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Thema: Stempel: Italienische Handstempelmaschine
Das Thema hat 28 Beiträge:
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filunski Am: 29.01.2012 18:25:06 Gelesen: 26008# 4 @  
@ stephan.juergens [#1]

Stempel dazu habe ich auch noch einen gefunden, wie der von Werner ebenfalls "Genova Ferrovia" (Genua Bahnhof) vom 25.5.1905:



Tanti saluti,
Peter
 
stephan.juergens Am: 29.01.2012 18:46:06 Gelesen: 25997# 5 @  
@ rostigeschiene [#3]

Haben wollen. Scan (300 dpi) und die e-schriftliche Erlaubnis zur Veröffentlichung reicht. Es muß sich um 1908 handeln. Die Leoni (so nennen die Italiener diese Marken) sind erst 1906 erschienen.

Gruß Stephan
 
rostigeschiene (RIP) Am: 03.02.2012 12:47:17 Gelesen: 25860# 6 @  
Hier habe ich noch zwei schöne Stempel aus Rom, einmal Bickerdike, vom 11.3.1902 und einen vom 25.5.1912.





Bei dem zweiten weiß ich den Hersteller nicht. Vielleicht kann mir jemand darüber Auskunft erteilen, auch der Verwendungszeitraum wäre interessant.

Werner
 
Jahnnusch Am: 03.02.2012 12:55:35 Gelesen: 25859# 7 @  
Werner, zeig doch mal die Rückseite der zweiten Karte.
 
rostigeschiene (RIP) Am: 03.02.2012 14:30:07 Gelesen: 25843# 8 @  
@ Jahnnusch [#7]

Hallo Jürgen,

hier die Rückseite und der Inhalt des Kartenbriefes.




Werner
 
stephan.juergens Am: 03.02.2012 22:58:59 Gelesen: 25816# 9 @  
@ rostigeschiene [#6]

Das erste ist eine frühe Bickerdike.

Und das andere ist eine Flyer (die in Italien bevorzugte Schreibweise) / Flier (die von Jürgen Witkowski, Concordia CA bevorzugte Schreibweise) / Hey Dolphin (Dr. Kohlhaas :-) / International Postal Supply ...

Alles die gleiche Maschine (bzw. Varianten, die sich in den Stempeln nicht unterschieden lassen.)

Die Flyer wird ab 1910 in Mailand verwendet (getestet?). Bis ca. 1970 werden Flyer in Italien verwendet, wobei es sich bei den späten Verwendungen um italienischen Lizenznachbauten handelt.

Die eingesetzten Buchstaben in die Wellen sind typisch für die ersten Flyer, und lassen sich auch in anderen europäischen Ländern beobachten (Brüssel setzt dies über mehrere Jahre mit ein), in Italien gibt es diese Buchstaben hauptsächlich in den frühen Jahren (1910-14) und dann noch mal mal in den Jahren 1926-1928. In den Jahren dazwischen werden - wenn keine Werbeeinsätze verwendet werden - meistens 7 steigenden Wellen (durchgehend, ohne Buchstaben) eingesetzt.

Gruß
Stephan
 
rostigeschiene (RIP) Am: 03.02.2012 23:20:21 Gelesen: 25811# 10 @  
@ stephan.juergens [#9]

Danke Stephan

mit dieser Erklärung kann man etwas anfangen.

Kann jemand den Briefinhalt lesen und jemandem, der der alten Schrift nicht so mächtig ist, diesen erklären?

Werner
 
volkimal Am: 04.02.2012 08:37:42 Gelesen: 25803# 11 @  
@ rostigeschiene [#10]

Hallo und guten Morgen,

den größten Teil der Karte konnte ich entziffern. Es steht dort:

Rom, den 24. Mai 1912
Liebe Gräfin,
als ich gestern von dem furchtbaren
Unglück las, dachte ich gleich an
die liebe Gräfin u. wie nach Ihnen
die schwere Heimsuchung Ihres
Königspaares ??? ??? werde
Kaum möchte ich mit diesen
Zeilen Ihnen meine Theil-
nahme an Ihrem ???
aussprechen.
Lassen Sie mich Ihnen danken für
??? und die mich ???
herzlichst grüßen.
Ihr sehr ergebener
Christian ???


