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Thema: Schwaneberger: Sind die Michel Kataloge zu teuer ?
Das Thema hat 37 Beiträge:
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Holzinger Am: 16.02.2014 17:20:45 Gelesen: 21652# 13 @  
@ alle - einfach nur ein "Grundsatzdiskussionsbeitrag" :-)

Einmal nachgefragt: Für was braucht man den "Papier"-Katalog (egal von welchem Verlag)?

1. Als "Fehlliste" zum abhaken oder Notizen (wer das möchte)
2. Als Hilfs- und Informationsquelle zu den Ausgaben
3. Als "Preis- oder Preis(vergleichs)verzeichnis" (egal wie man es sieht oder braucht).

Welche Nachteile hat er:

1. Großer Platzbedarf (Motivsammler mit Ihrem breiten Spektrum wissen was ich meine :-))
2. Schlechte Handhabung auf Grund des Umfanges, insbesondere bei der Suche nach unbekannten Ausgaben
3. Auf Grund der weltweiten Ausgabevielfalt immer weniger allgemeine Informationen um den Umfang verträglich zu halten
4. Hohe Herstellungskosten (Druck, Vertrieb/Lagerhaltung, Katalog gestaltung ausdrücklich ausgeklammert!)

Dem gegenüber die digitale Variante:

Vor- und Nachteile:

1. Pkt. 1 bei den Vorteilen entfällt, alle anderen Punkte sind gleich
2. Herstellung von Datenträgern/Vertrieb/Lagerhaltung sind deutlich geringer., bei "Onlinevarianten" sogar noch stärker.
3. Kataloggestaltung (auch farbig) ist identisch. Für den Druck liegt heute sowieso eine digitale Variante vor. Eine Aktualisierung - insbesondere bei Onlinenutzung - ist auch problemlos möglich.
4. Ein ganz wesentlicher Vorteil ist die Nutzung der Such-FKT. und der Möglichkeit der Bildkopie und insbesondere Vergrößerung (um Details zu erkennen, die bei dem Druckso gar nicht erkennbar sind).

Meine Nutzungserfahrungen:

1. Das SC und MI einen grundsätzlich anderen Aufbau haben lasse ich hier einmal vor, da bei einem Vergleich MI(Papier/MI(digital) das ja entfällt.
2. USA-Spezial mit Stand 2002 (S/W), weil es im "Außenverhältnis" einfach notwendig ist mit dem MI-Nummern zu arbeiten
3. Scott 2007 (weltweit), 6 (!) .PDF-Dateien, alphabetisch gruppiert sind. Eigentlich nutze ich nur den Teil, in dem USA enthalten ist. Neuere Ausgaben werden nicht benötigt.
4. Startzeit aus der Fußleiste (auf meinem PC) 1-2 Sekunden (!) und genau an der Stelle "aufgeschlagen", an der ich ihn geschlossen habe. Suchzeit für andere "Kataloggruppen" nach dem Klick kleiner 1 s (!).
5. Möglichkeit der Vergrößerung" der Seiten bzw. Bilder mit den üblichen Mitteln des .PDF-Programms zur Detailerkennung/besseren Lesbarkeit.

Resümee:

1. MI wäre (aus meiner Sicht) gut beraten, eine digitale Version zu verkaufen. Preiswert wäre es, wenn in kleineren Gruppen ausgewählt werden könnte (z.B. AD/Bund/DDR/kleine (zusammen gehörende) Ländergruppen bzw. große Einzelländer usw). Dann könnten auch (alte) Zusatzinformationen häufiger eingefügt werden.
2. Den Vertrieb könnte ich mir als Download mit bezahltem Schlüssel vorstellen. Damit wäre auch das bei der CD mögliche duplizieren vom Tisch. Auch der "Änderungsdienst" liefe über den Schlüssel, einschließlich einer aktuellen "Preisliste" nach Nummer und Preis (separat bestellbar). Ich kaufe also nur das (preiswerter und aktuell) was ich auch benötige.

Dieser Vertriebsweg ist nicht neu. Hersteller von Software nutzen diesen Weg schon lange. Wer die Druckversion (aus welchen Gründen auch immer) wünscht muß dann eben die Auflagen abwarten und auch bezahlen.

