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Thema: (?) (203) Kriegsgefangenenpost
chrisskywalker Am: 26.01.2008 16:13:06 Gelesen: 254400# 1 @  
Hallo,

hier ein Faltbrief von einem Französischen Kriegsgefangen vom 21. Februar 1943 vom Stammlager VI (Bonn) an seine Freundin in Nord Frankreich. Ankunftsstempel auf der Rückseite: Wavrin 12-03-1943 10 Uhr.

Welchen Wert, ausser dem geschichtlichen natürlich, hat so ein Brief ?

Chrisskywalker


 
chrisskywalker Am: 26.01.2008 16:19:16 Gelesen: 254397# 2 @  
Hier noch eine, diesmal aus dem 1. Weltkrieg:

Diesmal von einem Tschechen, K.u.K Militärpost 13-12-1914 nach Ziskov bei Prag.


 
Holger Am: 29.01.2008 23:05:26 Gelesen: 254357# 3 @  
@ chrisskywalker [#118]

Hallo Holger,

ehrlich gesagt kann ich Dir mit Deiner Frage nicht direkt weiterhelfen. Habe aber auch Belege aus dieser Zeit in meiner "Sammlung".

Vor Jahren erschien im "Insektenkurier" (Organ der ehem. ARGE ENTOMOLOGIE) ein Artikel über "Bienenstempel auf POW-Sendungen" den ich hier wiedergeben möchte:

---

Bienenstempel auf Kriegsgefangenenpost

Briefe von und an Kriegsgefangene der beiden Weltkriege unterlagen in der Regel einer genauen Zensur. Sehr oft wurden nach der Durchsicht der Inhalte Stempel mit Bienenmotiven aufgebracht.

So war beispielsweise im ersten Weltkrieg in Osnabrück ein Lager für gefangene Offiziere aus Russland.

Auf der Post der russischen Gefangenen wurden einheitliche Abdrucke angebracht. Diese Aufdrucke trugen noch rote Unterscheidungsmerkmale.

Der hier abgebildete Beleg zeigt einen Bienenstock mit Bienen.



Der nachfolgende Beleg von 1917 aus dem Lager Rastatt ist eine Empfangsbestätigung für „Kleidung eines Kriegsgefangenen“.

Der grüne Stempel zeigt eine Biene in einem Dreieck.




Aber auch im Zweiten Weltkrieg wurden ähnliche Zensurstempel verwendet, wie der Beleg aus dem Lager „Stalag VII“ (bei Bocholt) beweist.

Auch hier waren gegen Kriegsende vornehmlich russische Kriegsgefangene unter erbärmlichen Bedingungen inhaftiert.



---

Das Thema Kriegsgefangenenpost ist sicherlich recht spannend und sammelwürdig.

meint DER Holger, der Deinen Namen hier im Forum schon benutzt. :-)
 
chrisskywalker Am: 30.01.2008 22:09:16 Gelesen: 254327# 4 @  
Hallo Holger,

ich stimme Dir zu, dass Kriegsgefangenenpost ein spannendes und interessantes Thema ist. Vor allem, wenn man den Brief des Gefangenen an seine liebste lesen und verstehen kann. Für unsereins, der keinen Krieg mitgemacht hat, ist es nur schwer vorzustellen, was diese Männer mitmachen mussten.

Ich werde die Belege, die in meiner Sammlung sind, sicher aufheben.

Gruss aus Flandern
von HOLGER, dessen Namen bereits vergeben war.
 
Pilatus Am: 04.02.2008 22:57:26 Gelesen: 254289# 5 @  
Hallo Chrisskywalker und andere,

wie viel größer die Dramatik sein kann, wenn man die Sprache des anderen Landes nicht vesteht, zeigt ein mir vorliegender Gefangenenbrief aus der Sowjetunion. Bei diesen Briefen war ja der Antwortteil im Brief enthalten und damit auch die Vorgaben für die Addressierung.

Folgendes passiert: Noch recht junge Frau in Berlin hält endlich glücklich den ersten Brief ihres Mannes aus SU-Gefangenschaft in der Hand, schreibt natürlich sofort zurück. Doch dann adressieren ? Sie sieht sich den Brief ihres Mannes an und schreibt alles so, wie er es getan hat. Ab damit zum Briefkasten und am nächsten Tag große Verwunderung, daß sie ihren Brief in ihrem eigenen Briefkasten findet.

Die Folge war mehr als ein halbes Jahr Ungewissheit auf beiden Seiten, bis ihr Mann die zweite Gelegenheit für ein Heimatbrief erhielt.

Pilatus
 
Holger Am: 05.02.2008 08:18:39 Gelesen: 254279# 6 @  
@ Pilatus [#5]

Hallo Pilatus,

Du hast meine volle Zustimmung !

Hinter jeden POW-Brief weltweit stehen Menschen. Und jeder Mensch mit seinen Ängsten, Befürchtungen und seinem Schicksal.

Im Nachlass meines Großvaters (Jahrgang 1914) haben wir erschütternde Dokumente aus seiner Soldaten- und Kriegsgefangenenzeit gefunden. Es grenzt an ein Wunder, dass er wieder zu seiner Familie zurück konnte.

Sein Bruder (selber Arzt) starb in russischer Gefangenschaft an Wundinfektion, die er, wenn er die einfachsten Mittel gehabt hätte, selber hätte kurieren können. Auch das ist in des Bruders Briefen erschütternd dokumentiert.

Daher bin ich der Meinung, dass es nicht nur aus philatelistischer Sicht interessant ist sich mit dieser Art Belege zu beschäftigen. Nach über 60 Jahren "danach" bewegen und mahnen auch noch die Menschen, die diese Dokumente verfasst oder empfangen haben.

Mögen solche Zeiten nie, nie wieder kommen !

Mit nachdenklichen Grüssen
Holger
 
chrisskywalker Am: 07.02.2008 22:37:51 Gelesen: 254239# 7 @  
@ Holger [#139]
@ Pilatus [#5]

Ich stimme euch beiden zu denn POW Briefe/Karten sind nicht nur Zeitzeugen der Geschichte, philatelistisch interessant, sondern auch "kleine Wunder".

In der Zeit des 1. Weltkrieges gab es viele Analphabeten. Soldaten, die nicht lesen oder schreiben konnten, hatten keine Möglichkeit um Ihre Verwandten zu informieren, wie es ihnen geht. Oder sie hatten Glück und es gab jemanden in ihrer Einheit der bereit war, um für sie zu schreiben.

Da diese Briefe durch die Zensur gingen, konnten die Soldaten sowieso nicht alles schreiben, was sie wollten.

Möge uns ein 3. Weltkrieg erspart bleiben!

Holger
 
Jürgen Witkowski Am: 14.02.2008 23:08:17 Gelesen: 254198# 8 @  
POW-Beleg aus den USA

Brief eines deutschen Kriegsgefangenen aus dem II. Weltkrieg.

Ein Feldwebel schreibt am 10.Februar 1944 aus einen Kriegsgefangenenlager in Texas an seine Mutter in Loccum, Kreis Nienburg/Weser. Der Brief lief durch die amerikanische Zensur (Stempel unten links) über New York N.Y., 1944 Feb 26 7.30 PM. Das Ankunftsdatum 23.5.44 hat die Empfängerin mit Bleistift vermerkt.

Unklar ist mir die Bedeutung des roten Stempels "Ab". Ob das ein deutscher Stempel ist?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 08.03.2008 20:06:14 Gelesen: 254151# 9 @  
Kriegsgefangenensendung aus dem I. Weltkrieg

Eine Briefhülle aus dem Offiziers-Gefangenen-Lager Döbeln an das Büro des Moskauer Hilfskomitee für Kriegsgefangene in Kopenhagen. Mit Prüfstempel des Lagers und Tagesstempel von Döbeln 1 i 23.3.17.6-7V

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
AfriKiwi Am: 08.03.2008 20:51:53 Gelesen: 254147# 10 @  
@ Concordia CA [#9]

Eine Karte an 'Charlotte' von Russland.



Erich


 
Jürgen Witkowski Am: 16.03.2008 21:25:56 Gelesen: 254120# 11 @  
Kriegsgefangenenpost aus dem Jahr 1947. Der deutsche Unteroffizier Paul Fischer schreibt aus dem französischen Kriegsgefangenenlager L'Alma in Algerien an seine Frau Hildegard in Ahstedt, Landkreis Hildesheim.

Mit nachdenklichen Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 13.04.2008 10:01:58 Gelesen: 254046# 12 @  
Ebenfalls aus dem Jahr 1947 ist dieser Rückantwortbrief. Charlotte Mennich aus Berlin-Friedrichsfelde schreibt an Ihren Mann Walter im französischen Kriegsgefangenenlager Hesdin im Departement Pas-de-Calais.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Holger Am: 14.04.2008 12:11:44 Gelesen: 254026# 13 @  
@ Concordia CA [#12]

Hier ein Beleg aus dem Lager "OFLAG XI/A (Offizierslager) in Osterrode:

Das Lager wurde am 28.08.1939 eingerichtet und am 04.04.1944 nach Wladinir Wolynsk in die Ukraine verlegt. Dort bekam es die neue Lagernummer "OFLAG 365".



Für mich ist der Beleg wegen der Biene im Zensurstempel interessant. Wer mag, kann diesen Beleg aktuell bei Delcampe beziehen.

Grüsse
Holger

PS: ich bin nicht der Anbieter
 
Pilatus Am: 14.04.2008 19:00:57 Gelesen: 254018# 14 @  
@ Holger [#13]

Das heißt doch, dass Deutschland bereits vor Kriegsbeginn Gefangenenlager eingerichtet hat.

Auch die Verlegung im April 1944 in die Ukraine bereitet mir Kopfzerbrechen. War Wlademir Wolynsk damals nicht schon durch die Sowjettruppen befreit?

Mit skeptischen Grüßen

Pilatus
 
Holger Am: 14.04.2008 19:05:30 Gelesen: 254016# 15 @  
@ Pilatus [#14]

Hallo Pilatus,

werde mal bei meiner "Quelle" in Holland nachfragen. Habe diese Angaben von einem dortigen Sammler bekommen, aber bei näheren Nachdenken kommen mir jetzt auch leichte Zweifel.

Danke für den Hinweis - mal schauen was aus NL zu dieser Fragestellung kommt.

grübelt
Holger
 
Jürgen Witkowski Am: 23.04.2008 22:57:11 Gelesen: 253973# 16 @  
Onkel Fritz schreibt am 23. Februar 1947 an seine Nichte Anneliese eine vorgedruckte Karte aus dem englischen Kriegsgefangenenlager No 116 Hatfield Heath bei Bishop’s Stortford, Hertfordshire nach Alverdissen, Kreis Lippe.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 27.04.2008 01:30:05 Gelesen: 253944# 17 @  
@ Concordia CA [#8]

Unser Mitglied Carolina Pegleg schreibt mir zu dem fraglichen Stempel Ab:

"Das ist ein so genannter "Durchlaufstempel" der deutschen Postueberwachung. Solche Stempel kamen auf Post die aus innerbetrieblichen Gruenden, z.B. Zeitmangel, nicht zensiert werden konnten und zur Weiterbefoerderung freigegeben wurden.

Bei der deutschen Zensur 2. WK kann man die Dienststelle am Kennbuchstaben ablesen. Hier "b" = Berlin. Die Dienststelle Berlin war u.a. fuer die Post deutscher Kriegsgefangener und Internierter in alliierter Hand zustaendig. Diese Kennbuchstaben finden sich nicht nur bei den Durchlaufstempeln, sondern praktisch immer auch auf den Verschlussstreifen und in den Zensurstempeln."

Vielen Dank für die Hilfestellung.

Diesmal schreibt Friedrich (Fritz) Bevermeier aus Hatfield Heath (siehe auch [#16]) an seinen Schwager Fritz, jun. und dessen Familie. Da er mehr zu schreiben hat, kommt dieses Mal ein vorgedrucktes, einem Aerogramm ähnlichen Briefformular zum Einsatz.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 02.05.2008 15:03:34 Gelesen: 253913# 18 @  
Die Kriegsgefangenen hatten in den sowjetischen Lagern sehr viel schwierigere Bedingungen als bei den anderen Siegermächten.

Die Karte aus dem Jahr 1946 hat auf der Rückseite einen Zensurstempel und auch eine zensierte Stelle ist zu erkennen. Aus dem Kontext ist zu erkennen, dass dort der Name eines Mitgefangenen genannt wurde. Das war verboten und wurde unkenntlich gemacht.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 11.05.2008 11:56:09 Gelesen: 253867# 19 @  
Aus dem britischen Kriegsgefangenenlager N° 137 wurden diese beiden Belege von Oberfeldwebel Friedrich Horn an seine Verlobte Kläre Schütfort in Dortmund. Das Lager befand sich in Plymton, Devon.

Der Brief wurde am 19. Januar 1947 geschrieben. Beachtenswert ist die Schreibweise des Wortes Kriegsgefangenenpost. Zwei Buchstaben fehlen, ein Buchstabe ist zuviel.

Die Karte ist vom 9. Februar 1947. Es war demnach ein reger Schriftverkehr in die Heimat möglich.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Jürgen Witkowski Am: 18.05.2008 21:54:57 Gelesen: 253830# 20 @  
Noch im Jahr 1958, fast 13 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges, gab es in Kriegsgefangenenangelegenheiten etwas zu tun.

Auch für die dabei erforderliche Post bestand Gebührenfreiheit.

Das Evangelisches Hilfswerk e.V. für Kriegsgefangenen-, Kriegsverurteilten- und Interniertenbetreuung arbeitete nach der Entlassung der letzten deutschen Kriegsgefangenen im Jahr 1956 noch weiter in der Vermisstensuche. Es bestand eine enge Zusammenarbeit mit dem Deutsche Roten Kreuz. Danach verlagerte sich die Tätigkeit auf die Betreuung Auslandsdeutscher in Osteuropa. Im Jahr 1997 löste sich der Verein auf.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Carolina Pegleg Am: 19.05.2008 00:44:13 Gelesen: 253824# 21 @  
@ chrisskywalker [#118]

Ich glaube der unter [#118] gezeigte Brief ist ein ganz "normaler" KuK Feldpostbrief. Die Tschechoslowakei gab es damals noch nicht. Tschechen kaempften -- halbherzig, wohl -- fuer die Kuk Monarchie. Die Karte scheint in Bosnien gestempelt zu sein.

Stempel mit "KuK Militaerpost" kenne ich nur aus Bosnien und Herzegowina, was damals unter Militaerverwaltung stand. "Zensuriert" ist oesterreichisch fuer zensiert, und zensiert wurde die KuK Feldpost flaechendeckend. Natuerlich bei den vielen Nationen im Habsburger Reich, ueberwiegend mit eigenen Unabhaengigkeitsbestrebungen, war dies mutmasslich auch angezeigt.

Ich habe nicht viele KuK Feldpostbrife, die sind aber auch alle in den verschiedensten Sprachen geschrieben.
 
Jürgen Witkowski Am: 05.06.2008 17:23:16 Gelesen: 253763# 22 @  
Ein Brief der "Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht".

Die Dienststelle wird auch mit der Abkürzung WASt für Wehrmachtsauskunftsstelle bezeichnet. Der WASt oblagen neben der Auskunfterteilung über fremdländische Kriegsgefangene die Erfassung der Verluste der deutschen Wehrmacht, deren Bearbeitung einschließlich personenstandsrechtlicher Regelungen und amtlicher Gräberdienst. Die Dienststelle wird wegen ihres Materials von Privatpersonen und Behörden in Anspruch genommen, wenn sie mit dem Dienst in der Wehrmacht oder dessen Auswirkungen zu tun haben.

Am Belegdatum 11. Februar 1957 kann man erkennen, dass es auch 12 Jahre nach Kriegsende genug zu tun gab. Unklar ist mir, was die Französische Militärregierung von Berlin, die mit einem eingedruckten Siegel auf dem Brief verewigt ist, mit der Behörde zu tun hatte.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Georgius Am: 08.06.2008 13:54:00 Gelesen: 253723# 23 @  
@ Concordia CA [#93]

Hallo Jürgen,

ich will versuchen Deine Frage zu beantworten. Die deutsche Behörde WASt befand sich im Berliner Bezirk Reinickendorf, der zum Französischen Sektor Berlins gehörte. Die vier Alliierten Mächte hatten gemäß den Beschlüssen von Jalta bzw. Teheran die ehemalige deutsche Wehrmacht aufzulösen und alles was mit dieser im Zusammenhang stand, zu kontrollieren. Es ist also logisch, daß die WASt, eine deutsche Dienststelle, von der Französischen Militärkommandantur kontrolliert, und dieses mit einem entsprechenden Dienstsiegel deutlich gemacht wurde.

Einen schönen Sonntag wünscht Dir
Dietrich
 
Richard Am: 20.06.2008 17:46:44 Gelesen: 253703# 24 @  
roteratte48 hat gestern im Briefmarken Cafe eine Karte aus Schweden vorgestellt und fragt: "Kann mir ein WK I / Skandinavien-Spezialist was dazu sagen ? Schwedisches Formular mit Antwortkarte, privater Zudruck der Deutschen Bank, Kriegsgefangenenpost, Geldtransfer, Zensur, viele Fragen."

Eine solche Karte habe ich bisher noch nicht gesehen. Wer kann helfen ?
 


duphil Am: 20.06.2008 18:09:29 Gelesen: 253697# 25 @  
@ Richard

Hallo Richard!

Kann jemand den Text, der hinter dem schwedischen Maschinenstempel auf der Karte steht, noch einmal hier veröffentlichen?

Auch der Text im Feld rechts oben ist trotz Vergrößerung nicht vollständig von mir lesbar.

Außerdem würde mich interessieren, ob die Rückseite auch bedruckt ist.

Als erste Info: Unter anderem über das Schwedische Rote Kreuz lief für Deutschland der Austausch von Kriegsgefangenenpost, Liebesgaben und Geldsendungen mit Rußland. (Siehe Rotes Kreuz Belege / Beitrag #18. Daher wohl auch die schwedische Ganzsache. Mehr vielleicht, wenn ich den für mich nicht lesbaren Text der Ganzsache und evtl. die Rückseite kenne.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
roteratte48 Am: 20.06.2008 18:46:05 Gelesen: 253689# 26 @  
Hallo Peter,

der Text rechts oben: Correspondences des prisonniers de guerre.

Du siehst die Rückseite der Karte - die (ehemals) anhängende Antwortkarte diente zur Bestätigung des Geldempfangs. Hübsch finde ich den eingerahmten roten Text, einen Kriegsgefangenen aufzufordern, eine "etwaige Adressänderung" sofort mitzuteilen.

Wissen würde ich gerne den ungefähren Text des Zensurstempels - ich kann einen besseren Abschlag zur Verfügung stellen. Auf insgesamt vier mir vorliegenden Karten der selben Korrespondenz gibt es zwei unterschiedliche Zensurstempel.

Gruss an alle,
Rolf
 
duphil Am: 20.06.2008 19:03:15 Gelesen: 253685# 27 @  
@ roteratte48

Hallo Rolf!

Den Text und die Abbildung der Zensurstempel kannst Du hier gerne reinsetzen. Wir haben zumindest ein Mitglied, welches russisch lesen und übersetzen kann.

Zum "hübschen eingerahmten roten Text":

Deutsche Kriegsgefangene in Rußland mussten im Regelfall schwerste körperliche Arbeit im ganzen Zarenreich leisten und wurden einfach nach Bedarf eingesetzt und verlegt, vorzugsweise nach Sibirien und an die Grenze zu China. Das heißt, möglichst weit weg von der Grenze zum Westen. Dadurch wussten die Angehörigen in Deutschland nicht immer über das Schicksal und den aktuellen Aufenthaltsort der Kriegsgefangenen Bescheid, also ob er nur verlegt wurde oder vielleicht doch schon verstorben war.

Weiterhin konnte ohne aktuelle Adresse weder Geld (siehe deinen Beleg); Bekleidung, Nahrungsmittel oder Liebesgaben, sprich Tabak, Zigarren u.ä. an den Kriegsgefangenen gesandt werden.

Mit freundlichen Gruß
Peter

PS. Ich glaube, ich habe mich etwas im Ton vergriffen und zu hart geantwortet. Das war und ist nicht persönlich gemeint. Da waren die tippenden Finger wegen der Formulierung "hübschen" schneller als die Vernunft und Ruhe. Noch einmal: Sorry!
 
Jürgen Witkowski Am: 20.06.2008 20:29:35 Gelesen: 253657# 28 @  
Kriegsgefangenensendung 1. Weltkrieg

Eine Postkarte an einen britischen Soldaten in ein Kriegsgefangenenlager in Darmstadt aus dem Jahr 1914. Die Karte kam aus dem schottischen Ort Knockando, der bei Kennern einen guten Ruf für den gleichnamigen Single Malt Whiskey geniesst.

Sie ist frankiert mit einer Marke zu 1 Penny, GB MiNr. 128. Der Poststempel Kockando R.S.O. Morayshire 5.30 PM 14 DE 14 04 weist eine Besonderheit auf. Er ist von einem R.S.O., das bedeutet Railway Sub Office. Die R.S.O.'s sind eine britsche Besonderheit. Es waren kleine Stadt- oder Landpostämter, die die ankommende Post hauptsächlich direkt an die Travelling Post Offices (Bahnpostämter) weiterleiteten und weniger an die Haupt- oder Bezirkspostämter.

