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Thema: Marken bestimmen: Fiskalmarken Deutschland
h-w Am: 06.04.2012 20:09:14 Gelesen: 21152# 1 @  
Es ist mir bisher nicht gelungen, das Land dieser Briefmarken festzustellen. Sicher ist nur, dass sie 1949 auf dem Markt waren.

Vielleicht bedeutet DM Deutsche Mark?

Wer kann helfen?


 
doktorstamp Am: 07.04.2012 09:20:54 Gelesen: 21100# 2 @  
@ h-w

Es handelt sich hier um Fiskalmarken die in den besetzten Zonen Deutschlands zu Verwendung kamen.

Es gibt einen Katalog, an dessen Namen ich mich nicht erinnern kann.

mfG

Nigel
 
Stefan Am: 07.04.2012 14:58:10 Gelesen: 21061# 3 @  
@ doktorstamp

Es gibt einen Katalog, an dessen Name ich mich nicht erinnern kann.

Meinst du die Kataloge von Norton/Erler zum Thema Fiskalmarken? :-)

Zu den deutschen Fiskalmarken wurden etliche Kataloge bzw. anschließende Nachauflagen herausgegeben. Leider lässt sich online kein Verzeichnis der bisher aufgelegten Bücher finden.

Gruß
Pete
 
Baldersbrynd Am: 08.04.2012 23:24:12 Gelesen: 21012# 4 @  
Hallo h-w, doktorstamp und Pete,

diese Marken war nicht nur für Deutschland. Ich schaue zwei Seiten von eine dänische Reisepass von 1947. Die große $1 Marke ist wahrscheinlich aus Deutschland. Die kleine $1 Marke ist gestempelt in Kopenhagen von dem amerikanische Botschaft.

Viele Grüße
Jørgen


 
h-w Am: 10.04.2012 21:46:41 Gelesen: 20924# 5 @  
Wie sich jetzt herausgestellt hat, sind es Steuermarken der alliierten Militärregierung in Europa. Neu aus dem letzten Beitrag ist aber, dass auch außerhalb von Österreich und Deutschland diese Fiskalmarken eingesetzt wurden.

Danke für die Hilfe an alle.

Grüße
h-w
 
Manne Am: 14.11.2012 12:42:45 Gelesen: 20102# 6 @  
Hallo zusammen,

habe diese Marken in meinem Bestand gefunden.

Gruß
Manne


 
Marcel Am: 14.11.2012 13:11:30 Gelesen: 20094# 7 @  
@ Manne [#6]

Hallo Manne,

zu dem Wert kann ich dir nichts sagen, aber es gibt für die Verwendung dieser Marken eine sehr schöne detaillierte Seite.

http://www.fiskal-philatelie.de/moreu6ed.html

mfG Marcel
 
rostigeschiene (RIP) Am: 14.11.2012 13:16:49 Gelesen: 20091# 8 @  
Der Betrag, auf den Gebührenmarken, die ich gerade gefunden habe, ist zwar nicht annähernd so hoch wie der auf den Steuermarken von Manne, doch dafür ist der Verwendungstag angegeben. 15. November 1946.



Wem diese Marken interessant erscheinen darf sich bei mir melden.

Viele Grüße

Werner
 
Manne Am: 14.11.2012 14:49:43 Gelesen: 20081# 9 @  
@ Marcel [#7]

Hallo Marcel,

vielen Dank für den interessanten Link.

Gruß
Manne
 
Theo J.F. Schalke Am: 20.02.2013 15:46:02 Gelesen: 19786# 10 @  
@ h-w

Es gibt einen guten Beitrag über diese Reisegenehmigung Marken die militärische Führung der Alliierten (Engländer, Amerikaner, Franzosen).

http://www.stempelpapier.de/moreu6pl.html

Sie werden weltweit verwendet durch den Alliierten Travel Permit Offices (bureaux de permis).


 
Holzinger Am: 08.12.2013 12:29:20 Gelesen: 19014# 11 @  
@ Theo J.F. Schalke [#10] und @ alle

Bei einer Auswahlsendung von USA-Marken habe ich die im Scan gezeigten Fiskalmarken vorgefunden. Ich konnte aber (vorerst) keine Zuordnung treffen. Dank der gezeigten und dem schönen Link ist die obere Reihe jetzt klar. Die rechte Marke in der unteren Reihe ist inzwischen auch klar erkannt (Einkommenssteuer).