Diese Meinung ist keineswegs von einem altersmäßig jungen Sammler/Nutzer. Auch die weit über 70-jährigen können eine Tastatur bedienen. :-)
 
hajo22 Am: 16.02.2014 18:39:05 Gelesen: 21616# 14 @  
Zum Thema "Sind die Michelkataloge zu teuer?" eine einfache Meinungsäußerung: JA

Schönen Abend.
Jochen
 
Cantus Am: 16.02.2014 22:09:21 Gelesen: 21553# 15 @  
@ Holzinger [#13]

Hallo,

grundsätzlich ist nichts verwerfliches darin zu sehen, Kataloge auch als digitales Erzeugnis zu vermarkten, dem aber den Vorrang zu geben halte ich für verfehlt. Die Masse der heutigen Sammler sind keine Internet- oder Computernutzer, sondern sammeln weiterhin im "stillen Kämmerlein", gehen zu ihren Vereinsabenden, tauschen nach gedruckten Katalogen und besuchen ab und zu ihren Briefmarkenhändler, Börsen oder Messen, um an neues Material zu kommen. Es ist schlichtweg ein Irrglaube anzunehmen, alle diese Sammler würden ihre althergebrachten Gewohnheiten aufgeben, um sich zukünftig beim Sammeln vorrangig auf Informationen aus dem Internet oder auch aus ihrem PC zu stützen, wenn sie denn überhaupt einen besitzen.

Natürlich gibt es eine ganze Reihe von Sammlern oder auch Philatelisten, denen ihr PC oder das Internet zur Gewohnheit geworden sind und die diese Möglichkeit der Informationsvermehrung oder der Kontaktpflege nicht mehr missen wollen, ihre Zahl ist aber hinsichtlich der gesamten Sammlerschaft immer noch sehr klein. Wenn nun ein Verlag sich auf den Umsatz mit so einer kleinen digital orientierten Minderheit konzentrieren müsste, könnte er das Verlagsgeschäft angesichts des riesigen Volumens, das es da zu verwalten und zu organisieren gibt, gleich aufgeben. Dieses umso mehr, als viele fortgeschrittene Sammler in ihren jeweiligen Teilgebieten nach immer großfächigerer Spezialisierung verlangen.

Es ist ja bereits heute so, dass man z.B. bei Michel für einen kleinen monatlichen Betrag über's Internet auf Katalogdaten des Verlages zugreifen kann, das bringt mir aber z.B. nichts, denn ich brauche stets den gesamten Überblick, und dafür sind Druckwerke einfach besser geeignet.

Die oben gestellte Frage "Sind Michel-Kataloge zu teuer" ist meines Erachtens falsch formuliert. Davor müsste doch erst einmal gefragt werden, ob man denn ständig neue Kataloge braucht. Wenn nur alle drei bis zehn Jahre zu einem bestimmten Gebiet überhaupt ein Katalog benötigt wird, der auch alle Neuerungen listet, dann relativiert sich die Preisfrage recht schnell. Nun ist das leider so, dass viele sich an irgendwelche Katalogpreise klammern und dem falschen Glauben anhängen, das ließe sich dann als Wert ihrer Sammlung definieren, ohne zu bedenken, dass alle Katalogpreise nur Anhaltspunkte für die Bewertung unterschiedlichster philatelistischer Gegenstände sein können und sich letztlich an Angebot und Nachfrage im Handel oder bei Auktionen orientieren.

Um den unterschiedlichen Sammleranforderungen Rechnung zu tragen, ist Michel bei der Erstellung der Ganzsachenkataloge für West- und Mitteleuropa einen neuen Weg gegangen. Hier gibt es nun einen (gedruckten) Katalog für alle Ausgaben bis 1960 und einen zweiten Katalog für die Ausgaben danach bis in die heutige Zeit. Wer also nur Klassik sammelt, braucht auch nur einen der beiden in mehrjährigem Abstand erscheinenden Kataloge zu erwerben, spart damit Kosten und hat dennoch einen weitestgehenden Überblick über alle Ausgaben bis zum Jahr 1960.

