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Thema: (?) (515) Zensurpostbelege
Das Thema hat 531 Beiträge:
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TomWolf_de Am: 20.07.2009 17:59:07 Gelesen: 596538# 182 @  
Ich bin mir ziemlich sicher, daß der Schweizer Stempel die falsch eingestellte Jahreszahl zeigt. Auf der Rückseite des Beleges kann man neben dem Mannheimer Stempel auch den Ankunftstempel aus Tübingen Stadt erkennen, auch wenn dieser nicht sauber abgeschlagen ist. Und in diesem Stempel meine ich ebenfalls die Jahreszahl "22" lesen zu können.

Gruß
Thomas
 
reichswolf Am: 22.07.2009 03:25:53 Gelesen: 596490# 183 @  
Ich möchte euch mal wieder einen Beleg mit Aachen-Bezug vorstellen, den ich heute erhalten habe und bei dem ich einige Fragen habe. Zunächst das offensichtliche:

Es handelt sich um einen eingeschriebenen Brief, der am 26.10.1916 in RHEINAU (Schweiz) aufgegeben wurde. Adressiert war er nach Brüssel, wo er laut rückseitigem Ankunftstempel am 28.10. ankam. Wie alle Post von und nach Belgien zu dieser Zeit lief der Brief über die Postüberwachungsstelle Aachen, wie der Zensurstempel Auslandstelle Aachen Freige- geben * zeigt. Dazu gehört meines Wissens auch der violette Stempel 39. Rechts oben der kleine Einkreiser ist ein belgischer Zustellerstempel.

Fraglich sind für mich die handschriftlichen Vermerke. Welche Bedeutung haben die 10und die 849? Das Wort in blau deute ich als Uccle, kann das jemand bestätigen?

Von einem netten Forumler habe ich das Porto aufgeschlüsselt bekommen, es waren je 25 Rappen für den Brief und die Einschreibegebühr. Die Michelnummern der Marken wären aber noch von Interesse für mich.



Beste Grüße,
Christoph
 
Postgeschichte Am: 22.07.2009 09:30:18 Gelesen: 596480# 184 @  
@ reichswolf [#183]

Hallo Christoph,

Deine Deutung hinsichtlich des Ortsname mit "Uccle" ist richtig. Die handschriftlich angegebene Zahl "849" ist die deutsche Einschreibnummer. Da es sich um einen ausländischen Einschreibebrief handelte, erfolgte bei Übergabe an die deutsche Postverwaltung eine Umarbeitung der Sendung. Dabei wurde die entsprechende Nummer der Anschreibelisten auf dem Brief angebracht. Es war also ein Ersatz für den Einschreibzettel der ausländischen Postverwaltung. Erst später wurde bei Übergabe der Einschreibebriefe ein eigener Einschreibzettel aufgebracht, was sich bis in die heutige Zeit fortgesetzt hat. Was die handschriftliche "10" angeht, kann ich Dir noch keine näheren Angaben machen.

Gruß
Manfred
 
HEFO58 Am: 22.07.2009 14:18:36 Gelesen: 596468# 185 @  
@ reichswolf [#183]

Hallo
Christoph

Der Tellknabe ist Michelnummer 113 Type III und der Tell hat die Michelnummer 120, da gibt es vier Farbtypen - a stumpfviolett - b rotviolett - c schwarzviolett - d rötlichviolett.

Gruß
Helmut
 
reichswolf Am: 22.07.2009 16:29:44 Gelesen: 596460# 186 @  
@ Postgeschichte [#184] und @ HEFO58 [#185]

Hallo Manfred und Helmut,

herzlichen Dank für eure Hilfe! Auf eine Einschreibenummer wäre ich nicht gekommen. Es fehlt mir noch einiges an Wissen, was die Behandlung besonderer Sendungsformen angeht.

Helmut, kannst du mir evtl. einen Scan der Seite(n) im Michel mailen, die sich mit dem Tellknaben beschäftigt?