Der englischsprachige Rundstempel links weist die Sendung eigentlich als gebührenbefreite Kriegsgefangenensendung aus: Post Free *Prisoner of War* P.C. Die Bedeutung der Abkürzung P.C. ist mir nicht ganz klar. Es könnte Prisoner Camp, zu deutsch Gefangenenlager, bedeuten.

Der Stempel "Kriegsgefangenensendung" auf der rechten Seite ist ja eindeutig.

Zum Kriegsgefangenenlager in Darmstadt wäre noch zu sagen, dass es schon unmittelbar nach Kriegsbeginn im August 1914 eröffnet wurde. Die ersten nach dorthin transportierten Kriegsgefangenen sollen 280 Franzosen gewesen sein. Das Lager war bis zu Kriegsende im November 1918 in Betrieb und hatte in Spitzenzeiten bis zu 15.000 Insassen.

Nach soviel geschichtlichem Hintergrund nun zu den philatelistischen Fragen. Wer hat eine Erklärung dafür, was die Abkürzung P.C. bedeutet? Warum wurde die eigentlich gebührenfrei Postkarte mit 1 Penny Auslandsporto frankiert?

Mit besten Sammlergrüßen
Concordia CA


 
roteratte48 Am: 21.06.2008 10:02:41 Gelesen: 253667# 29 @  
Hallo Peter,

es ist wie immer - beim Schreiben kommen Untertöne nicht mit rüber, ich hätte beim "hübschen Text" wohl Ironie-Tags setzen sollen. Gemeint war natürlich die fast schmerzhafte Ironie, einem unter Extrembedingungen lebenden Kriegsgefangenen aufzuoktruieren, eine Verlegung in ein anderes Lager (oder schlimmeres) "sofort unter Angabe der Referenznummer etc." zu melden. No hard feelings!

Dank Deines Querverweises auf das Rote Kreuz hab ich mich mit der Suche etwas leichter getan und bin vorerst auf zwei Quellen gestossen. Zum einen ein Buch der bekannten Elsa Brandström über die Bedingungen und Vorschriften in sowjetischen Lägern 1914 - 1920; zum andern eine im PDF-Format vorliegende Datei von Georg Wurzer, Ehingen - Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Philosophie an der Uni Tübingen im Jahre 2000. Titel: "Die Kriegsgefangenen der Mittelmächte in Russland im ersten Weltkrieg". Dort heisst es u.a. auf Seite 154:

"Die Geldüberweisungen an die Gefangenen erfolgten über verschiedene Kanäle, beispielsweise über die Deutsche Bank und Schweden. Der offizielle Wechselkurs betrug 2,50 Kronen für einen Rubel. In dem Befehl für den Turkestanischen Militärbezirk vom 15. 5. 1915 wurden die Gebiets- und Kreiskassen angewiesen, die Krone zu 15 Kopeken, die Mark zu 30 Kopeken, die Goldkrone zu 39 und die Goldmark zu 46 Kopeken zu tauschen. Die Angaben zu dem tatsächlichen Tauschkursen, die die Gefangenen beim Wechseln ihrer Gelder bekamen, differieren stark, von 38 Rubeln für 100 Kronen in Frontnähe bis zu 25 Rubeln in Turkestan. Auch die Geldsendungen gaben Anlaß zu den verschiedensten Klagen. Sehr häufig heißt es, daß die Gefangenen die Benachrichtigung über das Eintreffen von Geldern erhalten hätten, ohne sie ausbezahlt zu bekommen, oder gar daß sie auf Druck des Lagerkommandanten Quittungen über den Erhalt von Geldern hätten unterzeichnen müssen, ohne sie ausbezahlt zu bekommen.

Kunewälder beispielsweise bemängelt hingegen nicht die Zuverlässigkeit, sondern die Langsamkeit der Geldsendungen nach Irkutsk-Gorodok: „Geldsendungen erreichten fast immer den Empfänger, doch dauerte es wochenlang, bis das Geld ausgezahlt wurde,selbst auch dann, wenn man den Scheck von der Schwedischen Bank in Stockholm bereits erhalten hatte. Unter anderem wurde den Gefangenen angeblich in den Lagern in Charkov, Krasnojarsk und Omsk ihr Geld vorenthalten. In einer Liste der Beschwerden der Kriegsgefangenen beim 5. Sibirischen Schützen-Reserve-Bataillon in Verchne-Udinsk, tauchen 29 Kriegsgefangene mit Klagen auf, alle ausschließlich über den Nichterhalt der ihnen angekündigten Geldsendungen. Öfters hatten sie die Nachricht über das Eintreffen der Gelder bei der örtlichen Post erhalten, in einigen Fällen war ihnen von zuhause geschrieben worden.

Interessant sind die Erläuterungen des Bataillonskommandeurs zu den Klagen. In 15 Fällen schrieb er, beim Bataillon sei keine Benachrichtigung eingetroffen. Die Dauer der Geldsendungen läßt sich teilweise genau ermitteln. Beispielsweise trafen die 2 R. 85 K., die Paul Fischer am 9. 12. 1914 von zu Hause gesandt worden waren, nach zweieinhalb Monaten, am 23. 2., beim Bataillon ein.Bei der Auszahlung der Geldbeträge kam es wohl in der Tat zu Unregelmäßigkeiten, denn die Hauptverwaltung des Generalstabs schrieb am 25. (12.) 6. 1915 an den Stabskommandeur des Irkutsker Militärbezirks, im Augenblick habe das Zentrale Auskunftsbüro für Kriegsgefangene beim Russischen Roten Kreuz Gründe anzunehmen, daß bei den lokalen Postbehörden bedeutende Mengen an Überweisungen aufbewahrt würden, die von dem genannten Büro gesandt worden wären, aber aus irgendwelchen Gründen die Adressaten nicht erreicht hätten. Um eine unnötige Verzögerung der Überweisungen zu verhindern, bitte das Büro die lokalen Militärbehörden den entsprechenden Posteinrichtungen mitzuteilen, daß die nicht abgeholten Überweisungen sofort an das Zentrale Auskunftsbüro für Kriegsgefangene zurückgesandt werden sollen. So werde eine unerwünschte Anhäufung von Überweisungen bei den Postbehörden vermieden."

Nachfolgend noch die Scans der beiden verwendeten Zensurstempel - für jede Hilfe dankbar! Sollte dieser Beitrag einige Member hier genervt haben - ich bitte um Nachsicht. Nicht ich hatte die Karte hier eingestellt - das Team war an mich herangetreten mit der Frage, ob man das Thema hier aufgreifen könne, dem habe ich natürlich zugestimmt.

Gruss an alle, Rolf


 
Carolina Pegleg Am: 23.06.2008 23:37:17 Gelesen: 253622# 30 @  
@ Concordia CA [#28]

Na gut, da so lange keine Antwort kam, versuche ich mich dann doch mal an diesem Beleg. Vielleicht kriegen wir es ja gemeinsam raus. Also P.C. heisst mit ziemlicher Sicherheit "Postal Censorship." Du findest diese Buchstaben generell z. B. auch auf den Verschlussstreifen britischer Zensurpost.

Das 1-Penny Porto erscheint mir auch etwas seltsam. Allerdings ist dies eine Karte an einen Kriegsgefangenen, und nicht von einem Kriegsgefangenen. Während die Post des Gefangenen in der Heimat stets wie Gold aufgehoben wurde, war der Gefangene oft nicht in der Lage, die an ihn gerichteten Briefe zu verwahren. Vermutlich aus diesem Grunde, habe ich Post an KGF noch nicht oft gesehen. Daher kann ich aus dem Gefühl heraus auch nicht sicher sagen, ob Portofreiheit auch für Post an KGF bestand. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass Portofreiheit in dieser Richtung nicht galt.
 
Jürgen Witkowski Am: 23.06.2008 23:57:57 Gelesen: 253622# 31 @  
@ roteratte48 [#29]

An der Tatsache der promten Antworten kannst Du erkennen, dass Du keinesfalls nervst. Es macht doch Spass, an solchen Belegen herumzuknobeln, bis man gemeinsam schlauer geworden ist.

Da sich in der Diskussion herausgestellt hat, dass es sich um einen Beleg aus dem Bereich Kriegsgefangenenpost handelt, ordne ich die Beiträge dem passenden Thema zu.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Georgius Am: 24.06.2008 22:37:57 Gelesen: 253589# 32 @  
@ roteratte48 [#29]

Hallo Rolf,

zu den beiden Stempeln im scan kann ich Dir antworten:

1. Stempel:
Geöffnet durch Militärische Zensur der Stadt Petrograd, Militär Zensor Nr. 2637 oder 2037

2.Stempel:
Verschlossen durch Militär Zensor Nr.63 des Petrograder Militärbezirks (ПBO).

Nebenbei gesagt, macht mir das höllischen Spaß, solche Originale zu entziffern.
Wenn Du Ähnliches mehr haben solltest, helfe ich Dir gern weiter, soweit ich dazu in der Lage bin.

Mit bestem Sammlergruß
Dietrich
 
roteratte48 Am: 25.06.2008 11:03:25 Gelesen: 253574# 33 @  
@ Georgius [#32]

Hallo Dietrich - sehr herzlichen Dank für Deine Mühe! Du hast mir sehr geholfen - ich werde mich jetzt mal auf die Suche nach den Vorschriften machen. Sollte ich fündig werden, berichte ich hier!

Herzliche Grüsse - Rolf
 
Stempelwolf Am: 04.10.2008 20:38:50 Gelesen: 253222# 34 @  
Diese Karte eines französischen Soldaten wurde im Jahr 1917 aus dem Stuttgarter Kriegsgefangenenlager nach Amiens geschickt. Ohne diesen Beleg hätte ich niemals erfahren, dass in Stuttgart um diese Zeit ein Lager eingerichtet war.


 
asmodeus Am: 04.10.2008 21:52:26 Gelesen: 253212# 35 @  
Hier eine der ersten Luftpost- Ganzsachen von Großbritannien an Kriegsgefangene.


 
Pilatus Am: 05.10.2008 18:56:53 Gelesen: 253185# 36 @  
Hallo roteratte48,

zu Deinem Beitrag [#29] ergibt sich die Frage, wie die gute Frau Brandström über "sowjetische Kriegsgefangenenlager in der Sowjetunion" schreiben konnte, wenn es die SU doch erst seit 1922 gab?

Viele Grüße Pilatus
 
reichswolf Am: 05.10.2008 19:07:34 Gelesen: 253181# 37 @  
@ Pilatus [#36]

Es gab aber bereits die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik (RSFSR). Ungenaue Bezeichnungen sind nicht nur in Internetforen gang und gebe.

Beste Grüße,
Christoph
 
Jürgen Witkowski Am: 21.10.2008 20:22:21 Gelesen: 253066# 38 @  
Briefe aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft nach dem 2. Weltkrieg sind deutlich seltener zu finden, als die vorgedruckten Karten, wie sie zum Beispiel in Beitrag [#18] zu sehen sind.

An diesem Brief würde mich interessieren, ob man die Lagernummer 7406/a einem bestimmten Lager zuordnen kann. Der typische rautenförmige violette Zensurstempel trägt die Nummer 130.

Der Brief selbst, mit Stempeldatum 27.08.1949, wurde, wie wohl die meiste Kriegsgefangenenpost aus der Sowjetunion, über Moskau geleitet.

Interessant ist der Maschinenstempel. Dieser Typ, wie er auch schon in Beitrag [#10] gezeigt wird, kam in der Sowjetunion nach meinem Wissen nicht vor. Ich vermute, es handelt sich um eine Beutemaschine aus Beständen der Reichspost. Es könnte eine Universal-Halbstempelmaschine sein, die mit einfachen Mitteln mit neuem Stempelkopf und neuer Stempelfahne versehen wurde. Der Schöpfer war sich nur nicht schlüssig, ob er Wellen oder Striche nehmen sollte.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Harald Zierock Am: 22.10.2008 06:46:54 Gelesen: 253053# 39 @  


Hier eine Gefangenen Postkarte aus Kurume/Japan.

Harald
 
TomWolf_de Am: 22.10.2008 10:22:07 Gelesen: 253036# 40 @  
@ Stempelwolf [#34]

In Württemberg gab es einige Kriegsgefangenenlager, eine nette Übersicht findest Du hier:

http://www.postgeschichte.net/kriegsgef/

Gruß
Thomas
 
AfriKiwi Am: 22.10.2008 10:57:53 Gelesen: 253030# 41 @  
@ Concordia CA [#38]

Hallo Jürgen,

In [#10] oben im Stempel über dem Stern steht U R S ? In Deinem Beleg sieht es aus nach U R S F.

Es soll sicher URSS sein, oder ?

Erich
 
Jürgen Witkowski Am: 22.10.2008 12:07:24 Gelesen: 253024# 42 @  
@ AfriKiwi [#41]

Auch in meinem Stempel steht URSS. Der Abdruck ist nur etwas undeutlicher, als bei Deinem Beispiel. Beide Belege sind nach meiner Meinung mit derselben Maschine gestempelt worden.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Richard Am: 30.12.2008 11:32:37 Gelesen: 252710# 43 @  
Botha_de hat gestern im Briefmarken-Cafe folgenden Beleg vorgestellt:

Doppelzensur. Kein außergewöhnlicher Beleg, aber attraktiv. :-) Deutsche und britische Zensur auf Luftpostfaltbrief für britische Kriegsgefangene in Deutschland und Italien.

Das Lager STALAG 306 war vom Juni 1941 bis November 1942 in Marburg an der Drau eingerichtet.


 
Hermes Am: 30.12.2008 12:08:46 Gelesen: 252700# 44 @  
@ Richard [#43]

Hier noch ein Beispiel von Kriegsgefangenenpost durch Luftpost. Von Wien, 20.11.1944 nach Camp Aliceville, New York, USA. Doppelzensur D und US.

Obwohl eigentlich immer Gebührenfrei, wurden hier für die Luftpostbeförderung 40 RPf in Bar bezahlt. Siehe Vermerk unter das Stempel.



Die Angehörigen trauten sich offenbar nicht um in die unsicheren Zeiten einen Bericht an der andere Seite der Welt ohne weiteres ab zu schicken.

Übrigens gibt es in Griechenland manche Doppelzensuren, D -It, Gr -D, Gr -It und sogar Zensuren von drei Ländern!

Fr Gruss,

Hermes
 
Stempelwolf Am: 30.12.2008 19:07:11 Gelesen: 252679# 45 @  
Diese Belege aus dem Kriegsgefangenenlager Stuttgart 1 konnte ich dieser Tage bei verschiedenen Auktionen erwerben. Sie stammen alle aus den Jahren 1916-1918 und sind von französischen Soldaten gesendet worden. Mit dem 10 Pfennig-Schein konnte wohl Tabak und dergleichen erworben werden.



Beste Grüße
Wolfgang
 
Hermes Am: 30.12.2008 19:28:47 Gelesen: 252672# 46 @  
@ Stempelwolf [#45]

Der Stempel F.a., dem wir so oft begegnen auf diesen Belegen, und hier auch wieder: Was bedeutet diese Abkürzung?

Etwa: Fristmässig abgefertigt? Oder?

Fr Gruss,

Hermes
 
Stempelwolf Am: 30.12.2008 20:39:30 Gelesen: 252662# 47 @  
@ Hermes [#46]

Hallo Hermes,

nach langem Suchen habe ich jetzt diese Erklärung gefunden:

Zum Zusatz "FA":

Im Briefverkehr der Kriegsgefangenen war mit Erlaß vom 11. November 1914 geregelt, daß aus Gründen der Sicherheit die Absendung der Briefe der Kriegsgefangenen erst 10 Tage, nachdem sie geschrieben sind, erfolgen sollte. Die Überwachung dieser vorgegebenen Frist war allerdings in der Praxis aus verschiedenen Gründen nicht immer möglich. Daher folgte am 11. Januar 1915 ein Befehl des Kriegsministeriums, die Kriegsgefangenenpost vor der Weitergabe mit einem Stempel zu versehen, der den Ablauf der zehntägigen Frist sofort erkennen ließ. In diesem Stempel musste der Vermerk F.A. enthalten sein. F.A. bedeutet: "Frist abgelaufen".

Quelle: http://www.arge-deutsche-geschichte.de/neuzeit/oflag-trier.

Beste Grüße
Wolfgang
 
Hermes Am: 04.01.2009 12:48:57 Gelesen: 252608# 48 @  
Hallo Wolfgang,

Besten dank für die Informationen! Damit kann jeder wieder seine Kenntnisse erweitern.

Ein weniger beachtetes Thema sind Kriegsgefangene, keine Militärgefangenen, aber brave Bürger, die -wenn der Krieg ausbrach- im Ausland verblieben, und dort als Vorsorgemassnahme interniert wurden.

Das geschah z.B. in den Vereinigten Staaten (siehe Beitrag 44), aber auch in Kanada.

Der Absender schreibt an seine Mutter in Itzehoe, Holstein, am 1. Mai 1941, dass er bald wieder ein Jahr (!) interniert ist.



Wieder ein Zeitdokument.

Besten Gruss,

Hermes
 
Holger Am: 21.01.2009 22:44:28 Gelesen: 252513# 49 @  
Kriegsgefangenenpost an einem französischen Gefangenen im Lager "OFLAG X1 A" (Osterode) von 1940 mit einer Biene im Zensurstempel:



Grüsse
Holger
 
Harald Zierock Am: 29.07.2009 17:12:02 Gelesen: 251368# 50 @  
Hallo,

ich habe hier einen Brief von Russland nach Preussen.

Ich konnte "Heimkerlager" entziffern, weiss aber nicht ob das etwas mit Feldpost zu tun hat.

Wer kann helfen?

Viele Grüsse,

Harald




 
Postgeschichte Am: 29.07.2009 17:32:36 Gelesen: 251362# 51 @  
@ Harald Zierock

Hallo Harald,

es handelt sich um eines von mehreren Durchgangslagern, die von dem XX. Armeekommando für zurückkehrende deutsche Kriegsgefangene eingerichtet wurden. Das Durchgangslager Heilsberg in Ostpreußen war ein kleines Durchgangslager, das für 2000 Mannschaftsdienstgrade eingerichtet war. Durchgangslager waren für die Erfassung, Verpflegung, Einkleidung und den Transport der zurückkehrenden Kriegsgefangenen zuständig. Die Post der Heimkehrer hat weniger mit der Feldpost gemein, als mit der Kriegsgefangenenpost. Ich würde sie hier einordnen.

Gruß
Manfred
 
wuerttemberger Am: 29.07.2009 17:34:19 Gelesen: 251359# 52 @  
@ Postgeschichte [#51]

Gibt es zu den Durchgangslagern neuere Literatur?

Gruß

wuerttemberger
 
Postgeschichte Am: 29.07.2009 17:42:47 Gelesen: 251354# 53 @  
@ wuerttemberger [#52]

Hallo wuerttemberger,

ist mir nicht bekannt. Ich stütze mich derweil auf das mir vorliegende Archivmaterial.

Gruß
Manfred
 
Harald Zierock Am: 29.07.2009 18:06:42 Gelesen: 251343# 54 @  
Hallo Manfred,

ich danke Dir für Deine rasche Antwort.

Harald

[Beiträge 50 bis 54 redaktionell verschoben am 02.08.09 von Feld- und Militärpost zu Kriegsgefangenenpost]
 
1936manfred Am: 05.08.2009 12:47:48 Gelesen: 251194# 55 @  
Concordia CA

Was haben "die Franzosen" mit der "Deutschen Dienststelle" zu tun?

Sehr einfach, wenn man weiss, dass Wittenau und Borsigwalde im FRANZÖSISCHEN Sektor der viergeteilten Stadt Berlin lagen.
 
1936manfred Am: 05.08.2009 13:09:11 Gelesen: 251190# 56 @  
Hermes # 46

Stempel FA

Auf den Belegen des Internierten- (nicht Kriegsgefangenen- !) Lagers Ruhleben taucht dieser Stempel vielfach auf, alleine oder in Kreisstempeln. Bachenheimer (ein Amerikaner, der manche deutsche Sprachbarriere nicht überwunden hat) behauptet in seiner Schrift, dass der Unterschied zwischen Schreib-Datum und Stempel-Datum der Post und diesem Stempel besagen solle, dass eine "Frist abgelaufen" sei und somit "nichts kriegwichtiges" mehr übermittelt werden könne.

Ich muss versuchen, die angegebene Quelle ausfindig zu machen, denn bereits bei Wolters, Zensur ... kann man lesen, dass beim Internationalen Roten Kreuz Beschwerden über die verzögerte Weiterleitung der Kgf-Post eingelaufen seien. Gemäß Genfer Verträgen habe diese aber unverzüglich weitergeleitet zu werden. Auf Intervention des IRK hin, wurden dann diese "Fa"-Stempel angefertigt, deren Anbringung bedeuten sollte, dass die Post "Fristgemäss abgefertigt" worden sei.
 
