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Thema: Berlin: Portobestimmung von Belegen
Das Thema hat 43 Beiträge:
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olika Am: 22.05.2012 20:15:55 Gelesen: 20481# 1 @  
Portobestimmung Berlin 1949

Hallo !

Wer kann mir bitte bei der Portobestimmung der folgenden Ganzsache Berlin P1 behilflich sein ?

Stempeldatum: 31.03.1949, der letzte Gültigkeitstag des Schwarzaufdrucks. Inlandsporto war lt. Gebührentabelle 10 Pfg. für eine Postkarte, warum wurde noch eine 10 Pfg.-Marke hinzu geklebt ?

Besten Dank für Eure Hilfe !

MfG Oliver


 
Baber Am: 24.05.2012 08:11:30 Gelesen: 20414# 2 @  
Hallo Oliver,

das Porto gibt keinen Sinn, die Karte ist ja auch nicht per Luftpost geschickt worden, was dann weitere 5 Pfg gekostet hätte. Vielleicht wollte der Absender die 10 Pfg nur loswerden, weil sie am nächsten Tag ungültig war?

Gruß
Baber
 
Postgeschichte Am: 24.05.2012 08:42:15 Gelesen: 20406# 3 @  
@ olika [#13]

Hallo Oliver,

das Porto ist, wie Baber schon erklärt hat, nicht nachvollziehbar. Daß der Absender das Porto einer Postkarte (10 Pf) mit dem eines Briefes (20 Pf) verwechselt haben könnte oder wie Baber schreibt, daß der Absender die 10 Pf loswerden wollte, ist möglich.

Eine weitere Möglichkeit ist, daß ein Philatelist eine ungebrauchte niedriger bewertete Ganzsache nachträglich zu einer gebrauchten umwandelte und diese durch die Zusatzfrankatur die eigentlich schon gut bewertete Ganzsache (300-3.000 Euro) nochmals aufwerten wollte. Die Zusatzfrankatur kann natürlich auch schon vorher auf der ungebrauchten Ganzsache geklebt haben. Was steht denn auf der Rückseite?

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
JFK Am: 24.05.2012 09:11:59 Gelesen: 20400# 4 @  
@ olika [#13]

Hallo Oliver,

der Letzttag trifft für Marke wie auch Ganzsache zu. Der Beleg ist überfrankiert, wie auch schon von Bernd bzw. Manfred dargestellt. Neben den bereits genannten Möglichkeiten noch 2 weitere:

- Der Absender wollte bewußt einen Letzttagsbeleg mit Marke und Ganzsache erstellen

- Der Absender hatte keine 5 Pf. Marke u. keinen Luftpostaufkleber zur Verfügung und daher die Überfrankierung

Nette Grüße aus Nettetal

Jürgen (JFK)
 
volkimal Am: 16.02.2016 17:30:21 Gelesen: 18994# 5 @  
Hallo zusammen,

bei diesem dekorativen Sammlerbrief kann ich das Porto nicht erklären:



Am 26.03.1949 galten folgende Portosätze (bis 20g):

20 Pfg. = Brief / 4 Pfg. = Drucksache
40 Pfg. = Einschreibegebühr
60 Pfg. = Eilzustellung
5 Pfg. = Luftpost je 20g
--------------------------
125 Pfg. = Gesamtporto als Brief
109 Pfg. = Gesamtporto als Drucksache

Frankiert ist der Brief aber nur mit 105 Pfg.

Wer kann das Porto erklären?

Viele Grüße
Volkmar
 
Baber Am: 16.02.2016 18:45:40 Gelesen: 18971# 6 @  
Wenn der Brief echt ist, ist das Porto schwer zu erklären.

Könnte es sein, dass das Express-Label später hinzugefügt wurde und es ursprüglich ein Brief der 3. Gewichtstufe für 60 Pfg war?

Ein Expressbrief wird normalerweise sofort zugestellt und nicht eingelagert, wie auf der Rückseite vermerkt ist. Lagernd bis 29.3.

Aber das ist nur ein Versuch der Erklärung.