In der Chronik des Jahrhunderts habe ich nicht gefunden, um was für ein Unglück es sich handelt. Vielleicht hilft Google weiter - hier habe ich zwei Dinge entdeckt, die in Frage kommen:

1) Eintrag über Ernst August von Hannover in Wikipedie weiter. Unter der Überschrift "Heirat und Nachkommen" steht:

"Georg Wilhelm (28. Oktober 1880–20. Mai 1912), starb bei einem Autounfall im Wald bei Nackel in Brandenburg"

2) Über Friedrich VIII. (König von Dänemark) heißt es bei Wikipedia:

"Von einer Reise aus Frankreich machte König Friedrich VIII. einen kurzen Halt in Hamburg. Am Abend seiner Ankunft ging er inkognito auf dem Jungfernstieg spazieren. Während des Spaziergangs wurde er schwach und brach auf einer Parkbank zusammen und starb. Er wurde von einem Polizisten entdeckt, der ihn in das Hafenkrankenhaus brachte, dort stellte man den Tod durch Herzinfarkt fest. Da keiner wusste, wer er war, wurde er in eine städtische Leichenhalle eingebracht, wo ihn sein Leibdiener suchen musste."

Viele Grüße
Volkmar
 
Henry Am: 04.02.2012 12:47:20 Gelesen: 25788# 12 @  
@ volkimal [#11]

Hallo Volkmar,

darf ich mal den Versuch der Ergänzung wagen?

"...die liebe Gräfin u. wie na h Ihnen
die schwere Heimsuchung Ihres
Königs haus gehen werde
Darum möchte ich mit diesen
Zeilen Ihnen meine Theil-
nahme an Ihre n Schmerzen aussprechen.
Lassen Sie mich Ihnen danken für
??? und Sie mich besten Wünschen herzlichst grüßen.
Ihr e sehr ergebene
Christian e ???
Was ich glaube, anders zu lesen, habe ich unterstrichen. Die restlichen Passagen konnte ich auch nicht entziffern. Vielleicht kannst du meine Variante bestätigen.

mit philatelistischem Gruß
Henry
 
volkimal Am: 04.02.2012 13:46:02 Gelesen: 25783# 13 @  
@ Henry [#12]

Hallo Henry,
da war ich heute morgen wohl noch nicht ganz ausgeschlafen. Deine Entzifferung des Textes ist eindeutig besser. Eine kleine Ergänzung habe ich noch gefunden und unterstrichen. Jetzt noch einmal der fast vollständige Text der Karte:

Rom, den 24. Mai 1912
Liebe Gräfin,
als ich gestern von dem furchtbaren
Unglück las, dachte ich gleich an
die liebe Gräfin u. wie nah Ihnen
die schwere Heimsuchung Ihres
Königshaus gehen werde.
Darum möchte ich mit diesen
Zeilen Ihnen meine Theil-
nahme an Ihren Schmerzen
aussprechen.
Lassen Sie mich Ihnen danken für
??? und Sie mit besten Wünschen
herzlichst grüßen.
Ihre sehr ergebene
Christiane ???

Viele Grüße
Volkmar
 
rostigeschiene (RIP) Am: 05.02.2012 15:30:56 Gelesen: 25743# 14 @  
Hallo Volkmar und Henry

Viele, vielen Dank für die Deutung des Briefinhaltes. Damit kann ich die Albumseite auch für die Menschen gestalten, die solche Schriftzeichen nicht, oder nur mit Mühe entziffern können.

Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 17.02.2012 14:52:07 Gelesen: 25580# 15 @  
Aus Genua habe ich zwei weitere Abschläge der Bickerdike ausgegraben.




