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Thema: Michel entwertet BDPh Jahresgaben
Richard Am: 17.11.2011 13:21:02 Gelesen: 13056# 1 @  
Wie Heinz Adler vom Schwaneberger Verlag soeben mitteilte, entfällt in künftigen Katalogen die Bewertung der BDPh Jahresgaben. Er schreibt dazu:

Ich kann und will jetzt nicht im Detail die Gründe erläutern, warum die Jahresgaben des Bundes Deutscher Philatelisten e.V. gegenüber den Jahresgaben der Versandstellen (Sammlerstellen) bevorzugt behandelt wurden.

Wir haben in der Redaktion länger darüber diskutiert und sind zu folgendem Entschluss gekommen: Ab 2012 werden diese beiden Gaben in den Katalogen gleich behandelt werden. Sie werden in einer Fußnote bei den jeweiligen Markenausgaben erwähnt, beide ohne Bewertung, weil es dafür einen Handelspreis nicht gibt.

Wir hoffen, dass zumindest die Mehrheit der Sammler mit diesem Kompromiss einverstanden sind.

 
Rainer HH Am: 17.11.2011 13:52:13 Gelesen: 13040# 2 @  
Die Katalogisierung dieser Jahresgaben konnte ich nie nachvollziehen. Praktisch niemand sammelt diese Stücke, kosten dem BDPh nur eine Menge Geld und haben noch nicht einmal irgendeinen philatelistischen Wert.

Konsequent wäre als nächster Schritt, der Michel würde ebenfalls die ETB und Erinnerungsblätter (EB) lediglich mit einem Platzhalter -.- bewerten, einen Handelspreis gibt es für diese Dinger ja ebenfalls nicht.

So habe ich z.B. am letzten Wochenende größere Mengen des ETB 29/90 erworben. Dieses Blatt zur Öffnung der innerdeutschen Grenze kostete damals 3,30 DM/Stück. Aktueller KW 4,- €. Dieses ETB ist eine Klappkarte und lässt sich hervorragend als Verstärkung für den Versand von Belegen verwenden. Ich habe etwa 12 ct. bezahlt, der Händler hat diese ETB für 15 ct./Stück angeboten, mit kompletten Zuschlagssätzen usw. Die "billigen" ETB mit einer Sondermarke hat er wohl schon in einem alten Ofen entsorgt. Noch nicht einmal die ETB der letzten Berlin-Jahre wollte jemand haben, mit SWK und Frauen, auch für 15 ct. angeboten! Teilweise werden Marken aus den ETB auch ausgeschnitten und als Kiloware verkauft. Aber auch diese Ware will niemand, zu welchem Preis auch immer, kaufen.
 
Lars Boettger Am: 17.11.2011 14:06:18 Gelesen: 13032# 3 @  
@ Rainer HH [#2]

Hallo Rainer,

wir versuchen für unsere Mitglieder immer etwas besonders zu machen. Sehr viele Sammler möchten auch die Jahresgabe. Auch wenn sie jetzt keinen hohen materiellen Wert haben, repräsentieren sie doch einen Teil der Philateliegeschichte. Ebenso FDCs und Ersttagsblätter. Wobei BDPh-Jahresgaben sehr viel seltener sind, als die beiden erstgenannten Postprodukte.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
DL8AAM Am: 17.11.2011 14:09:30 Gelesen: 13030# 4 @  
@ Rainer HH [#2]

nächster Schritt, der Michel würde ebenfalls die ETB und Erinnerungsblätter (EB) lediglich mit einem Platzhalter -.- bewerten

Bloss nicht, Finger weg! Ich bekäme riesige Erklärungsprobleme mit der liebsten Ehefrau von allen, wenn ich mal wieder eine Riesenkiste Altpapier für satte 2 € nach Hause schleppe. So kann ich immer noch sagen "schau Dir das Superschnäppchen an, von den Gewinn lade ich Dich heute Abend zum Pizzaessen sein". Je höher der Katalogwert, desto größer wird auch der Durchmesser der Knoblauchpizza.