Beste Grüße,
Christoph
 
Jürgen Witkowski Am: 27.08.2009 19:19:58 Gelesen: 595833# 187 @  
Aus der Zeit des 1. Weltkrieges stammt dieser Geschäftsbrief aus den USA in die Schweiz. Die Ganzsache ScottNr. U418 zu 5 Cent wurde aufgegeben in NEW YORK.N.Y. HUDSON TERM.STA. 2 MAY 9 1917 8.30 PM. Der Ankunftsstempel BASEL 2 BRF. + EXP. 4.VI.17.VII- zeugt davon, dass der Brief mit einer Beförderungsdauer von 26 Tagen für die damalige Zeit, selbst unter Berücksichtigung des Schiffstransits über den Atlantik, recht lange unterwegs war.

Er hat linksseitig eine Verschlussbanderole mit dem Eindruck CONTROLE POSTAL MILITAIRE und vorder- und Rückseitig je einen Zweiellipsenstempel OUVERT par l'AUTORITÉ MILITAIRE 202 und weiterhin noch einen roten Nummernstempel 16 und den handschriftlichen Eintrag 16 auf dem Verschlussstreifen.

Ich denke es wird sich bei dem Zweiellipsenstempel um einen französischen Zensurstempel handeln und bei dem Nummernstempel um die Zensorkennung.

- Wie mag der Leitweg von New York aus ausgesehen haben?
- Lief die Post über Cherbourg?
- Wie ging es von dort aus weiter nach Basel?
- War es üblich, Transitpost aus einem verbündeten Staat in das neutrale Ausland durch die Zensur laufen zu lassen?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Lars Boettger Am: 28.08.2009 08:48:20 Gelesen: 595817# 188 @  
@ Concordia CA [#187]

Hallo Jürgen,

Du hast recht, das ist ein französischer Zensurstempel und Verschlussstreifen. Leider ist meine Literatur eingelagert, sonst könnte ich Dir sagen, wo zensiert wurde. Und ja, das war durchaus üblich. Die Franzosen waren da nicht neugieriger als die Deutschen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
rostigeschiene (RIP) Am: 28.08.2009 13:29:15 Gelesen: 595797# 189 @  
Hallo

Hier ein Brief aus dem besetzten Belgien und gleich zweimal zensiert.



Schöne Grüße aus Bochum
Werner
 
Harald Zierock Am: 01.10.2009 17:15:52 Gelesen: 595221# 190 @  
Hier sind zwei Briefe die zu diesem Beitrag passen.

Harald




 
asmodeus Am: 01.10.2009 19:07:55 Gelesen: 595210# 191 @  
Paßt auch hier rein. Zensierte Kriegsgefangenenpost per Luftpost.


 
asmodeus Am: 01.10.2009 19:10:13 Gelesen: 595208# 192 @  
Marienefeldpost mit Tarnstempel und zensiert.


 
BD Am: 04.10.2009 15:29:26 Gelesen: 595137# 193 @  
Eine Postüberwachungsstelle Stuhm steht nicht im "Riemer", hat jemand dazu Informationen?

Beste Grüsse Bernd


 
reichswolf Am: 24.10.2009 23:30:00 Gelesen: 594761# 194 @  
Erwähnt habe ich den Stempel hier im Thread schon, gezeigt aber noch nicht:

Aachen Stadt P.K. zu befördern. Dieser Stempel der Inlandspostüberwachung während des Ersten Weltkrieges wurde auf Sendungen, die nur freigegeben, nicht aber einer tatsächlichen Prüfung unterzogen wurden, abgeschlagen. Hier zu sehen auf einer Feldpostskarte mit dem Maschinenstempel AACHEN * 1 V vom 26.05.1915, geschickt nach Frankfurt von einem Patienten des Luisenhospitales, das auch als Lazarett fungierte.

Wurde eine Sendung wirklich geprüft, erhielt sie einen Stempel wie ich ihn z.B. in Beitrag [#10] schon gezeigt habe.



Beste Grüße,
Christoph
 
Jürgen Witkowski Am: 27.10.2009 23:56:08 Gelesen: 594697# 195 @  
Die Kriegsgefangenen-Postkarte aus Mai 1944 lief zunächst durch die amerikanische Zensur, wie man an dem Stempel unten links erkennen kann. Welche Bedeutung der große runde Uhrzeitstempel des Gefangenenlagers hat, konnte ich bisher nicht ergründen.

In Deutschland angekommen lief die Karte über die Auslandsbriefprüfstelle in Berlin, zu erkennen am Buchstaben "b" im roten Zensurstempel. Da die damalige Reichshauptstadt durch die Kriegsereignisse schwer in Mitleidenschaft gezogen war, wurden Teile der ABP nach Hof ausgelagert. Es ist zu vermuten, dass die Karte dort geprüft wurde.

