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Thema: Philatelie in der Presse - Auktionen (Sammelbeitrag)
Das Thema hat 63 Beiträge:
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Richard Am: 01.10.2008 23:48:19 Gelesen: 133374# 14 @  
Versteigerung von Briefmarken und Schriftstücken bringt fünf Millionen Euro - Russe zieht großes Los

Main-Rheiner / chm, Wiesbaden (01.10.08) - Mehrere Hundert Sammler zog es in die Auktionsräume der Firma Heinrich Köhler, deren 334. Versteigerung von ganzen Briefmarkensammlungen und Schriftstücken insgesamt fünf Millionen Euro brachte.

An den fünf Auktionstagen des Hauses Köhler wurden neben altdeutschen Raritäten auch Marken aus Europa und Übersee versteigert. Zusätzlich zu den Bietern im Saal nahmen auch 250 Philatelisten über das Internet an der Auktion teil.

Ein russischer Sammler aus St. Petersburg war für den höchstdotierten Zuschlag verantwortlich. Sein Gebot von 330 000 Euro für die Los-Nummer 7 384 sicherte ihm die Sammlung "Russland und Gebiete", die er damit wieder in das Herkunftsland zurückführt. Die Russland-Sammlung enthält Briefmarken aus allen Landesteilen und zeichnet die bewegte russische Geschichte der vergangenen 150 Jahre nach.

Den zweithöchsten Zuschlag brachte der so genannte Lübeck-Bogen, der laut Dieter Michelssohn, dem Geschäftsführer von Heinrich Köhler, eine der "bedeutendsten ungebrauchten Einheiten Altdeutschlands" ist. Der Briefmarken-Bogen aus dem Jahre 1859 ging für 150 000 Euro an einen deutschen Philatelisten. Die 35 Marken des Lübeck-Bogens befanden sich lange Zeit in den Händen des privaten Sammlers Astrul. Dessen Kollektion umfasst noch eine Vielzahl weiterer altdeutscher Raritäten und wurde nun für etwa eine Million Euro bei Köhler versteigert.

Dieter Michelssohn zieht eine äußerst positive Bilanz der fünftägigen Veranstaltung: "In der 95-jährigen Geschichte unseres Unternehmens zählt diese Versteigerung zu den besten, die wir je hatten."

(Quelle: http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=3458085)
 
Richard Am: 05.10.2008 12:18:33 Gelesen: 133341# 15 @  
1,5 Millionen Dollar für «Papierschnipselchen»

20 Minuten (04.10.08) - Eine umfangreiche Sammlung seltener Briefmarken des Britischen Empires ist auf einer Auktion in New York für fast 1,5 Millionen Dollar versteigert worden.

Zum Verkauf kamen am Freitag mehr als 130 Briefmarken aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, wie die Spink Shreves Galleries mitteilten. Eines der wertvollsten Stücke war eine 2-Pence-Marke, die 1848 in Mauritius ausgegeben worden war. Ein anonymer Bieter zahlte dafür 85.000 Dollar.

Wall-Street-Vermögensverwalter Bill Gross liess die Briefmarken versteigern, um Geld für wohltätige Zwecke zu sammeln. Der Erlös kommt dem Millennium Villages Project zugute, das sich die Förderung von Gesundheit, Bildung, Landwirtschaft und Infrastruktur in Afrika zum Ziel gesetzt hat.

(Quelle: http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/1-5-Millionen-Dollar-fuer--Papierschnipselchen--12098519)


 
Richard Am: 03.11.2008 11:40:28 Gelesen: 133272# 16 @  
Philatelie: Seltenheit garantiert hohe Preise

Von Jan Billion

Die Welt (01.11.08) - Klassische chinesische Briefmarken erzielten bei Corinphila Auktionen in Zürich vom 14. bis 18. Oktober 2008 außergewöhnliche Zuschläge. Mit 660 000 Franken für einen postfrischen 15er-Block der roten 1-Dollar-Briefmarke von 1897 bestätigte sich einmal mehr die hervorragende Marktlage für seltene philatelistische Sammlerstücke. Die chinesischen Briefmarken, in Sammlerkreisen als "Red Revenues" bekannt, stammen aus der Zeit der Währungsumstellung der Chinesischen Post von Candarin auf Silberdollar. Da sich die Herstellung neuer Briefmarken mit Silberdollar-Wertbezeichnung verzögerte, wurden rote Steuermarken (sogenannte "Red Revenues") kurzfristig mit neuer Dollar- Währung überdruckt. Heute gehören die Marken auch aufgrund der roten Farbe zu den beliebtesten Briefmarken aus dem Reich der Mitte.

Bei einem Katalogwert von rund 25 500 Euro erfolgte der Ansatz mit 30 000 Franken entsprechend niedrig. Die sensationelle Steigerung ist zahlreichen Bietern aus Hongkong, China und Taiwan zu verdanken, die über persönlich anwesende Agenten, Liveschaltungen über das Internet sowie Telefone mit dem Auktionssaal verbunden waren.

Negative Auswirkungen der Finanzkrise waren nicht zu beobachten, eher eine Flucht in Sachwerte. Mit 220 000 (125 000) Franken erzielte ein ungestempeltes Doppelstück des "Gelben Merkur" aus Österreich ebenfalls ein beachtliches Resultat. Das in der Expertise des bekannten Österreich-Prüfers Dr. Ferchenbauer als "Unikat mit Weltgeltung" bezeichnete Paar wurde erst vor kurzer Zeit in einer zwischen den Jahren 1850 und 1854 gesammelten kleinen Briefmarken-Kollektion aus dem Nachlass einer Angehörigen der englischen Königsfamilie entdeckt.

Weiterhin im Trend sind auch die klassischen Briefmarken der Schweiz. 105 000 (75 000) Franken wurden für einen Brief mit unter anderem vier Exemplaren einer Spätauflage der 2 ½- Rappen-Marke von 1850 geboten, von der nur ganz wenige Schalterbogen hergestellt worden waren. Die Taxe von 75 000 Franken verbuchte eine "Doppelgenf" von 1843 aus dem Kanton Genf auf Brief aus der am Genfer See gelegenen Exklave Celigny. Nur 300 Einwohner, meist Bauern und davon viele kaum des Schreibens kundig, lebten damals in dieser Ortschaft. Zwei Briefe aus Zürich mit jeweils einem 4-Rappen- und einem 6-Rappen-Wert von 1843 waren einem Sammler 70 000 (60 000) Franken wert.

