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Thema: Russland: Alte Belege
Das Thema hat 95 Beiträge:
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Fips002 Am: 07.12.2016 12:16:43 Gelesen: 45519# 21 @  
Ich zeige einen Einschreibbrief aus Gjatsk vom 1.10.1914 an das Büro für internationale Kriegsgefangene Genf.

Der Brief wurde mit 20 Kopeken, Ausgabe 1908, freigemacht.

Der Ovalstempel auf der Rückseite ist ein militärischer Zensurstempel. Weitere Stempel Gjatsk 1.10.1914, St.Petersburg 5.10.1914, weiterer Stempel 30.10.1914 und Eingangsstempel von Genf 3.11.1914.

Siegel mit russischen Wappen und Pedrograd militärische Zensur in kyrillischer Schrift.

Die Gebührenvermerke in blau auf der Vorderseite 27 und 94 und 96 auf der Rückseite in rot kann ich nicht erklären.



Gruß Dieter
 
skribent Am: 08.12.2016 13:03:47 Gelesen: 45474# 22 @  
Guten Tag Zusammen,

der abgebildete Brief wurde am 4. Juni 1903 im Postamt auf dem Moskauer Jaroslawl Bahnhof aufgegeben.

Der Ausgangsbahnhof der damaligen Moskau-Jaroslawl-Archangelsk-Eisenbahn wurde zum dem Zeitpunkt gerade nach den Plänen von Schechtel umgebaut.



Ankunft in Okolenskoje am 5. Juni 1903.

Seit mehr als 100 Jahren ist der Jaroslawl-Bahnhof der Ausgangspunkt jeder Transsibirien-Reise.

MfG >Franz<
 
oldebuche1945 Am: 09.12.2016 15:48:03 Gelesen: 45425# 23 @  
Hallo,

hier nun ein Beleg mit schönem Stempel aus Kalisch an eine Elfenbein-Handels-Firma in Berlin.

MfG
oldebuche1945


 
skribent Am: 09.12.2016 17:20:49 Gelesen: 45409# 24 @  
Guten Tag Zusammen,

ein Beleg aus alter Zeit, denn für diesen trocken gesiegelten Privatbrief wurde am 15. März 1847 das Porto in St. Petersburg bar kassiert (zweizeiliger Rahmenstempel), dann mit den Einzeilern AUS RUSSLAND und C.R.p.P. (Correspondence Russe par Prusse) versehen. Am 7. April vom Amt 5 in Preussen aufgenommen und dem Empfänger in Reims zugeleitet.



Der Grenzübergangs- sowie der Ankunftsstempel von Reims mussten beim Wegschneiden der beiden Trockensiegel wohl ebenfalls im Papierkorb gelandet sein.

MfG >Franz<
 
bayern klassisch Am: 09.12.2016 17:40:50 Gelesen: 45404# 25 @  
@ skribent [#24]

Hallo Franz,

für diesen trocken gesiegelten Privatbrief wurde am 15. März 1847 das Porto in St. Petersburg bar kassiert

Wie kommst du darauf?

in St. Petersburg bar kassiert (zweizeiliger Rahmenstempel), dann mit den Einzeilern AUS RUSSLAND und C.R.p.P. (Correspondence Russe par Prusse) versehen.

Die Stempel Aus Russland und C.R.p.P. kamen nicht in St. Petersburg auf den Brief, weil das keinen Sinn gemacht hätte. Es sind preußische Vertragsstempel (Postvertrag mit Frankreich).

Am 7. April vom Amt 5 in Preussen aufgenommen

Den französischen Postvertragsstmpel Prusse - Givet 5 schlug man in Paris beim Posteingang des preußisch - russischen Briefpakets ab. Ein preußischer Stempel war es daher nicht.

Da es also ein Portobrief und kein Frankobrief war, kommt jetzt die Frage auf, was der Empfänger in Reims zu zahlen hatte?

Was steht oben links und oben rechts auf der Adressseite?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
skribent Am: 09.12.2016 18:07:36 Gelesen: 45395# 26 @  
@ bayern klassisch [#25]

Hallo Ralph,

vielen Dank, dass Du mich aufgeklärt hast!

