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Thema: Ebay: BDPh fordert Verbot für Verkauf von Briefmarken-Fälschungen
Das Thema hat 78 Beiträge:
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Pommes Am: 14.08.2012 21:11:38 Gelesen: 74829# 54 @  
@ Lars Boettger [#53]

Hallo Lars,

leider kennen wir uns nicht persönlich, sonst könnte ich Deinen Beitrag vielleicht genauer einordnen.

Wenn Du allerdings sagst:

"Und die Erfahrung lehrt einen, dass die wenigsten Philatelisten die Beschreibungen lesen und verstehen. Von daher ist es zweckmässig, solche Angebote verbieten zu wollen. Das hat nichts mit Bevormundung zu tun.

Es ist auch nicht schwierig, Fälschungen und Falschstempel zu erkennen. Man muss nur philatelistisches Wissen erwerben und anwenden. Aber auch da fehlt der Wille. Dabei gibt es in der organisierten Philatelie genügend Mittel, um sich selbst weiter zu bilden."


Meinst Du also, dass einige Sammler die Artikelbeschreibung nicht lesen oder nicht verstehen?

In Ordnung, da stimme ich Dir uneingeschränkt zu. Wer sie nicht liest, hat für mich aber keinen Schutz durch wen auch immer zu erwarten; das ist einfach fahrlässig. Wer sie nicht versteht, hat es da schon schwerer und benötigt Hilfe. Kann er sich damit an den BDPh wenden? Ich weiß es nicht.

Weiter meinst Du aber, dass es "auch nicht schwierig" ist Fälschungen und Falschstempel zu erkennen. Du meinst also allen Ernstes, dass jemand, der nicht in der Lage ist, den Inhalt einer ebay-Artikelbeschreibung zu erfassen, ohne Weiteres Fälschungen und Falschstempel erkennen kann (und das auch noch anhand eines im schlechtesten Falle unscharfen Fotos in der Internetauktion)?

Bei einer solchen Argumentation setzt bei mir einfach nur eine ganz große Verwunderung ein und ich frage mich, worum es hier eigentlich geht.

O. k., hier prescht der Verband einmal vor und fordert etwas, wovon er (so unterstelle ich mal - nach reiflicher Überlegung) überzeugt ist. Einen Wortlaut der Forderung habe ich hier noch nicht gesehen, daher kann man auch nicht sinnvoll argumentieren.

Einige haben sich mit z. T. beachtlichen Gegenargumenten bereits zu Wort gemeldet. Diese werden dann immer so beantwortet, dass dies und jenes vom Verbot ja nicht umfasst sei und anderes eben doch. Wann liegt denn nun aus der Sicht des BDPh ein/e "verbotswürdiger" privater Neudruck, dto. Nachdruck oder eine Fälschung vor? Und wer soll das als Laie erkennen? Aus meiner Sicht haben nicht nur ebay-Käufer, sondern auch (private) ebay-Anbieter Schutz verdient.

Wenn ich eine Marke, einen Beleg usw. habe, der so gar nicht in mein Sammelgebiet passt, woher soll ich wissen, ob die/der Massenware oder selten ist? Woher sollte ich in einem zweiten Schritt dann noch wissen, ob es sich um eine Fälschung handelt? Viele Fragen in diesem Forum beweisen gerade dieses Dilemma.

Weiter oben hast Du geschrieben: "Wer auch immer das gekauft hat, der hat zu viel Geld." . M. E. wird genau anders herum ein Schuh daraus, diejenigen mit genügend Geld, kaufen bei vertrauenswürdigen (aber teueren) Quellen, diejenigen mit der schmalen Geldbörse weichen (notgedrungen) auf die (vermeintlich!) billigeren Quellen aus. Dass dabei zur fehlenden Zahlungskraft teilweise auch noch Unwissenheit hinzukommt, ist nicht verwunderlich.

Mal von den ganzen Problemen bei der Durchführung eines solchen Verbots und den bereits durch andere beschriebenen "Umgehungsmethoden" abgesehen, halte ich die Forderung des BDPh je länger die Diskussion hier läuft, für immer unpraktikabler (ich möchte das Wort "abwegig" nicht in den Mund nehmen). Aber auch das ist nur meine vorläufige Meinung, weil wie bereits gesagt, der Wortlaut der Forderung hier noch nicht vorgestellt wurde. Es mag ja sein, dass es in den Reihen unseres Verbandes (ja ich bin Mitglied und ich bin es aus Überzeugung!) Leute gibt, die die hier angesprochenen Probleme sprachlich wie auch praktikabel formulieren können, aber ich habe da meine Zweifel, ob das auch dem Laien gelingt!