1936manfred Am: 05.08.2009 13:14:36 Gelesen: 251188# 57 @  
Holger # 49

Da steht nur "OFLAG XI A - Osterode".

Leider konnte ich bislang nicht erfahren, WO in Osterode dieses OFLAG bestand. Z.B. waren bei der Fa. HEMAF französische und später auch italienische Kriegsgefangene untergebracht. Ob die aber in einem OFLAG waren und welche Bezeichnung es hatte, ist (mir) unbekannt. Ich kann nur hinzufügen, dass m.W. sie alle in dem Unternehmen zur Arbeit eingesetzt worden sind, also nicht - wie die Offiziere in einem OFLAG - "den ganzen Tag nichts zu tun" hatten.
 
duphil Am: 05.08.2009 14:01:51 Gelesen: 251185# 58 @  
@ 1936manfred [#57]

Hallo 1936manfred!

Herzlich willkommen auf philaseiten.de. Ich bedanke mich für deine weiterführenden Informationen.

Einen Tipp möchte ich Dir geben: Wenn Du auf einen Beitrag antwortest, klicke einfach auf das @ über dem betreffenden Beitrag.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 05.08.2009 16:31:11 Gelesen: 251170# 59 @  
@ 1936manfred [#55]

Vielen Dank für Deine Antwort. Damit alle wissen worum es geht, sei gesagt, dass sie sich auf Beitrag [#93] bezieht.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
wuerttemberger Am: 07.08.2009 20:59:19 Gelesen: 251088# 60 @  
@ 1936manfred [#56]

Leider gibt Wolter keinerlei Literaturstellen an und das ist für gute Literatur unabdingbar! Alle Fakten müssen für den Leser nachvollziehbar sein.

Ich traue da mehr den Leuten, die ich kenne und die auch die Literaturstellen dafür angeben: http://www.arge-bayern.de/forschun/kriegsgefangenensendungen.htm

Die in diesem Link gemachten Aussagen kann ich voll und ganz bestätigen. Alle Sendungen ab dem Januar 1915 tragen die F.a. Stempel und sind mindestens zehn Tage zurückgehalten worden.

Gruß

wuerttemberger
 
Stempelwolf Am: 07.08.2009 22:03:23 Gelesen: 251076# 61 @  
@ wuerttemberger [#60]

Dem kann ich nur zustimmen und verweise auf meinen Beitrag [#47] in dem ich diesen F.a. Stempel erläuterte. Meine Quelle hatte ich mit angeführt.

Mit besten Grüßen
Wolfgang
 
Postgeschichte Am: 07.08.2009 22:42:33 Gelesen: 251065# 62 @  
@ wuerttemberger [#60]

Hallo wuerttemberger,

Deine Kritik an Wolter kann ich hinsichtlich der fehlenden Quellenangaben teilen, was aber durch die in der damaligen Zeit nicht zugänglichen Vorschriften ihm nicht anzulasten ist. Leider wird in der von Dir angegebenen Literaturstelle nur auf einen Rundbrief hingewiesen, in dem die ministerielle Verfügung veröffentlicht sein soll. Ein Hinweis auf den Beitrag von Stempelwolf [#47], in dem er seine Quellen angegeben hat, wäre auch hilfreich gewesen.

Damit man den Stempel F.A. beschreiben kann, hier die entsprechenden Quellen. Die besondere Prüfungsmaßnahme wurde mit Erlaß des Kriegsministeriums vom 11.11.1914, Nr. 1585/10. 14. U3 angeordnet. Der Stempel "F.a." wurde mit Erlass vom 11.1.1915 Nr. 1571/12. 14. U3 eingeführt.

Durch die Maßnahme der 10tägigen Lagerfrist wurden die Überwachungsstellen von der Verpflichtung, sämtliche noch nicht mit Prüfungsstempel versehenen Briefe vor der Weiterleitung zu lesen und auf ihren Inhalt sorgfältig zu prüfen, nicht entbunden. Hierauf wurden die Prüfungsstellen mehrfach hingewiesen.

Gruß
Manfred
 
wuerttemberger Am: 08.08.2009 05:09:49 Gelesen: 251050# 63 @  
@ Postgeschichte [#62]

Vielen Dank für die Angabe der genauen Quellen.

Wenn man Fakten zitiert, wird man wohl doch (hoffentlich?) auch eine Quelle dazu haben! Das hätte man 1965 auch schon tun können. Natürlich wäre bei so einem umfangreichen Werk wie das von Wolter der Quellenteil nochmal so dick geworden wie das ganze Buch. Ohne Quellenangabe taugt es aber leider nur zum anlesen eines Themas, aber nicht zum zitieren.

@ stempelwolf [#61]

Deinen Beitrag habe ich als bekannt vorausgesetzt.

Gruß

wuerttemberger
 
Harald Zierock Am: 17.12.2009 19:20:44 Gelesen: 249309# 64 @  
Harald Zierock Am: 19.12.2009 16:50:51 Gelesen: 249246# 65 @  
Gefangenen Post Ruhleben:

http://www.filatelia.fi/forgeries/ruhleben.html

Harald
 
Gerd Am: 02.08.2010 15:15:51 Gelesen: 242646# 66 @  
Hier möchte ich mal einen Beleg zeigen, den ich nicht bewerten kann.

Wer möchte / könnte mir helfen?

MfG Gerd


 
militär-post-sammler Am: 16.10.2010 12:51:32 Gelesen: 244956# 67 @  
Melde mich im Funkkreis....

Anbei ein Beleg v. 05.04.1916, aus dem ich nicht schlau werde:

Von: Offizier(s)gefangenenlager Gütersloh, Russ. Post Abteilung,...
An: Berneralpen Milchgesellschaft, Stalden / Emment(h)al
Ein identischer Brief vom 05.02.1916 wurde miterworben, es war also keine einmalige Sendung.

Behandlung (Zensurstempel, 10-Tage-Frist "F.a.") wie normale Gefangenensendung (d.h. niemand von Roten Kreuz schreibt nach Hause), der Brief wurde offen versandt (Gummierung intakt).

Wer kann mir Informationen bzgl. des Hintergrundes geben, warum kriegsgefangene zaristische Offiziere an einen milchverarbeitenden Betrieb in den Berner Hochalpen schreiben?




 
Jürgen Witkowski Am: 22.10.2010 22:23:43 Gelesen: 244817# 68 @  
@ militär-post-sammler [#67]

Die Berneralpen Milchgesellschaft war zu dieser Zeit einer der führenden Betriebe in der Herstellung von Kondensmilch (Bärenmarke) und Milchpulver. Wäre es denkbar, dass man auf diesem Wege versuchte, die Versorgung mit den zu Kriegszeiten knappen Produkten im Lager zu verbessern?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
militär-post-sammler Am: 25.10.2010 21:25:51 Gelesen: 244661# 69 @  
@ Concordia CA

Vielen Dank für die Antwort; die Versorgung der Kriegsgefangenenlager oblag dem (territorial) zuständigen Armeekorps, d.h. hier das VII. AK in Münster. Die Versorgung wurde mit Masse aus der Region, bisweilen sogar durch das Lager selbst gestellt.

Für den Fall einer externen Beschaffung wäre m.E. die Lagerleitung oder eher das Armeekorps tätig geworden und nicht die Russische Postabteilung. Zudem hatte die Berneralpen Milchgesellschaft einen Firmensitz in Biessenhofen im Ostallgäu; hier wurde ab 1912 produziert (Bärenmarke), ab 1917 verlegte man den Verwaltungssitz nach München.

Da kriegsgefangene Offiziere gem. Art. 17 der Haager Landkriegsordnung auch in Gefangenschaft besoldet werden mußten, kann es vielleicht wirklich sein, daß mit dem Ersparten in der neutralen Schweiz Milch geordert wurde.

Ich bleibe dran!

Gruss

Alexander
 
Hawoklei (RIP) Am: 26.10.2010 15:41:31 Gelesen: 244637# 70 @  
Hallo an die interessierten Leser,

von den unten abgebildeten Karten, wohl alle aus russischer Gefangenschaft, habe ich 37 Stück.

Haben die noch irgendeinen philatelistischen oder zeitgeschichtlichen Wert? Besteht hier irgendein Interesse?

Beste Grüsse
Hans


 
Jürgen Witkowski Am: 05.02.2011 23:41:00 Gelesen: 242395# 71 @  
@ Gerd [#66]

Der Brief zeigt links einen zweizeiligen amerikanischen Zensurstempel für Lagerpost, wie er für Kriegsgefangenenpost üblich war.

Der Einkreisstempel Ah stammt von der Auslandsbriefprüfstelle Hof. Der Durchlaufstempel ist ein aptierter Prüfstempel aus Berlin, bei dem das b in ein h umgearbeitet wurde. Der Stempel wird im Landsmann als selten eingestuft. Es ist lediglich ein weiteres Exemplar dieses Stempels registriert, dass ebenfalls im Oktober 1944 in New York abgestempelt wurde. Es ist davon auszugehen, dass die Bearbeitung in Hof erst Anfang 1945 erfolgte.

Die blauen Flecken auf der rechten Briefseite deuten auf eine chemische Untersuchung auf die Verwendung von Geheimtinte hin.

Die Prüfstelle in Hof begann Mitte 1944 ihre Tätigkeit nachdem sie von Berlin wegen der dortigen Bombenschäden ausgelagert wurde. Sie befasste sich in der Hauptsache mit der Prüfung von Kriegsgefangenen- und Interniertenpost.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
reichswolf Am: 30.04.2011 16:57:34 Gelesen: 239897# 72 @  
Heute hatte ich meinen ersten Beleg zum Thema Kriegsgefangene in der Post. Leider ist das ein Thema, in dem ich nicht fit bin. Soviel aber ist klar: Der Brief lief portofrei von BRUSSEL 1 BRUXELLES 1 I T an das Internationale Komitee des Roten Kreuzes in Genf. Aufgegeben wurde er am 08.09.1915, er lief über die Überwachungsstelle für Post von und nach Belgien im Aachener Karlshaus, wo der Stempel Auslandstelle Aachen * Frei- gegeben her stammt. Am 10.09. wurde der Brief dann in Genf zugestellt, wie der rückseitige Stempel GENEVE 1 DISTR. LETTR. zeigt.

Damit der Brief portofrei befödert wurde, erhielt er den Briefstempel (ähnlich den Truppenstempeln bei der Feldpost) AGENCE BELGE DE RENSEIGNEMENTS SUR LES PRISONNIERS DE GUERRE * CROIX ROUGE DE BELGIQUE BRUXELLES SERVICE GRATUIT (= Belgische Agentur für Auskünfte über Kriegsgefangene * Belgisches Rotes Kreuz Brüssel Service gratis). Außerdem findet sich noch ein einzeiliger Stempel KRIEGSGEFANGENENSENDUNG auf dem Beleg.

Was mir nicht klar ist, ist die Herkunft des letztgenannten Stempels. Außerdem weiß ich nicht, ob der Brief direkt vom BRK stammt, oder ob der hinten genannte Absender ein Privatmann war, der diesen Brief über das Rote Kreuz versandt hat.



Beste Grüße,
Christoph
 
Pilatus Am: 30.05.2011 22:27:17 Gelesen: 239052# 73 @  
Hier ein Brief an einen deutschen Kriegsgefangenen wahrscheinlich in England. Da es sich um einen engeren Verwandten handelt, kann mir vielleicht einer etwas mehr dazu sagen.

Beste Grüße Pilatus


 
Bodo35 Am: 03.06.2011 09:45:45 Gelesen: 238933# 74 @  
@ Pilatus

Der Brief ist aus Ägypten. ME = Middle East. Die Arbeitslager am Bittersee waren unter englischer Verwaltung.

Gruß
Bodo35
 
Pilatus Am: 03.06.2011 12:27:34 Gelesen: 238925# 75 @  
@ Bodo35 [#74]

Herzlichen Dank für die Information,

Pilatus
 
Bodo35 Am: 15.07.2011 06:44:03 Gelesen: 237713# 76 @  
Der Brief von Reichswolf wurde in Aachen geprüft und hier müsste auch der L1 "Kriegsgefangenenpost" abgeschlagen worden sein. Es gibt aber auch Lager, bei denen solche Stempel vorhanden waren. Genau lässt sich das nicht feststellen. Der Absender ist aber ein Kriegsgefangener (Privatmann).

Gruß
Bodo35
 
Totalo-Flauti Am: 16.02.2012 22:32:50 Gelesen: 228910# 77 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ich habe eine Karte von Leipzig an einen deutschen Kriegsgefangenen (Gefr. Brümmer) vom September 1919. Die Karte wurde nach London gesandt. Bei den entprechenden Stellen wurde festgestellt, dass der Gefangene bereits Anfang Oktober als Heimkehrer unterwegs war. Die Karte wurde zurückgesandt. Sämtliche handschriftlichen Vermerke sind in deutsch. War die Postverteilung in den einzelnen Kriegsgefangenenlagern in "deutscher Hand"? Oder wurde das von Lager zu Lager unterschiedlich gehandhabt? Wie erfolgte überhaupt die Verteilung der Post in den Lagern? Muss man sich das in etwa wie beim "Bund" vorstellen, wo der Spieß oder UvD die Post verteilt hat. Der R2 ZURÜCK-Stempel macht einen klaren deutschen Eindruck. Wurden solche Stempel in den Lagern verwendet oder kann ich davon ausgehen, dass der Stempel erst wieder im Deutschen Reich abgeschlagen wurde? Vielen Dank für Eure Hilfe.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti


 
DL8AAM Am: 12.06.2012 14:15:28 Gelesen: 224446# 78 @  
Ich beschäftige mich zwar sonst mit ganz anderen Dingen innerhalb unseres Hobbies, aber trotzdem wollte ich den interessanten Thread mal mit etwas füttern. Ich stecke in diesem Thema nicht wirklich tief drin und bin nicht einmal ansatzweise mit den entsprechenden Wissen versorgt. Für mich sind die beiden Beispiele trotzdem interessant:

Die Karte ist in einem etwas bedauernwerteren Zustand, was vielleicht daran liegen mag, dass die Sendung ins Lager nach Tunsesien ging und sicherlich etwas "hinter sich hat".



Kriegsgefangenensendung aus dem 1. Weltkrieg: Postkarte aus Aschaffenburg vom 22. Juni 1915 in das Lager Saghouan in Tunesien, über das Rote Kreuz in Genf ("Croix Rouges de Genève 840"), Detachement de (L?iba?) [Libyen?]. Schemenhaft kann man den tun. Ankunftstempel vom 20. Juli erkennen und einen (vermutlich) Zensurstempel.

Wikipedia [1] gibt für Zaghouan übrigens nur ein frz. Kriegsgefangenenlager für den 2. Weltkrieg an, nichts zum Ersten.

Und eine Sendung in die umgekehrte Richtung:



Sendung aus dem Gefangenenlager Dieppe (Frankreich) nach Deutschland von Ende Februar 1917. Mit Lager- und Zensurstempel (was sagt die 3 ?), leider ohne jeglichen weiteren postalischen Stempel. Ist das so üblich? Bei [2] findet sich übrigens ein ganz ähnlicher Beleg (Los-Nr. 5012557), auch ohne Poststempel:

"1917(C.), use of stampless envelope endorsed "Kriegsgefangenensendung", cancelled with '3' in purple, boxed 'VISÉ/SERVICE DES INTERPRETES' & light ribbed circle 'DEPOT DE PRISIONNIERS DE GUERRE/[SEAL]/DIEPPE' (C1), worn edges".

Gruß
Thomas

[1]: http://de.wikipedia.org/wiki/Zaghouan
[2]: https://www.premierpostal.com/cgi-bin/wsProd.sh/ViewLotsFilteredWrapper.p?filter=francem1&stockauction=9999&nocookie=525714320095983696
 
Richard Am: 15.06.2012 08:36:15 Gelesen: 224314# 79 @  
Die Fragen von Hans [#70] und Totalo-Flauti [#77] wurden noch nicht beantwortet.

Ich bitte die Spezialisten von Kriegsgefangenenpost zu helfen.

Schöne Grüsse, Richard
 
DL8AAM Am: 12.11.2012 15:18:18 Gelesen: 219566# 80 @  
Leider habe ich keinen echten Beleg gesehen, aber 2011 gab die Postverwaltung der Isle of Man im Rahmen der Ausgabe zur internationen Postgeschichte einen Block mit abgebildeter Ansichtskarte und Poststempeln des Kriegsgefangenenlagers Knockaloe Camp aus dem ersten Weltkrieg heraus. Sorry, ein wenig OT, aber erst einmal besser als nix. ;-)



Gruß
Thomas
 
philapit Am: 12.12.2012 13:14:31 Gelesen: 218717# 81 @  
Hallo Sammlerfreunde!

Hier 2 Belege Kriegsgefangenpost-Auskunftstelle über Kriegsgefangene. 1 x Blanko mit Fragebogen und 1x gelaufen München 24.2.1960 (15 Jahre nach Kriegsende). Wie lange war eine Auskunft möglich? Bedanke mich schon mal für Eure Hilfe!

MFG
Philapit


 
juni-1848 Am: 12.12.2012 21:02:03 Gelesen: 218675# 82 @  
@ philapit [#81]

Auskünfte sind immer noch möglich, z.B.

http://www.dokst.de/node/1121

und die "Gebührenfreiheit" ist durch das III. Genfer Abkommen geregelt, siehe z.B.:

http://beck-online.beck.de/default.aspx?vpath=bibdata%2fges%2fGenfAbk_3%2fcont%2fGenfAbk_3.G5.htm

Und damit es auch was zu schauen gibt, werde ich hier gelegentlich einen gebührenfreien Eilbrief nachreichen.

Eisige Grüße,
Werner
 
Wachauer Am: 13.12.2012 14:37:24 Gelesen: 218621# 83 @  
In meinem Fundus findet sich auch ein "sehr junger" Brief an einen "Kriegsgefangenen" in Italien, den ich euch hier zeigen möchte.

Auf den ersten Blick erscheint der Brief als bloße philatelistische Spielerei - Sonderstempel der Salzburger Festspiele vom August 1972 auf Sondermarke E-Wirtschaft und das auf einem sog. Schmuckkuvert. Erst bei genauerem Hinsehen entpuppt sich der Brief als "Kriegsgefangenenpost". Der Ankunftstempel "Gaeta 24.8.72" auf der Rückseite bestätigt, dass der Brief auch gelaufen ist - die handschriftlichen Vermerke kann ich nicht deuten.



Mit dem Zeigen des Briefes möchte ich keinesfalls eine politische Aussage machen, aber doch aus philatelistischer Sicht m.M. ein interessanter Beleg. Etwas zu den Hintergründen gibt es auf Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Reder

Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
volkimal Am: 14.12.2012 10:00:49 Gelesen: 218579# 84 @  
@ Wachauer [#83]

Hallo Gerhard,

als Ergänzung zu Deinem Beitrag zwei Briefe von Major Reeder nach Österreich.



Der erste Brief ist als Kriegsgefangenenpost gebührenfrei. Beim Einschreibebrief musste vermutlich die Einschreibegebühr bezahlt werden. Wer kann feststellen, ob die 600 Lira nur die Einschreibegebühr oder die komplette Briefgebühr einschließlich Porto waren?

Viele Grüße
Volkmar
 
Postgeschichte Am: 24.01.2013 18:46:41 Gelesen: 217537# 85 @  
@ DL8AAM [#80]

Hallo Thomas,

habe erst jetzt Deinen Beitrag gelesen. Hier ein Kriegsgefangenenbrief aus dem Kgf-Lager Knockaloe - Isle of Man.



Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
juni-1848 Am: 10.02.2013 22:49:48 Gelesen: 217038# 86 @  
Schon mal gesehen ?

Eine Foto-Karte (ungelaufen) der Lager für Belgische Kriegsgefangene vom Januar 1942 !


 
philapit Am: 13.02.2013 19:27:02 Gelesen: 216918# 87 @  
Kriegsgefangenenkarte oder ? vom 31.1.45

Bin gerade in Schreiblaune und so bitte ich einen Sammlerfreund mit russisch-Kenntnissen mir die Karte vom 31.1.45 zu übersetzen. Abgestempelt in Remscheid. Es handelt sich um eine Antwortkarte mit russischem Vordruck. Ist es Kriegsgefangenenpost? Schon mal vielen Dank!

Mit freundl.Gruss
philapit



[Beitrag redaktionell verschoben am 16.02.13]
 
Marcel Am: 17.02.2013 23:42:35 Gelesen: 216783# 88 @  
@ philapit [#87]

Hallo - mein Russisch ist schon etwas eingerostet, aber dennoch will ich es versuchen - zumindest den Sinn des Inhaltes wiederzugeben.

Schatz Tamara!
Sie glaubt nicht, dass den Beiden etwas passiert ist, obwohl sie sie in der Stadt verloren hat, will sie schreiben. Sie weiss nicht ihr lieben, obwohl Krieg ist, das wir aufeinander zu fahren können. Irgend etwas ist zu Hause in meiner Heimat und meinem Geburtsort passiert. Hat sie gehört von Freunden. ..........?
Vergessen Sie nicht, Ihren Freunden das zu erzählen, getreu nach dem Motto "Alter Freund, gleich neuer Freund".
Sie lebt und die Arbeit hier erfolgt getreu dem Motto "Eine Hand wäscht die Andere". Nun ist es Zeit die Lieben zu grüßen mit einem Hallo an alle.


