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Thema: (?) (21) Rumänien: Ein seriöses Briefmarkenland ?
Das Thema hat 27 Beiträge:
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10Parale Am: 11.01.2013 17:45:57 Gelesen: 24761# 3 @  
Liebe Rumänien-Sammler,

was hier beschrieben wird, ist für den Sammler sicherlich bedauerlich. Ich selbst habe jahrelang von der Romfilatelia in Bukarest als Interessent viel Werbepost erhalten, aber als ich nicht anbiss, - die Gründe wurden von Vorgängern beschrieben - blieb die Mühe eines Tages aus.

Ich kenne die Situation in Hermannstadt (Sibiu). Wer am Postschalter steht, braucht Geduld, viel Geduld. Aber in Deutschland ist das ja auch schon so. Es gab (zumindest im letzten Jahr) in Hermannstadt noch ein Seiteneingang im Postgebäude, wo man 2 x in der Woche Öffnungszeiten und Sammlermarken anbot. Jedoch muss man nehmen, was auf Vorrat ist, wer mit der Fehlliste kommt, wird enttäuscht sein. Die Bedienung ist sehr freundlich.

Ich habe es aufgegeben, Neuheiten zu sammeln, was mir durch Kontakte nach Rumänien ins Haus geliefert wird, mache ich gerne zu einem Sammlerstück.

Ich möchte hier auch das Gebaren der Romfilatelia bzw. der rumänischen Post nicht verteidigen. Aber man sollte sich bewusst werden, und hier spreche ich Gedanken aus, die vielleicht in Rumänien gedacht werden, dass dieses Land jahrzehntelang unter dem herrschenden Kommunismus gelitten hat. So, und dann ist plötzlich Kapitalismus und man kann und darf endlich Geld verdienen. Während wir die Sammelleidenschaft seit Jahrzehnten in deutschen Landen üben und gedeihen lassen, hat dort eine Art Frühkapitalismus begonnen, der sicherlich nicht alle Ansprüche bedienen kann. Ich bin ganz und gar nicht einverstanden mit dieser "Ausgabepolitik", wo es fast unmöglich ist, an reguläre Schalterbögen zu kommen. Aber ich akzeptiere den Status Quo. Ich bin auch überzeugt, das sich dieser Status Quo eines Tages ändern wird.

Die Fragestellung dieser Rubrik nach der Seriösität des Briefmarkenlandes Rumänien beantworte ich dennoch positiv. Gerade auch deshalb, weil dieses Land am Rande der EU eine große philatelistische Vergangenheit aufweist. Der abgebildete Einschreibebrief, der mir heute ins Haus geflattert ist, zeigt, das die rumänische Post sich dieser Vergangenheit bewusst ist. Als ich im Jahr 2011 in Rumänien weilte, wollte ich einer Bekannten ihr Briefmarkenalbum abkaufen, denn es befanden sich einige schöne postfrische Marken drin. Sie verlangte einen exorbitanten Preis. Ich habe gesagt, dass mir der Preis zu hoch wäre. Sie meinte, ich könnte es mir ja leisten, ich komme aus dem Schlaraffenland Deutschland. Ich habe gelacht und gesagt: "Du hast Recht."

Ich hoffe dennoch, niemand verliert jetzt die Lust an der rumänischen Philatelie.

10 Parale


 
Cantus Am: 12.01.2013 20:57:49 Gelesen: 24683# 4 @  
Um 1993 herum gab es in Rumänien eine spürbare Inflation. Vielleicht hatte das damit zu tun, dass das Volk seine alte Regierung und also auch die alte Regierungsform beseitigte und versuchte, Anschluss an die Wirtschaftskraft des Westens zu erlangen. Damit einher ging auch ein rascher Verfall der alten rumänischen Währung, was sich u.a. auch im Postverkehr niedergeschlagen hat. So besitze ich aus dieser Zeit eine Vielzahl von gelaufenen Bildpostkarten (Ganzsachen), bei denen der eingedruckte Frankaturwert handschriftlich in die jeweils erforderliche Portostufe verändert worden war; das zu zeigen wäre jedoch unter einer anderen Überschrift sinnvoller.