Bei "Geschenkt" wird das sogar eine doppelte Familienpizza mit extra Käse und man hätte als Zugabe noch prima Stempelbelegexemplare zum Einscannen für unsere Stempeldatenbank. ;-)

Gruß
Thomas
 
Richard Am: 17.11.2011 14:23:06 Gelesen: 13017# 5 @  
Unser Mitglied Lars Böttger hat an den Schwaneberger Verlag im Michel Forum geantwortet:

Sehr geehrter Herr Adler,

es tut mir sehr leid, dass die Michel-Redaktion diesen Entschluss gefasst hat. Nach unserer Erfahrung werden die BDPh-Jahresgaben nachgefragt und an BDPh-Mitglieder abgegeben - und das nicht "für neischt". Es gibt also sehr wohl einen Kaufpreis. Den Verzicht auf eine Michelnotierung ohne Rücksprache mit dem BDPh zu nehmen, sehe ich als kritisch an. Das bedeutet für mich eine Entwertung der Jahresgaben, die von vielen (wenn auch nicht allen BDPh-Mitgliedern) gewünscht sind. Ich würde mich freuen, wenn Sie diese Entscheidung noch einmal überdenken.

Mit freundlichen Grüssen,

Lars Böttger

BDPh-Schatzmeister

 
Sammler Am: 17.11.2011 14:24:24 Gelesen: 13016# 6 @  
Michel könnte doch als Ersatz die Philatelistischen Adventskalender mit aufnehmen. ** und geöffnet.

http://www.briefmarken-sieger.de/cms.asp?PS=3&H=2184&ID=27006
 
Rainer HH Am: 17.11.2011 14:26:08 Gelesen: 13014# 7 @  
@ Lars Boettger [#3]

Hallo Lars,

mir ist es schon bekannt, das es schwer ist, einmal regelmäßige Leistungen an seine Mitglieder zu kürzen.

Dass die Jahresgaben vom BDPh seltener sind als die Postprodukte wird absolut nicht bestritten. Es kann ja jeder, der einen Michel-Katalog hat nachlesen, das die Auflage der ETB zwischen ~ 100.000 (aktuell) und ~ 400.000 (Anfangsjahre der ETB) liegt.

Aber heißt es nicht immer, wir müssen sparen? Die Herstellung dieser Jahresgaben dürfte ja nun nicht kostenlos sein. Ich persönlich meine, dass man diese Ausgabe sinnvoller nutzen könne.

Ich wollte in meinem Beitrag auch lediglich zum Ausdruck bringen, das die Redaktion doch vermehrt Platzhalter für nicht handelbare Ware nutzen sollte.

Gruß Rainer
 
Lars Boettger Am: 17.11.2011 14:50:29 Gelesen: 13001# 8 @  
@ Rainer HH [#7]

Hallo Rainer,

die Diskussion ist auch richtig und wichtig. Mit der Jahresgabe streiche ich aber etwas, was allen BDPh-Mitgliedern zu gute kommt.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
drmoeller_neuss Am: 17.11.2011 14:56:05 Gelesen: 12985# 9 @  
Die Überschrift ist schon polemisch, denn der Michel kann keine Ware "entwerten". Vielmehr entwertet der Markt Ersttagsblätter und Kartonphilatelie durch das vorhandene Überangebot, dem keine entsprechende Nachfrage entgegensteht.

Die Herausnahme der BDPh-Jahresgaben aus dem Katalog ist nur konsequent, da der Michel auch andere private Kartonphilatelie-Produkte wie Sporthilfe-Zertifikate nicht katalogisiert.

Ich persönlich finde Ersttagsblätter gar nicht schlecht, da sie eine schöne Zusammenfassung über den Ausgabeanlass der jeweilgen Briefmarke liefern. Man sollte sie aber nicht abonnieren, sondern einige Jahre später auf Tauschtagen oder ebay kaufen. Zur Aufbewahrung besorgt man sich einfach einen Ringlocher und die entsprechenden Bindestreifen (gibt es mindestens zweimal pro Jahr bei ALDI, Lidl etc.). Als Deckblätter eignet sich stabiler Karton. Ich habe persönlich keine Probleme damit, die Dinger so zu binden. Alternativ geht natürlich auch eine Heissleimbindung, aber die meisten haben eine solche Maschine nicht zu Hause stehen, und Kopierläden langen hier noch kräftig zu, da sie an Kopien nichts mehr verdienen können.