Werner
 
stephan.juergens Am: 18.02.2012 20:58:24 Gelesen: 25545# 16 @  
@ rostigeschiene [#15]

Beide nicht im Postkarten-Porto, sondern im Drucksachenporto. Also sollten auf der Rückseite nur ein Bild sein. Ein/zwei Worte könnten sein, aber keine längeren Texte.

Danke fürs zeigen.
Stephan
 
filunski Am: 20.02.2012 12:59:33 Gelesen: 25521# 17 @  
Hallo Stephan,

habe hier nochmals zwei "Cartoline" mit Abschlägen der bollatrice.

Beide gelaufen von "Firenze Ferrovia" nach Nürnberg, einmal 1880 (?) und einmal 1896.





und hier jeweils die Abschläge vergrößert:





Tanti saluti,
Peter
 
rostigeschiene (RIP) Am: 20.02.2012 13:08:37 Gelesen: 25519# 18 @  
@ stephan.juergens [#16]

Hallo Stephan

wie Recht Du hast, hier die Vorderseiten.



Werner
 
stephan.juergens Am: 26.02.2012 17:59:05 Gelesen: 25417# 19 @  
@ filunski [#17]

Schöne Stück. Nimm das ? aus der Beschreibung oben raus, dann passt es.

Was dabei natürlich besonders schön ist, ist der zweite Stempel-Rest, der einem anderen Poststück gegolten hat (oben an der Oberkante).

Danke
Stephan
 
stephan.juergens Am: 31.03.2012 22:17:27 Gelesen: 25172# 20 @  
Hi all,

ich habe gestern die Nachricht bekommen, dass http://www.bollatrice.de auf der IPHLA im November in Mainz im Wettbewerb teilnehmen darf.

Danke für eure bisherige Hilfe
Stephan
 
rostigeschiene (RIP) Am: 14.04.2012 21:06:48 Gelesen: 25075# 21 @  
@ stephan.juergens [#20]

Als erstes meinen herzlichen Glückwunsch zur Teilnahme an der IPHLA. Meiner Meinung nach hat Deine Seite es verdient, mit einem Preis bedacht zu werden.

Da ich schon einmal hier auf dieser Seite bin, zeige ich einen Beleg aus Florenz, der mir heute in Essen auf der Briefmarkenbörse in die Hände fiel.



Er datiert vom 18. März 1876, innerhalb von zwei Tagen hatte er die Alpen überquert und ist am 20.3.76 in Leipzig angekommen. Was sagen die Experten zu dem Stempel, der die Marke entwertet hat?



Zur besseren Ansicht habe ich den Scan farblich etwas verfremdet.

Viele Grüße
Werner
 
stephan.juergens Am: 14.04.2012 23:27:33 Gelesen: 25069# 22 @  
@ rostigeschiene [#21]

Hallo Werner,

dies ist ein "Numerali a punti" (Nummernstempel mit Punkten). Anderson nennt diese Stempelform irgendwie so ähnlich wie "Roststempel mit Nummer".

Die italienischen Nummernstempel gibt es in zwei Grundformen: die frühe Form "a punti" und die späte Form "a sbarre" (Sbarre heißt in der Übersetzung irgendwas wie "Schranke", "Balken").

Die Spezialsammler unterscheiden bei diesen beiden Killern mehrere Varianten, bei der von Dir gezeigten müßte es sich um die "Diamant-Form" handeln. Bei dieser haben die Punkte des Stempels zwei verschiedene Größen, die im Muster angeordnet sind. Trennungslinien zwischen den Großen und kleinen Punkten sind die Diagonalen: In den Vierteln oberhalb und unterhalb der Nummer - das ist in diesem Fall die 174 des Bahnhofspostamtes von Florenz - sind das die kleinen Punkte, in den Vierteln rechts und links der Nummer gibt es die großen Punkte.

