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Thema: (?) (10) Moderne Absenderfreistempel aus aller Welt
DL8AAM Am: 12.01.2012 17:09:07 Gelesen: 12005# 1 @  
Es gibt zwar schon einige Themen die AFS betreffen, da aber immer spezielle Unterthemen behandelt werden, eröffne ich lieber einen neuen Thread.



Einschreibebrief aus Paris nach D, frankiert per AFS aus der Gerätefamilie "Baby Plus SB50/SB100" von "Neopost/Satas" [1] aus November 2011.

Der Grund meines Beitrags ist eine kleine Verständnisfrage, im "Datumsstempel"-Einsatz dieses vierteiligen AFS wird wie üblich das zuständige Postamt genannt "PARIS EUROPE PPDC", d.h. ist das Verteilzentrum "Plateforme de Préparation et de Distribution du Courrier de Paris Europe" (1 Rue de Berne, 75008 Paris). Neben allen möglichen Kodierungen (wohl die laufende "Sendungs-, Stempelungs- bzw. Transaktionskennzeichnung"?) taucht unten rechts die Zahl "757720". Was bedeutet diese genau?

Für eine Postleitzahl ist diese um eine Ziffer zu lang. Da diese aber auch mit 75 beginnt, sollte es sich trotzdem um eine Art lokale "Bereichs-Kennung" handeln. In einem älterem Blogbetrag aus Frankreich [2], in dem die neuen ROC Kodes ("Oblitérations codées" bzw. "Codes ROC -Référentiel des Organisations du Courrier") der aktuellen frz. Entwertungen gelistet werden, findet sich noch eine weitere Spalte "Code REGATE". Hier findet sich der Eintrag:

> 26028A / 757720 / PARIS EUROPE PPDC / 1 RUE DE BERNE

In der neueren Liste von 2009 [3] sind die "Code REGATE" weggelassen:

> 26028A / PARIS EUROPE PPDC / PPDC / 75008.

Leider finde ich zu den "Code REGATE" keine weiteren Informaationen, ausser ein XLS File der La Poste [4], in der aber die 757720 nicht erscheint. Unter der Postamtsbezeichnung (? die Spalte ist bezeichnet mit "Bureaux destinataire du Kit"?) "Paris Europe" wird dort die "Code Regate" 757090 und eine andere Postanschrift geführt:

> 757090 / PARIS EUROPE / 10 RUE DE VIENNE / 75008 / PARIS

Wer hat nähere Informationen zu diesen 6-Ziffern-Kodes "Code Regate"? Was heisst "Bureaux destinataire du Kit"?

Gruß
Thomas

[1]: http://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/France
[2]: http://www.blog-philatelie.com/2007/09/codes-roc-ppdc.html
[3]: http://www.blog-philatelie.com/2005/06/codes-roc-liste-complete.html
[4]: http://www.laposte.fr/content/download/2826/24342/file/Liste+des+bureaux+de+poste+pieces+5+euro+et+15euro-2.xls
 
DL8AAM Am: 07.05.2012 17:42:12 Gelesen: 11789# 2 @  
@ DL8AAM [#1]

Habe gerade eine Langfassung der frz. Abkürzung REGATE gefunden [1]: "Référentiel d'Entreprise pour la Gestion et l'AffectaTion des Entités".

Das ist eine Art Kennung für das Postamts, aber im Gegensatz zum ROC sind hier sämtliche Entitäten innerhalb der La Poste Gruppe (Briefpostämter, Paketebüros, Briefzentren, Finanzdienste, Verwaltungen etc.) durchnummeriert und nicht nur Postämter. Achtung: Beides sind keine Postleitzahlen, d.h. ein frz. Postamt kann also drei Kennungen haben: Postleitzahl, ROC und REGATE, wobei die PLZ und die REGATE mit der zweistelligen Departmentkennzahl beginnen.



Einschreibebrief (AR/Rückschein) frankiert mit der AFS-Grundversion der Gerätefamilie um SM22/SM26 von "Neopost/Havas", mit senkrecht stehender Nennung der Sendungsart "LETTRE / PRIORITAIRE" und dem La Poste-Logo (aber ohne weitere rechteckig gerahmnte Zusätze, wie Absender etc.).
"International Postage Meter Stamp (Online) Catalog"-Nr. <DB3.G> [2]

Interessanterweise hat die DPAG den Rückscheincharakter des Briefes nicht erkannt und hat den Rückschein unangetastet auf der Rückseite des Umschlags belassen.

Hier ist die REGATE übrigens "879650" und steht für das Postverteilzentrum "LIMOGES BORD DE VIENNE CDIS", 71 Rue de Nexon, 87000 Limoges [3]. CDIS = Centre de Distribution du Courrier.