Jahresgaben sind Geschmackssache. Schweden und Frankreich haben in der Vergangenheit schöne Schwarzdrucke, zum Teil sogar im Stichtiefdruck verschenkt. Die Teile aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und vielen anderen Ländern sind eher langweilig und eignen sich wirklich nur als Verstärkungspappe.

Auch der BDPh hat in der Vergangenheit nur Kartonphilatelie erzeugt. Wie wäre es einmal mit einem echt gelaufenen Brief oder Postkarte als Jahresgabe? Nur als Vorschlag und Beispiel: Malaysia hat eine gut funktioniernde Post zu sehr günstigen Tarifen (Luftpostbrief nach Deutschland 1,50 Ringgit, d.h. 30 Eurocent, eine Postkarte sogar nur 0,50 Ringgit). Die Konfektionierung der Belege könnte dort zu günstigen Bedingungen in Zusammenarbeit mit einem lokalen Partner (Postverwaltung, Sammlerclub) erfolgen. Als Frankatur bieten sich Einzelmarken (ab 0,30 Ringgit) oder Blocks an. Solche Stücke wären als echt gelaufene Belege höher in der Sammlergunst als irgendwelche Kartonphilatelie. Es gibt zahlreiche Länder zur Auswahl, die Ideen für die Jahresgaben würden erst einmal nicht ausgehen.
 
Briefmarkensammler Am: 17.11.2011 17:29:09 Gelesen: 12923# 10 @  
Ich gratuliere der Michel-Redaktion zu dieser weisen Maßnahme. Altpapier wird in Tonnen gehandelt. Eine Tonne kostet derzeitig um die 90 EUR.

Das Vorgaukeln eines wie auch immer hohen "Wertes" für dieses Machwerk ist gleichzusetzen mit dem Inverkehrbringen von wertlosen Fälschungen.
 
A-Post Am: 17.11.2011 17:37:39 Gelesen: 12919# 11 @  
Also, hier von Altpapier zu sprechen, finde ich schon ein bischen befremdend. Die Ausgaben des BDPh sind doch von der Auflage viel geringer als zum Beispiel die Bund Nr. 136 gestempelt Im Michel notiert mit 19.- Euro. Ich selbst besitze etliche dieser Marken und bestimmt sehr viele andere Sammler auch.

Ob man nun die Ausgabe des BDPh als sammelwürdig ansieht, muss jedem selbst überlassen werden und man sollte nicht so abschätzend darüber sprechen.

Mit freundlichem Gruß

Michael
 
Briefmarkensammler Am: 17.11.2011 17:43:28 Gelesen: 12914# 12 @  
@ farbmarke [#11]

Bitte verstehe mich nicht falsch: Sammeln kann jeder was er will. Auch BDPH-Jahresausgaben können gesammelt werden. Ich sage nur, dass diese "Machwerke" keinen Handelswert besitzen.

Im übrigen haben auch ETB vergleichsweise niedrige Auflagen (aktuell um die 100.000 Stück wenn ich nicht irre). Trotzdem zahlt Dir dafür - wenn Du verkaufen willst - kein Sammler mehr als ein paar Cent. Es ist einfach keine Nachfrage nach Karton-Philatelie-Produkten im Markt.

Ich benutze ETB und BDPH Jahresgaben manchmal als "Zugabe" bei meinen Ebay-Auktionen. Eine bessere Bewertung hat mir das bis dato noch nicht eingebracht. ;-)
 
drmoeller_neuss Am: 17.11.2011 18:07:13 Gelesen: 12890# 13 @  
@ Briefmarkensammler [#12]

Die Katalogisierung einer Marke oder eines philatelistischen Produktes im Michel-Katalog ist unabhängig vom Handelswert. Die allermeisten Briefmarken haben keinen Handelswert, bestenfalls als Bündel zu 100 Stück. Trotzdem katalogisiert der Michel-Katalog diese Ausgaben, weil es reguläre Briefmarken sind, die von der Post herausgegeben wurden.

