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Thema: Ansichtskarten: Alte Ansichten
Das Thema hat 711 Beiträge:
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Cantus Am: 24.07.2020 20:41:46 Gelesen: 192025# 362 @  
@ bedaposablu [#358]

Hallo Klaus-Peter,

ich habe in der bayerischen Oberpfalz Anfang der 1970er Jahre Menschen getroffen, die so sehr fromm und gläubig waren, dass die Religion für sie lebensbestimmend war und für die Engel und andere überirdische Wesen sehr wohl real existierten. Ein Mädchen, das in so einem Elternhaus groß wird ohne Kontakt zu anderen, nichtgläubigen Personen kann sich sehr wohl in schlechten Zeiten in eine von Engeln bevölkerte Welt hineinträumen und deren Gegenwart als etwas Erstrebenswertes ansehen.

Vergiss doch einfach einmal die heutigen zwischenmenschlichen Kontaktmöglichkeiten, so etwas existierte vor 50 Jahren in kleinen bayrischen Dörfern nicht. Da bestimmten die Kirche und der Pastor, welche Werte im Leben anzustreben waren.

Ich habe da drei Monate lang gewohnt, weitestgehend abgeschieden vom Rest der Welt, und in der Zeit fand im Dorf die sogenannte katholische Mission statt. Das bedeutet, dass täglich sechs Gottesdienste stattfanden, der erste morgens um sechs, und zwischenzeitlich läuteten zusätzlich die Glocken und riefen so zum Gebet, was bei meiner Wirtsmutter auch stets unmittelbar umgesetzt wurde; das bedeutet, dass jede Arbeit, die zufälligerweise zu diesem Zeitpunkt stattfand, für ein fünfminütiges Gebet unterbrochen wurde. Bei meiner Wirtsmutter waren dadurch Tätigkeiten in der Küche, beim Bedienen von Gästen oder auch der Postdienst betroffen - und alle fanden das normal.

Das war 1970, deine Karte war aber mindestens noch 50 Jahre älter und die Menschen damals hatten noch weniger Möglichkeiten, sich über andere Lebensweisen zu informieren, zumal Mädchen aus dem bäuerlichen Stand sowieso kaum Möglichkeiten hatten, sich über das hinaus, was ihnen von Mutter oder Vater vermittelt wurde, irgendwie anderweitig fortzubilden. Sie hatten von frühester Jugend an die Pflicht mitzuarbeiten, ohne sich dagegen auflehnen zu können, da liegt es nahe, sich nach Feierabend in eine schönere Welt mit Engeln hineinzuträumen.

Aus so einer Situation heraus ist deine Karte einzuordnen,. wobei ich sie noch nicht einmal der Religion zuordnen, sondern als eine frühe Art von Sozialkritik ansehen würde.

Viele Grüße
Ingo
 
Manne Am: 26.07.2020 09:16:13 Gelesen: 191785# 363 @  
Hallo,

aus Konstanz eine Prägekarte vom 04.04.1906, gelaufen nach Königsfeld mit Ankunftsstempel vom 05.04.1906. Die Bildseite zeigt das Badische Wappen, die damaligen Briefmarken und die Stadtansicht vom See aus.

Gruß
Manne


 
10Parale Am: 26.07.2020 22:19:45 Gelesen: 191650# 364 @  
@ Manne [#363]

Diese Prägekarte aus Konstanz gefällt mir besonders gut. Dort unten am Hafen gibt es einige Restaurants und Biergärten und ich habe dort schon einige schöne Tage und Abende verbracht. Allerdings 2020 noch gar nicht. Dieses Jahr ist arm an Ausflügen und diese alten Ansichtskarten steigen in meiner Achtung.

Eine gute Autostunde weg von Konstanz liegt Gailingen am Hochrhein. Im Jahr 1896 wurde dort auf Anregung des Dorfältesten Juden aus Eichstetten am Kaiserstuhl, Herrn Epstein und der Mitwirkung aller 13 badischen Rabbinatsbezirken ein Altersheim für jüdische Bürger gegründet, siehe auch [1].

Ich erwähne dies extra, weil meine Mutter aus Eichstetten stammt und sich noch gut an die Synagoge erinnern kann, die einst dort stand, aber leider von den Nazis abgefackelt wurde. Heute hat sie die Bilder noch vor Augen. Auf dieser Ansichtskarte aus dem Jahr 1898 sehen wir das Altenheim (Asyl) kurz nach seiner Fertigstellung. Käufer des Grundstücks war übrigens der Gailinger Kaufmann Ludwig Rothschild (1849 - 1915). Gailingen bestand zu jener Zeit aus nicht mehr als ca. 2000 Einwohnern, wobei die Hälfte Juden waren. Ludwig Rothschild genoss unter den christlichen Handwerkern großen Respekt und Achtung, weil er auf Grund seiner weltweiten Handelsbeziehungen für Aufträge und Wohlstand sorgte.