So einen Ansatz könnte ich mir grundsätzlich auch bei Briefmarkenkatalogen vorstellen, wobei man hier wegen der immer wieder anzutreffenden Ausgabenflut durchaus auch eine Dreiteilung vornehmen könnte, z.B. Klassik bis Ende des 2. Weltkriegs, dann der Zeitraum bis zum Jahr 2000 und in einem regelmäßig jährlich zu aktualisierenden kleinen Katalogteil die Zeit danach. So könnte man die Kosten für die Durchschnittssammler überschaubar halten, denn nicht jeder ist so wie ich grundsätzlich an allen Briefmarken, an allen frankierten Belegen und an allen Ganzsachen der ganzen Welt interessiert, was natürlich eine etwas umfangreichere Bibliothek erfordert.

Um nun die eingangs gestellte Frage zu beantworten "Sind Michel-Kataloge zu teuer", kann ich weder mit ja noch mit nein stimmen. Ich bin der Meinung, dass die Kataloge für das, was sie insbesondere im überseeischen Bereich an Informationen und Abbildungen bereithalten, keineswegs zu teuer sind, aber auch die Europa-Kataloge sind durchaus ihren Preis wert. Dafür erwerbe ich die Europa-Kataloge im Schnitt nur alle sieben bis zehn Jahre, die Kataloge der außereuropäischen Staaten und Gebiete nur etwa alle zwanzig Jahre oder kaufe gebrauchte Exemplare preisgünstig ein. Und wenn es hier eine zeitliche Katalogteilung gäbe, dann würde sich möglicherweise für mich eine Neuanschaffung völlig erübrigen, was aber sicher nicht im Interesse des Verlages läge.

Sicher, wer nur deutsche Sammelgebiete pflegt und meint, unbedingt ständig neue Kataloge zu benötigen (was ich als unsinnig empfinde), der hat möglicherweise Probleme mit dem Preis z.B. eines Deutschland-Briefmarken-Kataloges, aber mit etwas veränderten Gewohnheiten bei der Katalognutzung und -auswertung dürfte sich dieses Problem recht schnell aus der Welt schaffen lassen.

Viele Grüße
Ingo
 
gründi Am: 16.02.2014 22:40:02 Gelesen: 21539# 16 @  
Hier kurz zusammengefasst meine Meinung zu diesem Thema.

Freilich sind Michelkataloge teuer. Zu teuer, um sich jeden Jahrgang aktuell anschaffen zu können. Doch dies ist nicht nötig. Ältere Kataloge gibt es günstig zu erwerben, hierbei spielen Kontakte eine Rolle.

Zu den von meinen Vorschreibern so hoch gepriesenen Bibliotheken vermag ich nicht viel zu sagen, nur so viel, ich wohne in einer Großen Kreisstadt und die ansässige Stadtbibliothek führt keinen einzigen Briefmarkenhatalog in ihrem Bestand. Fernleihe ist natürlich möglich, aber in meinen Augen nicht sinnvoll. In "fremden" Katalogen kann man keine eigene Markierungen etc. anbringen, Notizen und dergleichen sind nicht möglich.

Zu der digitalen Variante des Katalogs als E-Book, PDF-File oder Sonstigem: Davon bin ich gar kein Freund, ich brauche eine anfassbare Materie, die räumlich abgeschlossen ist, von der ich jede einzelne Seite umblättern kann.

Viele Grüße

gründi
 
doktorstamp Am: 17.02.2014 15:04:01 Gelesen: 21450# 17 @  
@ 22028 [#12]


Die Frage ist halt, wie viele Mitglieder sind in den ARGEn vereint und wie viele Sammler kaufen den Katalog. Ich denke die Diskussion zu den Katalogpreisen und Notierungen ist so alt wie das sammeln selbst.

Die meisten Mitglieder ziehen in eine Richtung, freilich teilen andere eine andere Meinung, Ungereimtheiten wird es immer geben. Die Mehrzahl hat zu bestimmen, tagen kann ja jeder, ob er/sie die anderen überzeugen kann ist ganz was anders.

Es mag voreingenommen klingen, aber jeder kann ja versuchen eigene Kataloge auf den Markt zu bringen es gehört aber viel Enthusiasmus und Geld dazu, und Kritik hinterher wird auch zuhauf kommen.

Als alleiniger Hersteller läuft man natürlich die Gefahr hin kritisiert zu werden, gleiches gilt auch für eine Gruppe, nur ist eine Gruppe oft besser in der Lage sich gegen die Kritik zu wehren. Ruf und Anerkennung spielen auch eine nicht erhebliche Rolle.