Mehr vermag ich nicht zu entziffern, aber ob Du die Karte als Kriegsgefangenenpost einordnen kannst?

Gruß Marcel
 
philapit Am: 18.02.2013 07:41:20 Gelesen: 216753# 89 @  
@ Marcel [#88]

Hallo Marcel!

Danke für die ca. Inhaltsangabe. Reicht mir schon. Es ist wohl keine Kriegsgefangenen Post. Ich vermute Fremdarbeiter Post, daher der russische Text auf der Ganzsache.

Vielen Dank
Philapit
 
juni-1848 Am: 15.03.2013 20:13:24 Gelesen: 215672# 90 @  
@ Totalo-Flauti [#77]

Der R2 ZURÜCK-Stempel macht einen klaren deutschen Eindruck. Wurden solche Stempel in den Lagern verwendet oder kann ich davon ausgehen, dass der Stempel erst wieder im Deutschen Reich abgeschlagen wurde

Ich erinnere mich an diesen Stempel "Zurück..." mit der Ziffer "11" - auf einem Brief NACH Leipzig. Das Bild habe ich kürzlich gelöscht: Darf hier eh nicht gezeigt werden, da der Brief nicht mehr in meinem Besitz.

Schönes Wochenende.
 
Richard Am: 17.03.2013 08:19:17 Gelesen: 215617# 91 @  
@ juni-1848 [#90]

Darf hier eh nicht gezeigt werden, da der Brief nicht mehr in meinem Besitz.

Alles, was an Marken, Belegen, Stempeln usw. in Deinem Besitz oder Eigentum war oder noch ist, darf gezeigt werden.

Dies gilt selbstverständlich für alle Mitglieder der Philaseiten.

Schöne Grüsse, Richard
 
Germaniafan Am: 07.04.2013 22:26:15 Gelesen: 215089# 92 @  
Karte aus Deutschland nach Frankreich

Schönen guten Abend ins Forum.

Ich habe hier eine Ansichtskarte, bei der ich nicht weiß, was ich davon halten soll. Aber seht selbst.



Ansichtskarte von Melle entwertet einmal Melle 17.6.17 und noch einmal gestempelt Soltau 25.6.17 nach Rue de Pre St.Gervais a Patin http://en.wikipedia.org/wiki/Le_Pr%C3%A9-Saint-Gervais. So weit so gut aber eine Ansichtskarte während des I. WK von Deutschland an den Kriegsgegner nach Frankreich? Zudem zeigt die Karte einen Zensurstempel den ich bisher noch nie gesehen habe. Ich tippe aber auf Soltau.



Bildseite der Ansichtskarte.



Details der Entwertungen.



Detail des Zensurstempels.

Irgendwie stehe ich bei dieser Karte voll auf dem Schlauch. Kann jemand übersetzen, was auf der Karte steht? Auf Eure Meinungen bin ich gespannt.

Schöne Grüße
Guido
 
juni-1848 Am: 08.04.2013 13:19:14 Gelesen: 215040# 93 @  
@ Germaniafan [#92]

Sammlergruß zuvor !

Zum Inhalt:

Es handelt sich um Kriegsgefangenenpost aus dem Lager Soltau eines in Melle arbeitenden Franzosen an seine Freundin: "... Liebste ... ich sende dir eine Ansichtskarte aus dem Land in dem ich derzeit arbeite ... mit Freude habe ich deine Ansichtskarte erhalten und danke Dir dafür ... ich bin bester Gesundheit und hoffe dasselbe für dich ..."

Das Studium der beiden Quellen [http://de.wikipedia.org/wiki/Lager_Soltau] und [http://www.philaseiten.de/beitrag/12057] sollte Deine Vermutungen zu dieser Karte bestätigen.
 
Germaniafan Am: 08.04.2013 14:29:02 Gelesen: 215029# 94 @  
@ juni-1848 [#93]

Vielen Dank für Deine Hilfe.

Mich hat verwundert, daß die Karte frankiert wurde und keinerlei Hinweis auf eine Kriegsgefangenenpost vorhanden ist. Ich bin davon ausgegangen, daß Kriegsgefangenenpost portofrei war, wenn sie entsprechend gekennzeichnet wurde. Da diese Karte nicht als Kriegsgefangenenpost gekennzeichnet ist, wäre nur noch zu klären, warum die Marke zwei mal entwertet wurde. Hatte der Gefangene vielleicht versucht, die Karte beim ersten mal unzensiert zu verschicken ?

Schöne Grüße
Guido
 
doktorstamp Am: 08.08.2013 16:31:05 Gelesen: 211519# 95 @  
@ Totalo-Flauti [#77]

Teile der Betreuung der Deutschen Kriegsgefangenen und Internierten im Ersten Weltkrieg wurden von der CVJM unternommen. Überwachung, Vernehmungen usw. waren wie zu erwarten von den Militärbehörden erledigt. Das Wohl der Gefangenen oblag der CVJM und anderer christlichen Wohlfahrtsverbände, hierzu berufen waren Deutsche Einsiedler, wenn sie noch nicht interniert worden waren. Keine Deutschen Frauen waren im WK1 interniert.

Auf der Insel Man waren am Beginn des Krieges zwei Lager aufgestellt, im wesentlichen haben sie Häuser, Pensionen, und Hotels für die Dauer des Krieges beschlagnahmt/angeeignet.

[1]http://www.isle-of-man.com/manxnotebook/famhist/genealgy/intern.htm

Der Link ist auf Englisch.

Eine Auflistung der Gefangenenlager für Militärpersonal ist etwas schwieriger aufzutreiben, überall im Internet findet man etwas, aber keine Gesamtauflistung.

[2]http://www.badsey.net/past/pows.htm

Ein Leitfaden von all dem was ich im Internet gefunden habe, generell scheinen die Lager im Oktober 1919 aufzuhören. Von diesem Tatbestand sind die Deutschen sicher zur Kenntnis gesetzt worden, daher vermute ich in diesem Fall die Karte hat niemals England erreicht und ist von den Deutschen, wohl die Sachen bewußt, einfach Retour geschickt.

mfG

Nigel
 
Sachsendreier53 Am: 09.08.2013 17:19:08 Gelesen: 211445# 96 @  
Nichts spektakuläres dieser Absenderfreistempel. Das Kuvert habe ich schon seit 2003. Die Rückseite hat keine Abstemplung.

Wer kann zu diesen Stempel eine Aussage machen ?



mit Sammlergruß,
Claus
 
Sachsendreier53 Am: 05.09.2013 13:44:51 Gelesen: 210745# 97 @  
Gebührenfreie Informationskarte vom Präsidium des Bayerischen Roten Kreuz, Abteilung Fürsorge.

Die Karte wurde aus 22 München am 18.1.1949 nach (10b) Luppa bei Dahlen in Sachsen gesandt.



mit Sammlergruß,
Claus
 
volkimal Am: 02.10.2013 21:06:48 Gelesen: 210065# 98 @  
Hallo zusammen,

diese Karte an meinen Großvater kommt von einem früheren Studenten von Großvater:



Heinz Kleinsorg war im September 1945 in kanadischer Gefangenschaft. Nach dem Gildebrief Nr. 156 war das Lager 132 in Medicine Hat. Dieses liegt ca. 3.000 km vom "Base post office" in Ottawa entfernt.

Diese Notpostkarte mit Zusatzfrankatur von Großvater an Heinz Kleinsorg gibt mir noch einige Rätsel auf.



Aus dem Heft Philatelie und Postgeschichte 164/1996 habe ich seinerzeit notiert:

Vor der offiziellen Auslandsposteröffnung zum 1. April 1946 waren Briefe und Karten an Kriegsgefangenenlager und Internierungslager möglich, mussten mit dem Portosatz des Deutschen Reiches ... freigemacht werden, das heißt mit 15 Pfennig für Karten und 25 Pfennig für Briefe.

1) Wer kann genaueres dazu sagen, was es bedeutet, dass die Post in die Lager "möglich" war? Für welche Lager oder in welche Länder war Post im Dezember 1945 möglich?

2) Weshalb wurde die Karte nach Kanada zurückgewiesen?

3) Mussten damals alle Briefe bzw. Karten freigemacht werden?

Viele Grüße
Volkmar
 
Dudley Am: 25.10.2013 19:58:28 Gelesen: 209321# 99 @  
Von den Belegen der Tsingtauer Kriegsgefangenen in meiner Sammlung stelle ich heute einen besonderen Geldbrief zur Diskussion.

Es handelt sich dabei um einen Geldbrief der Deutsch-Asiatischen Bank in Yokohama an den Kriegsgefangenen Heinrich Kunz im Lager Narashino. Die Tsingtauer Kriegsgefangenen wurden von den Japanern in 18 Lagern in Japan von 1914-1919 gefangen gehalten, eines davon war Narashino.



Meine Frage wäre: Wie kann ein derartiger Geldbrief bei einer Ausstellung beschrieben werden?

Für Anregungen einer gezielten Beschreibung bin ich dankbar,

Gruß Gerhard
 
volkimal Am: 31.05.2014 11:17:55 Gelesen: 204861# 100 @  
Hallo zusammen,

ich habe gerade damit begonnen, die wechselhafte Geschichte von der Gefangenschaft der Missionarsfamilie Hübner aus Deutsch-Ostafrika zu erzählen. Ihr findet sie ab heute und in den nächsten Wochen beim Thema "Belege aus der eigenen Familiengeschichte". Der erste Beitrag zur Gefangenschaft ist:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=86381

Was Familie Hübner vorher erlebt hat findet ihr bei selben Thema ab Beitrag 57.

Viele Grüße
Volkmar
 
Wim Ehlers Am: 31.07.2014 08:57:49 Gelesen: 203317# 101 @  
Auf dem letzten Philaseiten-Tauschtreff in Essen erhielt ich einige Belege zum Thema Kriegsgefangenenpost. Der Kriegsgefangene stammt aus Essen-Altenessen und war untergebracht in Großbritannien, dort im Camp 31 in Stratford-on-Avon. [1]





Beste Grüße
Wim

[1] http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_World_War_II_prisoner-of-war_camps_in_the_United_Kingdom
 
Roda127 Am: 31.07.2014 19:49:26 Gelesen: 203256# 102 @  
Hallo zusammen,

kann leider nichts dazu finden.

Ich habe hier 2 Briefe von einem Kriegsgefangenen aus einem Lager in "Polen ?" an seine Familie in Lichtenfels / Oberfranken.

Wie erfolgte die Beförderung derselben. Durch die Post oder anderweitig, der Brief zeigt keinerlei Postvermerke. Würde mich über eine Antwort freuen.

Beste Grüße
Roda127


 
Wim Ehlers Am: 31.07.2014 20:07:54 Gelesen: 203251# 103 @  
Weitere Post nach Altenessen.





Beste Grüße
Wim
 
dingo Am: 31.07.2014 20:59:55 Gelesen: 203229# 104 @  
@ DL8AAM [#80]

Hallo Thomas!

Nach Deiner Anfrage Nov. 2012 habe ich mal einen Beleg (um die 12 x 9,6 mm ) vom Knockaloe Camp Isle of Man abgebildet. Nehme an aus dem 1. Weltkrieg.

Gruß Dingo


 
Wim Ehlers Am: 01.08.2014 02:36:12 Gelesen: 203202# 105 @  
@ dingo [#104]

Hallo Dingo,

schön, dass Du den Zusammenhang meiner Beiträge aus dem Kriegsgefangenen-Lager in Stratford-on-Avon mit einer Antwort auf einen Beitrag unterbrechen musst, der zwei Jahre alt ist! So macht das Arbeiten innerhalb eines Themas wirklich Spaß: Ein gehöriges Durcheinander entsteht!

Deswegen beende ich meine Beiträge zu diesem Thema mit einer weiteren Karte und einem Brief nach Altenessen.







Beste Grüße
Wim
 
dingo Am: 01.08.2014 13:12:20 Gelesen: 203158# 106 @  
@ Wim Ehlers [#105]

Hallo Wim!

Ich kann in diesem Forum machen was und wie ich es will, alles ist falsch, wie ich es auch immer anpacke. Was habe ich nun wieder falsch gemacht? Ich soll angeblich den Zusammenhang Deiner Beträge unterbrochen haben. Wenn es so ist, so Bitte ich um Entschuldigung, ich war mir dabei keiner Schuld bewusst.

Vielleicht hätte ich es so wie Einstellung [#102] zwischen Deiner [#101] und [#103] machen müssen: – kann leider nichts dazu finden. Ich habe hier 2 Briefe von einem Kriegsgefangenen aus einem Lager in "Polen ?" an seine Familie in Lichtenfels / Oberfranken. –

Ich nehme an, dass dieses auch nicht zu Deinen Beiträgen passt.

Mir ist der Beleg von Man vor einigen Tagen in den Händen gekommen. Gestern Abend nun habe ich das Thema Kriegsgefangenenpost geöffnet und als erstes den Beitrag von Man gesehen. Der erste Satz begann nun mit: Leider habe ich keinen echten Beleg gesehen. Nun habe ich (wenn die Anfrage auch schon älter war) den Beleg gescannt und eingestellt. Ich wollte DL8AAM einen Beleg zeigen und die Einstellung war an ihm gerichtet. Thema Kriegsgefangenenpost: Oder hätte ich meinen Beitrag wie Beitrag [#102] einstellen sollen?

Wim, Du kannst nun meine Entschuldigung annehmen oder nicht. Ich will keinen irgend wie ärgern. Auch bestrafst Du all die anderen, die Deine Einstellungen verfolgen.

Gruß Dingo
 
DL8AAM Am: 01.08.2014 14:54:07 Gelesen: 203142# 107 @  
@ dingo [#106]

Dingo,

nein, hast absolut nichts falsch gemacht!

Das Thema ist für alle da, die etwas zum Thema beitragen können und wollen, egal, wie alt das Ursprungsposting sein sollte. Gerade, wenn ein Thema längere Zeit unbeschrieben ist und es somit zwischenzeitlich nach ganz ganz unten in den Keller gerutscht ist, kommt es sehr oft vor, dass wenn es durch aktuelle Beiträge wieder reaktiviert wurde, man auch ältere Postings wieder auf den Schirm bekommt. Man darf auch auf 10 Jahre alte Fragen jederzeit noch antworten. Damit man gleich erkennt, welcher Beitrag sich auf welchen bezieht, haben wir das @, das hast Du sauber gesetzt. Alles gut. Wir haben bis auf ein-zwei Ausnahmen auch keine Privat-Themen in denen nur speziell zugelassene Mitglieder schreiben, der Rest nur lesen darf und bei denen macht es auch Sinn (Neuheitendokumenmtationen etc.). Wenn man meint, das Beiträge am besten "alleine" und besser strukturiert bzw. abgegrenzt von anderen stehen sollten, macht man einen neuen thematisch "eingeschränkteren" Thread auf. Auch dafür kann es sehr gute Gründe geben, besonders wenn man genug Material hat, den neuen Faden längere Zeit weiterspinnen zu können. So können auch fruchtbare (Spezial-) Diskussionen entstehen. Dieses Thema hier nennt sich aber ganz allgemein "Kriegsgefangenenpost", da kann ich einzelne aalandische, über deutsche bis zu zimbabwische Sendungen - egal aus welchem kriegerischen Konflikt - zeigen, selbst Belege aus dem Gallischen Krieg mit Caesars Originalunterschrift wären jederzeit vollkommen gleichberechtigt möglich und höchst willkommen.

Einen irgendwie gearteten "Sperrverwerk" von Wim ("die folgenden 5-6 Beitragsplätze sind für mich reserviert, d.h. eine Woche Schreibverbot für den Rest des Forums") habe ich auch nicht gelesen. Selbst wenn so etwas gewollt möglich wäre, woher hättest Du es denn wissen sollen, dass noch mehr kommen? Also mach Dir bloss keine Gedanken! Und, Danke für Deinen Beleg!

Beste Grüße
Thomas
 
dingo Am: 01.08.2014 15:37:37 Gelesen: 203133# 108 @  
@ DL8AAM [#107]

Hallo Thomas!

Möchte mich herzlich für Deinen Beitrag bedanken. Du hast mich wieder etwas aufgerichtet. Wie ich schon schrieb, war ich mir keiner Schuld bewusst und mir wurde eine Schuld zugewiesen, auf Kosten der anderen. Auch war ich schon soweit, keine Einstellungen im Forum mehr zu tätigen, um nichts falsch zu machen. Wenn das im Forum öfters vor kommt und einen eine Schuld zugewiesen wird und wie ich, es nicht gleich weg stecken kann. So kann es passieren, dass dadurch wenige Einstellungen vorgenommen werden.

Nochmals vielen Dank.
Gruß Dingo
 
sotos Am: 01.08.2014 20:51:43 Gelesen: 203097# 109 @  
@ Concordia CA [#9]

Hallo Concordia,

einen Brief der Deinem ähnlich ist habe ich auch, der Unterschied ist, dass mein Brief mit Kastenstempel ist und deiner mit Offizierstempel.

Grüße


 
DL8AAM Am: 25.08.2014 20:38:20 Gelesen: 202299# 110 @  
Kaum ist man einmal wieder eine Woche im Kurzurlaub und schon landet etwas recht interessant Zwielichtiges im Briefkasten

Umschlag der US Post USPS mit Eindruck " CORRESPONDANCE DES PRISONNIERS DE GUERRE / FRANC DE PORT - ÉTATS-UNIS", was soviel bedeutet wie "Portofreie Kriegsgefangenensendung aus den USA". Der Brief mit Zudruck des POW-MIA Logos [1] trägt keinerlei Absender. Beigelegt waren Fotokopien zum Thema UN-Feindstaatenklausel [2] inklusive eines Spiegelartikels aus der Ausgabe 39/1968 [3]. Es handelt sich sogar um Ausdrucke des Artikels aus eben diesem SPIEGEL-Onlinearchiv (erkennbar an den Rasterungen - insbesondere bei den Bildern - , die der SPIEGEL beim seinerzeitigen Scannen seiner Altmagazine selbst hinzugefügt hat).



Das gesamte kommt mir doch sehr komisch bzw, sehr Zwielichtig vor:

1. Sendungen aus den USA tragen in aller Regel immer eine schwarze Strichkodierung der amerikanischen Post USPS.
2. Der Inhalt ist im europäisch-deutschen DIN A4-Format und nicht in der sonst (bedeutend breiteren) amerikanischen Business-Briefgröße, deshalb auch der rechte Knick.
3. Der alte Luftpostaufkleber "Label 19-B" (Version Januar 2002) wurde wiederverwendet, er trägt - am Rand noch gut erkennbar - noch Reste eines USA-typischen, braun-orangefarbenen Umschlags von dem er abzogen wurde (beim Anlüpfen zusätzlich bestätigt).



Als guter "moderner Philatelist" ist es ja immer eine der elementaren Hauptaufgaben in möglichst viele Adressbanken zu gelangen, um täglich gleich mit kistenweise Werbesendungen - mit zeitnah (hoffentlich) interessanten neuen modernen Frankturen - beglückt zu werden. Aus diesem Grund verteilt man natürlich die eigene Adresse sehr großzügig - auch international - auch im Internet. ;-) Bei amerikanischen Listen trage ich mich (um auf den ersten Blick nicht gleich als 'Nichtzielgruppe' geoutet zu werden) im City-Feld mit "GOETTINGEN-GERMANY" und unter 'Staat mit ZIP' als "ND 37085" (ND für Niedersachsen, hi), aber nie mit dem offiziellen ISO 3166-2 Kürzel "NI", ein. Also dürfte die Sendung nicht aus einer dieser Einträge generiert worden sein.

Das Adresslabel (89 x 41 mm) stammt von einem Thermo(direkt)drucker, ähnlich der deutschen Digitalmarken (75 x 40 mm großen Filial-Frankturlabels von TOSHIBA TEC Geräten) der DPAG, siehe auch die dafür typischen schwarzen Schlieren. Das verwendete Format gibt es (u.a.) von/für Dymo LabelWriter.

Ich vermute, dass diese Sendung a) nicht den Weg über die bzw. aus den USA genommen hat (auch wenn die Anschrift amerikanisiert wirkt/wirken soll) und es sich b) um keine echte Kriegsgefangenensendung handelt, oder liege ich hier etwa falsch? ;-)

Der Umschlag der Marke "ReadyPost™" selbst - ReadyPost ist ein Warenzeichen der USPS [4] - mag vielleicht noch authentisch sein (?), auch der Zudruck könnte noch echt sein (?)(Kennt jemand derartige Bedarfsbelege?), die Gesamtheit aber dürfte eine "Ganz-Fälschung" darstellen, die irgendwie bzw. irgendwo in das UPU-System (bei der DPAG?) eingeschleust wurde. Der Umschlag trägt die typische orangene Kodierzeile der DPAG.