Gelaufen ist die Ansichtskarte in der Innerschweiz. Am 28.X.98 in Diessenhofen (Thurgau) mit 5 Rappen freigemacht, erreichte sie taggleich Zürich, lt. Stempel eigentlich nur 5 Stunden später.

Liebe Grüße

10Parale



[1] http://www.internat-friedrichsheim.de/bild/index.html
 
10Parale Am: 28.07.2020 20:42:40 Gelesen: 191386# 365 @  
@ 10Parale [#364]

Bei der folgenden Ansichtskarte beginne ich mit dem Text:

Sebastopol, 21.V.09

"Eben habe ich meine Kameraden in Sebastopol verlassen und werde nach Odessa eingeschifft um sofort nach Berlin zurückzureisen. Bei herrlich klarem Himmel schaukelt unser Schiff ganz beachtlich, so dass von 10 Passagieren 9 seekrank sind. ...."

Der fächerartige Bilderrahmen gibt eine Potpourri von Bildern auf der Insel Krim. Der Schiffsreisende wird die Karte bei der Abfahrt in Sevastopol geschrieben habe, vielleicht während der ca. 400 km langen Schiffsreise und dann in Odessa aufgegeben haben. Freigemacht mit insgesamt 4 Kopeken. Hier spielen die unterschiedlichen Kalender auch wieder eine Rolle.

Die Botschaft lief nach Rapperswil in die Schweiz.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 29.07.2020 19:12:15 Gelesen: 191224# 366 @  
Gegenüber dem Hradschin (tsch.: Hradcany) erhebt sich ein grüner Hügel, der je höher je steiler wird und einen wunderbaren Blick auf die tschechische Hauptstadt offenlegt.

Diese Ansicht stammt aus dem Jahr 1908 (Verlag M.Reich, Prag, Ovocna 4).

Hradschin ist Stadtteil von Prag, der an die Burg angrenzt und im frühen 14. Jahrhundert entstand. Nach einer Brandkatastrophe im Jahr 1541 siedelten sich dort der Klerus und einige Adelsfamilien wie die Sternbergs oder Schwarzenbergs an und errichteten beeindruckende Paläste. Im Palais Cernin ist heute der Sitz des tschechischen Außenministeriums.

Die frühen Marken der ehemaligen Tschechoslowakei sind mit dem Begriff Hradschin verwandt.

Liebe Grüße

10Parale


 
Seku Am: 05.08.2020 21:29:51 Gelesen: 190313# 367 @  
Wem es derzeit nachts zu warm ist, dem empfehle ich eine Reise nach Chamonix in Frankreich. Von da gelangt man mit der Zahnradbahn zum Montenvers auf 1913 m Höhe. Am Gletscher Mer de Glace selbst befindet sich eine künstliche Eisgrotte, die 1946 angelegt wurde. In der Eisgrotte finden sich Eisskulpturen, unter anderem auch dieses Bett.



Mit der Chemin de fer du Montenvers kommt man zum genannten Mer de Glace, das man im Hintergrund sieht.


 
10Parale Am: 06.08.2020 21:52:34 Gelesen: 190153# 368 @  
@ Seku [#367]

Wem es derzeit nachts zu warm ist, dem empfehle ich eine Reise nach Chamonix in Frankreich.

Da ich im September noch 1 Woche Urlaub habe, nehme ich jeden Reisetipp sehr ernst. Höhenluft des Schwarzwaldes hat mir schon letzten Winter die Gesundheit erhalten, und da heiße Saunen in Tschechien im Moment tabu sind, sind die Schweizer Alpen doch eine gute Alternative.

Ich setzte die Reihe fort mit einer alten Ansicht von Bamberg aus dem Jahr 1898. "VOM THURME DES OBERLANDESGERICHTS" reicht der Blick über die altehrwürdige Stadt mit Blick auf den Dom. Die Universitätsstadt und Partnerstadt von Prag blickt auf eine wechselseitige Geschichte zurück. Kaiser Heinrich II. gründete das Bistum Bamberg und rechts oben sehen wir den Michaelsberg, eine alte Benediktinerabtei, heute ein Seniorenheim.