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article2658150/Philatelie-Seltenheit-garantiert-hohe-Preise.html)
 
Richard Am: 05.11.2008 13:58:10 Gelesen: 133243# 17 @  
Auktionshaus Rapp: Weltgrösste Briefmarken-Auktion in der Schweiz

Online-Live-Versteigerung – Briefmarken als beliebtes Anlageinstrument – Weltweit jährlich Milliardenumsätze

Business Wire, Wil (04.11.08) - Briefmarken erleben als Liebhaber- und Anlageobjekte einen wahren Boom. Deshalb kämpfen Bieter aus aller Welt vom 24. bis 27. November im Auktionshaus Rapp in Wil (SG), Schweiz, umso intensiver um die auserlesensten der kleinsten Wertpapiere. Erstmals können sie auch live im Internet mitbieten – das Interesse ist riesig. Es werden Umsätze von rund 15 Millionen Schweizer Franken erwartet.

Philatelisten wie auch Analysten, Finanz- und Wirtschaftsexperten treffen sich an der weltweit bedeutendsten Briefmarkenauktion dieses Jahres im Auktionshaus Rapp. Für die Auktion vom 24. bis 27. November in Wil (SG), Schweiz, zeichnet sich bereits im Vorfeld ein überaus grosses Interesse ab: Mehrere hundert Sammler und Händler, Liebhaber und Investoren aus mehr als zwei Dutzend Ländern bieten im Auktionssaal zusammen mit einigen tausend weiteren Interessenten in aller Welt. Besondere Spannung verheisst die erstmalige Möglichkeit, live auf dem Internet mitbieten zu können.

Angesichts der Finanzkrise profitieren Briefmarken von der „Flucht in Sachwerte“. Gleichwohl ist das Potenzial für weitere Wertsteigerungen beachtlich. Schon heute werden weltweit jährlich viele Milliarden Franken mit Briefmarken umgesetzt. Tendenz steigend.

Sammler und Erbengemeinschaften, Banken und Nachlassverwalter haben dem Auktionshaus Rapp wertvolle Briefmarken wie auch Münzen für über 15 Millionen Schweizer Franken zur Versteigerung anvertraut. Darunter befinden sich viele Kostbarkeiten in einzigartiger Qualität, die seit Jahren nicht mehr auf dem Auktionsmarkt zu haben waren und zu exorbitanten Preise gehandelt werden. Spektakuläre Raritäten verschiedenster Erdteile sowie Hunderte von Sammlungen im Wert von jeweils bis zu mehreren Hunderttausend Franken ergänzen das Angebot.

Handverlesene, überaus seltene Einzelstücke – so ein Paar der begehrten Schweizer «Basler Taube» im Schätzwert von 100`000 Schweizer Franken – sind ebenso zu haben wie teure Sammlungen. Dazu kommen umfangreiche Bestände an Goldmünzen, mehrere mit den Apollo-Missionen auf den Mond beförderte Briefe und vieles mehr, das es auf dem Briefmarkenmarkt in dieser Qualität nur bei Rapp gibt.

Besonders gespannt sind Sammler, Händler und Investoren auf mehrere hundert komplette Sammlungen, die am letzten Auktionstag versteigert werden. Allein diese sind viele Millionen Franken wert und ziehen ein zahlungskräftiges Publikum an. Emotionsgeladene Bieterkämpfe sind auch hier sicher – wie immer, wenn im Auktionshaus Rapp Einzigartiges unter den Hammer kommt.

Auktionshaus Rapp, Marianne Rapp Ohmann, Presseverantwortliche, Tel.: +41-71-923 77 44, info@rapp-auktionen.ch, http://www.rapp-auktionen.ch

(Quelle: http://www.businesswire.com/portal/site/google/?ndmViewId=news_view&newsId=20081103005628&newsLang=de)
 
Richard Am: 15.11.2008 23:24:21 Gelesen: 133200# 18 @  
Wiederentdeckung der Briefmarke als Anlageobjekt

Von Jan Billion

Die Welt (15.11.08) - Die 123. Felzmann-Auktion vom 9. bis 11. Oktober bestätigte einmal mehr die aktuellen Trends auf dem Philatelie-Markt. Gefragt und in der Regel gut bezahlt werden nationale und internationale Raritäten. Diese Entwicklung könnte sich angesichts der aktuellen Finanzkrise sogar noch verstärken, nämlich dann, wenn die hochwertige Philatelie als Anlagealternative (wieder)entdeckt wird. Dabei kann sie einige Vorteile ausspielen, denn Marken und/oder Belege sind leicht disponibel und transportabel.

Felzmann konnte mit einem zinnoberroten Merkur, einer seltenen österreichischen Zeitungsmarke, eine Rarität von internationalem Format anbieten. Trotz kleinerer Reparaturen legte ein Bieter dafür 24 000 (20 000) Euro auf den Tisch. Dabei muss es sich keineswegs nur um klassisches Material handeln, wie 4600 (3500) Euro für die Besetzungsausgabe Sudetenland Michel-Nr. 108-110 auf Blanko-Kuvert zeigten. Noch moderner waren zwei Lose mit den drei unverausgabten DDR-Einzelmarken und dem dazugehörigen Block zu den Olympischen Sommerspielen 1984 in Los Angeles (Michel-Nr. I-III und Block I) - die DDR boykottierte zusammen mit dem restlichen Ostblock damals das Ereignis, weshalb die vorbereitete Ausgabe nicht erschien -, die für 8000 (6000) bzw. zum Ausruf von 10 000 Euro verkauft wurden.

