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Thema: Teure Schneckenpost - 15 Jahre für 80 Kilometer
Holger Am: 05.02.2008 14:53:15 Gelesen: 6432# 1 @  
Teure Schneckenpost - 15 Jahre für 80 Kilometer

Eine Postkarte hat für den rund 80 Kilometer langen Weg von Göttingen nach Heyersum (Niedersachsen) 15 Jahre gebraucht. Eine inzwischen gestorbene Frau hatte die Karte 1993 geschrieben, mit einer 60-Pfennig-Marke frankiert und an Verwandte adressiert.

Die Empfänger mussten aber nicht nur lange warten: Vor der Übergabe der Karte kassierte die Post jetzt von den Empfängern noch 96 Cent Nachporto, weil die Frankierung damals zwar korrekt war, heute aber nicht mehr ausreicht.

Ein Mitglied der Familie, die die Karte bekommen hatte, bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Hildesheimer Allgemeinen Zeitung". Warum der Kartengruß so lange unterwegs war, ist unklar. An der ehemaligen Deutschen Bundespost könne es aber nicht gelegen haben, beteuerte ein Sprecher des Zustellunternehmens der Zeitung zufolge. Zwei- bis dreimal im Jahr gebe es so einen Irrläufer: "So etwas kommt immer wieder mal vor", sagte Pressesprecher Jens-Uwe Hogardt von der Deutschen Post AG. Korrekt adressiert war die Karte jedenfalls.

Florian Garbs, der Empfänger der Postkarte, musste sich das teure Stück wegen der Zustellgebühr auch noch selbst von der Postagentur abholen. Die 96 Cent bezahlte er anstandslos und bemerkte erst zu Hause, dass er eine ursprünglich korrekt frankierte Karte in der Hand hielt. Dass Garbs dafür noch eine Nachgebühr zahlen musste, fand Hogardt wenigstens bedauerlich.

(Quelle: http://www.n-tv.de/914447.html)
 
Holger Am: 20.02.2009 12:02:13 Gelesen: 6214# 2 @  
"Schickt schnell ein Hemd" - Postkarte 83 Jahre unterwegs

Rund 83 Jahre hat die Zustellung einer Postkarte in Belgien gedauert. Diese Woche stellte ein Briefträger in Flandern eine Postkarte zu, die ein Wehrpflichtiger im Jahr 1926 an seine Familie geschickt hatte.

Eine Schnecke wäre schneller gewesen - das Kriechtier hätte den Weg von der Kaserne in Brüssel ins 50 Kilometer entfernte Opbrakel in gut zwei Jahren geschafft. "Niemand bei der Post kann sich erinnern, dass ein Brief jemals länger unterwegs gewesen ist", berichtete die flämische Zeitung "Het Laatste Nieuws".

"Wenn Ihr noch kein Hemd geschickt habt, dann tut das schnell", bat der damals 20-jährige Soldat Victor Morre seine Familie. Dieser Wunsch erreichte die Adressaten definitiv zu spät: Als Morre im Mai 2003 im Alter von 97 Jahren starb, war die Karte noch unterwegs.

Statt seines Vaters nahm nun die 1939 geborene Tochter Rosa die Ansichtskarte mit dem Bild zerbombter Häuser aus dem Ersten Weltkrieg entgegen. Die Seniorin sieht das Kuriosum als wertvolles Erinnerungsstück. "Noch nie bin ich über eine Karte so froh gewesen", sagte Morre. Die Post nimmt an, dass die Karte all die Jahre in irgendeinem Postamt hinter einem Schrank gelegen hat.

(Quelle: http://www.n-tv.de/1106798.html )
 
Pilatus Am: 05.05.2009 18:18:15 Gelesen: 6117# 3 @  
Man glaubt garnicht, wie lange die Tiere leben !

Gruß Pilatus


 
Holger Am: 01.09.2009 15:53:21 Gelesen: 6091# 4 @  
Passend zur aktuellen Diskusion über Postlaufzeiten:

"Schöne Grüße" - Postkarte braucht 72 Jahre

n-tv.de (01.09.09) - Mit 72 Jahren Verspätung ist eine Postkarte angekommen, die ein junger Franzose einst an seine Verlobte in Monaco geschrieben hat. Der junge Mann hatte die Karte am 11. August 1937 an Fernande Robéri addressiert, wie Fernandes Schwester Olga Platini berichtete.

"Schöne Grüße", heißt es lapidar auf der Karte, die jetzt gemeinsam mit anderen Postsendungen aus einem Postverteilzentrum in Nizza im Postamt von Monaco eintraf. Die Empfängerin konnte sich über die späte Post nicht mehr freuen: Fernande Robéri starb 1969.

(Quelle: http://www.n-tv.de/panorama/Postkarte-braucht-72-Jahre-article485023.html)
 
ligneN Am: 02.09.2009 22:23:59 Gelesen: 6057# 5 @  
Der Staatsbetrieb aus Nizza hat es immerhin weitergeleitet.

Eine totalprivatisierte Post àla FDP hätte intern wie folgt verfahren: sofort in die Tonne, das kommt in der Presse ja nicht gut, sone Schlamperei.

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Wie passiert sowas?

Hier eine Geschichte, die sich in den 1980er in Frankfurt/M. zugetragen hat. Der berichtende Sfr. ist mittlerweile verstorben. Also: er schickte damals regelmäßig Bund Neuheiten an alle möglichen Tausch/Korrespondenzpartner ins Ausland. Klappte immer (die 400 Euro Kräfte aus dem Kosovo u. ä. von heute waren damals noch nicht in der Auslands-Austauschstelle aktiv.).

Auf einmal meldeten sich diverse Partner und schrieben: "Halbes Jahr nichts mehr gehört. Wo bleiben die Neuheiten / Deine Einschreiben? Sfr. stellt Nachforschungsantrag. Nach den üblichen Wochen bekommt er Verlustbescheid und die Ankündigung der Ersatzzahlung. Dann passiert wieder einige Zeit gar nichts.
Nach 11 Monaten teilt ihm die Post lapidar mit, die Sendungen wären aufgefunden und nun zugestellt worden. Was die Sfr. im Ausland bestätigten.

Verwunderung. Einige Zeit danach erzählt ihm ein Freund (Postler) den Hintergrund:

Im BPA Frankfurt 3 (gleich hinterm Hbf Ffm) wurde der Betriebshof (die Rückseite, wo die Postsäcke bzw. Container zur Weiterverladung in die Züge standen) renoviert. Die Bauarbeiters waren mit Mischmaschinen zugange, legten Stege über zu füllende Schlaglöcher/Gruben usw. Die Stege bogen sich teils durch. Also holte sich Kollege Bauarbeiter so einige braune Säcke mit Altpapier zur Unterfütterung und legte eine graue Plane drüber. Stege standen dann stabil im Winter. Alles OK.

Nach Fertigstellung und Räumung der Baustelle baute man schlußendlich die Stege ab, räumte die Plane in den Bauwagen und die Säcke kamen zum Vorschein. Die Bauarbeiters haben diese Altpapiersäcke dann wieder an ihren alten Platz gestellt... waren ja Rohstoffe, woll.

So fanden sich die Versackbeutel R-Briefe Ausland dann wieder. Inhalt 1000e von Auslands-R-Briefen. Die Plane hat die Schäden wohl in Grenzen gehalten .-)

Die Sendungen von anno 1937 - fällt ein Briefbund runter. Nach 80 Jahren werden die Dielen renoviert, und dann...

Gruß
ligneN
 
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