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Thema: Vertrauen bei Auktionshäusern? Geerbt und was nun? 40 Jahre gesammelt!
MartinL Am: 26.09.2012 07:38:59 Gelesen: 10757# 1 @  
Hallo zusammen,

ich erhoffe mir konstruktive Antworten. Warum? Ich habe von meinem Onkel, welcher ein großer Sammler war, seine Briefe und Briefmarken - Sammlung geerbt. Ich selber sammle seit nun mehr 30 Jahren Briefmarken, möchte jedoch aus Platzgründen das geerbte an seriöse Interessenten verkaufen. Die Anzahl an solchen Auktionshäusern im Netz sind wahrlich groß, jedoch weiß man denn wirklich, ob dort alles mit rechten Dingen abläuft? Es gibt Briefe, welche mit mehreren tausend Euro angeboten werden, somit fällt es mir schwer, meine Sammlung einfach so aus den Händen zu geben.

Könnt Ihr mir bei dieser Frage behilflich sein? Hat einer von Euch bereits Geschäfte dieser Art vollzogen? Über Antworten freue ich mich sehr.

Die Sammlung besteht hauptsächlich aus Briefen und Postkarten, mehrere tausend Stücke Ganzsachen, Absenderfreistempel, Ersttagsbriefe, Maximumkarten, Vorphilatelie, Freistempel-Abschnitte, Motivmarken. Deutsches Reich, Bund, DDR, Europa und Übersee.

Mit bestem Dank und Gruß
gogo100
 
drmoeller_neuss Am: 26.09.2012 07:59:35 Gelesen: 10749# 2 @  
Ohne Fotos und nähere Beschreibung ist es fast unmöglich eine Einschätzung abzugeben.

Vorphilatelie kann alles sein - von 1 Euro bis 1 Million Euro. Im Sammelgebiet "Deutsches Reich" sind nur die Spitzen interessant, z.B. der Nothilfeblock 1933 oder die teuren Zeppelinmarken (Vorsicht Fälschungen !!)

Sollten keine Spitzen vorhanden sein, wird ein Auktionshaus diesen Posten als "Nachlass" für vielleicht 500 EUR ausrufen. In der Regel gibt es genügend Interessenten, so dass sich im Ende ein vernüftiger Marktpreis einstellen wird.

Wie Du als Sammler selbst weisst, sind Ersttagsbriefe und Maximumkarten nur schwer und zu einem Bruchteil des damaligen Einkaufpreises verkaufbar. Das Interesse der Auktionshäusern an solchen Posten hält sich sehr in Grenzen.

Es ist immer eine Frage des Aufwandes und der Zeit, die man spendieren möchte. Alles in Umzugskartons packen und weg damit, geht am schnellsten, bringt aber auch am wenigsten. Auktionshäuser verlangen für ihre Arbeit eine üppige Provision von beiden Seiten (ca.30%). Wenn Du Deine Sammlung selbst verwertest, kommst Du günstiger weg (z.B. bei ebay ca. 10% Provision)

Wenn Du mit dem Internet nicht ganz auf Kriegsfuss stehst (davon gehe ich nicht aus, denn sonst wärest Du nicht hier angemeldet), ist ebay oder delcampe eine vernünftige Alternative. Viel falsch machen kann man bei Massenware nicht. Für einige Gebiete wie Freistempel gibt es in diesem Forum zahlreiche spezialisierte Sammler, die an dem Posten interessiert sein könnten. Einfach anbieten und Photos einstellen. Du kannst Dich aber auch an die betreffende Arbeitsgemeinschaft wenden. Wer die Zeit investieren möchte, kann auch auf Tauschtagen direkt an den Sammler verkaufen. Das ist weniger riskant als bei ebay, weil auf Tauschtagen "gekauft wie besehen" gilt und nicht nachträglich reklamiert wird.

Der nächste Schritt wäre, hier Photos einzustellen. Ich rede nicht von 100 Bildern, sondern von 4-5 Photos von den verschiedenen Sammlungsteilen. Da merkt man schon sehr schnell, ob es sich lohnt, den Rest anzuschauen.

Es kann sich auch lohnen, einen Ortsverein um eine Schätzung zu bitten. Ich würde aber vielleicht 2-3 vorher ohne diesen Nachlass hingehen, um auszuloten, ob hier wirklich im Interesse des Anfragenden gehandelt wird, oder der Verein nur aus Geiern besteht, die zum Schnäppchenpreis zuschlagen wollen.
 