Parallel dazu habe ich jedoch eine ganze Reihe von Bedarfspostbelegen, überwiegend an die Deutsche Welle gelaufen und fast ausschließlich mit den damals in Rumänien gültigen Freimarken frankiert. Ich habe viele Jahre lang versucht, über Rundsendungen diese Postbelege an irgendwelche Sammler loszuwerden, es hatte aber niemand ein Interesse daran, sodass ein Teil davon inzwischen im Rundordner gelandet ist. Anderes ist aber noch vorhanden und so zeige ich exemplarisch vier solcher Belege. Wer diese oder ähnliche Belege für seine Sammlung gebrauchen kann, melde sich bitte per Mail bei mir.





Mi. 4710, 4712 und zwei weitere Marken (im Katalog nicht gefunden)





Mi. 4668, 4670(2)





Mi. 4668, 4711, 4712





Mi. 4667, 4702, 4703, 4711, 4748

Viele Grüße
Ingo
 
Stefan Am: 12.01.2013 21:18:46 Gelesen: 24680# 5 @  
@ Cantus [#4]

Mi. 4710, 4712 und zwei weitere Marken (im Katalog nicht gefunden)

Schau mal nach den Nummern 3163 und 3170 von Ende 1973 bzw. Anfang 1974. ;-)

Gruß
Pete
 
10Parale Am: 15.01.2013 20:49:05 Gelesen: 24564# 6 @  
Hallo Rumänien-Sammler,

hier noch ein Bedarfsbrief aus dem Jahr 1998, freigemacht mit 5000 Lei, Michel Nr. 5337, Freimarken Hotels und Herbergen, hier mit rotem Buchdruck-Aufdruck im senkrechten Paar.

Dieser Beleg ziert meine Klassik-Sammlung, sozusagen eine Zugabe aus der Modernen. Diese Art Marken erinnern mich sehr an Inflations-Belege aus der Zeit der Weimarer Republik.

Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 02.07.2013 23:21:06 Gelesen: 23738# 7 @  
@ 10Parale [#6]

Hallo 10 Parale,

ich hoffe, du hast schöne Ferien. Anbei noch eine Ergänzung zu deinem Beitrag



1947 hatte Rumänien eine kurze, aber heftige Inflation. Im August 1947 wurde daraufhin eine neue Währung eingeführt (20'000 alte Lei = 1 neuer Leu). Es ist nun philatelistisch sehr reizvoll, zu versuchen, die verschiedenen Portostufen (die oft nur wenige Wochen oder sogar nur wenige Tage Gültigkeit hatten!) zu dokumentieren!

Ich sammle ja eigentlich Rumänien nur bis zur 14. Ausgabe (Ährenausgabe, Michel Nr. 99-144); aber als ein Vereinskollege mir einige solche Inflationsbriefe von 1947 anbot, habe ich sie gerne gekauft.

Ansonsten ist "modernes Rumänien" für die meisten Sammler uninteressant, leider. Das Land hat durch seine Ausgabe-Politik (über 6000 Nummern in den letzten 100 Jahren und auch eine vierstellige Zahl von Ganzsachen!) den Pfad der "seriösen" Briefmarkenländer leider sehr früh schon verlassen. Viele Motive gefallen mir zwar sehr, aber ich kann das Gebiet "Rumänien modern" als Ländersammlung nicht empfehlen. Sorry.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
Wim Ehlers Am: 03.07.2013 09:18:46 Gelesen: 23718# 8 @  
Liebe SammlerInnen von Briefmarken aus Osteuropa,

zunächst: Was sammelwert ist, bestimmt keine Postverwaltung, kein Briefmarkenverein, keine ARGE, sondern einzig und allein der Sammler, die Sammlerin selbst!

Wenn bei diesem Thema die Spezialisten für 4er-Blocks oder Bedarfsbelegen teilweise fast jammern ob der Postverwendung, möchte ich dagegen stellen die Sammler, die einfach nur Spaß daran haben, nach und nach ihre Ländersammlung mit zum großen Teil sehr schön gestalteten Briefmarken zu komplettieren. Und das zu sehr zivilen Preisen, die auch der Jugend einen Einstieg in unser Hobby vom Taschengeld aus ermöglicht.