Ich bin kein Altbriefsammler, aber ich hatte bis 1992 einen Petersburger als Tauschpartner, der hat mir alles mögliche geschickt. Hauptsächlich aber Briefe, Ganzsachen etc. mit dem Motiv und dem Thema "Russische/Sowjetische Eisenbahn". Irgendwann hat er mir zwischen 12 und 15 von diesen Briefen geschickt und meinte, ich könne damit gut sukzessive die Anfänge der russischen Bahnpost dokumentieren. Also habe ich sie mir erklären lassen von einem alten Philatelisten aus Hannover. Dass der mir höchstwahrscheinlich blanken Unsinn aufgeschrieben hat, muss ich wohl so hinnehmen, dann er ist vor 15 Jahren leider verstorben.

Sei`s drum - ich weiß Bescheid, der Brief ist schön, deswegen schmeiße ich ihn auch nicht weg!

Einen schönen Abend wünscht
Franz
 
bayern klassisch Am: 09.12.2016 18:31:35 Gelesen: 45387# 27 @  
@ skribent [#26]

Hallo Franz,

so etwas ähnliches hatte ich mir schon gedacht.

Oben rechts steht Porto - allein das schließt einen Frankobrief schon mal aus.

Links oben steht 11 1/4 oder etwas dergleichen - das könnte das Gewicht sein.

In jedem Fall zahlte der Empfänger 5 Francs und das war wirklich viel Geld. Ein Kaufkraftvergleich aus dieser Zeit zu heute würde sich wohl bei Portokosten von ca. 90 Euro einpendeln, womit er früher teurer war, als heute.

Wegwerfen würde ich solch einen Brief NIEMALS, weil es ein hübsches Stück Postgeschichte ist, das man retten und nicht vernichten muss. Also schön aufheben!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 09.12.2016 18:41:20 Gelesen: 45383# 28 @  
Hallo in die Runde,

hinter Porto steht 42 - was möglicherweise Silbergroschen sind. Diese entsprechen in etwa auch 5 Franc.

Dies kann auch Zufall sein, dass die Zahlen passen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Michael D Am: 09.12.2016 18:47:00 Gelesen: 45381# 29 @  
@ skribent [#26]

Hallo,

der Stempel C.R.p.P. kennzeichnete Briefe aus Russland, die vollständig unbezahlt nach Frankreich liefen. Dies war erst seit dem preußisch-russischen Postvertrag von 1843 möglich. Daneben gab es weiterhin die Möglichkeit entweder den Brief vollständig bis zum Zielort zu bezahlen oder teilfrankiert bis zur russisch-preußischen Grenze. Für den letztgenannten Fall gab es den Stempel C.R.P.F. (Correspondence Russe Port Frontiere).

Der Brief fiel in Frankreich in die Gewichtsstufe >10 - 15 Gramm, womit das 2-fache französische Porto anfiel. Von den 50 Decimes (oder 5 Francs) Gesamtporto entfielen 8 Decimes auf den französischen Anteil.

Gruß
Michael
 
KaraBenNemsi Am: 09.12.2016 21:44:15 Gelesen: 45356# 30 @  
@ skribent [#22]

Hallo Franz,

eine Anmerkung zu Deinem Beleg vom Postamt im Jaroslawl-Bahnhof in Moskau. Der Beleg ist von 1913 (nicht 1903). Die Romanow-Marke ist erst 1913 erschienen und aus den Stempelabbildungen ergibt sich das auch.

Der Eingangsstempel ist aus Obolenskoe (mit b) im Gouvernement Tula. Der Brief lief also entgegengesetzt zur Richtung Archangelsk. Aber es ist natürlich korrekt, dass sich das entsprechende Moskauer Postamt in dem von Dir genannten Bahnhof befand.

Viele Grüße

Carsten
 
oldebuche1945 Am: 10.12.2016 10:04:22 Gelesen: 45310# 31 @  
Hallo,

nun ein Brief mit den Ausgaben Mi-Nr. 99-102, die man auf Beleg nicht oft sieht. Die Markengestaltung hebt sich wohltuend von dem sonst gängigen Einerlei des Zarenreiches ab. Oben rechts möglicherweise ein Zensurstempel. Rückseitig ein Ankunftsstempel aus Kopenhagen.

MfG
oldebuche1945


 
Fips002 Am: 11.12.2016 11:56:49 Gelesen: 45258# 32 @  
Brief von einem Wolgadeutschen aus Saratow nach Grevenbroich, Ankunft 13.7.1900.

