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Thema: Postkrieg DDR/Bundesrepublik: Belege ab den 1960er Jahren
Das Thema hat 45 Beiträge:
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Heijs Am: 11.06.2017 16:34:30 Gelesen: 29084# 21 @  
Schöner Brief mit Interessanten (privaten) Retourzettel. Hier eine der vielen farbigen Übermalungen.

Mehr über die farbigen Übermalungen gibt es auf meine Webseite über Postkrieg [1].



[1] http://www.postkrieg.info
 
Uwe Seif Am: 11.06.2017 16:46:18 Gelesen: 29078# 22 @  
@ 1 Pf [#34]

Hallo,

ich nehme an, dass es sich bei Deinem Beleg um einen Eilbrief handelt. Ich glaube nicht, dass der rote Zahlenstempel vor (!) dem verkleben der Marke angebracht wurde. Soweit erkennbar, handelt es sich hierbei um einen Eilbotenstempel einer Bahnpost oder eines "Durchgangspostamtes"

Viele Grüße
Uwe Seif.
 
zonen-andy Am: 11.06.2017 17:01:50 Gelesen: 29068# 23 @  
@ volkimal [#20]

Hallo Sammlerfreunde,

ich kann auch so einen Postkrieg-Brief wie volkimal zeigen.



Grüße Andreas
 
HWS-NRW Am: 11.06.2017 20:10:23 Gelesen: 29041# 24 @  
Aus meinem früheren Brandenburger-Tor-Exponat noch zwei weitere Belege:



MiNr 3037 25 Jahre Mauerbau FDC mit Retour-Zettel



MiNr 3037 25 Jahre Mauerbau BERLIN 5.8.86 n. Frankfurt-M., mehrzeiliger Aufkleber - Sendungen mit Vermerken politischen und religiösen Inhaltes ...- ausgeschlossen

Es gibt meines Wissens noch weitere Aufkleber für diesen Ersttagsbrief.

mit Sammlergruß
Werner
 
dietbeck Am: 12.06.2017 21:40:00 Gelesen: 29001# 25 @  
Hallo,

vielleicht hat der ein oder andere ja Lust noch etwas von den Farbnuancen auf der Postkriegswebseite zu zeigen:

http://www.postalwar.info/forum/viewtopic.php?f=3&t=47&sid=acc8cbe122c82a3ff839670c4acd0532

dietbeck
 
dietbeck Am: 09.02.2019 07:07:41 Gelesen: 21910# 26 @  
Hallo,

kann mir jemand sagen was der Stempel "10" auf dem Brief zu bedeuten hat. Dazu noch die Frage nach den beiden Ziffernfolgen auf der Rückseite, was ist deren Bedeutung ? Hat das irgendwas mit Bahnpost zu tun ?

Danke
dietbeck


 
alemannia Am: 09.02.2019 10:10:47 Gelesen: 21884# 27 @  
Hallo dietbeck,

bei der 10 auf der Vorderseite dürfte es sich um das Leitgebiet (ersten 2 Stellen) der 4-stelligen PLZ für Ost-Berlin handeln.

Vermutlich handelt es sich rückseitig um 2 Stempel, die im Zusammenhang mit der Bahnpost stehen. Der Dienstleiter der Bahnpost hatte gem. Dienstvorschrift dafür zu sorgen, dass alle Eilbriefsendungen mit dem Streckenstempel oder einem Stempel mit Zugnummer und Tagesdatum bedruckt werden.

Gruß
Guntram
 
dietbeck Am: 26.04.2019 18:26:15 Gelesen: 21893# 28 @  
Roter Tagesstempel ?

Hallo,

kann mir jemand sagen, was es mit dem roten Tagesstempel auf sich hat ? Ich dachte diese sind grundsätzlich schwarz.

Danke
dietbeck


 
jmh67 Am: 26.04.2019 21:21:49 Gelesen: 21833# 29 @  
Könnte ein Postfreistempel (gewesen) sein.

Sieht aus, als ob der Brief zurück zum Absender ging (was steht denn hinten drauf ?) und dann neu frankiert noch einmal auf die Reise geschickt wurde. Da ja Notopfermarken auf Briefe in die DDR nicht verwendet werden sollten, ging es wohl erst mit Briefmarken nach Hannover, dann zurück und schließlich mit Freistempel nach Gera, und weil die Vertriebenenmarke noch drauf war, wurde sie übermalt.