Neben den Hussiten und Katholiken prügelten sich auch die Kontrahenten im Dreißigjährigen Krieg und die Truppen Napoleons rund um Bamberg. Die Stadt gilt auch als das Zentrum der Hexenverfolgungen im Mittelalter. In Bamberg soll es auch 7 Synagogen gegeben haben, eine fiel den Schergen der Reichskristallnacht zum Opfer. Nach dem Ende des II. Weltkrieges gehörte die Frankenmetropole zur Amerikanischen Besatzungszone. 2014 zogen die Amerikaner ab. Ja, es gibt viel zu erzählen über die Stadt, bestimmt gibt es auch viele Brauereien und herrlich gutes bayerisches Bier.

Liebe Grüße

10Parale


 
Manne Am: 07.08.2020 09:34:26 Gelesen: 190099# 369 @  
@ 10Parale [#368]

Von Bamberg habe ich auch eine Litho vom 18.03.1905, gelaufen nach München, Ankunftsstempel vom 19.03.1905. Die geprägte Bildseite zeigt die Regnitz mit Stadtansicht und das Bayrische Wappen.

Gruß
Manne


 
10Parale Am: 12.08.2020 22:12:09 Gelesen: 189523# 370 @  
@ Manne [#369]

Das ist eine wunderschöne Karte. Es ist schön, wenn ein malerischer Stadtteil wie der an der Regnitz einen schmucken Beinamen wie Klein Venedig erhält. Klingt doch viel besser, wie Klein-Moskau oder Klein-Istanbul (so wie manche Ortsteile heute leider genannt werden, aber das ist schwarzer Humor, keine Kritik!).

Ich mache einen Schwenk in den hohen deutschen Norden und zeige eine Ansichtskarte, die aus Anlass der Übersee-Woche in Hamburg vom 17. - 27. August 1922 herausgegeben wurde.

Der jüdische Bankier Max Warburg gründete am 27. Juni 1922 in Hamburg den Übersee-Club. Sein Ziel war es, die vergiftete Atmosphäre nach dem Ende des I. Weltkrieges, unter die der internationale Handel litt, zu mildern und den Freihandel wieder zum Wohle aller Nationen in den Vordergrund zu stellen. Oh, wie tagesaktuell sind die Ereignisse, als ob sich Geschichte immer wiederholt. John Maynard Keynes, der britische Nationalökonom, hält 1922 eine Rede über die Reparationsleistungen des deutschen Staates. Im Jahr 1938 löst sich der Club vorerst auf. Nach dem II. Weltkrieg gründete sich der Übersee-Club neu und ist heute ein Ort der Zusammenkunft von Eliten aus Politik und Wirtschaft.

Liebe Grüße

10Parale


 
dithmarsia43 Am: 13.08.2020 19:12:03 Gelesen: 189389# 371 @  
@ 10Parale [#370]

Hallo und Guten Abend,

aus der Reihe "REISE UM DIE WELT" zeige ich 2 Karten und zwar "Gruss aus Wien" und "Gruss von den Niagarafällen" aus den Jahren 1899 und 1901.

Ich vermute, daß es wohl aus fast jedem Land der Erde eine Karte des rührigen Verlages gibt.

Viele Grüße

Uwe


 
olli0816 Am: 13.08.2020 20:32:35 Gelesen: 189329# 372 @  
Hallo,

ich finde das Thema immer wieder sehr schön und möchte auch einmal etwas beisteuern.

Eine Karte mit der Ansicht von Schloss Neuschwanstein mit Ansicht der Alpen im Süden und Westen. Sie wurde als Urlaubskarte 1909 nach Nürnberg verschickt.



Grüße Oliver
 
Manne Am: 13.08.2020 21:52:59 Gelesen: 189315# 373 @  
Hallo,

aus Sigmaringen eine Litho vom 04.12.1898, gelaufen nach Furtwangen, Ankunftsstempel vom 05.12.1898.

Die Bildseite zeigt das Schloss mit Stadtansicht, das Kaiser Wilhelm Denkmal und das Mausoleum.

Gruß
Manne


 
Cantus Am: 14.08.2020 01:59:05 Gelesen: 189235# 374 @  
Oldenrode (Solling) ist ein Dorf mit etwa 125 Einwohnern, das seit dem 1.3.1974 zur Stadt Moringen im Landkreis Northeim gehört. Es liegt am Osthang der Weper auf etwa 280 m ü. NN. Die Weper ist ein langgestreckter und bis 379 m hoher Höhenzug im niedersächsischen Landkreis Northeim.