Womit ich immer noch nichts anfangen kann, sind die Marken der unteren Reihe (die 4 roten (Elsaß / Damenschneiderinnung Mannheim)).



Wer kann mir dazu etwas erläutern bzw. einen Link zum Nachlesen setzen.

Welchen Wert kann man als Tauschausgleich für alle diese Marken ansetzen?
 
Holzinger Am: 13.12.2013 19:59:38 Gelesen: 18952# 12 @  
@ Holzinger [#11]

Für die 4 Marken links unten habe ich jetzt von einem Mitglied der ARGE Fiskal eine Auskunft erhalten.

Es sind "Beitragsmarken", die linken 2 für die "Opferhilfe der NSDAP" im Elsaß und die rechten 2 eben für die "Schneiderinnung Mannheim".

Was es nicht alles gibt. :-)
 
heku49 Am: 22.09.2014 19:51:24 Gelesen: 18062# 13 @  
Fiskalmarken gehören nicht zu meinem Sammelgebiet, deshalb folgende Fragen:

- Welchen Sinn oder Zweck hatte diese Fiskalmarke?
- In welcher Zeit wurde sie verwendet?

Vielen Dank im voraus
Gruß Helmut


 
Stefan Am: 22.09.2014 20:13:19 Gelesen: 18052# 14 @  
@ heku49 [#13]

In welcher Zeit wurde sie verwendet?

Aufgrund der Gestaltung und Nominale würde auf den Anfang der 1920er Jahre im Deutschen Reich tippen. Weist die Marke das Wasserzeichen "Kreuze und Ringe" (Abbildung siehe Deutsches Reich nach Mi-Nr. 93II und Altdeutschland Württemberg Wasserzeichen Nr. 1) auf?

Zum Verwendungszweck "Rückvergütung für die deutsche Presse" kann ich nichts sagen.

Gruß
Pete
 
heku49 Am: 22.09.2014 20:23:08 Gelesen: 18046# 15 @  
@ Pete [#14]

Hallo Pete,

das Wasserzeichen ist vorhanden.

Gruß Helmut
 
Stefan Am: 22.09.2014 20:53:20 Gelesen: 18039# 16 @  
@ heku49 [#15]

das Wasserzeichen ist vorhanden.

Dann gehe ich aufgrund der Nominale (15 Mark) inflationsbedingt von dem Erscheinungsjahr Ende 1922 oder Anfang bis Mitte 1923 aus.

Zu den Fiskalmarken existiert umfangreiche Literatur (deutsch und englisch) der Autoren Norton und Erler, Beispiel siehe nachfolgend:

http://www.wernerzielnet.com/epages/61055382.sf/en_US/?ObjectPath=/Shops/61055382/Products/%22Erler%2001%22

Zum Deutschen Reich habe ich die Bände nicht vorliegen. Vielleicht einer der anderen Leser?

Gruß
Pete
 
Sachse_70 Am: 12.05.2019 12:56:39 Gelesen: 9460# 17 @  
Liebe Sammelgemeinde,

ich bin durch Zufall auf folgende Marken gestoßen und bitte um Wertbestimmung, da das nicht mein Sammelgebiet ist.

Recht herzlichen Dank für eure Meinung. Die Scans sind leider etwas verrutscht, tut mir leid.






 
HWS-NRW Am: 12.05.2019 15:28:41 Gelesen: 9444# 18 @  
@ Sachse_70 [#17]

Hallo,

das sind drei Fiskalmarken, die mittlere aus Bayern, denke aber, daß sie alle in dieser Erhaltung nur 1-2 Euros wert sein dürften.

Wer auf der Briefmarkenmessen in Essen war, hatte jedoch die Möglichkeit, die "Creme de la Creme" der Fiskalphilatelie bestaunen zu dürfen, wenn er sich denn von der dort überwiegend (leider) angebotenen "Massenware" bzw. der zahlreichen Grabbelkisten losgeeist und entweder bei den "Deutschen Meisterschaften der Thematik" oder halt bei den über 70 Exponaten aus vier Kontinenten aufgehalten hat.



Steuerplakette aus Dahomey, es könnte sich, da hier bereits vier Nullen eingestempelt wurden, um ein Musterexemplar handelt.