Cantus Am: 26.09.2012 11:38:25 Gelesen: 10693# 3 @  
@ gogo100 [#1]

Hallo,

du sprichst da von

"Die Sammlung besteht hauptsächlich aus Briefen und Postkarten, mehrere tausend Stücke Ganzsachen, Absenderfreistempel, Ersttagsbriefe, Maximumkarten, Vorphilatelie ....."

Wenn du beabsichtigst, solches Material zu verkaufen und nicht vorhast, es als Massenobjekt (Nachlass / Posten oder ähnliches) zu veräußern, solltest du mit den gewählten Begriffen exakt umgehen und Sachen, die nichts miteinander zu tun haben, im Angebot dann auch von einander trennen.

Du sprichst da von "Ganzsachen". Nach deiner Beschreibung des Nachlasses muss ich aber davon ausgehen, dass da vermutlich keine einzige Ganzsache enthalten ist. Schau mal hier hinein:

http://www.mgsv.de/definition.htm

Da findest du die allgemein gültige Definition einer Ganzsache, alle anderen Belege sind höchstens Ganzstücke oder Ganzbelege. Wenn der Nachlass deines Vaters jedoch tatsächlich eine Sammlung mit mehreren tausend Ganzsachen enthalten sollte, dann gibt es dafür selbstverständlich in Deutschland, Österreich, Frankreich oder der Schweiz (um nur einige Länder zu nennen) gute und zuverlässige Ansprechpartner bei den niedergelassenen Auktionshäusern. Ebay und delcampe sind dagegen für derartige Verkäufe so ziemlich die schlechteste Wahl, denn der langjährige und ältere Ganzsachensammler schaut nicht ins Internet, wenn er sich sammlungsmäßig vergrößern will, sondern er fordert schriftliche Auktionskataloge von Briefmarkenauktionshäusern an. Nur etwa 20 % der Sammler gehen nach Einschätzung der Berliner Briefmarkenhändler im Internet auf die Suche, der Rest kauft im Verein, bei Händlern oder Auktionshäusern. Je größer jedoch der mögliche Interessentenkreis, desto größer die Wahrscheinlichkeit, einen angemessenen Preis für die angebotene Ware zu erhalten.

Zum Schluss noch ein paar Worte zu dem beschriebenen Material.

- Ersttagsbriefe ----- sind ganz schlecht zu verkaufen; dafür gibt es kaum Interessenten.

- Maximumkarten ----- sind ganz schlecht zu verkaufen; dafür gibt es kaum Interessenten.

- Absenderfreistempel ----- Dabei kommt es darauf an, von welchem Land, aus welcher Region, aus welchem Jahr, in welcher Stempelform und ob es noch komplette Postbelege sind oder nur kleine Stempelausschnitte. Es gibt nicht so sehr viele Sammler, die sich mit derartiger Materie beschäftigen, und die muss man erst einmal finden. Wenn die Stempelbelege aus dem Bedarf stammen, einigermaßen sauber erhalten und nicht irgendwie mit der Schere zerschnitten worden sind, kann man dafür sicherlich wahrnehbare Preise erzielen. Wenn es jedoch nur Stempelausschnitte sind, dann sind Ebay und delcampe sicher dafür die bessere Wahl, man muss aber beim Verkauf derartiger Ware über das Internet einen gaaaaanz langen Atem haben und die Preise ganz unten ansetzen.

- Postkarten ----- Das ist ein sehr allgemeiner Begriff. Wenn es sich um Ansichtskarten (ungebraucht oder gelaufen mit noch Marke hinten drauf) handeln sollte, so gibt es für bessere Stücke zwei einschlägige Auktionshäuser in Deutschland, eines in Langgöns bei Gießen, eines in Rosslau an der Elbe. Es gibt auch Ansichtskarten mit rückseitig eingedrucktem Wertstempel; das sind dann Ganzsachen, die werden im Durchschnitt mit 30 bis 50 Euro gehandelt, sofern sich ein Interessent dafür findet. Und dann gibt es noch einfache Postkarten mit irgendwelchen Frankaturen oder auch nur Poststempeln, das ist dann entweder einfache Frankaturware oder aber der Wert orientiert sich nicht an dem Begriff Postkarte, sondern an den darauf befindlichen Marken oder Stempeln. Das muss dann ein Fachmann im Einzelfall einschätzen, dazu kann hier keine Aussage gemacht werden.