-jmh
 
dietbeck Am: 27.04.2019 06:35:34 Gelesen: 21777# 30 @  
@ jmh67 [#29]

Ja, diese Intepretation war mir schon klar, danke für die Bestätigung. Ist leider nur eine Briefvorderseite. Ich verstehe aber den roten Tagesstempel nicht, die sind doch schwarz. Und ein schwarzer Tagesstempel gleichen Datums ist ja auch, nebst Werbestempel, drauf. Der zweite rote Tagesstempel hat die Unterschiedungsbuchstaben "dx", der schwarze "du".

Zweiteren finde ich in auf stampX, ersteren nicht.
 
EdgarR Am: 27.04.2019 11:08:00 Gelesen: 21726# 31 @  
@ dietbeck [#30]

Hallo dietbeck!

Nochmal: Der rote Stempel ist kein "Tagesstempel" im Sinne von "Faust- oder Hammerstempel" - das ist ein Teil einer Kombination aus Ort und Datum anzeigendem rundem Stempelkopf und rechteckigem Wertstempel: ein sog. "Postfreistempel" ("Post...", weil auf dem Postamt geführt). So wie beispielsweise dieser aus etwas späterer Zeit:



Der steht als https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/214938 in der Stempeldatenbank.

Den Wertstempelteil könntest Du sehen, wenn er nicht schwarz übermalt wäre. Und dass es kein x-beliebiger Absenderfreistempel sein kann (wie es sie zu zig-hunderttausenden gab) siehst Du daran dass ein Unterscheidungsbuchstabe - in Deinem Fall ein "dx" unten, in meinem Beispiel oben ein "l" - vorhanden ist.

Phile Grüße
EdgarR
 
dietbeck Am: 27.04.2019 14:26:42 Gelesen: 21674# 32 @  
@ EdgarR [#31]

Danke. Da hast Du sicher Recht, an Postfreistempel bzw. Absenderfreistempel hatte ich gar nicht gedacht.

Was ich mich dann aber Frage ist, warum dieser aufgebracht wurde, denn der Brief war ja ordnungsgemäß mit einer 20 Pfennig-Marke frankiert. Also war doch ein Wertstempel im Sinne der Freimachung gar nicht notwendig.
 
JohannesM Am: 27.04.2019 22:12:45 Gelesen: 21607# 33 @  
@ dietbeck [#32]

das hat doch jmh67 in [#29] alles erläutert.

Beste Grüße
Eckhard
 
Cantus Am: 28.04.2019 02:03:22 Gelesen: 21584# 34 @  
@ dietbeck [#32]

Hallo dietbeck,

du stellt die falschen Fragen. Sinn des Briefes war doch, eine Adresse in der DDR zu erreichen. Erst nach Aufkleben der Marke und Absenden des Briefes wurde bemerkt, dass mit dieser Frankatur der Weg in die DDR versperrt war. Also hätte es einer weiteren anderen westdeutschen Briefmarke oder eben eines Freistempels bedurft, um den Brief so zu frankieren, dass die Frankatur von der DDR als rechtmäßig und ausreichend anerkannt wurde. So war das damals eben, dass manche Frankaturen den Oberen in der DDR nicht genehm waren und die entsprechend frankierten Poststücke in der DDR nicht zugestellt, sondern direkt dem Absender wieder zurückgeschickt wurden.

Viele Grüße
Ingo
 
dietbeck Am: 28.04.2019 09:39:37 Gelesen: 21546# 35 @  
@ jmh67 [#29]

Zunächst meine Entschuldigung ich hatte die Antwort nicht richtig gelesen, mein Fehler.

Beide Stempel, Tagesstempel und Postfreistempel Augsburg sind vom selben Tag (26.9.55). Sprich der Brief wurde nicht zwischendrin zurückgeschickt.

Ich glaube der Brief lief nach Hannover mit der Ursprungsempfängeradresse, erst dort wurde festgestellt, dass der Empfänger nicht (mehr) existent war und dieser wurde dann aber in Gera ermittelt. Vielleicht hat der benannte Professor ja sagen können, dass Johanna Schubert, die wohl dort logiert hatte, nun in der entsprechenden Adresse in Gera wohnhaft ist.