Eine sichere Bank sind weiterhin Ausgaben der Sowjetunion bzw. von Russland. Ein postfrisches Exemplar der 4 Rubel zum Tag der Arbeit mit kopfstehendem Aufdruck (Russland Michel-Nr. 214 c K) sprang von 2500 auf 4600 Euro. Einen gewaltigen Sprung von 500 auf 4400 Euro machte ein ungezähntes Stück der Michel-Nr. 379 in ungebrauchter Erhaltung. Den höchsten Zuschlag in dieser Abteilung verbuchte der Gedenkblock auf ungummiertem Kartonpapier zur 1. Allunions-Briefmarkenausstellung 1932 in Moskau, der von 8000 auf 15 500 Euro kletterte. Nur 475 Stück wurden damals hergestellt und ausschließlich an geladene Gäste als Souvenir abgegeben.

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article2728355/Wiederentdeckung-der-Briefmarke-als-Anlageobjekt.html)
 
Richard Am: 18.11.2008 15:25:12 Gelesen: 133162# 19 @  
Philatelie: Russen und Chinesen treiben die Preise nach oben

Von Jan Billion

Die Welt (08.11.08) - Die Beschreibung des Loses ließ kein spektakuläres Ergebnis erwarten. Der kleinformatige Brief mit einer tadellosen und vollrandigen, aber keinesfalls als Einzelfrankatur seltenen preußischen Michel-Nr. 2, mit Nummern- und Aufgabestempel von Linnich nach Velbert gelaufen, hätte gut und gerne auch nur knapp über der Taxe von 150 Euro landen können. Tat er aber nicht, weil zwei Enthusiasten ihn unbedingt haben wollten. So schaukelte sich der Preis in Stufen hinauf auf 3200 Euro.

Auch andere deutsche Stücke bei den Einzellosen der 201. Mohrmann-Auktion vom 1. bis 4. Oktober hatten es in sich. So zogen die beiden letzten, nicht mehr verausgabten Marken des Dritten Reiches (NSKK/NSFK - Deutsches Reich Michel-Nr. X/XI) von 15 000 auf beachtliche 21 000 Euro. Vier Briefe mit den Besetzungsausgaben Zara Michel-Nr. 1/19, 20 (alle vier Motive), 21/22, 23/31 und 35/36 stiegen von 25 000 auf 42 000 Euro. Da von der Michel-Nr. 18 nur 32 Stück hergestellt wurden, war es eine seltene Gelegenheit, die komplette Ausgabe zu erwerben.

Im Sammlungsteil, der Domäne des Traditionshauses Edgar Mohrmann & Co., trieben chinesische und russische Händler die Preise für Kollektionen ihrer Gebiete in die Höhe. Bei Deutschland verbuchten vor allem Sammlungen der Deutschen Kolonien sehr starke Ergebnisse. So wechselte eine sehr gut besetzte Qualitätssammlung ungebraucht bzw. postfrisch für 34 500 (14 000) Euro den Besitzer.

Von der Finanzkrise war bei der Philatelie nichts zu spüren. Die Goldmünzen und der erstmalig angebotene Abschnitt mit Schmuck (Goldschmuck) lösten eine rege Nachfrage mit etlichen Zuschlägen im nicht nur unteren fünfstelligen Bereich aus.

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article2691979/Philatelie-Russen-und-Chinesen-treiben-die-Preise-nach-oben.html)
 
Richard Am: 20.11.2008 14:48:59 Gelesen: 133140# 20 @  
Der Quadratzentimeter kann tausend Franken kosten

Von Walter Jäggi

Tagesanzeiger.ch (19.11.08) - Flüchten in der Finanzkrise alle ins Briefmarken-Sammeln? An Auktionen werden mit den entwerteten Wertzeichen Millionenumsätze gemacht.

Wenn nächste Woche im Auktionshaus Rapp in Wil SG die diesjährige Briefmarkenversteigerung stattfindet, werden jeden Tag ein paar hundert fachkundige Philatelisten aus dem In- und Ausland im Saal sein. 15 Millionen Franken Umsatz liegen drin. Wer nicht zu den Insidern zählt und an sein vergilbtes Markenalbum aus Bubenzeiten denkt, wundert sich. Doch schnell wird klar: Es gibt zwei Briefmarken-Welten, eine kommerzielle Profiszene und das Vereinsleben der Liebhaber.

Bei der grossen Auktion geht es um Raritäten, vielfach aus dem 19. Jahrhundert, für die Sammler bereit sind, Geld auszugeben. Zum Beispiel um eine Basler Taube im Schätzwert von bis zu 100’000 Franken, eine Rayon I, die auf 100’000 bis 150’000 Franken geschätzt wird, einen der 50 Briefe, die mit Apollo 13 auf dem Mond waren, oder ganze Sammlungen.

Der Preis pro Quadratzentimeter kann in die Tausende von Franken gehen. Als blosse Finanzinvestition oder gar zu Spekulationszwecken sollte man Briefmarken aber nicht sehen, rät Auktionator Peter Rapp, man müsse die Marken schon mögen. Zudem muss man sich auskennen in der Bewertung, die zwischen optimistischem Katalogwert, vorsichtiger Expertenschätzung und effektiv erzieltem Preis heftig schwanken kann.

Ob wertvolle Briefmarken angesichts des Scherbenhaufens auf dem Aktienmarkt nun als sichere Werte gesucht sind, wird sich bei der Auktion weisen. Marianne Rapp Ohmann, im Unternehmen ihres Vaters für die kaufmännischen Belange zuständig, weist darauf hin, dass die Markenpreise den Wirtschaftsboom der letzten Jahre nicht mitgemacht haben und deshalb auch kein Absturz zu erwarten sei. Einen solchen kennt allerdings auch die Briefmarkenbranche, er liegt aber 25 Jahre zurück.

Die Motivation, Geld in winzige Papierchen zu investieren, die man nicht einmal in einem Rahmen im Salon präsentieren kann, sei die Begeisterung dafür, etwas Einzigartiges oder zumindest sehr Seltenes zu besitzen und die Freude an der Schönheit. «Philatelisten sind Ästheten», sagt Marianne Rapp. Was und wie man sammelt, ist verschieden, oft gilt die Liebe einem (Heimat-)Land oder dann dem abgebildeten Sujet, einem Stempel mit besonderem Ort und Datum, einem ausgefallenen Transportweg (mit dem Ballon über den Nordpol) oder einem prominenten Adressaten und damit auch dessen Geschichte. «Unsere Kunden sind kein Altherrenclub, auch Dreissigjährige zählen dazu», betont Peter Rapp.