- Motivsammlungen ----- Das ist meist auch sehr schwer verkäufliche Ware. Natürlich gibt es Motivsammlungen, die auf lebhaftes Käuferinteresse stoßen, so z.B. Flugpostsammlungen, die Belege mit dem "gelben Hund" enthalten, oder Weltraumsammlungen, die Belege mit Originalunterschriften von Astronauten enthalten, wenn aber nur Blumen oder Tiere oder ähnliches Material zusammengetragen wurde, dann mag das zwar eine hübsch anzuschauende, aber nur sehr schwer zu verkaufende Sammlung darstellen.

- Marken Europa und Übersee ----- Sammler trennen meistens strikt nach Landeszugehörigkeit, Sammlungen mit Marken aus aller Welt werden heutzutage kaum noch geführt. Solche Großposten sind nur dann interessant, wenn die jeweiligen Spitzenwerte der einzelnen Länder in sammerlwürdigem Zustand in dem Angebot enthalten sind.

Deiner Anfrage entnehme ich, dass du keine Erfahrung mit einschlägigen niedergelassenen Auktionshäusern hast. Wenn du dich da näher kundig machen willst, schick mir bitte eine Kurzmitteilung an meine hinterlegte private Mailadresse. Ich schicke dir dann einige Auktionskataloge aus dem Jahr 2012 zu. Anhand der Beschreibungen und der Ausrufpreise kann man dann relativ schnell im Vergleich mit den eigenen Verkaufsabsichten erkennen, welche Chancen man beim Verkauf einzelner Sammlungsteile tatsächlich haben könnte.

Viele Grüße
Ingo
 
Rainer HH Am: 26.09.2012 13:46:05 Gelesen: 10653# 4 @  
@ gogo100 [#1]

drmoeller_neuss und cantus haben ja schon umfangreich geantwortet.

Ich bin der Meinung, hier stimmt etwas nicht!

Zitat: Ich selber sammle seit nun mehr 30 Jahren Briefmarken und dann sollen mehrere tausend Stücke Ganzsachen, Absenderfreistempel, Ersttagsbriefe, Maximumkarten, Vorphilatelie, Freistempel-Abschnitte, Motivmarken, Deutsches Reich, Bund, DDR, Europa und Übersee in einem vertrauenswürdigen Auktionshaus verkauft werden?

Jemand, der 30 Jahre sammelt, sollte eigentlich wissen, dass bis auf die angegebene Vorphilatelie mit grosser Wahrscheinlichkeit ein grosser Teil unverkäuflich sein wird.

- Ganzsachen > ohne nähere Beschreibung keine Angabe möglich
- Absenderfreistempel > Groschenware
- Ersttagsbriefe > nur Nachkriegsware erwähnenswert (Bund/Berlin/DDR bis ~ 1953)
- Maximumkarten > siehe Ersttagsbriefe, aber noch schwerer zu verkaufen
- Freistempel-Abschnitte > praktisch wertlos
- Motivmarken > etwas als Geschenk für eine Jugendgruppe
- Deutsches Reich > hier ist für eine gute Sammlung tatsächlich ein 4stelliger Erlös denkbar, allein mir fehlt der Glaube, wenn ich sehe was noch im Bestand ist.
- Bund > Auktion Veuskens, Hildesheim (weil ich diesen aktuellen Katalog gerade griffbereit habe) 1949-1989 gestempelt, praktisch bis auf ein paar billige Werte komplett, Ausruf 280,- € (Los 6336), der gleiche Zeitraum ** ohne den Posthornsatz, Ausruf 300,- € (Los 6338)
- DDR > Veuskens, Los 6125, 1949-1990 komplett ** und gestempelt (also 2 Sammlungen) Ausruf 700,- €
- Europa/Übersee > wie soll man hierzu etwas ohne nähere Angaben sagen?

Ok, es gibt sicherlich Ausnahmen, aber an Hand der Beschreibung würde ich von einem Erlös im dreistelligen Bereich ausgehen. Wenn sich ein Auktionshaus zum Verkauf bereit erklärt, sind vom Erlös noch etwa 30% Provision fällig. Nun wurde mein Beitrag doch länger als geplant, aber so gebe ich vielleicht einen kleinen Überblick (meine persönliche Meinung) zu oben genannten Gebieten.

Um zur Frage zurück zu kommen: Es gibt einen Bundesverband Deutscher Briefmarkenversteigerer, dem die meisten Briefmarken-Auktionshäuser angeschlossen sind. In aller Regel solltest Du mit diesen Häusern kein Problem haben!