Ich kannte solche bzw. ähnliche Propaganda-Postsendungen eigentlich nur aus dem Zweiten Weltkrieg. Wer aber heute dahinter stecken mag, ist mir noch gänzlich unklar. Bisher finden sich auch noch keine Meldungen im Internet (z.B. bei den Aufregern der Spam-Wächterbewegung etc.) hierzu, falls es sich um eine größere Aktion handeln sollte. Der wiederverwendete Luftpostaufkleber dürfte aber eigentlich gegen ein Massenmailing sprechen. Wenn aber doch ..., ... wenn man aber die Gruppen in denen die "UN-Feindstaatenklausel" noch heute ein Thema ist anschaut, könnte man eine bzw. inzwischen sogar zwei mögliche Richtungen (aus Deutschland selbst) denken. Eine Herkunft aus den USA schließe ich eigentlich aus den oben genannten "Kennzeichen" vollkommen aus.

Aber was unsere Post so alles ohne Kontrolle nun zustellt. Aber wer weiss, welche Aktivisten heimlich und bisher unentdeckt in irgendein Postamt eingebrochen sind und dort einen Postsack zurückgelassen haben, hi Oder vielleicht hat sich auch nur irgendein Spassvogel hier, einen gut gemachten Joke geleistet. Los Gesteht! ;-)

Hat jemand weitere Infos zu dieser sehr sehr wahrscheinlich gefälschten Kriegsgefangenensendung?

Gruß
Thomas

[1]: http://de.wikipedia.org/wiki/POW/MIA-Flagge
[2]: http://de.wikipedia.org/wiki/UN-Feindstaatenklausel
[3]: http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/45935451 & http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/45935452
[4]: https://store.usps.com/store/browse/subcategory.jsp?categoryId=readypost-shipping
 
hajo22 Am: 23.09.2014 10:52:35 Gelesen: 201454# 111 @  
Britische Zone Köln

Kriegsgefangenen-Postkarte nach England vom 1.12.45 aus Köln. Die Postkarte ist mit 15 Pfg. AM-Post (dt. Druck Mi.Nr. 24) als Auslandspostkarte frankiert. Die sonst portofreie Kriegsgefangenenpost war nach England zu frankieren (nach den bisherigen/alten Portotarifen der ehemaligen dt. Reichspost).

Rückseite roter Lager-Zensurstempel.



Schönen Tag.
Jochen

[Beitrag redaktionell kopiert aus dem Thema "Alliierte Besetzung: Belege aus dem Dezember 1945"]

Wer sieht sich die Beiträge [#99], [#102] und [#110] an und kann diese vielleicht beantworten ?
 
Wachauer Am: 21.12.2014 23:43:35 Gelesen: 199245# 112 @  
Hallo Sammlerfreunde,

heute habe ich diese zweisprachige Karte erhalten:



Es handelt sich um eine portofreie Kriegsgefangenenpost, mit der im Oktober 1944 durch den Gfr. Klausberger an seine Familie gemeldet wird, dass er nicht verwundet in US - Gefangenschaft geraten ist.

Ein vierzeiliger Stempel in deutscher Sprache "Adresse folgt nach Ankunft in einem beständigen Gefangenenlager" und ein violetter ovaler Prüfstempel der US-Army sind auf der Karte abgeschlagen.

Es dürfte sich um einen amerikanischen Vordruck handeln.

Gibt es hier Experten, die mir zur Beschreibung dieser Karte mehr Information geben können?

Zum Beispiel verwundert mich, dass auf der Karte der Verband des gefangenen Soldaten angegeben ist (leider kann ich das aber nicht entziffern).

Vielen Dank im Voraus und
herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
Stefan Am: 06.01.2015 10:42:15 Gelesen: 198778# 113 @  
Nachfolgend einige Beispiele für moderne Sendungen aus den (mutmaßlich) letzten 25 Jahren, welche als "Kriegsgefangenenpost" deklariert wurden und zumindest in den drei letzten Fällen Portofreiheit genossen.

@ Sachsendreier53 [#96]

Nichts spektakuläres dieser Absenderfreistempel. Das Kuvert habe ich schon seit 2003. Die Rückseite hat keine Abstemplung. Wer kann zu diesen Stempel eine Aussage machen ?

Mir liegen selbst mehrere derartige Belege vor. Es handelt sich hier m.E. nicht um einen Stempel sondern um einen Eindruck analog den "Entgelt bezahlt"-Vermerken. Anhand vorliegender Belege ließen sich (bisher) zwei verschiedene Typen feststellen, wobei die Reihenfolge mangels Datierbarkeit der Belege willkürlich ist:



Eindruck rechts oben in rot "KRIEGSGEFANGENENPOST / GEBÜHRENFREI / SERVICE DES PRISONNIERS / DE GUERRE"; es liegen keine sonstigen Frankiermerkmale (Absenderfreistempel oder Briefmarken usw.) vor



Eindruck rechts oben in rot "SERVICE DES PRISONNIERS / DE GUERRE / KRIEGSGEFANGENENPOST / GEBÜHRENFREI"; es liegen keine sonstigen Frankiermerkmale (Absenderfreistempel oder Briefmarken usw.) vor

@ philapit [#81]

Hier 2 Belege Kriegsgefangenpost-Auskunftstelle über Kriegsgefangene. 1 x Blanko mit Fragebogen und 1x gelaufen München 24.2.1960 (15 Jahre nach Kriegsende). Wie lange war eine Auskunft möglich? Bedanke mich schon mal für Eure Hilfe!

Auskünfte über Vorgänge aus der Zeit des zweiten Weltkriegs zu erhalten, war noch jahrzehntelang möglich, siehe nachfolgende Beispiele. Ob heute noch Auskünfte erteilt werden, entzieht sich meiner Kenntnis:



Portofreie Sendung des internationalen Suchdienstes vom 22.09.1992 aus 3548 Arolsen mit zusätzlichem Handstempel "Interniertenpost - Service des internés"; der Absenderfreistempel von Pitney Bowes mit der Kennung E841544 selbst weist keine Nominale auf



Portofreie Sendung der deutschen Dienststelle (WASt) = "Auskunftsstelle für Wehrmachtsnachweise" vom 22.08.1990 aus 1000 Berlin 51 mit zusätzlichem Eindruck in schwarz "Kriegsgefangenenpost / Service des prisonniers / de guerre / Gebührenfrei"; der Absenderfreistempel aus Berlin (West) von Stielow/Neopost mit der Kennung H020053 selbst weist keine Nominale auf



Portofreie Sendung der deutschen Dienststelle (WASt) = "Auskunftsstelle für Wehrmachtsnachweise" vom 02.09.2002 aus 13405 Berlin 510 mit zusätzlichem Eindruck in schwarz "Kriegsgefangenenpost / Service des prisonniers / de guerre / Gebührenfrei"; der Absenderfreistempel von Stielow/Neopost mit der Kennung H024304 selbst weist keine Nominale auf; die Währung im Wertrahmen des Absenderfreistempels läuft bereits auf Euro

Im Gegensatz zu den Belegen in einem weiteren Thema (1) handelt es sich bei den in diesem Thema gezeigten Sendungen um entsprechende Bedarfspost.

Gruß
Pete

(1) http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=98760#M15
 
Taschentuch Am: 06.01.2015 20:44:23 Gelesen: 198693# 114 @  
Hallo Sammlerfreunde,

interessantes Thema mit sehr schönen gezeigten Belegen, vielen Dank dafür.

Wegen meinem Interesse an meiner Heimatstadt habe ich zwangsläufig auch Kriegsgefangenenpost in meiner Sammlung. Mein schönster Beleg, den ich in einem anderen Forum bereits gezeigt hatte, durfte auf der Suche nach seinem Empfänger die Kriegsgefangenenlager Munsterlager, Soltau (das seinerzeit größte Lager), Münster I, Münster II sowie Münster III durchlaufen. Danach ging es wieder zurück nach Zeist.

Gruß aus der Lüneburger Heide
Michael


 
Fips002 Am: 09.01.2015 12:36:42 Gelesen: 198557# 115 @  
Karte an einen deutschen Kriegsgefangenen im Kriegsgefangenenlager Ahmednagar/Indien aus Pforzheim, 31.5.1917. In Emmerich wurde die Karte geprüft und freigegeben.



Gruß Dieter
 
Stefan Am: 06.02.2015 22:39:49 Gelesen: 197711# 116 @  
Als Ergänzung zum Beitrag [#113] nachfolgend weitere moderne Belege:



Sendung vom 22.02.1968 des Bürgermeisteramtes Forchheim, adressiert an die "Deutsche Dienststelle (Wast)" in Berlin (West) und per Schreibmaschinenschrift deklariert als "Kriegsgefangenenpost / Gebührenfrei"; Belege des Absenders Wast selbst werden in Beitrag [#113] gezeigt



nicht datierbare Sendung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und mittels Gummihandstempelabschlag versehen mit "Gebührenfrei / Kriegsgefangenensache / Auskunftsstelle für Kriegsgefangene"

In Beitrag [#113] wurde eine C6-Sendung vom 22.09.1992 mit der vierstelligen Postleitzahl 3548 aus Arolsen gezeigt. Dieser Dienst bestand auch nach der Einführung der fünfstelligen PLZ (01.07.1993) fort:



Portofreie Sendung des internationalen Suchdienstes vom 15.08.1994 aus 34454 Arolsen mit zusätzlichem Handstempel "Interniertenpost - Service des internés"; der Absenderfreistempel von Pitney Bowes mit der Kennung E841544 selbst weist keine Nominale auf

Gruß
Pete
 
eswareinmal Am: 19.04.2015 17:38:37 Gelesen: 195121# 117 @  
Hallo Sammler,

in dem Brief steht etwas von Afrika bzw. das derjenige noch dort ist. Wurde der Brief über Amerika nach Deutschland gesendet?

Nette grüße


 
doktorstamp Am: 19.04.2015 19:10:21 Gelesen: 195102# 118 @  
@ eswareinmal [#117]

Camp Concordia ist in Kansas, USA.

mfG

Nigel

[1] http://en.wikipedia.org/wiki/Camp_Concordia
 
Marcel Am: 19.04.2015 22:50:06 Gelesen: 195061# 119 @  
Hallöle!

Hier ein Brief aus Shrewsbury/England Anfang 1917 nach Bachra bei Kölleda von Franz Nürnberger an seinen Vater dem Lehrer.



Die Mutter Marie antwortet per Bahnpost vom 30.05.1917, dieser wurde durch die Postprüfungsstelle (Auslandstelle Emmerich) freigegeben, geöffnet und zensiert durch die Briten.



Offentsichtlich sollte Franz England erkunden. Ein Brief aus Pattishall-Towcester vom 04.12.1918 an Marie.



Und der letzte von der prisoners of war company France aus London vom 25.05.1919, ebenfalls an Marie.



schöne Grüße
Marcel
 
eswareinmal Am: 20.04.2015 04:58:32 Gelesen: 195039# 120 @  
@ doktorstamp [#118]

Danke für die Hilfe und den Link.

Also handelt es sich um Post von einem deutschen Kriegsgefangenem aus dem 2. Weltkrieg, der in Afrika gefangen genommen wurde und in ein Lager in Amerika (Kalifornien) gebracht wurde.

Warum der Brief nun von New York losgeschickt wurde, versteh ich nun nicht. Sammelt jemand von Euch diese Briefe ?

Nette Grüsse Mike
 
hajo22 Am: 25.05.2015 18:51:30 Gelesen: 193481# 121 @  
Bei dieser polnischen Vordruck-(Korrespondenz-)Karte, die - nach dem Text auf der Rückseite - ursprünglich eine Doppelkarte war (also mit Frage-/Antwortteil) bin ich mir nicht sicher, ob es sich überhaupt um eine Kriegsgefangenen-Sendung handelt. Bekanntlich waren diese i.d.R. portofrei. Die Karte ist aber mit 3 Zloty frankiert. Sie ging aus Kattowitz nach St. Leonhardt/Österreich und zeigt vorder- und rückseitig einen amerikanischen, in Österreich verwendeten Zensurstempel.

Die auf der Vorderseite der Karte ersichtliche Zahl "3246" dürfte die Nummer eines polnischen Zensoren sein. Den roten Kastenstempel links oben: "C.R.II." kann ich nicht deuten.

Meine Vermutung: Post aus einem Internierungs-, Straf- oder Kriegsverbrecherlager.



Wer weiß im Forum dazu etwas?

VG, hajo22
 
Fips002 Am: 19.07.2015 12:02:51 Gelesen: 191577# 122 @  
Kriegsgefangenenbrief aus dem Kriegsgefangenenlager Würzburg nach Bern/Schweiz.

Stempel auf der Vorderseite des Briefes: Kriegsgefangenenlager Würzburg-Postprüfstelle/ geprüft F.I.

Ankunftstempel Bern 9.11.16 Briefträger

Gruß Dieter


 
Günther123 Am: 21.02.2016 17:36:46 Gelesen: 182081# 123 @  
Hallo Sammelfreunde,

Kriegsgefangenenpost aus Russland:

Wer kann mir zu den Stempeln auf den Belegen weiterhelfen? Wo wurde welcher Stempel/blaue Schrift angebracht, und welche Bedeutung hatten diese? Es wäre schön auch eine Information zum Wert zu bekommen.

12. und 18. Oktober 1916 von Orenburg nach Wien:





11. März 1917 und 23. April 1917 von Turkestan nach Wien:





Vielen Dank und lg
Günther
 
horstfranz Am: 08.06.2016 01:44:53 Gelesen: 175732# 124 @  
@ Marcel [#119]

Ich habe auch so einen Brief aus England, der hat aber weder Stempel noch Marke ?
 
Belgiensammler Am: 08.11.2016 19:19:16 Gelesen: 168140# 125 @  
Kriegsgefangenenpost 1945

Hallo,

ich habe da einen Gefangenbrief von Osnabrück nach GB. Kann mir jemand Näheres zu diesem Brief sagen? Ich google schon seit Tagen, aber leider erfolglos. Da kann nur noch ein Experte helfen. Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen. Übrigens, die Karte ist am Oberrand gezähnt.

Grüsse an alle
Karl


 
briefefan (RIP) Am: 08.11.2016 23:55:19 Gelesen: 168093# 126 @  
@ Belgiensammler [#125]

Hallo Karl,

dies ist eine Antwortkarte von einer Karte, die ein deutscher Kriegsgefangener in der britischen Besatzungszone Deutschlands oder in Großbritannien an seine Angehörigen schreiben durfte. Die Angehörigen konnten die Anwortkarte von der erhaltenen Karte abtrennen, dafür die Perforierung.

Solche Antwortkarten waren in der britischen Zone ab 5.9.1945 zugelassen. Die Postgebühr betrug innerhalb der britischen Zone 6 Pfennig. Nach Großbritannien war die Auslandsgebühr von 15 Pfg. erforderlich, wie auf deiner Karte. Auf der wurde offensichtlich rechts neben der 5-Pfg.-Marke AM-Post eine zweite Briefmarke abgelöst, vermutlich eine 10-Pfennig-Marke.

Quelle: Die Aufnahme des Postverkehrs in Deutschland nach der Bestzung 1945 bis 1949, Wolfgang Strobel, 6. Auflage 2002, Seite 181. Auf Seite 182 ist eine Antwortkarte ganz ähnlich wie deine abgebildet.

Gruß von briefefan.
 
Max78 Am: 09.11.2016 11:18:32 Gelesen: 168074# 127 @  
Hallo zusammen,

nachdem Briefefan hier schon einige sehr interessante Info's bereitgestellt hat, hier noch eine fast identische Karte aus der amerikanischen Zone, genauer gesagt dem Nordseebad Borkum vom 16.11.1945:



Die von Briefefan angesprochene Perforation ist auch hier noch ansatzweise zu erkennen. Nach einer kleinen Recherche konnte ich APO 513 dem 21st General Hospital zuordnen, einem "Feldlazarett", dass bis Ende September 1945 in Frankreich (Mirecourt) aufgeschlagen wurde. Wo sich der Gefangene (Patient) zu dieser Zeit im November befand, konnte ich leider nicht rausfinden. Auch hier wurden 15 Pfennige handschriftlich für das Porto berechnet und bezahlt (taxe percue).

Ich habe auch meine Schwierigkeiten, diese Karten richtig einzuordnen. Es besteht auf alle Fälle auch eine Ähnlichkeit zu den 25-Wort-Karten vom Roten Kreuz, auch wenn der "Verwendungszweck" ein anderer war.

mit Grüßen Max
 
briefefan (RIP) Am: 09.11.2016 16:20:29 Gelesen: 168020# 128 @  
@ hajo22 [#121]

Hallo,

auf den Kriegsgefangenenkarten [#102] ist auch ein Stempel C. R. Ich nehme an, dass es sich bei deiner Karte daher auch um eine Kriegsgefangenenkarte handelt. Mehr zu deiner Karte weiß ich leider nicht.

Gruß von briefefan.
 
Belgiensammler Am: 09.11.2016 18:27:06 Gelesen: 168001# 129 @  
@ briefefan [#126]

Hallo Briefefan,

dass da eine Marke fehlt fällt mir jetzt auch auf. Diese Karte muß also nach England gegangen sein. Kann man das Lager feststellen, wo sich der Gefangene befand? Interessant ist auch der Text auf der Rückseite, den ich hier zeige. Die Karte von Max78 hat den gleichen Vordruck. Vielen Dank für die Antwort.

Karl


 
briefefan (RIP) Am: 10.11.2016 10:56:19 Gelesen: 167947# 130 @  
@ Belgiensammler [#129]

Ich habe mit Google gesucht und genau die Inschrift des ovalen Stempels auf deiner Karte und "1945" eingegeben. Dabei erhielt ich u. a. eine Liste, wo die Kriegsgefangenenlager in England für deutsche Kriegsgefangene während des Krieges lagen, auch für das Lager 678. Ob dieselbe Liste auch für die Zeit nach Kriegsende gilt, weiß ich nicht.

Grüße von briefefan.
 
Belgiensammler Am: 11.11.2016 21:13:31 Gelesen: 167863# 131 @  
@ briefefan [#130]

Guten Abend briefefan,

Bingo, dieser Hinweis ist toll. Eine komplette Liste der Gefangenenlager in England mit weiterführenden Links. Vielen Dank.

Karl
 
Briefmarkentor Am: 11.12.2016 13:23:55 Gelesen: 166367# 132 @  
Eine Postkarte eines Kriegsgefangenen im Stammlager (Stalag) 1 in Barth [1] vom 15. Juli 1944 nach Milwaukee in den USA.



Falls meine Aussagen jetzt falsch sein sollten, bitte ich um Korrektur.

Gemäß Haager Landkriegsordnung war die gewöhnliche Post von und an Kriegsgefangene gebührenfrei. Die abgebildete Postkarte wurde mit der Zusatzleistung Luftpost versendet. Die betrug in die USA 0,40 RM. Dazu duften ausschließlich Briefumschläge und Postkarten mit Aufdruck oder Stempel "Mit Luftpost Par Avion" benutzt werden. Das Aufkleben von Luftpostklebezetteln war verboten. Außerdem war die Gebühr für die Luftpost in bar zu entrichten, die Verwendung von Freizeichen war ebenfalls verboten.

Stellt sich für mich die Frage, wer in diesem Fall die 0,40 RM Gebühr entrichtete?

Die Postkarte wurde mit einem Tarnstempel entwertet. Aus diesem wurden die Ortsangabe und der Unterscheidungsbuchstabe entfernt.



Unten links auf der Vorderseite findet sich noch ein Stempelabschlag "11103 via Stalag Luft 3 / U.S. Censor".
 
Fips002 Am: 15.01.2017 18:32:47 Gelesen: 164487# 133 @  
Brief vom Suchdienst München 6.12.1974 und von dem Landesnachforschungsdienst Kiel, Stempel Lübeck 25.6.1962





Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 01.02.2017 22:10:25 Gelesen: 163896# 134 @  
Brief vom Österr. Rotes Kreuz, Suchstelle Salzburg, Stempel Salzburg 21.4.1950 nach Lobenstein/Thür.



Gruß Dieter
 
volkimal Am: 24.06.2017 17:36:32 Gelesen: 156679# 135 @  
Hallo zusammen,

diese Postkarte hat auf den ersten Blick nichts mit Kriegsgefangenenpost zu tun:



Es handelt sich um eine der nach dem Krieg mit einfachen Mitteln hergestellten Behelfsganzsachen. Diese Postkarten wurden immer nur mit einem Ausgabe-Kontrollstempel verkauft. Der Absender hat die Postkarte in diesem Fall am 31.07.1945 beim Postamt in Heide (Holst.) gekauft und am 07.08.1945 in Meldorf aufgegeben. Der Bestimmungsort war Eggebek (Kr. Flensburg), von wo aus die Karte nach Gelsenkirchen-Buer weitergeschickt wurde. Ich habe die Karte vor ein paar Tagen in einer Wühlkiste gefunden. Für mich ist noch ganz nett, dass sie an unseren frühreren stellvertretenden Direktor ging.

