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Thema: Philatelie in der Presse - Auktionen (Sammelbeitrag)
Richard Am: 11.03.2008 23:56:55 Gelesen: 133935# 1 @  
Briefmarken-Auktion in Wiesbaden: Neun Kreuzer bringen Millionen

Von Petra Mies

Frankfurter Rundschau (11.03.08) - Nach der Auktion ist vor der Auktion. Es ist also keineswegs so, dass die zwölf festen Mitarbeiter des Auktionshauses Heinrich Köhler sich zwischen den zwei oder drei Versteigerungen im Jahr langweilen. "Kein bisschen", sagt der 47 Jahre alte Geschäftsführer Dieter Michelson und lacht. "Denn wir sind stets auf der Suche nach neuen Stücken."

Heinrich Köhler hat einen großen Namen in der Welt der Philatelie. International spielen nur wenige Konkurrenten in der gleichen Liga. Und dass Deutschlands ältestes Auktionshaus ausgerechnet im Jahr seines hundertsten Bestehens quasi zum Geburtstag seine Rekord-Versteigerung feiern kann, passt natürlich bestens.

Den Sonderkatalog "Altdeutschland - Die Sammlung Algovius" ziert ein Viererblock gelber Neun-Kreuzer Briefmarken von Thurn und Taxis aus dem Jahr 1852, ungebraucht und ungestempelt wie sämtliche Stücke dieser Kollektion. Clou dabei: Just jenes Quartett hat auch Firmengründer Heinrich Köhler bei seiner ersten Auktion vor einem Jahrhundert in Paris versteigert. Michelson: "Und jetzt haben wir sie wieder zum Jubiläum, das finde ich toll."

Die Firma residierte zunächst in der Berliner Friedrichstraße. Nachdem Köhler Ende des Zweiten Weltkriegs gestorben war, verlegte seine Witwe Anna den Stammsitz vor sechzig Jahren nach Wiesbaden. Nach wechselvollen Zeiten übernahm 1970 mit Volker Parthen ein Mann die Firma, der sie an die Weltspitze zurückführte. Neben anderen großen Sammlungen konnte er über Jahre hinweg auch die "Altdeutschen Staaten", vom New Yorker John R. Boker jr. zusammengetragene Briefmarken-Schätze, versteigern. Gesamterlös damals: sechzig Millionen Mark.

Unter Bokers Stücken war auch ein Juwel, das den höchsten Preis erzielte, der bis dahin jemals für eine Briefmarke erzielt worden war: der legendäre "Baden Fehldruck", neun Kreuzer, Schwarz auf Grün. Er kam 1985 für 2,3 Millionen Mark unter den Hammer.

Seit sechs Jahren führt Michelson das älteste deutsche Briefmarken-Auktionshaus. Es ist hoch gesichert, versteht sich. Neben dem Versteigerungssaal, Besichtigungs- und Lagerräumen voller akribisch registrierter Kartons wie auch Alben gehört auch eine große philatelistische Bibliothek dazu. Überdies lagern 150 000 Karteikarten, Referenzen genannt, in den Schubladen. Auf ihnen sind alle Details über das jeweilige Postwertzeichen von seinem Wert über den Zustand bis hin zu seinem Werdegang verzeichnet. Etwa: Wie alt? Woher? Sind alle Zähne dran? Ist der Gummi, also die Rückseite der Marke, noch im Originalzustand oder nachgebessert? Gestempelt? Das und mehr ist akribisch aufgelistet.

Auch wenn es inzwischen bei der Industrie- und Handelskammer eine Berufs- und Ausbildungsbeschreibung für den Bürokaufmann mit Fachrichtung Philatelie gibt, beschreibt der Chef seine Mitarbeiter als Menschen, "die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben". Michelson, der auch Vorsitzender des Bundesverbandes deutscher Briefmarkenversteigerer ist, nimmt sich da nicht aus.

Aber auch wenn der Geschäftsführer schon als Junge Briefmarken ins Album steckte, die ihm sein viel reisender Vater mitbrachte, und selbst wenn er bis heute mit dem Schwerpunkt "Postgeschichte Irland" sammelt, sagt er: "Ich bin kein Briefmarken-Freak." Da gebe es noch besessenere Philatelisten im Hause Heinrich Köhler.

Und dennoch kann Michelson begeistert über die Briefmarke als Symbol moderner Kommunikation und meistens zackiges Sammelobjekt sprechen und schreiben. Verstaubtes Hobby verstockter Männer? Langweilig? "Kein bisschen", sagt Michelson und springt am seriösen schwarzen Schreibtisch in seinem Büro auf.

Komm, ich zeig dir meine Briefmarkensammlung... "Ja, warum denn nicht!", urteilt Michelson über den abgedroschen-schlüpfrigen Spruch. "Da gibt es sehr viel über Kulturen, Persönlichkeiten und die Historie der Kommunikation zu lernen." Er sinniert. "Königreiche kamen und gingen, Staatsgrenzen verschoben sich, Städte und Landstriche wechselten die Nationalität. Aber die Briefmarken blieben und erzählen uns heute unsere Geschichte."

Revolution der Kommunikation

Ohne Postverkehr hätte sich moderne Massenkommunikation nie entwickelt, betont Michelson. Er zeigt ein Bild der One Penny Black aus England, der ersten Briefmarke überhaupt, von 1840. "Briefmarken waren tatsächlich eine Revolution, denn nun wussten Absender sicher, dass ihre Briefe auch wirklich ankommen." Davor zahlte der Empfänger, und da sei immer unklar gewesen, ob dieser Lust und auch das Geld dazu hatte, eine Sendung anzunehmen.

Michelson, der im Wechsel mit zwei Kollegen die Versteigerungen als Auktionator leitet, empfängt einen spanischen Kunden. Parliert perfekt. Mehrsprachig zu sein, gehört zum Geschäft. Zwischen den Versteigerungen ist er oft auf Reisen, stets auf der Suche nach neuen Fundstücken - natürlich möglichst aus der Zeit der Briefmarken-Klassik bis 1900 oder der Semi-Klassik bis Ende des Zweiten Weltkrieges.

Den Fehldruck, die Rarität wollen Sammler haben, "weil das Seltene besonders wertvoll ist". Auch eine Audrey-Hepburn-Marke gehörte im vergangenen Jahr zu den Fundstücken, die bei Heinrich Köhler unter den Hammer kamen: "Der Käufer kriegte für 58 000 Euro den Zuschlag." Das sind die Geschichten, die Michelson freuen. Das Auktionshaus fungiert wie ein Agent, der Briefmarken und seltener auch Münzen oder Autographen für Verkäufer sichtet, bewertet, sie und ihre Geschichten ansprechend im Katalog präsentiert und schließlich per Versteigerung feilbietet. Der Verkäufer zahlt bis zu 25 Prozent des Zuschlags als Provision an Heinrich Köhler, der Käufer 18 Prozent.

Es geht Michelson jedoch nicht nur ums Geld. Als besondere Ehre betrachtet er es, dass sie vor zwei Jahren die Sammlung von Simon Wiesenthal in Wiesbaden versteigern konnten. Dass Tochter und Schwiegersohn des Holocaust-Überlebenden, der bis zu seinem Tod nie wieder nach Deutschland gekommen war, "unser Haus ausgewählt hat, war ein ganz großer Moment, eine menschlich großartige Geste der Versöhnung, die uns alle bewegt hat".

Wiesenthal habe gesammelt, weil er Schlafprobleme hatte und sein Arzt ihm empfohlen habe, sich ein Hobby zu suchen, statt Tabletten zu nehmen. "Sammeln bildet und entspannt", befindet Michelson. Und das Auktionshaus Heinrich Köhler kann zudem offenbar ziemlich gut davon leben.

(Quelle: http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/hessen/?sid=d45db18ffd801709206ca142bec4c8af&em_cnt=1302236)

Den Sonderkatalog "Altdeutschland - Die Sammlung Algovius" ziert ein Viererblock gelber Neun-Kreuzer Briefmarken von Thurn und Taxis aus dem Jahr 1852, ungebraucht und ungestempelt.


 
Richard Am: 15.03.2008 14:46:13 Gelesen: 133915# 2 @  
Spanische Briefmarken für 160.000 Euro versteigert

Frankfurter Rundschau / dpa, Wiesbaden (14.03.08) - Ein Zehnerblock von spanischen Ein-Reales- Briefmarken ist für 160.000 Euro auf einer Briefmarkenauktion in Wiesbaden versteigert worden.

Dies sei der Höhepunkt der mehrtägigen Auktion gewesen, die bisher 5,6 Millionen Euro an Erlösen eingebracht habe, sagte der Geschäftsführer des Auktionshauses, Dieter Michelson. Bis zum Abschluss am Samstag rechnete Michelson mit Einnahmen von bis zu acht Millionen Euro, was einem neuen Rekord für Deutschland entsprechen würde.

Als weiterer Höhepunkt wurden für 58.000 Euro zwei Briefmarkenbögen der Kriegsgefangenenpost aus dem japanischen Lager Bando verkauft, in dem im Ersten Weltkrieg deutsche Soldaten interniert waren. Beide Zuschläge gingen an amerikanische Sammler.

Die Versteigerung des Briefmarken-Auktionshauses Köhler, die seit Montag läuft, besteht aus rund 10.000 Einzellosen. Insgesamt erwarten die Veranstalter 5000 bis 6000 Besucher aus aller Welt.

(Quelle: http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/hessen/?sid=2aaa71a8ae5e5fbebf18c62dcbec01d7&em_cnt=1303955)
 
Richard Am: 22.03.2008 21:59:50 Gelesen: 133891# 3 @  
Köhler knackt Umsatzrekord - Bei der 332. Briefmarkenauktion werden 10,4 Millionen Euro gezahlt

Von Joachim Atzbach

Main-Rheiner (17.03.08) - Wenn man mit 10,4 Millionen Euro gerade die Umsatz-Rekordmarke geknackt hat, die eine Briefmarkenauktion in Deutschland jemals erzielen konnte, hat man natürlich allen Grund mit sich und der Welt zufrieden zu sein.

Und das ist Dieter Michelson, dem Geschäftsführer von Deutschlands ältestem Briefmarken Auktionshaus Heinrich Köhler anzuhören. "Ein Meilenstein für unser Haus", blickt er stolz auf die vergangene Auktionswoche zurück. Mit 9700 Losen zu einem Gesamtstartpreis von 7,8 Millionen Euro belegt die 332. Köhler-Auktion auch in dieser Hinsicht den Spitzenplatz der hundertjährigen Haus-Geschichte.

Für die weltweite Philatelistengemeinde war die Landeshauptstadt vergangene Woche also so etwas wie der Nabel, um den sich alles dreht. "Wir hatten unter den 3000 an der Auktion Beteiligten Bieter von Neuseeland bis Japan und den USA, aber auch viele aus dem lateinamerikanischen Raum, da dieser einen Schwerpunkt in der Frühjahrsauktion einnahm", resümiert Dieter Michelson.

Briefmarken sind immer ein Stück Zeitgeschichte. Und auch hier kann die Frühjahrs-Auktion 2008 besonderes vorweisen: Am 12. Juli 1840 sandte eine junge Bremerin ihrer in England als Au-pair arbeitenden Freundin einen Brief. Da zu jener Zeit in ihrer Heimatstadt, im Gegensatz zum Zielland England, Briefmarken noch unbekannt waren, musste der mit dem Transport beauftragte Schiffskapitän in London nachfrankieren. Womit der älteste bekannte, mit einer "One-Penny-Black"-Marke versehene deutsche Brief seine Adressatin erreichen konnte: auf dem Anwesen der Ur-,Ur-, Urgroßmutter von Lady Diana Spencer.

Der schwedisch-deutsche Philatelist Jakob von Uexküll, bekannt auch als Stifter des Alternativen Nobelpreises, steigerte vergangenen Samstag diesen post-historischen Urknall für 11000 Euro. Der Schätzpreis hatte ursprünglich bei 1000 Euro gelegen.

Den Auktions-Rekordpreis mit einem Zuschlag von 160000 Euro erzielte das Blockstück einer sehr seltenen Ein-Reales-Briefmarke mit dem spanischen Wappen aus dem Jahr 1854. Ein auf das spanisch-lateinamerikanische Sammelgebiet spezialisierter New Yorker war dafür extra nach Wiesbaden gereist.

(Quelle: http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=3204758)
 
Richard Am: 25.04.2008 11:46:04 Gelesen: 133824# 4 @  
Eine der wertvollsten Sammlungen der Welt

Gießener Allgemeine, Gießen / jri (22.04.08) - Ein Briefmarkensammler aus Gießen hat vor genau 100 Jahren neue Standards in der Geschichte der Philatelie gesetzt. Georg Kochs General-Sammlung »Deutschland und die Welt« wurde bei einer Auktion in Paris für die damals gewaltige Summe von etwa 320 000 Reichsmark versteigert - nach heutigem Ermessen weit über eine Million Euro.

Die Liebhaber von Postwertzeichen staunten nicht schlecht über die fantastischen Raritäten aus dem Besitz des Gießeners, die ihnen das Auktionshaus Gilbert & Köhler im Jahr 1908 in der französischen Hauptstadt im traditionsreichen Hotel Drouot präsentierte. Wie die AZ recherchierte, lebte Koch in einer Villa in der Ludwigstraße 61 in Gießen. Er war von Beruf Ingenieur und starb im Jahr 1925. Seine Sammlung gilt bis heute als eine der bedeutendsten Briefmarken-Kollektionen der Welt.

Zu Kochs ebenso imposanten wie wertvollen Briefmarken-Schätzen gehörten der legendäre Baden-Fehldruck »9 Kreuzer« schwarz auf grün (statt rosa), Bayerns berühmter Kehrdruckblock des »Schwarzen Einsers« oder Oldenburgs einzigartige ungebrauchte Einheiten. Alleine diese Oldenburger Marken wechselten bei einer späteren Auktion in den 80er-Jahren für 1,2 Millionen D-Mark den Besitzer. Es waren sechs Sechserbögen mit den Werten »Ein Viertel Groschen«, »Ein Drittel Groschen«, »Ein Halber Groschen«, »Ein Groschen«, »Zwei Groschen« und »Drei Groschen«. Die Briefmarkensammlung des Gießeners hatte einen derartig großen Umfang, dass der Original-Auktionskatalog aus dem Jahr 1908 103 Seiten stark ist. Bereits 1904 hatte Koch für seinen großartigen, elf Alben umfassenden Altdeutschland-Teil eine 22 Seiten dicke Beschreibung drucken lassen. In der Philatelistischen Bibliothek in Frankfurt können diese beiden historischen Dokumente eingesehen werden.

Wer war dieser Mann, der vor über 100 Jahren eine so wertvolle und bedeutende Sammlung aufbaute und der im Nachschlagewerk »Geschichte der Philatelie« von Carlrichard Brühl als »führender Sammler seiner Zeit in Deutschland« bezeichnet wird? Viel ist über Georg Koch nicht bekannt. Aus alten Gießener Einwohnerverzeichnissen im Stadtarchiv geht hervor, dass er im Jahr 1852 in Nieder-Weisel bei Butzbach geboren wurde. Koch muss offenbar schon vor dem Verkauf seiner Briefmarkensammlung sehr vermögend gewesen sein. »Er hat mutmaßlich selbst einen sechsstelligen Betrag investiert, um in den Besitz der Marken zu gelangen«, sagt Björn Rosenau, Experte für Postgeschichte und Regionalredakteur der Zeitschrift »Das Archiv«, die von der Deutschen Gesellschaft für Post- und Telekommunikationsgeschichte herausgegeben wird.

Köchin und Dienstmädchen im Haus

Dass Koch viel Geld besaß, zeigt auch die stattliche Villa in der Ludwigstraße, die der Ingenieur bereits im Jahr 1883 bauen ließ. Dort beschäftigte Koch sogar eine Köchin und ein Dienstmädchen für seine Familie mit sechs Kindern. Dies ist ebenfalls dem Stadtarchiv zu entnehmen. Kochs Frau Anna, geborene Foelling, zog nach dem Tod ihres Mannes zu ihrem ältesten Sohn Dr. Curt Koch, einem Frauenarzt, in die Westanlage 20. Dann verliert sich im Stadtarchiv die Spur der Familie. Die Koch-Villa in der Ludwigstraße, aus künstlerischen und städtebaulichen Gründen ein Kulturdenkmal, ist heute im Besitz einer Versicherungsgruppe. »Ich wüsste nicht, dass heute noch Nachkommen von Georg Koch in Gießen leben«, sagt Hans Köhler, langjähriger Vorsitzender des Briefmarkensammlervereins Gießen und ein intimer Kenner der Briefmarkenszene. Der über 80-jährige Senior sammelte seine ersten Marken bereits im Jahr 1936 - es waren Sondermarken der Olympischen Spielen in Berlin.

Bemerkenswert ist, dass Georg Koch seine wertvolle Sammlung in nur zehn Jahren zusammengetragen hat. Denn erst im Jahr 1897 trat der Gießener als Mitglied Nr. 1396 in den deutschen Philatelistenverband ein und begann seine »Jagd« auf die Marken, die er nach dem Prinzip »Vom Guten stets das Beste« auswählte. Dies geht aus den »Vertraulichen Korrespondenzblättern« hervor, einer Mitgliederzeitschrift der damaligen Briefmarkenvereine. Damals war das Angebot an Briefmarken zwar noch relativ »übersichtlich«, denn vor 100 Jahren gab es weltweit nur etwa 15 000 bis 17 000 unterschiedliche Postwertzeichen - ein winziger Bruchteil der heute vorhandenen Menge.

Die Sammlung »ex Georg Koch, Gießen« ist jedoch bis heute eine der edelsten Provenienzen in der Philatelie geblieben. Erst vor wenigen Wochen wurden erneut kleinere Stücke aus Kochs einstigem Besitz, darunter ein maisgelber Viererblock »9 Kreuzer«, bei einer Auktion in Wiesbaden unter den Hammer gebracht - und zwar von Deutschlands ältestem Briefmarken-Auktionshaus Heinrich Köhler, das schon 1908 in Paris die Koch-Sammlung versteigert hatte und das in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert. »Es ist schön zu sehen, wie gewisse Marken immer wieder zu uns zurückkommen, und zwar auch noch nach 100 Jahren«, freute sich Köhler-Geschäftsführer Dieter Michelson. Die Jubiläums-Auktion erbrachte übrigens einen Rekordumsatz von 10,4 Millionen Euro - den höchsten Betrag, der jemals auf einer Briefmarkenversteigerung in Deutschland erzielt wurde.

(Quelle: http://www.giessener-allgemeine.de/Home/Stadt/Uebersicht/Eine-der-wertvollsten-Sammlungen-der-Welt-_arid,33090_regid,1_puid,1_pageid,113.html)
 
Richard Am: 01.05.2008 22:37:22 Gelesen: 133795# 5 @  
Starker Markt: Spitzenpreise für spanische Briefmarken

Von Jan Billion

Die Welt (26.04.08) - Sucht man im Michel-Europa-Katalog nach der Spanien Nr. 27 y (Freimarke "Wappen mit Königskrone" auf dickem, bläulichem Papier aus dem Jahr 1854), dann fällt der beachtliche Preis von 7000 Euro für ein gestempeltes Exemplar ins Auge. Was müssen dann zehn Exemplare wert sein, die sich zusammen in einem wundervollen Zehnerblock, entwertet mit ovalen Gitterstempeln, befinden? 70 000, 100 000 oder noch mehr Euro? Da es sich bei diesem Stück um die größte bekannte Einheit dieser Marke handelt, konnte man davon ausgehen, dass es nicht bei der bloßen Addition bleiben wird.

Um eines der Titellose der 332. Köhler-Auktion vom 10. bis 15. März 2008, das mit 40 000 Euro startete, entbrannte allerdings ein so heftiger Bieterkampf, dass der Hammer erst bei 160 000 Euro fiel.

Es war der Auftakt für weitere Spitzenpreise. Eine Sammlung mit Probedrucken der französischen Napoleon-Ausgaben aus der Zeit von 1850 bis 1865 kletterte von 8000 auf 28 000 Euro. Traditionell stark zeigten sich auch asiatische Gebiete. Zwei seltene, komplett erhaltene Markenbogen aus dem Kriegsgefangenenlager Bando in Japan gingen für 58 000 (20 000) Euro an einen Telefonbieter. Ein Brief mit zwei Werten der japanischen Kirschblüten-Ausgabe von 1874, frankiert mit der 1 und 20 Sen und nach Torgau in Sachsen adressiert, sprang von 10 000 auf 23 000 Euro. Ein ungestempeltes Blockstück mit sechs Oldenburg-Briefmarken zu 1/3 Silbergroschen aus dem Jahr 1852 erzielte stolze 43 000 (15 000) Euro. Die seltene Einheit zierte in der Vergangenheit die Sammlung des rumänischen Königs Carol II.

Der Markt für seltene Sammlerbriefmarken ist ausgesprochen stark und offenbar nicht von der Finanzkrise beeinträchtigt. Das bescherte der Firma Heinrich Köhler, genau 100 Jahre nach der ersten Versteigerung, einen Umsatz von 10,4 Millionen Euro - ein Rekord!

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article1939724/Starker_Markt_Spitzenpreise_fr_spanische_Briefmarken.html)
 
Richard Am: 03.06.2008 08:44:35 Gelesen: 133740# 6 @  
Ein-Dollarschein mit deutschen Briefmarken

Die Welt (31.05.08) - Zu den beliebtesten philatelistischen Sammelgebieten gehört die Zeppelinpost. Als solche werden Belege bezeichnet, die mit einem Luftschiff befördert wurden. Schon vor dem Ersten Weltkrieg gab es in Deutschland Fahrten mit Zeppelinen, bei denen auch Post mitgenommen wurde. Die Blütezeit begann mit der Aufnahme der Nord- und später Südamerikafahrten des LZ 127 "Graf Zeppelin" 1928 und endete mit der Hindenburg-Katastrophe 1937 in Lakehurst. Allein zwischen 1928 und 1939 führten deutsche Zeppeline insgesamt 631 Fahrten durch, von denen es zahlreiche Besonderheiten wie Abwurf-, Mitläufer- und Vertragsstaatenpost gibt. Gesammelt werden Belege sowie die deutschen und ausländischen Sondermarken. Die Sammelgebiet Zeppelinpost erweist sich seit Jahren nicht nur als wertstabil, sondern überrascht immer wieder mit Preissteigerungen.