Grundsätzlich bin ich gegen Verbote jeglicher Art. Ich vertraue immer noch auf den gesunden Menschenverstand! Dass es dabei hin und wieder "Aussetzer" gibt, ist mir völlig bewusst.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
zackeingo Am: 14.08.2012 21:38:12 Gelesen: 74810# 55 @  
Hallo,

es wird wahrscheinlich noch eine Menge mehr geben. Nicht nur bei Ebay, sondern auch in www Händler-Shops. Bei dem Angebot Bayern-Einser steht doch eindeutig "Reproduktion". Die blumige Beschreibung ist eigentlich mehr als dumm.

Wer über € 60,00 darauf geboten hat, kann doch nicht "ganz dicht sein". Es waren mindestens 2 Personen, wahrscheinlich sogar mehrere, die sich dafür interessiert haben. Solche Leute kann man nicht schützen.

Vor längerer Zeit wurde von einem renommierten Auktionshaus in der Schweiz ein Los Saargebiet "Sarre" u.a. mit Nr. D 31 als Fälschungslot (Aufdruckfälschungen) zum Ausruf von mehreren tausend DM = ca. 1 % vom Katalogwert ausgerufen. Das Auktionshaus hat das Los - aus welchen Gründen auch immer - zurückgezogen. Ein mir bekannter - eigentlich gut betuchter - Sammler hat das Auktionshaus aufs übelste beschimpft und verflucht. Es wird wohl die Gier sein, eventuell doch ein Schnäppchen zu machen. Wem soll hier eigentlich geholfen werden? Ein ernsthafter Sammler kann sich hier doch nicht betroffen fühlen.

zackeingo
 
donfliesio Am: 14.08.2012 21:40:23 Gelesen: 74807# 56 @  
@ zackeingo [#51]

Hallo zackeingo,

hier nur ein kopierter Wortlaut von meiner Antwort:

das möchte ich aber keinem hier unterstellen - das sagt alles. Traurig, wenn ein Vereinsvorsitzender von einem Briefmarkenverein im BDPh so denkt. Vielleicht ist das ein Diskussionsthema beim nächsten Vereinstauschtag?

Gruß
donfliesio
 
Lars Boettger Am: 14.08.2012 23:05:39 Gelesen: 74770# 57 @  
@ Pommes [#54]

Hallo Thomas,

nur ganz kurz:

1. Woher rührt die Scheu, sich in Zweifelsfällen an den BDPh zu wenden? M.W. sind meine Kontaktdaten aktuell: http://www.bdph.de

2. Ich verfolge die Geschichte mit eBay schon seit Jahren, es gibt keine Alternative zu einem Verbot. Die Alternative leben wir und die ist m.E. für die Füsse. Fälschungen werden für den Verkauf bei eBay hergestellt. Als Verband kann das nicht im Interesse der Mitglieder sein und es fiel noch kein gutes Argument für den Kauf von Fälschungen.

3. Es gibt keinen Widerspruch. Viele Sammler lesen nicht die Artikelbeschreibung, viele Verkäufer beschreiben auch saumässig (siehe Scan und ähnliches). Umgekehrt muss man kein Prüfer sein, um viele Fälschungen zu erkennen.

4. So lange eBay noch keine finale Antwort gegeben hat, werde ich den Brief auch nicht im Wortlaut veröffentlichen. Da bitte ich um Verständnis bzw. ich sehe nicht, wie das die Diskussion voranbringen soll.

5. Nenn mich zynisch, aber im Gegensatz zu eBay glaube ich nicht an das Gute im Menschen. Manchmal müssen Verbote sein, weil eine freiwillige Regelung gnadenlos ausgenutzt wird. Hier macht ein kleiner Haufen (siehe Beispiellinks) von Chaoten etwas kaputt. Das Verbot "schadet" allen, nutzt aber auch allen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
zackeingo Am: 15.08.2012 13:53:48 Gelesen: 74670# 58 @  
Hallo donfliesio,

warum werden Sie eigentlich so persönlich? Können Sie nicht anders? Bei Diskussionen, gleich welcher Art, gibt es nun einmal kontroverse Meinungen, auch wenn es nicht jedem passt. Ich bin gegen ein Verbot (Reglementierung), weil es Fälscher und Fälschungsverkäufer nicht stoppt. Über das Thema Repliken sind wir offenbar hinaus.

zackeingo
 
Pommes Am: 15.08.2012 19:32:57 Gelesen: 74585# 59 @  
@ Lars Boettger [#57]

zu 1.)