Gruß
Baber
 
alemannia Am: 16.02.2016 19:36:41 Gelesen: 18962# 7 @  
Hallo zusammen,

die Gebührensenkung vom 1.9.1948 trat in West-Berlin erst am 1.6.1949 in Kraft, somit betrug das Porto für Brief bis 20 g weiterhin 24 Pfennig.

Allerdings wurde die somit eigentlich gültige Einschreibegebühr von 60 Pfennig ab 11.3.1949 durch Amtsblatt Nr. 23 der HV des Post- und Fernmeldewesens auf 40 Pfennig herabgesetzt.

Luftpostgebühr für Post aus den West-Sektoren Berlins in die Westzonen fiel nicht an. (Stichwort u.a. Luftbrücke)

Somit ergeben sich 24 + 40 Pfennig = 64 Pfennig.

Verbleiben letzendlich 40 Pfennig für die Eilzustellung, wobei ich mal von einer Überfrankatur von 1 Pfennig ausgehe.

Für Eilzustellung wären aber 80 Pfennig zu zahlen gewesen.

Entweder bestand eine weitere Verfügung, die mir aber nicht bekannt ist, dass auch für Eilzustellung lediglich 40 Pfennig zu zahlen sind, oder ?

Vielleicht hat ein Berlinfachmann die exakte Lösung.

Gruß

Guntram
 
HWS-NRW Am: 16.02.2016 20:51:09 Gelesen: 18937# 8 @  
Hallo,

könnte mir jemand zu dem hier abgebildeten Einzahlungsschein was sagen, weiß jemand hier im Forum, wofür die 2-Pfennig-Gebühr (Rotaufrdruck) erhoben wurde ?



Herzlichen Dank

Werner
 
briefefan (RIP) Am: 19.02.2016 00:05:24 Gelesen: 18843# 9 @  
@ volkimal [#20]
@ alemannia [#22]

Die Eilzustellgebühr von 80 Pfg. hat der Absender nicht vorausbezahlt. Sonst müsste der Vermerk "Bote bezahlt" auf der Sendung stehen.

Portogerecht wären also 64 Pfennig, wie alemannia schon sagte. Warum die Post beim Bestimmungsamt die Eilzustellgebühr dann nicht, wie vorgeschrieben, vom Empfänger als Nachgebühr kassierte, weiß ich nicht.

Der Absender war ein Briefmarkenhändler. Vermutlich hatte der Empfänger bei ihm die vier Rotaufdruckmarken bestellt, die schon am 20.1.1949 erschienen waren. Die kleben auf dem Brief. Daher dann die Überfrankatur von 41 Pfennig. Die DM war damals knapp. Der Absender hatte sicher nichts zu verschenken.
 
briefefan (RIP) Am: 19.02.2016 00:16:50 Gelesen: 18842# 10 @  
@ HWS-NRW [#23]

Das ist ein Einlieferungsschein für eine Zahlkarte. Die Gebühr für eine Einzahlung bis 10 DM, wie hier, betrug 10 Pfennig. Vielleicht war auf der Zahlkarte nur eine 8-Pfennig-Marke verklebt, und die 2-Pfennnig-Marke versehentlich (vom Absender?) auf dem Einlieferungschein. Da hat sie die Post (?) mit einem Blaustift entwertet.

Das ist aber nur eine mögliche Erklärung, die nicht zu beweisen ist und die vermutlich in keiner Postvorschrift so vorgesehen war.

Grüße von briefefan.
 
volkimal Am: 20.02.2016 11:12:57 Gelesen: 18785# 11 @  
@ alemannia [#22]
@ briefefan [#9]

Hallo zusammen,

leider komme ich erst heute dazu eure Antworten zu lesen. Vielen Dank!

Guntram, gut, dass Du meinen Irrtum bemerkt hast. Den kleinen Index habe ich übersehen und somit die Portostufen natürlich falsch abgelesen.

briefefan, ich kenne zwar Eilbriefe mit dem Vermerk "Bote bezahlt", aber in meiner Sammlung habe ich viele Exemplare ohne diesen Vermerk. Auf keinem einzigen ist ein Nachgebührvermerk. Hier ein um 2 Pfg. überfrankiertes Beispiel meines Vaters an meine Großmutter:



Ich habe mich mit dieser Frage nie beschäftigt. Wer kann Näheres dazu sagen, wie ein Eilbrief ohne den Vermerk "Bote bezahlt" behandelt werden musste?

