Thema: Werbung von Phila-Versandhäusern: Ein Analyseversuch am Beispiel Borek
Das Thema hat 46 Beiträge:
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Briefmarkensammler Am: 17.11.2011 21:43:14 Gelesen: 35293# 22 @  
@ Lars Boettger [#21]

Diverse Automobilhersteller wurden genau deswegen schon verklagt. Teils mit Erfolg !

http://www.stern.de/tv/sterntv/autokaeufer-verklagt-bmw-geld-zurueck-bei-sprit-schummel-703000.html
http://www.zeit.de/auto/2011-08/benzin-verbrauch-urteil

Die Hersteller sind deswegen mittlerweile vorsichtiger, sprich realistischer, geworden was die Angabe von Verbräuchen angeht. Die Problematik wurde erkannt und ist adressiert. Vergleiche hierzu auch http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrzyklus.

Ob zweifelbehaftete Werbung bei einem philatelistischen Versandhaus jemals die verdiente Sanktionierung erfährt, bleibt dagegen dahingestellt. Zu sehr sind sich die Akteure im Umfeld (Handel, Katalogverleger, Verbände) verpflichtet. Es werden wohl daher noch viele vergoldete Papstbriefe verkauft werden, bis sich etwas ändert.
 
22028 Am: 17.11.2011 21:48:20 Gelesen: 35287# 23 @  
Also mir gehen diese Weltverschwörungstheorien auf den Geist.
 
Briefmarkensammler Am: 17.11.2011 21:52:48 Gelesen: 35283# 24 @  
@ 22028 [#23]

Mir auch. Deswegen ist sehr erfreulich, dass wir in diesem Thread nur über Fakten reden !
 
Jürgen Witkowski Am: 17.11.2011 21:57:31 Gelesen: 35281# 25 @  
@ 22028 [#23]

Also mir gehen diese Weltverschwörungstheorien auf den Geist...

Du bist beileibe nicht der Einzige, dem es so geht!

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Sammler Am: 17.11.2011 22:05:22 Gelesen: 35275# 26 @  
Wieso Weltverschwörungstheorien ? Ich finde die von Briefmarkensammler dargestellten Punkte sind leicht nachvollziehbar.
 
drmoeller_neuss Am: 18.11.2011 20:17:14 Gelesen: 34994# 27 @  
Über die Werbepraktiken von Borek darf schon öffentlich diskutiert werden, auch wenn die meisten in diesem Forum auf die dummen Werbesprüche nicht (mehr) hereinfallen. Ich lese auch Informationen über Fälschungen und deren Anbieter bei ebay, obwohl ich solchen nicht auf den Leim gehen werde.

Es bringt uns aber nicht weiter, wenn wir uns im Kreise drehen und falsche Zusammenhänge herstellen. Der BDPh kann nichts für die Werbung von Borek und kann dagegen auch nichts unternehmen. Ein Blick in die Satzung schafft Klarheit.

Die nächsten Schritte sind gefragt. Wege habe ich vorgeschlagen. Solange es von dieser Front keine Neuigkeiten gibt, und keiner bereit ist, diese nächsten Schritte zu gehen, bringen weitere Beiträge kein Nutzen. Vor diese Praktiken wurde genügend gewarnt.

Mein Kommentar insbesondere an Günther und Muemmel: Der Thread heisst "Thema: Werbung von Phila-Versandhäusern: Ein Analyseversuch am Beispiel Borek". Eure Beiträge verfehlen leider das Thema. Man muss nicht alle Threads in diesem Forum lesen, zumal die Überschrift eindeutig ist. So wahr muemmels Beitrag gerechtfertigt gewesen wäre, wenn Briefmarkensammler mit diesem Thema im Inflathread angefangen hätte, hier ist er eindeutig fehl am Platz.

Im Übrigen, denkt daran: Bald ist Adventszeit, und Adventszeit ist eine friedliche Zeit.

Viele Grüsse von drmoeller_neuss, der den Inflathread überhaupt nicht dröge findet.
 
Francysk Skaryna Am: 19.12.2015 12:48:31 Gelesen: 29071# 28 @  
@ drmöller_neuss [#27]

Moin,

Über die Werbepraktiken von Borek darf schon öffentlich diskutiert werden, auch wenn die meisten in diesem Forum auf die dummen Werbesprüche nicht (mehr) hereinfallen.

Das Thema ist ja nun schon ein paar Tage alt und die Unsitte zweifelhafter Werbung hat leider weiter zugenommen. In so fern kann vor solchen Praktiken nicht oft genug gewarnt werden.

Von einem süddeutschen Briefmarken- und Münzversender habe ich ein solch seltsames Werbeschreiben bekommen. Da wird um die Teilnahme an einer großen Sammlerumfrage gebeten. Lohn der Arbeit sollen 100 Euro Katalogwert für fünf Minuten meiner Zeit sein. Na toll! Man soll bei sechs Fragen eine der vorgegebenen Antworten auswählen. Sammelgebiete, wie viel man dafür monatlich ausgibt, was einem beim Kauf wichtig ist und welche Sammlerinteressen man sonst noch hat. So etwas geht doch schnell von der Hand! Gleich unten an hängt der Dankeschön - Gutschein. Ein fertig adressierter Umschlag liegt auch bei - eilige Terminsache steht drauf mit der Aufforderung um bevorzugte Behandlung. Muß ja echt wichtig sein! Neben dem Adressfeld findet man das bereits angekreuzte Kästchen Ja, ich möchte meinen Gutschein einlösen. in fetter, gut lesbarer Schrift. Darunter klein gedruckt in schwarz auf graublauem Grund steht dann auch, welche Marke man bekommt, in welcher Erhaltung, der Michelnummer, dem Michelwert und das diese völlig gratis sei. Die wichtigsten Begriffe sind auch hier natürlich fett gedruckt, damit das Auge daran hängen bleibt.