Keine Ahnung, ich habe da keine Scheu oder verstehe ich die Frage falsch?

zu 2.)

"Es gibt keine Alternative zu einem Verbot" - Für mich ist das ein "Totschlagargument", wenn es keine Alternative gibt, erübrigt sich jede weitere Diskussion. "Alternativlose Lösungen" kenne ich zur Genüge aus der Politik, bitte begebt Euch nicht auf dieses Niveau!

"Fälschungen werden für den Verkauf bei eBay hergestellt." - Wenn der Satz sinngemäß hieße: "Es werden auch Fälschungen für den Verkauf bei ebay hergestellt, kann ich zustimmen.

"Als Verband kann das nicht im Interesse der Mitglieder sein" - Gibt es Zahlen darüber, wer von den Käufern bei ebay, die sich bei solchem Schrott bedienen, tatsächlich Verbandsmitglied ist?

"Es fiel noch kein gutes Argument für den Kauf von Fälschungen" - Es wurde bereits angesprochen, dass es auch Fälschungen gibt, die gehandelt werden oder für Vergleichszwecke gesucht sind (Du hast Dir im Thurn und Taxis-Thema auch eine Marke für Deine Vergleichssammlung schicken lassen; ob Du die auch kaufen würdest, weiß ich nicht). Das eigentliche Problem ist aber, was genau bei dem Verbot als "Fälschung" usw. aufgefasst wird. Bei Farbdruckerkopien sehe ich auch keine schutzwürdigen Interessen; bei anderen im Einzelfall schon.

zu 3.)

"Es gibt keinen Widerspruch." - Hierzu siehe meinen Beitrag [#54], zu dem ich stehe. Entweder bin ich naiv oder Du verstehst meine Argumentation nicht, dann könnte ich versuchen, es noch ausführlicher zu beschreiben.

"Viele Verkäufer beschreiben auch saumässig (siehe Scan und ähnliches)" - Das ist sicher richtig, aber ich vermute, dass die große Mehrheit das nicht in betrügerischer Absicht tut, sondern aus Bequemlichkeit oder Unwissen. Als Anfänger bei ebay habe ich früher auch gern mal nur "siehe Scan" geschrieben.

zu 4.)

Dann werde ich vor einer weiteren Diskussion auf die Antwort von ebay warten, so es denn eine geben wird und diese dann auch (hier) veröffentlicht wird.

Warum es die Diskussion voranbringen könnte, den Wortlaut zu kennen, kann ich Dir sagen. Im ersten Beitrag heißt es "Fälschungen jeglicher Art", die privaten Neu-/Nachdrucke spare ich mir jetzt mal. Die vorstehende Diskussion hat gezeigt, dass bereits nicht jegliche Fälschung gemeint war. Wo genau die Grenze gezogen wird, ist nicht erklärt worden. Also diskutieren wir derzeit über "ungelegte Eier" und "fischen im Dunkel".

zu 5.)

Ich glaube auch an das Gute in den meisten Menschen, das nenne ich nicht zynisch, sondern optimistisch. Wenn man das gegenseitige Vertrauen ganz verliert, herrscht Chaos. Einen "kleinen Haufen von Chaoten" wie Du sie nennst in die Schranken zu weisen, ist sicher ein ernstes Anliegen und richtig, aber man muss auch über die Art und Weise der Zurechtweisung diskutieren dürfen. Verbote nutzen bereits vom Temposünder über den Steuerhinterzieher bis zum Mörder nur wenig. Zumal gerade "dieser Haufen" versuchen wird das Verbot zu umgehen, vermutlich mehr oder weniger erfolgreich.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
Markenfranz Am: 15.08.2012 19:41:32 Gelesen: 74580# 60 @  
BDPh fordert !

Fordern ist ja o.k., doch was tut der BDPh im wesentlichen ?