Wie ich vorgeschlagen habe, Michel sollte statt hinter der Theke zu stehen vor dieser stehen und mit den Sammlern sprechen. Die Fragen können sie sich vorher ausdenken, eventuell auch Fragebogen verteilen. Das für viele die Kataloge als zu teuer betrachtet werden, dürfte sie nicht überraschen. Das sie sich ein anderes Geschäftsmodell ausdenken müssen, sollte ihnen von vornherein klar sein, wie sie es künftig handhaben, bleibt ihnen ganz und gar überlassen. Ohne ernsthafte Konkurrenz lief ja alles reibungslos.

Den einzigen Vorteil, den sie noch besitzt, auch schon vorher erwähnt, Michel wird noch beim Tausch bevorzugt.

Ich bin der Meinung eine weitere Unterteilung der Kataloge ist mehr oder minder heute unausweichlich, wenn aber dabei verschwundenes wieder passend eingefügt werden sollte, dürften die neu gestalteten Kataloge etwas schmackhafter sein.
Katalog und Handbuch in einem!

Alles sollte erwägt werden, obiges ist nur meine Meinung, just my 2 cents.

mfG

Nigel
 
Francysk Skaryna Am: 20.02.2014 10:48:10 Gelesen: 21296# 18 @  
Moin,

@ gründi

Zu der digitalen Variante des Katalogs als E-Book, PDF-File oder Sonstige

Zumal Michel eBooks weitesgehend zunagelt! Was nutzt mir ein eBook, wenn ich - da es nur online und beim Herausgeber angemeldet - in einem Funkloch hänge (im Zug so ein Buch zu lesen hätte ja durchaus Charme) oder in der Messe- / Ausstellungshalle keinen Empfang habe?

@ 22028

Den einzigen Vorteil, den sie noch besitzt, auch schon vorher erwähnt, Michel wird noch beim Tausch bevorzugt.

Preise sind eher relativ und von tatsächliche Faktoren abhängig.
Interessant wird `s bei der Katalognummer - und genau darum streitet sich der Schwaneberger - Verlag. Er weiss auch ganz genau, warum er dies tut!

Ich bin der Meinung eine weitere Unterteilung der Kataloge ist mehr oder minder heute unausweichlich, wenn aber dabei verschwundenes wieder passend eingefügt werden sollte, dürften die neu gestalteten Kataloge etwas schmackhafter sein. Katalog und Handbuch in einem!

Die Individual - Kataloge sind eine im Ansatz gute Idee. Aber die Realisierung ist eher hausbacken.

Auf meine Anfrage an der Verlag, ob er bestimmte Gebiete in einem Individual - Katalog anbietet, wurde teilweise ablehnend beschieden, was das weitere redaktionelle drumherum der (zugegebenermassen auch Kleinst)Gebiet betraf.

Die Gebiete lägen jeweils als ganze Datei vor. In der Summe hätte ich also fast wieder zwei Standardkataloge benötigt. Nutzen?

Mein Bekannter hatte sich einen Individual - Katalog bestellt. in diesem fehlten die letzten drei Seiten der Katalognotierungen! Das widerspricht der Behauptung, dass die Gebiete als ganze Datei vorlägen. Oder man hat seine nachredaktionellen Prozesse nicht im Griff (was ich eher bezweifele).

Michel könnte sich mit einer etwas anderen Sicht der Dinge - und das ist ja hier schon mehrfach angeklungen - viele Sympatiepunkte sammeln! Und das, ohne sich dabei auch nur einen einzigen Zacken aus der Krone zu brechen.
Worauf wartet man?

Gruss
 
uli Am: 20.02.2014 10:58:52 Gelesen: 21287# 19 @  
@ Francysk Skaryna [#18]

Was nutzt mir ein eBook, wenn ich - da es nur online und beim Herausgeber angemeldet - in einem Funkloch hänge (im Zug so ein Buch zu lesen hätte ja durchaus Charme)

Ein eBook lädt man sich einmal auf den Reader und hat es dann immer im Zugriff. Eine online-Verbindung ist zum Lesen nicht notwendig. Wenn Michel es anders macht, dann ist es kein eBook, sondern z.B. ein Programm zur Datenbank-Abfrage.