Darunter der AGB - Auszug, daß Ausverkauf und Irrtum vorbehalten seien und sich das Angebot zuzüglich knapp fünf Euro Versandkosten versteht.

Nun war bis dahin zwar sehr ausdrücklich - fast schon aufdringlich - die Rede davon, dass die Marke kostenlos sei - aber eben nicht dessen Versand!

Und: Welchen Sinn hat bei einer auf zwei Wochen beschränkten Aktion der Hinweis auf Irrtum und Ausverkauf?

Aber es geht weiter:

Es folgt eine Widerrufsbelehrung. Ja, die ist vorgesehen, ist auch okay. Nur ist alles extrem klein geschrieben, vier Textzeilen nehmen den Raum einer Zeile im Adressfeld ein. Und natürlich alles in schwarzer Schrift auf blaugrauem Untergrund.

Und jetzt kommt der Clou:

Nach der Widerrufsbelehrung steht [Zitat]:
Nach dem Erhalt dieser Lieferung erhalten Sie weitere postfrische Marken aus dem Satz zum Vorzugspreis 1 Monat zur Ansicht (wenn nicht gewünscht, bitte streichen). Den Service können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen beenden.

Ja, hallo? Wer liest das denn und wer erwartet diesen Pferdefuß an dieser Stelle noch? Da bekommt man also mal eben so stickum ein Abo untergejubelt? Das kann es doch wohl nicht sein! Und in so fern frage ich mich, ob sich ein Verband einen Gefallen tut, wenn er für derartige Versender Werbung schaltet. Dazu muß ich sagen, dass mich dieser Mist vom Versender direkt erreichte - der Verband hat also in diesem Fall absolut nichts damit zu tun. Andererseits wirft so ein Vorgang auch ein Schlaglicht auf die Verkaufspraxis des webenden Hauses. Alles supergünstig - und wer die bunte Werbung des Hauses an anderer Stelle genau lesen kann sieht eben auch, dass er Falzware angeboten bekommt. Geprüfte Ware - ja schön! Von wann und von wem?

Das Thema sollte daher aktuell bleiben. Es gibt eben auch immer wieder Menschen, die mit dem Hobby anfangen, und mit derartigen verklausulierungen wenig anfangen können. Viele von ihnen sind (noch) nicht organisiert. Woher sollen sie Infos über derartige Methoden bekommen?

Also, allen eine friedliche Zeit.

Gruß
 
sandstorm1962 Am: 22.01.2016 12:31:47 Gelesen: 28631# 29 @  
Auch ich hatte vor geraumer Zeit Werbepost, allerdings vom Briefmarkenhaus Sieger in Lorch/Württ. im Briefkasten. Hier ging es um den Abschluss eines Briefmarkenabonnements zur Fußball-WM 2014. Ich wollte es halt auch mal versuchen, zumal im Angebot stand, dass die Sammlung überschaubar und günstig wäre, zumal nur Ausgaben der Länder geliefert werden sollten, die an der Qualifikation teilgenommen haben. Da man ja jede Lieferung oder auch nur Teile davon zurückgeben konnte, habe ich mich darauf eingelassen. Allerdings wurden auch einige Belege (Briefe, Numisbriefe usw.) geliefert, die ich jedoch zurückgesandt habe, da mir diese zu teuer waren.

Nachdem ich vor wenigen Tagen nun die letzte Lieferung erhalten habe, dachte ich meinen Augen nicht zu trauen: Die Lieferung umfasste lediglich die beiden Blockausgaben Griechenlands (Auflage: 8000 Blockpaare) zum einigartigen Sonderpreis von fast 40,00 € incl. Albumblatt. Angeblich hätte man auf dem freien Markt fast jeden Preis für diese Ausgabe bezahlen müssen, nur um die Abonnenten beliefern zu können. Ich habe daraufhin mal bei ebay, beim Briefmarkenhändler Gero Gonser, usw., recherchiert. Dort habe ich die Ausgaben für 6,00 bis 10,00 Euro erworben. Die Sendung habe ich daraufhin an Sieger zurückgesandt, mit dem Hinweis auf die derzeit möglichen Kaufpreise.

Sicherlich muss ein Briefmarkenhaus anders kalkulieren als ein Internethändler, aber solche Preisaufschläge sind für mich nicht akzeptabel. Ich werde jedenfalls keine derartigen Abonnements mehr abschließen.
 
olli0816 Am: 22.01.2016 15:45:10 Gelesen: 28547# 30 @  
Ich habe mir den Thread mit Belustigung durchgelesen. Warum Belustigung? Ich sammle Briefmarken, seit ich 10 Jahre alt bin und das ist schon eine ganze Weile. Auch in den 80er Jahren gab es solche Anbieter und die Methoden sind heute noch die gleichen. Aber mir war als Jugendlicher schon recht schnell klar, dass diese Angebote einfach nur Bullshit sind. Da ich damals einige in der Schule auch zum Sammeln animiert habe, sind die auch auf diese Angebote gestossen. Die wenigsten haben so etwas gekauft, weil viel zu teuer. Auch wenn man als normal arbeitender Mensch oder als Rentner einiges mehr an Geld zur Verfügung hat, möchte man doch meinen, dass zumindest ein gewisser Grad an Menschenverstand da ist. Ich kann es ja noch einsehen, wenn einer auf die bunten Bildchen hereinfällt und mal ein Abo oder ein paar Marken überteuert kauft. Aber wenn unser Loser-Expräsident in Goldfolie aus Dunkelafrika für sichere 150% Wertsteigerung sorgt und jemand daran glaubt, macht er auch die Tür für den Klapperstorch auf, um sein nächstes Kind in Empfang zu nehmen.