Die bläulichen Verfärbungen auf der Vorderseite und der dicke Pinselstrich auf der Rückseite weisen auf eine chemische Untersuchung auf "Geheimtinte" hin.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
ligneN Am: 28.10.2009 13:15:25 Gelesen: 594661# 196 @  
@ Concordia CA [#187]

Die Zensur von Überseepost via Frankreich in die Schweiz erfolgte üblicherweise in den Zensurstellen von Besancon oder Pontarlier (Grenzbahnhof in die Schweiz).

Gruß
ligneN
 
Carolina Pegleg Am: 29.10.2009 05:04:54 Gelesen: 594621# 197 @  
@ Concordia CA [#187]

Auch hier wieder ein Beweis, dass ich mit dem Lesen auf den philaseiten schlicht nicht mehr nachkomme. Kriegserklärung der USA an Deutschland erfolgte am 6. April 1917, an das Habsburger Reich erst am 7. Dezember 1917. Die ersten Zensurstellen eröffneten erst in November 1917. Wir hatten keine Pläne in der Schublade und nach der Kriegserklärung musste erst dafür eine Organisation geschaffen werden, bzw. dauerte es eine Zeit bevor die Zensur von Zivilpost später in 1917 zunächst einmal gesetzlich beschlossen wurde.

Der Brief vom 9. Mai 1917 in der Schweiz war daher in den USA (noch) nicht zensiert worden. Ich meine ich hätte auf dem Internet einmal eine französischsprachige Webseite gefunden, die eine Zuordnung der Nummern der ovalen Zensurstempel zu Orten hatte. Was ligneN schreibt ist aber bestimmt richtig. Ich suche einmal nach vergleichbaren Belegen. Vielleicht kann man so noch etwas Licht in die Sache bringen.
 
AfriKiwi Am: 02.11.2009 00:25:10 Gelesen: 594468# 198 @  
Hallo Leser,

hier wieder ein geplüderte Postkarte.

Drei Marken wurden abgelöst um zu zeigen daß es eine UPU Karte ist von 19.03.45.

Von wo reicht mein griechich nicht so weit, nach Ohio, USA.

Zensurstempel schon in Griechenland #220 und dann auch US Censor #6576.

Die leichte Rechnung hätte gar nicht drauf kommen sollen.

Deutlich waren die Pferden auf in dieser Karte nicht in der Küche ! ;)

Erich


 
Sammelfreak Am: 09.12.2009 10:09:12 Gelesen: 594012# 199 @  
Hallo zusammen,

möchte hier 2 Belege aus dem Bereich Zensurpost zeigen.

Ganzsache DR MiNr. 291

Zensurbeleg nach Brasilien



Zensurbeleg nach China in die Provinz Shantung



Beide Belege stammen aus meiner Sammlung Winterhilfswerk 1933-1945.

mfg

Martin
 
ligneN Am: 09.12.2009 13:31:22 Gelesen: 593987# 200 @  
@ Carolina Pegleg [#197]

Leider gibt es betr. Frankreich-Zensur weder für WKI noch WKII ein aktuelles und systematisches Handbuch.

Meine Weisheiten habe ich aus einem französischsprachigen Sammelwerk von Aufsätzen der 50er (!) bis 70er Jahre:

Deloste, C.: Histoire Postale et Militaire de la Deuxième Guerre Mondiale 1939-1945. Paris (editions image document) 1980.

Im Ggs. zum Titel wird dort auch über Stempel aus WKI berichtet. Der Autor teilt mit, daß in Frankreich die Stempel aus WKI teils gelagert und 1939 wieder hervorgeholt wurden.

Von dort stammen die Zuordnungen an Besancon und Pontarlier für Fernost-F-CH.

Über WKII gibt es immerhin die Slg. von Lafarge:

http://o.lafarge.free.fr/php/code_eng_fr01.php

***

Grundsätzlich gibt es für Übersee Auslandspost in die Schweiz via Frankreich die Anlaufhäfen:

Cherbourg, Rouen (Nordamerika, UK und via...) Bordeaux (Südamerika), Marseille (Mittelmeer, Asien, Afrika). Diese Aufstellung ist natürlich nicht vollständig, wg. bin kein Zensurspezialist.