Dann ging das ganze über das Austauschpostamt Hannover 2, wo die Schwärzung durchgeführt wurde, natürlich in Kenntnis der Problem der beiden Marken in der DDR. Dies ist auch von anderen Belegen bekannt. Und dann ging der Brief in die DDR und kam auch ordnungsgemäß an.

Vielleicht liege ich ja falsch, denn mit der obigen Erklärung lässt sich der Postfreistempel nicht erklären.

@ Cantus

Vielleicht war es ja auch so, dass der Absender selbst am selben Tag noch seinen Irrtum bemerkt hat und die Gera-Adresse druafgeschrieben hat. Da nun klar war, dass der Brief in die DDR ging hat man nochmals mit Freistempel freigemacht, vielleicht in der Hoffnung, dass dann der Brief in der DDR unbeanstandet zugestellt wird. Dann hätte er aber auch nicht zwangsläufig über Hannover 2 gehen müssen.
 
jmh67 Am: 29.04.2019 10:01:58 Gelesen: 21458# 36 @  
Ich habe noch mal über dieses Stück nachgedacht.

Auf jeden Fall muss der Brief erst einmal von Augsburg nach Hannover gegangen sein. Die Adresse und die Korrektur sind von verschiedener Hand geschrieben, was eine Änderung von Absenderseite wenig wahrscheinlich macht, vermutlich geschah sie im Haushalt von Professor Tischendorf (der in den 1960ern und vielleicht schon eher Chefarzt am Städtischen Krankenhaus, heute Klinikum Nordstadt, war).

An den Absender zurückgegangen ist der Brief wohl nicht, da ein entsprechender Vermerk fehlt. Da habe ich mich in [#29] geirrt.

Wo und wann wurden die Briefmarken überhaupt gestempelt? Das lässt sich wegen der Schwärzung sicher schwierig feststellen. Der schwarze Augsburger Stempel sieht mit dem Wischer links und der ziemlich genau waagerechten Lage jedenfalls wie ein Maschinenstempel aus.

Musste die Sendung nachfrankiert werden? Soweit mir bekannt ist (das war ja alles vor meiner Zeit), sind missliebige Marken normalerweise erst auf DDR-Seite unkenntlich gemacht worden. Für die Bundespost war ja alles bezahlt und damit in Ordnung, und bei einer schnöden Nachsendung war eine Neufrankierung wohl nicht notwendig, in die DDR galt Inlandstarif, aber ohne Notopfer. Das mag freilich nicht jeder gewusst haben.

Klebt vielleicht eine Notopfermarke unter der Sondermarke? Oder wurde die Notopfermarke mit dem Freistempel entwertet und die Sondermarke später dazugeklebt? Oder hat jemand den Brief mit den Briefmarken aus Versehen erst durch die Freistempelmaschine geschickt und dann durch die "richtige" Stempelmaschine?

Fragen über Fragen.

-jmh
 
filunski Am: 29.04.2019 10:46:57 Gelesen: 21437# 37 @  
@ dietbeck [#28]
@ jmh67 [#36]

Hallo zusammen,

lösen kann ich das Rätsel auch nicht, aber vielleicht ein paar Dinge bestätigen. ;-)

Der rote Stempel ist wie schon bemerkt ganz sicher ein Postfreistempel. Der schwarze Augsburger Tagesstempel gehört ganz sicher zu einem Maschinenstempel (man sieht auch noch rechts vom Stempelkopf den Rand des Werbeklischees). Hier ein solcher mit Wellen als Entwerter, aus dem gleichen Jahr:



Auch sonst hat Jan-Martin (jmh) Recht, der Brief ging mit beiden Augsburger Stempeln versehen (Postfreistempel und Maschinenstempel) erst nach Hannover und wurde dann von dort nach Adresskorrektur nach Gera in die DDR geschickt. Dort wurde dann wie damals üblich, wegen der Vertriebenenmarke, die Schwärzung vorgenommen. Dies ist alles ziemlich eindeutig. Warum der Brief bei Aufgabe in Augsburg zweimal frei gemacht wurde lässt sich wohl so kaum mehr mit Sicherheit sagen.

