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Thema: (?) (5-6) China: Belege bestimmen
Richard Am: 25.02.2012 15:30:41 Gelesen: 11746# 1 @  
Ich habe beim letzten Treffen meines Vereins eine Postkarte aus 1907 von einem mir unbekannten Ort in China (15.12.07) über die bis 30.06.1997 britische Kronkolonie Hongkong (16.12.07) nach Stuttgart (Stempel 15.01.08) erworben. Postlaufzeit ein Monat.

Mich interessiert, was sonst noch aus der Anschriftseite der Karte zu entnehmen ist (Werteindruck der Karte), wie sich die Frankatur nach Deutschland zusammensetzt, ob der weitere Postwert bekannt ist, was die chinesischen Stempel aussagen und ob es sich um Massenware handelt oder für eine ähnliche Karte ausgegeben werden müsste.

Schöne Grüsse, Richard



Zu Hongkong: http://de.wikipedia.org/wiki/Hongkong
 
stephan.juergens Am: 26.02.2012 18:11:58 Gelesen: 11702# 2 @  
@ Richard [#6]

Hallo Richard,

näheres können Dir vermutlich die Leute von der ArGe China sagen. In Sindelfingen und Essen habe ich die in den letzen Jahren häufiger gesehen, wenn Du Glück hast, sind die auch in München.

Ansonsten: Auch China - Schrott Qualität bringt, wenn man das bei eBay einstellt, i.d.R. deutlich mehr als der Katalogwert.

Die haben in der Kulturrevolution alles verbrannt, was sie in die Finger kriegen konnten. Für sowas gibt es in China mehr Sammler, als hier Mitglieder im BdPH.

Gruß
Stephan
 
BD Am: 02.03.2017 13:13:53 Gelesen: 10235# 3 @  
Hallo,

ich stelle diese Aufforderung zur Abholung einer Postanweisung hier ein, obwohl ich deren Verwendung mir weder in Japan und schon gar nicht Deutschland vorstellen kann.

Bin über jeden Hinweis zu diesen rätselhaften Beleg dankbar.

Beste Grüße Bernd


 
ligneN Am: 31.03.2017 14:47:06 Gelesen: 9908# 4 @  
@ BD [#8]

Der Text ist chinesisch, nicht japanisch. Stammt entweder aus einem deutschen Postamt in China (1917 und früher) oder Tsingtau/Kiautschou (bis Nov. 1914). Datum nicht lesbar.

[Beiträge [#8] und [#15] redaktionell verschoben aus dem Thema "Japan: Belege bestimmen"]
 
hlmj Am: 14.12.2017 19:25:45 Gelesen: 9469# 5 @  
Hallo,

ich habe da 2 Postkarten bekommen.

Was kann dazu gesagt werden ? Ich habe keine Ahnung von diesem Gebiet.

Danke hlmj




 
Franz88 Am: 16.02.2019 17:39:43 Gelesen: 8443# 6 @  
Wertschätzung: Chinesisches Streifband

Hallo Sammlerfreunde,

in meinem Bestand befindet sich ein Streifband aus China.

Könnt ihr mir bitte den ungefähren Wert für dieses Streifband nennen?
Welche Marken sind auf dem Streifband zu sehen?
Bitte um eure Hilfe.

Liebe Grüße aus der Steiermark
Franz


 
Cantus Am: 16.02.2019 19:46:13 Gelesen: 8415# 7 @  
@ Franz88 [#6]

Hallo Franz,

ich bin zwar absoluter Laie für die Philatelie von China, aber Einer sollte dir hier doch antworten. Wenn ich mich nicht geirrt habe, dann trägt das abgebildete Streifband ein waagerechtes Pärchen der Mi. 59 (Ausgabe des Jahres 1902) sowie einen waagerechten Fünferstreifen der Mi. 48 der Ausgabe von 1898. Ich selber würde den Beleg nur ungerne unter 300 Euro weitergeben, Ich kann mich aber auch irren, dann sollten mich Fachleute für dieses Sammelgebiet verbessern.

Viele Grüße
Ingo
 
Franz88 Am: 17.02.2019 16:08:24 Gelesen: 8314# 8 @  
Hallo Ingo,

herzlichen Dank für Deine Antwort. Es wäre toll, wenn du mit Deiner Vermutung recht hast.

Liebe Grüße
Franz
 
DL8AAM Am: 07.09.2019 22:27:25 Gelesen: 7838# 9 @  
Jetzt bin ich auich etwas überfragt, vielleicht kann hier jemand weiterhelfen?