Gruß Rainer
 
vozimmer Am: 26.09.2012 16:15:17 Gelesen: 10603# 5 @  
@ gogo100 [#1]

Vier einfache Fragen:

1. Wie viele Vorphilabriefe?
2. Aus welchem Land/Staat?
3. Aus welcher Zeit?
4. Keine Marken der Altdeutschen Staaten?

- Volker
 
drmoeller_neuss Am: 26.09.2012 16:22:30 Gelesen: 10603# 6 @  
Noch einmal möchte ich auf mein Posting zurückkommen, insbesondere auf folgenden Satz:

Ohne Fotos und nähere Beschreibung ist es fast unmöglich eine Einschätzung abzugeben.

Top oder Flop liegen dicht beieinander. Nach der Beschreibung handelt es sich aber um mehr als die reine Jugendsammlung, die man eigentlich nur verschenken kann.

Folgenden Satz möchte ich nicht unkommentiert stehen lassen:

(von Cantus, aber sinngemäss auch von Rainer_HH): Motivsammlungen ----- Das ist meist auch sehr schwer verkäufliche Ware ... wenn aber nur Blumen oder Tiere oder ähnliches Material zusammengetragen wurde, dann mag das zwar eine hübsch anzuschauende, aber nur sehr schwer zu verkaufende Sammlung darstellen.

--> Das trifft für gefälligkeitsgestempelte Marken aus Äquatorialguinea und Ajman zu. Echt gelaufen auf Belegen sind selbst diese Marken grosse Raritäten. Beliebte Motivgebiete wie Vögel, Schmetterlinge oder WWF gehen postfrisch selten unter 30% Michel weg, eine Quote, von der Deutschlandsammler nur träumen können.

(von Rainer_HH) - Bund > Auktion Veuskens, Hildesheim (weil ich diesen aktuellen Katalog gerade griffbereit habe) 1949-1989 gestempelt, praktisch bis auf ein paar billige Werte komplett, Ausruf 280,- € (Los6336), der gleiche Zeitraum ** ohne den Posthornsatz, Ausruf 300,- € (Los 6338)
- DDR > Veuskens, Los 6125, 1949-1990 komplett ** und gestempelt (also 2 Sammlungen) Ausruf 700,- €


Man sollte sich von niedrigen Ausrufpreisen nicht blenden lassen. Für den Verkäufer zählt alleine der erzielte Zuschlag, und da sind "günstige" Auktionshäuser (d.h. Auktionshäuser mit bewusst niedrig angesetzten Ausrufpreisen) häufig erfolgreicher als "teure" Auktionshäuser mit realistischen Ausrufpreisen. Man denke nur an die ebay-1-Euro-Auktionen, die im Ende oft höhere Zuschläge bringen als vergleichbare Ware zum Festpreis.

Der andere Haken liegt in der Qualität. Oft sind die besseren Marken in solchen Sammlungen eben nicht einwandfrei, weil man früher nicht so sehr darauf geachtet hatte oder Eckstempel in Mode waren. Für diesen Preis würde ich diese Sammlungen gerne erwerben, wenn sie in halbwegs ordentlicher Qualität einher kommen.
 
mausbach1 (RIP) Am: 26.09.2012 17:12:30 Gelesen: 10577# 7 @  
Auch in dieser Diskussion zeigt es sich wieder einmal, daß das Gros der Sammler null Ahnung von der thematischen Philatelie hat. Beispiel gefällig aus meinem Thema "Brücken"?

Wo wurde in den letzten 25 und mehr Jahren ein gelaufener Beleg mit

a) Austalien MiNr. 118 und
b) USA MiNr 125 angeboten ?

Postfrisch sind sie ab und zu auf dem Markt - die 118 sogar häufiger - speziell bei ebay.com. Doch es wird (fast) alles zu den "Bildchen" geschubst - und die kommen, wie drmoeller_neuss richtig schreibt, eben von Ajman etc.

Einen Beleg mit einer bayrischen Eins zu bekommen ist ein Kinderspiel, oder einen Posthornsatz in "xxx". Schaut Euch doch einmal ein thematisches Exponat auf einer Rang-Ausstellung an!

Schönen Abend wünscht
Mausbach1
 
bayern klassisch Am: 26.09.2012 17:59:53 Gelesen: 10554# 8 @  
Hallo gogo100,

du sammelst seit 30 Jahren? Wow!

Wie viele Fotoatteste liegen vor? Keines?

Hatte man einen Michel - Katalog zur Hand oder nicht mal den?