Natürlich versucht Borek & Konsorten, ihr Zeug möglichst teuer unter die Leute zu bringen. Das sind Wirtschaftsunternehmen und draussen gibts Leute, denen es herrlich egal ist, wie sie ihr Geld verpulvern. Es gibt Leute, denen machen die bunten Bildchen Spaß. Wenn ich was aus Äquatorial-Guinea kaufen würde, würde ich versuchen, den Block als gelaufenen Brief zu bekommen, indem ich mir da unten jemand suche. Wenns klappt, wäre mir das sogar den Spaß der 10 € im Angebot wert. Viele, die das Zeug einkaufen, wissen natürlich, dass sie nichts mehr dafür bekommen. Den Erben kann es auch egal sein, weil sie das Geld bzw. die Sammlung (auch wenn sie nichts wert ist), sowieso geschenkt bekommen.

Das gleiche gilt doch für die Bundespost: Wenn man deren Briefmarken abonniert hat, bekommt man so eine lustige Zeitschrift, wo auf den letzten Seiten wahnsinnig wertvolle Produkte zu sehr günstigen Preisen angeboten bekommt. Oder was ist mit den Raubblöcken, die sich immer mehr ehemals seriöse Postverwaltungen wie z.B. Frankreich herausgeben? Künstlich niedrigste Auflagen und in irgendwelchen Superduper-Verpackungen für nicht wenig Geld an die Sammler verkaufen. Ist das besser als Borek mit ihren Papst-, Bundeskanzler-, Exbundespräsidentgoldmarken oder Agenturausgaben aus Afrika/Asien/Ozeanien? Japan, mit 400 oder mehr neuen Briefmarken pro Jahr? Seien wir doch mal ehrlich: Wer mit auch nur ein bisschen Menschenverstand erwartet da wirklich, dass diese Sachen wertvoll werden? Brauch ich, um einfachste Zusammenhänge zu entdecken tatsächlich einen Verband, damit ich nicht jahrzehntelang dem finanziellen Irrtum erliege?

Die meisten sammeln doch Briefmarken wegen dem Spaß an der Sache. Klar gibt es auch die Leute, die ihre Briefmarken im Katalog abhaken, sich irgendwelche Excellisten erschaffen oder Programme kaufen um den Gesamtkatalogwert ausrechnen zu können. Das ist irgendwo verständlich und menschlich, schließlich stehen da auch Preise in den Katalogen drin. Aber wer schon etwas länger sammelt, weiß, dass ein Wiederverkauf eher ein verlustbringendes Geschäft ist. Schon aufgrund der Tatsache, wenn ich gute Marken über ein Auktionshaus verkaufe, der Unterschied 2*20+x% Provision beträgt, was eben dieses Auktionshaus nimmt. Wo soll denn da zumindest ein Werterhalt herkommen?

Von daher ist es total wumpe, ob Borek zu Mondpreisen handgemachte Goldblöcke über das Internet verscheppert oder Bundware zu / über Michelpreis. Es liegt nicht nur ein bisschen in der Eigenverantwortung des Einzelnen, sich zu informieren und seine Entscheidungen zu treffen. Im Gegensatz dazu finde ich die Fälschungsmeldungen bei ebay & Konsorten absolut richtig, da hier wirklich bösartige Sachen passieren. Bei Borek & Co. passieren nur dumme Sachen und Dummheit gibt es in dieser Welt übermäßig und ist nicht auszurotten. Don Quichotte und seine Windmühlen lassen grüssen.

Damit wenigstens mal ein paar Briefmarkengezeigt werden, habe ich mal eine Agenturausgabe beigefügt. Die finde ich sogar ganz hübsch:


 
mikado Am: 22.01.2016 22:54:42 Gelesen: 28451# 31 @  
Anderes Beispiel: Goldhahn schickt alle zwei bis drei Wochen einen Prospekt mit "Sonder-Angeboten" und "Schnäppchen". Wenn man deren Preise mit den ins Net gestellten und in dem hauseigenen Katalog vergleicht, stellt man ganz schnell fest, dass sie überall gleich sind. Mehr muss ich wohl nicht sagen!

Peter
 
dietbeck Am: 23.01.2016 14:45:05 Gelesen: 28350# 32 @  
@ olli0816 [#30]

Völlig richtig. Jeder sollte seinen gesunden Menschenverstand einschalten. Zu verschenken hat keiner was, das gilt auch für Borek und Co. Und jeder hat Erfahrungen mit übertriebener Werbung aus allen Bereichen des täglichen Lebens.

Wer auch nur halbwegs ernsthaft Briefmarken sammelt, lernt schnell, dass von diesen Briefmarkenhäusern Marken überteuert und mit sinnfreien Versprechen nach Wertsteigerungen angeboten werden. Jeder kann das schnell bei Online-Auktionen im Internet im Vergleich feststellen.

Und nein, es ist NICHT die Aufgabe irgendwelcher Verbände die Briefmarkensammler vor allem und jedem zu schützen. Jeder hat Verantwortung für sich selber.

dietbeck
 
johannes123 Am: 21.04.2019 13:39:16 Gelesen: 17030# 33 @  
Guten Tag und ein frohes Osterfest!