Weshalb die Postkarte zum Thema "Kriegsgefangenenpost" passt, ergibt sich erst aus dem Text:

Meldorf, d. 7.8.45
L.V. Langeweile im Entlassungslager 4 in Meldorf – seit gestern bin ich hier und werde in 2 – 3 Tagen nach München entlassen. Entlausung und Gepäckkontrolle habe ich schon hinter mir – morgen noch ein wenig Papierkrieg und dann abwarten, bis der Transport per Zug losgeht. Gut ¾ der Kompanie sind bereits entlassen u. ich bin froh nun auch bald, nur noch wenige Tage frei zu sein. Halte Dich ran mein lieber, dass Du bald in ein Sammellager kommst und Du wirst dann sehen, wie die Entlassungen laufen. Hier in Meldorf gehen täglich 1000 Mann ins amerikanische Gebiet und bekommen schon hier ihre Entlassungspapiere – prima!! Unmittelbar bevor das Lager anrollt werde ich mich noch einmal melden. Jochen
Lass doch später auch meine Sachen von Sprötze mit zu Dir schicken.
Hast Du jetzt Nachricht von zu Hause?



Entsprechend zum Text der Karte ging sie von einem Kriegsgefangenen an einen anderen Kriegsgefangenen. Im Internet habe ich gelesen "Die Stadt Heide war das Zentrum eines riesigen britischen Gefangenenlagers. Es reichte nördlich des Kaiser Wilhelm Kanals bis zur dänischen Grenze. In Meldorf war das Entlassungslager."

Ob die Karte frankiert werden musste weiß ich nicht. Vielleicht war es für den Absender auch nur einfacher, die Karte bei der Post aufzugeben als sie in dem riesigen Lager zu der entsprechenden Stelle zu bringen. Kann einer von Euch etwas dazu sagen?

Viele Grüße
Volkmar

Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Britische_Sperrgebiete_in_Norddeutschland_nach_dem_Zweiten_Weltkrieg
http://www.forum-der-wehrmacht.de/index.php/Thread/7012-Kriegsgefangenenlager-in-Meldorf-Schleswig-Holstein/
 
Cantus Am: 20.02.2018 04:13:00 Gelesen: 137868# 136 @  
Ich habe hier einen kleinen Posten von Kriegsgefangenenpost, gelaufen im Jahr 1945 mit Poststempeln von New York nach Magdeburg und später nach Wernigerode, da die Empfängerin vermutlich den Wohnsitz gewechselt hatte. Die Karten sind nicht schön, aber vielleicht für Fachkundige oder Heimatsammler interessant. In allen drei Fällen hatte Herr Schwuchow an eine Frau gleichen Namens geschrieben. Der zweiten Karte ist dieser Absender zu entnehmen:



Die Karten wurde in recht zeitnaher Abfolge versandt.



Poststempel vom 11.1.1945



Poststempel vom 18.4.1945.

Wie man der Kartenrückseite entnehmen kann, hatte der amerikanische Zensor etwas gegen einen Teil des Mitteilungstextes.



Postsstempel vom 23.4.1945

Viele Grüße
Ingo
 
gabriele Am: 29.05.2018 14:48:51 Gelesen: 131658# 137 @  
Hallo miteinander,

um die Landes-Geschichte auf ein kleines Gebiet bezogen darstellen zu können, habe ich eine Antwortkarte (?) an einen französischen Kriegsgefangenen (Internierten ?) im Jahr 1941 in Wildberg/Württemberg erworben. Bei meinen Versuch, weitere Hintergrundinformationen zu finden, mußte ich feststellen, dass dieses Lager Wildberg [1] wohl eine unsichere Angabe ist.



Die Karte sieht für mich echt aus, die Bedeutung von Stempel und Notizen kenne ich nicht. Falls die Karte echt ist, wie könnte/sollte ich jetzt weiter vorgehen? Vielleicht die Stadt Wildberg bitten, mir eventuell zu dem Lager bekannte Informationen mitzuteilen? Wenn die Sadtverwaltung heutzutage nichts mehr dazu weiß, könnte die Stadt bei der WASt [2] anfragen?

Wie geht ihr bei solchen fraglichen Ortsangaben vor?

Viele Grüße, Gabi

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Stalag_V_C
[2] https://www.dd-wast.de/de/unterlagen/kriegsgefangenenunterlagen.html
 
10Parale Am: 10.09.2018 20:49:55 Gelesen: 122413# 138 @  
Hier ein weiterer PRISONER OF WAR Brief aus New York vom September 1943. Der Gefangene schrieb den Brief in Afrika, wo die Erntezeit begann. Es ging ihm sehr gut. Von meinem eigenen Großvater weiß ich noch, dass dies nicht immer so war.

Liebe Grüße

10Parale


 
volkimal Am: 01.10.2018 18:49:50 Gelesen: 120960# 139 @  
Hallo Michael,

ein sehr interessantes Kapitel meiner Sammlung ist die Geschichte der Missionarsfamilie Hübner aus Deutsch-Ostafrika. Sie waren Freunde meiner Urgroßeltern. Kurz nach Beginn des Ersten Weltkrieges wurde die Familie interniert. Sie wurden getrennt und durchwanderten verschiedene Gefangenenlager. Am Ende des Krieges befand sich Herr Hübner im Gefangenenlager Sidi Bishr in Ägypten. Frau Hübner war dagegen im Lager Tempe bei Bloemfontein (Südafrika). Hier einer der Briefe aus der Zwischenzeit:



Im Mai 1917 befand sich Herr Hübner in einem Gefangenenlager in Tanga. Das liegt im Bereich von Deutsch-Ostafrika, war aber 1917 von Engländern besetzt. Daher die Absenderangabe Tanga, East Africa. Der Brief geht an Frau Hübner im Internierten Camp in Pretoria (Südafrika). Da Frau Hübner inzwischen aber schon im Lager Tempe bei Bloemfontein war, muss der Brief nach dort weitergeschickt worden sein.

Viele Grüße
Volkmar

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Afrika: Echt gelaufene innerafrikanische Belege"]
 
DL8AAM Am: 02.12.2018 20:44:43 Gelesen: 117117# 140 @  
Heute beim Aufräumen bei meinem Vater gefunden:



Gebührenfreie Kriegsgefangenenpost aus dem Deutschen Reich Richtung Frankreich. Aus dem Offizierslager "Oflag XIII A, Unterlager B" nach Lunel im Département Hérault im unbesetzen Frankreich ("Unbesetztes Gebiet!").



Aptierter Tarnstempel "17.12.40.16-17", mit rotem Freigabestempel "Geprüft D 2 / Oflag XIII A, Unterlager B"

Wenn ich es richtig gefunden habe [1], befand sich das Unterlager B des Oflag XIII A in Nürnberg-Langwasser im Wehrkreis XIII Nürnberg; in Betrieb 8.1940-10.1941.

Gruß
Thomas

[1] https://www.moosburg.org/info/stalag/laglist.html
 
DL8AAM Am: 31.12.2018 04:02:00 Gelesen: 115236# 141 @  
@ Pete [#116]

Als Ergänzung zum Beitrag [#113] nachfolgend weitere moderne Belege (...)

Die Tage beim Entrümpeln gefunden:

Gebührenfrei / Kriegsgefangenensache / Auskunftsstelle für Kriegsgefangene

Absender: Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Northeim (Han); Niedersachsen - aus den Jahren 1972 und 1973 [*]





Kann vielleicht jemand den Text auf der Rückseite lesen, ich erkenne dort nur "Vermisst (...) Ungarn"

Gruß
Thomas

Gibt es diese entgeltfreie Versandform bei der inzwischen privatisierten DPAG heute noch immer? Die entsprechenden Institutionen sind ja weiterhin aktiv.

[*] Im Jahresbericht des DRK Landesverbands Niedersachsen für 2013/2014 findet sich der Passus "Auch der DRK-Landesverband nimmt über das weltweite Suchdienst-Netzwerk sowie die 40 DRK-Kreisnachforschungsstellen in Niedersachsen Suchanträge entgegen.", sowie im der aktuellsten Ausgabe 2016/2017 "Die satzungsgemäße Aufgabe 'Suchdienst und Familienzusammenführung' wird im Landesverbandsbereich Niedersachsen flächendeckend für die Bevölkerung vorgehalten und in den Beratungsstellen in unterschiedlicher Intensität wahrgenommen. In 37 DRK-Kreisverbänden werden Basisleistungen und in den neun Beratungsstellen Aufbauleistungen als Rotkreuzaufgabe erbracht. Zu dem sind 15 DRK-Kreisauskunftsbüros aktiv", d.h. genügend potentielle "Versender" sollten hier noch auf dem Markt sein, alleine hier in Niedersachsen.

https://www.drklvnds.de/fileadmin/Bilder_und_Videos/Abteilung_Kommunikation/Jahresbericht/DRK_JB_2013_v6.pdf
https://www.drklvnds.de/fileadmin/Bilder_und_Videos/Abteilung_Kommunikation/Jahresbericht/DRK_JB_2016_web.pdf
 
Max78 Am: 31.12.2018 12:39:03 Gelesen: 115202# 142 @  
Hallo Thomas,

würde auf Steinamanger und einen Rechtschreibfehler tippen,

lg Max
 
volkimal Am: 08.02.2019 10:46:59 Gelesen: 113026# 143 @  
Hallo zusammen,

heute eine Karte von und eine Karte an Miodrag V. Mihailovic im Offiziersgefangenenlager Oflag XIII-B in Nürnberg-Langwasser:



Weihnachtsgruß von Miodrag V. Mihailovic an seine Eltern, geschrieben am 22.12.1942. Der klare aptierte Stempel ist aber erst vom 31.12.1942 . Der Text ist zum Glück in Deutsch. Er schreibt u.a. "Morgen fahren von hier die Kranken nach Hause." und "Von den amerikanischen Liebesgaben habe ich einen ??? bekommen". Wer kann das fehlende Wort (unterste Zeile) lesen?

Das Lager Oflag XIII-B war ein Lager für jugoslawische Offiziere. Es waren vorwiegend Serben, die in der Balkan-Kampagne gefangengenommen wurden. Im April 1943 wurden mindestens 3.000 serbische Offiziere von Langwasser nach Hammelburg verlegt. Viele waren Mitglieder des jugoslawischen Generalstabs. Ob Miodrag V. Mihailovic auch dorthin kam weiß ich nicht. [1]



Diese Karte an Miodrag V. Mihailovic von seinen Eltern trägt einen Stempel vom Postamt БЕОГРАД 1/BEOGRAD 1 = Belgrad vom 03.03.1943. Im ersten Moment dachte ich, dass er zweisprachig ist. Es ist aber beidemal der serbische Name - einmal in kyrillischer und einmal in lateinischer Schrift. Wie man lesen kann, werden zwischen Belgrad und Nürnberg fleißig Pakete hin- und hergeschickt.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Oflag_XIII-B
 
Altmerker Am: 11.03.2019 22:10:44 Gelesen: 111493# 144 @  
@ Carolina Pegleg [#30]

Als Nicht-Spezialist fiel mir dieser Umschlag in die Hand. Das P.C. ist ja geklärt. Wurde der Brief doppelt geprüft; roter und blauer Stempel?

Interessant finde ich, dass der Brief nach Wilhelmshöhe ging, also nicht weit weg vom Cassel-Lager, dann aber nach Wiesbaden ging.



Gruß
Uwe
 
Latzi Am: 16.03.2019 09:47:47 Gelesen: 111296# 145 @  
@ Altmerker [#144]

Auch wenn ich mich nicht als Spezialist empfinden sollte Dein Beitrag nicht ohne Antwort bleiben. Dem verlinkten Beitrag ist zu entnehmen, dass der Beleg zunächst im Land des Absenders (GB?) zensiert wurde, denn er ging ja ins Feindesland und dann - er kam ja vom Feind - auch im Kriegsgefangenenlager noch einmal von deutscher Seite kontrolliert wurde. Der deutsche Stempel ist hier ja sehr eindeutig.

Der Gefangene dürfte vom Lager Wilhelmshöhe bei Kassel nach Wiesbaden verlegt worden sein.

Grüße
Lars
 
Fips002 Am: 26.04.2019 12:36:23 Gelesen: 109685# 146 @  
Karte von der Kriegsgefangenen-Hilfe Hannover, 5.2.1918 nach Stadthagen.

Die Anfrage zu einem Kriegsgefangenen wurde von Hannover an die zuständige Stelle nach Bückeburg gesandt.



Dieter
 
volkimal Am: 30.05.2019 18:10:09 Gelesen: 108321# 147 @  
Hallo zusammen,

der heutige Beleg trägt keinen Tages- sondern nur einen Zensurstempel:



Hermann Markgraf hat den Brief heute vor 100 Jahren - am 30.05.1919 - im Kriegsgefangenenlager Sidi Bishr in Ägypten geschrieben. Ob der Zensurstempel auch von dem Tag ist, kann ich natürlich nicht sagen.

Hermann Markgraf ist der Vetter meines Großvaters. Im Zivilberuf Pflanzer, war als Leutnant der Reserve bei den Schutztruppen in Deutsch-Ostafrika. Herr Herterich beschreibt in seinem Buch die schwierige Situation in DOA während des Krieges [1]:

Von September 1916 bis November 1917 fanden im Südbereich immer wieder heftige Kämpfe statt. Die alliierten Truppen wurden nun vom Burengeneral van Deventer geführt. Die Versorgung der deutschen Truppe wurde immer schwieriger. Im November 1917 verringerte Lettow-Vorbeck seine Truppenstärke ganz erheblich. Ärzte untersuchten und prüften, wer den Anstrengungen des Buschkrieges weiterhin gewachsen sei. Alle Kranken und schwachen mussten zurückbleiben, als Lettow Vorbeck die Grenze nach Portugiesisch-Ostafrika überschritt um von dort den Krieg weiterzuführen.

In diesem Zusammenhang wurde auch Hermann Markgraf am 6.11.1917 den Engländern krank übergeben. Und auch er kam, wie Herr Hübner, nach Ägypten ins Lager Sidi Bishr.

Viele Grüße
Volkmar

[1] Wolfgang Herterich, DOA Kriegsgefangenen- und Interniertenpost 1914-1920

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Stempel heute vor 100, 150, 200 Jahren usw."]
 
volkimal Am: 12.07.2019 08:03:18 Gelesen: 106332# 148 @  
Hallo zusammen,

diese Postkarte wurde aus Niederländisch-Indien ins Lager Belgaum geschickt.



Wolfgang Herterich schreibt über dieses Internierungslager [1]:

Bis zum Frühjahr 1916 waren in Belgaum ausschließlich Frauen und Kinder interniert. Später wurden einige Ehemänner, die sich in anderen Lagern befanden, nach Belgaum verlegt. Die Höchstbelegung im Herbst 1918 waren 220 deutsche Staatsangehörige.

Die Internierung in dem gesund gelegenen Lager war eine höchst freizügige. Die Internierten mussten sich täglich zum Appell melden. Sie wohnten in festen Steinhäusern, hatten die Möglichkeit selbst zu kochen und erhielten ein Verpflegungsgeld ausbezahlt.


Eine der Familien, die in Belgaum wieder zusammenkam, war die Familie Mensching. Pastor Wilhelm Mensching war als Missionar der Betheler Mission in Ruanda tätig. Während des Krieges war er Sanitäter bei der Schutztruppe und kam bei der Einnahme Taboras im Oktober 1916 in britische Gefangenschaft. Während seine Frau ins Lager Tanga (DOA) kam, war er in Nairobi (Brit. Ostafrika). Im Lager Belgaum in Indien wurde die Familie dann wieder zusammengeführt.

Diese Karte schrieb der niederländischen Missionar J.H. Meerwaldt (Rheinische Missionsgesellschaft) an Pastor Mensching ins Lager Belgaum in Indien. Großvater hatte als Theologe häufig Kontakt mit Bethel und ich nehme an, dass er dort Herrn Mensching kennenlernte.





Der Absender, Pastor Meerwaldt, hatte übrigens die "dankbare" Aufgabe, die sehr kriegerischen Bataker am Tobasee auf Sumatra zu missionieren. Er hat die Karte am 12.07.1919 in Porsea auf der Insel Sumatra (Niederländisch Indien) aufgegeben. Zwei Tage später war sie im 230 km entfernten Medan. Am 26.07.1919 kam die Karte in Belgaum an.

Viele Grüße
Volkmar

[1] Wolfgang Herterich: „Deutsch-Ostafrika Kriegsgefangenen- und Interniertenpost 1914 – 1920“, Selbstverlag 1992
 
GSFreak Am: 10.08.2019 12:17:43 Gelesen: 104798# 149 @  
Ich habe hier einen Faltbrief eines in französischer Gefangenenschaft (Lager in Brest) befindlichen deutschen Obergefreiten, Schreibdatum 05.02.1947; ein leider nur in Bruchstücken lesbarer Zensurstempel.

Meine Frage gilt der Zeichnung. War die bereits aufgedruckt und wurde nur nachträglich handkoloriert oder ist sie gänzlich (evtl. vom Schreiber selbst) als Unikat gezeichnet? In der rechten unteren Ecke der Zeichnung findet sich eine Art Signum (m.E. mit Bleistift geschrieben).



Gruß Ulrich
 
GSFreak Am: 18.11.2019 00:13:22 Gelesen: 99047# 150 @  
@ GSFreak [#149]

Leider hatte sich bisher keiner zu meiner Frage betr. Zeichnung oberhalb des Kriegsgefangenenpost-Textes geäußert.



Auf dem Großtauschtag heute in Koblenz bestätigte mir ein fundierter Feldpostsammler und -kenner, dass das Bild handgezeichnet (Tusche) und handcoloriert sein muss, da ihm ein entsprechender Druck auf solch einem Kriegsgefangenenpostbrief-Formblatt nicht bekannt ist.

Also ist es ein Unikat.

Gruß Ulrich
 
epem7081 Am: 11.04.2020 13:57:50 Gelesen: 93318# 151 @  
Hallo zusammen,

bei der neuerlichen Durchsicht meiner "Familienschatztruhe" habe ich zwischen den zahlreichen Feldpostkarten meines Großvaters aus dem ersten Weltkrieg einen mir besonders interessant erscheinenden Beleg ausgegraben.



Mit dem Stempel AUCH / PRISONNIERS DE GUERRE / * teilt der Absender am 23.1.1915 mit.



Mein lieber College!
Herzlichen Dank für Deine
Zeilen, worüber ich mich sehr
gefreut. Gestern traf auch das
besagte Geld ein wofür ich
herzlich danke. Hoffentlich
geht der Krieg bald zu Ende und
wir sehen uns wieder. Für
heute herzl. Gruß auch an
alle Bekannte. Dein College
Heinz Riehemann

Der weitere Stempel: VERIFIE scheint wohl ein Kontrollstempel (der Lagerverwaltung?) zu sein.

Hat jemand vergleichbares Material und kann etwas zu dem Gefangenenlager mitteilen? Vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Ostergrüßen
Edwin
 
Postgeschichte Am: 11.04.2020 15:19:29 Gelesen: 93306# 152 @  
@ epem7081 [#151]

Hallo Edwin,

das Lager "Auch" im Département Gers war ein Kriegsgefangenen-Stammlager in Frankreich. Darin befanden sich außerdem Offiziere, sowie ein Lazarett.

Viele Grüße
Postgeschichte
 
epem7081 Am: 13.04.2020 13:36:29 Gelesen: 93209# 153 @  
@ Postgeschichte [#152]

Hallo Postgeschichte,

Danke für die aufklärenden Hinweise.



Mein nächster Beleg ist eine Generation jünger. Er stammt von meinem Vater, der Ende des Krieges zunächst in russischer Gefangenschaft und dann in das polnische Arbeitslager gekommen ist. Chorzow (ehem. Königshütte), hier hatten die Gefangenen in den vormals deutschen Kohlenrevieren nun für Polen (und für Russland?) die Kohle zu fördern. An Ostern 1949 wurde er entlassen und konnte zu seiner inzwischen aus Schlesien geflohenen Familie ins Münsterland kommen und Wiedersehen feiern. 1959 ist er dann mit 42 Jahren leider viel zu früh verstorben.

So sorgt das Durchstöbern der "Familienschatztruhe" natürlich auch für nachdenkliche Erinnerungen.

Gesunde Osterwoche wünscht allen
Edwin
 
Pit Am: 06.06.2020 19:35:39 Gelesen: 90649# 154 @  
Hallo zusammen,

dieser Beleg der gut in meine Heimatsammlung "Steinen" passt, fiel mir vor kurzem in die Hände. Natürlich forscht man erstmal ein bißchen, anhand des linken Kastenstempels liest man das der Brief nicht zugestellt werden konnte.

Laut Internet recherche auf genealogy.net wurde Karl Hartman im Oktober 1917 erst vermisst gemeldet, und im August 1918 von Romans verwundet nach Engelberg (denke Schweiz) verlegt worden.

Was bedeutet denn das rote H? Vielleicht kann mir da jemand was dazu sagen.

Und über Romans finde ich auch sehr wenig, vielleicht weiß da auch noch jemand etwas dazu.

Viele Sammlergrüße


 
epem7081 Am: 14.07.2020 00:22:29 Gelesen: 88637# 155 @  
Hallo zusammen,

mindestens ein halbes Jahrhundert nach Ende des 2. Weltkrieges wurde vom DRK Suchdienst München die Portobefreiung als Kriegsgefangenenpost genutzt, wie dieser Beleg vom 30. Mai 1995 ausweist. Inzwischen wurde in den Briefumschlag der entsprechende Vermerk drucktechnisch eingebracht.