So war es auch auf der 333. Köhler-Auktion am 21. Mai, wo in Zusammenarbeit mit den amerikanischen Versteigerungshäusern Harmer und Nutmeg die Gerhard-Wolff-Sammlung unter den Hammer kam - das Lebenswerk eines Enthusiasten. Von 10 000 auf 16 500 Euro steigerte ein Rundflugbrief Europa-Amerika-Europa 1930 mit der amerikanischen Sondermarkenserie vom Ersttag (Sieger-Nr. 64 DII). 11 500 (7000) Euro spielte der finnische Fehldruck "1830" im waagerechten Paar auf am 24. September 1930 aufgegebenem Zeppelinbeleg von Helsinki nach Friedrichshafen ein (Sieger-Nr. 89 D). Hoch bezahlt wurden sogenannte Kombinationsbelege, also solche, die mit Zeppelin und Katapultpost befördert wurden. Von 600 auf 3300 Euro sprang ein Brief zur Islandfahrt 1931, der zuvor mit Katapultpost von der Europa/ Southampton flog (Sieger-Nr. 113). Gerne genommen wurden auch Kuriositäten wie ein Ein-Dollar-Schein mit den deutschen Zeppelinmarken zu 1, 2 und 4 RM ohne Aufdruck, von der Polarfahrt 1931. Ein Liebhaber zahlte dafür 3200 (300) Euro. Umkämpft war Vertragsstaatenpost.

Von insgesamt 533 Losen blieben nur wenige unbeboten.

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article2052472/Ein-Dollarschein_mit_deutschen_Briefmarken.html)
 
Richard Am: 04.07.2008 11:26:38 Gelesen: 133675# 7 @  
Dalai Lama-Marke fast so rar wie Blaue Mauritius

OÖ Nachrichten apa/nachrichten.at, Düsseldorf (16.06.08) - Sie ist fast so rar wie die Blaue Mauritius: Eine Briefmarke mit dem Konterfei des Dalai Lama (72) wird am Donnerstag in Düsseldorf versteigert. Die Österreichische Post hatte das Motiv zum 70. Geburtstag des geistlichen Oberhaupts der Tibeter im Jahr 2005 entworfen, dann aber nicht auf den Markt gebracht. Weltweit soll es nur 30 Stück davon geben. Die Marke habe einen Startpreis von 4.000 Euro.

„Es gab nur wenige Probedrucke per Handabzug, weil eine neue Farbe getestet wurde“, sagte ein Sprecher der Post am Dienstag der Deutschen Presseagentur DPA und bestätigte einige Angaben des Düsseldorfer Auktionshauses Felzmann. Laut Auktionator gibt es weltweit 30 dieser Drucke, davon würden 20 in der Fachwelt als unverkäuflich gelten. „Noch nie zuvor ist eine dieser Dalai-Lama-Briefmarken öffentlich angeboten worden“, betonte das Auktionshaus.

Verhinderten chinesische Interventionen den Druck?

In Österreich war damals von chinesischen Interventionen die Rede gewesen. Eine im Jahr 2005 von einem Bürgerrechts-Aktivisten in Auftrag gegebene sogenannte personalisierte Briefmarke mit dem Sujet des tibetischen Oberhaupts war ebenfalls nicht produziert worden.

Die Post wies Vermutungen zurück, wonach politischer Druck aus China das Erscheinen des Postwertzeichens verhindert habe und deswegen eine Millionen-Auflage eingestampft worden sei. „Wir bringen jedes Jahr 35 bis 45 Marken heraus. Es werden viele Motive geprüft und dann nicht weiterverfolgt“, sagte der Sprecher.

Hepburn-Marken brachten 53.000 und 135.000 Euro

Dasselbe Düsseldorfer Auktionshaus hatte 2005 und 2006 zwei Exemplare der „Hepburn-Marke“ versteigert, die einen Zuschlag bei 53.000 Euro und 135.000 Euro erbrachten. Das Porträt Audrey Hepburns sollte 2001 auf deutschen Briefmarken erscheinen, die nach Einsprüchen von Erben der Schauspielerin dann doch nicht herauskamen.

(Quelle: http://www.nachrichten.at/weltspiegel/696544?PHPSESSID=78080fe3673d342cc11b2d09d9c02464)
 
Holger Am: 04.07.2008 12:23:11 Gelesen: 133673# 8 @  
Seltene Dalai-Lama-Briefmarke versteigert

Düsseldorf (AP) Eine seltene Briefmarke mit dem Konterfei des Dalai Lamas ist am Donnerstag in Düsseldorf versteigert worden und für einen überraschend niedrigen Preis an einen Sammler gegangen. Das siegreiche Gebot lag mit 4.500 Euro nur 500 Euro über dem Startpreis, wie das Auktionshaus Felzmann berichtete. «Für uns ist es überraschend, für den Käufer ein Glücksfall», sagte ein Sprecher.

Die Marke sei einst von der österreichischen Post entworfen worden, dann aber niemals an die Schalter gelangt, sagte der Sprecher. Weltweit gebe es höchstens 30 Exemplare in drei Bögen, von denen der größte Teil jedoch wohl nie verkauft werde.

Im Gegensatz zu der Dalai-Lama-Marke erzielte eine vorher versteigerte Sammlung von Olympia-Marken aus den Jahren 1896 bis 1930 einen überraschend hohen Preis. Das Höchstgebot für die drei Alben lag bei 92.000 Euro.

(Quelle: http://de.news.yahoo.com/ap/20080612/ten-seltene-dalai-lama-briefmarke-verste-45cd332.html)

Ein Bild der Marke gibt es hier: http://sol.20-cent.de/_/tools/picview.html?_CMELEM=617364

Auch dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem Thema: http://www.derwesten.de/nachrichten/panorama/2008/6/12/news-55189909/detail.html

Gruß
Holger
 
Richard Am: 05.07.2008 11:29:41 Gelesen: 133654# 9 @  
Gärtner-Auktion: Asiatische Philatelie liegt im Trend

Die Welt (14.06.08) - Die Seychellen gelten als traumhaftes Reiseziel. Aber nur die wenigsten wissen, dass der Inselstaat im Indischen Ozean auch postgeschichtlich einige Schätze birgt. Die Post auf den Seychellen nahm offiziell erst am 11. Dezember 1861 ihren Dienst auf. Davor konnte man aber schon Briefmarken von Indien und Mauritius kaufen, um damit Briefe zu frankieren und Schiffen mitzugeben, die diese beiden Destinationen anliefen. Christoph Gärtner offerierte auf seiner 7. Auktion vom 28. bis 30. Mai einen Brief von den Seychellen mit indischen Marken, der am 12. März 1861 aufgegeben wurde. Auch wenn die Steigerung von 10 000 auf 10 500 Euro nicht wirklich aufregend anmutet: Es ist eine Menge Geld für einen ziemlich unscheinbaren Brief, den nur der Kenner richtig einordnen kann. Zugleich belegt er den weiterhin ungebrochenen Trend zur asiatischen Philatelie, der sich bei Gärtner nicht nur im angebotenen Material widerspiegelte, sondern auch in der Teilnahme vieler Käufer aus Asien.

Eine dekorative Karte vom Erstflug Allahabad 18. Februar 1911 mit Unterschrift des Piloten zog von 400 auf 1700 Euro. Eine seltene Benutzung indischer Marken außerhalb des Landes, nämlich 1856 von Singapur nach Bombay, brachte 4400 (1500) Euro. Besonders gefragt waren auch japanische Besetzungsausgaben des Zweiten Weltkrieges. Preissprünge verbuchten zudem Vietnam und Indochina im Sammlungs-Teil.

Eine ähnliche Verknüpfung von Angebot und Nachfrage stellt man immer wieder bei den ehemaligen osteuropäischen Ländern fest. Mehrere Telefonbieter trieben eine sechsbändige Sammlung Russland 1857/1992 von 5500 auf 28 000 Euro. Afrika kommt auch stark: Vom Umfang her gigantische Anlegerbestände mit Marken von Ruanda und Zaire kletterten von 127 000 auf 205 000 Euro.

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article2102487/Gaertner-Auktion_Asiatische_Philatelie_liegt_im_Trend.html)
 
Richard Am: 05.07.2008 12:51:19 Gelesen: 133649# 10 @  
"Gscheidle"-Marke: Lange Jagd nach seltenem Stück

Die Welt (07.06.08) - Am 16. Dezember 1982 schickte Elisabeth Gscheidle, die Gattin des ehemaligen Bundespostministers, einen Brief los. Das wäre keine Erwähnung wert, wenn sie für die Frankatur nicht eine Briefmarke benutzt hätte, die nie erschienen ist.

Zu den Olympischen Sommerspielen 1980 sollte es eine bundesdeutsche Sonder-Zuschlagsmarke zu 60+30 Pfennig mit der Olympia-Fahne geben. Nach dem Boykott-Beschluss des NOK wurde die bereits gedruckte Auflage eingestampft. Neben den Archivexemplaren entgingen lediglich drei Bogen zu 50 Stück der Vernichtung, die Kurt Gscheidle in seiner Funktion als Postminister erhalten hatte. Nach seinem Ausscheiden aus dem Kabinett am 28. April 1982 gelangten sie in den Besitz der Familie und wurden von seiner Ehefrau und dem in München lebenden Sohn zur Frankatur verwendet. Im Laufe der Jahre sind rund zwei Dutzend Exemplare der Bund Michel-Nr. XIII aufgetaucht. Nur drei befinden sich auf Ganzstücken - eine auf einer Postkarte und zwei auf Brief. Für den Brief erzielte Joachim Erhardt in Stuttgart auf der 102. Versteigerung des Württembergischen Auktionshauses am 25. und 26. April einen Zuschlag von 82 000 (50 000) Euro von einem ausländischer Sammler. Dieser hatte auf der 100. Auktion von Erhardt vergeblich versucht, die Postkarte zu bekommen. Sie brachte damals 67 000 (30 000) Euro.

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article2076322/Gscheidle-Marke_Lange_Jagd_nach_seltenem_Stueck.html)
 
Richard Am: 08.09.2008 19:37:57 Gelesen: 133527# 11 @  
Geflogene Unikate unterm Hammer: Wie der Auktionator Johannes E. Palmer zum Spezialisten für Luftpost wurde

Von Oliver Heider

HZ-Online.de (05.09.08) - "Die Briefmarke flüstert, der Brief dagegen erzählt": In Pfaffenhofen bei Neu-Ulm hat sich der Auktionator Johannes E. Palmer auf Luftpost spezialisiert - und bringt Sammler aus aller Welt zusammen.

Johannes E. Palmer sitzt an einem massiven Holzschreibtisch in seinem "begehbaren Tresor", wie er sein Büro nennt. Im Untergeschoss seines Hauses im Pfaffenhofener Ortsteil Biberberg (Landkreis Neu-Ulm) hat er sich sein Arbeitszimmer eingerichtet. Mit den höchsten Sicherheitsvorkehrungen: Stahlgitter vor den Fenstern, Alarmanlage, Bewegungsmelder, tonnenschwere Stahltür. Das ist kein Wunder, denn in den Aktenschränken in diesem Büro schlummern kleine Schätze.

Der 44-jährige Palmer ist Auktionator und hat sich auf Luftpost, auch Aerophilatelie genannt, spezialisiert: Briefe, Karten oder Postmarken, die mit verschiedenen Fluggeräten befördert wurden - etwa per Zeppelin, Gas- und Heißluftballon, Katapultflugzeug oder gar Rakete. "Hochgradig spannend", findet das Palmer. Größtenteils handele es sich um Unikate. Dementsprechend hoch könne der Zuschlagspreis klettern. So hätten manche Kunden in der Vergangenheit bis zu 44 000 Euro bei einzelnen Auktionen für ihr kostspieliges Hobby ausgegeben.

Und Palmer profitiert von dieser besonderen Leidenschaft - durch die Provision, die er von den Käufern und Verkäufern erhält. Prinzipiell können Sammler bei ihm per Post, Fax, Internet und am Telefon mitbieten - oder aber persönlich erscheinen. Insgesamt, so erzählt der Auktionator, habe er rund 3000 Kunden. "Das Internet war ein großer Segen für mich." Nur so könne er Sammler aus aller Welt an einen Tisch bringen. Ob Japan, USA oder Spanien: Etwa ein Drittel von ihnen kommt aus dem Ausland. Zu den deutschen Käufern zählen unter anderem so renommierte Einrichtungen wie das Deutsche Museum in München, das Postmuseum in Berlin oder das Zeppelinmuseum in Friedrichshafen. Angefangen hatte für Palmer alles mit seiner Leidenschaft für Briefmarken.

Als Bub habe er von seiner Großmutter die Zigarrenkiste ihres Mannes, seines Großvaters, bekommen. Darin fand er dessen Briefmarkensammlung - wohlsortiert. Und die baute er aus, Stück für Stück. Da seine Oma zweimal im Jahr als Ausstellerin die internationalen Konsumgütermessen in Frankfurt am Main besuchte, entdeckte er rasch ein Preisgefälle zwischen der hessischen Metropole und Ulm. "Wegen der niedrigeren Preise habe ich meine Sammlung in Frankfurt erweitert." Die Löhne aus seinen Ferienjobs kamen da gerade recht - und wurden umgehend investiert.

Doch eines Tages hatte seine Großmutter eine Karte eines Geschäftspartners bekommen. Dieser Weihnachtsgruß via Ballonpost wiederholte sich jährlich, Palmers Sammelleidenschaft war dadurch geweckt. "Die Briefmarke flüstert, der Brief dagegen erzählt." So erklärt er heute seinen Wechsel zum Luftpost-Sammeln. Ein "absolutes Juwel" aus seiner eigenen Sammlung verdeutlicht dies: eine Postkarte, aufgegeben am 8. Oktober 1933 auf dem Transatlantik-Dampfer "Bremen". Unterwegs war sie von New York zurück in die Heimat, nach Bremerhaven. "Kein Luftpost-Pionier, kein Sammler, sondern ein ganz normaler Passagier hat das Prachtstück an Bord aufgegeben", erklärt Palmer und fügt hinzu: "Dieser Beleg ist daher nicht zu toppen." Auch der vielen farbenfrohen Marken und Stempel wegen. Außer an Bord des Schiffes seien solche Postkarten nirgendwo verkauft worden. Adressiert waren die Luftpost-Grüße an einen Fritz Groger in Altona.

Palmer nimmt die Karte in die Hand und liest die handgeschriebenen Zeilen: "Ihr Lieben, nun ist die schöne Fahrt vorbei. Am Dienstag kommen wir in Bremerhaven an. Hamburg unmöglich. Vielleicht im November oder Februar." Was damit wohl gemeint war? Ein Kurzbesuch nach der Reise vielleicht? Palmer grübelt, kann sich keinen Reim darauf machen. Weiter heißt es in blauer Tinte: "Das abgebildete Flugzeug sendet Euch diese Karte." Palmer dreht die Karte um. Zu sehen ist ein waghalsiges Manöver. "Die Katapultstarts waren eine fliegerische Meisterleistung", urteilt Palmer. Immerhin hätten die Piloten nur einen Versuch gehabt. Damals, vom Ende der 20er Jahre an, wurden Flugzeuge von einem Schiff in die Luft geschleudert - per Katapult. Um die Beförderungsdauer zu verkürzen. Schließlich waren große Dampfer wie "die Bremen" seinerzeit das gängige Vehikel für den Post-Transport über den Atlantik, brauchten aber mehrere Tage für ihre Fahrt über den großen Teich.

Palmer ist voll in seinem Element, wenn er von den historisch bedeutsamen Belegen schwärmt. Er geht zu seinen penibel geordneten Aktenschränken und öffnet eine der vielen Schubladen. "Ich bin ein sehr strukturierter Mensch", erzählt er und heftet die frisch eingelieferten Exemplare ab. Gemeinsam mit einem Experten aus Potsdam habe er selbst ein elektronisches Datenverarbeitungssystem entwickelt. Es sei perfekt auf sein Auktionsgeschäft zugeschnitten, um den organisatorischen Aufwand auf ein Minimum zu reduzieren. Nur so bleibe auch noch Zeit für die Familie und Freizeit. Immerhin betreibt er sein Auktionshaus nebenberuflich.

Der Auktionator selbst hat sich, im Lauf der Jahre, eine beachtliche Sammlung aufgebaut. Sein Hauptaugenmerk gilt der Ballonpost, genauer gesagt: Poststücken, die mit Gas- und nicht mit Heißluftballonen befördert wurden. Bei so viel Sammelleidenschaft war es für ihn indes nur eine Frage der Zeit, bis er mit seinem eigenen Auktionshaus an den Start ging. Seine erste Versteigerung veranstaltete Palmer am 23. Oktober 1993, nachdem wenige Jahre zuvor die einzigen beiden Anbieter von Luftpost-Auktionen in Deutschland, aus Frankfurt und Stuttgart, aufgeben mussten. "In diese Lücke bin ich gesprungen", sagt er, muss aber zugleich gestehen: "In Bezug auf das Timing habe ich einfach auch Glück gehabt." Seriosität und Vertrauen sind laut Palmer das A und O im Auktionsgeschäft. "Ohne das geht es nicht."

Fast immer schickten Einlieferer ihre Exemplare per Post zu ihm - und vertrauten ihm blind. Objektive Marktpreise gebe es dabei nicht. Nicht selten lege er daher den Ausrufpreis, also den Startpreis, fest, erklärt der belesene Luftpost-Experte. Dabei treiben ihn nicht nur die Verdienstmöglichkeiten an. "Es tut gut, als anerkannter Experte befragt zu werden", erklärt Palmer. Auch der vielfältige Kontakt zu den Menschen aus aller Welt sei spannend. "Ich reise gerne und kann daher meine Städtetrips mit Kundenbesuchen verbinden."

Interessante, aber auch traurige Situationen erlebe er dabei - vom Besuch höchster gesellschaftlicher Kreise, über ganz einfach gestrickte Menschen bis hin zu einsamen Witwen, die Sammlungen ihrer verstorbenen Männer verkaufen wollten. Es sei enorm aufschlussreich, meint Palmer, Menschen in ihren Häusern oder Wohnungen zu besuchen. In seinen eigenen vier Wänden hat der Auktionator an diesem Tag seine Arbeit beendet. Alle neu angekommenen Luftpost-Belege hat er in Folien gepackt, beschriftet und am rechten Fleck abgeheftet. Bis zu der kommenden Versteigerung Mitte Oktober, in der Ballon- und Raketenpost unter seinen Hammer kommt, werden noch einige Unikate hinzukommen. Palmer schaltet seinen Laptop aus, dreht das Licht ab und schließt die tonnenschwere Stahltür hinter sich.

(Quelle: http://www.hz-online.de/index.php?mode=full&cat=16&open=&open_u=&minDate=&s_id=cdc59c851f136446d3a9d78fb9e5e20a&ident=&id=433106)

Ein Los der Palmer Auktion:


 
Richard Am: 15.09.2008 08:18:41 Gelesen: 133494# 12 @  
Wertvollste Briefmarke wird versteigert

ORF.at (14.09.08) - Wichtiges Datum für Sammler kostbarer Schätze: Österreichs wertvollste Briefmarke kommt am Freitag im Dorotheum unter den Hammer. Der "Zinnober-Merkur", wird zum Rufpreis von 22.000 Euro feilgeboten.

Für Versand von Zeitungen

Ausgewählte Raritäten des Philatelie-Sektors kommen am 19. September im Dorotheum zur Versteigerung. Highlight der Auktion ist der "Zinnober-Merkur".

"Merkure" sind Marken aus den Jahren 1851 bis 1856, die laut Dorotheum ausschließlich für den Versand von Zeitungen verwendet wurden.

Sie sind in den Farben Blau, Gelb, Rosa sowie in der wertvollsten und seltensten Farbe Zinnober in der Auktion zu finden. Das vorliegende Stück sei ein Angebot für den Spitzensammler in außergewöhnlich tiefer Farbe, so das Auktionshaus.

Raffinesse einer Fälschung

Weiters kommt ein Brief mit einer gefälschten Marke sowie einem bereits früher verwendeten Postwertzeichen unter dem Hammer. Die Sendung wurde 1858 nach Padova geschickt und die Post dabei zweifach betrogen: Die 15-Centesimi-Marke wurde von einer früheren Unterlage entfernt und mit fremdem Leim erneut aufgeklebt - und die auf dem Poststück ebenfalls befindliche 30-Centesimi-Marke ist eine Postfälschung. Der Rufpreis für diesen wohl einzigartigen Brief beträgt 12.000 Euro.

Motivsammlungen und Postkarten

Weitere Raritäten sind aus den altitalienischen Staaten ein Probedruck der Parma 3 P, 15 Centesimi aus 1855 zum Rufpreis von 8.000 Euro, aus den altdeutschen Staaten die Sachsen Nr. 1 a für Zeitungsversand, drei Pfennige in schöner Farbe (2.000 Euro) und ein Vierzehnerblock mit Abstempelung der Österreich 1-Kreuzer-Marke aus 1854 (4.800 Euro).

Auch schöne Motivsammlungen "Olympische Spiele" oder Postkarten der Wiener Werkstätte werden versteigert.

(Quelle: http://wien.orf.at/stories/307500/)


 
Richard Am: 17.09.2008 23:47:12 Gelesen: 133460# 13 @  
Briefmarken aus der Gross-Sammlung

Von Oliver Karthaus am 15. September 2008 in Luxus-Auktionen geschrieben.

William H. Gross Collection

Wall Street Vermögensverwalter Bill Gross verkauft erneut einen Teil seiner umfangreichen Briefmarkensammlung in einer öffentlichen Auktion, die Schätzungen zufolge über $1.25 Millionen US-Dollar (umgerechnet über 880.000 Euro) einbringen soll. Sämtliche Erlöse aus dem Verkauf seiner Briefmarken aus dem British Empire sollen in das Millennium Villages Projekt am Eart Institut der Columbia University von Sue und Bill Gross einfließen. Es ist schon das dritte Mal, dass Gross einen Teil seiner Sammlung zum Verkauf bzw. in einer Auktion anbietet, um für wohltätige Zwecke Geld zu sammeln. Das Millenium Villages Projekt ist zum zweiten Mal der Empfänger des Erlöses. Bei dieser Auktion sollen 138 Briefmarken versteigert werden: seltene und einzigartige Marken aus der ganzen Welt des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Dabei sind auch Raritäten aus Australien, Gibraltar, Indien, Malta, Mauritius, Zypern oder dem Kap der Guten Hoffnung und den Westindischen Inseln. Die von den Spink Shreves Galleries ausgerichtete Auktion findet am 3. Oktober in New York City statt, eine Vorab-Ausstellung der historischen Briefmarken soll es sowohl in London als auch in New York geben.

(Quelle: http://www.luxusblogger.de/2008/09/15/auktion-briefmarken-aus-der-gross-sammlung-1140.html


 
Richard Am: 01.10.2008 23:48:19 Gelesen: 133372# 14 @  
Versteigerung von Briefmarken und Schriftstücken bringt fünf Millionen Euro - Russe zieht großes Los

Main-Rheiner / chm, Wiesbaden (01.10.08) - Mehrere Hundert Sammler zog es in die Auktionsräume der Firma Heinrich Köhler, deren 334. Versteigerung von ganzen Briefmarkensammlungen und Schriftstücken insgesamt fünf Millionen Euro brachte.

