Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Infopost Portobestimmung
olika Am: 22.01.2012 15:06:13 Gelesen: 9378# 1 @  
Hallo !

Kann mir jemand bei der Portobestimmung dieses Briefes behilflich sein ? Besten Dank !

MfG Oli


 
Baber Am: 22.01.2012 18:20:05 Gelesen: 9351# 2 @  
Hallo Olika,

nach dem Michel Postgebühren-Handbuch Deutschland kostete damals der Infobrief Europa 60 Pfg bis 50g und der Lustpostzuschlag lag bei 1,6 Pfg je Gramm. Bei 34 Pfg wäre der Brief dann 21 Gramm schwer gewesen da 33,6 auf 34 aufgerundet werden mußten.

Gruß
Baber
 
drmoeller_neuss Am: 23.01.2012 18:36:13 Gelesen: 9320# 3 @  
Was mich wundert: Konnten Infobriefe am Schalter bei der Einlieferung gestempelt werden? Meines Erachtens war doch bei Infopost nur Stempelung durch den Absender möglich.
 
Heinz 1 Am: 23.01.2012 21:20:59 Gelesen: 9297# 4 @  
Hallo,

richtig ist, dass die Briefmarken mit einem Absenderstempel gestempelt sein müßten. Aber wer einen DIN C6 Umschlag mit 21 Gramm verschickt, die Briefmarken schön gerade aufklebt, der findet auch ein Postamt, das ihm den Brief sauber abstempelt und dann in den Brief in den Postbetrieb schleust. Denn wie soll man eine solche Frankatur sonst zusammen bekommen.

Dazu ist der Aufkleber "Luftpost" unsinnig, da innerhalb Europas immer der schnellste Weg, sei es Land oder Luftpost, gewählt wurde (Service Information der Post, Stand 1.9.1996). Es hätte, wenn der Brief tatsächlich 21 Gramm schwer gewesen wäre 60 Pf. genügt. Auch dass der Absender in Oldenburg wohnt und der Infobrief in Barssel aufgegeben wurde (es mußten ja mindestens 50 Stück sein), halte ich für nicht glaubwürdig.

Meines Erachtens wurde hier ein philatelistischer Beleg gemacht, um eine sonst nicht mögliche Mehrfachfrankatur zu erzeugen.

Viele Grüße Heinz 1
 
olika Am: 24.01.2012 01:21:53 Gelesen: 9284# 5 @  
Das sehe ich leider auch so (siehe auch Stempel vom Ersttag). Besten Dank für die Infos !

MfG Oli
 
Baber Am: 24.01.2012 09:14:27 Gelesen: 9269# 6 @  
Hallo,

dass der Beleg philatelistisch gemacht ist, dürfte keine Frage sein, aber er ist portogerecht. Luftpost war zwar für Briefe innerhalb Europas nicht mehr notwendig, aber Infopost wurde nicht automatisch per Luftpost versendet. Sonst hätte sich die Post ja die Gebührenangabe 1,6 Pfg pro Gramm für Europa sparen können.

Gruß
Baber
 
Heinz 1 Am: 24.01.2012 09:54:06 Gelesen: 9262# 7 @  
Hallo Baber,

wo finde ich den Tarif für Luftpost innerhalb Europas von 1,6 Pfg pro Gramm. Im Service Information der Post, Stand 1.9.1996 ist nur der Preis für Infopost International, Europa mit 0,60 DM angegeben. Von einem Zuschalg für Luftpost kann ich nichts finden.

Gruß

Heinz 1
 
Henry Am: 24.01.2012 11:08:52 Gelesen: 9253# 8 @  
@ Heinz 1 [#4]

Hallo,

der Aufkleber ist zwar nicht erforderlich, da stimmt deine Aussage. Aber mir wurde bei meiner Postfiliale gesagt, dass der Aufkleber anzubringen sei, um die Auslandsdestination zu verdeutlichen und Fehlleitungen zu verhindern. Ganz sinnlos ist er also nicht.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Heinz 1 Am: 24.01.2012 18:13:14 Gelesen: 9224# 9 @  
Hallo Henry,

dies ist heute bei den Filialen allgemein so üblich. Nötig ist dies aber nicht. Denn bei Maschinengeschriebenen und auch bei den meisten handschriftlichen Adressen können die Lesemaschinen der Post dies erkennen, ob der Brief innerhalb Deutschlands oder ins Ausland geht. Zumindest innerhalb Europa ist dies nicht nötig. In nicht europäischen Ländern, so wie auch alles was nicht zur EU gehört würde ich einen solchen Aufkleber anbringen. Denn bei einigen Staaten gibt es sogenannte „A“ und „B“ Post (wie z.B. in der Schweiz). Obwohl Post aus dem Ausland grundsätzlich als „A“ Post behandelt werden soll.