Viele Grüße
Volkmar
 
HWS-NRW Am: 20.02.2016 11:40:29 Gelesen: 18775# 12 @  
@ volkimal [#11]

Hallo,

ja das wäre eine Möglichkeit, da habe ich auch schon dran gedacht. Hilft mir für mein Buch über Gebühren (nicht Porti) schon weiter, Herzlichen Dank !

Werner
 
mohler Am: 24.04.2017 20:04:52 Gelesen: 17597# 13 @  
Luftpost Taxen

Ich habe zwei Luftpostbriefe aus Berlin, die mit kompletter Sätze von Wohlfahrtmarken (DM 1,10) frankiert sind, und zwar 1966 und 1970.

Ich habe ohne Erfolg die Luftposttaxen diesen Jahre gesucht.

Ich möchte fragen, ob es hier eine Antwort zu Verfügung besteht.

Danke voraus und viele Grüβe,

Arne Möhler


 
Christoph 1 Am: 24.04.2017 23:06:40 Gelesen: 17578# 14 @  
@ mohler [#13]

Hallo Arne,

Du zeigst 2 x den gleichen Brief von 1970.

Vom 1.4.1966 bis zum 1.7.1971 kostete ein normaler Auslandsbrief (bis 20g) 50 Pfennig Porto. Hinzu kommt die Luftpostgebühr von 20 Pfennig je 5 Gramm Gewicht. Es ist also abhängig vom Gewicht des Briefes:

Gewicht bis 5 g = Porto insgesamt 70 Pfg.
Gewicht bis 10 g = Porto insgesamt 90 Pfg.
Gewicht bis 15 g = Porto insgesamt 110 Pfennig -- somit könnte der von Dir gezeigte Brief durchaus portorichtig frankiert sein.
Gewicht bis 20 g = Porto insgesamt 130 Pfennig.

Gruß
Christoph
 
mohler Am: 25.04.2017 13:56:26 Gelesen: 17539# 15 @  
Hallo Christoph,

herzlichen Dank für deine Übersicht.

Ach ja, ich habe leider mit der Wahl des Anhangs "geschlafen". Hier folgt den Brief aus 1966.

Gruß
Arne


 
alemannia Am: 10.05.2018 16:35:53 Gelesen: 16176# 16 @  
Nachgebühr Berlin Westsektor

Hallo zusammen,

warum wurde bei dem Beleg eine Nachgebühr in Höhe von 16 Pfennig berechnet?



Charlottenburg lag im Westsektor und dort waren die Marken auch bis zum 19.9.48 gültig, der Brief wurde aber am 13.9.49 abgestempelt.

Die Postgebühr betrug 16 Pfennig für den Ortsbrief bis 20 g, somit hätte eigentlich die 1,5-fache Gebühr (= 24 Pfennig) notiert werden müssen.

Oder hat da ein Postbeschäftigter nur aufgrund der besonderen Situation in Berlin den Überblick verloren?

Gruß

Guntram
 
Frankenjogger Am: 10.05.2018 19:08:06 Gelesen: 16146# 17 @  
Hallo Guntram,

verständlich ist die Nachgebühr erst einmal nicht.

Gibt es im Brief innen eine Datumsangabe? Vielleicht ist ja die Datumeinstellung im Stempel falsch und es war schon der 23.9.1948?

Auf jeden Fall hat Derjenige die Marken für ungültig gehalten, deshalb die blaue Umrandung und auch die Nachgebühr. Die Höhe von Nachgebühren ist manchmal kurios. vielleicht kann ja noch jemand helfen.


VG, Klemens
 
alemannia Am: 10.05.2018 19:12:49 Gelesen: 16143# 18 @  
@ Frankenjogger [#17]

Hallo Klemenz,

Das Stempeldatum ist korrekt,wie der Inhalt (Eingangsstempel des FA Charlottenburg) belegt:



Gruß

Guntram
 

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