Wenn es dann noch gelingt, in Rumänien einen fairen Tauschpartner zu finden, wird auch diese Ländersammlung Freude bereiten und - je nach Beschäftigung mit dem Land - das Wissen um Geografie, Kultur und Geschichte mehren.

Für einige meiner Motivsammlungen sind für mich Briefmarken aus Rumänien quasi unverzichtbar. Deswegen meine ich, dass auch in diesem Fall unterschieden werden muss zwischen wertbestimmter Sammlung und - ich will es hier mal sehr einfach ausdrücken: - Spaß an der immer weiter wachsenden Sammlung.

Nicht nur aus diesen Gründen ist und bleibt Rumänien bei mir sogar ein bevorzugtes Sammelgebiet.

Beste Grüße
Wim
 
armeico Am: 03.07.2013 09:41:13 Gelesen: 23706# 9 @  
@ eurowelter

Ich habe deine Antwort mit sehr viel Begeisterung gelesen. Du sammelst Briefmarken der Briefmarken wegen ? Nicht um irgendwelche Werte anzuhäufen?

Respekt ! Ich dachte schon, meine Einstellung, Briefmarken der Briefmarken wegen zu sammeln, wäre überholt.

Damit mich keiner falsch versteht: Ich sammle auch "wertige Marken" und bin nicht gegen Sammler, die dieses im Vordergrund stellen. Aber es ist schön, das es auch Sammler gibt, die nicht nur nach "Wert" sammeln.

Arthur
 
Wim Ehlers Am: 03.07.2013 09:49:37 Gelesen: 23702# 10 @  
@ armeico [#9]

Hallo Arthur,

danke für Deinen Hinweis! Natürlich habe auch ich nichts gegen Sammler, die wertbestimmt ihre Schätze häufen. Auch mir geht es häufig so, dass ich - besonders bei Briefmarken der Anfangszeit, also den Klassikern - die eine oder andere Briefmarke entdecke, die einen relativ hohen Katalogwert hat. Trotzdem verstecke ich diese dann nicht in einem (ohnehin nicht vorhandenen) Tresor, sondern sie bleiben im Album der Ländersammlung.

Hier im Ruhrgebiet ist heute Regentag = Briefmarkentag (für mich). Deswegen macht es mir Freude, einen weiteren Sammler entdeckt zu haben, der aus Spaß an der Freude Briefmarken sammelt.

In diesem Sinne
beste Grüße aus Bochum
Wim
 
Vernian Am: 03.07.2013 09:54:22 Gelesen: 23699# 11 @  
Also da gibt es noch mehr davon. Ich freue mich zwar auch über "gute Werte", aber ich sammle alles im Einsteckalbum, und da liegt so manches "wertvolles" Stück gleich neben der 10-Cent-Marke - so wie sie chronologisch erschienen sind bzw. nach MiNr. sortiert, mehr oder weniger.

Gruß

Vernian
 
Heinz 7 Am: 03.07.2013 17:25:24 Gelesen: 23654# 12 @  
@ eurowelter [#8]
@ armeico [#9]

Hallo Wim und Arthur,

ich sehe eure Beiträge teils auch als Reaktion auf meinen Beitrag [#7] und möchte etwas präzisieren.



Anbei seht ihr eine Seite aus meiner Ländersammlung Rumänien. Ich finde die Briefmarken echt schön, und ich freue mich ehrlich über diese "Kunstwerke im Kleinformat", wie Briefmarken auch schon genannt wurden. Motiv-Sammler finden im Land Rumänien eine schöne Vielfalt.

Trotzdem bleibe ich dabei Rumänien NICHT als "seriöses Briefmarkenland" zu bezeichnen. Dies aus der Sicht des "Ländersammlers" (= sammelt möglichst alle Nummern eines bestimmten Zeitabschnittes).

Gemäss Michel 2006/2007 Südeuropa hat Rumänien 1945-2005 mehr als 5000 Briefmarken und mehr als 300 Gedenkblocks in 60 Jahren herausgegeben. Der Michel-Wert beläuft sich auf Euro 11.741 (**) oder 8.420 (o).