Heute kam mal wieder eine eCommerce-Sendung aus China an, eine "Zwiebelbrille" für 1,50 € (inklusive Versand) [irgendwie kann man da Trumps "Bedenken" zur chinesischen Exportpolitik ja fast schon verstehen

In diesem Fall wurde die Sendung nicht über einen Remailer, wie DHL oder ASENDIA etc., versendet, sondern direkt mit der chinesischen Post und wurde so ganz regular mit der Deutschen Post ausgetauscht. Die Sendung kam übrigens nicht per DHL, sondern mit dem "normalen Briefträger", der das kleine Päckchen natürlich nicht in den Briefkasten einwerfen konnte, so dass sie hier extra klingeln und hoffen musste, dass jemand anwesend ist.



Versandlabel mit CN 22-Zollerklärung für ein Small Packet (Päckchen) aus Dongguan City, versendet über die CHINA POST, mit UPU-standardisiertem Barcode mit "UT....CN" Sendungsnummer; August/September 2019. Mit deutschem Label "Von zollamtlicher Behandlung befreit / Deutsche Post NL IP B IPZ 2 Niederaula" (ohne Q-Kennung des eingesetzten Mitarbeiters).

Interessant, aber etwas undurchsichtig für mich, ist die chinesischsprachige Absenderangabe (unter dem Absender in lateinischer Schrift) "中邮东莞仓", das heisst in etwa "China Post Dongguan Warenhaus (Warehouse)". Bedeutet das, dass die chinesische Post, ähnlich wie Amazon, auch eigene "Fulfillment" Warenlager betreibt, wo Fremdwaren (von lokalen eCommerce-Händlern) logistisch bearbeitet, d.h. gelagert, verpackt und versendet werden? Oder steht das nur für ein spezielles (internationales Warenversand-) Briefzentrum der chin. Post, bei dem eCommerce-Händler bzw. dessen "Konsolidierer"-Versanddienstleister die Sendungen nach Übersee einliefern?

Auf den ersten Blick fehlte das für China Post-Sendungen ansonsten übliche Schalter-Freistempel-Label. Also wo steckt die Frankatur? Auf den zweiten Blick erkennt man ein kleines durchsichtiges Label mit grüner chin. Beschriftung, deshalb dachte ich zuerst an ein chin. Zoll-Label, aber nach dem ich mir die Beschriftung etwas näher angeschaut habe, meine hier ein "Entgelt-Bezahlt"-Vermerk identifiziert zu haben?



Im Zentrum des Kreises, sowie in den vier Ecken, findet sich der Aufgabeort "东莞", d.h. Dongguan. Im Kreis selbst lese ich "付已资邮 已验视 验视人xx", was wohl in etwa soviel heissen sollte, wie "Postgebühren bezahlt / überprüft, (Porto) geprüft / Prüfer xx" (Postage Paid / Examined / Examiner xx)? Kann jemand die beiden letzten Zeichen identifizieren? Ist das ein postalisches Label? Oder nur etwas Privates des Versanddienstleisters?

Gruß
Thomas

Edit: Mit etwas Geduld habe ich gerade so ein ähnliches Label (eines anderes eCommerce-Absenders) aus Dongguan im Netz gefunden, leider etwas verschnitten:
https://twitter.com/NWRThomas25/status/888305716468998144?s=20


 
Michael Mallien Am: 30.12.2019 12:03:34 Gelesen: 7443# 10 @  
@ DL8AAM [#9]

Hallo Thomas,

vor ein paar Tagen kam ein ähnliches Small Packet bei uns an. Ich möchte es hier ergänzend zeigen, ohne es so genau zu bestimmen, wie Du es gemacht hast. Bei dem Label auf der Vorderseite befindet sich keine solches durchsichtiges Label wie bei Deinem Beleg, aber auf der Rückseite ein größeres Label vom 28.11.2019, von dem ich annehme, dass es ein Schalter-Freimachungs-Label ist.



Die Telefonnummer 711111111 711111111 unterhalb der Adresse ist mitnichten die unsere. Vielleicht weißt Du mehr über ihre Bedeutung.