An den fünf Auktionstagen des Hauses Köhler wurden neben altdeutschen Raritäten auch Marken aus Europa und Übersee versteigert. Zusätzlich zu den Bietern im Saal nahmen auch 250 Philatelisten über das Internet an der Auktion teil.

Ein russischer Sammler aus St. Petersburg war für den höchstdotierten Zuschlag verantwortlich. Sein Gebot von 330 000 Euro für die Los-Nummer 7 384 sicherte ihm die Sammlung "Russland und Gebiete", die er damit wieder in das Herkunftsland zurückführt. Die Russland-Sammlung enthält Briefmarken aus allen Landesteilen und zeichnet die bewegte russische Geschichte der vergangenen 150 Jahre nach.

Den zweithöchsten Zuschlag brachte der so genannte Lübeck-Bogen, der laut Dieter Michelssohn, dem Geschäftsführer von Heinrich Köhler, eine der "bedeutendsten ungebrauchten Einheiten Altdeutschlands" ist. Der Briefmarken-Bogen aus dem Jahre 1859 ging für 150 000 Euro an einen deutschen Philatelisten. Die 35 Marken des Lübeck-Bogens befanden sich lange Zeit in den Händen des privaten Sammlers Astrul. Dessen Kollektion umfasst noch eine Vielzahl weiterer altdeutscher Raritäten und wurde nun für etwa eine Million Euro bei Köhler versteigert.

Dieter Michelssohn zieht eine äußerst positive Bilanz der fünftägigen Veranstaltung: "In der 95-jährigen Geschichte unseres Unternehmens zählt diese Versteigerung zu den besten, die wir je hatten."

(Quelle: http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=3458085)
 
Richard Am: 05.10.2008 12:18:33 Gelesen: 133339# 15 @  
1,5 Millionen Dollar für «Papierschnipselchen»

20 Minuten (04.10.08) - Eine umfangreiche Sammlung seltener Briefmarken des Britischen Empires ist auf einer Auktion in New York für fast 1,5 Millionen Dollar versteigert worden.

Zum Verkauf kamen am Freitag mehr als 130 Briefmarken aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, wie die Spink Shreves Galleries mitteilten. Eines der wertvollsten Stücke war eine 2-Pence-Marke, die 1848 in Mauritius ausgegeben worden war. Ein anonymer Bieter zahlte dafür 85.000 Dollar.

Wall-Street-Vermögensverwalter Bill Gross liess die Briefmarken versteigern, um Geld für wohltätige Zwecke zu sammeln. Der Erlös kommt dem Millennium Villages Project zugute, das sich die Förderung von Gesundheit, Bildung, Landwirtschaft und Infrastruktur in Afrika zum Ziel gesetzt hat.

(Quelle: http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/1-5-Millionen-Dollar-fuer--Papierschnipselchen--12098519)


 
Richard Am: 03.11.2008 11:40:28 Gelesen: 133270# 16 @  
Philatelie: Seltenheit garantiert hohe Preise

Von Jan Billion

Die Welt (01.11.08) - Klassische chinesische Briefmarken erzielten bei Corinphila Auktionen in Zürich vom 14. bis 18. Oktober 2008 außergewöhnliche Zuschläge. Mit 660 000 Franken für einen postfrischen 15er-Block der roten 1-Dollar-Briefmarke von 1897 bestätigte sich einmal mehr die hervorragende Marktlage für seltene philatelistische Sammlerstücke. Die chinesischen Briefmarken, in Sammlerkreisen als "Red Revenues" bekannt, stammen aus der Zeit der Währungsumstellung der Chinesischen Post von Candarin auf Silberdollar. Da sich die Herstellung neuer Briefmarken mit Silberdollar-Wertbezeichnung verzögerte, wurden rote Steuermarken (sogenannte "Red Revenues") kurzfristig mit neuer Dollar- Währung überdruckt. Heute gehören die Marken auch aufgrund der roten Farbe zu den beliebtesten Briefmarken aus dem Reich der Mitte.

Bei einem Katalogwert von rund 25 500 Euro erfolgte der Ansatz mit 30 000 Franken entsprechend niedrig. Die sensationelle Steigerung ist zahlreichen Bietern aus Hongkong, China und Taiwan zu verdanken, die über persönlich anwesende Agenten, Liveschaltungen über das Internet sowie Telefone mit dem Auktionssaal verbunden waren.

Negative Auswirkungen der Finanzkrise waren nicht zu beobachten, eher eine Flucht in Sachwerte. Mit 220 000 (125 000) Franken erzielte ein ungestempeltes Doppelstück des "Gelben Merkur" aus Österreich ebenfalls ein beachtliches Resultat. Das in der Expertise des bekannten Österreich-Prüfers Dr. Ferchenbauer als "Unikat mit Weltgeltung" bezeichnete Paar wurde erst vor kurzer Zeit in einer zwischen den Jahren 1850 und 1854 gesammelten kleinen Briefmarken-Kollektion aus dem Nachlass einer Angehörigen der englischen Königsfamilie entdeckt.

Weiterhin im Trend sind auch die klassischen Briefmarken der Schweiz. 105 000 (75 000) Franken wurden für einen Brief mit unter anderem vier Exemplaren einer Spätauflage der 2 ½- Rappen-Marke von 1850 geboten, von der nur ganz wenige Schalterbogen hergestellt worden waren. Die Taxe von 75 000 Franken verbuchte eine "Doppelgenf" von 1843 aus dem Kanton Genf auf Brief aus der am Genfer See gelegenen Exklave Celigny. Nur 300 Einwohner, meist Bauern und davon viele kaum des Schreibens kundig, lebten damals in dieser Ortschaft. Zwei Briefe aus Zürich mit jeweils einem 4-Rappen- und einem 6-Rappen-Wert von 1843 waren einem Sammler 70 000 (60 000) Franken wert.

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article2658150/Philatelie-Seltenheit-garantiert-hohe-Preise.html)
 
Richard Am: 05.11.2008 13:58:10 Gelesen: 133241# 17 @  
Auktionshaus Rapp: Weltgrösste Briefmarken-Auktion in der Schweiz

Online-Live-Versteigerung – Briefmarken als beliebtes Anlageinstrument – Weltweit jährlich Milliardenumsätze

Business Wire, Wil (04.11.08) - Briefmarken erleben als Liebhaber- und Anlageobjekte einen wahren Boom. Deshalb kämpfen Bieter aus aller Welt vom 24. bis 27. November im Auktionshaus Rapp in Wil (SG), Schweiz, umso intensiver um die auserlesensten der kleinsten Wertpapiere. Erstmals können sie auch live im Internet mitbieten – das Interesse ist riesig. Es werden Umsätze von rund 15 Millionen Schweizer Franken erwartet.

Philatelisten wie auch Analysten, Finanz- und Wirtschaftsexperten treffen sich an der weltweit bedeutendsten Briefmarkenauktion dieses Jahres im Auktionshaus Rapp. Für die Auktion vom 24. bis 27. November in Wil (SG), Schweiz, zeichnet sich bereits im Vorfeld ein überaus grosses Interesse ab: Mehrere hundert Sammler und Händler, Liebhaber und Investoren aus mehr als zwei Dutzend Ländern bieten im Auktionssaal zusammen mit einigen tausend weiteren Interessenten in aller Welt. Besondere Spannung verheisst die erstmalige Möglichkeit, live auf dem Internet mitbieten zu können.

Angesichts der Finanzkrise profitieren Briefmarken von der „Flucht in Sachwerte“. Gleichwohl ist das Potenzial für weitere Wertsteigerungen beachtlich. Schon heute werden weltweit jährlich viele Milliarden Franken mit Briefmarken umgesetzt. Tendenz steigend.

Sammler und Erbengemeinschaften, Banken und Nachlassverwalter haben dem Auktionshaus Rapp wertvolle Briefmarken wie auch Münzen für über 15 Millionen Schweizer Franken zur Versteigerung anvertraut. Darunter befinden sich viele Kostbarkeiten in einzigartiger Qualität, die seit Jahren nicht mehr auf dem Auktionsmarkt zu haben waren und zu exorbitanten Preise gehandelt werden. Spektakuläre Raritäten verschiedenster Erdteile sowie Hunderte von Sammlungen im Wert von jeweils bis zu mehreren Hunderttausend Franken ergänzen das Angebot.

Handverlesene, überaus seltene Einzelstücke – so ein Paar der begehrten Schweizer «Basler Taube» im Schätzwert von 100`000 Schweizer Franken – sind ebenso zu haben wie teure Sammlungen. Dazu kommen umfangreiche Bestände an Goldmünzen, mehrere mit den Apollo-Missionen auf den Mond beförderte Briefe und vieles mehr, das es auf dem Briefmarkenmarkt in dieser Qualität nur bei Rapp gibt.

Besonders gespannt sind Sammler, Händler und Investoren auf mehrere hundert komplette Sammlungen, die am letzten Auktionstag versteigert werden. Allein diese sind viele Millionen Franken wert und ziehen ein zahlungskräftiges Publikum an. Emotionsgeladene Bieterkämpfe sind auch hier sicher – wie immer, wenn im Auktionshaus Rapp Einzigartiges unter den Hammer kommt.

Auktionshaus Rapp, Marianne Rapp Ohmann, Presseverantwortliche, Tel.: +41-71-923 77 44, info@rapp-auktionen.ch, http://www.rapp-auktionen.ch

(Quelle: http://www.businesswire.com/portal/site/google/?ndmViewId=news_view&newsId=20081103005628&newsLang=de)
 
Richard Am: 15.11.2008 23:24:21 Gelesen: 133198# 18 @  
Wiederentdeckung der Briefmarke als Anlageobjekt

Von Jan Billion

Die Welt (15.11.08) - Die 123. Felzmann-Auktion vom 9. bis 11. Oktober bestätigte einmal mehr die aktuellen Trends auf dem Philatelie-Markt. Gefragt und in der Regel gut bezahlt werden nationale und internationale Raritäten. Diese Entwicklung könnte sich angesichts der aktuellen Finanzkrise sogar noch verstärken, nämlich dann, wenn die hochwertige Philatelie als Anlagealternative (wieder)entdeckt wird. Dabei kann sie einige Vorteile ausspielen, denn Marken und/oder Belege sind leicht disponibel und transportabel.

Felzmann konnte mit einem zinnoberroten Merkur, einer seltenen österreichischen Zeitungsmarke, eine Rarität von internationalem Format anbieten. Trotz kleinerer Reparaturen legte ein Bieter dafür 24 000 (20 000) Euro auf den Tisch. Dabei muss es sich keineswegs nur um klassisches Material handeln, wie 4600 (3500) Euro für die Besetzungsausgabe Sudetenland Michel-Nr. 108-110 auf Blanko-Kuvert zeigten. Noch moderner waren zwei Lose mit den drei unverausgabten DDR-Einzelmarken und dem dazugehörigen Block zu den Olympischen Sommerspielen 1984 in Los Angeles (Michel-Nr. I-III und Block I) - die DDR boykottierte zusammen mit dem restlichen Ostblock damals das Ereignis, weshalb die vorbereitete Ausgabe nicht erschien -, die für 8000 (6000) bzw. zum Ausruf von 10 000 Euro verkauft wurden.

Eine sichere Bank sind weiterhin Ausgaben der Sowjetunion bzw. von Russland. Ein postfrisches Exemplar der 4 Rubel zum Tag der Arbeit mit kopfstehendem Aufdruck (Russland Michel-Nr. 214 c K) sprang von 2500 auf 4600 Euro. Einen gewaltigen Sprung von 500 auf 4400 Euro machte ein ungezähntes Stück der Michel-Nr. 379 in ungebrauchter Erhaltung. Den höchsten Zuschlag in dieser Abteilung verbuchte der Gedenkblock auf ungummiertem Kartonpapier zur 1. Allunions-Briefmarkenausstellung 1932 in Moskau, der von 8000 auf 15 500 Euro kletterte. Nur 475 Stück wurden damals hergestellt und ausschließlich an geladene Gäste als Souvenir abgegeben.

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article2728355/Wiederentdeckung-der-Briefmarke-als-Anlageobjekt.html)
 
Richard Am: 18.11.2008 15:25:12 Gelesen: 133160# 19 @  
Philatelie: Russen und Chinesen treiben die Preise nach oben

Von Jan Billion

Die Welt (08.11.08) - Die Beschreibung des Loses ließ kein spektakuläres Ergebnis erwarten. Der kleinformatige Brief mit einer tadellosen und vollrandigen, aber keinesfalls als Einzelfrankatur seltenen preußischen Michel-Nr. 2, mit Nummern- und Aufgabestempel von Linnich nach Velbert gelaufen, hätte gut und gerne auch nur knapp über der Taxe von 150 Euro landen können. Tat er aber nicht, weil zwei Enthusiasten ihn unbedingt haben wollten. So schaukelte sich der Preis in Stufen hinauf auf 3200 Euro.

Auch andere deutsche Stücke bei den Einzellosen der 201. Mohrmann-Auktion vom 1. bis 4. Oktober hatten es in sich. So zogen die beiden letzten, nicht mehr verausgabten Marken des Dritten Reiches (NSKK/NSFK - Deutsches Reich Michel-Nr. X/XI) von 15 000 auf beachtliche 21 000 Euro. Vier Briefe mit den Besetzungsausgaben Zara Michel-Nr. 1/19, 20 (alle vier Motive), 21/22, 23/31 und 35/36 stiegen von 25 000 auf 42 000 Euro. Da von der Michel-Nr. 18 nur 32 Stück hergestellt wurden, war es eine seltene Gelegenheit, die komplette Ausgabe zu erwerben.

Im Sammlungsteil, der Domäne des Traditionshauses Edgar Mohrmann & Co., trieben chinesische und russische Händler die Preise für Kollektionen ihrer Gebiete in die Höhe. Bei Deutschland verbuchten vor allem Sammlungen der Deutschen Kolonien sehr starke Ergebnisse. So wechselte eine sehr gut besetzte Qualitätssammlung ungebraucht bzw. postfrisch für 34 500 (14 000) Euro den Besitzer.

Von der Finanzkrise war bei der Philatelie nichts zu spüren. Die Goldmünzen und der erstmalig angebotene Abschnitt mit Schmuck (Goldschmuck) lösten eine rege Nachfrage mit etlichen Zuschlägen im nicht nur unteren fünfstelligen Bereich aus.

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article2691979/Philatelie-Russen-und-Chinesen-treiben-die-Preise-nach-oben.html)
 
Richard Am: 20.11.2008 14:48:59 Gelesen: 133138# 20 @  
Der Quadratzentimeter kann tausend Franken kosten

Von Walter Jäggi

Tagesanzeiger.ch (19.11.08) - Flüchten in der Finanzkrise alle ins Briefmarken-Sammeln? An Auktionen werden mit den entwerteten Wertzeichen Millionenumsätze gemacht.

Wenn nächste Woche im Auktionshaus Rapp in Wil SG die diesjährige Briefmarkenversteigerung stattfindet, werden jeden Tag ein paar hundert fachkundige Philatelisten aus dem In- und Ausland im Saal sein. 15 Millionen Franken Umsatz liegen drin. Wer nicht zu den Insidern zählt und an sein vergilbtes Markenalbum aus Bubenzeiten denkt, wundert sich. Doch schnell wird klar: Es gibt zwei Briefmarken-Welten, eine kommerzielle Profiszene und das Vereinsleben der Liebhaber.

Bei der grossen Auktion geht es um Raritäten, vielfach aus dem 19. Jahrhundert, für die Sammler bereit sind, Geld auszugeben. Zum Beispiel um eine Basler Taube im Schätzwert von bis zu 100’000 Franken, eine Rayon I, die auf 100’000 bis 150’000 Franken geschätzt wird, einen der 50 Briefe, die mit Apollo 13 auf dem Mond waren, oder ganze Sammlungen.

Der Preis pro Quadratzentimeter kann in die Tausende von Franken gehen. Als blosse Finanzinvestition oder gar zu Spekulationszwecken sollte man Briefmarken aber nicht sehen, rät Auktionator Peter Rapp, man müsse die Marken schon mögen. Zudem muss man sich auskennen in der Bewertung, die zwischen optimistischem Katalogwert, vorsichtiger Expertenschätzung und effektiv erzieltem Preis heftig schwanken kann.

Ob wertvolle Briefmarken angesichts des Scherbenhaufens auf dem Aktienmarkt nun als sichere Werte gesucht sind, wird sich bei der Auktion weisen. Marianne Rapp Ohmann, im Unternehmen ihres Vaters für die kaufmännischen Belange zuständig, weist darauf hin, dass die Markenpreise den Wirtschaftsboom der letzten Jahre nicht mitgemacht haben und deshalb auch kein Absturz zu erwarten sei. Einen solchen kennt allerdings auch die Briefmarkenbranche, er liegt aber 25 Jahre zurück.

Die Motivation, Geld in winzige Papierchen zu investieren, die man nicht einmal in einem Rahmen im Salon präsentieren kann, sei die Begeisterung dafür, etwas Einzigartiges oder zumindest sehr Seltenes zu besitzen und die Freude an der Schönheit. «Philatelisten sind Ästheten», sagt Marianne Rapp. Was und wie man sammelt, ist verschieden, oft gilt die Liebe einem (Heimat-)Land oder dann dem abgebildeten Sujet, einem Stempel mit besonderem Ort und Datum, einem ausgefallenen Transportweg (mit dem Ballon über den Nordpol) oder einem prominenten Adressaten und damit auch dessen Geschichte. «Unsere Kunden sind kein Altherrenclub, auch Dreissigjährige zählen dazu», betont Peter Rapp.

Die Schweiz ist mit einem halben Dutzend Auktionshäusern eine internationale Drehscheibe des Briefmarkengeschäfts. Günstige gesetzliche Rahmenbedingungen, Sorgfalt und Diskretion seien die Ursachen, meint Peter Rapp. Um die Einlieferungen kümmern sich Leute mit grosser Erfahrung, das wichtigste sei dabei «ein fotografisches Gedächtnis», sagt Marianne Rapp. Manchmal lassen die Anbieter mehrere Auktionatoren Konkurrenzofferten machen. Häufig übernimmt der Auktionator Nachlässe, wenn die Erben mit einer Sammlung nichts anfangen können. «Wenn ein Sammler gedenkt aufzuhören, rate ich ihm, er soll selber noch verkaufen», sagt Peter Rapp. Dass in Schweizer Wohnungen Markensammlungen im Millionenwert schlummern, ist sicher – aber nicht jedes laienhaft geführte Album bringt das grosse Geld. «Entscheidend ist der Zustand», betont Peter Rapp, schon geringste Schäden reduzieren den Wert massiv, und Restaurationen sind, im Gegensatz zu Gemälden, bei Marken verpönt.

Doch dann gibt es auch die andere Philatelistenwelt: Eine Briefmarkensammlung fehlte früher in keinem Kinderzimmer – vorausgesetzt, das Kind war männlichen Geschlechts. Mit der harmlosen Frage, ob man die Markensammlung zeigen dürfe, pflegten junge Männer junge Damen anzulocken – jedenfalls, wenn man einem einstmals beliebten Witzszenario glauben will.

An der Basis fehlt der Nachwuchs

Heute ruhen die mit viel Liebe, Mühe und Zeitopfern aufgebauten Sammlungen in Kellern, Winden oder Wandschränken. Nachwuchs muss man mit der Lupe suchen. In der letzten «Schweizer Briefmarkenzeitung» ist das Editorial von Chefredaktor Hans Schwarz mit «Nachwuchssorgen» überschrieben. Ein Artikel in der offiziellen Verbandszeitschrift geht der Frage nach «Was geschieht einmal mit meiner Sammlung?». Und ein weiterer fragt: «Sterben die Briefmarkensammler aus?» Laut Jahresbericht der Post hat die Zahl der Abonnenten der neuen Marken zwischen 2005 und 2007 rapide von 57’000 auf 50’000 abgenommen.

Ein bisschen herrscht Katzenjammerstimmung in der Vereinswelt. Man zerbricht sich den Kopf, wie man junge Leute gewinnen könnte und registriert wie Hans Schwarz, «dass wir uns in Zukunft an kleinere Vereine gewöhnen müssen». Auch beim 50-Jahre-Jubiläum des Philatelisten-Clubs Swissair – einer der letzten Institutionen mit dem stolzen Firmennamen – war im Frühling dieses Jahres Wehmut zu spüren, dass die Zeiten vorbei sind, als der Klub Hunderte von Mitgliedern hatte und Zehntausende von Sonderkuverts für Erstflüge produzierte.

Wenn heute eine Marke erscheint, ist sie in einer Riesenauflage präsent, für Raritätensammler uninteressant. Aber Marianne Rapp wirft keine Marke weg, irgendwann wird sie vielleicht sammelwürdig sein. Und schön sind sie ja. Wer einem Brief ein besonderes Aussehen geben will, nimmt nach wie vor eine gut gewählte Marke. Mit dem Sujet Roger Federer habe man Korrespondenzpartnern in der halben Welt eine besondere Freude gemacht, hat Marianne Rapp festgestellt. Auch wenn es Federer punkto Katalogwert vorläufig nicht mit der Basler Taube aufnehmen kann.

(Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Der-Quadratzentimeter-kann-tausend-Franken-kosten/story/28414340)



Peter Rapp und Tochter Marianne erwarten von ihrer Briefmarken-Versteigerung einen Millionenumsatz (Bild: Beat Marti).
 
Richard Am: 23.11.2008 09:38:35 Gelesen: 133118# 21 @  
Postfrische Markenheftchen sind der Renner

Von Jan Billion

Die Welt (22.11.08) - Viele Pluspunkte sammelten auf der 158. Dresdner Briefmarken- Auktion vom 13. bis 15. Oktober altdeutsche Marken und Belege. So sprang ein waagerechtes Paar der Michel-Nr. 13 a als seltene portogerechte Mehrfachfrankatur auf Einschreibebrief nach Moskau von 1600 auf 2400 Euro. Mit 1300 (600) Euro erzielte eine Einzelfrankatur derselben Marke auf Einschreibebrief nach Basel mehr als den doppelten Ansatz. Auch kleine Lose wurden von dem Sog erfasst. So zogen die Ganzsachen Michel-Nr. U 2B und U 10A jeweils mit Zusatzfrankatur von 40 bzw. 50 Euro auf je 250 Euro. Die seltene Bayern-Farbnuance Michel-Nr. 21 c gestempelt wechselte für 520 (220) Euro den Besitzer. Den größten Sprung machte allerdings ein Los, von dem man das vorher am wenigsten erwartet hätte. Es handelte sich um eine preußische 2 Kreuzer Orange als Einzelfrankatur auf Laufzettel von Fürth im Odenwald nach Reichelsheim, die trotz Beförderungsspuren von 40 auf 1900 Euro schoss!