Ich habe mich soeben registriert, um einen Beitrag zum vorgenannten Thema schreiben zu können:

Nach nunmehr fast sieben Jahren seit Eröffnung des Threads habe ich heute nach der besagten Gedenkmarke mit 22 karätiger Goldauflage im Internet gesucht, um einen möglichen Preis zu ermitteln.

Da sind wir aber meilenweit von den behaupteten tausendfachen Internetangeboten entfernt. Ich jedenfalls habe k e i n e e i n z i g e Ausgabe dieses Gedenkblocks gefunden. Dann war die Auflage vielleicht doch, wie von Borek behauptet, streng limitiert und stark nachgefragt, anders kann ich mir mein Rechercheergebnis nicht erklären.

Geben Sie z.B. "Posthornsatz, postfrisch" ein, werden Sie - gefühlt mit mehr Angeboten als jemals von der Bundespost ausgegeben wurden - totgeschmissen.

Im Übrigen gehöre ich zu denen, die fleißig einen nennenswerten Betrag Monat für Monat in ein Abo zur Vervollständigung meiner Sammlung gesteckt haben. Damals war das Top Highlight der Posthornsatz, postfrisch. Satte 6.000 DM (immerhin gut 3.000 €) suggerierten uns Michel und Philex. Sammeln lohnte also.

Als dann Mitte der 1990er Jahre das Internet "eröffnete" und ebay hervorbrachte, war´s um gute Preise (nicht nur bei Briefmarken) geschehen. Auf dieser Plattform angeboten, wird der Posthornsatz, wenn überhaupt, vielleicht 800 oder 900 € bringen, brutto versteht sich. Bereinigt um die fetten Verkaufsprovisionen und Einstellgebühren verringert sich der vorgenannte Preis erheblich.

Das war für mich jedenfalls der Augenblick, in dem ich die "Notbremse betätigt" habe und das Sammeln eingestellt habe. Ich habe dann den Fehler gemacht, weiterhin die Jahresausgaben der Bundespost (Jahrbücher) zu abonnieren, um die Sammlung vollständig zu halten. Wenn ich heute bei ebay sehe, dass diese Exemplare für 5 oder 6 Euro (teilweise kostenloser Versand) vertickt werden, könnte ich kotzen.

Resümee für mich: Verbranntes Geld. Und wenn mir jetzt einer mit dem Ratschlag kommt, mich an einen wirklichen Sammler zu wenden: Wenn du dem nicht die blaue Mauritius anbietest, kannst du dir das ganze Anbiedern sparen.

Wer heute noch Briefmarken sammelt, trägt möglicherweise beim Anschauen seiner Sammlung noch zu seiner eigenen Entspannung bei. Den finanziellen Einsatz wird er niemals auch nur annähernd wieder herausbekommen.

Vielen Dank fürs Lesen.
 
10Parale Am: 21.04.2019 13:55:41 Gelesen: 17012# 34 @  
@ johannes123 [#33]

Ich kann ganz und gar mitfühlen, was Sie beschreiben.

Ein kleiner Ratschlag: Orientieren Sie sich an den realen Marktergebnissen. Ich studiere ständig, was Auktionshäuser und Internet Plattformen erlösen. Mit der Zeit erkennt man, was sich echt lohnt und was leere Versprechungen darstellen.

Ich sammle guten Gewissens, was mir Spaß macht und habe festgestellt, dass das der höchste Genuss am Hobby ist. Den Posthornsatz habe ich vor zig Jahren schon verkauft. Mein Vater hat ihn mir mal geschenkt. Damit begann meine Suche und ich glaube jetzt an einem Punkt zu sein, wo ich weiß, was mir gefällt, ohne Gewinnabsicht, aber immer auf Schatzsuche.

Schöne Ostern

10Parale
 
olli0816 Am: 21.04.2019 16:29:26 Gelesen: 16943# 35 @  
@ johannes123 [#33]

Hallo Johannes,

da Du dich hier angemeldet hast, scheint dich das Thema Briefmarken trotzdem nicht losgelassen zu haben. Irgendeine Faszination muss es also bei dir geben.

Bezüglich dem Posthornsatz gebe ich dir recht. In den 1980ern und auch noch 1990ern wurde der wie eine Monstranz für die fortgeschrittene Bundsammlung vor sich hergetragen. Ich habe heute auch noch einen davon, das war aber eher ein Unfall, weil Bestandteil einer Sammlung wo ich ganz anderes interessant fand.

Die Faszination für den Posthornsatz habe ich nie so ganz verstanden. Früher wurde gesagt, dass die Leute wenig Geld hatten und es sehr teuer für den durchschnittlichen Sammler gewesen ist, den Satz komplett zu kaufen. Im Grunde das gleiche Muster wie z.B. bei den Winterhilfswerkssätzen des Deutschen Reiches, wo die hohen Werte ab 15 Pfennig aufwärts mit wesentlich niedrigerer Auflage angeboten und es sog. Kleinsätze bis zu dem 12 Pfennigwert verkauft wurde für den kleinen Sammler.

Da es früher viel mehr Sammler gab und den Posthornsatz auch viele Leute kannten, die gar nicht sammelten, mag es sein, dass es zu einer Verknappung kam. Ich denke aber auch, dass die damaligen Händler nicht ganz unschuldig an der Entwicklung waren und sich einfach jeder hochgeboten hat um Bund komplett zu haben und gleichzeitig sagen zu können, man ist der große Sammler mit Posthornsatz.