Um die ganze Thematik der Fälschungsangebote und Betrügereien einzudämmen, könnte der BDPh schlicht und einfach eine eigene Verkaufsplattform ohne Einstellgebühren ohne Verkaufsprovision aufstellen ! Das wäre eine gute Lösung, diesen Vorschlag habe ich den Herren schon einige Male vorgeschlagen, nein, das geht nicht !

Diese ständige Hackerei auf Ebay diese Auktionen zu unterbinden, wird nicht stattfinden, warum auch, Ebay macht gute Gewinne an teuer verkaufen Reproduktionen, besser kann es gar nicht laufen.

Zum Kaufverhalten der Käufer von Reproduktionen nur soviel, wer blind ist, nicht lesen kann oder will, dem kann auch nicht geholfen werden !

[Hinweis: Der Autor Hein-Otto Lübbers ist auf den Philaseiten unter eine Vielzahl von Alias-Namen gesperrt]
 
Pommes Am: 15.08.2012 20:07:42 Gelesen: 74569# 61 @  
Hallo Markenfranz,

grandios, sich extra für einen solchen Beitrag bei philaseiten anzumelden.

Ich sag mal: Troll Dich!

Wer nicht sachlich diskutieren kann, darf solche Beiträge in diesem Forum auch gern unterlassen.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
Henry Am: 15.08.2012 20:24:16 Gelesen: 74559# 62 @  
Ich bin zwar in mancher Hinsicht ein fortgeschrittener Sammler, in manchen Bereichen deshalb dennoch Laie. Aus diesem Grund interessiert mich auch das Thema „Fälschung“ sehr. Ich möchte mal meine Sichtweise in weitgehend emotionsloser Fassung darstellen, die durchaus auch manche schon geäußerte Auffassung enthält:

1. Generell muss jeder Fälschung bzw. deren Vertrieb Einhalt geboten werden. Hierzu muss man sich aber auch konkret damit beschäftigen, wann überhaupt eine Fälschung vorliegt und muss dann auch den Mut haben, die Vertreiber von Fälschungen öffentlich zu benennen.

2. Man sollte sich bei beabsichtigten Handelsteilnahmen schon vor der Umsetzung über die gesetzlich erlaubten Handelsgebaren informieren. Das gilt für Anfänger noch mehr wie auch für Geübte. Ständige Änderungen erfordern ständige Kenntnisanpassung. Hier muss Anfängern Hilfestellung geboten werden.

3. Man sollte den Glauben an das Gute im Menschen durchaus hochhalten – am besten aber immer erst dann, wenn der Kontakt einer ersten kritischen Prüfung standgehalten hat. Solange ist ein gesundes Misstrauen nicht fehl am Platz.

4. Die Reduzierung des Misstrauens verpflichtet jeden, sich über die Marktgegebenheiten und Qualitätsanforderungen bezüglich der zum Erwerb beabsichtigten Gegenstände zu informieren. Auch das gilt für den Anfänger noch mehr als für den Geübten. Hier muss Anfängern Hilfestellung geboten werden.

5. Bei Auktionen reicht es meiner Ansicht nach aus, wenn der Anbieter eine Eigenschaftszusicherung geben muss. Das verhindert blumige Umschreibungen und Verschleierungen.

6. Wer eine Fälschung als solche anbietet, oder mangelhafte Ware mit stimmiger Beschreibung anbietet, ist immer noch ein reeller Kaufmann. Ob er den geforderten Preis dafür erhält, ist eine andere Sache. Hier ist es Aufgabe der Sammlerverbände und aller ehrlich gesinnten Sammler, ständige Aufklärungsarbeit zu leisten und damit den Geldhahn zudrehen. Richtig ist auch, dass man denen nicht helfen kann, die diese Warnungen dann nicht hören wollen.

Das war eine lange Meinungsäußerung, die sicher auch nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Ich wollte damit nicht zuletzt kundtun, dass auch die dem Reinfall mehr anheim fallenden Anfänger in die Pflicht zur Information genommen werden müssen, bevor nur nach kaum zufriedenstellenden Verboten verlangt wird.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Lars Boettger Am: 15.08.2012 20:34:48 Gelesen: 74548# 63 @  
@ Pommes [#61]

Hallo Thomas,

ein Problem scheint im Eröffnungsbeitrag von Richard zu liegen. Im Brief des BDPh wird eBay aufgefordert, den Verkauf von privat hergestellten Fälschungen, Neudrucken und Nachdrucken zu untersagen. Das ist m.W. auch so veröffentlicht worden. Es steht nicht im Brief, den Verkauf von "Fälschungen im allgemeinen" zu untersagen. Umkehrschluss: Amtliche Neu- und Nachdrucke sollen nicht ausgeschlossen werden.