Wenn also ein Sammler versucht, dieses Gebiet zu sammeln, komplett, und sich seine Lücken zusammenkauft, muss er auch ganz tüchtig in die Tasche greifen, weil im ANKAUF haben die Sachen ja auch ihren Preis. Beim VERKAUF aber werden solche Sammlungen wirklich nur sehr tief gehandelt.

Wenn man das weiss und akzeptiert, dann finde ich alles bestens. Die Realität sieht aber anders aus. Da kommen die Sammler zu uns (Vereinsvorstände) und jammern, wenn sie "für meine 11'000 Michel-Euro" von "bösen" Händlern (oder ehrenamtlich arbeitenden Sammlerkollegen) nur ein paar müde Euros erhalten...

DAVOR will ich warnen. Ich will aber KEINEM die Freude an seinen Briefmarken nehmen, im Gegenteil! Ich teile die Freude daran, das spürt ihr vielleicht?

Briefmarkensammeln ist äusserst vielseitig. Ich will die Sammelgebiete nicht einteilen in "gut" und "schlecht", aber ein "Ländersammler Rumänien modern" lebt irgendwie in einer völlig anderen "philatelistischen Welt" als ein "Postgeschichts-Klassiker Altdeutsche Staaten". Ich stelle immer wieder fest, dass sich die beiden Gruppen nicht verstehen. Das finde ich schade! Ich denke, wir sollten uns freuen, dass es BEIDE Kategorien gibt. Dass sich die Öffentlichkeit mehr für die ganz exklusiven / teuren Briefmarken interessiert (und darüber berichtet), darf uns nicht erstaunen; die Popularität des Briefmarken-Sammelns war sicherlich wesentlich darin begründet, dass es seltene und teure Briefmarken gab und gibt.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 25.07.2015 14:15:41 Gelesen: 21984# 13 @  
Vor wenigen Stunden bin ich von meiner knapp 2-wöchigen Reise aus Rumänien zurückgekehrt.

Auf einem Nebenpostamt in Sibiu (Hermannstadt) konnte ich diesen Bogenausschnitt erwerben. Die einzelne Marke zu 14,50 RON (1 RON = 4,425 Euro) zeigt König Mihai und Königin Ana und ist dem rumänischen Königshaus gewidmet.

Ich möchte diese Anekdote hier einstelllen, weil sie zeigt auf eine gewisse Art und Weise auch weshalb auch ich der Meinung bin, dass Rumänien kein seriöses Briefmarkenland ist. Jeder soll sich daraus aber selbst seinen Reim bilden.

Komplette Bögen gab es gar nicht. Die vorhandenen postfrischen Briefmarken, die auf Lager waren, wurden in einer alten Unterschriftenmappe aufbewahrt. Als ich das Bogenrandstück auswählte, meinte die Postangestellte erstaunt: "Das kostet aber alles zusammen 116 RON". Ich sah wie sich in der hinter mir stehenden Schlange die Hälse reckten. Ich hatte das Gefühl, die Leute hielten mich für verrückt oder einen Exoten.

Kein Wunder, in Rumänien sind die Gehälter sehr gering, die Lebensmittel aber genau so teuer wie beispielsweise in Deutschland. Man muss also mit weniger Geld auskommen.

Meine Frau erklärte der Postangestellten, dass ich Sammler sei und ein kleines Andenken mit nach Hause nehmen wolle. Sie nickte und entgegnete, ok, es gibt aber wenige Sammler hier (Sibiu hat etwa 150.000 Einwohner). Mir gefiel das Motiv und ich steckte das Bogenteil in meine Tasche.

Ich verliess das Postamt mit einem seltsamen Gefühl. Ich betrachtete die rumänische Währung mit den Köpfen berühmter Dichter und Denker. "Seit froh", dachte ich mir "dass ihr eure eigene Währung habt". Griechenland und Rumänien sind wirtschaftlich gut zu vergleichen, aber ein Rumänien mit der Euro-Währung würde Europa nicht mehr verkraften.

Liebe Grüße

10Parale


 
LK Am: 25.07.2015 15:14:54 Gelesen: 21967# 14 @  
@ 10Parale [#13]

Hallo,

bei deinem angegebenen Wechselkurs hättest du ja um die 500 Euro gezahlt, natürlich stimmt das nicht, denn es ist genau umgkehrt.