Nahezu lückenlos und zu teils exzellenten Preisen liefen postfrische Markenheftchen aller deutschen Gebiete, angefangen bei Bayern, wo das Heftchen Michel-Nr. 3 b mit der Ordnungsnummer 9 von 1800 auf 2600 Euro davonzog. Zum Ausruf von 4000 Euro schloss die Michel-Nr. 4 b mit der Ordnungsnummer 11. Einen gewaltigen Sprung von 3000 auf 9400 Euro machte ein privates Markenheftchen der Firma Kempinski & Co. in Berlin, das 1906 - also Jahre vor Erscheinen des ersten amtlichen Markenheftchens des Deutschen Reiches - an Kunden des Hauses als Werbung abgegeben worden war.

Es enthält 18 Stück der Germania-Marke Michel-Nr. 85 Ia. Auch die "regulären" Ausgaben erfreuten sich überaus großer Nachfrage. 4500 (3500) Euro kostete das erste Markenheftchen mit der Ordnungsnummer 1. 1500 (1200) Euro wurden für die Michel-Nr. 5 I ohne Ordnungsnummer bezahlt. Von 1500 auf 1950 Euro steigerte das Heftchen Michel-Nr. 16 mit der Ordnungsnummer 2.

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article2764472/Postfrische-Markenheftchen-sind-der-Renner.html)
 
Richard Am: 24.11.2008 08:44:44 Gelesen: 133102# 22 @  
Marken für Millionen

Tagblatt.ch (21.11.08) - Im Wiler Auktionshaus Rapp steht die weltgrösste Briefmarkenauktion des Jahres bevor. Erstmals können Interessierte im Internet mitbieten. Juniorchefin Marianne Rapp Ohmann über Faszination und Sammler, Finanzkrise und Jugend.

Frau Rapp, was fasziniert Sie persönlich an Briefmarken?

Marianne Rapp Ohmann: Briefmarken sind mein tägliches Leben. Seit ich denken kann, habe ich mit Marken tun. In meinem Elternhaus war ich ständig davon umgeben. Die Faszination geht von der Ausstrahlung der Marke aus, und von den Menschen, die sich damit beschäftigen. Wenn wir zum Beispiel eine Sammlung begutachten, steht dahinter stets auch eine Lebensgeschichte. Ich erinnere mich etwa an einen älteren Mann, der erzählte, wie er im Zweiten Weltkrieg, als Dresden bombardiert wurde, seine Sammlung auf einem Leiterwägeli aus der brennenden Stadt schaffte.

Wie ist die Lage auf dem Briefmarkenmarkt angesichts von Finanzkrise und Rezession?

Rapp: Wir hatten zunächst etwas Angst, aber nun beobachten wir eine gewisse Flucht in Sachwerte. Das Interesse an wertvollen Briefmarken ist ungebrochen gross und das Interesse an unserer Auktion gar noch grösser als in anderen Jahren. Briefmarken sind eher ein konservativer Wert, sehr beständig. Der Markt ist sehr stabil, nicht aufgeblasen wie gewisse Sparten des Kunstmarktes. Wenn man etwas versteht von der Philatelie, dann kann man an Marken auch etwas verdienen.

Nächste Woche kommen Marken im Schätzwert von 15 Millionen Franken unter den Hammer. Woher stammen diese Marken?

Rapp: Wir erhalten Sammlungen und Einzellose aus der ganzen Welt. Ich fahre im Jahr etwa 100 000 Autokilometer, fliege oft, vor allem in Europa. Ich besuche die Verkäufer und besorge den Transport der Marken in die Schweiz. Anbieter sind Sammler, Erbengemeinschaften, Anleger, Banken und Treuhänder.

Welche Kriterien müssen Marken erfüllen, damit sie bei Ihnen eingeliefert werden können?

Rapp: Das Hauptkriterium ist die Seltenheit: Was selten ist, ist wertvoll. Dann ist natürlich auch der Zustand der Marken wichtig, und Sammlungen sollten so wenig Lücken haben wie möglich.
Woher kommen die Bieter?

Rapp: Wie die Anbieter aus der ganzen Welt. Wir haben sowohl viele Stammkunden als auch, vor allem dank des Internets, viele neue Kunden. Es ist interessant zu sehen, wenn wir etwa hohe Gebote für alte Schweizer Marken aus Hongkong, Kolumbien oder Brasilien erhalten. Sammler sind oft Unternehmer, Geschäftsleute, denn es braucht natürlich schon recht viel Geld. Es gibt Sammler, die geben Millionen aus.

Erstmals können dieses Jahr Interessierte im Internet mitbieten. Welchen Zuspruch erwarten Sie?

Rapp: Einen sehr grossen. Derzeit sind allein drei Mitarbeitende mit den Registrationen beschäftigt.

Wie lässt sich der typische Briefmarkensammler charakterisieren?

Rapp: Eher älteren Semesters, so 50 plus, eben weil es gewisse Mittel braucht. Eher männlich – warum das so ist, dafür haben wir keine Erklärung. Wir haben schon auch Kunden aus der Generation ab 35 Jahren, aber auch für sie gilt: ohne Geld keine wertvollen Marken. Jüngere Sammler sind aber eindeutig in der Unterzahl.

Wie steht es ums Sammeln günstiger Briefmarken, für wenig Geld?

Rapp: Ein Philatelist investiert in wertvolle Briefmarken, alle anderen sammeln aus purer Freude an den Märkli. Das geschieht heute anders als vor 30 Jahren. Das Vereinsleben ist eher rückläufig, dafür tauschen sich Sammler vermehrt im Internet, in Foren und Forschungsgruppen aus. Es gibt auch einen Trend zur stärkeren Spezialisierung.

Und die Jugend?

Rapp: Wir machen uns nichts vor: Früher hat jedes Kind Märkli gesammelt, heute haben die Kinder andere Interessen. Der Verband engagiert sich auch sehr in der Jugendförderung, aber es wäre eine Illusion zu glauben, dass man die Jugend im gleichen Ausmass wie vor 30 Jahren fürs Briefmarkensammeln begeistern könnte. Eigentlich schade, denn Marken sammeln bildet auch, zum Beispiel auf den Gebieten Geographie, Geschichte oder Politik.

Wenn jemand für wenig Geld sammeln möchte, was empfehlen Sie?

Rapp: Motive sammeln, zum Beispiel zum Thema Sport. Das bringt zwar keine Wertsteigerung, ist aber unterhaltsam.

Was verspricht von modernen Marken Wertsteigerung?

Rapp: In der modernen Philatelie sind es nur Abarten, zum Beispiel Fehldrucke. Ansonsten sind die Auflagen heute viel zu hoch.

Interview: Thomas Griesser Kym



Marianne Rapp: «Ein Philatelist investiert in wertvolle Briefmarken, alle anderen sammeln aus purer Freude an den Märkli.» (Bild: Hannes Thalmann)

(Quelle: http://www.tagblatt.ch/aktuell/wirtschaft/tb-wi/art149,1133879)
 
Richard Am: 26.11.2008 00:01:00 Gelesen: 133086# 23 @  
Rekordpreis für Rayon I

Tagblatt.ch, Wil (25.11.08) - Vier Tage lang ist Wil das Mekka der Philatelisten. Seit Montag findet im Auktionshaus Rapp die weltweit grösste Briefmarkenauktion statt. Gestern gab es einen Weltrekord.

Der zweite Tag der weltweit grössten Briefmarkenauktion, die bis Donnerstag noch im Auktionshaus Rapp in Wil stattfindet, war den Schweizer Klassikern gewidmet. Die Schweizer Kultbriefmarke Rayon I wurde für eine Rekordsumme gehandelt. 348.000 Franken wurde für die Marke aus dem Jahr 1850 geboten. Sie ist damit die teuerste je verkaufte Schweizer Einzel-Briefmarke.

Krise nicht spürbar

Als «überdurchschnittlich hoch» bezeichnet das Auktionshaus Rapp auch den Preis, der für ein Paar der Schweizer Briefmarke «Basler Dybli» bezahlt wurde. Für das Sammlerobjekt aus dem Jahr 1845 wurden 150.000 Franken geboten.

Dass sich die Philatelisten nicht von der Krise beirren lassen, stellte Jean-Paul Bach bereits nach dem ersten Auktionstag am Montag fest. Bach ist philatelistischer Experte der Peter Rapp AG und Präsident des Schweizer Briefmarkenverbands.

Am ersten Tag wurden Briefmarken im Wert von insgesamt rund einer Million Franken versteigert. Hundert Augenpaare richteten sich auf den Auktionator Peter Rapp, der ruhig und routiniert Los um Los versteigerte. Auf einer Leinwand wurden die philatelistischen Kostbarkeiten präsentiert, und in 20er-, 100er-, 500er- oder 1000er-Schritten schaukelten sich die Gebote nach oben. «900 hinten, 950 hier vorn…»

15 Millionen Schätzwert

Der Käufer mit dem Konto 299 hat schon etliche Exemplare ersteigert. Er tippt in seinen Taschenrechner und konsultiert den über 600seitigen Katalog, in dem jedes Stück, jeder Brief in Farbe dokumentiert sind. Konzentrierte Spannung erfüllt den holzgetäferten, von Messingleuchtern erhellten Saal. Insgesamt kommen an der viertägigen Auktion Marken im Schätzwert von 15 Millionen Franken unter den Hammer. Die Bieter sind meist grauhaarige Herren, sachkundige Philatelisten, die das Angebot zuvor in den Besichtigungsräumen des Auktionshauses unter die Lupe genommen haben. Sie hoffen auf ein Schnäppchen.

Hinten im Saal steht diskret ein Securitas-Mann in blauer Uniform und mit Knopf im Ohr. Alles ist streng bewacht.

Als Höhepunkt der Auktion gilt der Donnerstag. Dann werden Hunderte von kompletten Sammlungen versteigert. Es werden weitere Höchstbeträge für Einzelmarken, Briefe und Sammlungen erwartet. (sda/red.)

(Quelle: http://www.tagblatt.ch/aktuell/ostschweiz/sg-os/art192,1184763)



Marianne Rapp Ohmann vom Auktionshaus Rapp freut sich: Die Marke Rayon I wurde für die Rekordsumme von 348 000 Franken versteigert.
 
Richard Am: 30.11.2008 08:29:00 Gelesen: 133060# 24 @  
Briefmarken-Auktion bei Rapp bringt 17,9 Mio. Franken Umsatz

Tagblatt.ch (29.11.08) - Briefmarken erzielen trotz (oder wegen?) der Finanzkrise Höchstpreise. Bei der weltweit grössten Auktion bei Rapp in Wil wurden die Erwartungen erheblich übertroffen. Erstmals konnte über das Internet geboten werden.

Mehrere hundert Briefmarkensammler und Investoren aus aller Welt haben sich diese Woche, wie berichtet, in Wil ein Stelldichein gegeben. Die weltweit grösste Briefmarkenauktion im Auktionshaus Rapp wurde am späten Donnerstagabend mit einem Gesamtumsatz von 17,9 Millionen Franken beendet. Das Ergebnis lag damit deutlich über den Erwartungen.

Preisentwicklung nach oben

Angesichts der weltweiten Finanzkrise und der eingebrochenen Preise in der Kunstbranche waren die Briefmarkenliebhaber besonders gespannt auf die Preisentwicklung an der Auktion in Wil. Hier zeigte sich ein überraschend positives Bild. Die Gesamtumsatzschätzung im Vorfeld der Auktion wurde um 2,9 Millionen Franken übertroffen. Damit entwickeln sich die Preise am Briefmarkenmarkt weiter nach oben. Anleger und Sammler lassen sich von der Entwicklung an den Finanz- und Kunstmärkten nicht beeindrucken.

Neue Klientel dank Internet

Um die begehrenswerten Briefmarken und Sammlungen lieferten sich einige tausend Interessenten aus über 30 Nationen emotions- und spannungsgeladene Bietergefechte. Angeheizt wurde die Nachfrage unter anderem von Interessenten, die erstmals über das Internet mitboten. Dank der Internet-Live-Beteiligung war ein erfreulicher Zuwachs neuer Klientel – unter anderen auch jüngerer Sammler und Anleger – bemerkbar. Pressesprecherin Marianne Rapp Ohmann zeigte sich mit dem Verlauf der Auktion sehr zufrieden: «Besonders für seltene Einzelstücke aus der Schweiz und für umfassende Sammlungen aus der ganzen Welt wurden überraschend hohe Gebote abgegeben. Es zeigte sich, dass Briefmarken trotz oder gerade wegen der Finanzkrise nicht nur als Liebhaberobjekte gelten, sondern auch als beständige Anlageobjekte begehrt sind.» Ein Höhepunkt der Versteigerung war, wie berichtet, die «Rayon I» mit vollständiger Kreuzeinfassung; sie ging mit 348.000 Franken als teuerste, je verkaufte Schweizer Briefmarke in die Geschichte ein. Eine «Basler Taube» im waagrechten Paar erzielte zudem stolze 153.000 Franken, und ein Brief mit klassischen Winterthur-Briefmarken und Rayon wurde für 230.000 Franken verkauft. Eine Heimatsammlung Appenzell wechselte für 112.000 Franken den Besitzer.

Teuerstes Objekt aus Guatemala

Auf Begeisterung stiessen auch eine Kollektion mit Mondbriefen, die für 95.000 Franken ersteigert wurde, oder eine Russland-Sammlung mit einem Verkaufspreis von 165.000 Franken und eine Holland-Sammlung, für die ein Briefmarken-Liebhaber 172.000 Franken bezahlte. Als teuerstes Objekt wurde eine Sammlung von Guatemala für 357.000 Franken gehandelt.

450 Millionen in 38 Jahren

Die Peter Rapp AG in Wil zählt zu den grössten Briefmarken-Auktionshäusern der Welt. Inhaber Peter Rapp hat in den vergangenen 38 Jahren Briefmarken im Gesamtwert von rund 450 Millionen Schweizer Franken versteigert.

(Quelle: http://www.tagblatt.ch/lokales/wil/wv-au/art266,1216494)



Rapp im Brennpunkt des Geschehens an der Briefmarken-Auktion.
 
Richard Am: 07.03.2009 23:01:06 Gelesen: 132846# 25 @  
Philatelisten blicken nach Wiesbaden: Kirchner-Sammlung im Auktionshaus Köhler

Von Klaus-Peter Dietel

Main-Rheiner, Wiesbaden (09.01.09) - "Haben Sie denn die blaue Mauritius?" Diese Frage haben fast alle Briefmarkensammler schon einmal gehört, wenn sie sich zu ihrem Hobby bekannten. Bei dieser Frage, die ein Wiesbadener Philatelist in den 70-er und 80-er Jahren des vorigen Jahrhunderts bejahen konnte, hätte der im Mai 2008 verstorbene fränkische Unternehmer Fritz Kirchner passen müssen, obwohl er über Stücke in seiner Sammlung verfügte, die der legendären Briefmarke aus der damaligen britischen Kolonie kaum nachstehen. Dass sich Kirchner für die "Königin der Briefmarken" nicht interessierte, hatte einen einfachen Grund: Sie hätte nicht in seine Sammlung gepasst. Denn sein Interesse galt zunächst ausschließlich den deutschen Marken, von denen er eine respektable Sammlung von seinem Vater Otto Kirchner geerbt hatte. Später erweiterte er seine Sammlung um die Länder Österreich und Schweiz sowie Italien.

Eine derartig umfangreiche Generalsammlung deutscher Marken, wie sie von Fritz Kirchner zusammengetragen worden ist, sei geradezu einmalig, schwärmt Dieter Michelson, Chef des weltweit agierenden Wiesbadener Auktionshauses Heinrich Köhler.

Von der ersten deutschen Briefmarke, dem "Schwarzen Einser" von 1849 in Bayern bis zum Jahre 1984 hat der fränkische Unternehmer nicht nur alle jemals an deutschen Postschaltern verkauften Briefmarken zusammengetragen, sondern auch "Perlen der Philatelie" erworben, Stücke, die seltener sind als die blaue Mauritius. Sie alle werden in diesem und im nächsten Jahr im Auktionshaus Köhler versteigert. Die ganze philatelistische Welt dürfte nach Wiesbaden blicken.

Jede dieser "Perlen der Philatelie" könnte eine Geschichte erzählen. Wie jene Olympia-Marke der Bundespost von 1980. Wegen der Boykotts der Spiele in Moskau nicht veröffentlicht, hatte der damalige Bundespostminister Gscheidle einen Bogen in seinem privaten Schreibtisch liegen. Seine Frau fand die Marken und frankierte damit Briefe. Unter dem Namen "Gscheidle-Irrtum" sind diese Briefe eine Rarität ersten Ranges. Kirchner hat in seiner Sammlung den einzigen bekannten Dreierstreifen dieser Marke.

Der Startschuss für die Auktionen der Sammlung Fritz Kirchner in der Wilhelmstraße 48 fällt am Samstag, 28. März, um 9.30 Uhr. Näheres auch im Internet unter http://www.heinrich-koehler.de.

(Quelle: http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=3583621)
 
Richard Am: 10.03.2009 11:03:40 Gelesen: 132813# 26 @  
Millionenangebot mit Zeppelin- und Raketenpost

Von Jan Billion

Die Welt (07.03.09) - Mit der 125. Jubiläumsversteigerung der Firma Ulrich Felzmann fand Ende Februar innerhalb von acht Tagen die zweite Briefmarkenversteigerung mit einem Millionenangebot in Deutschland statt. Auch sie bestätigte den Trend der letzten Monate. Von einem kleinen Schwächeanfall im Oktober letzten Jahres abgesehen, boomen die großen Briefmarkenauktionen im In- und Ausland, teils sensationelle Zuschläge sind die Folge. Die Neigung, in das Anlageobjekt Briefmarken zu investieren, ist spürbar. Zwar sind die Käufer häufig Berufsphilatelisten, aber sie würden nicht kaufen, wenn sie keine Abnehmer oder potenziellen Käufer hätten.

Es begann mit einem umfangreichen Angebot Zeppelin-, Katapult- und Raketenpost, das in einem Sonderkatalog präsentiert wurde. Ein von Graf Zeppelin eigenhändig geschriebener und signierter Brief an den Schriftsteller Emil Sandt kletterte von 350 auf 1050 Euro. Fünf eingeschriebene Ganzsachenkarten mit verschiedenen Destinationen zum Schweizer Afrika-Flug 1929 brachten 1500 (250) Euro.

Gute Preise verbuchten auch die Deutschen Kolonien. Zum Ausruf von 8000 Euro wurde der China-Aufdrucksatz MiNr. VII a-n in ungebrauchter bzw. postfrischer Erhaltung mitgenommen. Einen Sprung von 500 auf 2300 Euro machte ein Paketkartenstammteil aus Deutsch-Südwestafrika mit Vorläufermarken. Für 4200 (3000) Euro wurde eine Postkarte von den Marschall-Inseln mit der Halbierung MiNr. 9 H zugeschlagen. Die Nebengebiete liefen ebenfalls gut. 3800 (3500) Euro brachte der "Große Innendienst" von Danzig postfrisch. Ein Glanzlicht im umfangreichen Sammlungsteil setzte ein sehr spezialisiertes Objekt der belgischen "Epauletten"-Serie von 1849, das von 4000 auf 64 000 Euro schoss.

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article3333911/Millionenangebot-mit-Zeppelin-und-Raketenpost.html)
 
Richard Am: 19.03.2009 11:25:14 Gelesen: 132771# 27 @  
Auktion seltener Hepburn-Briefmarke - Nur noch fünf Exemplare

n24.de (17.03.09) - Eine rauchende Audrey Hepburn mit langer Zigarettenspitze ist für Briefmarkensammler zum Objekt der Begierde geworden: Von der 2001 erschienen Sondermarke gibt es noch ganze fünf Exemplare.

Mindestens 30.000 Euro für eine Audrey-Hepburn- Briefmarke, die nie in den offiziellen Postverkauf gekommen ist - das erwartet das Berliner Auktionshaus Schlegel bei einer Versteigerung Ende Mai in Berlin, wenn die seltene Marke unter den Hammer kommt. Eine rauchende Audrey Hepburn mit langer Zigarettenspitze, ein Motiv aus ihrem Film "Frühstück bei Tiffany" von 1961, wollte die Deutsche Post 2001 als Wohlfahrtsmarke in 14 Millionen Exemplaren herausgeben, scheiterte aber am Einspruch der Familie. Diese gab einer "Zigarette rauchenden Hepburn", die einem Krebsleiden erlag, nicht ihre Zustimmung.

14 Millionen Marken wurden vernichtet

14 Millionen Briefmarken mussten wieder vernichtet werden. Sie trugen den damals noch üblichen Doppelwert in Euro und DM (0,56+0,26 beziehungsweise 110 + 50). Jetzt hat ein Briefmarkensammler den "Philatelisten-Lottotreffer mit Zusatzzahl" in einem Sammelpaket gestempelter Briefmarken als gewöhnliche und billige "Kiloware" entdeckt.

Fünf Exemplare auf dem freien Markt

Laut Auktionshaus existieren bisher fünf bekannte Exemplare auf dem freien Markt - einige Bögen waren in Tresore der Post gewandert und beim Bundesfinanzministerium geblieben. Die fünf einzelnen Briefmarken seien weniger als von der weltberühmten Blauen Mauritius existieren, die es auf zwölf Exemplare bringe. Daher rechnet das Auktionshaus auch mit einem Versteigerungserlös "deutlich über dem bisherigen Höchstgebot" bei der Versteigerung vom 25. bis 27. Mai im Hotel Kempinski in Berlin.

Herkunft der Marken ist unklar

Woher die bisher aufgetauchten Hepburn-Marken stammen, ist unklar. Sicher sei, dass insgesamt 50 Briefmarken zu Ansichtszwecken verschickt wurden, heißt es in der Pressemitteilung des Auktionshauses. Davon habe die Deutsche Post zwei Zehnerbögen bekommen, die bis heute im hauseigenen Safe verwahrt würden. Die anderen drei seien an das Bundesfinanzministerium gegangen. Dort sei man sich allerdings nicht sicher, ob die 30 Marken überhaupt jemals ankamen. Der 1993 gestorbene Hollywoodstar wäre am 4. Mai 80 Jahre alt geworden. Im noch nicht eröffneten U-Bahnhof Hauptbahnhof in Berlin ist noch bis zum 10. Mai eine Hepburn-Ausstellung mit über 1200 Exponaten zu sehen.