Evtl. hat man zu einer bestimmten Zeit im Eingangshafen zensiert. Später? hat man die Zensur dann in den Grenzbahnhöfen (Ausgang) zensiert, möglicherweise um die Informationen zentral zu erfassen?

Gruß
ligneN
 
Harald Zierock Am: 11.12.2009 15:39:05 Gelesen: 593919# 201 @  
Hallo,

Meiner Meinung nach, ist das ein Zensur Brief; auf der Rückseite kann man "opened" erkennen.

Was sind das aber für Stempel auf der Rückseite, und was bedeutet die Zahl 2617?

Harald


 
Georgius Am: 20.12.2009 17:30:39 Gelesen: 593620# 202 @  
Dies mag vielleicht keine Zensurpost im engeren Sinne sein, aber dieser Eilbrief von Lüttich nach Brüssel lief sicher über die Zentrale Militärüberwachungsstelle in Lüttich, am 27.4.1916.



Die Rückseite zeigt den Ankunftsstempel "Brüssel 28.4.16 * 1 c und wurde vermutlich nicht geöffnet, möglicherweise durchleuchtet.

Welche Bedeutung hat der rote Stempel 27 ? Wer kann mir zur Bewertung etwas mehr sagen ?

Mein Sammelgebiet ist das nicht.

Viele Grüße
Dietrich
 
Jürgen Witkowski Am: 20.12.2009 18:37:32 Gelesen: 593605# 203 @  
@ Georgius [#202]

Dieser Ellipsenstempel ist der häufigste Zensurstempel von Lüttich. Im Handbuch des Westens von Heinrich Wasels wird die Verwendungszeit von 09.01.1915 - 27.12.1916 angegeben. Im Buch von Hamacher/Ludwig "Das Generalgouvernement in Belgien 1914-1918 - Die Überwachung des Postverkehrs für die Privat-, Geschäfts- und Dienstpost" lautet der Verwendungszeitraum 24.12.1914 - 19.04.1918. In beiden Werken wertet der Stempel wegen seiner Häufigkeit 2 Euro.

Den Zeilenstempel 27 kann ich auf Anhieb nicht zuordnen. Die Stempel der Zensoren, die in beiden Werken gezeigt werden, weichen von Deinem Exemplar ab. Die Auslandstelle Aachen hatte wohl zur fraglichen Zeit ähnliche Prüferstempel, aber das scheidet bei diesem Brief aus.

Die zweite Idee war, den Stempel als Eilbotenstempel anzusehen. Allerdings habe ich ihn bisher bei keinem anderen Eilbotenbeleg aus dem Generalgouvernement Belgien finden können.

Da der Brief sauber erhalten ist, würde ich ihn persönlich bei 3-5 Euro ansiedeln. Mit etwas Glück ist er auch in 1 Euro-Kisten zu finden.

Vielleicht hat Postgeschichte noch ergänzende Informationen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Postgeschichte Am: 20.12.2009 19:24:20 Gelesen: 593594# 204 @  
@ Concordia CA [#203]

Ich teile Deine Einschätzung des roten Stempels als Eilbotenstempel. Die Form (ohne Rahmen) und auch die rote Farbe deuten auf diese Verwendung hin. Einen Eilbotenbrief mit dem Versendungsweg "Lüttich-Brüssel" habe ich nicht. Auf anderen Eilbotenbriefen habe ich diesen Stempel nicht feststellen können.

@ Georgius [#202]

Die Rückseite zeigt den Ankunftsstempel "Brüssel 28.4.16 * 1 c und wurde vermutlich nicht geöffnet, möglicherweise durchleuchtet.

Die Briefe waren offen aufzuliefern.

Gruß
Manfred
 
Georgius Am: 20.12.2009 23:38:07 Gelesen: 593578# 205 @  
@ Concordia CA [#203]
@ Postgeschichte [#204]

Herzlichen Dank Euch beiden für die ausführlichen Informationen zu dem Eilbrief.

Mit besten Sammlergrüßen
Dietrich
 
asmodeus Am: 16.01.2010 22:38:38 Gelesen: 592897# 206 @  
Wer kann mir etwas zu den Zensurstempel schreiben? Werteinschätzung wäre auch schön.

Vielen Dank



 

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