Die Schweiz ist mit einem halben Dutzend Auktionshäusern eine internationale Drehscheibe des Briefmarkengeschäfts. Günstige gesetzliche Rahmenbedingungen, Sorgfalt und Diskretion seien die Ursachen, meint Peter Rapp. Um die Einlieferungen kümmern sich Leute mit grosser Erfahrung, das wichtigste sei dabei «ein fotografisches Gedächtnis», sagt Marianne Rapp. Manchmal lassen die Anbieter mehrere Auktionatoren Konkurrenzofferten machen. Häufig übernimmt der Auktionator Nachlässe, wenn die Erben mit einer Sammlung nichts anfangen können. «Wenn ein Sammler gedenkt aufzuhören, rate ich ihm, er soll selber noch verkaufen», sagt Peter Rapp. Dass in Schweizer Wohnungen Markensammlungen im Millionenwert schlummern, ist sicher – aber nicht jedes laienhaft geführte Album bringt das grosse Geld. «Entscheidend ist der Zustand», betont Peter Rapp, schon geringste Schäden reduzieren den Wert massiv, und Restaurationen sind, im Gegensatz zu Gemälden, bei Marken verpönt.

Doch dann gibt es auch die andere Philatelistenwelt: Eine Briefmarkensammlung fehlte früher in keinem Kinderzimmer – vorausgesetzt, das Kind war männlichen Geschlechts. Mit der harmlosen Frage, ob man die Markensammlung zeigen dürfe, pflegten junge Männer junge Damen anzulocken – jedenfalls, wenn man einem einstmals beliebten Witzszenario glauben will.

An der Basis fehlt der Nachwuchs

Heute ruhen die mit viel Liebe, Mühe und Zeitopfern aufgebauten Sammlungen in Kellern, Winden oder Wandschränken. Nachwuchs muss man mit der Lupe suchen. In der letzten «Schweizer Briefmarkenzeitung» ist das Editorial von Chefredaktor Hans Schwarz mit «Nachwuchssorgen» überschrieben. Ein Artikel in der offiziellen Verbandszeitschrift geht der Frage nach «Was geschieht einmal mit meiner Sammlung?». Und ein weiterer fragt: «Sterben die Briefmarkensammler aus?» Laut Jahresbericht der Post hat die Zahl der Abonnenten der neuen Marken zwischen 2005 und 2007 rapide von 57’000 auf 50’000 abgenommen.

Ein bisschen herrscht Katzenjammerstimmung in der Vereinswelt. Man zerbricht sich den Kopf, wie man junge Leute gewinnen könnte und registriert wie Hans Schwarz, «dass wir uns in Zukunft an kleinere Vereine gewöhnen müssen». Auch beim 50-Jahre-Jubiläum des Philatelisten-Clubs Swissair – einer der letzten Institutionen mit dem stolzen Firmennamen – war im Frühling dieses Jahres Wehmut zu spüren, dass die Zeiten vorbei sind, als der Klub Hunderte von Mitgliedern hatte und Zehntausende von Sonderkuverts für Erstflüge produzierte.

Wenn heute eine Marke erscheint, ist sie in einer Riesenauflage präsent, für Raritätensammler uninteressant. Aber Marianne Rapp wirft keine Marke weg, irgendwann wird sie vielleicht sammelwürdig sein. Und schön sind sie ja. Wer einem Brief ein besonderes Aussehen geben will, nimmt nach wie vor eine gut gewählte Marke. Mit dem Sujet Roger Federer habe man Korrespondenzpartnern in der halben Welt eine besondere Freude gemacht, hat Marianne Rapp festgestellt. Auch wenn es Federer punkto Katalogwert vorläufig nicht mit der Basler Taube aufnehmen kann.

(Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Der-Quadratzentimeter-kann-tausend-Franken-kosten/story/28414340)



Peter Rapp und Tochter Marianne erwarten von ihrer Briefmarken-Versteigerung einen Millionenumsatz (Bild: Beat Marti).
 
Richard Am: 23.11.2008 09:38:35 Gelesen: 133120# 21 @  
Postfrische Markenheftchen sind der Renner

Von Jan Billion

Die Welt (22.11.08) - Viele Pluspunkte sammelten auf der 158. Dresdner Briefmarken- Auktion vom 13. bis 15. Oktober altdeutsche Marken und Belege. So sprang ein waagerechtes Paar der Michel-Nr. 13 a als seltene portogerechte Mehrfachfrankatur auf Einschreibebrief nach Moskau von 1600 auf 2400 Euro. Mit 1300 (600) Euro erzielte eine Einzelfrankatur derselben Marke auf Einschreibebrief nach Basel mehr als den doppelten Ansatz. Auch kleine Lose wurden von dem Sog erfasst. So zogen die Ganzsachen Michel-Nr. U 2B und U 10A jeweils mit Zusatzfrankatur von 40 bzw. 50 Euro auf je 250 Euro. Die seltene Bayern-Farbnuance Michel-Nr. 21 c gestempelt wechselte für 520 (220) Euro den Besitzer. Den größten Sprung machte allerdings ein Los, von dem man das vorher am wenigsten erwartet hätte. Es handelte sich um eine preußische 2 Kreuzer Orange als Einzelfrankatur auf Laufzettel von Fürth im Odenwald nach Reichelsheim, die trotz Beförderungsspuren von 40 auf 1900 Euro schoss!

Nahezu lückenlos und zu teils exzellenten Preisen liefen postfrische Markenheftchen aller deutschen Gebiete, angefangen bei Bayern, wo das Heftchen Michel-Nr. 3 b mit der Ordnungsnummer 9 von 1800 auf 2600 Euro davonzog. Zum Ausruf von 4000 Euro schloss die Michel-Nr. 4 b mit der Ordnungsnummer 11. Einen gewaltigen Sprung von 3000 auf 9400 Euro machte ein privates Markenheftchen der Firma Kempinski & Co. in Berlin, das 1906 - also Jahre vor Erscheinen des ersten amtlichen Markenheftchens des Deutschen Reiches - an Kunden des Hauses als Werbung abgegeben worden war.

