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Thema: Postfreistempel in Kombination mit Gebühr bezahlt Stempel
Konrad Am: 15.06.2012 10:23:50 Gelesen: 10915# 1 @  
Hallo Sammlerfreunde!

Der Beleg mit dem Postfreistempel 48143 Münster 1 vom 19.05.1994 zeigt einen zusätzlichen Stempel "Gebühr bezahlt beim Postamt Senden". Dafür finde ich keine einleuchtende Erklärung. Kann jemand dazu etwas sagen?


 
PeterPan100 Am: 15.06.2012 10:31:34 Gelesen: 10911# 2 @  
[#1]

Hallo Konrad,

Senden grenzt direkt an die Stadt Münster an. Es könnte 2 Erklärungen geben. Der Einlieferer hat seine freigestempelte Post statt in Münster in Senden aufgeliefert. Das Postamt hat dann "sicherheitshalber" den Bezahltstempel aufgebracht. Oder die freigestempelte Sendung war mit zuwenig Porto freigemacht und der Rest wurde in Senden bar bezahlt = Gebühr bezahlt.

Grüsse
PeterPan100
 
Postgeschichte Am: 15.06.2012 10:38:39 Gelesen: 10911# 3 @  
@ Konrad [#1]

Eine Möglichkeit wäre, daß der Brief schwerer als die frankierten 20 g (1 DM) war und der Rest beim Postamt bar gezahlt wurde. Wenn Du Anfragen hast, bitte den gesamten Brief und nicht nur einen Ausschnitt zeigen. Mit gestückelten Antworten wäre Dir sicher auch nicht gedient. :-)

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Konrad Am: 15.06.2012 15:38:54 Gelesen: 10875# 4 @  
@ Postgeschichte [#3]

Hallo Manfred,

diese Lösung hatte ich auch erwogen, der Fensterbriefumschlag weist jedoch keine weiteren Informationen aus und läßt auch nicht erkennen, dass mehr als 20 g Inhalt damit transportiert wurde. Deshalb verzichte ich auch darauf, den ganzen Scan einzustellen.
 
Konrad Am: 15.06.2012 15:47:00 Gelesen: 10870# 5 @  
@ PeterPan100 [#2]

Hallo PeterPan100,

die Beschaffenheit des Fenstbriefumschlages schließt nach meiner Meinung ein Gewicht über 20 g aus. Genau das macht die Sache für mich ja so kurios. Ein Brief mit einem Postfreistempel kann nach meiner Überzeugung auch nicht in Senden aufgeliefert worden sein, weil die Postfreistempel nur im Postamt verwendet werden, nachdem die Sendungen dort aufgeliefert wurden. Vermutlich muss die Sache offen bleiben.

Mit freundlichem Sammlergruß!
Konrad
 
Postgeschichte Am: 15.06.2012 19:15:54 Gelesen: 10848# 6 @  
@ Konrad [#4]

Hallo Konrad,

sieht man einem Umschlag an, wieviel Blatt DIN A 4 darin versandt wurden? Wenn 3 oder 4 Blatt versandt werden (je nach Papierstärke), überschreitet man das Gewicht 20 g und der Brief muß als Kompaktbrief frankiert werden. Sieht man das einem Umschlag im nachhinein an?

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Nachtreter Am: 16.06.2012 14:06:18 Gelesen: 10804# 7 @  
Ist es vielleicht so, daß das Postamt Senden etwas kleiner ist und den Auftrag zu Postfreistempelung entgegen genommen hat. Mangels Freistempelmaschine (oder war die eigene vielleicht defekt?) wurde dann der Auftrag an das übergeordnete Postamt Münster weitergereicht. Damit nicht nochmals eine Abrechnung in Münster erfolgt, hat man dann einfach den Stempel "Gebühr bezahlt beim Postamt Senden" draufgesetzt? Eigentlich hätte hier auch die Auflieferung erfolgen müssen!

Das ganze sei einmal in den Raum gestellt.

Ein schönes Wochenende

Nachtreter
 
Konrad Am: 17.06.2012 09:26:19 Gelesen: 10781# 8 @  
@ Nachtreter [#7]

Hallo Nachtreter,

vielen Dank für Deine Mitteilung. Diese Überlegung hat wirklich was für sich. Im September 2009 habe ich mal einen kleinen Beitrag verfaßt, der sich genau mit dem von Dir geschilderten Sachverhalt beschäftigte. Da er den Umfang von 4 DIN A 4 Seiten hat, eignet er sich jedoch nicht zur Wiedergabe an dieser Stelle. Solltest Du Interesse daran haben, teile mir Deine e - Mail Adresse mit, dann sende ich Dir den Beitrag zu.