(Quelle: http://www.n24.de/news/newsitem_4910693.html)
 
Richard Am: 29.03.2009 11:57:58 Gelesen: 132721# 28 @  
Diese Briefmarke ist so teuer wie ein ganzes Haus - Solinger Sammler machte den Fund seines Lebens

Von M. Sassenscheidt und L. Baetz

Als Sammler Thomas Boche (36) aus Solingen sich im Internet eine Kiste mit 12 Kilo Briefmarken ersteigerte, ahnte er nicht, dass er damit einen echten Schatz an Land gezogen hatte. In dem bunten Haufen von Postwertzeichen lag sie – eine Briefmarke mit dem Bild der Hollywood-Legende Audrey Hepburn (†1993). Die Sensation: Von dieser Marke gibt es nur noch zehn Stück auf der Welt. Und sie ist rund 100 000 Euro wert!

„Das ist die seltenste Marke der Neuzeit!“ sagt Ulrich Felzmann (60), Inhaber des Auktionshauses Felzmann in Düsseldorf.

Was hat es mit der Marke auf sich? Im Jahr 2001 hätte sie im Rahmen einer so genannten Wohlfahrtsserie erscheinen sollten. Das passierte aber nie, 14 Millionen vorgedruckte Exemplare wurden eingestampft. Der Grund: Die Erben der Hepburn verweigerten dem Bundesfinanzministerium die Lizenzrechte an dem Motiv.

Das Gerücht damals: Die Marke zeigt Audrey Hepburn rauchend, sie selber starb an Lungenkrebs. Das habe die Angehörigen gestört. Felzmann: „Aber im Grunde ging es damals wohl nur um einen Rechtsstreit.“

Thomas Boche zu seinem Fund, für den er 55,55 Euro ausgegeben hatte: „Die Hepburn konnte ich erst nicht zuordnen, als ich die Marken sortierte.“ Erst später habe er gemerkt, was er da in seiner Sammlung hatte.

Behalten will er den Schatz aber nicht. Am 9. Mai wird die Marke im Rahmen der IBRA (Internationale Briefmarken-Messe) in Essen versteigert.



(Quelle: http://www.bild.de/BILD/regional/ruhrgebiet/aktuell/2009/03/27/briefmarke/so-teuer-wie-ein-ganzes-haus.html
 
Richard Am: 30.03.2009 11:12:09 Gelesen: 132704# 29 @  
Älteste deutsche Briefmarke versteigert

Bild.de / dpa / lhe, Wiesbaden (29.03.09) - Ein Zwölfer-Block der ältesten deutschen Briefmarke ist für 320.000 Euro versteigert worden. Die bayerischen Schwarzen Einser aus dem Jahr 1849 waren der Höhepunkt einer fünftägigen Auktion mit 345 Briefmarken und Briefmarkenblöcken, teilte das Wiesbadener Auktionshaus Heinrich Köhler am Samstag mit. Gestartet war der Fehldruck - eine Marke steht auf dem Kopf - mit einem Mindestgebot von 200.000 Euro. Er stammt aus der Sammlung der fränkischen Industriellenfamilie Otto und Fritz Kirchner.

Der Käufer der Schwarzen Einser wollte seinen Namen nicht nennen. Mit seinem Gebot sei er hart an die Grenzen gegangen, meinte der glückliche Bieter aus der Schweiz.

(Quelle: http://www.bild.de/BILD/regional/frankfurt/dpa/2009/03/28/aelteste-deutsche-briefmarke-versteigert.html)
 
Richard Am: 31.03.2009 11:54:47 Gelesen: 132684# 30 @  
Schweizer Sammler investiert in sein Hobby - Deutsche Briefmarke für 320 000 Euro versteigert

Abendblatt.de / nsch / dpa (29.03.09) - Leidenschaften können manchmal ganz schön teuer sein. Diese Erfahrung machte nun auch ein Schweizer, der bei einer Auktion in Wiesbaden die älteste deutsche Briefmarke, den bayerischen "Schwarzen Einser", für rund 320 000 Euro ersteigerte.
Ein echtes Sammlerstück: Die schwarzen Einser aus Bayern kosteten einen Briefmarkenliebhaber 320 000 Euro.

Es ist ein wahres Sammlerstück für Liebhaber: Ein Zwölfer-Block der ältesten deutschen Briefmarke. Ein Schweizer war von der viereckigen Papierantiquität so angetan, dass er dafür 320 000 Euro bei einer Auktion in Wiesbaden ausgab. „Die Schwarzen Einser passen gut in meine Sammlung“, freute sich der Käufer. Bei seinem Gebot habe er allerdings über seinen Schatten springen müssen.

Die bayerischen Schwarzen Einser waren der Höhepunkt einer fünftägigen Versteigerung des Wiesbadener Auktionshauses Heinrich Köhler. Sie wurden im Jahr 1849 hergestellt. Der Preis für die Briefmarke war von Anfang an hoch angesetzt. Das Mindestgebot lag bei 200 000 Euro. Insgesamt versteigerte das Auktionshaus 345 Briefmarken und Briefmarkenblöcke aus der Sammlung der fränkischen Industriellenfamilie Kirchner.

Der Geschäftsführer des Auktionshauses, Dieter Michelson, zeigte sich zufrieden mit der Auktion. „320 000 Euro für den Block der ältesten deutschen Briefmarke ist ziemlich genau das, was wir erwartet haben.“ Ein erhaltener Zwölfer-Block von Briefmarken sei sehr selten. Es gebe noch zwei weitere Blöcke des Schwarzen Einsers, die sich im Privatbesitz befänden. „Vielleicht finden sich gerade wegen der momentanen Finanzkrise Käufer für Briefmarken“, mutmaßte der Auktionator. Kenner sähen ihr Geld bei Briefmarken in sicherer Verwahrung, da der Preis für besondere Stücke in den letzten Jahren nicht gefallen sei.

Alle Briefmarken der Auktion wurden in den vergangenen fünf Tagen für eine Summe von insgesamt 5,3 Millionen Euro versteigert. „Besonders überraschend für uns war, dass die italienischen Marken aus der Reihe 'Zara' teilweise das Doppelte des Anfangspreises erzielten“, sagte Michelson. Ein Grund dafür sei, dass die Briefmarken aus den Jahren 1939 bis 1945 sehr selten seien und immer beliebter würden.



Ein echtes Sammlerstück: Die schwarzen Einser aus Bayern kosteten einen Briefmarkenliebhaber 320 000 Euro. (Foto: DPA)

(Quelle: http://www.abendblatt.de/daten/2009/03/29/1103528.html)
 
Richard Am: 08.04.2009 08:41:03 Gelesen: 132632# 31 @  
Das Tagebuch des Dr. Rudolf Lang

Aus erster Hand: Ein neuentdecktes Kapitel deutscher Postgeschichte

Dr. Rudolf Lang war seit dem 1. Juni 1948 in der Hauptverwaltung Post und Fernmeldewesen für die Sowjetische Besatzungszone, später DDR, verantwortlich für die Herausgabe von Postwertzeichen. In seinem jetzt überraschend aufgetauchten Tagebuch „mit Marken“ dokumentiert er anhand bislang unbekannter Entwürfe, Druckproben und Vorlagedrucke der Marken der SBZ/DDR persönliche Erlebnisse und Eindrücke aus den Jahren 1948 bis 1950: Dieses spektakuläre Tagebuch enthält zahlreiche „Unverausgabte“ wie beispielsweise die 1, 2, 3 und 5 Mark-Werte der Serie „Köpfe“ (1948), die nahezu unbekannte Freimarkenserie „Zweijahrplan“ und Exemplare einer „3 DM-Pieck“!

Dieses Tagebuch des Dr. Lang wird als bedeutendste Neuentdeckung der deutschen Nachkriegsphilatelie in der jüngsten Zeit am 9. Mai in Essen als ein Los unserer exklusiven IBRA-Auktion angeboten.

http://www.felzmann.de/pageflip/Das_Tagebuch_Rudolf_Lang.html

PDF-Datei zum blättern
 
Richard Am: 12.04.2009 23:40:36 Gelesen: 132592# 32 @  
Briefmarken als Geldanlage: Schwarzer Einser und Sachsen Dreier die Stars der Köhler-Auktion

Von Klaus-Peter Dietel

Main-Rheiner, Wiesbaden (30.03.09) - Die Finanzkrise scheint sich nicht nur nicht negativ auf dem Briefmarkenmarkt auszuwirken, sondern ihn eher noch zu beflügeln. Diese Schlussfolgerung lässt sich aus dem Verlauf der beiden jüngsten Köhler-Auktionen ziehen, die in der vergangenen Woche in Wiesbaden stattgefunden haben.

An insgesamt vier Tagen erzielte das Auktionshaus einen Umsatz von rund 5,2 Millionen Euro. Immer wieder hörte man während der Versteigerung am Samstag, bei der die berühmte Kirchner-Sammlung unter den Hammer kam: "Wir investieren unser Geld lieber im Briefmarkenalbum, statt es auf die Bank zu bringen. Das ist sicherer, und dazu haben wir als Sammler auch noch unsere Freude daran."

Nach der Boker-Sammlung, die Köhler in 16 Teilen versteigert hatte und bei der umgerechnet rund 30 Millionen Euro erzielt worden waren, blickte die Briefmarkenwelt am Samstag erneut nach Wiesbaden. Denn bei der Auktion mit dem ersten Teil der Sammlung von Fritz Kirchner, einem fränkischen Unternehmer, kamen Stücke auf den Markt, wie sie allenfalls einmal in Jahrzehnten angeboten werden. Auktionator Dieter Michelson schwärmte denn auch bei seinen einleitenden Worten, wie begeistert er und seine Mitarbeiter gewesen seien, als sie diese gewaltige Sammlung für die Versteigerung vorbereitet hatten. "Das war für uns wie Doping."

Der Schwerpunkt dieses ersten Teils lag bei den altdeutschen Staaten und dem Deutschen Reich. Und gleich zu Beginn kam das Mega-Los unter den Hammer: ein Zwölferblock der ersten deutschen Briefmarke, dem bayerischen "Schwarzen Einser", in dem eine der Marken wegen eines Montagefehlers kopfsteht. 200000 Euro hatte der Schätzpreis betragen. Bei 320000 Euro schlug Auktionator Michelson den Block, der sich früher in der berühmten Sammlung des Barons Ferrari de la Renotiere befunden hatte, bei laufenden Fernsehkameras und dem Beifall der anwesenden Philatelisten zu. Das begehrte Stück geht an einen Schweizer Sammler, der selbst zur Auktion gekommen war, seit Jahrzehnten zu den Stammkunden des Hauses Köhler gehört, aber seinen Namen nicht preisgeben wollte. Zuzüglich der üblichen Auktionsgebühren dürfte er für seine Erwerbung einen Scheck von über 380000 Euro ausgestellt haben.

Dass die Auktion ein Erfolg werden würde, stand in Fachkreisen schon im Vorhinein fest. Wegen der vielen Anfragen auch aus zahlreichen europäischen Ländern hatte Michelson kurzfristig den "Nassauer Hof" als Versteigerungsort gewählt. Und der Saal des Hotels war während der fast sechsstündigen Auktion meist bis au den letzten Platz besetzt.

Am Ende lagen die Erlöse bei 50 Prozent über den Taxpreisen, obwohl einige der teureren Stücke keinen Abnehmer fanden. Auffällig: auf einzelne Briefmarken gab es häufiger keine Gebote oder sie lagen nur wenig über den Taxen, Briefe mit attraktiven Frankaturen, meist mit Adressaten im Ausland und damit hohen Markenwerten oder postgeschichtlichen Vermerken erreichten Spitzenpreise.

Das sogenannte Aichach-Provisorium, für 80000 Euro ausgerufen, brachte 130000 Euro, ein Bayern-Brief von 1851 erzielte mit 13500 Euro mehr als das 13-fache der Taxe, und ein Einschreibebrief nach Wiesbaden mit einer mehrfarbigen Frankatur das Sechsfache. Spitzenpreise mit zum Teil hohen fünfstelligen Eurobeträgen gab es wie erwartet, für die Klassiker der Philatelie, wie den "Sachsen Dreier", der auf Brief , er stammte aus der Boker-Sammlung, bei 70000 Euro zugeschlagen wurde. Mit jeweils um 50-prozentige Aufschläge gegenüber den Taxen wurden Marken zugeschlagen, die aus dem Kirchner-Nachlass nicht als Einzelstücke, sondern als Sammlungen jeweils einer Epoche angeboten wurden.

Vor Eintritt in die Auktion überreichte der TÜV dem Auktionshaus Köhler das Zertifikat der Euro-Norm für Qualitätsmanagementsysteme, wie sie bei den DAX-Unternehmen inzwischen üblich sind. Mit dieser Überprüfung werden die Führung eines Unternehmens und die Qualifikation seiner Mitarbeiter einer strengen Überprüfung unterzogen. Für ein Briefmarken-Auktionshaus sei das weltweit einmalig, sagte Geschäftsführer Dieter Michelson.



Der Schwarze Einser aus Bayern war die erste deutsche Briefmarke. Aber erst der Montagefehler mit einem kopfstehenden Exemplar macht den Block so wertvoll. (Foto: dpa)

(Quelle: http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=3690766)
 
Richard Am: 19.04.2009 11:38:25 Gelesen: 132558# 33 @  
Das kleinste Wertpapier der Welt - Sammler aus Passion, Anleger mit Sicherheitsbedürfnis: Warum Briefmarken gerade Höchstpreise erzielen

Von Wolfgang Luef

Süddeutsche Zeitung (17.04.09) - Zwischen Niete und Schnäppchen liegt oft nur ein winziges Detail. Zum Beispiel ein weißer Fleck, der kaum einen Millimeter breit ist. "Ich habe den beim Kauf selber nicht sofort gesehen", sagt Thomas Bauer und zeigt auf zwei offenbar identische Briefmarken aus seiner Sammlung. Sie stammen aus dem Jahr 1949 und zeigen eine mittelalterliche Szene auf der Leipziger Messe: Mehrere Besucher stehen oder sitzen bei einem Messestand. "Auf der einen Marke scheint einer der Besucher eine weiße Schärpe am Rücken zu tragen", erläutert der 60-jährige Münchner. Etwas wie diese winzige weiße Schärpe - sie wird erst nach sekundenlangem Starren sichtbar - nennen die Philatelisten einen Plattenfehler. Weil die Druckplatte 1949 nicht richtig gearbeitet hat, ist die Marke heute laut Katalog sechzigmal soviel wert wie ihr scheinbarer Zwilling. Ein feiner, fulminanter Unterschied.

Mitten in der Finanzkrise erzielen Briefmarken bei internationalen Auktionen Höchstpreise. Ende März setzte das Wiesbadener Auktionshaus Heinrich Köhler bei einer Auktion 5,2 Millionen Euro um. In der Schweiz versteigerte das Auktionshaus Rapp im November Marken im Wert von 12 Millionen Euro - eine Schweizer Einzelmarke brachte 220 000 Euro. "Sammler mit viel Geld überlegen es sich im Moment zweimal, ob sie damit irgendwelche dubiosen Banken unterstützen oder Briefmarken kaufen, an denen sie sich täglich erfreuen können", sagt Jean-Paul Bach, einer der Geschäftsführer des Auktionshauses. Er warnt zwar davor, mit Briefmarken zu spekulieren wie mit Finanzderivaten, einen Trend will er aber erkennen: Wer das nötige Wissen hat, kann mit Briefmarken sein Geld vermehren. Das Geschäft mit dem "kleinsten Wertpapier der Welt" sei ein Nischenmarkt, "der für Anleger zunehmend an Bedeutung gewinnt".

Eine Leidenschaft, kein Geschäft

Die Sammler im Münchener Briefmarken-Club können darüber nur die Nase rümpfen. Ein Dutzend Mitglieder - die meisten Männer im Rentenalter - sind an diesem Abend in ein Restaurant im Stadtteil Großhadern zusammengekommen. Sie können sich stundenlang über Editionen und Postwege unterhalten, suchen Marken mit Lupen nach winzigen Details ab und diskutieren über die Auswirkungen der indischen Devisenbeschränkungen auf den deutschen Briefmarkenmarkt. Über Geld reden sie nur selten - schon gar nicht über die Höhe der eigenen Investitionen. Und ihre Leidenschaft als lukrative Kapitalanlage zu betrachten ist für sie ein regelrechtes Sakrileg.

"Totaler Quatsch", sagt einer aus der Runde. "Man muss erst durch jahrelanges Studium zum Experten werden, bevor man weiß, was man kauft", meint ein anderer, der sich seit 50 Jahren mit Briefmarken beschäftigt und mehrere Bücher über altrumänische Philatelie geschrieben hat. Und auch Gertlieb Gmach, der 63-jährige Vorsitzende, meint: "Ohne langjährige Tätigkeit können Sie bei sowas nur in den Dreck langen." Bei solchen Rekordauktionen würden schon "ein paar Narrische reichen, die sich gegenseitig hochschaukeln".

Vor zwei Wochen in Wiesbaden waren es zwei Bieter, die sich um einen Block "Schwarzer Einser" inklusive Fehldruck aus dem Jahr 1849 überboten. Den Zuschlag bekam ein Schweizer: Er bezahlte 320 000 Euro, außerdem fast 60 000 Euro "Aufgeld" an das Auktionshaus. Immer öfter sind bei solchen Versteigerungen Investoren aus der ehemaligen Sowjetunion über Telefon zugeschaltet. Sie tragen zum Preisanstieg im Spitzensegment bei: Vor der Wende waren die historischen Marken aus dem Ostblock für westliche Sammler günstig zu haben. Nun gebe es dort aber Menschen, "die zu Geld gekommen sind", wie mehrere Sammler erzählen. Die wollen ihre Marken zurück und zahlen jeden Preis.

Die meisten Großkäufer ziehen es vor, anonym zu bleiben. Oft sitzen nur ihre Mittelsmänner im Auktionspublikum, die sogenannten Kommissionäre. Einer davon ist Jochen Heddergott. Der Mann mit Halbglatze und weißem Vollbart ist 73, sieht mindestens zehn Jahre jünger aus und bezeichnet sich selbst als "Profi". Er sei, sagt er, "in der Szene bekannt wie ein bunter Hund". Den Job macht er seit 1969. Stets sitzt er in der ersten Reihe und hebt dezent seinen schwarzen Kugelschreiber für Käufer aus aller Welt. Er habe auch schon Millionenbeträge geboten, erzählt er - und dabei meist den Zuschlag erhalten.

"Wenn jemand zu mir kommt, der keine Ahnung von Briefmarken hat und nur Geld anlegen möchte, schicke ich ihn weg", sagt Heddergott. Dass die seltensten Marken gerade in den vergangenen Monaten Höchstpreise erzielt haben, war auch für ihn überraschend - "doch wer in dem Segment mitbietet, spürt eben nichts von der Finanzkrise".

Sorgen bereitet ihm der Preisverfall im mittleren Segment - also bei den Marken, die sich auch Hobbysammler leisten können. Die Nachfrage sinkt, weil die Sammler aussterben. Seit Jahren klagen die Vereine über Nachwuchssorgen. Beim Münchner Club ist an diesem Abend ein 16-Jähriger zum Schnuppern dabei. Der Vorsitzende bezeichnet ihn als "wichtigsten Ehrengast" und schenkt ihm "als Motivation" Stücke aus seiner Sammlung. Der Junge bedankt sich höflich. Ob er Sammler werden will, weiß er noch nicht recht.

(Quelle: http://www.sueddeutsche.de/056382/618/2848019/Das-kleinste-Wertpapier-der-Welt.html)
 
Richard Am: 20.04.2009 11:42:35 Gelesen: 132537# 34 @  
Lincoln-Briefmarken für fast zwei Millionen Dollar versteigert

AP, Dallas (18.04.09) - Eine Sammlung von mehr als 10.000 Briefmarken mit dem Porträt von Abraham Lincoln ist in New York für fast zwei Millionen Dollar (1,53 Millionen Euro) versteigert worden. Aus aller Welt seien Gebote eingegangen, teilte das Auktionshaus Spink Shreves Galleries am Freitag mit. Der heute 67-jährige William J. Ainsworth hatte mehr als drei Jahrzehnte für den Aufbau seiner Sammlung gebraucht. Unter den versteigerten Stücken war auch ein Probeabzug von acht 90-Cent-Marken, auf denen das Porträt Lincolns versehentlich verkehrt herum aufgedruckt wurde. Er wechselte für knapp 150.000 Dollar den Besitzer. Weltweit sind nur zwei Blöcke mit solchen Fehldrucken bekannt.

(Quelle: http://de.news.yahoo.com/1/20090418/twl-lincoln-briefmarken-fr-fast-zwei-mil-1be00ca.html)
 
Lars Boettger Am: 22.04.2009 09:07:45 Gelesen: 132509# 35 @  
@ Richard [#34]

Hallo Richard,

hier kann man Bills Ein-Rahmen-Exponat zu der Lincoln-90-Cents-Marke sehen: http://www.rfrajola.com/features/BAweb/ainsworthframe3.htm - und man merkt, dass "Block" (Einheit) im englischen und "Block" (Souvenir Sheet) im deutschen zwei Paar Schuhe sind.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Richard Am: 23.04.2009 08:39:34 Gelesen: 132474# 36 @  
Rote Mauritius kommt unter den Hammer

Von Bernd Kassner

Der Westen, Essen (21.04.09) - Eine ungestempelte Rote Mauritius, ein Juwel der Philatelie, wird am 8. Mai am Rande der Briefmarken-Weltausstellung IBRA im noblen Schlosshotel Hugenpoet versteigert.

Die Dame ist alt, ziemlich aufgetakelt, heftig geliftet - und viele Männer, so auch der Autor dieses Beitrags, sind dem Charme dieser „Lady in Red” verfallen. Aber ach, sie schaut nur nach den gut betuchten Herrschaften.

Man muss gar kein Briefmarkensammler sein, man muss nicht einmal das geringste Interesse an Postwertzeichen haben - die Blaue und Rote Mauritius sind ein Zwillingspärchen, von dem jeder schon einmal gehört hat, mit dem man Begriffe wie „selten” und „teuer” verbindet. Völlig zu Recht; zwölf blaue gibt heute es noch, und 15 orangerote, von denen neun in Privatbesitz sind. Und von dieser roten 1-Penny-Marke mit dem Bildnis von Königin Victoria existieren nur zwei ungestempelte Exemplare - eines kommt am 8. Mai um 19 Uhr auf Hugenpoet unter den Hammer.

Jede „Mauritius” hat ihre besondere Geschichte, so auch diese. Ihr letzter Liebhaber beispielsweise war ein Spielautomaten-Hersteller. Der deutsche Briefmarkenhändler Wilhelm Bartels hatte die Briefmarke vor etwa 40 Jahren vom belgischen Sammler Rene Berlingin auf dessen Schloss Château du Pachy erworben. Die Marke war allerdings in einem äußerst beklagenswerten Zustand. Ein stümperhafter Restaurateur hatte bei dem Versuch, eine kreuzförmige Federstrich-Entwertung von der Marke zu entfernen, gleich einen ganzen Teil des Markenbildes mit vernichtet. Bartels übergab das ramponierte Stück einem Spezialisten, der das verunstaltete Stück in mühseligster Kleinarbeit wieder herstellte.