Die privaten Filialleiter werden normalerweise so geschult, bei Briefen ins Ausland immer diesen Aufkleber zu verwenden. Damit hat man auf jeden Fall nichts falsch gemacht.

Da wir bei dem gezeigten Brief aber von einer Zeit sprechen als die Postfilialen noch mit eigenen Personal besetzt war, wussten diese auch, ob man einen solchen Aufkleber anbringen musste oder nicht.

Gruß Heinz 1
 
Baber Am: 24.01.2012 21:26:02 Gelesen: 9212# 10 @  
@ Heinz 1 [#7]

Diese Information stammt aus dem Michel Postgebührenhandbuch Deutschland, Ausgabe 2004.

Gruß
Baber
 
gestu Am: 30.01.2012 11:18:18 Gelesen: 9112# 11 @  
Die Portoberechnung bei Infopost International hat mit dem Luftpost-Zuschlag von 1,6 Pfennig je Gramm eigentlich nichts zu tun.

Der Preis für solche Werbesendungen setzt sich zusammen aus einem Grundpreis je Brief (je Stück) plus einem Kilopreis für die gesamte Sendung. Der Unterschied zwischen Beförderung "Land" und Luftpost liegt bei der Berechnung entweder schon beim Grundpreis oder dann beim Kilopreis.

Ich habe zur Zeit nur die Handlingbroschüre für Infopost 2006 zur Hand, es kann sein, dass für 1997 noch andere Tarife galten, zu der Zeit hatte ich mit den Großeinlieferungen noch nichs zu tun.

Für 2006 berechnete sich das Porto wie folgt:

Grundpreis je Stück 43 Cent, Kilopreis für Land 6,20 je kg und für Luftpost 7,20 je kg. Insoweit ist es schon wichtig, ob ein Luftpost-Aufkleber drauf ist oder nicht, denn danach wird der Kilopreis festgelegt und auch die Schnelligkeit der Beförderung.

Wenn man also das Porto genau nachkalkulieren wollte, dann müßte man das Gewicht und die Gesamtstückzahl der Gesamteinlieferung wissen, nur so kann man das Porto genau nachrechnen. Weiterhin könnte bei Mindermengen noch ein Aufschlag bis zum Preis der Mindestmenge gezahlt werden.

Und dann hat man das Porto, was zunächst einmal freigemacht werden muss! Später kommen ggf. noch Rabattgutschriften zum Zuge, die dann irgendwann erstattet oder verrechnet werden, das ist bei Großeinlieferern schon etliches. Wenn man aber einen genauen Nachweis für die Portorichtigkeit haben möchte, dann muss man tatsächlich eine Kopie vom Einlieferungsbeleg haben. Ohne diesen kann man das Porto nicht genau kontrollieren.

Ab 2009 ist es übrigens so, dass der Grundpreis 45 Cent pro Brief beträgt. Und nur noch dieser Grundpreis darf noch mit Marken frankiert werden. Denn die Marken sind umsatzsteuerfrei. Der Kilopreis, das Entgelt für den Frankierservice und die darauf entfallende Umsatzsteuer sind dann bei Einlieferung ab 2009 in bar oder prer Portocard zu entrichten!

Ich hatte schon zu mehreren Themen hier im Forum versucht, die neue Struktur ab 2009 mit den umsatzsteuerlichen Problemen zu erläutern. Aber die wenigen sachlichen und vielen unsachlichen Kommentare haben mich davon abgehalten, das Thema fortzuführen.

Abschließend sei noch erwähnt, dass diese Infopost-Sendung normalerweise mit einem Absenderfreistempel ("Gebühr bezahlt" - kennt jeder von den Sieger-Briefen) oder vom Frankierservice gestempelt werden müssen. Allerdings habe ich auch einige Infopost-Sendungen, die mit einem "normalen" Tagesstempel entwertet worden sind. Heute wäre das aber nicht mehr möglich, weil nicht mehr zulässig!

Ich hoffe, dass diese Auskunft als Antwort auf die Frage ausreicht. Weiter möchte ich mich zu dem allgemeinen Thema mit den "modernen" Portostrukturen und mit der modernen Massenpost hier nicht mehr äussern.
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.