1 Euro = 4,425 RON

Gruß
 
10Parale Am: 25.07.2015 16:56:47 Gelesen: 21927# 15 @  
@ LK [#14]

Danke für den Hinweis. Logisch. War ein Wortdreher, sozusagen. 1 Euro = 4,425 RON.

10Parale
 
merkuria Am: 29.07.2015 10:26:00 Gelesen: 21825# 16 @  
@ 10Parale [#13]

Habe mit Interesse den Artikel über Deine Erfahrung mit der rumänischen Post gelesen. Ich habe mich dabei gefragt, für was Rumänien angesichts seiner Kaufkraft eine Briefmarke für 3.25 Euro herausgibt.

Mir sind kürzlich die rumänischen Gehälter für “Normalsterbliche” aus 2008 in die Hände gekommen:

Ingenieur 800-1.200 €
Programmierer 1.200-1.800 €
Buchhalter 600-1.500 €
Sekretärin mit Fremdsprachen 800-1.200 €
Facharbeiter 300-500 €
Kraftfahrer 300-500 €

Sicher sind in den sieben Jahren seit 2008 diese Löhne der Infla angepasst worden. Ergänzend dazu fand ich einige Nettolohn-Spannbreiten in Euro von 2014:

Ungelernte Arbeitskraft: 160 – 300 €
Facharbeiter: 190 – 550 €
Kaufmännischer Angestellter: 230 – 800 €
Ingenieur: 350 € – offen

Wenn ich mir diese Einkommen ansehe, frage ich mich wirklich, für was wohl die Post einen Nennwert von 14.50 Lei (3.25 €) benötigt. Der Economy Auslandbrief kostet 1.60 Lei und der Priority Luftpostbrief 2.10 Lei. Ist 14.50 Lei ein echter postalischer Bedarf oder nur eine Ausgabe zur Devisengenerierung mit dem ausländischen Sammler? Wenn dem so ist, muss man Rumänien heute wohl zu den unseriösen Ausgabeländern zählen.

liebe Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 29.07.2015 23:42:06 Gelesen: 21770# 17 @  
@ merkuria [#16]

Hallo Kollege,

ich meine, man muss Rumänien, 20. Jahrhundert (und XXI.) wohl zu den unseriösen Briefmarkenländern zählen, siehe dazu meine Angaben in Beitrag [#7]. Eine solche Flut von Ausgaben ist jenseits aller postalischer Notwendigkeit.

Das heisst natürlich nicht, dass man überhaupt keine Briefmarken aus Rumänien nach 1900 mehr beachten sollte, es gibt durchaus sehr interessante Ausgaben/Verwendungen/postgeschichtliche Aspekte. Aber die "Ländersammlung - Rumänien" würde ich niemandem empfehlen.

Schade darum.

Heinz
 
drmoeller_neuss Am: 30.07.2015 11:54:53 Gelesen: 21726# 18 @  
@ merkuria [#16]

Retourkutsche an die Schweiz: Braucht man wirklich eine 20-Franken-Marke in der Schweiz und in Liechtenstein?

Wahrscheinlich ja, sonst hätte ich keine Bedarfsbelege.

Und 3,25 EUR ist für schwere Auslandssendungen nicht abwegig. In Deutschland hat man dafür eine 5-Euro Briefmarke herausgegeben, von der ich auch ein paar Stück aus dem Bedarf habe.

Und die Postgebühren, gerade für den internationalen Verkehr, stehen leider in den meisten Ländern nicht in Relation zu den Löhnen.

Z.B. Philippinen: Luftpostbrief nach Deutschland 40 P, sind etwa 85 Eurocent. Der gleiche Brief in umgekehrte Richtung kostet nur 75 Eurocent.

Billig sind nur Postkarten für 13 P. Da wurde das Porto seit Jahren nicht mehr erhöht. Das Problem ist nur, Postkarten zu bekommen.
 
merkuria Am: 30.07.2015 15:16:16 Gelesen: 21697# 19 @  
@ drmoeller_neuss [#18]

Danke für Ihren Beitrag. Mit der 20 FR Marke der Schweiz verhält es sich so: Die Marke wurde 1961 (!!) ausgegeben, zu einer Zeit als Pakete noch mit Briefmarken freigemacht wurden. Heute ist das praktisch nicht mehr so, weshalb auf der Post auch keine 20 FR Marken mehr zur Verfügung stehen. Seit 1961 wurden in der Schweiz auch keine weiteren Briefmarken mit einem Nennwert von 10 und 20 FR herausgegeben.