Es enthält 18 Stück der Germania-Marke Michel-Nr. 85 Ia. Auch die "regulären" Ausgaben erfreuten sich überaus großer Nachfrage. 4500 (3500) Euro kostete das erste Markenheftchen mit der Ordnungsnummer 1. 1500 (1200) Euro wurden für die Michel-Nr. 5 I ohne Ordnungsnummer bezahlt. Von 1500 auf 1950 Euro steigerte das Heftchen Michel-Nr. 16 mit der Ordnungsnummer 2.

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article2764472/Postfrische-Markenheftchen-sind-der-Renner.html)
 
Richard Am: 24.11.2008 08:44:44 Gelesen: 133104# 22 @  
Marken für Millionen

Tagblatt.ch (21.11.08) - Im Wiler Auktionshaus Rapp steht die weltgrösste Briefmarkenauktion des Jahres bevor. Erstmals können Interessierte im Internet mitbieten. Juniorchefin Marianne Rapp Ohmann über Faszination und Sammler, Finanzkrise und Jugend.

Frau Rapp, was fasziniert Sie persönlich an Briefmarken?

Marianne Rapp Ohmann: Briefmarken sind mein tägliches Leben. Seit ich denken kann, habe ich mit Marken tun. In meinem Elternhaus war ich ständig davon umgeben. Die Faszination geht von der Ausstrahlung der Marke aus, und von den Menschen, die sich damit beschäftigen. Wenn wir zum Beispiel eine Sammlung begutachten, steht dahinter stets auch eine Lebensgeschichte. Ich erinnere mich etwa an einen älteren Mann, der erzählte, wie er im Zweiten Weltkrieg, als Dresden bombardiert wurde, seine Sammlung auf einem Leiterwägeli aus der brennenden Stadt schaffte.

Wie ist die Lage auf dem Briefmarkenmarkt angesichts von Finanzkrise und Rezession?

Rapp: Wir hatten zunächst etwas Angst, aber nun beobachten wir eine gewisse Flucht in Sachwerte. Das Interesse an wertvollen Briefmarken ist ungebrochen gross und das Interesse an unserer Auktion gar noch grösser als in anderen Jahren. Briefmarken sind eher ein konservativer Wert, sehr beständig. Der Markt ist sehr stabil, nicht aufgeblasen wie gewisse Sparten des Kunstmarktes. Wenn man etwas versteht von der Philatelie, dann kann man an Marken auch etwas verdienen.

Nächste Woche kommen Marken im Schätzwert von 15 Millionen Franken unter den Hammer. Woher stammen diese Marken?

Rapp: Wir erhalten Sammlungen und Einzellose aus der ganzen Welt. Ich fahre im Jahr etwa 100 000 Autokilometer, fliege oft, vor allem in Europa. Ich besuche die Verkäufer und besorge den Transport der Marken in die Schweiz. Anbieter sind Sammler, Erbengemeinschaften, Anleger, Banken und Treuhänder.

Welche Kriterien müssen Marken erfüllen, damit sie bei Ihnen eingeliefert werden können?

Rapp: Das Hauptkriterium ist die Seltenheit: Was selten ist, ist wertvoll. Dann ist natürlich auch der Zustand der Marken wichtig, und Sammlungen sollten so wenig Lücken haben wie möglich.
Woher kommen die Bieter?

Rapp: Wie die Anbieter aus der ganzen Welt. Wir haben sowohl viele Stammkunden als auch, vor allem dank des Internets, viele neue Kunden. Es ist interessant zu sehen, wenn wir etwa hohe Gebote für alte Schweizer Marken aus Hongkong, Kolumbien oder Brasilien erhalten. Sammler sind oft Unternehmer, Geschäftsleute, denn es braucht natürlich schon recht viel Geld. Es gibt Sammler, die geben Millionen aus.

Erstmals können dieses Jahr Interessierte im Internet mitbieten. Welchen Zuspruch erwarten Sie?

Rapp: Einen sehr grossen. Derzeit sind allein drei Mitarbeitende mit den Registrationen beschäftigt.

Wie lässt sich der typische Briefmarkensammler charakterisieren?

Rapp: Eher älteren Semesters, so 50 plus, eben weil es gewisse Mittel braucht. Eher männlich – warum das so ist, dafür haben wir keine Erklärung. Wir haben schon auch Kunden aus der Generation ab 35 Jahren, aber auch für sie gilt: ohne Geld keine wertvollen Marken. Jüngere Sammler sind aber eindeutig in der Unterzahl.

Wie steht es ums Sammeln günstiger Briefmarken, für wenig Geld?

Rapp: Ein Philatelist investiert in wertvolle Briefmarken, alle anderen sammeln aus purer Freude an den Märkli. Das geschieht heute anders als vor 30 Jahren. Das Vereinsleben ist eher rückläufig, dafür tauschen sich Sammler vermehrt im Internet, in Foren und Forschungsgruppen aus. Es gibt auch einen Trend zur stärkeren Spezialisierung.

Und die Jugend?

Rapp: Wir machen uns nichts vor: Früher hat jedes Kind Märkli gesammelt, heute haben die Kinder andere Interessen. Der Verband engagiert sich auch sehr in der Jugendförderung, aber es wäre eine Illusion zu glauben, dass man die Jugend im gleichen Ausmass wie vor 30 Jahren fürs Briefmarkensammeln begeistern könnte. Eigentlich schade, denn Marken sammeln bildet auch, zum Beispiel auf den Gebieten Geographie, Geschichte oder Politik.

Wenn jemand für wenig Geld sammeln möchte, was empfehlen Sie?

Rapp: Motive sammeln, zum Beispiel zum Thema Sport. Das bringt zwar keine Wertsteigerung, ist aber unterhaltsam.

Was verspricht von modernen Marken Wertsteigerung?

Rapp: In der modernen Philatelie sind es nur Abarten, zum Beispiel Fehldrucke. Ansonsten sind die Auflagen heute viel zu hoch.