Gruß
Uli
 
drmoeller_neuss Am: 20.02.2014 11:32:18 Gelesen: 21270# 20 @  
@ Francysk Skaryna [#18]

Die Individual - Kataloge sind eine im Ansatz gute Idee. Aber die Realisierung ist eher hausbacken.

Mein Bekannter hatte sich einen Individual - Katalog bestellt. in diesem fehlten die letzten drei Seiten der Katalognotierungen! Das widerspricht der Behauptung, dass die Gebiete als ganze Datei vorlägen. Oder man hat seine nachredaktionellen Prozesse nicht im Griff (was ich eher bezweifele).


Ich kenne auch ein Opfer der Individual-Kataloge. Geliefert wurde ein Ausdruck in einem labbrigen Umschlag, der durch eine bescheidene Bindung mehr oder weniger zusammengehalten wurde (Betonung liegt auf der Vergangenheit). Werden die Kataloge durch einen Redakteur am Schreibtisch ausgedruckt und mit einer Heissleimmaschine aus dem Supermarkt "gebunden"?

Wer versucht, seine Diplomarbeit in einer solchen handwerklichen Qualität beim Prüfungsamt abzugeben, wird schon aus Formalgründen scheitern.

Bei einem Preis von etwa 70 EUR erwarte ich eine stabile Bindung. So teuer ist das auch nicht. Auch eine Rollenbindung würde ich akzeptieren, dann hätte sich der Verlag wenigstens dabei etwas gedacht. Aber so? Wenn der offizielle Individualkatalog in der handwerklichen Qualität nicht besser ist, als die "Schwarzkopie" aus der Bibliothek, macht sich der Schwaneberger Verlag damit keine Freude und keinen Umsatz.
 
Francysk Skaryna Am: 24.02.2014 16:46:46 Gelesen: 21133# 21 @  
@ drmöller_neuss

Moin,

und selbst wenn: Wer 70 Euro - oder seien es auch nur 40 Euro für einen Katalog übrig hat, der hat auch sagen wir zwei, drei Euro für eine anständige Bindung übrig. Falls es denn in der Kalkulation daran scheitern sollte.

Eine labberige Bindung wirkt jedenfalls in der Tat etwas unprofessionell.

Gruss
 
Andreas44 Am: 24.02.2014 17:52:08 Gelesen: 21099# 22 @  
Hallo,

ich weiß nicht mehr, was mein MICHEL-Deutschland-Katalog 1984 gekostet hat (schätze weit unter 30 DM). Es steht kein Preis drauf. Anfangs hab ich den Katalog jährlich gekauft. Ab den 90-er Jahren alle zwei Jahre. Er wurde mir zu teuer. Später noch seltener.

Ein Beispiel: MICHEL-Deutschland 2001 (wegen Euro-Einführung gekauft) = 20,35 €.

Zwischendurch hab ich mir einen DNK gekauft, wegen der Einsortierung nach Jahrgang und Nummer.

Dann 2012 habe ich mir den MICHEL-Deutschland-Katalog zum Geburtstag schenken lassen. Preis: 44,-€.

Also innerhalb von 11 Jahren über das Doppelte !

Genauso mit Europa. ca. 1984 kaufte ich mir Ost und West, zu je ca. 84 DM (soweit ich mich erinnere). Dann wurden es 4 Bände (je um die 30€), dann 7 Bände, usw.

Wer kann heute die kompletten Übersee-Kataloge bezahlen? Für das Geld habe ich meiner Tochter das erste Auto gekauft.

Gruß Andreas
 
Vernian Am: 24.02.2014 19:59:41 Gelesen: 21041# 23 @  
@ Andreas44 [#22]

Nun - da solltest Du aber auch Vergleiche ziehen zu anderen Produkten. Ein Kilo Mischbrot beim Bäcker hat vor 11 Jahren (zumindest in meiner Region) auch noch um die zwei Euro gekostet, und muss man heute deutlich über 3.- € für hinlegen. Eine Tafel Markenschokolade war da für 59-69 Cent zu haben, kostet heute meist 89 Cent. Der Liter Benzin war für unter einem Euro zu bekommen (meistens), kostet heute 1,40 € und mehr, usw. Es war schon schnell nach der Euroeinführung so, das vieles in Euro kostete was vorher DM war, weshalb jeder vom Teuro sprach. Im Laufe der Jahre ist das letztlich für alles so gekommen - also ist es nur logisch und konsequent, dass auch die Kataloge nach diesem Zeitraum das doppelte Kosten - schließlich müssen die Hersteller ja auch leben.