Zwei Innenseiten eines belgischen Stammbuches (Carnet de Mariage) von 1924, die es auch in Deutschland schon über 100 Jahre gibt. In ihnen wurden die Eheschließung, die "nachfolgenden" Kinder und die traurigeren Seiten einer Familie (Sterbeurkunden) eingetragen und oft auch Gebührenmarken
verklebt.

mit Sammlergruß
Werner
 
Reporter Am: 30.11.2020 17:24:18 Gelesen: 6526# 19 @  
@ heku49 [#13]

Hallo Helmut,

ich bin erst heute durch Zufall auf dieses Thema gekommen. Ich will erklären, was es mit diesen Marken auf sich hat.

Den deutschen Zeitungsverlegern ging es nach dem Ende des Ersten Weltkrieges schlecht, Zeitungspapier war nicht nur knapp, sondern auch teuer. Am 1. Juli 1922 beispielsweise kostete ein Kilogramm Druckpapier schon das 94fache der Vorkriegszeit.

Im Reichstag wurde befürchtet, dass immer mehr Zeitungen aufgeben müssten und die Presselandschaft (und somit die öffentliche Meinung) deswegen zunehmend uniformierter würde. Das führte im Juli 1922 im Reichstag einstimmig zum Pressenotgesetz. Gleichzeitig wurde die Rückvergütungskasse der deutschen Presse am 15. Oktober 1922 gegründet. Für die Höhe der Rückvergütung war der Papierverbrauch der Verleger entscheidend, wobei mit Anzeigen bedrucktes Papier nicht mitgerechnet wurde. Kleinverleger erhielten eine relativ höhere Rückvergütung. Die Verleger mussten monatlich auf bestimmten Meldebögen Auskunft über ihren Papierverbrauch geben. Die Kasse errechnete auf Grund der Einnahmen die jeweiligen Beträge, die an die Verleger ausbezahlt wurden.

Finanziert wurde das Projekt von den Waldeigentümern, die Holz verkauften. Waldbesitzer (über 10 ha) mussten ein halbes Prozent des Verkaufspreises zahlen, Exporte wurden mit 1,5 Promille belegt. Für die Exporte über 10000 Mark, die keiner Ausfuhrgenehmigung bedurften, wurden die Rückvergütungsmarken geschaffen. Es gab sie anfangs in den Wertstufen 15, 150 und 1500 Mark. Man konnte sie bei der Rückvergütungskasse in Berlin oder auch bei den Postämtern kaufen. Die Gebührenmarken waren auf die Ausfuhrpapiere zu kleben, die der Lieferung beilagen.

Die Situation der Verlage verschärfte sich dennoch von Monat zu Monat. Zahlreiche Zeitungen erschienen nicht mehr, andere nur noch in eingeschränktem Umfang. Es sei abzusehen, beklagte der sozialdemokratische Abgeordnete Richard Fischer am 16. Januar 1923 im Reichstag, dass bald nur noch reiche Leute eine Zeitung herausgeben könnten. Der Preis für Papier war inzwischen schon auf 560 Mark (März 1922: 8,25 Mark) geklettert. Fischers Kollege Carl Anton Piper (Deutsche Volkspartei) formulierte seine Sorge so: "Es ist die große Gefahr, dass unser Volk gerade durch das Absterben der Presse in einem Moment geistig verblindet und ertaubt, wo es alle seine geistigen und politischen Willenskräfte am notwendigsten gebraucht."

Die bisherige Praxis der Rückvergütung erwies sich als unzulänglich. Die Abgabe habe zwar 4,5 Milliarden Mark eingebracht, aber das sei angesichts der Papierpreise nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Reichstagsabgeordnete Dr. Wilhelm Külz, der gleichzeitig Vorsitzender des Verwaltungsrates der Rückvergütungskasse war, warb für die Anhebung der Holzabgabe von 0,5 Prozent nicht nur auf 1,5, sondern gleich auf 2 Prozent. Während die Mehrheit im Reichstag für die 2 Prozent stimmte, blieb die Regierung bei den geplanten 1,5 Prozent.

Am 3. November 1923 wurde das Gesetz über Maßnahmen gegen die wirtschaftliche Notlage der Presse aufgehoben.

Gruß
Uli


 
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