Bei Liechtenstein wurde die letzte Briefmarke mit einem Nennwert von 20 FR in 1997 ausgegeben. Was den postalischen Bedarf dieses Nennwertes anbelangt, wage ich diesen doch stark anzuzweifeln. Seit 1995 gibt es in Liechtenstein Automatenmarken von 0.10 bis 99.90 FR mit denen eine allfällig anfallende Gebühr von 20 FR ohne Problem erzeugt werden kann. Bei der Ausgabe 1997 hatte man wohl eher den Geldbeutel der Sammler im Visier!

freundliche Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
10Parale Am: 31.07.2015 17:58:19 Gelesen: 21626# 20 @  
Für diesen einfachen Einschreibebrief nach Deutschland zahlte der Absender kürzlich in Rumänien 9,60 RON, was etwas mehr wie 2 Euro sind. Ein ähnliches Einschreiben von Deutschland nach Rumänien kostet ja auch schon über 2 Euro, also ähnliche Preise.

Dafür hat der Absender eine Marke zu 9,10 RON benutzt. Ein Einschreiben nach Übersee wird vielleicht noch etwas teurer sein, deshalb ist eine Marke zu 14,50 RON postalisch sicher sinnvoll.

Bei den von merkuria [#16] gezeigten Einkommensverhältnissen sicherlich kein günstiges Unterfangen. Trost für den Absender, dies war ein Kauf bei ebay und die Portokosten habe ich übernommen.

Liebe Grüsse

10Parale


 
Markenfuchs Am: 12.08.2015 22:14:02 Gelesen: 21415# 21 @  
Liebe Rumänien-Sammler,

Google hat mich bei meiner Suche nach der Frankaturgültigkeit rumänischer Briefmarken zu diesem Thread geführt. Da ich leider nirgendwo fündig geworden bin, stelle ich meine Frage(n) hier, wenn sie auch nicht 100 %ig zum Thema passen:

- ab welchem Ausgabejahr sind rumänische Briefmarken frankaturgültig?

- können die "Marken für philatelistische Zwecke", die von Romfilatelia verkauft werden, ebenfalls uneingeschränkt zum Frankieren verwendet werden, oder gibt es hier irgendwelche Unterschiede zu den regulären Ausgaben für den Postschalter?

Ich bedanke mich im voraus für jegliche Hilfe!

Beste Grüße
Markenfuchs
 
nor 42 Am: 13.08.2015 18:03:24 Gelesen: 21358# 22 @  
Im Michel Katalog Rumänien finden Sie die von Ihnen gesuchten Angaben dick gedruckt. Romfilatelia verkauft auch ältere Marken. Nun kommt es aber häufig vor, dass Sie dem gültigen Portosatz gemäß Marken auf Briefe oder Karten aufkleben die nach der Währungsreform erschienen sind, aber laut Verordnung nicht mehr frankaturgültig und die Sendungen kommen unbeanstandet an. Auch bei Reco Briefen die am Schalter aufgegeben werden, prüft der Diensthabende Beamte nicht immer ob die Marken laut Verordnung noch frankaturgültig sind oder nicht. Andere Länder, andere Arbeitsweise!

Nor 42
 
Heinz 7 Am: 29.08.2017 22:10:36 Gelesen: 17021# 23 @  
@ Heinz 7 [#17]

Michael Mallien hat beim Thema "Rumänien für Sammler" die Flut von Neuausgaben von Rumänien im 20. Jahrhundert angesprochen. Dazu möchte ich auf unsere kleine Beitrags-Serie hinweisen, die wir vor einer Weile zu diesem Thema führten.

Ich denke, Rumänien hat mit den unsinnig vielen Ausgaben ab 1903 (Michel Nr.146, Briefmarken UND Ganzsachen!) dem Ruf des Briefmarkenlandes schwer geschadet. Natürlich gibt es immer noch genügend interessante Ausgaben 1903-heute, aber als "allgemeine Ländersammlung" hat Rumänien ab 1918 kaum mehr Anhänger/Freunde. Auch die 500 Gedenkblocks schrecken wohl die meisten potentiellen Sammler eher ab, als dass sie sich dazu hingezogen fühlen.