Gruß
Thomas

[1]: http://www.niouzes.org/rec-philatelie/209085-code-roc-code-regate.html
[2]: http://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/France
[3]: http://epnrelais59.files.wordpress.com/2010/07/nouveaux-codes-bureaux-de-poste-france.pdf
 
T1000er Am: 07.05.2012 18:03:01 Gelesen: 11783# 3 @  
@ DL8AAM [#2]

Interessanterweise hat die DPAG den Rückscheincharakter des Briefes nicht erkannt und hat den Rückschein unangetastet auf der Rückseite des Umschlags belassen.

Hallo Thomas,

wenn ich mir die Vorderseite so ansehe fehlt mir auch der Blick dafür diesen Brief gleich als Einschreiben/Rückschein zu erkennen.

Des weiteren ist der Rückschein meines Erachtens auch falsch herum auf die Rückseite geklebt. Zumindest in Deutschland ist der "AR"-Aufdruck des Rückscheins zur Briefrückseite zu kleben.

Gruß,
T1000er
 
Henry Am: 08.05.2012 09:15:33 Gelesen: 11755# 4 @  
@ DL8AAM [#2]
@ T1000er [#3]

Die Nichtberücksichtigung des Rückscheines habe ich auch schon öfters erlebt, allerdings betraf das immer eine ausländische Anschrift, also die Ignoranz durch die ausländische Post.

Dass es bei diesem Brief unterblieb, ist ein Versäumnis des Postboten, das wohl allerding dadurch begünstigt wurde, weil die entsprechende Zusatzleistung nicht auf dem deutschen R-Label durch die Übernahmepoststelle angekreuzt wurde. Das Aufkleben des Labels war halt nur die halbe Arbeit.

Bei deutsche Auslandsrückscheinvordrucken ist die Aufkleberichtung schon durch die Klebestreifen des Vordruckes vorgegeben, da kann es eigentlich kein Versehen geben.

Außerdem sollte bei Auslandsversendungen immer die Versendungsart oder Zusatzleistung links oben unter der Absenderangabe angegeben sein. Für EIGENHÄNDIG und RÜCKSCHEIN gibt es hier farbige Aufkleber, die ein Übersehen verhindern sollen und können. Allerdings, das sei zugegeben, wird der Brief dann mit Labels vollgepflastert, was ein Überkleben der Frankatur zur Folge haben kann.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Michael Mallien Am: 17.05.2017 20:00:51 Gelesen: 8998# 5 @  
Passend zu [#1] und [#2] kann ich einen Beleg aus aktuellem Posteingang zeigen.

Thomas hat ja einiges zu dem Stempel und den Kodierungen ausgeführt. Ich selbst bin fremd in dieser Materie. Was mir auffällt ist das geänderte Layout im Vergleich zu den Belegen aus 2012.



Hier der Stempel noch einmal etwas größer:


 
zonen-andy Am: 11.09.2017 12:36:53 Gelesen: 8612# 6 @  
Hallo,

gehören diese 2 Briefe hier her? Keine Ahnung von Absenderfreistempel.



Grüße Andreas
 
heku49 Am: 12.09.2017 21:45:36 Gelesen: 8557# 7 @  
Hallo,

Freistempel aus Indien vom 9.5.1995 über 11 Rupien.

Gruß Helmut


 
heku49 Am: 12.09.2017 21:47:32 Gelesen: 8556# 8 @  
Hallo,

Freistempel aus Sri Lanka vom 22.5.1995 über 20 Sri-Lanka-Rupien.

Gruß Helmut


 
Wesi Am: 30.09.2018 13:45:02 Gelesen: 6732# 9 @  
Hallo,

hier ein Absenderfreistempel des Indischen Premierministers Narendra Modi, dessen Arbeitsplatz sich im 7, Lok Kalyan Marg in Neu Delhi befindet.

 
 
T1000er Am: 06.01.2020 16:52:01 Gelesen: 5459# 10 @  
@ zonen-andy [#6]

Da Deine Anfrage breits seit rund zweieinhalb Jahren offen ist möchte ich mal kurz etwas dazu sagen bzw. schreiben.

Ob Deine Absenderfreistempel zum Thema "Moderne Absenderfreistempel aus aller Welt" gehören möchte ich nicht bestimmen wollen. Diese Frage kann Dir nur der Autor, der diesen Thread eröffnete, beantworten und Dir mitteilen was er unter dem Begriff "Moderne Absenderfreistempel" verstanden haben möchte.

Ich stelle eine Gegenfrage, die gerne von allen die sich mit dem Thema Absenderfreistempel befassen beantwortet werden kann.

Wo fangen die modernen Absenderfreistempel an bzw. wo hören die alten auf? Ich sehe hier die Grenze zwischen den analogen Frankiermaschinen und den elektronischen Frankiermaschinen.