1972 erwarb sie dann der „Spielautomatenkönig" und begeisterte Briefmarkensammler Gert Schulze von Wilhelm Bartels. Schulze, etwas eigenwillig, bezahlte sie aber nicht mit Bargeld, sondern tauschte sie gegen eine Yacht. Sein Sohn Ulrich erbte die seltene Briefmarke - und, es ist nicht zu fassen, er verbummelte sie. Nach 20 Jahren entdeckte er die Kostbarkeit in einem seiner Altdeutschland-Alben wieder und übergab sie dem Köln-Berliner Auktionshaus Dr. Wilhelm Derichs.

Eine Blaue oder Rote Mauritius, so ein Klassiker kommt im Schnitt einmal pro Generation zu einer Versteigerung, denn viele dieser Raritäten liegen schon längst unverkäuflich in Museumssammlungen. Und wie kommt jemand darauf, ein solches „Kronjuwel” in Kettwig zu versteigern? Silke Hoffmann vom Management des Schlosshotels war jedenfalls ziemlich erstaunt, als die Anfrage an das Haus herangetragen wurde: „Wir sind für uns völlig überraschend angesprochen worden.” Die Lösung liefert Auktionator Roland Meiners, der die Versteigerung in gut zwei Wochen leiten wird: „Ich habe seit vielen Jahren einen privaten Kontakt nach Kettwig. Hin und wieder waren wir zum Essen im Schloss Hugenpoet. Da dachte ich mir, wenn ich die Mauritius versteigere, wäre das die richtige Umgebung dafür.” Die mögliche Alternative, Villa Hügel, sei entfallen, „mein Auftraggeber wollte das nicht, das war ihm zu protzig”.

11 000 Auktionskataloge, die an sich schon Sammelstücke sind, hat Roland Meiners an vermögende Sammler verschickt. Mit 200 000 Euro liegt der Startpreis für eine solche Rarität zwar recht niedrig, aber, so Meiners: „Das ist ja erst der Anfang. Das Interesse an unserem Katalog war sehr groß. Ich bin guten Mutes, dass sich der Betrag noch deutlich erhöhen wird.”



Eine ungestempelte Rote Mauritius wird in Essen versteigert. Weltweit gibt es nur noch zwei ungebrauchte Exemplare.

(Quelle: http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/essen/2009/4/21/news-117669614/detail.html)
 
Richard Am: 25.04.2009 11:30:17 Gelesen: 132447# 37 @  
@ Lars Boettger [#35]

USA: Briefmarken mit Abraham Lincoln erzielten bei Auktion zwei Millionen Dollar

Shortnews.de (18.04.09) - Wie das Auktionshaus Spink Shreves Galleries am gestrigen Freitag in New York bekannt gab, war es möglich, eine umfangreiche Briefmarkensammlung mit dem Porträt von Abraham Lincoln für zwei Millionen Dollar zu versteigern.

Komplett umfasste die Sammlung über 10.000 Briefmarken, die dem 67-jährigen Sammler Williams A. gehörten. Dieser brauchte über 30 Jahre, um diese alle zusammenzutragen.

Das Prunkstück bei der Versteigerung dieser Sammlung war ein Probeabzugsblatt mit acht 90-US-Cent Briefmarken, auf dem der erste Präsident der USA falsch herum aufgedruckt war. Davon soll es auf der gesamten Welt nur noch zwei Blöcke geben. Der Erlös dafür betrug 150.000 Dollar.



(Quelle: http://www.shortnews.de/start.cfm?id=760807)
 
Lars Boettger Am: 28.04.2009 12:40:55 Gelesen: 132409# 38 @  
@ Richard [#37]

Vielen Dank für das Bild! Aber auch hier ist die deutsche Übersetzung irreführend. Ein amerikanischer "block" bzw. "plate block" ist etwas anderes als ein deutscher "Block". Bei der Mauritius ist die Frage, wie viel Mauritius in dem Ding noch steckt.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Richard Am: 12.05.2009 14:12:36 Gelesen: 132325# 39 @  
Mauritius fast zum Schnäppchenpreis: 210 000 Euro für Marken-Legende - Bei einem Startpreis von 200 000 Euro war nur noch ein Gebot eingegangen

General-Anzeiger / dpa, Essen (09.05.09) - Die Spannung im noblen Kaminzimmer des Essener Schlosshotels Hugenpoet ist spürbar, als Auktionator Roland Meiners den Briefmarken-Mythos "Rote Mauritius" zur Versteigerung aufruft. Doch nach kaum mehr als einer Minute fällt bereits der Hammer.
Reisen Sie mit dem General-Anzeiger nach Rumänien!

Für 210 000 Euro geht die Rarität an einen anonymen Sammler. Wer auf ein spannendes Bietergefecht gehofft hat, wird enttäuscht. Bei einem Startpreis von 200 000 Euro war nur noch ein weiteres Gebot eingegangen.

Der bekannte Briefmarken-Experte Wolfgang Jakubek, der die Marke im Auftrag eines Klienten ersteigert hat, zeigt sich mit dem Preis mehr als zufrieden. Beobachter unter den rund 100, meist vornehm in Abendgarderobe erschienenen Philatelie-Fans bescheinigten dem unbekannten Bieter gar, ein regelrechtes Schnäppchen gemacht zu haben.

In der Vergangenheit waren besonders gut erhaltene Exemplare der weltweit meist nur noch in den Schaukästen von Museen zu findenden Rarität bereits zu deutlich höheren Preisen von bis zu 700 000 Euro verkauft worden.

Mauritius-Vorbesitzer Ullrich Schulze, der die Versteigerung in der ersten Reihe des Auktionssaals verfolgt hatte, gibt sich angesichts des Ergebnisses gelassen. "Ich habe mehr erwartet", räumt er ein. Doch bei Briefmarken dieser Preisklasse sei die "Luft bereits dünn". Die Marke war durch einen Tausch gegen eine Motor-Yacht im Jahr 1972 in den Besitz der Familie gelangt.

Es sei ein gebrauchtes Schiff gewesen, schränkt Schulze ein. Nachdem die falsch einsortierte Marke 20 Jahre lang vergessen in einem Album geschlummert hatte, hatte er sich entschlossen, das Stück zu verkaufen. "Die Rote Mauritius passte nicht in die Sammlung", begründet er den Schritt.

Die 1847 auf der Insel Mauritius gedruckte rote "One Penny"-Marke trägt ebenso wie die bekanntere Blaue Mauritius "Two Pence" den unter Sammlern begehrten fehlerhaften Aufdruck "Post Office". Das in Essen angebotene Exemplar musste in der Vergangenheit nach Einschätzung von Experten "laienhafte" Restaurierungsversuche über sich ergehen lassen.

Beim Versuch, eine kreuzförmig angebrachte Entwertung zu entfernen, habe die Marke Teile ihrer Farbe verloren, beklagt Kenner Jakubek. "Wer auch immer dafür verantwortlich war - was er hinterlassen hatte, war schlimm", stellt in einem im Auktionskatalog veröffentlichten Beitrag fest. Erst später sei das teure Stück dann aufwendig wiederhergestellt worden.

Während die Gäste nach dem Ende der Versteigerung bereits stilvoll mit einem Glas Champagner anstoßen, kann Auktionator Meiners dann doch noch ein positives Fazit des Abends ziehen. "Wir haben einen Käufer gefunden, bei dem wir uns keine Sorge um die Bezahlung machen müssen", stellt er fest. "Ich bin zufrieden, dass wir sie verkauft haben."

(Quelle: http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10895&detailid=589947)
 
Richard Am: 13.05.2009 14:15:04 Gelesen: 132307# 40 @  
Hepburn-Marke: Zuschlag für 60 000 Euro

Rheinische Post, Solingen (12.05.09) - Eine Woche Urlaub Tunesien wird für den Solinger Thomas Boche auf jeden Fall drin sein. Denn am Wochenende wurde seine Audrey-Hepburn-Briefmarke für 60 000 Euro an einen anonymen Bieter versteigert. Der Startpreis für das seltene Stück war auf 30 000 Euro angesetzt worden. Am Samstag kam die Marke bei der Internationalen Briefmarken-Ausstellung in Essen unter den Hammer. Laut einer Sprecherin des Düsseldorfer Auktionshauses Felzmann habe sich ein Bietergefecht entwickelt.

Von der Marke, die damals auf Druck des Sohnes der Schauspielerin eingestampft werden musste, blieben durch einen Zufall fünf Stück erhalten. Zwei von ihnen hatten zuvor schon den Besitzer gewechselt, die eine für stolze 135 000 Euro, die andere für 53 000 Euro. Thomas Boche hatte die Marke in einem Karton mit zwölf Kilo Briefmarken für 55,55 Euro im Internet ersteigert und will sich von dem Geld nun eine Urlaubsreise gönnen. Für seine eigene Briefmarkensammlung will der 36-Jährige weiter Kiloware einkaufen. "Die ist im Moment günstig."



Thomas Boche mit der wertvollen Hepburn-Briefmarke (Archivfoto: mak)

(Quelle: http://www.rp-online.de/public/article/solingen/707150/Hepburn-Marke-Zuschlag-fuer-60-000-Euro.html)
 
Richard Am: 14.05.2009 14:12:35 Gelesen: 132292# 41 @  
Sensationelles Tagebuch: Ulrich Felzmann bringt einen postgeschichtlichen Schatz von Rudolf Lang in Essen unter den Hammer

Von Rüdiger Fritz

Mitteldeutsche Zeitung, Halle (08.05.09) - Der Inhalt von Tagebüchern bleibt der Öffentlichkeit gewöhnlich verborgen. Intime Gedanken oder persönliche Beschreibungen sind nicht für die Nachwelt gedacht. Die Aufzeichnungen mit zeitgeschichtlicher Brisanz, um die es hier geht, waren auch lange unter Verschluss - sechs Jahrzehnte hatte nur ein enger Personenkreis davon Kenntnis.

Doch heute bringt der renommierte Düsseldorfer Briefmarken-Auktionator Ulrich Felzmann das Tagebuch des Rudolf Lang auf der Internationalen Briefmarkenausstellung (IBRA) in Essen unter den Hammer. Der 60-jährige Geschäftsmann, der schon etwa 130 Versteigerungen veranstaltet hat, erhielt mit der Wahl zum IBRA-Auktionator nun auch den internationalen Ritterschlag. "Ich war natürlich auf der Suche nach philatelistischen Knüllern für dieses Ereignis. Ein Zufall hat dabei auch geholfen", erzählt Ulrich Felzmann.

Alles fing harmlos an, mit einer E-Mail im Dezember 2008 von einem Hartmut Lang aus Österreich mit der Anfrage, ob im Hause Felzmann Interesse bestünde, eine DDR-Briefmarkensammlung zu kaufen. Solche Sammlungen sind nicht unbedingt der Renner bei Versteigerungen. Aber als einige Scans von den angebotenen Marken eintrafen, rieben sich die Philatelie-Experten die Augen. So etwas hatten sie noch nicht gesehen. Es waren Marken von 1946 bis 1949 der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der frühen DDR in Farben und Ausführungen, die bisher unbekannt waren, weil sie nie an Postschaltern erschienen sind. Die Entwürfe, versehen mit interessanten Bemerkungen, waren in ein Buch eingeklebt worden - das Tagebuch des Rudolf Lang.

Reflexartig ging die Hand von Felzmann-Mitarbeiter Axel Dörrenbach zum Telefon, um sich die Unikate schicken zu lassen, was umgehend geschah. "Das ist eine sensationelle, einmalige postgeschichtliche Dokumentation", meint Ulrich Felzmann. Diese enthält Mark-Werte der Köpfe-Serie mit den Porträts von Karl Marx, Friedrich Engels, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, die nicht zur Ausführung gelangten wie auch "Zweijahrplan"-Marken.

Ulrich Felzmann war sich gleich darüber im Klaren, "dass dieses private Dokument mit Hunderten Markenentwürfen, Druckproben in diversen Farben und Schilderungen persönlicher Erlebnisse nur von einem Insider der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR-Post stammen konnte".

Wer war dieser Rudolf Lang, der Vater des Anbieters Hartmut Lang? "Ich war Leiter der Hauptabteilung 1 (Post) im Ministerium für Post und Fernmeldewesen. Zu meinem Aufgabengebiet gehörte Postbetrieb, Postbeförderung, Postscheck, Postsparkasse, Auslandspostdienst, Kraftfahrwesen, ferner Recht und Postzeitungsvertrieb. Außerdem war ich Vorsitzender des Aufsichtsrates der Postreklame", schreibt Rudolf Lang in seinem Tagebuch.

Der 1909 in Berlin geborene Lang, der 1950 vom damals im amerikanischen Sektor gelegenen Berlin-Tempelhof nach Berlin-Treptow in den sowjetisch besetzten Sektor umzog, wollte im damaligen Postkrieg zwischen Ost und West vermitteln. Er war fortan ein Dorn im Auge der Besatzungsmacht. Ende 1950 wurde er von seinem Posten entbunden. Unmittelbar danach ging der promovierte Jurist nach Westberlin. Er konnte wegen seiner ehemals hochrangigen Position als Flüchtling die geteilte Stadt nicht verlassen. Er wäre verhaftet worden. Erst 1980 konnte Lang nach Österreich ziehen, wo er elf Jahre später starb.

Sein postgeschichtlicher Nachlass wird mit einem Anfangsgebot von 10 000 Euro versteigert. Museen und Privatpersonen sind hinter dem Tagebuch her.



Der Düsseldorfer Auktionator Ulrich Felzmann in Aktion. Viele Raritäten bietet er heute auf der IBRA an (Foto: Archiv)

(Quelle: http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1237373787037&openMenu=1013083806405&calledPageId=1013083806405&listid=0)
 
Richard Am: 25.05.2009 08:31:40 Gelesen: 132219# 42 @  
Briefmarken feiern Erfolge

Von Jan Billion

Die Welt (23.05.09) - Der Markt für hochwertige Briefmarken präsentiert sich weiterhin in hervorragender Verfassung, von Finanz- und Wirtschaftskrise keine Spur. Das Auktionshaus Heinrich Köhler konnte im Rahmen seiner Frühjahrsversteigerung den ersten Teil der großartigen Deutschland-Generalsammlung des fränkischen Unternehmers Fritz Kirchner anbieten.

Als das Topstück dieser Sammlung, der berühmte Kehrdruckbogen des Schwarzen Einsers von Bayern, aufgerufen wurde, herrschte Hochspannung in dem mit 120 Teilnehmern besetzten Auktionssaal. Mit 200 000 Euro angesetzt, waren schnell 280 000 Euro erreicht. Dann konzentrierte sich der Wettstreit auf einen Telefonbieter und einen im Saal anwesenden Privatier aus der Schweiz, der sich schließlich mit 320 000 Euro durchsetzte.

Im Verlauf gab es weitere spektakuläre Ergebnisse für Altdeutschland, etwa 130 000 (80 000) Euro für den einzigen intakten Brief mit dem sogenannten Aichach-Provisorium, einer zurückgezogenen bayerischen Nachportomarke, und 110 000 (40 000) Euro für die 1/3 Silbergroschen von Oldenburg 1855 auf Brief.

Die Brustschild-Ausgaben des Deutschen Reiches standen dem nicht nach. Sensationell auch die Brustschild-Ausgaben des Deutschen Reiches von 1872. Das Syke-Provisorium, eine halbe 1-Groschen-Marke mit "kleinem Brustschild" als Ersatz für eine 1/2-Groschen-Marke auf Brief verwendet, erzielte 35 000 (18 000) Euro; es folgte die halbe 1-Groschen-Marke mit "großem Brustschild" auf Brief sogar mit 39 000 (18 000) Euro.

Auch die große Hauptauktion verbuchte ein außergewöhnliches Interesse an seltenen Marken, was sich in einem Gesamtzuschlag von deutlich über 3 Millionen Euro niederschlug.

(Quelle: http://www.welt.de/die-welt/article3788578/Briefmarken-feiern-Erfolge.html=
 
Richard Am: 31.05.2009 20:58:37 Gelesen: 132145# 43 @  
Briefmarken bleiben krisenfest

Die Welt / JJB (30.05.09) - Weitgehend unbeeindruckt von der Wirtschafts- und Finanzkrise zeigten sich die rund 2200 Bieter der 105. Auktion der Firma Württembergisches Auktionshaus Ende April. Die viel zitierte "Flucht in die Sachwerte" scheint, trotz Ausbleibens von Inflation, weiter zu gehen.

Starkes Interesse weckten die Raritäten des Deutschen Reiches aus der Sammlung von Dr. Helmut Schmidt. Waren 27 000 (30 000) Euro für eine sogenannte Syke-Halbierung (Michel-Nr. 4 H) auf Brief noch etwas verhalten, engagierten sich die Bieter bei einem gestempelten, senkrechten, ungezähnten Paar der Michel-Nr. 19 U mit 11 000 (6000) Euro schon deutlich stärker. Ebenfalls diesen Zuschlag bei einem Ausruf von 5000 Euro erzielte eine der seltensten Marken des Kaiserreiches, die 1 Mark Dunkellilarot (Michel-Nr. 63 c) in gestempelter Erhaltung. Das mit 42 000 (40 000) Euro höchste Ergebnis für ein Einzellos verbuchte eine gestempelte 5 Mark mit der Abart "Kopfstehendes Mittelstück" (Michel-Nr. 97 BIIK).

Zuschläge im hohen vier- und fünfstelligen Bereich brachte außerdem Material der Deutschen Auslandspostämter und Kolonien. Von 5000 auf 8000 Euro kletterte ein am 25. September 1890 in Herbertshöhe (Deutsch-Neuguinea) aufgegebener Einschreibebrief, der den dort aushilfsweise eingesetzten Stempel von Kerawara und den weiterverwendeten R-Zettel von Matupi trägt. Zwei waagerechte Paare des Kiautschou-Vorläufers Michel-Nr. V 37e auf Sammel-Paketkarte stiegen von 8500 auf 10 500 Euro. Für 22 000 (20 000) Euro wechselte ein waagerechtes Paar der 2. Tsingtau-Ausgabe von Kiautschou auf Brief den Besitzer.

Gute Resultate erlösten Sammlungen von Deutschland aller Epochen. 108 000 (120 000) Euro und damit den höchsten Zuschlag erreichte eine hochspezialisierte Kollektion "Post von China nach Europa" mit Belegen von 1889 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges.

(Quelle: http://www.welt.de/die-welt/article3831407/Briefmarken-bleiben-krisenfest.html)
 
Richard Am: 02.06.2009 20:40:23 Gelesen: 132110# 44 @  
Hepburn-Briefmarke für 67 000 Euro versteigert

msn / dpa, Berlin (27.05.09) - Für 67 000 Euro ist am Dienstag in Berlin eine seltene Audrey-Hepburn-Briefmarke, die nie in den offiziellen Postverkauf gekommen ist, versteigert worden. Das Startgebot lag bei 30.000 Euro.

Nach Angaben des Berliner Auktionshauses Schlegel ging die Marke an einen privaten Sammler ins Ausland, der anonym bleiben wollte. Bereits Anfang Mai war in Essen ein anderes Exemplar dieser seltenen Marke für 60.000 Euro unter den Hammer gekommen.

Die Briefmarke zeigt eine rauchende Audrey Hepburn mit langer Zigarettenspitze, ein Motiv aus ihrem Film «Frühstück bei Tiffany» von 1961. Die Deutsche Post wollte sie 2001 als Wohlfahrtsmarke in 14 Millionen Exemplaren herausgeben, scheiterte aber am Einspruch der Familie. Diese gab einer «Zigarette rauchenden Hepburn», die einem Krebsleiden erlag, nicht ihre Zustimmung. 14 Millionen Briefmarken mussten wieder vernichtet werden. Sie trugen den damals noch üblichen Doppelwert in Euro und DM (0,56 + 0,26 beziehungsweise 110 + 50).

Woher die bisher aufgetauchten Hepburn-Marken stammen, ist unklar. Sicher ist laut Auktionshaus, dass insgesamt 50 Briefmarken zu Ansichtszwecken verschickt wurden. Davon habe die Deutsche Post zwei Zehnerbögen bekommen, die bis heute im hauseigenen Safe verwahrt würden. Die anderen drei seien an das Bundesfinanzministerium gegangen. Dort sei man sich allerdings nicht sicher, ob die 30 Marken überhaupt jemals ankamen. Der 1993 gestorbene Hollywoodstar wäre am 4. Mai 80 Jahre alt geworden.



Für 67.000 Euro ist diese seltene Audrey-Hepburn-Briefmarke versteigert worden.

(Quelle: http://news.de.msn.com/panorama/Article.aspx?cp-documentid=147593566)
 
Richard Am: 06.06.2009 14:51:05 Gelesen: 132066# 45 @  
«Zürich 4»: 4-Rappen-Marken kommen für 200'000 Franken unter den Hammer

Tagesanzeiger.ch (05.06.09)

Die «Zürich 4» ist die älteste Briefmarke der Schweiz. In einer Woche werden fünf Exemplare der 4-Rappen-Marke versteigert – für mindestens 200'000 Franken.



20 Rappen damals, 200'000 Franken heute: Die fünf Briefmarken kommen in einer Woche unter den Hammer. (Bild: pd)

Briefmarken für neun Millionen

Insgesamt versteigert das Zürcher Briefmarkenauktionshaus Corinphila im Laufe der nächsten Woche Briefmarken aus aller Welt für voraussichtlich gegen neun Millionen Franken. Bei einigen der insgesamt 1500 angebotenen Postwertzeichen kann bereits ab 200 Franken mitgesteigert werden.

Als die «Zürich 4» im Jahr 1843 als erste Briefmarke der Schweiz auf den Markt kam, kannten lediglich die Briten Postwertzeichen. Zum Verkauf in Zürich kommen nun fünf als Streifen zusammenhängende Exemplare der von der Zürcher Kantonalpost herausgegebenen 4-Rappen-Marke. Von diesem 5er-Streifen gibt es nach Auskunft von Corinphila-Geschäftsführer Karl Louis nur noch zwei Stücke. Das zweite befindet sich in einem englischen Museum.

Ausserdem wird ein Brief mit acht Exemplaren der Zweieinhalb-Rappen-Marke «Winterthur» versteigert. Der Brief wird mindestens 300'000 Franken kosten. Er war 1850 von Zürich nach Vevey VD verschickt worden. 1941 wurde er zusammen mit einem ähnlichen Brief in einem alten Möbelstück gefunden. Während sich der eine heute im Postmuseum in Bern befindet, kam der andere ebenfalls in die Bally-Sammlung.

Marken galten lange als verschollen

Die beiden Spitzenstücke der Schweizer Philatelie gelangten nach dem Tod von Iwan Bally 1965 in den Besitz eines Genfer Industriellen, dessen Sammlung «Helveticus» Weltruhm erlangte. Seit dem Verkauf Anfang der 90er-Jahre galten die beiden «Juwelen aus Papier» als «verschollen», weil niemand den Käufer kannte.