Interview: Thomas Griesser Kym



Marianne Rapp: «Ein Philatelist investiert in wertvolle Briefmarken, alle anderen sammeln aus purer Freude an den Märkli.» (Bild: Hannes Thalmann)

(Quelle: http://www.tagblatt.ch/aktuell/wirtschaft/tb-wi/art149,1133879)
 
Richard Am: 26.11.2008 00:01:00 Gelesen: 133088# 23 @  
Rekordpreis für Rayon I

Tagblatt.ch, Wil (25.11.08) - Vier Tage lang ist Wil das Mekka der Philatelisten. Seit Montag findet im Auktionshaus Rapp die weltweit grösste Briefmarkenauktion statt. Gestern gab es einen Weltrekord.

Der zweite Tag der weltweit grössten Briefmarkenauktion, die bis Donnerstag noch im Auktionshaus Rapp in Wil stattfindet, war den Schweizer Klassikern gewidmet. Die Schweizer Kultbriefmarke Rayon I wurde für eine Rekordsumme gehandelt. 348.000 Franken wurde für die Marke aus dem Jahr 1850 geboten. Sie ist damit die teuerste je verkaufte Schweizer Einzel-Briefmarke.

Krise nicht spürbar

Als «überdurchschnittlich hoch» bezeichnet das Auktionshaus Rapp auch den Preis, der für ein Paar der Schweizer Briefmarke «Basler Dybli» bezahlt wurde. Für das Sammlerobjekt aus dem Jahr 1845 wurden 150.000 Franken geboten.

Dass sich die Philatelisten nicht von der Krise beirren lassen, stellte Jean-Paul Bach bereits nach dem ersten Auktionstag am Montag fest. Bach ist philatelistischer Experte der Peter Rapp AG und Präsident des Schweizer Briefmarkenverbands.

Am ersten Tag wurden Briefmarken im Wert von insgesamt rund einer Million Franken versteigert. Hundert Augenpaare richteten sich auf den Auktionator Peter Rapp, der ruhig und routiniert Los um Los versteigerte. Auf einer Leinwand wurden die philatelistischen Kostbarkeiten präsentiert, und in 20er-, 100er-, 500er- oder 1000er-Schritten schaukelten sich die Gebote nach oben. «900 hinten, 950 hier vorn…»

15 Millionen Schätzwert

Der Käufer mit dem Konto 299 hat schon etliche Exemplare ersteigert. Er tippt in seinen Taschenrechner und konsultiert den über 600seitigen Katalog, in dem jedes Stück, jeder Brief in Farbe dokumentiert sind. Konzentrierte Spannung erfüllt den holzgetäferten, von Messingleuchtern erhellten Saal. Insgesamt kommen an der viertägigen Auktion Marken im Schätzwert von 15 Millionen Franken unter den Hammer. Die Bieter sind meist grauhaarige Herren, sachkundige Philatelisten, die das Angebot zuvor in den Besichtigungsräumen des Auktionshauses unter die Lupe genommen haben. Sie hoffen auf ein Schnäppchen.

Hinten im Saal steht diskret ein Securitas-Mann in blauer Uniform und mit Knopf im Ohr. Alles ist streng bewacht.

Als Höhepunkt der Auktion gilt der Donnerstag. Dann werden Hunderte von kompletten Sammlungen versteigert. Es werden weitere Höchstbeträge für Einzelmarken, Briefe und Sammlungen erwartet. (sda/red.)

(Quelle: http://www.tagblatt.ch/aktuell/ostschweiz/sg-os/art192,1184763)



Marianne Rapp Ohmann vom Auktionshaus Rapp freut sich: Die Marke Rayon I wurde für die Rekordsumme von 348 000 Franken versteigert.
 
Richard Am: 30.11.2008 08:29:00 Gelesen: 133062# 24 @  
Briefmarken-Auktion bei Rapp bringt 17,9 Mio. Franken Umsatz

Tagblatt.ch (29.11.08) - Briefmarken erzielen trotz (oder wegen?) der Finanzkrise Höchstpreise. Bei der weltweit grössten Auktion bei Rapp in Wil wurden die Erwartungen erheblich übertroffen. Erstmals konnte über das Internet geboten werden.

Mehrere hundert Briefmarkensammler und Investoren aus aller Welt haben sich diese Woche, wie berichtet, in Wil ein Stelldichein gegeben. Die weltweit grösste Briefmarkenauktion im Auktionshaus Rapp wurde am späten Donnerstagabend mit einem Gesamtumsatz von 17,9 Millionen Franken beendet. Das Ergebnis lag damit deutlich über den Erwartungen.

Preisentwicklung nach oben

Angesichts der weltweiten Finanzkrise und der eingebrochenen Preise in der Kunstbranche waren die Briefmarkenliebhaber besonders gespannt auf die Preisentwicklung an der Auktion in Wil. Hier zeigte sich ein überraschend positives Bild. Die Gesamtumsatzschätzung im Vorfeld der Auktion wurde um 2,9 Millionen Franken übertroffen. Damit entwickeln sich die Preise am Briefmarkenmarkt weiter nach oben. Anleger und Sammler lassen sich von der Entwicklung an den Finanz- und Kunstmärkten nicht beeindrucken.

Neue Klientel dank Internet

Um die begehrenswerten Briefmarken und Sammlungen lieferten sich einige tausend Interessenten aus über 30 Nationen emotions- und spannungsgeladene Bietergefechte. Angeheizt wurde die Nachfrage unter anderem von Interessenten, die erstmals über das Internet mitboten. Dank der Internet-Live-Beteiligung war ein erfreulicher Zuwachs neuer Klientel – unter anderen auch jüngerer Sammler und Anleger – bemerkbar. Pressesprecherin Marianne Rapp Ohmann zeigte sich mit dem Verlauf der Auktion sehr zufrieden: «Besonders für seltene Einzelstücke aus der Schweiz und für umfassende Sammlungen aus der ganzen Welt wurden überraschend hohe Gebote abgegeben. Es zeigte sich, dass Briefmarken trotz oder gerade wegen der Finanzkrise nicht nur als Liebhaberobjekte gelten, sondern auch als beständige Anlageobjekte begehrt sind.» Ein Höhepunkt der Versteigerung war, wie berichtet, die «Rayon I» mit vollständiger Kreuzeinfassung; sie ging mit 348.000 Franken als teuerste, je verkaufte Schweizer Briefmarke in die Geschichte ein. Eine «Basler Taube» im waagrechten Paar erzielte zudem stolze 153.000 Franken, und ein Brief mit klassischen Winterthur-Briefmarken und Rayon wurde für 230.000 Franken verkauft. Eine Heimatsammlung Appenzell wechselte für 112.000 Franken den Besitzer.