Schade! Gerade in der ARGE Rumänien sieht man aber, dass das Sammelgebiet Rumänien sonst sehr viel zu bieten hat mit seinen vielen Teil-Aspekten. Viele Sammler finden hier hochinteressante Sammelgebiete.

Heinz
 
nor 42 Am: 30.08.2017 13:19:39 Gelesen: 16968# 24 @  
Was Rumänien nach 1903 und 1918 angeht und von einer Flut von Neuausgabe zu sprechen, ist schon eigenartig, doch jeder kann seiner Meinung kundtun. Wer sich ein wenig ernster mit Rumänien beschäftigt sieht, dass bis 1945 die Menge der Ausgegebenen Marken und auch Ganzsachen sich in grenzen hält, bei Ganzsachen sogar sehr sparsam war. Zwischen 1945 und 1948 kamen viele Ausgaben die kaum flächendeckend von der Post verkauft wurden. Zwischen 1949 und 1964 wurden die Marken, mit nur sehr wenigen Ausnahmen, über alle Postschalter verkauft und zur Frankatur verwendet. Damals konnte man noch alle ausgegebenen Marken sammeln, wenn man die eigenen Korrespondenz und die des Nachbarn nahm. Danach kam es ein wenig anders. Von "...einer Flut von Neuausgaben von Rumänien im 20. Jahrhundert zu sprechen" ist schon ein wenig eigenartig. Vielleicht sollte man sich die Zeit nehmen und ein wenig im Katalog blättern und mit anderen Ländern vergleichen und auch bei Rumänien die verschiedenen Zeitspannen berücksichtigen.

Nor 42
 
Heinz 7 Am: 30.08.2017 14:13:39 Gelesen: 16946# 25 @  
@ nor 42 [#24]

Lieber Herr nor 42,

ich weiss nicht, ob Sie mich vielleicht nicht ganz richtig verstanden haben. Ich schrieb von unsinnig vielen Ausgaben ab 1903 (Michel Nr.146) und davon, dass eine Ländersammlung ab 1918 bis heute nur noch wenige Freunde findet wegen ihrer vielen Ausgaben.

Der Hinweis, dass Rumänien nicht nur sehr viele Briefmarken, sondern auch extrem viele Ganzsachen herausgab, schien mir interessant. Dass bei diesen (Ganzsachen) die "Flut" erst nach 1948 einsetzte (und nicht bereits 1903) sei hiermit präzisiert.

Mit rund 2.500 Briefmarken allein in den Jahren 1965-1989 oder rund 2.900 Ganzsachen in den Jahren 1965-2000 möchte ich schon von einer Neuausgabenflut im XX. Jahrhundert sprechen. Bitte beachten Sie dazu auch Beitrag Nummer [#12].

Wenn Sie uns darauf hinweisen, dass "die Flut" so richtig erst nach 1964 einsetzte, nehme ich dies gerne als Präzisierung entgegen.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 06.03.2023 18:55:18 Gelesen: 4134# 26 @  
Heute zeige ich eine Beschreibung Rumäniens aus dem 19. Jahrhundert oder der Jahrhundertwende. Herausgeber ist die berühmte und heute noch existierende Firma Singer Manufacturing Company, die im Jahr 1889 die erste elektrische Nähmaschine herausbrachte und um die Jahrhundertwende einen Weltmarktanteil von 80 % erzielte.

Ich freue mich riesig, dieses Kleinod zu besitzen. Was noch fehlt, ist der Hinweis auf die unendlich wertvollen Briefmarken, die dieses Land bis dahin bereits herausgebracht hat. Dieses Kleinod hat auch eine Vorderseite, die ich in Kürze vorstellen werde.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 06.03.2023 22:08:06 Gelesen: 4107# 27 @  
@ 10Parale [#26]

Hier die Bildseite dieser sehr frühen Ansichtskarte von 1892 (Copyright - Singer) mit den 3 wunderschönen Damen und der Singer Nähmaschine.

Liebe Grüße

10Parale


 

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