Man muss trotz des großen Angebotes sehen, dass ein wirklich einwandfreier, gut gezähnter postfrischer Posthornsatz nach wie vor selten ist. Viele eBay-Angebote speziell zu den alten Bund- und Berlinausgaben sind sehr schummelig unterwegs. Da werden gerne nachgezähnte Werte als einwandfrei angeboten und noch viel mehr nachgummierte und entfalzte Exemplare. Die kann man auch für kleineres Geld bekommen, aber eigentlich sind solche Sätze, wenn man die mit z.B. 500 Euro kauft immer zu teuer eingekauft. Obwohl es heute nicht mehr so viele Sammler gibt, sind die Posthornwerte nach wie vor begehrt und viele, die zu kritiklos einkaufen gehen, verlieren hier ihr Geld für wenig werthaltiges. Das kann man nicht ändern, trotz aller eBay-Fälschungsbekämpfung. Es gibt zu viele, die einfach zu gedankenlos einkaufen und manche wollen es auch gar nicht so genau wissen. Anders kann man das verhalten der Käufer nicht verstehen.

Was der Borek-Gedenkblock betrifft und das Du heute keine Angebote mehr findest liegt daran, dass es zumeist Miniauflagen sind (künstliche Verknappung) und die meisten dieser Exemplare wahrscheinlich in Privathand in irgendwelchen Sammlungen existieren. Eine Wertentwicklung darfst Du dir im Regelfall nicht erwarten. Es wirbt keiner für den schrottigen Wulff-Merkel-Papst-Block mehr und so eine Ausgabe ist wie Popcorn im Kino kaufen. Macht jetzt Spaß, aber drei Jahre später denkt kein Mensch mehr dran. In 50 Jahren voraussichtlich auch nicht.

Ich sammle ziemlich lange und muss sagen, dass ich mein Verhalten sehr stark geändert habe. Früher in den 1980ern und z.T. den 1990ern habe ich sehr gerne die neuen französischen Ausgaben gesammelt. Ich habe auch so Gebiete wie Deutsches Reich, die ganzen Zonen nach Michelnummern gesammelt. Das mache ich heute alles nicht mehr, weil früher seriöse Postverwaltungen heute extrem unseriös geworden sind. Von der klassischen Bund-/Berlinsammlung bin ich sehr früh weg, aber viele haben das natürlich gesammelt. Auch die Wertigkeit hat mich damals noch interessiert, heute ist das kein großes Thema mehr für mich.

Ich habe akzeptieren müssen, dass Briefmarken an Wert verlieren, weil es einfach immer weniger Menschen gibt, die diese haben wollen. Das kann man ganz klassisch total kacke finden, weil das Geld einfach weg ist und man liest natürlich immer wieder von Sammlern, die deswegen aufhören. Andererseits kannst Du es positiv sehen, weil Du inzwischen für einen Bruchteil des Geldes Dinge bekommen kannst, an die Du früher entweder nicht oder nur durch hohen Geldeinsatz bekommen konntest.

Das Gejammer von sog. Erbengemeinschaften lässt mich hingegen völlig kalt. Die haben niemals etwas für die Sammlung beigetragen, bekommen sie geschenkt und verlangen, dass sie dafür das große Geld bekommen. Aber erben ist Glückssache und manche haben halt Pech gehabt. Ich kaufe inzwischen relativ viel online, auch bei Auktionen und nur noch das, was mir persönlich gefällt. Für die Spezialisten hier bin ich wahrscheinlich ein unwissender Wald- und Wiesensammler und irgendwie stimmts auch, da jeder Spezialist mich locker in seinem Gebiet ausstechen kann. Aber damit kann ich leben und seitdem ich mich nicht mehr einschränke und mir Briefmarkenwerte nicht so sonderlich wichtig sind, gebe ich mit dem Geld, was ich für das Hobby zur Verfügung habe das aus, was es mir wert ist und was ich persönlich gerne mag. Ich verlange bei meinen Bergtouren doch auch nicht, dass irgendwelche Erben das große Geld mit meiner vergammelten Wanderausrüstung erzielen können, wenn ich die Radieschen von unten sehe. Und so habe ich mir den Spaß erhalten.

Borek und Konsorten finde ich gar nicht so gefährlich, wie immer getan wird. Natürlich verkaufen sie für teuer Geld Produkte, die nicht mal einen Bruchteil des Preises beim Verkauf später erzielen. Aber die Post macht doch das gleiche, wenn man ihr Heftchen durchschaut, dass sie alle paar Monate zusenden. Da werden zu Mondpreisen Briefmarken und immer mehr Münzen, weil sie inzwischen so hipp geworden sind aktiv verkauft. Ja, der Berufshandel bei Briefmarken ist z.T. ziemlich verkommen, aber auch das ist nichts neues. Überall wo man für wenig Aufwand Geld verdienen kann, trifft man Gestalten, die das ausnutzen wollen. Aber der Schlüssel liegt doch zwischen deinen Ohren. Wenn man dieses Gerät zwischen den Ohren manchmal zum Denken verwendet, dann können einen diese Anbieter gar nicht sonderlich gefährlich werden. Ansonsten gilt: Was man nicht im Kopf hat, hat man zwischen den Beinen. Ist doch auch nicht schlecht.

Grüße Oliver
 
johannes123 Am: 21.04.2019 19:09:55 Gelesen: 16864# 36 @  
@ 10Parale
@ olli0816

Ich möchte Ihnen Parale und dir Oliver kurz antworten, wie es die Höflichkeit gebietet. Das Thema Briefmarken/Sammeln hat mich aus dem Grunde noch in seinen Fängen, weil ich mich aus Platzgründen von meiner Sammlung trennen will und auch muss.