Wobei dies nichts daran ändert, dass die Kataloge rein von den Herstellungskosten her sicherlich weitaus weniger Kosten - aber da muss man eben auch den Arbeitsaufwand berücksichtigen. Und die Preispolitik des Buchhandels, insbesondere des Online-Handels. Die große Firma mit dem Namen der kämpferischen Frauen bzw. eines Flusses in Südamerika zum Beispiel zwingt Verlegern zum Teil Knebelverträge auf, bei denen bis zu über 50% des Endverkaufspreis an diesen Anbieter fließen.

Oder vergleiche man doch mal, was im normalen Buchhandel ein farbig gedruckter Bildband ähnlichen Umfangs kostet (auch wenn er meist mit festem Einband ist) - wenn es nicht gerade Angebote aus Discount-Buchläden wie Weltbild sind, dann kosten solche Bände durchaus ähnlich viel oder sogar weit mehr.

Anders gesagt: Wenn man heute bei geht und die MICHEL-Katalogpreise mit früheren Preisen vergleicht, dann darf man die sonstige reale Preisentwicklung dabei nicht aus den Augen lassen. Auch wenn für mich genauso gilt, dass ich 44.- Euro als viel Geld für einen Katalog empfinde und mir daher nur noch in größeren Zeitabständen mal einen neuen Katalog gönne - im Vergleich zur allgemeinen Preisentwicklung liegen die Kataloge doch auf normalen Niveau - nicht preiswert oder gar billig, aber auch nicht übermäßig überteuert.

Das meint

Vernian
 
Cantus Am: 25.02.2014 13:31:39 Gelesen: 20969# 24 @  
Bei uns in der Region gibt es einen Buchbinder, der nimmt gegenwärtig pro Bindung mit stabilem, gutem Leinen zuzüglich neuer Außenprägung nur insgesamt 20 Euro, dabei arbeitet er auf Wunsch auch alte Deckelteile mit ein. Ich habe bei ihm z.B. komplette Jahrgänge der Philatelie, einen seltenen Ganzsachenkatalog von 1938, ein Gemeindelexikon von 1911 oder Andree's Handatlas von 1927 binden lassen, jedes Exemplar sehr sauber gearbeitet und trotzdem nur für 20 Euro pro Band.

Falls jemand von euch Bedarf an so einer Leistung hat, die regionalen Buchbinder aber zu teuer sind, kann er sich gerne bei mir melden, ich stelle dann einen Kontakt her.

Viele Grüße
Ingo
 
Francysk Skaryna Am: 23.05.2015 09:36:15 Gelesen: 20339# 25 @  
Moin,

ich bediene mich mal dieses Themas, da ich kein neues eröffnen möchte.

Wir erleben derzeit, dass der Schwaneberger Verlag eine bislang ungeahnte Vielzahl an Motivkatalogen auf den Markt bringt. Gibt es denn so viele Motivsammler, dass der Aufwand überhaupt gerechtfertigt ist?

Am Preis kann es ja wohl nicht liegen, denn würden die Kataloge nicht gekauft (man geht ja wohl in Unterschleißheim davon aus), würden sie sehr wahrscheinlich auch gar nicht erst gedruckt werden - außer vielleicht als Individualkatalog. Ist das also nur eine Mode wie die Vignetten - Kataloge in den 1980er Jahren oder etwas substantielles?

Gruss
 
mausbach1 (RIP) Am: 23.05.2015 11:20:44 Gelesen: 20291# 26 @  
@ Francysk Skaryna [#25]

Auf eine diesbezügliche Frage antwortete man mir, daß bei Motivkatalogen eine Mindestauflage von 100 erforderlich sei.
 
DMD Am: 23.05.2015 13:11:55 Gelesen: 20241# 27 @  
Hallo,

mal zum Vergleich:

Niederlande-Special Katalog mit Kolonien vom NVPH, 800 Seiten farbig als richtiges Buch, also fest gebunden.