Mit freundlichen Sammlergrüßen!
Konrad
 
Max78 Am: 01.07.2015 00:38:09 Gelesen: 9219# 9 @  
Hallo zusammen,

um dieses Thema mal wieder aus dem Winterschlaf zu wecken hier eine Drucksache versendet von Österreich nach Westdeutschland im Jahre 1955. Die Portostufe für Drucksachen ins Ausland (Österreich) betrug 2,50 Schilling bis 200 Gramm (01.09.1951-31.01.1960):



Die Gebühr wurde bar in Österreich gezahlt.

mit Grüßen Max
 
Stephan Sanetra Am: 27.08.2015 13:51:09 Gelesen: 8953# 10 @  
Hallo,

den folgenden Beleg möchte ich Euch nicht vorenthalten:



Die nähere Betrachtung zeigt einen Maschinenstempel als Post/Absenderfreistempel, wobei der Hinweis "Gebühr bezahlt" nicht zusätzlich als Handstempel vorliegt, sondern direkt in den Maschinenstempel integriert ist - habe ich bisher noch nicht gesehen! Gleich werde ich den Abschlag in die Stempeldatenbank eingeben, wobei ich allerdings das Stempelgerät nicht kenne. Vielleicht kann jemand weiterhelfen?

Beste Grüße
Stephan
 
bernhard Am: 12.10.2018 18:00:42 Gelesen: 5543# 11 @  
@ Stephan Sanetra [#10]

Ist ein Absenderfreistempler FRANCOTYP D (nach Katalog Dürst/Eich). Verwendung als Postfreistempel.

Bekannt ab November 1945 (mit altem Wertrahmen). Mit diesem Wertrahmen von Mai 1947 bis Juni 1951.

Literatur: Dürst, Heiner: Absender-Freistempel als Postfreistempel. Deutschland Handbuch und Katalog, 1992.

Gruß, Bernhard
 
Stephan Sanetra Am: 29.02.2020 01:07:51 Gelesen: 4477# 12 @  
@ bernhard [#11]

Hallo Bernhard,

Deine Antwort habe ich erst gerade eben gesehen - ein verspätetes aber herzliches Dankeschön dafür.

Nun habe ich noch eine Besonderheit zum Zeigen. Dazu eine kleine Vorgeschichte:
Gerne tue ich einem weitläufigen Verwandten einen Gefallen und löse die Sammlung seines Bruders auf. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass ich die Stempel auf den vorhandenen Belegen in die Datenbank eingeben darf. Einen Teil der Sammlung habe ich schon hinsichtlich der Stempel bearbeitet und dann an Cantus weitergegeben. Einen weiteren Teil bilden Vorausentwertungen, Gebühr bezahlt Stempel, Ganzsachen Notausgaben nach dem 2. Weltkrieg, etc. Da nicht mein Sammelgebiet, wird der Posten nach Eingabe der Stempel in die Datenbank wohl in der Philaauktion landen.

Nun habe ich folgende Karte mit einer Rechnung vom „Verlag für Wirtschaft und Verkehr Forkel & Co., Stuttgart, Pfizerstr.“ gefunden, deren Vorder- und Rückseite ich Euch zeigen möchte:



Interessant ist der Gebühr bezahlt Stempel, der die für den Zeitraum vom 1.8.1927 bis 1.12.1933 gültige Postgebühr über 3 Pfennig für eine Karte mit anhängender Antwortkarte in der Datumszeile aufweist:



Ziemlich außergewöhnlich, wie ich finde, da ich so einen Stempel bisher noch nicht gesehen habe!

Beste Grüße
Stephan
 
wessi1111 Am: 29.02.2020 03:14:37 Gelesen: 4470# 13 @  
@ Stephan Sanetra [#12]

Hallo Stephan,

einen ähnlichen Beleg habe ich vor kurzem hier gezeigt [1], der Beleg würde auch besser in diesen Faden passen, da er mit Postfreistempeln nicht zu tun hat.

In der Stempeldatenbank sind auch einige solche Stempel registriert, z.B. dieser hier [2].

Gruß
Wessi

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=1716&CP=0&F=1#M123
[2] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/1784
 
Stephan Sanetra Am: 29.02.2020 08:08:19 Gelesen: 4465# 14 @  
@ wessi1111 [#13]

Hallo Wessi,

vielen Dank für die Info!

Beste Grüße
Stephan
 
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