Viele Grüße
Michael
 
DL8AAM Am: 30.12.2019 20:18:12 Gelesen: 7422# 11 @  
@ Michael Mallien [#10]

Hi Michael,

nein, das Label auf der Rückseite ist keine Freimachung. Das dürfte lediglich ein Label mit einer "Sendungsnummer", des ursprünglichen eCommerce-Händers bzw. bessen Logistikabwicklers, sein. 德国 steht dabei für Deutschland. Leider finde ich auf die Schnelle keinen chinesischen "Logistiker" zu dem die YA-Nummer passen könnte, möglicherweise Yanwen Express, einer der größeren chinesischen eCommerce-"Abwickler", aber hier ergaben Suchanfragen keine Treffer. Wobei Yanwen-Nummern früher (?) zwar auf Yx begannen, auch mit YA, aber die laufende Nummer war 9stellig, oder 13stellig mit zwei Endbuchstaben [1]. Deine passt nicht dazu. Womöglich ist das aber auch nur eine interne "Warenhaus-Logistiknummer".

Die einzige erkennbare Sendungsnummer ist die der chinesischen Post ("UT###CN"). Da die Sendung aber "untracked" (=UT) versendet wurde, hilft uns die auch nicht weiter, nur dass die Sendung für den 28.11.2019 um 09:41 Uhr als "物流订单已创建" gelistet ist, was lediglich soviel bedeutet, dass dann der Datensatz erfasst wurde, d.h. der Datensatz über die kommende Einlieferung wurde 40 Minuten vorher der chinesischen Post übermittelt.

Die Frankatur steckt in Deinen Beispiel vermutlich im "Gesamtkunstbild" des Labels drin, ähnlich wie bei den modernen DHL-Paketlabels auch. Entweder eine "versteckte" absenderfreistempelähnliche Abrechnungsform oder es wurde per Einlieferungsliste abgerechnet. Eine direkte "Entgeldbezahlt"-Angabe sehe ich nirgendwo auf den gezeigten Ausschnitten, was aber bei neueren UT-(eCommerce-)Sendungen aus China nicht unüblich ist. Früher verklebte man noch solche Schalterlabels (mit Portobetrag bzw. auch als "Wortkennung", wie unten), das schenkt man sich wohl inzwischen, zumindest bei diesen Päckchen-Massenlieferungen für den "2-3€ Billig-Ramsch-Bereich".



Die angegebene falsche Telefonnummer sieht für mich nur nach irgendeiner, eventuell software-notwendigen, Feldausfüllung aus.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://100parcels.com/en/yanwen-logistics
 
AFJMW Am: 22.07.2020 09:33:26 Gelesen: 6874# 12 @  
Beleg Chinese imperial Post

Liebes Forum !

Ich bin als Briefmarkensammler noch relativ "neu" - wenn auch schon leider ziemlich alt.

In meinem Fundus habe ich nun den abgebildeten Beleg gefunden und würde gerne mehr darüber aus berufenem Munde erfahren. Insbesondere aus welchem Jahr er stammt (ich kann´s nicht richtig erahnen) und vielleicht auch ein bisschen den historischen Hintergrund (Link ?) und natürlich, ob er einen gewissen Wert darstellt.

Vielen Dank für eure Hilfe und gratuliere zu diesem wirklich hervorragendem Forum.

Bleibt alle gesund !

Alfred


 
mausbach1 (RIP) Am: 22.07.2020 10:13:21 Gelesen: 6861# 13 @  
@ AFJMW [#12]

M.E. China MiNr. 72 (Drache) Ausgabe 1908.

Viel Spaß!
Claus
 
volkimal Am: 22.07.2020 11:46:38 Gelesen: 6845# 14 @  
@ AFJMW [#12]

Hallo Alfred,

der Brief wurde in einem Ort in der Provinz 山東 = Shandong (deutsch: Schantung) aufgegeben. Der Name der Provinz 山東 steht oben im Stempel und ist von rechts nach links zu lesen. Der Ort (unten) ist nicht zu erkennen.

Vom Datum sind beim Aufgabestempel der Tag und Monat zu erkennen. Die Jahreszahl ist zum Glück beim Stempel aus Shanghai zu sehen. Im Stempel steht von links nach rechts: 十九 = 19 bzw. 二月 = 2. Monat. Der Brief wurde also am 19.2.1909 aufgegeben.

Viele Grüße
Volkmar
 
Regis Am: 22.07.2020 16:04:47 Gelesen: 6818# 15 @  
@ AFJMW [#12]

Der Brief ist kein Brief, sondern eine Drucksache. Gebühr - 2 CENTS. Ein Brief hätte 10 CENTS gekostet. Der fehlende Vermerk - Printet Matter - wurde toleriert, sofern der Umschlag nicht zugeklebt wurde.