Bei zwei NEIN - Antworten würde ich alles zusammen fassen und den Auktionshäusern anbieten, die 100 - 200 km Entfernung von deinem Wohnort unterschreiten. Zuvor bitte eine Liste erstellen und einfach hier posten, dann sagen wir dir, welches Haus sich eignet und welches eher weniger. Ich habe weit über 100 Auktionen live besucht und maße mir einige Erfahrung in dieser Hinsicht an.

Zu deinen gewählten Termini: "Großer Sammler" und die Sammelgebiete, die du auch genannt hast, sind für mich nicht kongruent. Es gibt keine großen Sammler von Ersttagsbriefen und Maximumkarten - das sind eher Klein- oder Kleinstsammler, die das sammeln oder gesammelt haben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Rainer HH Am: 26.09.2012 20:46:12 Gelesen: 10490# 9 @  
@ mausbach1 [#7]

Warum wird eigentlich so etwas immer geflissentlich überlesen? Ok, es gibt sicherlich Ausnahmen,

@ drmoeller_neuss [#6]

Man sollte sich von niedrigen Ausrufpreisen nicht blenden lassen.
Nun denn, einige Ergebnisse:

Bund:

1949/70, in den Hauptnummern kpl., rundgestempelte Sammlung, dabei auch die Serien "Heuss Lumogen" und "liegendes WZ", alle Serie "Helfer der Menschheit", Marienfenster, Wupptertal, Bachsiegel, Tag der Marke 49, etc., (ME ca. 2500,-) Zuschlag (ohne Gewähr): 170.00 EUR http://www.philasearch.com/de/i_9092_3897/Bundesrepublik_Deutschland/9092-A10-3897.html?breadcrumbId=401087905

1949/2001, zweigleisig geführte Nachlass Sammlung, dabei der ungestempelt Teil ohne Posthorn Serie und bis auf ganz wenige Werte kpl. zumeist in postfrischer Erhaltung, der gestempelt Teil ebenfalls in den Hauptnummern kpl., alles sauber in 5 Lindner-T Vordruck Bindern Zuschlag (ohne Gewähr): 320.00 EUR

http://www.philasearch.com/de/i_9092_3875/Bundesrepublik_Deutschland/9092-A10-3875.html?breadcrumbId=401087905

DDR

1949/79, postfrische Sammlung, in den Hauptnummen kpl. mit allen Blöcken und Köpfe II, dabei zahlreiche Randstücke, teils mit DV oder DZ, dazu die Markenheftchenbögen Mi-Nr. 1 bis 3 und etwas SBZ mit einem Handstempel-Leitsatz und Goetheblock, in 2 Alben unter Klemmtaschen, hoher Katalogwert, überwiegend saubere Erhaltung Zuschlag (ohne Gewähr): 540.00 EUR

http://www.philasearch.com/de/i_9097_581/DDR/9097-A11-581.html?breadcrumbId=401091395

1949/90, komplette postfrische Sammlung in vorwiegend einwandfreier Erhaltung, untergebracht in 5 Lindner-T-Vordruckalben sowie der Abschnitt 1980-90 im Leuchtturm-Album (man beachte allein den Neupreis der Alben!), im Vorspann noch zwei Steckkarten mit SBZ, bei den Marxblöcken fehlen die Ungezähnten Zuschlag (ohne Gewähr): 530.00 EUR

http://www.philasearch.com/de/i_9097_590/DDR/9097-A11-590.html?breadcrumbId=401091395

Gruß Rainer
 
drmoeller_neuss Am: 27.09.2012 08:22:49 Gelesen: 10425# 10 @  
@ Rainer HH [#9]

Auch wenn es hier off-topic ist, der Teufel steckt im Detail und in der geschickten Wortwahl der Auktionatoren:

"in den Hauptnummern komplett" --> die teuren Heftchenmarken geschnitten und "Heuss lumogen" sind nicht unbedingt zu erwarten, besichtigen !!

"rundgestempelte Sammlung" --> auch Versandstellen-Eckstempel sind Rundstempel. Bis 1955 bestenfalls 10% Katalog, danach fast unverkäuflich (5 cent Buch oder als Posten)

"ungestempelt" --> sagt gar nichts über die Gummiseite aus. Das ist alles möglich, Falz, Nachgummi oder sogar gar kein Gummi erfüllt die Eigenschaft "ungestempelt"

"zumeist in postfrischer Erhaltung" --> es sind eben nicht alle Marken postfrisch. Wieviele und mit welchen Katalogwert will (oder kann) uns der Auktionator nicht verraten

"saubere Erhaltung" --> das sagt lediglich, dass die Marken im Album sauber aufgesteckt sind und nicht in einen Schuhkarton geworfen wurden, um die Albenblätter seperat zu verwerten. Über die Qualität der Marken wird keine Aussage getroffen.