Zusatz an dietbeck, ein besserer scan (300 dpi) wäre hilfreich und vielleicht kannst du den Brief mal mit 600 dpi scannen und dann über eine Vergrößerung mehr sehen was sich unter der Schwärzung eventuell noch erkennen lässt. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
dietbeck Am: 11.05.2019 13:48:37 Gelesen: 21236# 38 @  
@ dietbeck [#28]

Nochmal bezogen auf den Beleg in Beitrag [#28]:

Meine finale Interpretation im Link unten nachzulesen. Der Beleg ist in Hannover 2 geschwärzt worden, dazu gibt es mehrere bekannte Belege und ist auch im Postkriegkatalog von Burhop/Heijs als eigene Nummer hinterlegt. Ein Rätsel bleibt der Postfreistempel.

https://postkrieg.jimdo.com/1948-1960/vertreibung-10/belege/#215notopfer

Danke an alle für die Beiträge zur Klärung.

Dieter
 
volkimal Am: 20.08.2019 17:20:46 Gelesen: 20402# 39 @  
Hallo zusammen,

diesen Ersttagsumschlag mit den Marken zum "Kampf gegen die Apartheit" schickte der Absender am 12.07.1987 nach Lüchow-Dannenberg. Von dort wurde er zurückgeschickt und kam am 24.07. wieder in Karl-Marx-Stadt an.



Der Brief trägt einen Sondereinschreibezettel aus Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) zur Briefmarkenausstellung "Frieden und Kultur" im Jahr 1987. Es ist ein Einschreibe-Gebührenzettel für SbPÄ (Selbstbedienungspostämter) aus der DDR.



Weshalb der Brief zurückgeschickt wurde, erkennt man an dem zweiten Brief:





§ 13 Abs. 1 Nr. 3 der Postordnung vom 16.05.1963 besagt, dass Sendungen mit Vermerken politischen oder religiösen Inhalts auf der Aufschriftseite von der Postbeförderung ausgeschlossen sind. Hier der entsprechende Paragraph. Auch der FDC-Umschlag "Unbesiegbares Vietnam" im Beitrag [#11] wurde aus diesem Grund zurückgewiesen.

Viele Grüße
Volkmar
 
dietbeck Am: 21.08.2019 22:00:17 Gelesen: 20332# 40 @  
@ volkimal [#39]

Zwar abgelehnt wegen politischer Botschaften, aber kein Postkrieg. Denn die politischen Botschaften sind von privater Seite, sprich dem Postkunden und nicht von der Post selber aufgebracht worden.

Daher genügen diese Belege der Postkriegsdefinition nicht. Natürlich muss man dieser nicht folgen, denn eine Definition ist kein Gesetz. Aber was die Katalogisierung angeht sind solche Belege im Postkriegskatalog nicht erfasst, ich glaube auch nicht, dass Michel dies als Postkrieg aufnimmt bzw. aufgenommen hat.
 
volkimal Am: 22.08.2019 10:16:44 Gelesen: 20294# 41 @  
@ dietbeck [#40]

Hallo dietbeck,

du hast natürlich recht. Die beiden Briefe gehören nicht in einen Postkrieg-Katalog. Für mich ist es eher eine philatelistische (oder auch politische) Spielerei. Nur aufgrund des Aufklebers bzw. der Begründung passen sie gut zu diesem Thema. Bei diesem Brief von meinem Vater ist das anders. Er gehört eindeutig dazu:



Kannst Du mir sagen, was der Artikel 28 $ 1 der UPU genau besagt?

Viele Grüße
Volkmar
 
Altmerker Am: 22.08.2019 10:26:10 Gelesen: 20292# 42 @  
Um ein Beispiel zu geben, erlaubte Artikel 28 der Convention von Wien 1964 einem Mitglied, unter gewissen Bedingungen (Einfuhr- und Handelsverbot, gefährliche Güter, lebendige Tiere usw.) Sendungen nicht befördern zu müssen. Dieser Artikel, und zwar sein Absatz 1 (d.), wurde auch benutzt, Sendungen mit beanstandeten Postwertzeichen nicht zu befördern. Artikel 28 Absatz 1 (d) lautet:

"Verbote:

1. Die Versendung der nachstehend aufgeführten Gegenstände ist verboten:
Gegenstände, deren Einfuhr oder Umlauf im Bestimmungsland verboten ist..."
Ich denke, um die abgebildeten Pferde geht es nicht. Aber ob das Flugzeug so anstößig ist ...

http://www.postkrieg.info/content/upu.php
 
volkimal Am: 22.08.2019 13:59:50 Gelesen: 20265# 43 @  
@ Altmerker [#42]