Die Stadt Saratow liegt an der Wolga und war die Heimat der Wolgadeutschen. Hier lebten vom 18. bis 20.Jahrhundert viele Deutsche, die von den russischen Zaren eingeladen wurden. Sie sollten die Landwirtschaft voranbringen.

Unter Stalin wurden die Wolgadeutschen nach Sibirien und nach Kasachstan umgesiedelt.



Gruß Dieter
 
10Parale Am: 28.08.2017 11:34:40 Gelesen: 42626# 33 @  
@ Magdeburger [#17]

Das ist ein wunderschöner Brief der 2. Gewichtsstufe mit wunderbarer Frankatur und sehr schönen Stempeln, die die Postroute wunderbar beschreiben.

Ich habe einen Brief der 1. Gewichtsstufe vorliegen, der von einer Stadt in Russland nach Triest lief.

Er zeigt auf der Vorderseite einen gebogenen Rahmenstempel FRANCO, der wohl in Österreich vermerkt wurde. Die Freimachung erfolgte mit insgesamt 14 Kopeken, also der Hälfte des Portos (und exakt der Hälfte der Buntfrankatur) des von Ihnen gezeigten Briefes (Michel Nr. 18, 19, 21).

Die Abschläge auf der Vorderseite geben nur den Hinweis auf den Monat und das Jahr (Juli 1873).

Auf der Rückseite befinden sich insgesamt 6 Stempel. Leider konnte ich bislang nur 2 dieser Stempel identifizieren.

3 Stempel mit kyrillischen Buchstaben bezeichnen den 26., 27. und 28. Juli (julianischer Kalender), wobei der Stempel ganz rechts sicher von St.Petersburg sein müsste. Ganz oben der ovalförmige Stempel von TRIEST (Ankunft).

Liebe Grüße

10Parale


 
hajo22 Am: 23.10.2017 19:08:28 Gelesen: 41867# 34 @  


Paketkarte aus Novo-Minsk vom 5.6.1911 via Thorn 20.6. und Coeln 22.6. nach Brüssel, Ankunft 23.6.

Frankiert mit 3 x 25 K (Nr.74) + 15 K (Nr.72) = 90 Kopeken. Die Marken entwertet mit "Killer-" und Tagesstempel.

Zum Porto kann ich leider mangels Unterlagen nichts sagen.

Ich gehe davon aus, daß "Rußland: Alte Belege" die Zarenzeit bedeuten soll.

hajo22
 
Detlef Am: 22.12.2017 13:54:07 Gelesen: 40849# 35 @  
Hallo,

habe einen Beleg erstanden, der in meine Heimatsammlung passt (Schwerin/Mecklenburg).

Wer kann etwas zum Aufgabeort sagen. Ich lese "MAJOJENGO ..." heraus, kann dazu aber nichts finden.

Mir sagt auch der untere Teil des Stempels nichts (POST.TEL.KONT.)



Wer kann helfen?

Ich wünsche gleichzeitig allen Forumsteilnehmen ein schönes Weihnachtsfest.
Detlef
 
volkimal Am: 22.12.2017 14:29:55 Gelesen: 40835# 36 @  
@ Detlef [#35]

Hallo Detlef,

bezüglich des Ortes habe ich nichts gefunden. Entsprechend des Textes der Karte wird der Ort aber in Lettland liegen, da die Fahrt mit dem Schiff in Riga endete.

Unten steht ПОЧТ. ТЕЛ. КОНТ. = Post- und Telegrafen-Kontor.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 22.12.2017 14:42:28 Gelesen: 40832# 37 @  
@ Detlef [#35]
@ volkimal [#36]

Guten Tag zusammen,

so ganz kann ich mir auch noch keinen Reim auf den Stempel machen, aber da Helmut von einer Seereise ohne Seekrankheit spricht, die ersten Buchtstaben das Wort "Major" ergeben, gab es eventuell damals ein Schiff, dass auf den Namen "Major Engof ... " getauft war, und es sich um einen russischen Schiffspoststempel handeln könnte.

Leider sind meine Russisch-Kenntnisse nur noch sehr sehr bescheiden, seit der Schule nie mehr gebraucht - mehr kann ich nicht "helfen".