Totschlagargument: Ja, Du hast vollkommen recht. Für mich gibt es keine Diskussion, es ist eine Verbandsinformation. Das differenzierte Modell ist m.E. gescheitert, darum das Auspacken der Keule.

Ich stehe auf der Seite des Käufers. Brutal gesagt - wenn der Verkäufer nicht seine Hausaufgaben macht (Katalog liest, Prüfer beauftragt) und eine Fälschung anbietet, dann wird an eBay-Sicherheit weitergeleitet. Die ganz traurige Wahrheit ist, dass das philatelistische Wissen in vielen Vereinen nicht über das Identifizieren von Briefmarken hinausgeht. Viele Fälschungen sind nicht gemacht worden, um eine Marke perfekt zu imitieren sondern um schnell große Stückzahlen herzustellen. Viele Falschstempel sind leicht zu erkennen, wenn man das Verwendungsdatum der Marken und des Stempels kennst. Das ist ja kein Geheimwissen. Es wäre nur schön, wenn sich mehr Sammler (und Verkäufer) um das Wissen bemühen würden.

Wer sie nicht versteht, hat es da schon schwerer und benötigt Hilfe. Kann er sich damit an den BDPh wenden? Ich weiß es nicht.

Das hattest Du weiter oben geschrieben. Klar kann sich jeder an den BDPh wenden, das wollte ich mit meinem Beitrag aussagen. Aber es tut fast keiner.

Fälschungen I: Ich behaupte, ich habe ein große und umfangreiche Fälschungssammlung, die ich auch aktiv erweitere. Damit gehöre ich aber zu einer extrem kleinen Minderheit von Philatelisten, die sich damit beschäftigen. Und die Fälschungen, die ich händeringend suche, die findest Du nicht bei eBay. Für mich ist das ein eher künstliches Argument, für den Fälschungskauf brauche ich nicht eBay bzw. dort habe ich bisher fast kein Material gefunden (zehn Marken von ein paar tausend Stück). eBay ist für mich nicht als Kaufplatz für Fälschungen relevant. Und ja, ich gebe gerne Geld aus für Fälschungen.

Fälschungen II: Natürlich werden auch Fälschungen für Flohmärkte hergestellt (was war Fleabay nichts anderes als ein großer Flohmarkt?). Was ich beobachte, darum ist mir der Punkt so wichtig, ist das wandern von eBay-Fälschungen in Auktionshäuser und zu Händlern. Da werden mit dieser Ware Sammlungen aufgepeppt. Das muss nicht sein.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Lars Boettger Am: 15.08.2012 20:36:59 Gelesen: 74544# 64 @  
@ Markenfranz [#60]

Nutze doch die Tauschplattform im BDPh-Mitgliederbereich.
 
Jahnnusch Am: 15.08.2012 20:52:35 Gelesen: 74529# 65 @  
In meinem Michel von 1929 auf Seite 81 steht Deutsches Reich Nr 44 50 Pfennig grau oliv. Nun hatte ich einen Bericht über Fälschungen dieser Marke in der Fachzeitung gelesen und ein Jahr lang wo ich nur eine finden konnte davon gesammelt. Ich hatte etwa 20 Stück mit nach Essen genommen und einem Prüfer vorgelegt in der Hoffnung eine möge falsch sein. Der hat nur kurz drauf geschaut: Alle echt. Seit dieser Zeit sammele ich nur noch Marken die nicht gefälscht werden, die billigen.
 
muemmel Am: 15.08.2012 22:10:02 Gelesen: 74492# 66 @  
@ Jahnnusch [#65]

Was willst Du uns damit nun sagen?
 
Lars Boettger Am: 15.08.2012 23:07:15 Gelesen: 74469# 67 @  
@ Jahnnusch [#65]

Hast Du verinnerlicht, was im Krone-Adler-Pfennig-Handbuch zur "Barmer Postfälschung" ab Seite 281 ff. zu lesen ist?
 
donfliesio Am: 16.08.2012 12:49:05 Gelesen: 74326# 68 @  
@ Lars Boettger [#64]

Die Idee mit einer eigenen Verkaufsplattform finde ich gar nicht mal so abwegig. Allerdings habe ich keine Ahnung, was an Fixkosten und laufende Kosten für solch eine Plattform zu erwarten sind. Das ganze kann man durch div. Briefmarkenzeitschriften veröffentlichen.