Erworben hatte sie der deutsche Unternehmer Fritz Kirchner. Dieser stellte seine Sammlung, die einen Wert von vielen Millionen Franken hat, aber nie aus, so dass deren Existenz in der Philatelie praktisch unbekannt war. Sie wird nun - in Deutschland und der Schweiz - versteigert.



Der Umschlag mit dem acht «Winterthur-Marken» wird für mindestens 300'000 Franken versteigert.

(Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/kanton/Zuerich-4-4RappenMarken-kommen-fuer-200000-Franken-unter-den-Hammer/story/26937131)
 
Richard Am: 14.06.2009 14:09:48 Gelesen: 131975# 46 @  
573'000 Franken für Winterthur-Brief aus dem Jahr 1850 - Trotz Finanzkrise geben Briefmarkensammler viel Geld aus, um wertvolle Raritäten zu erwerben.

Tagesanzeiger.ch/vin/sda (13.06.09) - An der am Samstag in Zürich zu Ende gegangenen Versteigerung des Auktionshauses Corinphila wurden für einen alten Brief mit Winterthur-Marken 573'000 Franken hingeblättert. Der Brief mit acht Zweieinhalb-Rappen-Briefmarken war am Nachmittag des 22. April 1850 beim Postamt in Zürich aufgegeben worden. Nach zwei Tagen Beförderung mit der Postkutsche erreichte er Vevey. Der Brief gelte als eine der bedeutendsten Raritäten der Schweizer Philatelie, teilte Corinphila mit. Der Startpreis an der Auktion betrug 300'000 Franken. Fünf ungestempelte Exemplare der «Zürich 4» wurden für 406'000 Franken versteigert. Die von der Zürcher Kantonalpost 1843 herausgegebene 4-Rappen-Marke ist die älteste Briefmarke der Schweiz. Zu den wertvollsten Raritäten an der fünftägigen Auktion gehörte laut Corinphila-Geschäftsführer Karl Louis auch eine senkrecht statt waagrecht geschnittene «Doppelgenf» aus dem Jahre 1843. Sie kam für 161'000 Franken unter den Hammer.



Besonders wertvoll: Der so genannte Winterthur-Brief mit acht Zweieinhalb-Rappen-Marken.

(Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/573000-Franken-fuer-WinterthurBrief-aus-dem-Jahr-1850/story/15016841)
 
Richard Am: 15.06.2009 14:54:51 Gelesen: 131953# 47 @  
Gut 430.000 Dollar für Briefmarke aus Lincoln-Ära

Yahoo / AP, New York (14.06.09) - New York (AP) Eine seltene Briefmarke aus der Zeit des US-Präsidenten Abraham Lincoln ist in New York für mehr als 430.000 Dollar (307.000 Euro) versteigert worden. Die Marke mit dem Konterfei Lincolns ist auf ein Briefcouvert aufgeklebt, das 1873 von Boston im US-Staat Massachusetts nach Indien verschickt wurde. Es wurde 1967 aus dem Safe des vorherigen Besitzers in Indianapolis gestohlen und tauchte erst 2006, also 39 Jahre später, in Chicago wieder auf. Neuer Besitzer ist seit Samstag ein amerikanischer Arzt, wie das Auktionshaus Robert A. Siegel in Manhattan mitteilte. Er bezahlte für die 90-Cent-Briefmarke genau 431.250 Dollar.

(Quelle: http://de.news.yahoo.com/1/20090614/twl-gut-430-000-dollar-fr-briefmarke-aus-1be00ca.html)
 
Richard Am: 18.06.2009 08:36:25 Gelesen: 131890# 48 @  
Von der äußeren zur inneren Sammlung

Von Aline Moosmann, Maria-von-Linden-Gymnasium, Calw-Stammheim

Frankfurter Allgemeine Zeitung, FAZ (03.06.09) - Die Briefmarke ist ein Luxusgut - schön, aber nicht lebensnotwendig. "Durch die Finanzkrise werden Luxusgüter eher vernachlässigt", sagt Wilfried Fuchs, Inhaber der Rauss & Fuchs GmbH in Stuttgart, des seit 1953 bestehenden, ältesten Briefmarkenauktionshauses in Württemberg. Er verzeichnet einen Umsatzrückgang von 10 Prozent. Carsten Kliege, Geschäftsführer des Briefmarkengeschäfts DBA Stuttgart GmbH, geht es nicht anders, er hatte zuletzt ebenfalls unter der Kaufzurückhaltung seiner Kunden zu leiden.

Für beide ist neben der Wirtschaftskrise das wohl größere Problem die Überalterung vieler Sammler. Heutzutage besuchen zwar vorwiegend junge Leute das Auktionshaus von Fuchs, die aber zeigen kaum Interesse am Sammeln, vielmehr wollen sie ihre von den Großeltern geerbten Sammlungen zu Geld machen. "Immer weniger interessieren sich fürs Briefmarkensammeln. Der jungen Generation fehlt es an Zeit und Interesse", sagt Fuchs. Auch lasse die Vielzahl der modernen Freizeitbeschäftigungen das Briefmarkensammeln als ein "angestaubtes Hobby" erscheinen. Dieter Ott, Erster Vorsitzender des Briefmarkenvereins Tübingen, bringt es auf den Punkt: "Wer früher keine Briefmarken sammelte, war verrückt. Jedoch ist heutzutage derjenige verrückt, der welche sammelt."

Der Name "Philatelie" wird unterschiedlich gedeutet: Entweder als "Freund dessen, was nie endet" (die stets neu erscheinenden Marken), oder als "Freund dessen, was frei von Abgaben (an den Staat) ist", denn der Poststempel befreit den Absender von weiteren Abgaben. "Der Trend geht im Augenblick in Richtung thematisches Sammeln", meint Ott. "Die Anzahl der Ecken, worauf man früher achtete, ist heute eher unwichtig. Die Individualität des Sammlers bestimmt das Motiv." Otts Leidenschaft sind Briefmarken mit Abbildungen von Kunstturnern. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Deutschland die ersten Briefmarkenvereine gegründet. Derzeit zählt der Bund Deutscher Philatelisten 1400 eingetragene Vereine mit 50 000 Mitgliedern. Er spricht von mehr als 3 Millionen Briefmarkensammlern in Deutschland. Die Mitglieder treffen sich regelmäßig, um sich "briefmarklich auszutauschen" und in einzelnen Arbeitsgruppen über laufende Ausstellungen oder interessante Auktionen zu informieren.

"Das Auktionshaus spielt in einer anderen Liga als die Briefmarkengeschäfte", meint Ott. Als Vergleich könne der Unterschied zwischen der Kreis- und der Bundesliga angeführt werden. "In beiden Ligen wird Fußball gespielt, jedoch sind die Spieler der Bundesliga weitaus teurer als die der Kreisliga." Während in den Geschäften hauptsächlich Briefmarken im Wert von 10 Cent bis 500 Euro verkauft werden, kann der Preis einer Briefmarke bei einer Auktion bis in den Tausend- oder auch Millionen-Euro-Bereich steigen. "Die teuerste von uns versteigerte Briefmarke lag bei 26 000 Euro", erklärt Fuchs. Der jährliche Umsatz des Auktionshauses liege zwischen 600 000 und 1 Million Euro. Briefmarkengeschäfte werden hauptsächlich von Sammlern besucht, die ihre Sammlungen preisgünstig vervollständigen wollen. So bietet Kliege für rund 20 Euro Kiloware mit bis zu 10 000 Briefmarken an. Wer dagegen an Auktionen teilnimmt, ist in der Regel auf der Suche nach besonderen Raritäten oder bestimmten Exemplaren und daher bereit, hohe Preise zu zahlen.

Während die Verkaufsmöglichkeiten von Briefmarken im Internet sowohl vom Briefmarkenhändler Kliege als auch vom Auktionator Fuchs skeptisch gesehen werden, versichert Sammler Ott, dass nicht nur er regelmäßig bei Ebay nach Angeboten sucht. "Das Internet ist ein recht bequemer Anbieter. Auch ältere Leute, die nur ab und zu Briefmarkengeschäfte oder Auktionen besuchen können, profitieren davon", sagt er. Zudem kaufen rund 1,2 Millionen Kunden Briefmarken über die Niederlassung Philatelie der Deutschen Post AG. Davon sind laut Marketingkoordinator Markus Schobert etwa 200 000 Geschäftskunden, und 750 000 Kunden beziehen in regelmäßigen Abständen Briefmarken und Sammlerabonnements.

Im Auktionshaus Rauss & Fuchs finden unter der Leitung von Wilfried Fuchs, der sein Hobby zum Beruf machte und die Firma seit 1991 alleinverantwortlich führt, jährlich zwei Auktionen statt. Der Katalog enthält zwischen 3000 und 4000 Angeboten, auch Lose genannt. Der Ausruf vieler Briefmarken und Münzen, das heißt das vorgegebene Gebot, liegt bei durchschnittlich 100 Euro. Der Sammler kann am Auktionstag dabei sein, er kann aber auch telefonisch oder online bieten, etwa mit Hilfe der Website Philasearch. "So haben auch Sammler aus Neuseeland oder Brasilien die Chance, an der Auktion teilzunehmen", erklärt Fuchs seinen großen Kundenkreis. Seiner Ansicht zufolge liegt der Vorteil im Auktionsverkauf für den Verkäufer darin, dass fast immer der aktuelle Marktpreis erzielt wird, durch das Bieten der Interessenten wird bisweilen sogar ein weit höherer Betrag erreicht. Je nach Wert der Briefmarke und Zuschlagssumme erhält das Auktionshaus einen bestimmten Prozentsatz als Provision. Diese kann bis zu 25 Prozent betragen; im Durchschnitt sind es 15 Prozent. "Je höher der Wert einer Briefmarke, desto mehr verdienen wir", sagt Fuchs. Um auf sich aufmerksam zu machen, wirbt das Auktionshaus in Fachzeitschriften wie der Deutschen Briefmarken-Zeitung und auch in Tageszeitungen. Die Stammkunden werden online oder mit einem Katalog über Auktionen informiert. Auch hat man einen Stand auf der internationalen Briefmarken-Börse in Sindelfingen, die in diesem Jahr vom 23. bis zum 25. Oktober stattfinden wird und zu den bedeutendsten Briefmarkenbörsen in Europa zählt.

Fuchs sieht für die Zukunft eher schlechte Zeiten anbrechen. Das Sterben älterer Sammler und das Desinteresse ihrer Nachkommen führen zu einem Preisverfall. Vor 20 Jahren seien Briefmarken teilweise doppelt so viel wert gewesen. Ott meint: "Vor allem Massenware erleidet Preisverfall. Bei guten, seltenen Stücken wie zum Beispiel bei einer kompletten deutschen Reichssammlung bleiben die Preise relativ stabil." Gefragte Einzelstücke können laut Wolfgang Peschel, Pressesprecher des Bundes Deutscher Philatelisten, durchaus noch Rekordwerte erzielen. Auf der Briefmarken-Messe Anfang Mai in Essen habe zum Beispiel eine Briefmarke bei einer Auktion 60 000 Euro erzielt. Es handelte sich um eine Briefmarke mit dem Porträt der Schauspielerin Audrey Hepburn. Davon seien bisher nur fünf im Umlauf, entsprechend hitzig habe sich der Bieterwettbewerb gestaltet. Den Zuschlag erhielt ein Telefonbieter zum doppelten Wert des Mindestgebots. Seither habe die Marke den Spitznamen "die deutsche Blaue Mauritius", sagt Peschel.

Der Kundenkreis des Auktionshauses Rauss & Fuchs hat sich im Laufe der Jahre verändert. Früher kamen 80 Prozent Sammler zu Fuchs' Auktionen. Heute sind es vorwiegend Händler größerer Unternehmen, die Briefmarken ersteigern. "Früher war die Briefmarke die Aktie des kleinen Mannes, doch sind diese Zeiten vorbei. Die meisten Briefmarken sind aufgrund der hohen Auflagen keine Wertanlagen mehr", sagt Fuchs. Ott ergänzt: "Viele Sammler gehen auf Auktionen und hoffen, mit ihren Ansichtskarten, die sie als Kapitalanlage gekauft haben, auf hohe Erträge. Das ist aber mittlerweile ein unsicheres Geschäft."

Carsten Kliege blickt optimistischer in die Zukunft. Er hat das Briefmarkengeschäft im Frühjahr 2008 übernommen und ist der Ansicht, dass Briefmarken auch in Zukunft gesammelt werden. "Das Geschäft überlebt kleinere Krisen." In seinem Laden steckt eine hohe Vorfinanzierung. "Um ein Briefmarkengeschäft führen zu können, muss man sich erst einmal einen umfangreichen Bestand an Briefmarken zulegen." Sein Optimismus ist auch darin begründet, dass für ihn die Konkurrenz längst nicht mehr so groß ist wie früher: Statt einst sechs Briefmarkengeschäften in Stuttgart gibt es heute nur noch zwei. Auch die Post sieht ihr Briefmarkengeschäft optimistisch. "Rund 3 Milliarden ausgelieferte Briefmarken im Jahr 2008 sprechen für sich. Dementsprechend groß ist das Potential aktueller und künftiger Sammler", meint Schober und ergänzt: "Seit über 100 Jahren hat die Briefmarke ihren Stellenwert in der Gesellschaft. Briefmarken spiegeln eine Auswahl von Themen aus Kultur, Geschichte, Politik und Sport wider, so etwa die Sportmarken des Jahres 2009, die der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Berlin gewidmet sind." Auch der Bund Deutscher Philatelisten ist der Ansicht, dass das Briefmarkensammeln noch lange nicht aus der Mode gekommen ist. Laut Peschel gibt es jährlich nur einen Rückgang von etwa 1000 Mitgliedern.

(Quelle: http://www.fazfinance.net/Aktuell/Immobilien-und-Finanzierung/Von-der-aeusseren-zur-inneren-Sammlung-6722.faz)
 
Richard Am: 24.08.2009 20:33:50 Gelesen: 131449# 49 @  
Briefmarken in der Schweiz für bis zu 480 000 Franken versteigert

Von Jan Billion

Die Welt (22.08.09) - Seltene Sammlerbriefmarken erfreuen sich weiterhin großer Nachfrage. Mit 480 000 Franken lieferte ein alter Brief mit acht 2 ½-Rappen-Briefmarken das Spitzenergebnis der Corinphila-Briefmarkenauktion in Zürich. Der Brief wurde am 22. April 1850 nachmittags im Postamt in Zürich aufgegeben. Nach zwei Tagen Beförderung mit der Postkutsche erreichte er Vevey. Der Brief gilt als eines der bedeutendsten Stücke der Schweizer Philatelie. Heftige Bieterkämpfe entbrannten auch um zwei weitere wertvolle Schweiz-Raritäten. Fünf ungestempelte Exemplare der "Zürich Vier", der ersten Schweizer Briefmarke aus dem Jahr 1843, stiegen von 200 000 auf 340 000 Franken. Eine "senkrecht verkehrt geschnittene Doppelgenf" von 1843 erzielte 135 000 Franken. Bemerkenswert ist, dass die drei Raritäten von verschiedenen Sammlern erworben wurden.

Seltene Sammlerbriefmarken erfreuen sich weiterhin großer Nachfrage. Mit 480 000 Franken lieferte ein alter Brief mit acht 2 ½-Rappen-Briefmarken das Spitzenergebnis der Corinphila-Briefmarkenauktion in Zürich. Der Brief wurde am 22. April 1850 nachmittags im Postamt in Zürich aufgegeben. Nach zwei Tagen Beförderung mit der Postkutsche erreichte er Vevey. Der Brief gilt als eines der bedeutendsten Stücke der Schweizer Philatelie. Heftige Bieterkämpfe entbrannten auch um zwei weitere wertvolle Schweiz-Raritäten. Fünf ungestempelte Exemplare der "Zürich Vier", der ersten Schweizer Briefmarke aus dem Jahr 1843, stiegen von 200 000 auf 340 000 Franken. Eine "senkrecht verkehrt geschnittene Doppelgenf" von 1843 erzielte 135 000 Franken. Bemerkenswert ist, dass die drei Raritäten von verschiedenen Sammlern erworben wurden.

Aber auch ausländische Briefmarken brachten Spitzenpreise. Drei ungestempelte Einheiten von jeweils fünf zusammenhängenden Briefmarken der Ausgabe 1853 von Sardinien spielten ein Ergebnis von 160 000 Franken ein. Die mit 100 000 Franken taxierten Marken stammen aus einem erst kürzlich in England entdeckten alten Album aus dem Nachlass eines Mitgliedes des britischen Königshauses. Und ein Brief mit dem Farbfehldruck einer Halb-Peso-Briefmarke aus Peru erreichte 70 000 (25 000) Franken.

(Quelle: http://www.welt.de/die-welt/kultur/article4374613/Briefmarken-in-der-Schweiz-fuer-bis-zu-480-000-Franken-versteigert.html)
 
Richard Am: 22.09.2009 20:29:03 Gelesen: 131273# 50 @  
Chinesische Briefmarke erzielt Rekordpreis

morgenweb, dpa, Mannheim / Hongkong (19.09.09) - Bei einer Auktion in Hongkong hat eine chinesische Briefmarke einen Rekordpreis erzielt. Laut «South China Morning Post» zahlte ein Sammler aus Peking umgerechnet 226.000 Euro für die Marke von 1897.

Dies sei der höchste jemals für eine einzelne chinesische Marke erzielte Preis. Die rot-weiße Papiermarke hat einen aufgedruckten Wert von drei Cent.
 
Harald Zierock Am: 23.09.2009 13:02:50 Gelesen: 131255# 51 @  
Hallo Richard,

die Auktionhäuser gehen effektiv sehr gut, denn meistens sind es nur Personen mit einer guten Geldbörse die dort bieten, aber die normalen Börsen oder Tauschtage laufen nicht so gut.

Ich war am Wochenende in Haguenau und ich musste feststellen, mit dem kaufen war es eher verhalten.

Das ist aber im allgemeinen so.

Harald
 
Richard Am: 14.12.2009 20:10:48 Gelesen: 130849# 52 @  
Sudentenland überrascht in Dresden

Von Jan Billion

Wie Welt (05.12.09) - Zu den Gewinnern auf der 160. Dresdner Briefmarken-Auktion vom 2. bis 4. November gehörten die örtlichen amtlichen Ausgaben des Sudetenlandes.

In dem Gebiet, das am 1. Oktober 1938 als Folge des Münchner Abkommens von der Tschechoslowakei an das Deutsche Reich abgetreten worden war, begann die Sudetendeutsche Partei schon am 21. September mit der Ausgabe von Briefmarkenprovisorien, meist mit Ortsnamen und Hakenkreuz überdruckten tschechischen Marken. Die Überdruckmarken konnten nur einen Monat bis 20. Oktober 1938 benutzt werden; danach besaßen nur noch Marken des Deutschen Reiches Gültigkeit. Die Sudetenland-Provisorien sind also sehr begehrt.

Insofern ist es bemerkenswert, dass die Dresdner Briefmarken-Auktion fast 50 Lose auf einmal anbieten konnte, die alle verkauft wurden. Dabei gab es enorme Steigerungen, wie 3100 (800) Euro für den Praga-Block mit Stempel Karlsbad vom 4. Oktober 1938 zeigten.

Ebenfalls viel Aufmerksamkeit fand die SBZ. Thüringens Weihnachtsblocks liefen durchweg zu 50 bis 100 Prozent der Michel-Notierung. Bei Übersee fand sich ein recht starkes Angebot Volksrepublik China. Der Schauspieler-Block von 1962 (Block Michel-Nr. 8) sprang von 800 bzw. 600 Euro auf 3950 bzw. 2100 Euro! Sammlungen und Posten waren so stark gefragt wie seit 20 Jahren nicht mehr und zwar von allen Gebieten.

Im Internet: http://www.dresdner-briefmarkenauktion.de

(Quelle: http://www.welt.de/die-welt/kultur/article5432372/Sudentenland-ueberrascht-in-Dresden.html)
 
BD Am: 17.12.2009 13:44:29 Gelesen: 130796# 53 @  
Es kann nicht verschiedener sein:

Bei den Börsen am letzten Samstag in Dresden war ich absoluter Außenseiter unter einer Masse von Ansichtskartensammlern, einer der letzten verbliebenen Händler der Philatelie, er hatte 200 km Anreise, sagte zu mir: Es hat sich alles verändert, vor Jahren gesuchte Briefe liegen wie Blei, es interessiert hier keinen mehr. Während ich die Briefe im Liegen hätte studieren können, rangen die Ansichtskartenhändler und Käufer nach Luft (etwas übertrieben).

Bei der Auktion hatte ich mir vorab vieles angesehen, konnte nicht persönlich teilnehmen. Also schriftlich auf einiges geboten, mit mindestens 20% Aufschlag. Nichts bekommen. Das kann passieren, aber am folgenden Montag bin ich zum Nachverkauf hingefahren, dachte es wird schon noch interessantes da sein, was mir Anfangs zu teuer erschien. Denkste, es war alles weg.

Ich bin seit 25 Jahren auf der Auktion, so etwas gab es noch nie.

Mit besten Grüssen Bernd
 
Richard Am: 29.12.2009 20:22:54 Gelesen: 130691# 54 @  
"Blaue Mauritius" wird versteigert

ORF.at (24.12.09) - Der Porsche von Jörg Haider kommt am 23. Jänner in Klagenfurt ein zweites Mal unter den Hammer. Bei der Versteigerung im Landesarchiv wird eine weitere Rarität angeboten: Eine "Blaue Mauritius", eine der seltensten und teuersten Briefmarken der Welt.

Marke aus der zweiten Serie

Weltweit gibt es von der Erstausgabe der "Blauen Mauritius" nur noch eine Handvoll. Die englische Queen hat eine davon. Eine "Blaue Mauritius" aus der zweiten ist jetzt unterwegs nach Kärnten.

"Es ist eine Two-Pence-Mauritius der Ausgabe 1848. Es handelt sich um ein relativ seltenes und schönes Stück", sagte Ludwig Sadjak, der Geschäftsführer des Klagenfurter Auktionshauses Cavinash.

Zwei Echtheitszertifikate liegen vor

Gemeinsam mit ÖVG-Versteigerungen habe man die Marke von einem privaten Sammler erstanden. Sadjak ist sicher, keiner Fälschung aufgesessen zu sein.

"Wir haben ein Echtheitszertifikat von der Royal Philatelic Society in London und eines von Roger Calves aus Paris."

Liebhaberstück für internationale Sammler

Die "Blaue Mauritius" kommt am 23. Jänner bei der Versteigerung im Landesarchiv in Klagenfurt unter den Hammer.