Eine gute Nacht wünscht
Edwin
 
Ichschonwieder Am: 05.09.2020 18:59:29 Gelesen: 85873# 156 @  
08.05.1948 - Ein Kriegsgefangener aus der Gefangenschaft in England ist nach Deutschland zurückgekehrt. Von der Beratungsstelle für entlassene Kriegsgefangene bekam er diese vorgedruckte Karte, wo er nur wenige Worte einsetzen konnte. Aber es war zumindest ein Lebenszeichen und das er wieder auf heimatlichem Boden ist.



Klaus Peter
 
Fips002 Am: 08.10.2020 17:38:53 Gelesen: 84281# 157 @  
Kriegsgefangenen-Postkarte aus dem Lager 445 nach Kiel.

Das Lager 445 befand sich in der Westregion im Lager Majowskaja (Georgenburg/Ostpreußen).

In der Westregion befanden sich 30 Lagerverwaltungen mit 315 Einzellager.

Diese Lager befanden sich in den heutigen Staaten Estland, Lettland, Litauen und im Gebiet von Kaliningrsd(Königsberg).



Dieter
 
volkimal Am: 28.10.2020 20:13:53 Gelesen: 83201# 158 @  
Hallo zusammen,

von unserem früheren Vereinsmitglied Fritz Bäuerlein habe ich Karten und Briefe aus seiner Gefangenschaft aus der Zeit 1945/46.



Die erste Karte ist die „Gefangenenmeldung für Kriegsgefangene“. Unten links steht:

„Diese Karte soll von jedem Kriegsgefangenen sofort nach seiner Gefangennahme und bei jedem Adresswechsel gleich nach seiner Ankunft im Lager oder Lazarett ausgefüllt werden.“

Wie man auf der Rückseite lesen kann, befindet sich der Sanitäts-Obergefreite Fritz Bäuerlein in einem amerikanischen Gefangenenlager in Frankreich. Als Ort ist angegeben U.S. Army PWIB France. Wo sich das Lager befand habe ich bisher noch nicht herausgefunden.



Diese Karte – vermutlich das erste Lebenszeichen nach der Gefangennahme – hat er am 1.4.1945. ausgefüllt und an seine Frau nach Lüdinghausen geschickt. Unten links ist ein Maschinenstempel „PASSED BY EXAMINER, BASE 1089 US ARMY“. Oben wurde ein Stempel „COMITE INTERNATIONAL de la CROIX-ROUGE – GENEVE“ abgeschlagen.

Es folgen drei Karten mit derselben Absenderangabe vom 15.4.45, 8.5.45 und vom 22.5.45. Der Text ist immer ähnlich.







Alle drei Karten tragen wieder denselben Maschinenstempel. Zusätzlich steht oben rechts jeweils eine rote Zahl. Vermutlich hat sie der Zensor dort angebracht.



Auf der dritten Karte teilt Fritz Bäuerlein mit, dass er seinen Tintenkulli verloren hat. Er muss sich irgendein Schreibgerät gebastelt haben, denn er schreibt weiter mit grüner Tinte. Die Schrift ist aber sehr ungleichmäßig breit. Auf der dritten Karte wurde ein Teil des Textes beanstandet und geschwärzt.

Kann mir einer von euch sagen, wo sich das Kriegsgefangenenlager befand?

Demnächst geht es weiter.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 02.11.2020 20:30:16 Gelesen: 82877# 159 @  
Hallo zusammen,

es folgt der zweite und letzte Teil zur Kriegsgefangenenpost von unserem Vereinsmitglied Fritz Bäuerlein. Im Beitrag [#158] habe ich als letztes eine Karte von ihm aus dem amerikanischen Lager mit der Bezeichnung „U.S. Army PWIB France“ gezeigt. Sie datiert vom 22.05.1945. Der nächste Beleg, den ich von ihm habe ist erst vom 12. November 1945.





Fritz Bäuerlein befindet sich jetzt in dem französischen Kriegsgefangenenlager № 23 in Saleux im Departement Somme. Mit dem Lager hat sich auch seine Gefangenennummer geändert. Der Brief trägt den Rechteckstempel „Dépôt de Prisonniers de Guerre / CENSURE / Vu № 1“.

Im Brief an seine Frau schreibt Fritz Bäuerlein u.a.: „Bis jetzt habe ich von Euch noch keine Nachricht erhalten und als Weihnachtsgeschenk wünsche ich mir ein Briefchen von Euch.“ Ich weiß nicht, ob sich diese Bemerkung auf die gesamte Zeit der Gefangenschaft oder nur auf das Lager in Saleux bezieht. In der Zeit zwischen April und Mai 1945 scheint er noch keine Post bekommen zu haben.



Auf der Karte vom 8.1.1946 schreibt er: „Ich habe Dir heute eine Paketadresse für ein Paket an mich geschickt. Post habe ich bis jetzt noch keine erhalten“. Es muss grausam gewesen sein, so lange nichts von der Frau und der kleinen Tochter zu hören.



Auf der Karte vom 27.2.1946 heißt es dann endlich: „Deinen lb. Brief vom 2.1.46 habe ich dankend und mit Freuden erhalten. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder.“





Fritz Bäuerlein ist weiterhin Kriegsgefangener im Lager № in Saleux. Im Text des Briefes gibt er allerdings den Ort Forest-l’Abbaye an. Das ist ein kleines Dorf ca. 65 km nordöstlich von Saleux. Der Brief trägt diesmal den Zensorstempel mit der Nummer „Vu № 2“.

Am 8.4.1946 schreibt er u.a. „Den gestrigen Sonntag (meinen Geburtstag) habe ich gut verbracht. Das Wetter war sehr schön und ich habe nachmittags einen schönen Spaziergang in den Wald gemacht. … Ihr könnt mal dem Deutschen Roten Kreuz in Lüdinghausen mitteilen, dass ich als San(itäts)-Dienstgrad immer noch in Gefangenschaft bin und ihnen meine Adresse mitteilen. Hoffentlich werde ich auch bald entlassen und komme zu Euch zurück.“





Der letzte Brief ist vom 21.4.1946. Die Ortsangabe Forest-l’Abbaye ist evtl. bei der Zensur unkenntlich gemacht (evtl. von der Zensur). Beim Absender ist diesmal angegeben „Infirmier“. Google übersetzt es mit „männliche Krankenschwester“. Ich denke aber „Sanitäter“ passt eindeutig besser.

Fritz Bäuerlein schreibt u.a. „Unsere lb. Helga wird heute sicher mit grosser Freude bunte Ostereier suchen. Es ist schade, dass der Vati nicht dabei sein kann.“

Wann Herr Bäuerlein endlich aus der Kriegsgefangenschaft zu seiner Familie nach Hause entlassen wurde kann ich leider nicht sagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
fogerty Am: 11.01.2021 09:59:06 Gelesen: 78366# 160 @  
Eine PRISONER OF WAR - Postkarte vom Camp Atterbury im Bundesstaat Indiana. Dieses Camp wird auch heute noch für militärische Zwecke benutzt. Die Karte wurde am 6.7.1944 geschrieben. Interessant die Adresse - Südtirol Germany ! Wenn mir jemand den Wehrmachtsstempel erklären könnte, wäre ich dankbar.



Grüße
Ivo
 
Lars Boettger Am: 07.03.2021 19:49:35 Gelesen: 74955# 161 @  
Kriegsgefangenenpost 1. Weltkrieg von Bleialf (Eifel) nach Portieres in Frankreich an einen Vizefeldwebel. Interessant ist zum einen der US-Zensurstempel U.S. no. 371, zum anderen der handschriftliche Vermerk "care of Interallied Postal Control Commission in Luxemburg". In Luxemburg waren mindestens zwei alliierte Kontrollkommissionen im Einsatz, einmal die "Postcontrolle" [1], zum anderen die alliierte Kommission für Schmalspurbahnen.

Beste Grüße!

Lars



[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Military_Inter-Allied_Commission_of_Control
 
dietbeck Am: 06.04.2021 19:14:51 Gelesen: 73016# 162 @  
Kann mir jemand mit dem angehängten "Stempel" helfen ?

Dieser wirft einige Fragen auf. Er findet sich auf Briefen an einen Nazi-Kriegsverbrecher in italienischer Haft.

Unter der angegebenen Verfügungsnummer 104/1959 befindet sich etwas ganz anderes, also stimmt das so nicht. Die Briefe wurden aber anstandslos von der Deutschen Bundespost OHNE Porto befördert und es wurde keine Nachgebühr erhoben.

Und es gibt auch Briefe an diesen Mann ohne diesen Stempel, auch ohne Porto, auf denen nur "Kriegsgefangenenpost" steht, ohne weiteren Hinweis, ebenfalls problemlos befördert.

Und nein, keine Mache, dafür gibt es zu viele verschiedene Absender und auch zuviel verschiedene Art und Weisen, wie die erwünschte Portofreiheit auf den Briefen angezeigt wurde.


 
ChristianSperber Am: 04.05.2021 00:26:43 Gelesen: 71026# 163 @  
Luftpostbrief aus Indien an einen polnischen Offizier im Oflag II D



Der gezeigte Luftpostumschlag zu 14 Annas wurde am 7.7.1943 in Bombay gestempelt. Der Luftpostzuschlag für eine Kriegsgefangenensendung hätte nur 8 Annas betragen, aber vielleicht hatte die Absenderin die Ganzsache gerade zur Verfügung.

Der Brief wurde von der Zensurstelle in Bombay geöffnet (Prüferstempel DHC/463 und Freigabestempel DHP/9). DHP war die Kennung der Stelle für Interniertenpost und Kriegsgefangenenpost.

Weitere Vermerke, insbesondere vom Oflag II D in Groß Born, sind nicht vorhanden. Ich frage mich daher, of der Empfänger im Offizierslager den Brief tatsächlich erhalten hat. Wie war die Praxis im Oflag II D? Wurden normalerweise Zensurstempel abgeschlagen?

Gruß
Christian
 
filunski Am: 04.05.2021 01:02:34 Gelesen: 71024# 164 @  
@ dietbeck [#162]

Hallo dietbeck,

wenn du immer nur so kleine "Bildchen" zeigst, findet sich kaum jemand, der sich damit befasst. Auch würde es sehr viel Sinn machen, hier den kompletten Beleg (Vorder- und Rückseite) in vernünftiger, gut lesbarer Größe, zu zeigen. ;-)

M.E. ist der Stempel irgendeine selbstgebastelte, stümperhafte Mache. Der Versuch in der untersten Zeile einen Satz in italienischer Sprache anzubringen ist misslungen. Der strotzt nur so von grammatikalischen und rechtschriftlichen Fehlern, ist kompletter Quatsch und wäre so wohl kaum auf einem "offiziellen" Stempel zu finden.

Mehr könnte man dazu aber heraus bekommen, wenn man den kompletten Beleg zu sehen bekäme und auch den Namen des Adressaten wüsste.

Viele Grüße,
Peter
 
DL8AAM Am: 04.05.2021 05:17:58 Gelesen: 71011# 165 @  
@ filunski [#164]

Hi,

da das aus dem Zusammenhang heraus "gezeigt" ist, ist eine Beantwortung schwierig - leider wurde auch nach einem Monat nichts nachgeliefert. Aber ich gehe mal ganz stark davon aus (falls das keine gefälschte Mache ist), das das ein rein privater Stempel des Absenders ist, der meint der Post mitteilen zu dürfen, dass dem Absender eine entsprechende "Genehmigung" zur Portofreiheit vorliegt. Da der vielleicht kein Italienisch konnte, hat der sich womöglich nur irgendetwas aus dem Wörterbuch rausgesucht. Der wollte einfach nur irgendwie der annehmenden, italienischen Post das Fehlen einer deutschen Frankatur begreiflich machen.

Beste Grüße
Thomas
 
volkimal Am: 09.05.2021 10:04:12 Gelesen: 70555# 166 @  
Hallo zusammen,

als Ergänzung zu dem Stempel von dietbeck ein echter Stempel aus Italien auf drei Kriegsgefangenenbriefe aus Italien nach Österreich aus den Jahren 1980/1981:



Absender war Major Walter Reder. Walter Reder (* 4. Februar 1915 in Freiwaldau; † 26. April 1991 in Wien) war ein österreichischer SS-Sturmbannführer im Dritten Reich sowie Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes.

Reder geriet 1945 in einem österreichischen Lazarett in Gefangenschaft, wurde anschließend im Kriegsgefangenenlager Wolfsberg in Kärnten interniert und 1948 von Großbritannien an Italien ausgeliefert. 1951 stand er vor einem Militärgericht in Bologna. Reder wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Er wurde am 24. Januar 1985 aus dem Gefängnis entlassen. Weitere Informationen siehe Wikipedia [1].

Seit der Fertigstellung der Anklage gegen Reder betrachtete sich Österreich als Schutzmacht für den Kriegsverbrecher. Dort gab es einen Unterstützerkreis für Major Reder. Aus diesem Umfeld stammen diese Briefe. Über den Empfänger des ersten Briefes habe ich nichts herausgefunden. Der zweite Brief geht an Karl Blacha aus Klagenfurt. Er war Bundesobmann der Hilfsgemeinschaft für die Freilassung von Major Reder [2].

Ein Nachbar meines Vaters ist von Selm (NRW) aus nach Klagenfurt gezogen. Durch ihn sind die drei Briefe in unsere Sammlung gekommen. Am interessantesten finde ich den dritten Brief:



Es ist ein Einschreibebrief an Paul Rösch, ebenfalls aus Klagenfurt. Auch er war im Arbeitskreis Walter Reder tätig [3]. Die Kriegsgefangenenpost selbst war gebührenfrei. Ich gehe davon aus, dass die 600 Lire die Einschreibegebühr sind. Kann das einer von euch bestätigen?

Die Einschreibenummer 5629 sieht man in dem Absenderfreistempel. Da der Brief gebührenfrei war, ist im Wertrahmen kein Geldbetrag eingestellt. Der Absenderfreistempel ist nach dem Internationalen Postage Meter Stamp Catalog [4] die Type PO6. Citis/TAE/EMS “PT3” (MV).

Wer kann mir sagen, wodurch das kleine Quadrat unterhalb des Ortsstempels entstanden ist?



Noch eine letzte Frage. Der Text des violetten Stempels ist „Stabil. mil. di custodia prev. e di pena reclusorio militare – Gaeta comando”. Wer kann mir sagen, wie die abgekürzten Wörter heißen und was die Übersetzung des Stempels ergibt.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Reder
[2] http://www.sudetenpost.eu/Archiv/1984/2.pdf
[3] https://issuu.com/bsawien/docs/der_wille_zum_aufrechten_gang_online/85
[4] https://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/Italy
 
filunski Am: 09.05.2021 10:41:28 Gelesen: 70545# 167 @  
@ volkimal [#166]

"Der Text des violetten Stempels ist „Stabil. mil. di custodia prev. e di pena reclusorio militare – Gaeta comando”

Hallo Volkmar,

Ausgeschrieben heißt es so: Stabilimenti Militari di Custodia Preventiva e di Pena, auf Deutsch Militärische Untersuchungshaft- und Strafanstalten oder kurz Militärgefängnis (= reclusorio militare). Hier in der italienischen Stadt Gaeta, Comando Gaeta, südöstlich von Rom. Dort befand sich das Militärgefängnis.

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 09.05.2021 17:08:39 Gelesen: 70499# 168 @  
@ filunski [#167]

Hallo Peter,

danke für die Übersetzung. Jetzt hoffe ich, dass noch jemand etwas zu den 600 Lire sagen kann.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 29.05.2021 15:11:03 Gelesen: 69054# 169 @  
Hallo zusammen,

inzwischen habe ich folgendes von Apn erfahren: "In der Tat betrug der Zuschlag für Einschreibe-Sendungen ins Ausland in der Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Juli 1981 genau 600 Lire."

Die 600 Lire auf dem Brief [#166] sind also wie vermutet die Einschreibegebühr.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 29.05.2021 15:13:12 Gelesen: 69053# 170 @  
Hallo zusammen,

eine Kriegsgefangenenkarte an meinen Patenonkel (den Bruder meiner Mutter) vom 5.12.1946 aus dem Lager Geneifa. Onkel Manfred wohnte in Limbach bei Homburg Saar. In der Anschrift heißt es „Saar Region, French zone of occupation“. Der Absender Adalbert Homberg kam ebenfalls aus dem Saarland.

Das Kriegsgefangenenlager Geneifa (POW 2750) lag in Ägypten, westlich des Suez-Kanals in der Nähe vom Bittersees bzw. Lake Timsah [1] bis [3].



Herr Homberg hat in diesem Fall ein Formular mit eingedrucktem Text verwendet. Geschwärzt wurde davon der Text: „Lager Nr. / c/o CHIEF P.O.W. POSTAL CENTRE MIDDLE EAST / Dienstgrad“.

Beim Absender kommt die Abkürzung M.E.L.F. vor. Wer kann mir sagen, was sie bedeutet?

Viele Grüße
Volkmar

[1] Google Books: No Time for Dreams: A Soldier's Six-year Journey Through World War II, Seite 60
[2] http://wiki-de.genealogy.net/Britische_Kriegsgefangenenlager_in_%C3%84gypten
[3] http://www.canalzoners.co.uk/POW%20Camp/POWs%20Camp%20in%20Egyt.htm
 
Silesia-Archiv Am: 06.06.2021 09:42:11 Gelesen: 68380# 171 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich gebe zu dass ich kein Kenner von Kriegsgefangenenpost bin, habe aber kürzlich den beigefügten Beleg für meine Schlesien bzw. Bonn-Sammlung ersteigert.

Dabei stellt sich mir jedoch folgende Frage, da mich das Datum des Poststempels etwas irritiert. Bis wann gab es in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland (10 Jahre) Kriegsgefangenenpost? Kann jemand Auskunft geben? Danke!

Beste Sammlergrüße
Michael


 
saintex Am: 06.06.2021 11:39:14 Gelesen: 68365# 172 @  
@ volkimal [#170]

Ich vermute, dass die Abkürzung M.E.L.F. für Middle East Land Forces steht. Bis 1946 war der Name dieser militärischen Einheit Middle East Command. Passt also auch zeitlich.

MfG Wolfgang

Quelle: Wikipedia
 
volkimal Am: 06.06.2021 12:03:27 Gelesen: 68361# 173 @  
@ Silesia-Archiv [#171]

Hallo Michael,

bei der Kriegsgefangenenpost musst Du verschiedene Fälle unterscheiden.

1) Post von oder an Kriegsgefangene:

Diese gab es solange wie es Kriegsgefangene gab. In Italien war z.B. Major Walter Reder bis 1985 inhaftiert. Dementsprechend gibt es auch bis zu diesem Zeitpunkt portofreie Briefe aus der BRD an ihn. Du findest mehrere Briefe an ihn bei Delcampe.net. Briefe von Major Reder nach Österreich habe ich z.B. im Beitrag [#166] gezeigt.

Die letzte größere Entlassung von Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion („Heimkehr der Zehntausend“) fand 1955 statt. Also gab es auch bis zu diesem Zeitpunkt Post von und an sie.

2) Post von oder an Behörden, die sich mit Kriegsgefangenen befasst haben.

Hierzu zählt dein Brief, denn er ist vom kirchlichen Suchdienst. Bei vielen Briefen vom Suchdienst ist angegeben "Kriegsgefangenenpost gebührenfrei". Wie lange das üblich war kann ich nicht sagen (ich bin auch kein Spezialist auf diesem Gebiet). So weit ich weiß, ist die Post vom Suchdienst auch heute noch gebührenfrei.



Es gab auch Briefe mit dem Hinweis "Suchdienst gebührenfrei". Hier beide Fälle. Beim zweiten Brief an meinen Vater ging es vermutlich um seinen Bruder, der im Krieg vermisst wurde. Wann welcher Vermerk benutzt wurde kann ich auch nicht sagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 06.06.2021 12:04:37 Gelesen: 68360# 174 @  
@ saintex [#172]

Hallo Wolfgang,

dankeschön!

Viele Grüße
Volkmar
 
Silesia-Archiv Am: 07.06.2021 08:14:40 Gelesen: 68324# 175 @  
@ volkimal [#173]

Guten Morgen Volkmar,

danke für die Ausführungen. Vor allen Dingen war mir Punkt 2) nicht bekannt.

Gute Woche, Grüße
Michael
 
bedaposablu Am: 08.06.2021 19:03:38 Gelesen: 68274# 176 @  
Hallo alle miteinander,

habe heute meine Mappe mit den Unterlagen sprich Briefen meines Großvaters mütterlicherseits von 1944 gefunden.

Mein Großvater diente zu dieser Zeit in der Wehrmacht. Sein letzter Feldbrief stammt vom 18.06.1944.

Laut Kenntnisstand und der Mitteilung des Volkswohlbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V., die ich 2005 angefragt hatte, war der letzte Standort Rumänien.

Gibt es Listen, wo man anhand der Feldnummer oder Einheit dies auch überprüfen kann?

Nun habe ich einigen Schriftverkehr bzw. Briefe meiner Oma an den Suchdienst in München und Berlin, sowie von mir an die Stellen in Berlin.