"hoher Katalogwert" --> in einem Groschenbuch hat eine Marke mit 25 Michel-Euro einen hohen Katalogwert. In einer Altdeutschlandsammlung nicht ! Alles ist relativ, das hat schon der kluge Einstein gesagt.

"in vorwiegend einwandfreier Erhaltung" --> das gleiche wie wenn der Wetterbericht sagt, "überwiegend trocken". Es wird auch regnen, nur weiss keiner wann und wie viel.

Damit es nicht versehentlich in Vergessenheit gerät: Auf die Zuschlagspreise ist noch das Aufgeld (ca. 15 - 20%) und das Porto zu addieren.

@ bayern klassisch [#8]

Das trifft für Deine Sammelgebiete (Altdeutschland) 100% zu. Ich kenne aber auch Sammler, die für einen modernen Afrika-Brief mit bestimmten Marken gerne im Tausch für einen Altdeutschland-Beleg abgeben. Photoatteste gibt es hier nicht, einfach aus dem Grund, weil es keinen Prüfer dafür gibt. Kataloge helfen hier bei der Bewertung auch nicht unbedingt weiter. Auch Motivsammler kommen ohne Fotoatteste aus.

Noch einmal die Grundsatzfrage an gogo100: Wieviel Zeit soll in die Auflösung des Postens investiert werden? Muss wirklich alles verkauft werden?

Wenn alles schnell und komplett weg muss, dann bleibt nur der Weg zu einem "Kistenschieber" in der Nähe. Wenn ich selbst sammle und nicht unter Zeitdruck stehe, würde ich die Sammlungen einzeln durchgehen und in Ruhe überlegen, was ich in mein Tauschbuch stecke und was verkauft wird. Für viele Sammler ist das auch eine Platzfrage.

Beim Verkaufen müssen die Posten sinnvoll zusammengefasst werden. Eine Partie Bergedorf mit einem Posten moderner FDC zusammen macht absolut keinen Sinn. Wie detailliert man das ganze aufteilt, ist eine Zeitfrage. Postkarten gehen "en gross" vielleicht für 10 cent das Stück weg. Einzeln beschrieben, ist die ein oder andere Karte einem Heimatsammler vielleicht schon 5 bis 10 Euro wert. Die meisten Karten bleiben aber zumindest über einen längeren Zeitraum unverkauft. Ein Kompromiss ist es, einen solchen Posten nach Postleitzahlengebieten (alte Postleitzahlen !) zu sortieren und dann als Los anzubieten.

Vor dem Verkauf muss man sich überlegen, was man vorher noch prüfen lässt. Prüfen kostet Geld und Zeit. Für Spitzenmaterial ist eine Prüfung eigentlich immer eine sinnvolle Investition vor dem Verkauf. Bei Durchschnittsmaterial kann es passieren, dass die Prüfkosten in keiner wirtschaftlich vernünftigen Relation zum zu erwartenden Erlös stehen.
 
Rainer HH Am: 27.09.2012 12:38:02 Gelesen: 10362# 11 @  
@ drmoeller_neuss [#10]

Wer Sammlungen und Posten ohne vorherige Besichtigung kauft, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen! Dem Beitrag von bayern klassisch [#8] ist nichts hinzuzufügen. Und das sich gogo100 [#1] hier nicht mehr zu Wort meldet, sagt doch eigentlich alles, insbesondere nach meinem Beitrag [#4].
 
Jahnnusch Am: 27.09.2012 14:03:05 Gelesen: 10325# 12 @  
Jonas hat doch schon 30 kg Briefe in wievielen Kartons an Philseitenkunden verkauft. Jetzt hat er schon wieder so viele. Ich glaube in Wuppertal ist ein cleverer Händler dahinter versteckt?

Phile Grüße, der Gruß gefällt mir, Jürgen
 
chuck193 Am: 27.09.2012 14:39:57 Gelesen: 10307# 13 @  
An alle Sammler die unter diesem Thema teilgenommen haben.

Manchmal finde ich diese Art Aussagen überhaupt nicht wertvoll. Es scheut jeden jungen Sammler ab, wahrscheinlich auch andere. Nicht jeder Sammler hat eine Foto Attest Sammlung, auch wie man eine Foto Attest Sammlung unterbringen kann, sagen wir mal als Satz einer Ausgabe. Man soll ja auch bedenken, dass nicht alles früher geprüfte Material den heutigen Aussichten standhält. Nehmt dem guten Mann doch nicht die Freude an dem was er hat. Ist kein Wunder das er sich nicht meldet.