Nach Michel und Philex hocke ich auf einem Vermögen von annähernd 40 TSD Euro. Versuche ich die für weniger als 10% des Katalogwertes an den Mann oder an die Frau zu bringen, werde ich unter Hinweis auf die "millionenfache Auflagen" verlacht.

Dies und die Tatsache, dass ich - wie Oliver schreibt - überteuert gekauft habe, d.h., ich bekomme noch nicht einmal den Einstandspreis wieder rein, hat mich eines Besseren belehrt. Da werfe ich das Geld doch lieber in die Wupper (ist ganz in unserer Nähe), da höre ich es wenigstens plumpsen.

Es ist natürlich nichts gegen eine Sammelleidenschaft einzuwenden, wenn der Sammler sich darüber im Klaren ist, dass er a u s s c h l i e ß l i c h zu seinem eigenen Vergnügen sammelt, soll heißen, ihm bewusst ist, dass er seine Aufwendungen im Regelfall nicht wieder amortisieren kann.

Wer dagegen - ich habe es, zugegeben - auf einen kleinen Gewinn hofft, oder wenigstens +/- 0 beim Verkauf herauszukommen, der sollte meines Erachtens (meine ganz persönliche subjektive Meinung) die Finger vom Briefmarkensammeln lassen. Früher, in den 1960, 1970 oder 1980-er Jahren sah das noch ganz anders aus.

Ihnen und dir ein schönes restliches Osterfest.
 
bayern klassisch Am: 21.04.2019 19:38:32 Gelesen: 16829# 37 @  
@ johannes123 [#36]

Hallo Johannes,

du willst die eierlegende Wollmilchsau: Tolles Hobby, wenig Zeit und Geld für Literatur ausgeben, einfach günstig kaufen und teurer verkaufen, dazwischen ein bisserl in den Seiten des Vordruckalbums blättern und den Mehrwert hinter den Kulissen genießen.

Das ging eine Weile lang, aber es war schon in den 80er Jahren absehbar, wohin die Reise ging und noch geht.

Je mehr das Pekuniäre im Vordergrund steht, oder aus dem Hintergrund abstrahlt, je weniger Leidenschaft sehe ich zur Sammelei.

Wer ein Hobby wie die Philatelie auch unter dem Aspekt der finanziellen Anlage sieht, muss sich gut auskennen, Literatur kaufen, diese studieren, einer oder mehrerer ARGE(n) beitreten und immer auf dem Laufenden bleiben. Bei den klassischen Bund und Berlin - Sammlern ist dies nicht gegeben; sie erwarteten eine Zuwachs an Wert durch Handauflegen beim Katalogkauf jedes Jahr.

Wer gut sammelt, viel Ahnung hat, ständig dazu lernt und clever kauft, kann den aufgewandten Betrag wieder heraus bekommen, evtl. und mit viel Glück sogar über Bereich der Inflationsrate hinaus schieben; aber diejenigen, denen das gelingt, sind an den Fingern weniger Hände abzuzählen. Einen Bund und Berlin - Sammler habe ich darunter nicht gefunden und ich sammle seit fast 50 Jahren.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
briefmarkenwirbler24 Am: 21.04.2019 22:44:53 Gelesen: 16731# 38 @  
@ johannes123 [#33]

Hallo Johannes,

die Problematik, die Du in deinem Beitrag ansprichst, ist altbekannt und sicherlich auch der Grund dafür warum zahlreiche Sammler mit dem Sammeln aufgehört haben. Doch meines Erachtens unterscheidet sich der Sammler vom reinen Investor darin, dass die Leidenschaft weitaus mehr Stellenwert besitzt, als der ständige Blick in den Michel-Katalog.

Schaut man sich die preisliche Entwicklung auf dem philatelistischen Markt an, würde ich nicht die pauschale Aussage treffen, dass Briefmarken immer mehr an Wert verlieren, weil es immer weniger Sammler gibt. Meines Erachtens verlagert sich bloß das Interesse der Sammler auf ganz andere Gebiete der Philatelie. Damals war für jeden BRD-Sammler, wie bereits mehrfach beschrieben, der Posthorn-Satz das Non-plus-ultra in der Sammlung und es wurden Unsummen an Geld hierfür flüssig gemacht. Mittlerweile ist der Wert dieser Ausgabe natürlich absolut eingebrochen, wie auch der des gesamten Rests der BRD. Allgemein verlieren lose Marken beim Großteil der Gebiete langfristig gesehen immer weiter an Wert, während Briefe der Klassikzeit etwa eher stabil bleiben werden (zumindest aus heutiger Sicht aus gesehen). Soweit ich weiß (da ich erst 19 bin, kann ich nur spekulieren) gab es in den 70ern und 80ern noch sehr wenige Sammler der Postgeschichte, heutzutage sind die meisten Ausstellungssammlungen eben darauf basierend.

Ich persönlich sammle Altschweiz bis etwa 1875 auf Belegen und konnte schon einen sehr soliden Grundstock für meine Ausstellungssammlung anlegen. Ich würde behaupten, dass ich das Geld, was ich derzeit darin investiert habe, auch in etwa wieder herausbekommen werde bzw. würde. Der Markt für Altschweiz ist nach wie vor noch wahnsinnig gut und Schweizer Sammler bieten sich auf Auktionen teilweise regelrecht "dumm und dämlich". Der Markt für asiatische Staaten ist ebenfalls derzeit in der Boom-Phase (insbesondere China), British Commonwealth wird auch sehr gut gehandelt, ich könnte noch fortfahren.

Du siehst, wenn man sich näher mit der Materie beschäftigt erkennt man, dass bloß, wie oben bereits angeführt, eine Art Verlagerung stattgefunden hat, leider aus deiner Sicht zu Ungunsten der BRD (oder allgemein der Nachkriegsausgaben sämtlicher anderer Länder).