Die Ansichtskarte trägt einen Poststempel vom 19.8.1939.



Viele Grüße
Ingo
 
Manne Am: 14.08.2020 12:36:58 Gelesen: 189138# 375 @  
Hallo,

aus Lindau im Bodensee eine Litho vom 06.04.1896, gelaufen nach Gundelsheim am Neckar, Ankunftsstempel vom 07.04.1898. Die Bildseite zeigt die Insel, das Hotel Helvetia mit Raddampfer und die Hafeneinfahrt.

Gruß
Manne


 
Manne Am: 16.08.2020 10:18:23 Gelesen: 188798# 376 @  
Hallo,

eine Litho aus Bad Ems in Rheinland-Pfalz vom 28.06.1898. Die Karte lief nach Lauterecken das ebenfalls in Rheinland-Pfalz liegt, Ankunftsstempel vom 29.06.1898.

Die Bildseite zeigt uns einen Teil der Stadt an der Lahn mit dem Schweizerhaus, das Hotel zu den vier Türmen und neuer Kirche, das Kurhaus und die Restauration an der Bederley.

Gruß
Manne


 
10Parale Am: 17.08.2020 21:41:28 Gelesen: 188622# 377 @  
@ olli0816 [#372]

Ja, das Schloss Neuschwanstein ist wohl eines der bekannten und beliebtesten Tourismusattraktionen in Deutschland. Als ich vor 2 Jahren mit meiner Frau dort weilte, fühlten wir uns eigentlich nicht so wohl, es war mehr Fließband-Tourismus. Wir wurden durch das Schloss manövriert und man spürte schon den Atem der nächsten Gruppe im Nacken, kaum wollte man sich ein wenig die Atmosphäre der märchenhaft eingerichteten Räume verinnerlichen. Was hätte der Ludwig dazu gesagt, der Märchenkönig?

Alte Ansichtskarten bewegen mich dazu, Zeitvergleiche anzustellen. So auch die Karte von Lindau, die uns Manne in [#375] zeigt. Es gefällt mir einfach mal, kein einziges Auto oder Motorrad zu sehen. Man sieht lediglich Fußgänger, die wie heute am Hafen promenieren und einige dampfbetriebene Schiffe.

Ganz wenige Personen säumen auf meiner Karte den Schlossplatz in Stuttgart. Wenn man bedenkt, was da vor einigen Wochen los war, kann man kaum glauben, was man da sieht. Ruhe und Frieden, als würde die Zeit für einen Moment der Geschichte stillstehen. Leider tut sie das nicht.

Gelaufen am 28. September 1899 von Stuttgart nach Kempten (Kanton Zürich), wo sie einen Tag später mit einem Ankunftsstempel versehen wurde.

Liebe Grüße

10Parale


 
Fips002 Am: 18.08.2020 17:22:04 Gelesen: 188512# 378 @  
Ansichtskarte von Baden, Schweiz 23.11.1897 nach Mühlhausen/Thüringen, über Mülhausen/Elsass.



Dieter
 
10Parale Am: 19.08.2020 21:24:19 Gelesen: 188357# 379 @  
@ Fips002 [#378]

Eine wunderbare Ansicht von Baden. Wie schön schlängelt sich die Limmat durch das bewohnte Tal.

Heute zeige ich eine Ansicht von der Bahnhofstraße in Konstanz anno 1904. Die klassizistischen Gebäude stehen teilweise noch heute. Die Bahngleise verbinden Deutschland mit der Schweiz (Kreuzlingen). Zwischen Konstanz und Engen verkehrt heutzutage der seehas, betrieben von der SBB GmbH mit Sitz in Konstanz.

Abgestempelt in Kreuzlingen (Station) lief die Karte taggleich am 9. VII.04 nach Zürich.

Liebe Grüße

10Parale


 
Manne Am: 20.08.2020 10:41:39 Gelesen: 188289# 380 @  
Hallo,

eine Präge-Litho vom Chiemsee vom 09.07.1904. Die Karte war ein Mitbringsel, denn der Kartengruß wurde in Rottweil am Bahnhof abgestempelt und lief nach Schwenningen, Ankunftsstempel vom 09.07.1904.

Die Bildseite zeigt den Chiemsee mit der Herreninsel und das Bayrische Wappen.