Sadjak rechnet mit dem Interesse internationaler Sammler: "Die Marke ist ein Liebhaberstück. Wenn man davon ausgeht, dass sie einmal zwei Pence wert war und wir sie mit 20.000 Euro ausrufen sieht man, dass sich die Spanne in den vergangenen Jahren erhöht hat."

Das Auktionshaus habe im Zuge von Recherchen festgestellt, dass die billigste Marke dieser Art um 60.000 Euro und die teuerste um mehr als eine Million Euro versteigert wurde.

Höchste Sicherheitsstandards

Die Briefmarke soll nach der Prüfung in England in den nächsten Tagen – unter höchstem Sicherheitsaufwand – in Kärnten eintreffen.

Ludwig Sadjak: "Sie sollte am Samstag oder Sonntag von einem Boten zu uns gebracht werden. Sie wird in einem speziellen Sicherheitskoffer geliefert und wird danach im großen Tresorraum im Hochsicherheitstrakt der Kärntner Sparkasse aufbewahrt."

Auktionshaus lockt mit skurrilen Exponaten

Das Auktionshaus Cavinash hat vor einigen Jahren in einem 20 Quadratmeter großen Büro begonnen und ist ständig gewachsen - auch, weil es immer wieder ungewöhnliche Objekte versteigern lässt , wie das mobile Feriendorf im Rosental, den Porsche von LH Jörg Haider und jetzt die "Blaue Mauritius".



"Blaue Mauritus" (Bild: Auktionshaus Cavinash)

(Quelle: http://kaernten.orf.at/stories/411948/)
 
Bundpostfrischsammler Am: 29.12.2009 21:22:55 Gelesen: 130683# 55 @  
Das ist wohl nicht "die" "Blaue Mauritius", da diese die Inschrift Post Office links trägt und nicht Post Paid.

Es handelt sich um die wesentlich billigere zweite Ausgabe, die Bei Felzmann 8600.- bei der letzten Novemberauktion als Zuschlag gebracht hat. Die "Rote" der Zweiten Ausgabe wurde bei Ausruf 10.000.- nicht verkauft.

Siehe auch:

http://www.felzmann.de/
 
Richard Am: 02.01.2010 20:29:07 Gelesen: 130612# 56 @  
Die deutschen Kolonial-Vorläufer werden gut bezahlt

Von Jan Billion

Die Welt (24.12.09) - Am 17. Dezember 1949 erschien in West-Berlin ein Briefmarken-Block mit drei Werten, dessen Zuschlagserlös für die Berliner Währungsgeschädigten gedacht war (Berlin Block Michel-Nr. 1). Kurze Zeit später sollte dieser Block mit dem schwarzen Aufdruck "20.3.1949/50 Westmark alleiniges gesetzl. Zahlungsmittel Westberlin" folgen.

Wegen des schlechten Verkaufs des Währungsgeschädigten-Blocks ohne Aufdruck wurde der Plan jedoch fallen gelassen. Erhalten geblieben ist lediglich ein Vorlagekarton mit dem Aufdruck-Block. Das seit langem in der Literatur bekannte Stück kam im Rahmen der 5. Schlegel-Auktion unter den Hammer. Mit 25.000 Euro taxiert, schaffte es das Unikat auf immerhin 36.000 Euro, was für ein wenig Aufregung sorgte.

Es war nicht der einzige Zuschlag, der Aufmerksamkeit erregte. Von schon strammen 15.000 auf 20.000 Euro kletterte eine weitere Nachkriegesrarität, ein aus den Kombinationsbogen 10 und 11 zusammengesetzter postfrischer SBZ-Großbogen, der 60 Jahre in einer Bogenmappe schlummerte.

Am meisten überraschten sicherlich 11.500 (3800) Euro für einen schön gestempelten Nothilfe-Block des Deutschen Reiches (Block Michel-Nr. 2). Der Käufer zahlte mit Aufgeld 14.400 Euro und damit 110 Prozent der Michel-Notierung.

11.700 (13.000) Euro brachte die 2 RM Danzig Abschied postfrisch ohne Aufdruck (Michel-Nr. 729 x II). Einzellose aus einer aufgelösten Sammlung mit deutschen Kolonial-Vorläufern wurden überwiegend mit kräftigen Steigerungen zugeschlagen. Alle fünf angebotenen "Sachsen Dreier" (Sachsen Michel-Nr. 1) in der "a"-Farbe wurden verkauft, der Höchstpreis lag bei guten 6200 Euro.

Ein Schwerpunkt der Auktion waren Russland und die ehemalige Sowjetunion. Schlegel hatte beispielsweise mehr als 90 postfrische Lewanewskij-Flugpostmarken (Sowjetunion Michel-Nr. 527) im Angebot, die alle, teils mit enormen Steigerungen, verkauft wurden. Ein postfrischer Vierer-Typen-Block stieg dabei von 2000 auf erstaunliche und gänzlich unerwartete 10.500 Euro.

Russisch war schon bei der Besichtigung im Vorfeld ein viel zu hörende Sprache gewesen. Die Bieterlaune erstreckte sich auch auf Sammlungen, wo eine Kollektion Russland/Sowjetunion für 42.000 (30.000) Euro einen neuen Besitzer fand. Ebenfalls bei diesem Zuschlag, allerdings mit 10.000 Euro ursprünglich deutlich niedriger angesetzt, landete eine deutsche Kolonialsammlung.

(Quelle: http://www.welt.de/die-welt/kultur/article5628963/Die-deutschen-Kolonial-Vorlaeufer-werden-gut-bezahlt.html)
 
Richard Am: 27.01.2010 20:19:06 Gelesen: 130400# 57 @  
@ Bundpostfrischsammler [#55]

Versteigert: 25.000 Euro für "blaue Mauritius"

kaernten.orf.at (23.01.10) - Im Landesarchiv ist am Samstag eine "blaue Mauritius" versteigert worden, sie war Teil einer deutschen Sammlung. Bei der Auktion brachte sie 25.000 Euro ein. Für den ehemaligen Haider-Porsche fand sich kein Käufer.

5.000 Euro über dem Ausrufungspreis

Gut gesichert war die wertvolle Zwei-Pence-Marke nach Klagenfurt gebracht worden. Bei der Versteigerung hat sie 25.000 Euro eingebracht – 5.000 Euro über dem Ausrufungspreis. Der Käufer reichte ein schriftliches Angebot ein und will geheim bleiben, er soll ein Sammler aus Osteuropa sein.

Von der ersten Serie der roten und blauen Mauritius, geschmückt mit einem Bild von Königin Victoria, wurden 1847 je 500 Stück gedruckt, rund je zwölf der blauen und roten Sorte soll es noch geben - damit zählt die "Mauritius" zwar zu den seltenen Marken der Welt, aber nicht zu der seltesten.

Marke von privatem Sammler

Die Versteigerung mit über 650 Exponaten wurde vom Auktionshaus Cavinnash organisiert, das auf ausgefallene Exponate spezialisiert ist und bereits das mobile Feriendorf im Rosental versteigern ließ.

Cavinnash hat die Marke gemeinsam mit ÖVG-Versteigerungen von einem privaten Sammler, der seine Sammlung auflöste, erstanden. Die Echtheit der Marke sei mehrfach geprüft, sagt Geschäftsführer Ludwig Sadjak. Den Kaufpreis will Sadjak nicht nennen, aber man sei mit dem nun erlösten Preis "sehr zufrieden".



"Blaue Mauritus" - Das Klagenfurter Exponat stammt aus der zweiten Serie, die 1848 gedruckt wurde. Sie trägt den Aufdruck "Post Paid" (Post bezahlt - Anm.). Die erste Serie ist mit dem unüblichen Vermerk "Post Office" (Poststelle - Anm.) beschriftet, was mit zur Legendenbildung der Briefmarke beitrug. (Bild: Auktionshaus Cavinash)

(Quelle: http://kaernten.orf.at/stories/418116/ )
 
Richard Am: 10.02.2010 20:27:32 Gelesen: 130210# 58 @  
Roland Meiners zu Gast in Viersen

Grenzlandnachrichten.de, Viersen (04.02.10) - Wenn Roland Meiners über Briefmarken plaudert, ist das eine andere Welt. Da spricht dann der Fachmann, für den schon sehr früh Briefmarken gleichzeitig der Wegweiser in den Beruf waren.

Wenn einer von Briefmarken etwas versteht, dann ist es der gebürtige Viersener Roland Meiners (42), der seit vielen Jahren in Köln lebt und am vergangenen Sonntag zu einem Besuch in der alten Heimat, auf Einladung des Vereins für Heimatpflege Viersen, im Ernst-Klusensaal der Festhalle zu Gast war, um als Geschäftsführer des ältesten deutschen Briefmarkenauktionshaus „Dr. Wilhelm Derichs GmbH” über die kleinen Gezackten ebenso zu plaudern, wie über seine Sammlung von „Viersener Briefen” bis zum 19. Jahrhundert.

Ein lebendes Lexikon in Sachen Briefmarken

Die VN unterhielten sich mit dem 42-Jährigen, der ein „lebendes Lexikon” in Sachen Briefmarken ist. Meiners wusste schon sehr früh, was er werden wollte. Er hat 1987 am Humanistischen Gymnasium in Viersen Abitur gemacht. Schon ein Jahr später hat er das Auktionshaus in Köln gekauft. Das war im Herbst 1988. Im Alter von 21 Jahren, bezogen auf das Berufsalter, hat Meiners bereits seine erste Auktion in der Domstadt durchgeführt. Inzwischen hat er auch eine Firma in Berlin ins Leben gerufen.

Doch der Blick geht zunächst zurück nach Viersen. „Es war eine wohlbehütete Kindheit”, ließ er wissen: „Ich hatte noch zwei Geschwister, und wir haben in der Innenstadt gelebt.” Tischtennis hat er damals beim ASV Süchteln „gelebt“, bei den Briefmarkenfreunden in Dülken wurde er zum Briefmarkensammler. Sein Vater war Schatz­meister beim 1. FC Viersen. So entstanden auch dorthin Berührungspunkte. Auch heute blickt er noch am Sonntag ins Internet und schaut am Sonntagabend, wie die Rot-Weißen vom Hohen Busch gespielt haben. „Leider klassenmäßig tiefer als früher“, seufzte er. Sein weiterer Blick geht nach vorn in die Zeit seiner erfolgreichen beruflichen Tätigkeit in den letzten zwei Jahrzehnten. Rund 50 Auktionen hat er bisher durchgeführt, vier davon in Berlin und der Rest in Köln. Offenbar haben die Briefmarkenauktionen die wirtschaftlich schwierigen Zeiten gut überstanden, denn Meiners berichtet von nach wie vor „gut besuchten Auktionen.” Im vergangenen Jahr gelang ihm ein großer Wurf. Er hat die rote Mauritius für 265.000 Euro versteigert. Die Marke blieb in Deutschland.

Seine Sammlung von Viersener Briefen ist beachtlich. Rund 1.000 Stück besitzt er und hat sich auch aus diesem Grund „interessant für den von Albert Pauly geführten Verein für Heimatpflege gemacht.” In der Jugend habe er mit der Sammlung bereits angefangen, so Meiners weiter. Der älteste Brief aus der napoleonischen Besatzungszeit datiert um das Jahr 1790. Teilweise hat er die Briefe privat angeboten bekommen, teilweise aber auch auf Auktionen erworben. Mit Nachdruck betont der „Vierscher Jong”, dass seine Briefe aus allen vier Viersener Stadtteilen kommen und somit Süchtelner, Boisheimer, Dülkener und Viersener Briefe. Inzwischen steht auch fest, dass er im Frühjahr 2011 darüber ein Buch herausgeben wird. Sie bleiben somit auch der Nachwelt erhalten. Auch der Verein für Heimatpflege plant Teile der Sammlung in Zukunft in seiner Schriftenreihe zu publizieren.

In Deutschland gibt es derzeit noch rund 150 Briefmarkenauktionshäuser. Meiners spricht von einem hart umkämpften Markt. Sein Haus gehört dabei zu den größten Häusern in Deutschland mit einem Umsatz von fünf Millionen Euro im Jahr 2008. Er hat fünf feste und fünf freie Mitarbeiter.

(Quelle: http://www.grenzlandnachrichten.de/index.php?id=43&tx_ttnews[tt_news]=5331&tx_ttnews[backPid]=59&cHash=4b2e407a6e )

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Roland Meiners ist Inhaber des Auktionshauses Dr. Derichs, Köln
 
Richard Am: 08.03.2010 20:17:35 Gelesen: 129870# 59 @  
Briefmarken für 10 Millionen unter dem Hammer

Tagesanzeiger.ch / ep / sda (02.03.10) - Für acht bis zehn Millionen Franken kommen diese Woche in Zürich Philatelie-Raritäten unter den Hammer. Zwei «Zürich 4»-Briefmarken starten bei 200'000 Franken.

Im Mittelpunkt der Versteigerung steht unter anderem ein Brief, der mit zwei «Zürich 4»-Marken frankiert ist. Er wurde am 16. Oktober 1850 vom Zürcher Postamt Neumünster nach Bülach verschickt, wie das Auktionshaus Corinphila schreibt. Zwar hätte damals eine 5-Rappen-Marke gereicht, zur Überfrankierung kam es wohl, weil erwartet wurde, dass die Zürcher Briefmarken ungültig werden.

Das Gebot für den Brief startete bei 200'000 Franken. Der Brief gilt gemäss Corinphila heute als postgeschichtlich wertvoll. Er belege die Geschichte des Übergangs von der Zürcher zur eidgenössischen Post.

Erlös von Österreich-Sammlung für wohltätige Organisation

Der Startpreis eines «Doppelgenf»-Briefes liegt bei 150'000 Franken. Der angebotene Brief mit einer «verkehrt geschnittenen Doppelgenf» ist besonders wertvoll, weil bis heute nur vier Briefe mit dieser Variante der senkrecht angeordneten Marken bekannt sind. Normalerweise wurden zwei nebeneinander liegende 5-Centimes-Marken als «Doppelgenf» verwendet. Nur in ganz seltenen Fällen schnitten Postbeamte zwei übereinander liegende Marken aus dem Bogen.

Der gesamte Erlös aus dem Verkauf einer Sammlung von Briefmarken des Königreichs Österreich kommt einer wohltätigen Organisation zugute. Gemäss dem Auktionshaus darf das Schweizer Kinderdorf «Kiriat Yearim» in Israel mit einem hohen sechsstelligen Frankenbetrag rechnen. Die Versteigerung in Zürich dauert vom 2. bis 6. März.



Die ersten Marken aus dem Kanton: «Zürich 4» und «Zürich 6». (Bild: Wiki)

(Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Briefmarken-fuer-10-Millionen-unter-dem-Hammer/story/15513748 )
 
ligneN Am: 11.03.2010 13:01:24 Gelesen: 129794# 60 @  
@ Richard [#58]

"Wenn einer von Briefmarken etwas versteht, dann ist es der gebürtige Viersener Roland Meiners (42), [...] um als Geschäftsführer des ältesten deutschen Briefmarkenauktionshaus „Dr. Wilhelm Derichs GmbH” [...]"

Derichs ist vielleicht das älteste bestehende Kölner Auktionshaus (? 1949), aber ganz sicher nicht das älteste in Deutschland. :-)

Gruß
ligneN

- der weiß, das hier nur Pressezitate übermittelt werden, die möglicherweise (ehem) etwas aufgebauscht sind.
 
Richard Am: 11.03.2010 20:03:12 Gelesen: 129771# 61 @  
Auktion in Zürich: 239'000 Franken für eine «Zürich 6»

Suedostschweiz.ch / sda, Zürich (06.03.10) - Während die Weltwirtschaft unter der Finanzkrise leidet, hat sich der Briefmarkenmarkt in Zürich in bester Verfassung präsentiert. Insgesamt sieben Marken wechselten bei der Versteigerung des Auktionshauses Corinphila für über 100'000 Franken die Hand.

Spitzenstück der nun zu Ende gegangenen Auktion war ein zusammenhängender Block von 6 Briefmarken der «Zürich 6», der ersten Briefmarke der Schweiz zu 6 Rappen aus dem Jahre 1843, wie das Briefmarkenauktionshaus mitteilte. Der Block kam für 239'000 Franken unter den Hammer.

Ebenfalls 239'000 Franken geboten wurden für eine kanadische 12 Pence Marke aus dem Jahre 1851 mit dem Bild der englischen Königin Victoria. Die Briefmarke wurde bereits 1966 und 1980 vom Auktionshaus Corinphila versteigert und wechselte vor einigen Jahren für 126'000 Franken den Besitzer.

Eine «senkrecht verkehrt geschnittene Doppelgenf» auf einem Brief wurde für 179'000 Franken verkauft. Neben vier Schweizer Briefmarken erzielte auch eine chinesische Briefmarke aus dem ehemaligen deutschen Pachtgebiet Kiautschou 137'000 Franken.

Mit einem Auktionszuschlag von 120'000 Franken versteigert wurde laut dem Auktionshaus ein von Triest nach Java beförderter Brief mit österreichischen Briefmarken aus dem Jahr 1864.

Die Auktion in Zürich habe gezeigt, dass der Markt für seltene klassische Briefmarken nach wie vor gut sei, sagte Karl Louis, Geschäftsführer des ältesten Schweizer Briefmarkenauktionshauses Corinphila. Viele Philatelisten legten das Geld in der gegenwärtigen Finanzkrise mangels anderer Alternativen und aus Furcht vor Inflation lieber im Briefmarkenalbum an.

(Quelle: http://www.suedostschweiz.ch/newsticker/index.cfm?id=34759 )
 
Richard Am: 29.03.2010 20:52:52 Gelesen: 129432# 62 @  
Viertelmillion für "Schwarzen Einser"

hr-online.de (27.03.10) - "Der Traum jedes Briefmarkensammlers" hat am Samstag für eine horrende Summe in Wiesbaden den Besitzer gewechselt. Von der ältesten deutschen Briefmarke existieren nur noch zwei komplette Bögen.

Der ersteigerte Bogen der ersten deutschen Briefmarke, dem sogenannten "Schwarzen Einser", ist nach Angaben des Wiesbadener Briefmarkenauktionshauses Heinrich Köhler eine absolute Rarität. Nach 15 Jahren im Besitz eines privaten Sammlers befinden sich die wertvollen Marken seit Samstag in neuen Händen.

Inklusive Aufgeld zahlte der neue Besitzer fast 300.000 Euro. Die mehr als 160 Jahre alte Marke sei "der Traum jedes Briefmarkensammlers", sagte der Unternehmenssprecher des Auktionshauses, Karl Louis. Von 800.000 Exemplaren, die im 19. Jahrhundert in Bayern gedruckt worden seien, existierten heute nur noch sehr wenige. Die meisten seien vernichtet worden, so Louis.

380.000 Euro für Fehldruck

Über den Verbleib des zweiten noch existierenden Schalterbogens ist nach Angaben des Auktionshauses nichts bekannt. Genutzt wurde der "Schwarze Einser" seinerzeit hauptsächlich zum Versenden von Drucksachen wie Preislisten oder Werbebroschüren. Ein kompletter Bogen, wie er früher am Postschalter erhältlich war, enthält neunzig Exemplare des "Schwarzen Einsers". Mit einem Fehldruck dieser ersten Deutschen Briefmarke erzielte das Auktionshaus im vergangenen Jahr sogar einen Erlös von 380.000 Euro.

(Quelle: http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36082&tl=rs&key=standard_document_38904169 )

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Ein Sahnestück für Philatelisten: Vom "Schwarzen Einser" sind nur zwei komplette Bögen bekannt. (RMB/Windolf)
 
Richard Am: 10.04.2010 08:35:09 Gelesen: 129174# 63 @  
250 000 Euro für den "Schwarzen Einser"

Von Jan Billion

Die Welt (04.04.10) - Der dritte und letzte Teil der Deutschland-Sammlung von Fritz Kirchner, die von Experten als die vielleicht bedeutendste Zusammenstellung deutscher Briefmarken aus der Zeit zwischen 1849 und 1980 eingeschätzt wurde, bildete den Höhepunkt der Frühjahrsauktion bei Heinrich Köhler vom 22. bis 27. März 2010.

Zum Schätzpreis von 250 000 Euro wechselte einer von nur zwei erhaltenen 90er-Schalterbogen des Schwarzen Einsers von Bayern, der ersten deutschen Briefmarke, in die Sammlung eines anderen deutschen Spitzen-Philatelisten. Ein gestempelter Viererblock derselben Marke (Michel-Nr. 1 IIa) sprang von 30 000 auf 66 000 Euro. 62 000 (40 000) Euro erlöste eine wertstufengleiche Mischfrankatur aus den Bayern Michel-Nr. 1 IIa (zweimal) und 3 Ia. Der berühmte Sachsen Dreier auf Kreuzbandsendung in taufrischer Erhaltung steigerte von 20 000 auf 39 000 Euro.

Auch vom Deutschen Reich besaß Kirchner etliche Spitzenstücke wie eine sogenannte Syke-Halbierung (Michel-Nr. 19 H) auf komplettem Dienstfaltbrief vom Amtshauptmann in Syke, die sensationelle 70 000 (30 000) Euro einspielte. Heftig gestritten wurde auch um das Damgarten-Provisorium, einen Wertbrief über 300 Mark aus dem preußischen Damgarten nach Berlin mit einer ungezähnten 5 Groschen Ockerbraun (Michel-Nr. 22 U). Das Brustschilde-Highlight fand für 120 000 (50 000) Euro einen neuen Liebhaber. 36 000 (15 000) Euro kosteten ungezähnte postfrische Viererblocks der Germania-Mark-Werte von 1902 (Michel-Nr. 78-82 U). Von 40 000 auf 68 000 Euro schoss eine ungebrauchte bayerische 20 Mark mit Ludwig-Porträt und Aufdruck SARRE vom rechten Bogenrand. Von den ehemals 16 überdruckten Marken existieren heute nur noch 14.

Die Kauflaune beschränkte sich nicht nur auf deutsche Klassik und Semi-Klassik. Ein Briefstück mit der sogenannten Gscheidle-Marke von 1980 (Bund MiNr. XIII) steigerte von 10 000 auf 26 000 Euro.

Der Hauptkatalog bot einige spezialisierte Sammlungen, beispielsweise die Roger-Lawson-Kollektion Portugiesisch-Indien 1871 bis 1883. Dabei erlöste der einzige Brief mit der Michel-Nr. 5 c 17 000 (10 000) Euro. Bei einem Gesamtausruf von 142 000 Euro betrug der Gesamtzuschlag 185 000 Euro, 175 der 200 Lose wurden verkauft.

An den sechs Auktionstagen wurden Marken, Briefe und Sammlungen für insgesamt 5,3 Mio. Euro umgesetzt.

(Quelle: http://www.welt.de/die-welt/kultur/article7034915/250-000-Euro-fuer-den-Schwarzen-Einser.html )
 
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