1. Man hat die Anbieter unter Kontrolle.
2. Event. kann das ganze ja mit einem geringen Unkostenbeitrag finanziert werden, vielleicht sogar mit einem kleinen Gewinn über den Verkauf der Lose, ca. 2-3%.
3. Es besteht die problemlose Möglichkeit eines Ausschluß der Anbieter von Reproduktionen etc.
4. Man kann dem unflexiblen Konzern EBAY weitere Kunden entziehen.
5. Auch der gewerbliche Handel sollte mit einbezogen werden.

Es gibt mit Sicherheit noch eine Menge andere Punkte, die man auflisten kann.

Hier funktioniert es ja auch mit der PPA Auktion, sicher aller Anfang ist schwer, aber der BDPh sollte sich darüber mal Gedanken machen!

Gruß
donfliesio
 
ligneN Am: 17.08.2012 02:52:26 Gelesen: 74225# 69 @  
Hallo,

was wirklich nervt, sind die sog. "modernen Faksimilies", d.h. Farbkopien von Spitzenstücken aus aller Welt.

Früher gab es bei ebay mal die Regel, daß "nach 1945 hergestellte photomechanische Nachbildungen" = moderne Imitate, nicht angeboten werden dürfen. Damit war zumindest dieser Mist ausgeschlossen.

Heute gibt es wirklich alles per Farbkopierer, bunte Vorkriegs-FDCs, Zeppelinos auf edelstem Hochglanzpapier, mit Faksmilies beklebte "tin can mail", Phantasieblocks von Manchuko (wie kann etwas eine 'Reproduktion' sein, wenn es das Original nie gegeben hat) und natürlich Tonnen von China-Kulturrevolution in AD2k Qualität.

Eine echte Pest sind die Tonnen von Stempelfälschungen z.B. auf Infla oder Deutsche Kolonien (Spezialität einer Firma aus der Nähe einer "nordhessichen Großstadt" namens Kassel, kauft in Mengen Falzware für diese Zwecke an).

Wenn der stolze Schnäppchenjäger dann mal nachprüfen lässt, und sei es auch nur von einem "Kenner" aus einem "Profiverein", ist die Enttäuschung groß. Und verantwortliche gemacht werden natürlich die "Zuständigen, die den bedauernswerten Schnappje "im Stich gelassen haben" - wozu gibts die eigentlich, wennse nix machen usw.

***

Am Rande, gegen entsprechend gekennzeichnete "klassische" Fälschungen à la Fournier, Spiro oder Gebr. Senf-Gratisbeigaben von Anno 1880 habe ich keine Einwände. Aber wie soll das eine Onlinefirma-Laientruppe unterscheiden?
 
zackeingo Am: 17.08.2012 12:54:26 Gelesen: 74134# 70 @  
Hallo,

auch wenn ich mich wiederhole: Wenn eine "Sachsen-Dreier" - zwar mit blumiger Umschreibung (Nachlassauflösung / habe keine Ahnung von dem Gebiet /usw.) ausdrücklich als Reproduktion angeboten wird und jemand für diesen "Müll" über € 60,00 bietet (es muss noch mindestens ein weiterer Bieter dabei gewesen sein), frage ich mich, wer hier vor wem geschützt werden soll?

zackeingo
 
Pommes Am: 17.08.2012 18:11:50 Gelesen: 74051# 71 @  
@ Lars Boettger [#63]

Hallo Lars,

danke erst mal für Deine Klarstellung bezüglich des Eingangsbeitrags. Hinweis an Euch vom Verband: Bei einigen Beiträgen bedarf es ein wenig mehr "Fingerspitzengefühl" für die "Presseerklärung".

Das Totschlagargument vergessen wir ganz schnell, ich habe vermutet, dass es so nicht gemeint war.

Du stehst auf der Seite des Käufers. Das ist vermutlich auch Deine Aufgabe, daher kein Vorwurf aus meiner Richtung!