Gruß
Manne


 
olli0816 Am: 20.08.2020 16:28:53 Gelesen: 188249# 381 @  
@ 10Parale [#377]

Hallo 10Parale,

tröste dich, das war vor Jahrzehnten schon so. Das Schloss ist seit jeher in der ganzen Welt bekannt. Obwohl ich Amerikaner getroffen habe, die ernsthaft glaub(t)en, dass das eine Kopie vom Schloss in Disneyland sei. In den 90ern habe ich neben Reiseleitungen während des Studiums osteuropäische Delegationen geleitet. Der Ausflugstag neben vielen anderen Besichtigungen war entweder Oberammergau und Schloss Linderhof oder alternativ Schloss Neuschwanstein. Vorgeschrieben war, dass ich in bayrischer Lederhose zu erscheinen hatte und wir dann mit der Kutsche darauf gefahren sind. Das fanden die Russen so gut, dass ich damals auf vielen Bildern verewigt wurde, vor allem mit den Damen. Das gute war, dass ich als Reiseleiter oft gefragt wurde, die Führung selber zu übernehmen und ich hatte dann einen Begleiter dabei, der alle Schlüssel hatte und man so in Bereiche kam wo nicht jeder hingekommen ist (z.B. kleine Turmbesteigung). Die Betreiber waren erstaunlich flexibel. Wenn man weniger Leute haben möchte, ist es bei schlechtem Wetter im November sicher noch am besten. Aber die schöne Gebirgslandschaft kommt bei schönem Wetter wesentlich besser zur Geltung.

Gärtner hat vor ein paar Jahren den Ansichtskartenladen in München am Hauptbahnhof gekauft, nachdem der Besitzer unerwartet gestorben ist. Das Auktionshaus hat dann ganz viele Ansichtskarten versteigert und darunter waren drei preisgünstige Sammlungen für Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof dabei. Die wollte keiner haben und ich habe sie in der Nachauktion für kleines Geld erworben. Seitdem besitze ich ganz viele Innenansichten und auch Karten von der Umgebung zu allen Tageszeiten.

Manne hat eine sehr schöne Karte zum Herrenchiemsee gezeigt. Ich habe zwei herausgesucht und beigefügt:



Das ist eine Gesamtansicht mit Herrenchiemsee und altem Schloss. Die Karte wurde 1907 versendet, aber die Rückseite ist nicht so interessant. Das Dampfschiff gibt es auf vielen Karten aus der Zeit. Im Hintergrund sind viele schöne Wanderberge abgebildet. Die Kampenwand ist inzwischen so beliebt, dass sie das früher letzte kleine Stückchen zum Gipfel entschärft haben, so dass ziemlich jeder raufkommt. Ist aber kein schwerer Berg und vor dem Restaufstieg ist eine nette Hütte mit viel Weißbier. :)



Die zweite ist ungelaufen und da ist die Vorderansicht von Herrenchiemsee mit den schönen Wappenmarken von Bayern. Die sind zwar nicht ganz so beliebt wie die Quadratausgaben, aber ich mag sie ganz gerne.

Grüße Oliver
 
10Parale Am: 20.08.2020 19:39:32 Gelesen: 188219# 382 @  
@ olli0816 [#381]

Da hast du ja einiges erlebt, um das ich dich fast beneide, Oliver. Wir hätten uns da mal treffen sollen, denn die Geschichten rund um den Märchenkönig haben mich als Kind immer begeistert. Hat er sich nicht einmal in Sissi verliebt, war die Liebe nicht unvollendet und welchen Einfluss haben solche Enttäuschungen für einen Mann?

Gut, zurück zur Philatelie und ich freue mich, dass du ein günstiges Konvolut von Ansichtskarten rund um die Schlösserwelt erwerben konntest. Ich bleibe beim Märchenkönig. Da die eine Hälfte meiner Vorfahren Bajuwaren sind (ich hatte sogar einen Minister in der Verwandtschaft, darüber schweige ich mich aber aus!), habe ich einen besonderen Blick für die bayerischen Angelegenheiten.

Anbei die Ansicht der Gedächtniskapelle für König Ludwig II. Freigemacht mit 10 Pfennig in Ambach am 25.06.1900, ein Tag später Ankunft in Richtersweil am Zürichsee.

Liebe Grüße

10Parale

PS: Anfang September weile ich 3 Tage in Nürnberg, um mal wieder bayerisches Bier und Knödel zu verzehren. Ich sehne mich danach!