Viele Grüße und ebenfalls schöne Feiertage

Olaf
 
volkimal Am: 22.12.2017 14:50:45 Gelesen: 40828# 38 @  
@ Detlef [#35]

Hallo Detlef,

ich habe doch noch etwas entdeckt. Es gab den Ort МАІОРЕНГОФЪ = Маіоренгофъ = Majorenhof. Heute heißt der Ort Majori.

Link: https://en.wikipedia.org/wiki/Majori

Wenn Du den deutschen Namen Majorenhof googelst findest Du so einige Ansichtskarten von dort.

Viele Grüße
Volkmar
 
Detlev0405 Am: 22.12.2017 15:29:26 Gelesen: 40819# 39 @  
@ Detlef [#35]
@ volkimal [#38]

Hallo Detlef,

Volkmar ist richtig gelandet mit seiner Stempeldeutung. Komplett übersetzt heißt der Stempel: Majorenhof - Lifland - Stadt. Lifland war eine Region im heutigen Estland und Lettland meiner Kenntnis nach bis 1918, danach eine Region von Riga bis zum Peipussee.

Beim Stempel ist der Punkt hinter dem russischen " H " zu beachten und nach dem russischen G . Das G steht eindeutig für die Bezeichnung Stadt.

Hier kannst du einen Blick auf die Region werfen:

https://geographic.org/geographic_names/name.php?uni=-4545681&fid=3694&c=latvia

Beste Grüße
Detlev
 
KaraBenNemsi Am: 22.12.2017 19:17:02 Gelesen: 40785# 40 @  
@ Detlef [#35]
@ Detlev0405 [#39]

Hallo,

Detlev (Detlev0405) schrieb:

Das G steht eindeutig für die Bezeichnung Stadt.

Nö, für "Stadt" steht es eindeutig nicht. Das G. steht zweifelsohne für Gouvernement. Denn im Stempel steht ЛИФЛАН. Г. was nichts anderes bedeutet als LIVLÄND[ISCHES] G[OUVERNEMENT) oder mit korrekter Grammatik: "[des] Livländ[ischen] G[ouvernements]."

Livland war neben Estland und Kurland eines der drei baltischen Gouvernements des Zarenreichs und genau dort gehört Majorenhof rein.

Viele Grüße

Carsten
 
Detlev0405 Am: 22.12.2017 19:26:45 Gelesen: 40781# 41 @  
@ KaraBenNemsi [#40]

Stimmt habe ich auch gerade festgestellt. :-(

Gruß Detlev
 
dietbeck Am: 10.02.2019 15:42:49 Gelesen: 34199# 42 @  
Beleg Russland 1901 - Hilfe

Hallo zusammen,

da ich des Russischen nicht mächtig bin, kann mir jemand sagen, von Wo and Wo der Beleg gelaufen ist ? Ich sehe richtig, dass dieser von 1901 stammt ? Allerdings verwirrt mich dann das Datum des Ankunftsstempels auf der Rückseite (1907) ?

Danke für Aufklärung
dietbeck


 
Saguarojo Am: 10.02.2019 15:55:41 Gelesen: 34192# 43 @  
Hallo,

auf der Vorderseite sehe ich eine 7 mit abgebrochenem oberen Querstrich bei der Jahreszahl.

Gruß

Joachim
 
Detlev0405 Am: 10.02.2019 18:19:30 Gelesen: 34171# 44 @  
@ dietbeck [#42]

Hallo Joachim,

Dein Brief ging von Slawjansk am Kuban nach Rostow am Don an eine Bank.

Aufgegeben am 13.06.1907 per Einschreiben und Ankunft am 15.06,1907.

Gruß
Detlev
 
KaraBenNemsi Am: 11.02.2019 13:17:59 Gelesen: 34121# 45 @  
@ dietbeck [#42]
@ Detlev0405 [#44]

Hallo,

kleine Korrektur: Der Absendeort ist Slawjansk (Gouvernement Charkow) in der Ukraine. Slawjansk am Kuban (in Russland) gab es damals noch gar nicht unter diesem Namen. Es steht auch im (schlecht abgeschlagenen) Stempel: ... ХАРЬ. Г. für Gouvernement Charkow.

Viele Grüße
Carsten
 

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