Hallo Altmerker,

vielen Dank für die Erklärung. Die alte JU 52 ("Tante Ju") an sich ist natürlich nicht anstößig. Die Bundespost hatte allerdings ausgerechnet die Maschine mit der Nummer D-2201 abgebildet. Das war die Maschine, die Hitler 1932 bei seiner großen Wahlkampagne um das Reichspräsidentenamt benutzt hat. Daher wurde diese Marke im Ostblock abgelehnt. Hier ein entsprechender Zeitungsartikel:



Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 15.09.2019 22:10:16 Gelesen: 19744# 44 @  
Hallo zusammen,

aus meinem kürzlich erworbenen DDR-Fundus hier ein Beleg zum Postkrieg. Der Brief wurde am 3.12.1985 beim Postamt MÜNCHEN 4 nach DDR 5060 Erfurt gestartet. Zur Freimachung wurde die Marke "40 Jahre Eingliederung heimatvertriebener Deutscher " (MiNr.1265) verwendet.



Ganz offenkundig war das Vertriebenen-Thema für die DDR und wohl auch weitere Ostblockstaaten ein Rückweisungsgrund. Derartige originäre Hinweise fehlen aber auf diesem Briefumschlag. Lediglich der Aufkleber der Deutschen Bundespost gibt einen Hinweis.

Gott sei Dank sind diese Zeiten der postalischen Spezialitätenmachwerke vorbei.

Zum schönen Sonntagabend grüßt
Edwin
 
epem7081 Am: 12.03.2022 17:54:18 Gelesen: 9784# 45 @  
Hallo zusammen,

in einer kürzlich bei Ebay erworbenen Briefekiste, vermutlich aus Sammlernachlass, findet sich auch dieses interessante Dokument zum Postkrieg DDR/Bundesrepublik. Hier sind es keine geschwärzten Marken, sondern diverse Stempel und handschriftliche Anmerkungen, die auf die Behandlung durch verschiedene Stellen schliessen lassen. Eine spannende Spurensuche lässt sich daraus ableiten.




Der Brief wurde am 30.6.1986 vom Postamt FÜSSEN 1 / 8958 / e gestartet. Frankiert wurde mit der MiNr 1287 aus der Blockausgabe "Grundgedanken der Demokratie". Mit dem Motiv des Reichstagsgebäudes in Berlin war der Postweg an den Adressaten in DDR-0351 Langenwolmsdorf durch die DDR-Post blockiert. Diese Marke wurde, wie manche andere, in der DDR nicht akzeptiert. Somit wurde als Abwehrmassnahme die Ortsangabe durchgestrichen und der Brief mit dem Stempel "Zurück / Retour" versehen. Der Ort dieser Handlung ist mir ebenso unbekannt wie die Folgehandlung.




Von der Bundespost wurde zur Erläuterung der Rückweisung diese Erklärung rückseitig aufgestempelt: "Von der Bestimmungspostverwaltung zurückgesandt; Grund: ungerechtfertigte Beanstandung eines gültigen Postwertzeichens der DBP".

Nun stellte sich die Rücksendung des Briefes aber als höchst problematisch dar. Offenbar fehlte auf dem Brief jeglicher Absenderhinweis. So wurde am 4.7. (1986) postalischerseits handschriftlich vermerkt: "Absender nicht zu ermitteln". Da können nur echte Spürnasen bei der Post weiterhelfen; dies aber auch nur nach Brieföffnung und der Recherche beim Inhalt. So eine Massnahme gehört natürlich ordentlich dokumentiert. Weil so etwas nicht selten vorkommt, gibt es dazu auch einen passenden Textaufkleber, der seinen amtlichen Charakter signalisiert:

Deutsche Bundespost, Bundesadler und einer Kennung "911 551 000-5 / DA-NE Anh. 1 Beil.1" (wohl die zutreffende behördliche Grundlage). Die eigentliche Botschaft ist dabei: "Amtlich geöffnet zur Ermittlung des Empfangsberechtigten durch die Ermittlungsstelle für Briefsendungen der Deutschen Bundespost bei der Oberpostdirektion Frankfurt am Main". Von dieser Stelle stammt dann wohl auch der kleine Tagesstempel vom 7.7.1986 und schlussendlich die handschriftlich in rot eingetragene Adresse in 8958 Füssen/ Allgäu.

Allen Sammlern und Spurensuchern wünscht ein spannendes Wochenende.

mit freundlichen Grüßen
Edwin
 

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