Teuerstes Objekt aus Guatemala

Auf Begeisterung stiessen auch eine Kollektion mit Mondbriefen, die für 95.000 Franken ersteigert wurde, oder eine Russland-Sammlung mit einem Verkaufspreis von 165.000 Franken und eine Holland-Sammlung, für die ein Briefmarken-Liebhaber 172.000 Franken bezahlte. Als teuerstes Objekt wurde eine Sammlung von Guatemala für 357.000 Franken gehandelt.

450 Millionen in 38 Jahren

Die Peter Rapp AG in Wil zählt zu den grössten Briefmarken-Auktionshäusern der Welt. Inhaber Peter Rapp hat in den vergangenen 38 Jahren Briefmarken im Gesamtwert von rund 450 Millionen Schweizer Franken versteigert.

(Quelle: http://www.tagblatt.ch/lokales/wil/wv-au/art266,1216494)



Rapp im Brennpunkt des Geschehens an der Briefmarken-Auktion.
 
Richard Am: 07.03.2009 23:01:06 Gelesen: 132848# 25 @  
Philatelisten blicken nach Wiesbaden: Kirchner-Sammlung im Auktionshaus Köhler

Von Klaus-Peter Dietel

Main-Rheiner, Wiesbaden (09.01.09) - "Haben Sie denn die blaue Mauritius?" Diese Frage haben fast alle Briefmarkensammler schon einmal gehört, wenn sie sich zu ihrem Hobby bekannten. Bei dieser Frage, die ein Wiesbadener Philatelist in den 70-er und 80-er Jahren des vorigen Jahrhunderts bejahen konnte, hätte der im Mai 2008 verstorbene fränkische Unternehmer Fritz Kirchner passen müssen, obwohl er über Stücke in seiner Sammlung verfügte, die der legendären Briefmarke aus der damaligen britischen Kolonie kaum nachstehen. Dass sich Kirchner für die "Königin der Briefmarken" nicht interessierte, hatte einen einfachen Grund: Sie hätte nicht in seine Sammlung gepasst. Denn sein Interesse galt zunächst ausschließlich den deutschen Marken, von denen er eine respektable Sammlung von seinem Vater Otto Kirchner geerbt hatte. Später erweiterte er seine Sammlung um die Länder Österreich und Schweiz sowie Italien.

Eine derartig umfangreiche Generalsammlung deutscher Marken, wie sie von Fritz Kirchner zusammengetragen worden ist, sei geradezu einmalig, schwärmt Dieter Michelson, Chef des weltweit agierenden Wiesbadener Auktionshauses Heinrich Köhler.

Von der ersten deutschen Briefmarke, dem "Schwarzen Einser" von 1849 in Bayern bis zum Jahre 1984 hat der fränkische Unternehmer nicht nur alle jemals an deutschen Postschaltern verkauften Briefmarken zusammengetragen, sondern auch "Perlen der Philatelie" erworben, Stücke, die seltener sind als die blaue Mauritius. Sie alle werden in diesem und im nächsten Jahr im Auktionshaus Köhler versteigert. Die ganze philatelistische Welt dürfte nach Wiesbaden blicken.

Jede dieser "Perlen der Philatelie" könnte eine Geschichte erzählen. Wie jene Olympia-Marke der Bundespost von 1980. Wegen der Boykotts der Spiele in Moskau nicht veröffentlicht, hatte der damalige Bundespostminister Gscheidle einen Bogen in seinem privaten Schreibtisch liegen. Seine Frau fand die Marken und frankierte damit Briefe. Unter dem Namen "Gscheidle-Irrtum" sind diese Briefe eine Rarität ersten Ranges. Kirchner hat in seiner Sammlung den einzigen bekannten Dreierstreifen dieser Marke.

Der Startschuss für die Auktionen der Sammlung Fritz Kirchner in der Wilhelmstraße 48 fällt am Samstag, 28. März, um 9.30 Uhr. Näheres auch im Internet unter http://www.heinrich-koehler.de.

(Quelle: http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=3583621)
 
Richard Am: 10.03.2009 11:03:40 Gelesen: 132815# 26 @  
Millionenangebot mit Zeppelin- und Raketenpost

Von Jan Billion

Die Welt (07.03.09) - Mit der 125. Jubiläumsversteigerung der Firma Ulrich Felzmann fand Ende Februar innerhalb von acht Tagen die zweite Briefmarkenversteigerung mit einem Millionenangebot in Deutschland statt. Auch sie bestätigte den Trend der letzten Monate. Von einem kleinen Schwächeanfall im Oktober letzten Jahres abgesehen, boomen die großen Briefmarkenauktionen im In- und Ausland, teils sensationelle Zuschläge sind die Folge. Die Neigung, in das Anlageobjekt Briefmarken zu investieren, ist spürbar. Zwar sind die Käufer häufig Berufsphilatelisten, aber sie würden nicht kaufen, wenn sie keine Abnehmer oder potenziellen Käufer hätten.

Es begann mit einem umfangreichen Angebot Zeppelin-, Katapult- und Raketenpost, das in einem Sonderkatalog präsentiert wurde. Ein von Graf Zeppelin eigenhändig geschriebener und signierter Brief an den Schriftsteller Emil Sandt kletterte von 350 auf 1050 Euro. Fünf eingeschriebene Ganzsachenkarten mit verschiedenen Destinationen zum Schweizer Afrika-Flug 1929 brachten 1500 (250) Euro.