32,90

Gruß

Dietmar (dmd)
 
Francysk Skaryna Am: 29.05.2015 12:10:30 Gelesen: 20042# 28 @  
Moin,

@ DMD [#27]

800 Seiten farbig als richtiges Buch, also fest gebunden

... mit Lesebändchen. Ein durchaus positiver Trend, den der Verlag auch bei anderen in der Seitenzahl umfangreichen gebieten fortsetzt.

@ mausbach1 [#26]

bei Motivkatalogen eine Mindestauflage von 100 erforderlich sei

... was dann auch irgendwo wieder den Preis ein wenig rechtfertigt, hat man doch im Verhältnis zur Auflage vergleichsweise viel administrativen Aufwand.

Gruss
 
Reinhard Fischer Am: 30.05.2015 01:09:45 Gelesen: 19929# 29 @  
Der Michel Deutschland Spezial von 1984 kostete 45 DM, das waren aber Bände zusammen. Heute: 2 mal 84 EUR. Faktor 7,29, wobei die Inflation wohl nur so Faktor 2 ausmacht, der erhöhte Umfang und die Farbe vielleicht 1,5. Die Druckkosten sind seit 1984 kaum gestiegen, wobei mir mal ein Drucker erzählt hat, dass die Kalkulation bei Büchern etwa Druckkosten mal 6 = Ladenpreis ist.

Wenn man mal einen Auktionator fragt, der viel zu drucken hat: Ein fester Einband im Format A4 kostet gerade mal 1 EUR mehr.

Das Problem ist, dass die Auflagen der Kataloge in den letzten 20 Jahren erheblich zurückgegangen sind und der Schwaneberger Verlag mit den höheren Preisen versucht, die gesunkenen Umsätze zu kompensieren. Die Kosten für die Redaktion etc. sinken ja nicht mit niedrigerer Auflage. Dummerweise sinken die Auflagen dann noch weiter. M.E. sind die Preise für den Spezial und die meisten anderen Kataloge absurd hoch, die 168 EUR für den Spezial leisten sich wohl fast nur Vereine und Auktionatoren. Wir geben gut 2000 EUR im Jahr für Kataloge aus.

Gruß

Reinhard
 
22028 Am: 30.05.2015 08:01:21 Gelesen: 19901# 30 @  
@ Reinhard Fischer [#29]

Von 1984 zu 2015 Inflation Faktor 2 ? Wo lebst Du denn ?
 
DerLu Am: 30.05.2015 09:08:28 Gelesen: 19881# 31 @  
@ 22028 [#30]

Nimmt man an, dass die jährliche Inflationsrate in den letzten 30 Jahre im Durchschnitt 2% betrug, was erst einmal ein vernünftiger Wert ist, so errechnet sich ein Inflations-Faktor von 1,85! Der von Reinhard angenommen Faktor 2 ist also als 'nullte Näherung' nicht so verkehrt.

Gruß DerLu
 
Hobbyphilatelist Am: 30.05.2015 17:45:55 Gelesen: 19813# 32 @  
@ DerLu [#31]

Nur ist die Annahme mit der jährlichen Inflationsrate in Höhe von 2% falsch. Sie beruht auf dem sogenannten Warenkorb, der immer wieder manipuliert wurde.

Allein seit Einführung des Euros am 1.1.1999 haben sich die Preise verdoppelt.
 
Baber Am: 30.05.2015 18:46:24 Gelesen: 19787# 33 @  
@ Reinhard Fischer [#29]

Hallo Reinhard,

Wir geben gut 2000 EUR im Jahr für Kataloge aus.

Ganz so schlimm ist es für unseren Verein noch nicht, aber über 1000 Euro im Jahr für Kataloge geben wir auch aus. Noch können wir uns das leisten, aber wie lange noch, wenn die Mitgliederzahlen immer weiter zurückgehen.

Neben den Kosten sehe ich noch ein ganz anderes Problem: Den benötigten Platz und das Gewicht der Kataloge. Ich kann mich noch an die "gute alte Zeit" erinnern, als bei den Tauschtagen der veranstaltende Verein einen Tisch mit allen Katalogen bereithielt, die gegen Hinterlegung einer Kaution kurz ausgeliehen werden konnten. Das kann heute niemand mehr leisten, dazu braucht er bald einen Lieferwagen.