 
10Parale Am: 23.08.2020 10:31:25 Gelesen: 187914# 383 @  
@ 10Parale [#382]

Heute mal ein Ausflug nach Syrien: "Die süßen Wasser von Ras-el-Ain". Laut kurdischer Übersetzung vielleicht besser "Kopf der Quelle". Freigemacht am 16. Juli 1950 mit schönem Stempel und Syrien Michel Nr. 575 (Flugzeug über Landschaften) mit Wertaufdruck 25 P. auf 200 P.

Mehr als 50 Prozent der Bevölkerung dieser Stadt befinden sich heute auf der Flucht. Ob man bald wieder schöne Urlaubsgrüße aus diesem Gebiet versenden kann, wissen wir leider nicht.

Liebe Grüße

10Parale


 
Fips002 Am: 24.08.2020 18:19:18 Gelesen: 187753# 384 @  
Ansichtskarte aus Joinville, Brasilien 29. Dezember 1898, über Rio de Janeiro 03.Januar 1899, nach Eisenach

Joinville ist mit ca. 570.000 Einwohnern, davon die meisten deutscher Abstammung, die größte Stadt des südbrasilianischen Bundesstaates Santa Catarina.

Neben Blumenau und Brusque gilt die Stadt als eine der Zentren der deutschen Kolonisation in diesem Bundesstaat.



Dieter
 
olli0816 Am: 26.08.2020 20:40:14 Gelesen: 187373# 385 @  
@ 10Parale [#382]

Hallo 10Parale,

wollte nur kurz auf deinen Beitrag antworten. Karte zeige ich heute keine, hatte viele andere Dinge zu tun.

Das mit der Sissi ist so eine Sache. Eigentlich mochte er viel lieber Männer, deshalb war er nicht verheiratet. Ich denke, so enttäuscht wird er also nicht gewesen sein.

Ja, die Schlösser sind alle überlaufen, weil weltbekannt. Wobei zur Coronazeit könnte es besser sein, habe es aber nicht ausprobiert. Du kannst z.B. zur Roseninsel am Starnberger See fahren (sehr schöner Ort) und auf die Insel mit einem kleinen Boot übersetzen. Sehr romantisch und er hat sich dort mehrmals mit Sissi getroffen.

Es gibt noch andere kleinere Bauten, die nicht so bekannt sind. Eines welches man besichtigen kann und wo die Besuchermenge viel übersichtlicher ist, ist das Königshaus am Schachen. Das hat natürlich seinen Grund, man muss etwas besser zu Fuß sein. Der Weg ist sehr schön, man geht von Garmisch als erstes durch die Partnachklamm (das ist schon eine Attraktion) und kommt in das Reintal. Nimmt man den direkten Weg über den Kälbersteig (ist das kürzeste), muss man viele Stufen bewältigen. Kommt man oben an die Forststraße, hat man es noch nicht ganz geschafft. Kurz vor dem Schachenhaus geht es noch einmal bergan, aber es lohnt sich. Neben dem Schachenhaus ist eine urige Hütte mit guter Küche (man kann übernachten) und es gibt als zweite Attraktion den Alpengarten, der von einer netten Dame betreut wird. Es ist anstrengend, bis dahin zu kommen. Vorteil: Keine Touristenhorden.

Es gibt noch ein kleines ehemaliges Jagdschloss ganz in meiner Nähe in Fürstenfeldbruck direkt am Bahnhof. In dem Haus ist heute ein guter Grieche und man muss nicht so weit gehen. Besichtigen kann man nichts, aber der Biergarten ist prima. Das war nicht immer so, vor 20 Jahren war es sagen wir mal ein kleines Amusement-Lokal mit Damen, die einen mit aufs Zimmer begleiteten. Ja, der Name Jagdschloss wurde zeitweise etwas umgewandelt - hüstel. Aber auch hier lohnt sich heute ein Besuch und das ganz ohne Touristen.

Es gibt also Möglichkeiten.

Grüße Oliver
 
wajdz Am: 27.08.2020 00:07:00 Gelesen: 187341# 386 @  
s/w Fotodruck Ansichtskarte aus Pula , der größten Stadt Istriens in Kroatien nahe der Südspitze der Halbinsel.

Jugoslawien NiMr 603, 01.01.1950 mit Überdruck



Tagesstempel PULA1 · 21.1.51 · / Ankunftstempel (1) BERLIN-CHARLOTTENBURG 2 · z · 29.1.51

Von Römern im Jahr 177 vor Christus erobert, wurde Pula eine römische Kolonie unter dem Namen Colonia Pietas Iulia Pola. Unter Kaiser Augustus wurde das Amphitheater erbaut, das heute eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt ist.

MfG Jürgen -wajdz-
 

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