"Die ganz traurige Wahrheit ist, dass das philatelistische Wissen in vielen Vereinen nicht über das Identifizieren von Briefmarken hinausgeht." Da muss ich Dir leider zustimmen, soweit meine Erfahrungen reichen.

Dass sich bei Problemen fast keiner an den eigenen Verband wendet, ist traurig, aber vermutlich tatsächlich richtig. Über die Ursachen kann ich nur spekulieren. Ich nehme hier beide Seiten in die Pflicht.

Zu Deiner Fälschungssammlung und dem "Zukauf" per ebay kann ich natürlich auch nicht viel sagen, aber da vertraue ich Deiner Fachkunde und dass Du damit zu einer Minderheit gehörst, ist vermutlich ebenso richtig. Was die anderen Fälschungen anbelangt, da gibt es aus meiner Sicht zu viele Betätigungsfelder, als, dass sie alle "überwacht" werden könnten.

Wie so oft zeigt sich, dass hier eigentlich die meisten Mitglieder "an einem Strang ziehen", nur mit der Verständigung klappt es oft nicht so gut. Kommunikation und ein gewisses Grundvertrauen in beide Richtungen würde auch der Diskussion hier gut tun.

Musterbeispiele sind die Beiträge von Heinrich (Henry) [#62] und ligneN [#69], denen ich zu 90% uneingeschränkt zustimmen kann. Die übrigen 10% sind dann halt persönliche Geschmacksfrage. Über Randprobleme kann man sich unterhalten. Die Übereinstimmung in Grundfragen sollte aber schon gegeben sein; was hier, wenn mich nicht alles täuscht, der Fall ist.

So weit so gut, ich bin froh, dass hier einige Ungereimtheiten bereinigt sind und für ein Fazit lasse ich mir dann Zeit, bis die Antwort von ebay erfolgt ist.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
ligneN Am: 18.09.2012 13:32:34 Gelesen: 73102# 72 @  
Überall bei ebay werden Fälschungen angeboten. Wenn es nicht gerade um Markenware von Herstellern mit rabiaten Rechtsabteilungen geht, macht ebay gar nichts.

Z. B. sog. "Kunst", da gehen (auch in der Schadenshöhe) noch ganz andere Dinge ab:

http://www.nytimes.com/2012/09/03/arts/design/growth-in-online-art-market-brings-more-fraud.html?pagewanted=all

B-))
 
philapit Am: 18.09.2012 17:05:49 Gelesen: 73063# 73 @  
Hallo Sammlerfreunde!

Nochmals zu diesem Thema. Man muß doch unterscheiden bei einem evtl. Verbot, ob es sich um offizielle Nachdrucke, die jeder der schon mal eine Ausstellung besucht hat, in die Hand gedrückt bekommt. Zum Teil nett gemacht. Aber auf der Rückseite ist immer Faksimile oder andere Aufdrucke angebracht. Habe allein von der blauen Mauritius mehrere Briefe und Einzelmarken. Wenn gewünscht, kann ich ja mal ca. 20-30 solcher Blocks oder Marken als Fotos einstellen, z.B. auf der NAPOSTA 1985 in Hamburg wurde ein Ausstellungsbuch verkauft mit tollen alten Nachdrucken. Ein tolles Buch, wenn man nichts kriminelles damit vorhat. Wenn ein Sammler diese Sachen bei Ebay einstellt zu 1€ und dann noch vermerkt, dass es Ausstellungsblocks oder Marken sind, ist dagegen doch nichts einzuwenden.

Allerdings ist es natürlich was anderes, wenn einer Marken verfälscht (Aufdrucke, Stempel kopiert, nachgummiert, Verzähnungen anfertigt uvm.) - das ist Betrug und muß auch strafrechtlich verfolgt werden. Wer allerdings die bei Ebay täglich zu hunderten angebotenen Reproduktionen (auch Ansichtskarten) kauft und glaubt, er hätte ein Schnäppchen gemacht, sollte das Briefmarkensammeln lieber lassen!

Mit Sammlergruß
Petkar
 
Richard Am: 19.03.2013 08:42:46 Gelesen: 70112# 74 @  
Da kann der BDPh fordern, was er will. Auf Ebay geht der Verkauf von bunten Drucken oder einfach Fotokopien zu hohen Preisen weiter.

