1.700 DM. Wenn das Datum der Versteigerung zuträfe, wäre das Attest von Georg Bühler nach dem Kauf ausgestellt worden. Ich habe in Richards Sammlungsunterlagen allerdings sonst keinen Verweis gefunden, dass er eine Prüfung bei Georg Bühler veranlasst hätte (z.B. einen Briefumschlag mit der Rücksendung der Prüfsendung von Bühler). Richards Freizeit war zu jener Zeit als beruflich Selbständiger sehr knapp bemessen gewesen und er soff in reichlich Arbeit ab. Brigitte kam als Mitarbeiterin erst etwas später hinzu um ihn wieder freizuschaufeln.

Der Michel Deutschland-Spezial schreibt in neueren Katalogausgaben (z.B. von 2021) im Nachwort zur Mi-Nr. 197, dass Briefmarken existieren, welche zum Teil erhebliche Formatunterschiede aufweisen. Gemäß Angabe zur Katalogisierung im Katalog liegt bei dieser Briefmarke eine Kammzähnung zugrunde - es wurden drei Seiten der Briefmarke in einem Durchgang gezähnt. Im Katalog werden ausschließlich ungezähnte und links ungezähnte Briefmarken als Abarten gelistet.

Bei einer Kammzähnung ist fraglich, wie technisch betrachtet zweiseitig ungezähnt gebliebene Briefmarken zustande kommen können, wenn nicht an einer Seite eine Zähnung nachträglich abgeschnitten worden wäre (als Manipulation). Ich werde den Eindruck nicht los, dass auf dem Scan zu 600 dpi rechts unten marginale Reste (Ansätze) von Zähnungslöchern zu sehen sind.



Mi-Nr. 197, links das dubios wirkende Exemplar, rechts ein vierseitig gezähntes Exemplar zum Größenvergleich

Um ein solches Resultat wie in dem gezeigten Fall zu erzielen, müsste produktionsbedingt bereits ein größerer versetzter Kammschlag vorliegen (aus Makulaturbeständen?). Mangels Infos oder vorliegender Literatur kann ich nicht beurteilen, ob für die Mi-Nr. 197 von 1954 bereits eine größerere Ausarbeitung in Form eines Artikels existiert, welche vor 30; 40 oder 50 oder noch mehr Jahren erschienen ist.

Damit auch kein falscher Eindruck entsteht: Richard hat nicht nur dubioses Material der Bundesrepublik für seine Sammlung erworben. Es sind Stücke dabei, welche auch heute problemlos eine (erneute) Prüfung bestehen würden.

Gruß
Stefan

[1] https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/zeigen/25112
 
thomas4680 Am: 18.04.2024 12:48:54 Gelesen: 104# 34 @  
Auch ich habe wieder neues zu dem Thema. Auf der 406. Götz Auktion gibt es für den Sammler, der schon alles hat, doch noch was tolles. Aus der Korrespondenz am Emmy Nowak sind weitere Briefe aufgetaucht, Text von Götz zu Los 4259, Ausruf 180,- :

Tag der Briefmarke 1975 ungezähnt mit weiteren Werten auf portogerechtem Beleg von "Röthenbach" nach Hof. Sehr selten u. im Michel in dieser Form bisher unbekannt.



Wer immer noch nicht genug hat, dem ist mit Los 4269 sicherlich geholfen. Die gute Emmy und Co. konnten sich seinerzeit kaum vor Raritäten retten,Text zum Los:

Tag der Briefmarke 1978, 8 aussergewöhnliche Belege, jeweils mit ungezähnten Zusammendrucken bzw. Zusammendruck-Kombinationen, teils auch als Phasendrucke, Doppeldrucke, Teildrucke, jeweils auf portogerechtem Beleg. Obwohl diese Ausgaben teilweise aus Makulaturen stammen, sind diese Werte auf Beleg äusserst selten u. nur in einigen wenigen Stücken registriert! In dieser Garnitur aussergewöhnliche Zusammenstellung von hohem Liebhaberwert, Ausruf 1000,- €



Und für den, der nun noch mehr benötigt, Los 4269, Ausruf 800,- Euro.

Tag der Briefmarke 1978, tolle ** Partie v. ungezähnten Werten u. Zusammendrucken bzw. Zusammendruck-Kombinationen, darunter auch Doppeldrucke, Phasen, Druckverschiebungen usw. Auch wenn diese Werte aus Makulatur entstammen, so stellen sie eine äusserst attraktive u. dekorative Garnitur dar, welche in dieser Form kaum bekannt geworden is

Bilder gibt es auch...



Weiter Kostbarkeiten aus der Ecke findet man unter Los 4248 bis 4271.

Mindestens die 980/81 sind im DSK noch als ungezähnte katalogisiert, ist das noch haltbar? Werde Die Redaktion mal anschreiben. Scheint ja ein Fass ohne Boden zu sein.
 

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