Eine Überprüfung der Stempel dieser Briefe in der Datenbank ergab, daß nur 2 davon verzeichnet sind, weshalb ich diese Briefe sukzessiv vorstellen möchte.

Heute ein Brief an meine Großmutter von der Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenden der ehemaligen deutschen Wehrmacht:





(1) BERLIN - WITTENAU / k



WITTENBERGE (PRIGN) 1 / a

Diesen Stempel habe ich in der Datenbank gefunden, aber wie kommt man vom schwarzen Quadrat auf UB "a" ?

Für heute erst einmal viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 09.06.2021 18:02:14 Gelesen: 68243# 177 @  
Faltbrief des Roten Kreuzes in Deutschland Suchdienst München vom 25.03.1950:





Bandstempel mit 2 Stempelköpfen: (13b) München BPA 1 / aa vom 25.03.1950 (in der Datenbank mit späterem Datum)

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 10.06.2021 18:17:41 Gelesen: 68217# 178 @  
Heute der Zwischenbescheid vom 29.05.51:





Maschienenstempel: (1) BERLIN SW 11 /aa INTERNATIONALE / FILMFESTSPIELE / BERLIN / 1951 / 6.-17.6. und Eindruck: Kriegsgef. u. Verm.-Post / gebührenfrei!

Warum der Brief vom Suchdienst, (1) Berlin-Dahlem, Im Dol 2, an diese Adresse ging, kann ich leider nicht mehr erfragen bzw. nachvollziehen.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 11.06.2021 16:58:36 Gelesen: 68188# 179 @  
Heute eine Postkarte von der Sammel- und Nachsendestelle für Kriegsgefangenenpost:



Leider fehlt hier ein Teil der linken unteren Ecke, so daß nicht erkennbar ist, ob der Stempel "Postsache" vollständig ist.



Stempel: (1) BERLIN NW 40 / f mit Datum 07.05.1948 (Evtl. auch UB"l"?)

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 12.06.2021 17:23:47 Gelesen: 68151# 180 @  
Heute noch einmal eine Karte vom 18.07.1957 analog [#176] und [#22]:



Hier ist der Stempel etwas abgeschnitten. Meine oben gezeigten Belege sind leider nicht in der erforderlichen Reihenfolge, was auch daran liegt, daß ich den Hefter bestimmt schon fast 10 Jahre nicht mehr in der Hand hatte.



Stempel: (1) BERLIN-WITTENAU / k

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 13.06.2021 18:02:33 Gelesen: 68123# 181 @  
@ Sachsendreier53 [#96]
@ epem7081 [#155]
@ Pete [#113]

Hallo,

heute als Nachtrag zu den oben aufgeführten Belegen meine Briefe, die ich auf meine Nachfrage aus Berlin, München und Kassel 2004 und 2005 erhielt:







Während der Brief vom Suchdienst München noch Kriegsgefangenenpost gebührenfrei versendet wurden, weisen die blauen AFS der WASt in Berlin und der AFS vom Volkswohlbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aus Kassel 55c Porto aus.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
bedaposablu Am: 16.06.2021 17:17:58 Gelesen: 68032# 182 @  
Nachtrag, da ich noch eine Karte gefunden habe:



Karte vom Amt für die Erfassung der Kriegsopfer, Deutscher Kriegsgefangenendienst Berlin-Charlottenburg 2, Hardenbergstraße 10



Maschinenstempel BERLIN-CHARLOTTENBURG 2 / u vom 23.01.1948mit Werbeklischee: Lungen Tbc.

In der Stempeldatenbank habe ich diesen Maschinenstempel mit UB "u" nicht gefunden.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Briefuhu Am: 13.07.2021 10:26:11 Gelesen: 66195# 183 @  
Hier eine Karte an einen Kriegsgefangenen. Die Karte wurde am 31.12.1915 in Wien geschrieben und auch gestempelt. Sie ging an einen österreichischen Leutnant Kuno Berger in russischer Gefangenschaft in KrasnajaRejczka/Ostsibirien. Benutzt wurde eine Feldpostkarte des Verlages Benno Zimmermann. Den russischen Stempel kann ich nicht entziffern nur die Nummer 324.





Schönen Gruß
 
Totalo-Flauti Am: 27.07.2021 14:42:04 Gelesen: 65164# 184 @  
Liebe Sammlerfreunde,

es ist kein postalischer aber doch interessanter Beleg. Kriegsgefangene wurden in der Regel auch wieder entlassen. Hier ein Entlassungsschein aus der amerikanischen Besatzungszone vom 20.12.1945. Der Leipziger Buchhändler Walter Göpel machte sich von Hof aus mit 40 Reichsmark, einer Raucher- und Seifenkarte zurück in die Heimat nach Leipzig auf.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
Briefuhu Am: 04.08.2021 14:33:20 Gelesen: 64596# 185 @  
Hier eine Kriegsgefangenen-Sendung vom 11.06.1917 abgestempelt in Villingen (Baden) an das Moskauer Hilfscomite für Kriegsgefangene in Kopenhagen. Mit zwei Zensurstempel vom Offizier, einmal rund und einmal dreieckig. Den Absender kann ich leider nicht entziffern.



Schönen Gruß
Sepp
 
volkimal Am: 04.08.2021 14:51:28 Gelesen: 64591# 186 @  
@ Briefuhu [#185]

Hallo Sepp,

ich denke, dass der Absender in Kyrillischer Schrift geschrieben ist. Wenn Du etwas über ihn erfahren willst, kannst Du den Brief am besten beim Thema "Übersetzungshilfe russisch" vorstellen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 04.08.2021 14:58:55 Gelesen: 64587# 187 @  
@ volkimal [#186]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für Deinen Hinweis. Habe ich sogleich gemacht.

Schönen Gruß
Sepp
 
epem7081 Am: 09.08.2021 16:20:55 Gelesen: 64239# 188 @  
Hallo Experten der Kriegsgefangenenpost,

kürzlich habe ich mit einer Fülle anderer Belege auch diese Karte bekommen. Wohl aus einem britischen Gefangenenlager, das hier aber nicht genannt wird, sucht Johann Zilch, geb. am 3.5.1922 in Weiskirchen nach nächsten Angehörigen bzw. übermittelt ihnen ein Lebenszeichen.



Mich interessiert nun, wie prinzipiell der abgetrennte "II. Teil" einer derartigen Karte ausgesehen hat und welche Informationen enthalten sein können.

Gibt es in Forumskreisen vergleichbares Material?

Mit gespannter Erwartung und freundlichen Grüßen
Edwin
 
bovi11 Am: 09.08.2021 16:56:05 Gelesen: 64234# 189 @  
epem7081 Am: 10.08.2021 16:56:28 Gelesen: 64112# 190 @  
@ bovi11 [#189]

Hallo bovi11,

vielen Dank für den zielführenden Hinweis mit dem umfassenden Spektrum von Kriegsgefangenenpost.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Briefuhu Am: 21.08.2021 17:42:11 Gelesen: 63261# 191 @  
Hier ein Brief vom 22.08.1946 an einen Kriegsgefangenen im Internment Camp 78 in Kornwestheim mit einem Stempel PWE#29.

Ich gehe davon aus, das der Gefangene in das Lager PWE'29 verlegt wurde. Bei diesem Lager handelt es sich nach meinen Recherchen um das US Lager in Dachau. Dort wurden vor allem SS Angehörige und schwer belastete Kriegsgefangene untergebracht. Den Namen habe ich abgedeckt. PWE heisst Prisoners of War Enclosure.



Schönen Gruß
Sepp
 
Briefuhu Am: 25.08.2021 18:56:53 Gelesen: 62856# 192 @  
Und noch ein Brief eines Kriegsgefangenen an seine Ehefrau in Naila vom 03.11.1944, da kein Poststempel vorhanden hab ich das Datum aus dem Inhalt. Der Gefangene schreibt, dass er von den Amerikanern gefangen genommen wurde, aber noch in Frankreich ist. Als Absender gibt er an POW Information Bureau US Army Great Britain. Ein roter Zensurstempel (Examiner) ist angebracht und ein runder Stempel Ab. Außerdem ist ein handschriftlicher Vermerk FB angebracht. Ein Poststempel mit Datum ist wie gesagt nicht vorhanden. Habe den Brief aufgeklappt gescannt.



Schönen Gruß
Sepp
 
Magdeburger Am: 24.09.2021 15:20:18 Gelesen: 61223# 193 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier habe ich, mit Hilfe eines befreundeten Sammlers, einen Briefumschlag bekommen, wo ich Hilfe benötige:



Die Empfängerin war Martha Hobusch in Mosigkau. Der Absender ist der "Offizier-Stellvertreter W. Hobusch, Prisoners of War 5./1 No. 5, Prisoners of War Company B.E.F." Dies ist auch im Stempel vorderseitig teilweise zu sehen:
PRISONERS OF WAR B.E.F. PASSED BY CENSOR No. 4

Ein genaues Datum ist für mich nicht erkennbar, auch nicht von wo er aus gesendet worden sein könnte. Kann mir jemand helfen?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Seku Am: 24.09.2021 16:46:06 Gelesen: 61208# 194 @  
Post aus einem Internierungslager in Interlaken (CH) im Jahr 1916



Offensichtlich schrieb ein französischer Soldat an seine Freundin Denise in Tusson im Département Charente.

Näheres zu Internierungen in der Schweiz [1].

Habt ein schönes Wochenende

Günther

[1] http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D8704.php
 
Seku Am: 22.01.2022 20:52:33 Gelesen: 53840# 195 @  
Post aus dem Kriegsgefangenenlager Königsbrück in der Oberlausitz im Jahr 1917



Die Karte ging nach Orléans im Département Loiret (F) und stammt aus dem Osterzgebirge

Ich wünsche einen schönen Sonntag

Günther
 
volkimal Am: 23.01.2022 17:03:08 Gelesen: 53774# 196 @  
Hallo zusammen,

ein Kriegsgefangenenbrief vom 11.2.1947 aus dem amerikanischen Lager in Garmisch-Partenkirchen:





In der Jägerkaserne befand sich nach [1] das "Camp 8 - US-Internierungslager in Garmisch-Partenkirchen 1945-1947". Dabei handelte es sich um ein Lager für Zivil-Internierte. Ob dort auch Kriegsgefangene (Soldaten) waren habe ich noch nicht herausbekommen.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.gapgeschichte.de/nachkriegszeit_1945-1949/nachkriegszeit_1945_1949_texte/10_us_camp_8_jaegerkaserne.htm
 
Seku Am: 23.01.2022 20:15:55 Gelesen: 53749# 197 @  
@ volkimal [#196]

Guten Abend Volkmar,

ich habe in dem von Dir gezeigten Link gelesen. Da fand ich diese Hinweise:

"Nach der Auflösung des Lagers für Displaced Persons (ehemalige Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene etc.) folgte im Juli 1945 die Errichtung eines Lagers für deutsche und ausländische Internierte (Zivilisten, Soldaten, Politiker, Beamte u.a). Von den 4800 Internierten waren ca. 2300 Soldaten aller Dienstgrade".

Ich wünsche allen Lesern*innen einen schönen Wochenanfang

Günther
 
volkimal Am: 23.01.2022 21:51:12 Gelesen: 53699# 198 @  
@ Seku [#197]

Hallo Günther,

vielen Dank! Ich musste weg, hatte den Link erst kurz vorher gefunden und den Text nicht mehr in Ruhe lesen können.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 04.02.2022 11:15:11 Gelesen: 52735# 199 @  
Hallo zusammen,

ein Kriegsgefangenenbrief an Onkel Walter vom 10. August 1947. Der Absender Max Korst war ein Freund aus dem Heimatort Limbach bei Homburg (Saar). Er war damals im Kriegsgefangenenlager P.O.W. Nr. 30 im Londoner Stadtteil Stratford in der Carpenters Road.





Einige Stellen des Textes finde ich interessant. Es geht viel um Sport aber auch etwas um das Leben und die Arbeit im Lager. Insgesamt geht es dem Absender im Lager sehr gut. Hier ein paar Auszüge aus dem Text, es fängt an mit Fußball:

Hier bei uns geht es jetzt auch wieder los. Vorläufig nur P.Ws gegen P.Ws aber in der nächsten Zeit werden wir auch wieder gegen Tomis starten können. Die Sommerperiode, in der sie nur Kricket spielen, geht diesen Monat zu Ende. Bei unserer Mannschaft bin ich immer noch aktiv vertreten. … Wir sind ein kleines Camp nur noch rund 100 Mann, da ist die Auswahl nicht besonders groß. …
Der ganze Sport hat uns schon viel Freude und Abwechselung gebracht. Man kommt dadurch mit anderen Lagern in Verbindung und trifft auch mal einen Bekannten, außerdem kommt man mehr im Gelände herum. Wir haben ja auch sonst freien Ausgang aber ohne Genehmigung sollen wir uns nur in der Fünfmeilenzone bewegen, was beim Sport nicht nötig ist. Daß wir öffentliche Verkehrsmittel benutzen dürfen, Kino besuchen und Restaurants betreten wird Dir schon bekannt sein.
Unsere Auszahlung bekommen wir halb in englischem halb in Camp-Geld. Große Sprünge können wir allerdings nicht damit machen. In einer Woche je 4 ½ Schilling. Die billigsten Zigaretten kosten 2 ½ Schilling 20 Stück. Da kannst Du Dir ausrechnen was ungefähr übrig bliebe, wenn man bei seinem Arbeitgeber nichts zusätzlich verdienen würde. Jeder hat leider nicht die Gelegenheit aber in unserem Camp besteht wohl für alle eine Möglichkeit. Nach der 8 bis 8 ½ stündigen etatsmäßigen täglichen Arbeit ist es jedem erlaubt für sich noch was zu verdienen. Die Bezahlung ist nicht schlecht, pro Stunde 2 Schilling. …




Bei Wikipedia findet man übrigens eine Liste der Kriegsgefangenenlager in Großbritannien [1]. Ein Lager mit der POW Nr. 30 kommt zweimal vor. Weshalb das so ist, weiß ich nicht.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_World_War_II_prisoner-of-war_camps_in_the_United_Kingdom
 
epem7081 Am: 04.03.2022 22:07:18 Gelesen: 50753# 200 @  
Hallo zusammen,

ergänzend zu den Beiträgen [#22], [#176] und [#180] kann ich hier einen weiteren Brief der Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen Deutschen Wehrmacht Berlin-Wittenau einbringen. Neben dem Stempel BERLIN-WITTENAU / d vom 30.1.1956 signalisiert auch der Zusatzstempel: Kriegsgefangenenpost / gebührenfrei.



Angesichts der derzeit laufenden Kriegshandlungen in der Ukraine kann dieses Thema für den Osten Europas schon bald wieder traurige Bedeutung erlangen.

Mit nachdenklichen Grüßen
Edwin
 
Seku Am: 24.03.2022 14:00:57 Gelesen: 49603# 201 @  
Am 3. August 1914 erklärt Deutschland Frankreich den Krieg. Bereits ein halbes Jahr später ging diese Kriegsgefangenen Sendung von Leipzig-Lindenau zu einem deutschen Kriegsgefangenen nach Tarbes im Pyrenäenvorland - "Mein liebes Ernstchen" von "Tante Berta". Die Gefangenschaft wird ihm wohl vor dem Tod gerettet haben ?



Ich wünsche allen Leser*innen einen schönen Tag

Günther
 
Briefuhu Am: 23.05.2022 12:00:12 Gelesen: 44897# 202 @  
Hier eine Kriegsgefangenenpost eines belgischen Capitaine vom 08.12.1942 von Hamburg nach Brüssel.

Wiki sagt dazu:

Das Oflag X D war ein Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Das Offizierslager im Hamburger Stadtteil Fischbek (Schreibweise bis zum 27. September 1946 Fischbeck) bestand von Mai 1941 bis Mai 1945.

Unten links ein dreieckiger roter Zensurstempel





Schönen Gruß
Sepp
 
fogerty Am: 13.04.2023 16:49:02 Gelesen: 20926# 203 @  
Kriegsgefangenenpost von Kanada nach Ebingen vom 20.11.1942.

Die Zensurstempel würde ich mir gerne erklären lassen.



Grüße
Ivo
 
Briefuhu Am: 27.05.2023 19:13:22 Gelesen: 18646# 204 @  
@ Jürgen Witkowski [#28]
@ Carolina Pegleg [#30]

Postkarte vom 12.02.1915 von Halifax in England nach Schönebeck, weitergeleitet nach Altengrabow, frankiert mit One Penny. Maschinenstempel von Halifax und runder Stempel Post Free Prisoner of War P.C.. Laut [#30] dürfte es sich bei P.C. um einen Zensurstempel "Post Controlled" handeln. Anscheinend war die Post an Kriegsgefangene portopflichtig.



Schönen Gruß
Sepp
 
Briefuhu Am: 12.08.2023 21:50:09 Gelesen: 13856# 205 @  
Ganzsachenpostkarte Russland P 21 vom 25.09.1916 an einen Kriegsgefangenen im Lager Berger Damm, den Abgangsstempel kann ich leider nicht lesen.

Russischer Zensurstempel Nr. 1461 und deuscher roter Stempel Geprüft 'Vereid. Dolmetscher mit Unterschrift.

Berger Damm war ein im Ersten Weltkrieg errichtetes Kriegsgefangenenlager, in dem zeitweise mehrere tausend Kriegsgefangene inhaftiert waren.



Schönen Gruß
Sepp
 
volkimal Am: 14.08.2023 17:28:24 Gelesen: 13674# 206 @  
Hallo zusammen,

eine Karte aus Kortrijk vom 20.9.1940 an einen belgischen Kriegsgefangenen im Stalag XC:





Das Stalag X C (Nienburg/Weser) wurde 1940 eingerichtet und bestand bis Kriegsende. Es war als sogenanntes Schattenlager nicht zur Aufnahme von Kriegsgefangenen bestimmt, sondern lediglich für die Verwaltung von Kriegsgefangenen im Arbeitseinsatz zuständig. Das Stalag X C war zwischen 1940 und 1945 für bis bis zu 45.000 Kriegsgefangene verschiedener Nationalitäten im Weser-Ems-Gebiet und Bremen verantwortlich.

Viele Grüße
Volkmar
 
Briefuhu Am: 13.09.2023 09:48:54 Gelesen: 11570# 207 @  
Brief des Kriegsgefangenen Julius Zimmer, 4. Kompanie, 5. Abteilung, Lager Belgrad/Jugoslawien nach Bad Kissingen, roter Stempel des jugoslawischen Roten Kreuz und Maschinenstempel München vom 01.03.1948.



Schönen Gruß
Sepp
 
Baber Am: 04.11.2023 21:39:06 Gelesen: 7166# 208 @  
Was bedeutet der Stempel P.C. auf dem Brief eines Kriegsgefangenen, der in England im Spital lag ?

Leider hat der Briefumschlag keinen Inhalt, so dass ich nicht sagen kann, ob der Brief aus dem ersten 1. oder 2. Weltkrieg stammt.



Gruß
Bernd
 
philamueller Am: 10.03.2024 17:55:10 Gelesen: 1626# 209 @  


Die Karte hat im Absender den Ort Stockade. Ich habe diesen Ortsnamen nur in den USA gefunden. War der Gefangene dort? Er schreibt, das ein Mitgefangener nach Attichy abgestellt wurde. Diesen Ort finde ich nordöstlich von Paris. Habe ich die Orte richtig interpretiert? Kam die Karte demnach aus den USA?

Ich habe die Karte in meiner Heimatsammlung Lünen und sammle ansonsten keine Kriegsgefangenenpost.
 
22028 Am: 10.03.2024 17:58:57 Gelesen: 1623# 210 @  
@ philamueller [#209]

Stockade kann auch Militärgefängnis o.ä. heißen, muss nicht unbedingt der Ort sein und bei einer APO Adresse kann man sicher nicht auf den Ort schließen.
 
ChristianSperber Am: 10.03.2024 21:20:45 Gelesen: 1573# 211 @  
@ philamueller [#209]

APO 809 war 1946 in Reims.



Der Scan ist aus

Numerical Listing of APO's January 1942 - November 1947

Dies gibt es auf archive.org [1], auch ein Dokument nach Orten geordnet.

Grüße

Christian

[1] https://archive.org/details/NumericalListingOfApos
 
lueckel2010 Am: 10.03.2024 21:29:58 Gelesen: 1566# 212 @  
@ philamueller [#209]

Das im Januar 1946 neu eingerichtete APO 809 (siehe Absenderangabe) war bis zu seiner Auflösung am 24.12.1946 in Reims/ Frankreich stationiert.

Der Absender des gezeigten Beleges befand sich als Krieggefangener in einem nicht bekannten Lager in Frankreich (wahrscheinlich in der Umgebung von Reims). Dort war er einer Einheit (Labor Service Company) zugeteilt, die "Arbeiten" verrichten musste.

Offenbar wickelte die US-Feldpost nach Kriegsende den Postverkehr Lager - Heimat (und umgekehrt?), zumindest teilweise, ab. Die Sendung wurde über Frankfurt/ Main geleitet und von dort aus mit deutscher Post(?) Richtung Lünen befördert.

P.S.
Sorry, Christian Sperber war schneller als ich.
 
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