Gruß Regis
 
AFJMW Am: 22.07.2020 19:33:30 Gelesen: 6778# 16 @  
Vielen Dank für eure umfassenden Antworten. Danke Volkmar für deine tollen Erklärungen.

Mit was /wieviel wird denn so eine Drucksache "gehandelt"?

Schönen Abend an Alle und bleibt gesund!
Alfred
 
ligneN Am: 22.07.2020 21:58:25 Gelesen: 6757# 17 @  
Der Ort ist vermutlich (Fang.)tze.

Es ist keine seltene Frankatur für diese Marke.

Da Stempel nicht so klar, Minimum 80 Euro.
 
AFJMW Am: 23.07.2020 10:18:48 Gelesen: 6731# 18 @  
Danke erstmal, aber nun habe ich noch einen Brief gefunden. Wer Zeit und Lust hat möge mich bitte "aufklären". Vielen Dank !

Alfred


 
ligneN Am: 23.07.2020 17:14:04 Gelesen: 6700# 19 @  
@ AFJMW [#18]

Diesmal ist der Ortsname meist lesbar, es ist wieder 坊子 Fangtze (von rechts nach links geschrieben).

Leider ist links eine weitere 2 C. Marke abgerissen worden. Auslandsporto UPU war szt. 10 C.
 
AFJMW Am: 23.07.2020 18:08:08 Gelesen: 6689# 20 @  
Danke dir, habe jetzt auch schon einiges darüber gelesen. Total interessant. Danke für eure Tips.

Hat der letzte Beleg also keinen "Wert"?

Liebe Grüße
Alfred
 
ligneN Am: 24.07.2020 17:45:09 Gelesen: 6635# 21 @  
@ AFJMW [#20]

Bei Ganzstücken mit unvollständiger Frankatur ist das immer problematisch. Positiv schlägt der Absendereindruck für Interessenten von Eisenbahngeschichte zu Buch.

Ich würde beide Belege gemeinsam bei einer einschlägigen Auktion anbieten. Anscheinend stammen Sie vom gleichen Absender (gleicher Aufgabeort). Nach der Ausbietung durch mehrere Interessenten weiß man dann, was es real wert ist.
 
ligneN Am: 25.07.2020 18:02:36 Gelesen: 6600# 22 @  
@ volkimal [#14]

2 C. Drucksache.

Da ist wieder die Lunardatumfalle. Der 2. Monat 19. Tag war 1909 in China nicht der 19. Februar. Darauf weist auch der Transitstempel Shanghai vom 16. März (gregorianisch) hin.
 
volkimal Am: 25.07.2020 18:31:57 Gelesen: 6588# 23 @  
@ ligneN [#22]

Hallo,

da hast Du mich aber erwischt! Da habe ich absolut nicht aufgepasst. Das passiert, wenn man es eilig hat. Der gregorianische Kalender ist in China natürlich erst 1912 eingeführt worden. Allerdings wurde bei Briefen ins Ausland zum Teil auch vorher schon unser Datum bei den Stempeln verwendet. Wie z.B. beim Stempel aus Shanghai.

Der Stempel aus 坊子 Fangtze ist aber nach dem traditionellen chinesischen Kalender. Vom 22. Januar 1909 bis 9. Februar 1910 war das Jahr des Erd-Hahns 己酉 (müsste rechts im Stempel stehen). Das Aufgabedatum, der 19. des 2. Monats in diesem Jahr entspricht dem 10.03.1909 AD. Der Brief hat also nur 6 Tage von Fangtze bis Shanghai benötigt.

Die entsprechende Umrechnungstabelle habe ich sogar durch Zufall in meinem Heft über die Kalender abgebildet [1].

Man kann natürlich auch einen Umrechner aus dem Internet benutzen [2].

Viele Grüße
Volkmar

[1] Volkmar Werdermann, Die unterschiedlichen Kalender - Eine Anleitung zur Umrechnung von Stempeldaten. Poststempelgilde, Band 196
[2] http://www.hko.gov.hk/en/gts/time/conversion.htm
 
AFJMW Am: 25.07.2020 19:11:34 Gelesen: 6580# 24 @  
Euer Wissen beschämt mich - ich bin restlos begeistert. Vielen Dank an euch.

Darf ich nerven und noch einen Brief (eben gefunden) dazusetzen (geht aber erst nächste Woche - neuer Scanner kommt) ?

Schönes Wochenende
und herzliche Grüße
Alfred
 
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