Grüsse,
Chuck
 
Rainer HH Am: 27.09.2012 15:15:25 Gelesen: 10286# 14 @  
@ chuck193 [#13]

Der Thread-Eröffner fragte nach konstruktiven Antworten! Er fragt, ohne einen Einblick in den Nachlass zu gewähren nach seriösen Auktionshäusern. Diese Frage habe ich in [#4] beantwortet: Es gibt einen Bundesverband Deutscher Briefmarkenversteigerer, dem die meisten Briefmarken-Auktionshäuser angeschlossen sind. In aller Regel solltest Du mit diesen Häusern kein Problem haben!

Weiter wird geschrieben, große Sammlung mit oben genannten Inhalt. Da dürfte die Freude an dem, was er hat, wohl nicht all zu groß sein.

Gruß Rainer
 
chuck193 Am: 27.09.2012 15:39:42 Gelesen: 10266# 15 @  
@ Rainer HH [#14]

Hi Rainer,

gerne gebe ich zu, dass er einiges hätte einstellen können, aber sonst bleibe ich bei dem gesagten.

Grüsse,
Chuck
 
Hausfreund Am: 27.09.2012 17:23:39 Gelesen: 10233# 16 @  
Einige legen hier eine Überheblichkeit an den Tag, die weder der Fragestellung noch den Fähigkeiten der Schreibenden angemessen ist.
 
AfriKiwi Am: 28.09.2012 01:27:17 Gelesen: 10117# 17 @  
@ gogo100 [#1]

Mit Interesse habe ich auch mal wieder diese Beiträge gelesen.

Es ist doch sinnlos, mit einer Kanone eine Schnake ermorden zu wollen.

Es stimmt ja, was die geschleiften Phila-Demagogen ausführlich schrieben und es kommt öfters vor auf dieser Seite bei solchen Fragestellungen.

Wenn es halt so minderwertig sein soll, soll der Markt (Auktionen) es entscheiden.

Mit 30 Jahren Sammlererfahrung haben die Vorschreiber wahrscheinlich nur bestätigt, was du vermutet hast.

Erich
 
MartinL Am: 05.10.2012 07:30:09 Gelesen: 9908# 18 @  
Hallo Zusammen,

erst einmal vielen Dank für eine große Anzahl Antworten welche sehr interessant klingen. Vielen Dank an jene, welche sich mir konstruktiv geäußert haben.

Sorry, dass ich mich nun erst zu geschriebenen Antworten zurück melde, jedoch war es mir in der letzten Woche leider nicht möglich online zu sein.

Ich gebe Euch an dieser Stelle recht, meine ersten Angaben waren nicht sonderlich präzise, jedoch stellte sich als erstes für mich die Frage, ob ich überhaupt mit verwertbaren Antworten rechen durfte. Die Zeit eines jeden ist knapp und der Tag hat nun einmal nur 24 Stunden und somit sollte ein jeder darüber nachdenken, ob und was man denn schreiben möchte. An dieser Stelle bin ich jedoch positiv überrascht und vielen Dank an jene, welche sich zu meinem Gesuch, als nicht abwertend, gegenüber meiner Worte geäußert haben.

Mir ist bereits bei meiner ersten Anfrage Ende 2011 aufgefallen, dass auch einige in diesem Forum schreiben, wo ich gedacht habe, was geht denn hier ab? Haben denn jene nichts besseres zu tun, als ihren gedanklichen Schrott ab zu laden!

Als ich meinen ersten Beitrag in diesem Forum geschrieben hatte, hatte ich mich bis dato. weder mit alten Briefen, Postkarten, Ganzsachen und anderen derartigen Sammelgebieten befasst. Es gab einen Zeitabschnitt in meinem Leben, wo ich sehr akribisch Briefmarken gesammelt und gekauft habe. Aber eben auch nur Briefmarken und mir ist natürlich auch klar, wie sich der Wert dieses Hobby vermindert hat. Es sei denn, dass Sammeln beschränkt sich auf wertstabile Sammelgebiete.

Mein Onkel hatte sich auf Grund seiner schweren Krankheit in den letzten drei Jahren komplett zurück gezogen und niemanden mehr in seiner Wohnung empfangen. Als wir nach seinem Tod seine Wohnung betraten, um jene auf zu lösen, standen wir vor einem riesigem Chaos. Berge von empfangenen Briefumschlägen, in welchen sich jegliche genannten Sammelgebiete befanden. Gekauft, ersteigert, meist mit Rechnung und Bezeichnung des jeweiligen Stückes.