Hauptsammelgebiet eines italienischen Nummernstempelsammlers sind aber nicht die verschiedenen Typen des Killers, sondern die verschiedenen zusätzlich abgeschlagenen Datumsstempel.

Wertbildend bei diesem Beleg wäre die Marke, der allerdings eine Ecke fehlt. Die 174 ist in Verbindung mit dem "großen Kreisstempel" nicht selten.

Im Dezember 1876 wurden in diesem Postamt für wenige Tage eine Variante dieses Stempels verwendet, die zu den Highlights einer Nummernstempelsammlung gehört.

Dein Exemplar ist also als Vergleichsstück durchaus brauchbar.

Am Beleg fällt noch der "fr"anko Vermerk auf, der Schreiber hat das Adressieren von Briefen also vermutlich noch in der Vormarkenzeit erlernt.

Wenn ich mich nicht vertue, haben wir in den Philastempeln noch keinen numerali a punti.

Danke fürs Zeigen
Stephan
 
rostigeschiene (RIP) Am: 16.04.2012 13:13:37 Gelesen: 25046# 23 @  
@ stephan.juergens [#22]

Hallo Stephan,

vielen Dank für Deine umfassende Erklärung. Den Stempel werde ich in die Datenbank einfügen, ich will nur eben im Andersen nachschauen, welche Bezeichnung er hat.

Viele Grüße

Werner
 
stephan.juergens Am: 16.04.2012 20:45:01 Gelesen: 25027# 24 @  
@ rostigeschiene [#23]

Meines Erachtens müßte dieser Stempel bei den "Duplex" Stempeln rein. Es sind zwar zwei getrennte Handstempel, die auch einzeln abgeschlagen wurden. Aber sie gehören zusammen. Die 174 ist ohne den zugehörigen Stempel nicht aussagefähig, wie umgekehrt.
 
Jürgen Witkowski Am: 16.04.2012 20:52:56 Gelesen: 25026# 25 @  
@ stephan.juergens [#24]

Meines Erachtens müßte dieser Stempel bei den "Duplex" Stempeln rein. Es sind zwar zwei getrennte Handstempel, die auch einzeln abgeschlagen wurden. Aber: sie gehören zusammen.

Ich denke, wir sollten sie genau so erfassen, wie wir das bei den deutschen Nummernstempeln, als Beispiel seien die bayrischen Mühlradstempel genannt, auch machen: Jeder Stempel wird für sich erfasst. Wer mag, kann ja innerhalb der Stempelbeschreibung den Link zu zugehörigen Aufgabestempel mit hinzu fügen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Marcel Am: 29.12.2012 11:12:49 Gelesen: 23810# 26 @  
Hallo,

habe hier zwei Abschläge einer Flyer.

Der Erste aus Triest nach Erfurt gelaufen am 25.06.1926.





Der Zweite ist aus Rom gelaufen am 17.04.192(7) nach Weimar. Zu diesem habe ich eine Frage: Sollte im Stempel der Monat nicht aus römischen Ziffern bestehen? Hier ist er jedenfalls nicht römisch und dann auch noch Kopfstehend - ist mehr dazu bekannt? Zu dem Herrn Duce brauche ich ja nicht viel sagen.





Gruß Marcel
 
stephan.juergens Am: 29.12.2012 11:37:39 Gelesen: 23805# 27 @  
@ Marcel [#26]

1927 leistete die italienische Post noch fleissig Widerstand.

Erst 1928 sind die römischen Ziffern sowohl bei den Monaten als auch bei den Jahren (Stichwort era fascista) flächendeckend eingeführt.

Kopfstehende Monatstypen sind bei den italienischen Stecktypen nicht ganz selten.

Apropo Widerstand: Ob bewußt oder ob dies nur dem Material- und Geldmangel geschuldet ist --- keine Ahnung.
 
Marcel Am: 29.12.2012 13:58:03 Gelesen: 23794# 28 @  
@ stephan.juergens [#27]

Danke Dir für die Auskunft!

schöne Grüße
Marcel
 

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