Da wird der Posthornsatz, Michel 123 bis 138, komplett ungebraucht für 1 Euro angeboten und durch insgesamt 6 Kaufwillige auf 51,10 Euro plus Porto hochgetrieben. Vielleicht haben sich die Sammler von den seltenen Randstücken blenden lassen oder gar vom Eckrandstück des 90 Pfennig Höchstwertes ?



http://www.ebay.de/itm/121079805507?nma=true&si=CewPDsUwtHx0%2FM0kerQjZa7LHWI%3D&rt=nc&_trksid=p4340.l2557&orig_cvip=true

Manchmal könnte man glauben, die Käufer solcher Drucke hätten Tomaten auf den Augen. Unter jeder Marke wird auf den Nachdruck aufmerksam gemacht, in der Beschreibung ist auf eine "Reproduktion" hingewiesen. Schließlich sind die "Briefmarken" aus zwei Blocks auseinander gerissen, die von der Post niemals angeboten wurden.

Wer den Posthornsatz verpasst hat, muß sich nicht grämen. Aktuell im Angebot sind die Blocks der französischen Zone zum Mindestpreis von 5 Euro:

http://www.ebay.de/sch/mascotte-2013/m.html?hash=item1c31204972&item=121083283826&pt=Briefmarke&rt=nc&_trksid=p4340.l2562

Schöne Grüsse, Richard
 
Redfranko Am: 19.03.2013 10:50:26 Gelesen: 70077# 75 @  
Hallo zusammen,

ich befürchte das hier kein Sammler ersteigert hat, sondern jemand der anschließend die Marken einzeln wieder - vielleicht diesmal ohne den Hinweis auf "Reproduktion" - irgendwie auf dem Markt bringen wird und dann einen gutgläubigen Sammler prellt.

mit zornigen Grüßen, Frank
 
philapit Am: 19.03.2013 11:57:16 Gelesen: 70053# 76 @  
Hallo Sammlerfreunde!

Ich möchte zu diesem Thema nochmal meinen Senf dazugeben. Für mich sind das keine Fälschungen, sondern Neudrucke/Faximile, die in Massen auf Briefmarkenausstellungen verkauft oder verschenkt werden. Alle sind klar als ND/Fax gekennzeichnet. Der Verkäufer des Satzes hat nichts falsch gemacht, da er Reproduktion angegeben hat. Anders verhält es sich, wenn Marken verfälscht werden durch Herstellung im Kopierer, Stempelaufdrucke aus dem Kopierer, falsche Zähnungen u.s.w.

Das sind für mich Straftaten. Ich habe z.B bei einem Briefmarkenhändler gesehen, wie man sein Büro mit gerahmten Nachdrucken von der
blauen Mauritius bis zum Posthornsatz "schmücken" kann. Was ist dagegen einzuwenden? Wenn ein "Sammler" für farbiges Papier, das dem Posthornsatz ähnlich sieht 51,00 € bezahlt, ist er selbst schuld. Meine subjektive Meinung.

Philagrüße von
Philapit
 
Pommes Am: 02.07.2013 01:32:23 Gelesen: 68464# 77 @  
http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=52847
http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=53178
http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=53183
http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=53193
http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=53202
http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=53279

So eine lange Verweiskette hatte ich glaube ich auch noch nicht. ;-) Ich hoffe ich habe alle Beiträge richtig verlinkt, ansonsten ist es einfacher das ganze Thema mal von Anfang an durchzulesen.

Hallo Lars,

in http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=53279 hatte ich geschrieben

"für ein Fazit lasse ich mir dann Zeit, bis die Antwort von ebay erfolgt ist."

Gibt es zu dieser Forderung des BDPh inzwischen eine "veröffentlichbare" Reaktion?

Wie man bei http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=53194 gesehen hat, gibt es ja auch immer wieder Trittbrettfahrer der falschen Coleur.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
bovi11 Am: 29.05.2017 08:12:24 Gelesen: 49834# 78 @  
Das eingangs zitierte Urteil des OLG Karlsruhe behandelt eine zivilrechtliche Angelegenheit aus einem Kaufvertrag. Hier wird geprüft, was der Verkäufer liefern mußte.

Die wettbewerbsrechtliche Beurteilung ist grundsätzlich anders. Hier ist Streitgegenstand, ob die angesprochenen Verkehrskreise über die Eigenschaften der angebotenen Waren getäuscht werden.
 

Das Thema hat 78 Beiträge:
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