Ich habe Unterlagen gefunden, wo mein Onkel an einem Tag für einen fünfstelligen Betrag in einem Internet Auktionshaus (alte Briefe und Briefmarken) bestellt hatte. Nach Erhalt seiner Sendungen hat er jene geöffnet, geprüft und Berge mit diesen Briefen im Raum aufgetürmt. Ein Messie, bedingt durch die Schwere seiner Krankheit. Somit haben wir dieses alles erst einmal in Umzugskartons verpackt, um einen Überblick zu erhalten, denn da waren auch noch tausende Bücher und vieles vieles mehr. In den letzten 9 Monaten habe ich eine grobe Sortierung seiner Sammelleidenschaft vorgenommen und habe mir ein Bild von dem machen können, womit nun mein Büro zugebaut ist.

Und da waren halt auch noch massig Briefmarkenalben mit eigens auf den Namen meines Onkels, von Michel gedruckten Briefmarkenkatalogen, wie z.b. Albanien und China komplett postfrisch. Das jedoch nur am Rande erwähnt.

Mir war es mit meiner Anfrage vor zwei Wochen einfach wichtig zu erfahren, wie man eine solche umfassende Sammlung veräußert. Ob es Sinn macht, jene an ein Auktionshaus abgeben sollte? Wer weiß es denn? Dort findet ein Prüfer eventuell einen sehr kostbaren Brief unter allen, sind die Mitarbeiter so seriös und teilen Ihren Fund mir mit?

Nicht zu trotz werde ich am Wochenende das ein oder andere Stück fotografieren und hier im Forum hochladen, um somit gerne mit dem ein oder anderen interessierten Forum Schreiber zu kommunizieren.

Vielen Dank noch einmal an drmoeller_neuss, Cantus, bayern klassisch, chuck193, Hausfreund und Afrikiwi für Eure freundlichen Infos und Beiträge.

Kurze Info noch an jahnnusch: Herzlichen Glückwunsch, Sie machen ja brav Ihre Hausaufgaben und lesen kräftig. Jedoch bin ich schon ein wenig verwundert, was Sie so alles zu wissen glauben. Es ist völlig korrekt, ich hatte bereits einige Kartons mit Kiloware auf Anfrage mit AFS zum Verkauf für 1 Euro/Kg angeboten und habe auf diesen Weg auch zwei Schuhkartons an Interessenten abgegeben. Jedoch verbitte ich mir, dass Sie mich als einen Händler bezeichnen!

Ich wünsche allen anderen ein schöne Tag und verleibe mit besten Grüßen.
gogo100
 
Cantus Am: 05.10.2012 10:41:41 Gelesen: 9832# 19 @  
@ gogo100 [#18]

Hallo,

so wie du das jetzt beschreibst, könnte die Auflösung über niedergelassene Auktionshäuser sehr wohl interessant sein. Und Angst haben, dass da Auktionatoren einen Einlieferer betrügen, braucht man üblicherweise auch nicht zu haben. Auktionatoren leben davon, dass sie bei ihren Auktionen einen größtmöglichen Umsatz machen, denn daran sind sie prozentual beteiligt. Und das funktioniert nur, wenn sowohl Einlieferer und auch Käufer Vertrauen zum Auktionshaus haben und nicht nur ein Mal, sondern dauerhaft einen regelmäßigen Kontakt zu dem einzelnen Auktionshaus pflegen.

Ich zum Beispiel bekomme in unregelmäßigen Abständen von etwa zwanzig verschiedenen Auktionshäusern des In- und Auslandes die gedruckten Kataloge für bevorstehende Auktionen. Beim Studium dieser Kataloge stellt man nach einiger Zeit fest, dass einige Auktionshäuser sich auf bestimmte Gebiete oder philatelistische Teilbereiche konzentrieren. Das zu wissen kann (muss aber leider nicht) förderlich sein, wenn man sich von eigenen Beständen trennen möchte.

Wenn du einen ersten groben Überblick über das hast, was du glaubst, gewinnbringend über ein Auktionshaus verkaufen zu können, schick mir doch bitte per Mail (ist unter "Cantus" hinterlegt) stichwortartig die Themen oder Begriffe, ich suche dir dann gerne passende Auktionshäuser dafür zusammen.

Viele Grüße
Ingo
 
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