Bitte elektronisch jetzt nicht verwechseln mit analogen Maschinen mit elektrischem Antrieb. Die gab es bereits vor fast 100 Jahen schon.

Für mich gehören Deine beiden Absenderfreistempel von Pitney Bowes zu den alten. Das Moderne beginnt für mich da, wo die Frankiermaschinen nicht mehr mittels eines seitenverkehrten Bildelementes, (Druck)Klischee arbeiten. Also dort wo die Stempelabbildungen elektronisch durch Chiptechnik, Tintenstrahldruck usw. erzeugt werden.

In diesem Sinne dann schöne Grüße,

Thomas
 
Briefuhu Am: 11.08.2022 11:36:33 Gelesen: 2809# 11 @  
Hier ein französischer Absenderfreistempel auf einem R-Brief vom 18.04.2008, Wert 5,95 Euro. Der Brief ging von Issy nach Künaberg. Über den Typ des AFS kann ich leider nichts sagen.



Schönen Gruß
Sepp
 
DL8AAM Am: 11.08.2022 15:18:51 Gelesen: 2791# 12 @  
@ Briefuhu [#11]

Über den Typ des AFS kann ich leider nichts sagen.

Hallo,

die Gerätenummer beginnt mit dem Präfix MB, gemäß dem "International Postage Meter Stamp Catalog" [1] bedeutet das, dass es sich hier um ein Gerät aus der Familie "DM INFINITY" von Pitney Bowes/SECAP handelt. Katalognummer ist DB9.H.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog
 
Briefuhu Am: 11.08.2022 17:43:10 Gelesen: 2775# 13 @  
@ DL8AAM [#12]

Hallo Thomas,

vielen Dank für deine Erläuterungen und den link.

Schönen Gruß
Sepp
 
Briefuhu Am: 27.08.2022 09:36:28 Gelesen: 2649# 14 @  
Habe hier zwei Brief aus Canada an die gleiche Anschrift in Düsseldorf.

Der Erste ist vom 11.12.2008 und mit einem AFS im Wert von 3,45 Dollar frankiert. Außerdem ist ein Tintenstrahldruck mit einer Internetadresse der Canadischen Post und als Datum der 16.12.2008 angebracht.



Der Zweite ist vom 05.12.2006 und mit einem AFS im Wert von 1,49 Dollar frankiert.



Schönen Gruß
Sepp
 
ostsee63 Am: 08.09.2022 14:17:28 Gelesen: 2438# 15 @  
Hier ein Brief vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag aus den Niederlanden nach Deutschland.





Beste Grüße aus dem Norden
 
Journalist Am: 25.08.2023 16:49:49 Gelesen: 920# 16 @  
Hallo an alle,

ich möchte heute hier einen Ausschnitt von einem Einschreiben aus Russland nach Deutschland zeigen, das mit dem folgenden Absenderfreistempel frankiert war:



Da russisch nicht meine Stärke ist, kann ich nicht viel weiteres dazu sagen, wenn ich alles aber richtig interpretierte, betrugen die Portokosten 39500 ?

Viele Grüße Jürgen
 
DL8AAM Am: 25.08.2023 17:45:31 Gelesen: 913# 17 @  
@ Journalist [#16]

Meine auch nicht. ;-) Dir kann aber trotzdem geholfen werden, wir haben ja das Forum und das Netz. ;-)

Ja, das sind 39.500 Kopeken, d.h. 395 Rubel und das sind nach heutigem Kurz genau € 3,86.

Der Brief selbst stammt aus der Republik Karelien (Республика Карелия) und zwar aus der dessen Hauptstadt Petrosawodsk (Петрозаво́дск); vom 12.04.2023.

Es handelt es sich um ein (unbekanntes) Neopostgerät mit der Gerätenummer NE100825, unter der Katalognummer "DC2.2." im International Postage Meter Stamp Catalog gelistet [1], dass - siehe dem Eindruck im Klischee - vom "ПКО ФМ" betrieben wird. In einem anderem Thread hat unser Mitglied u/KaraBenNemsi dieses Kürzel entschlüsselt, Zitat [2]:

ПКО ФМ (PKO FM) steht (...) für "пункт коллективного обслуживания с использованием франкировальных машин", was sinngemäß übersetzt "Stelle für Massenabfertigung mit Frankiermaschinennutzung" bedeutet. Das sind also Untergliederungen der russischen Post, die große Mengen Geschäfts- und Behördenpost annehmen und sie dann mittels Postfreistempeln frankieren und weiterleiten., d.h. das Gerät steht also beim Frankierservice der russischen Post. ;-)

Beste Grüße
Thomas

[1] https://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/Russia
[2] https://www.philaseiten.de/beitrag/82740
 
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