Nach Michel und Philex hocke ich auf einem Vermögen von annähernd 40 TSD Euro.

Last but not least, möchte ich gerne zu deiner Aussage noch ein paar Worte finden. Wenn Du selbst mal aktiv gesammelt hast, weißt Du ja sicherlich, dass solche Katalogpreise ohnehin nur der groben Orientierung dienen. Damals konnte man meines Wissens BRD und Berlin relativ gut für etwa 10% des Katalogpreises verkaufen, heute entscheiden eigentlich nur noch die "Spitzenausgaben/-bzw. werte". Da ich selbst mal bei einem Auktionshaus ein Praktikum gemacht habe (kein geringeres als das Auktionshaus Köhler in Wiesbaden), weiß ich, dass ohne diese besagten "Spitzen" (bewusst in Anführungszeichen gesetzt) eine solche Sammlung sowieso quasi unverkäuflich ist (zumindest auf einer Auktion, in eBay sieht das vielleicht wieder anders aus). D.h. Posthorn-Satz, Heuss, etc. müssen postfrisch sowieso schon mal da sein, am liebsten noch vom Eckrand und mit Bogenzähler, dann finden sich auch noch Liebhaber. Wenn Du noch frankaturgültige Ware hast, umso besser, das lässt deine Sammlung auch noch mal an Wert steigen.
Eine "komplette" Bund Sammlung und sie muss wirklich komplett sein, sollte dir noch etwa 1500-2000€ auf einer Auktion bringen, wenn Du Glück hast.

Wenn Du noch irgendwie an der Philatelie hängst, reinvestiere das Geld einfach in ein anderes Gebiet, vorzugsweise Belege aus der Klassikzeit. Kaufe dir dann hierzu anständige Literatur und Du siehst die Philatelie wieder mit anderen Augen. ;)

Zuletzt noch ein Spruch, den ich von meinem Vorredner Ralph schon öfters gehört habe, der aber hier auch wieder prima passt:

"Der Börsianer würde sagen: Never catch a falling knife"

Liebe Grüße

Kevin
 
merkuria Am: 22.04.2019 00:46:11 Gelesen: 16703# 39 @  
Wenn ich mir die Angebotsseiten der Firma Richard Borek anschaue, muss ich doch annehmen, dass die Firma ihre Kunden nur in Kreisen wirklich uninformierter Sammler oder Laien finden kann. Die da geforderten Preise entsprechen in keiner Weise den realistischen Marktpreisen!

Auch frage ich mich: Wer kauft hier ein? Jeder nur logisch denkende Käufer macht vor einem beabsichtigten Kauf (gerade in diesem Wertbereich) sicher einen Vergleich im bestehenden Angebot des Marktes. Dies stellt doch in der heutigen Zeit des Internets mit seinen unzähligen Verkaufsplattformen überhaupt kein Problem mehr dar.

Beispiel Weihnachtsmarke 2016 (Kerstfest) Mi Nr. XX:

Gibt man bei Google die Suche „ Weihnachtsmarke 2016“ ein, so erscheinen auf Platz 1 und 2 die Links zur Firma Borek, auf Platz 3 jedoch schon der Link zum Philaseiten-Thema „ Zurückgezogene Weihnachtsmarke 2016: Die aktuellen Preise der Marken und Belege“. Ab hier sind es nur noch wenige Klicks bis zur Übersichtstabelle mit den aktuellsten Preisen des Handels.



Hier erkennt auch der Laie, dass ein geforderter Borek-Preis von 5‘950 € für ein Exemplar auf Abschnitt in keinem Verhältnis zum üblichen Marktpreis steht. Noch krasser verhält sich der geforderter Borek-Preis von 12‘990 € für ein Exemplar auf Brief!



Auch wird die Borek-Aussage „ Vermutlich sogar seltener als die legendäre zurückgezogene Wohlfahrtsmarke „Audrey Hepburn!“ (von der bis heute nur 5 gestempelte Exemplare bekannt sind) mit der Tatsache entkräftet, dass wir heute bereits 61 Exemplare der Kerstfest-Marke ausweisen können.

Beispiel Burg Rheinstein Mi Nr. IX:

Eine Konsultation bei Philasearch zeigt gleich zwei Angebote für diese Rarität: Ein Festpreis-Angebot mit Photoattest Schlegel zu 8‘950 € oder ein Auktionslos der gleichen Marke mit Photoattest Schlegel zum Ausruf von 6‘500 €. Der Endpreis dieses Stückes wird wohl nach dem Zuschlag mit Aufgeld in ähnlichem Rahmen wie das Festpreisangebot zu liegen kommen.



Wie hier der geforderte Borek-Preis von 19‘500 € im Markt bestehen soll, ist mir rätselhaft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Holzinger Am: 22.04.2019 10:53:22 Gelesen: 16618# 40 @  
Ich denke, das ist bei diesen Händlern wie bei den Matratzenverkäufern der Verkaufsfahrten mit ihren speziellen Anpreisungen für ihr Produkt. 2-3 Matratzen (deutlich überteuert für über 1000 €) pro Fahrt verkauft (bei einem eigentlich niedrigem, üblichem, Marktpreis) reicht aus, um das ganze Unternehmen mit Gewinn ab zu rechnen. :-(
 
Cantus Am: 22.04.2019 16:20:58 Gelesen: 16519# 41 @  
@ merkuria [#39]

Hallo Jacques,

es gibt Leute, denen ist das Geld egal, die suchen nicht etwas für ihre Sammlung, sondern sie investieren oder sie kaufen, um damit in ihren Kreisen anzugeben. Man kann nichts sammeln, was es nur ein oder zwei Mal überhaupt gibt, man kann aber, wenn einem der Preis grundsätzlich egal ist, versuchen, alles zu einem bestimmten Thema zusammenzutragen.