BDPh-Jahresgaben sind aber keine amtlichen Ausgaben, und haben daher in einem Katalog nichts verloren. Das heisst nicht, dass sie nicht gesammelt und handelbar sind. Anderes Beispiel: gebrauchte Albenblätter von Vordruckalben erzielen häufig einen höheren Preis als der Inhalt. Trotzdem listet der Michel keine Jahrgangspreise für Schaubek, Lindner, Safe und wie sie alle heissen, auf. Die amtlichen Jahrbücher von der Post werden dagegen katalogisiert.
 
Rainer HH Am: 17.11.2011 18:31:54 Gelesen: 12810# 14 @  
@ farbmarke [#11]

Da spielst Du mir jetzt aber einen Ball zu! ;-)

Mi-Nr. 136, die 70er Posthorn. Ich zitiere einmal den Michel betreffs der Preisangaben:

" ... gestempelte Marken sollten eine saubere und möglichst lesbare Abstempelung aufweisen. ... Alle Marken, deren vorgenannte Qualitätsmerkmale fehlen, erfordern je nach Erhaltungsgrad mehr oder weniger deutliche Preisabschläge"

Gerade für gestempelte Marken wird das gern übersehen, und dann wundert sich der Anbieter, warum man seine Marke nicht will.

Deutlich gesagt, bei Dauerserien sind mindestens 80% (wahrscheinlich sogar über 90%) der angebotenen Marken Schrott und gehören entsorgt!

Aber ich schweife vom Thema ab. Jeder soll selbstverständlich sammeln, was er möchte. Wenn ich jedoch sehe, dass die Jahresgaben des BDPh im Katalog 2010 zwischen 15,- und 25,- € bewertet werden, erachte ich die Entscheidung der Redaktion als richtig. Steht doch im Vorwort auch Bitte bedenken Sie bei Katalogwerten bis zu 5,-€, das diese Bewertungen einen hohen Anteil für die Dienstleistung des Handels enthalten.
 
Briefmarkensammler Am: 17.11.2011 20:21:45 Gelesen: 12776# 15 @  
@ Rainer HH [#14]

Ich nehme den Ball mal auf. ;-)

http://www.ebay.de/itm/Bund-Mi-Nr-136-o-Luxus-Vollstempel-7435-/380253124093?pt=Briefmarke&hash=item5888da35fd
http://www.ebay.de/itm/Bund-Mi-Nr-136-o-Vollstempel-Frankfurt-7647-/380267569774?pt=Briefmarke&hash=item5889b6a26e

Wie diese und viele andere Auktionen belegen, wird die 136 mit gutem lesbarem Stempel (Ort, Datum) relativ nahe am Katalogpreis gehandelt werden.
 
Richard Am: 17.11.2011 20:38:12 Gelesen: 12770# 16 @  
@ Rainer HH [#14]
@ Briefmarkensammler [#15]
@ alle

Hier bitte nur zum Thema Michel entwertet BDPh Jahresgaben schreiben !

Schöne Grüsse, Richard
 
Jahnnusch Am: 18.11.2011 08:39:21 Gelesen: 12717# 17 @  
Ha, dann dürfen wir die Jahresgaben alle in den Ofen werfen. Und in 20 Jahren werden sie wieder gesucht. Das ist die Mode oder der Zug der Zeit. Ein fröhliches Sammeln wünscht euch

jahnnusch
 
andi Am: 18.11.2011 23:35:18 Gelesen: 12627# 18 @  
@ Jahnnusch [#17]

Hallo zusammen,

meiner Meinung nach muss nicht alles, was gesammelt wird, in einem Katalog gelistet und bewertet werden. Von einem Katalog erwarte ich, dass die Marken aufgelistet werden, Ersttagsbriefe sind ein nettes Extra, die ETBs finde ich schon deplatziert, bei den BDPh Jahresgaben habe ich mich schon immer gefragt: Was hat das im Katalog zu suchen? Deswegen begrüße ich die Entscheidung der MICHEL-Redaktion.

Grüße,
Andreas
 
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