Ich frage mich immer, warum die Kataloghersteller nicht aus Eigeninteresse gemeinsam mit den Sammlerverbänden gegen die Neuheitenflut vorgehen. Da ist keine Besserung in Sicht. Der Krug wird so lange zum Brunnen gehen bis er bricht.

Gruß
Bernd
 
22028 Am: 30.05.2015 18:48:53 Gelesen: 19785# 34 @  
@ DerLu [#31]

Vergleiche doch mal Dein Gehalt von 1984 zu 2015 unter Berücksichtigung von beruflichen Beförderungen, dann kommst Du sicher auf andere Werte.
 
DL8AAM Am: 30.05.2015 20:08:54 Gelesen: 19745# 35 @  
@ Hobbyphilatelist [#32]

Reinhard sprach von "Faktor 2" (d.h. = x 2) - von 1984 bis heute - und nicht von "plus 2%" (= x 1,02). Die 2% heissen "2% jährlich" (d.h. ganz vereinfacht "2% x 30 Jahre"). Der 2er Faktor kommt in der Näherung, egal ob/welchen Warenkorb oder Warengruppe man nimmt, schon recht gut hin. Auch hinsichtlich der Löhne (wenn hier nicht sogar mehr, bezogen auf 1984)! Man muss nur die "gefühlte" (bzw. ideologische) Brille abnehmen und sich nur mal nüchtern die echten Zahlen anschauen, dann kommt man je "nach geographischer Lage und Job" eher auf durchschnittliche Lohnfaktoren um die 3+x (in den 'alten Bundesländern').

Eine studentische Kneipen-Nachtthekenaushilfe bekam damals hier so um 5 DM/Std., heute sind das ca. 10 €, je nach "Lage der Kneipe", d.h. Faktor 4. ;-)

Thomas
 
Hobbyphilatelist Am: 30.05.2015 20:33:03 Gelesen: 19732# 36 @  
@ DL8AAM [#35]

Ich weiß schon, wie es Reinhard gemeint hat. Und bei einer jährlichen Preissteigerung von 2 Prozent kommt in den Jahren der Faktor 2 heraus, d. h. die Preise haben sich verdoppelt. Nur stimmen weder die jährliche Inflationsrate i. H. v. 2 Prozent noch die Verdoppelung der Preise in dem angegebenen Zeitraum. Um dies erkennen, das hat nichts mit einer Ideologie zu tun, sondern mit Sachverstand. Nur so fällt man nicht auf die amtliche Statistik herein. Übrigens geht es um die Warenpreise und nicht um Löhne, die in den letzten 25 Jahren netto kaum eine Steigerung erfahren haben.
 
Francysk Skaryna Am: 14.07.2015 14:25:47 Gelesen: 19369# 37 @  
Moin,

@ Reinhard Fischer [#29]

Das Problem ist, dass die Auflagen der Kataloge in den letzten 20 Jahren erheblich zurückgegangen sind und der Schwaneberger Verlag mit den höheren Preisen versucht, die gesunkenen Umsätze zu kompensieren.

Ich glaube, dass der Verlag lernfähig ist. Individualkataloge und die zunehmende Herausgabe von kleineren Einheiten gehen da sicher in die richtige Richtung. In einer Mail hatte man mir mitgeteilt, dass man auch an der Möglichkeit arbeite, Kataloge zum download anzubieten. Allerdings hat man gute Ansätze auch nur allzu oft auf wieder mit der nur zu konservativen Umsetzung auch wieder torpediert.

@ Baber [#33]

Ich frage mich immer, warum die Kataloghersteller nicht aus Eigeninteresse gemeinsam mit den Sammlerverbänden gegen die Neuheitenflut vorgehen. Da ist keine Besserung in Sicht.

Ich frage mich, ob ein Verlag alles, aber auch wirklich alles katalogisieren muß. Es soll ja bald ein Nagaland - Spezial auf den Markt kommen.

Der Schwaneberger - Verlag hat mit der Bündelung von Katalogen eine Quersubventionierung betrieben. Ob dies weiterhin so haltbar ist, wird sich zeigen.

Gruss
 

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