Bei uns in der Region ist vor wenigen Jahren eine offensichtlich sehr wohlhabende verwitwete ältere Dame zugezogen und hat ihre Liebe zu einer Heimatsammlung mit Ansichtskarten entdeckt. Da sie bereit ist, jeden, aber auch wirklich jeden geforderten Preis für Ansichtskarten zu zahlen, habe ich vor ein paar Jahren aufgehört, meine Heimatsammlung durch den Hinzukauf weiterer Ansichtskarten vervollständigen zu wollen, denn aus finanziellen Gründen komme ich gegen die Preisangebote dieser Dame einfach nicht an.

Und es gibt Anbieter wie Nordphila, die seit Jahren Billigware zum hundertfachen tatsächlichen Wert im Internet zum Kauf anbieten und offensichtlich auch Käufer dafür finden, denn sonst würde man doch wohl nach einer gewissen Zeit mit dem Unfug aufhören.

Sollen also die, die Borek, Sieger, Nordphila und andere entsprechende Anbieter reich machen wollen, dort ihr Geld lassen, ich jedenfalls gehöre nicht dazu.

Viele Grüße
Ingo
 
Peter Feuser Am: 22.04.2019 17:17:14 Gelesen: 16474# 42 @  
@ cantus

Nordphila bietet seit Jahren Billigware zum hundertfachen tatsächlichen Wert im Internet zum Kauf an?

Bitte belege doch diese Behauptung einmal mit ein paar passenden Beispielen.
 
10Parale Am: 22.04.2019 22:16:36 Gelesen: 16342# 43 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#38]

Meines Erachtens verlagert sich bloß das Interesse der Sammler auf ganz andere Gebiete der Philatelie.

Ich möchte bei dieser Analyse von Versandhäusern denen auch mal in die Bresche springen. Habe selbst in früheren Jahren bei GOLDHAHN eingekauft und dort auch schöne Marken zu einem guten Preis bekommen. BOREKS Werbeflyer, - meistens in philatelistischen Fachzeitschriften vorfindend -, habe ich immer mit Neugier gelesen. Wenn du dort THURN & TAXIS bestellt, bekommst du es auch, sogar mit historischen Erläuterungen und Bildchen - dachte ich immer - in guter Qualität und weshalb sollte man dafür nicht auch etwas hinlegen?

Den Ausführungen von briefmarkenwirbler24 kann ich nur beipflichten. Ich bin überzeugt, dass im Moment eher eine Art Paradigmenwechsel stattfindet. Dazu stelle ich einfach mal den Scan einer Bildpostkarte in das Forum, die ich dieser Tage in einer Wühlkiste für 50 Cent auf einem Flohmarkt in Lörrach fand.

Mir gefällt einfach alles auf dieser Karte. Die wunderschöne Marke Michel Nr. 1617 Pferd in der Landschaft von Franz Marc, der Stempel von Friedrichshafen und auf der Rückseite das Bild der GIANT TORTOISE - der Riesenschildkröte. Am meisten gefällt mir aber der Text, der erste Satz:

"langersehnt und endlich wahr - die versprochene Postkarte von mir.".......Man kann jetzt 1.000.000 Spekulationen anstellen, was die Verfasserin mit dem Satz ausdrücken wollte, dazu kennen wir die Geschichte nicht. Betrachten wir die Schildkröte auf der Rückseite, erahnen wir, diese war schon am Leben, als Rowland Hill 1840 die erste Briefmarke der Welt einführte. Mit einem verschmitzten Lächeln scheint sie sagen zu wollen, habt doch etwas Geduld und werft die Flinte nicht gleich ins Korn.

Liebe Grüße

10Parale


 
Cantus Am: 22.04.2019 22:17:50 Gelesen: 16339# 44 @  
@ Peter Feuser [#42]

Da muss ich erst zu Ebay rein.

Vieleicht habe ioh mit dem "hundertfachen" Wert ein wenig übertrieben, aber wenn ich große Mengen immer gleichartiger Artikel zu durchaus fairen Preisen durchsehe und plötzlich feststellen muss, dass die Preisgestasltung in - nach meiner Ansicht - völlig unakzeptable Höhen abdriftet, dann bin ich meistens bei Nordphila gelandet. Da gibt's dann nur Eines, schnell weiterscrollen, bis ich wieder in fairer Preisgestaltung gelandet bin.

Viele Grüße
Ingo
 
Wolffi Am: 22.04.2019 23:04:39 Gelesen: 16304# 45 @  
@ Cantus [#44]

Das kann ich bestätigen. Ich lasse mir neu eingestellte Artikel Schleswig-Holstein und Dänemark anzeigen:

Wenn dann wieder der Block (meist so 100 Artikel DK) mit zu hoher Preisfindung kommt, ist es zu 99% Nordphila.

Nichts gegen teuer, aber solche Mengen zu (aus meiner Sicht) unangemessenen Preisen - da hilft wirklich nur das Scrollen.
 
hanseat Am: 25.07.2020 22:05:05 Gelesen: 12934# 46 @  
@ olli0816

Ergänzung 2020:

Im Borek Weltkatalog wird dieser Block mit 35 Euro angeboten. Bei eBay gibt es zwei Angebote: für 12 und 14,99 Euro.
 

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