Gute Preise verbuchten auch die Deutschen Kolonien. Zum Ausruf von 8000 Euro wurde der China-Aufdrucksatz MiNr. VII a-n in ungebrauchter bzw. postfrischer Erhaltung mitgenommen. Einen Sprung von 500 auf 2300 Euro machte ein Paketkartenstammteil aus Deutsch-Südwestafrika mit Vorläufermarken. Für 4200 (3000) Euro wurde eine Postkarte von den Marschall-Inseln mit der Halbierung MiNr. 9 H zugeschlagen. Die Nebengebiete liefen ebenfalls gut. 3800 (3500) Euro brachte der "Große Innendienst" von Danzig postfrisch. Ein Glanzlicht im umfangreichen Sammlungsteil setzte ein sehr spezialisiertes Objekt der belgischen "Epauletten"-Serie von 1849, das von 4000 auf 64 000 Euro schoss.

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article3333911/Millionenangebot-mit-Zeppelin-und-Raketenpost.html)
 
Richard Am: 19.03.2009 11:25:14 Gelesen: 132773# 27 @  
Auktion seltener Hepburn-Briefmarke - Nur noch fünf Exemplare

n24.de (17.03.09) - Eine rauchende Audrey Hepburn mit langer Zigarettenspitze ist für Briefmarkensammler zum Objekt der Begierde geworden: Von der 2001 erschienen Sondermarke gibt es noch ganze fünf Exemplare.

Mindestens 30.000 Euro für eine Audrey-Hepburn- Briefmarke, die nie in den offiziellen Postverkauf gekommen ist - das erwartet das Berliner Auktionshaus Schlegel bei einer Versteigerung Ende Mai in Berlin, wenn die seltene Marke unter den Hammer kommt. Eine rauchende Audrey Hepburn mit langer Zigarettenspitze, ein Motiv aus ihrem Film "Frühstück bei Tiffany" von 1961, wollte die Deutsche Post 2001 als Wohlfahrtsmarke in 14 Millionen Exemplaren herausgeben, scheiterte aber am Einspruch der Familie. Diese gab einer "Zigarette rauchenden Hepburn", die einem Krebsleiden erlag, nicht ihre Zustimmung.

14 Millionen Marken wurden vernichtet

14 Millionen Briefmarken mussten wieder vernichtet werden. Sie trugen den damals noch üblichen Doppelwert in Euro und DM (0,56+0,26 beziehungsweise 110 + 50). Jetzt hat ein Briefmarkensammler den "Philatelisten-Lottotreffer mit Zusatzzahl" in einem Sammelpaket gestempelter Briefmarken als gewöhnliche und billige "Kiloware" entdeckt.

Fünf Exemplare auf dem freien Markt

Laut Auktionshaus existieren bisher fünf bekannte Exemplare auf dem freien Markt - einige Bögen waren in Tresore der Post gewandert und beim Bundesfinanzministerium geblieben. Die fünf einzelnen Briefmarken seien weniger als von der weltberühmten Blauen Mauritius existieren, die es auf zwölf Exemplare bringe. Daher rechnet das Auktionshaus auch mit einem Versteigerungserlös "deutlich über dem bisherigen Höchstgebot" bei der Versteigerung vom 25. bis 27. Mai im Hotel Kempinski in Berlin.

Herkunft der Marken ist unklar

Woher die bisher aufgetauchten Hepburn-Marken stammen, ist unklar. Sicher sei, dass insgesamt 50 Briefmarken zu Ansichtszwecken verschickt wurden, heißt es in der Pressemitteilung des Auktionshauses. Davon habe die Deutsche Post zwei Zehnerbögen bekommen, die bis heute im hauseigenen Safe verwahrt würden. Die anderen drei seien an das Bundesfinanzministerium gegangen. Dort sei man sich allerdings nicht sicher, ob die 30 Marken überhaupt jemals ankamen. Der 1993 gestorbene Hollywoodstar wäre am 4. Mai 80 Jahre alt geworden. Im noch nicht eröffneten U-Bahnhof Hauptbahnhof in Berlin ist noch bis zum 10. Mai eine Hepburn-Ausstellung mit über 1200 Exponaten zu sehen.

(Quelle: http://www.n24.de/news/newsitem_4910693.html)
 
Richard Am: 29.03.2009 11:57:58 Gelesen: 132723# 28 @  
Diese Briefmarke ist so teuer wie ein ganzes Haus - Solinger Sammler machte den Fund seines Lebens

Von M. Sassenscheidt und L. Baetz

Als Sammler Thomas Boche (36) aus Solingen sich im Internet eine Kiste mit 12 Kilo Briefmarken ersteigerte, ahnte er nicht, dass er damit einen echten Schatz an Land gezogen hatte. In dem bunten Haufen von Postwertzeichen lag sie – eine Briefmarke mit dem Bild der Hollywood-Legende Audrey Hepburn (†1993). Die Sensation: Von dieser Marke gibt es nur noch zehn Stück auf der Welt. Und sie ist rund 100 000 Euro wert!

„Das ist die seltenste Marke der Neuzeit!“ sagt Ulrich Felzmann (60), Inhaber des Auktionshauses Felzmann in Düsseldorf.

Was hat es mit der Marke auf sich? Im Jahr 2001 hätte sie im Rahmen einer so genannten Wohlfahrtsserie erscheinen sollten. Das passierte aber nie, 14 Millionen vorgedruckte Exemplare wurden eingestampft. Der Grund: Die Erben der Hepburn verweigerten dem Bundesfinanzministerium die Lizenzrechte an dem Motiv.

Das Gerücht damals: Die Marke zeigt Audrey Hepburn rauchend, sie selber starb an Lungenkrebs. Das habe die Angehörigen gestört. Felzmann: „Aber im Grunde ging es damals wohl nur um einen Rechtsstreit.“

Thomas Boche zu seinem Fund, für den er 55,55 Euro ausgegeben hatte: „Die Hepburn konnte ich erst nicht zuordnen, als ich die Marken sortierte.“ Erst später habe er gemerkt, was er da in seiner Sammlung hatte.

Behalten will er den Schatz aber nicht. Am 9. Mai wird die Marke im Rahmen der IBRA (Internationale Briefmarken-Messe) in Essen versteigert.



(Quelle: http://www.bild.de/BILD/regional/ruhrgebiet/aktuell/2009/03/27/briefmarke/so-teuer-wie-ein-ganzes-haus.html
 
Richard Am: 30.03.2009 11:12:09 Gelesen: 132706# 29 @  
Älteste deutsche Briefmarke versteigert

Bild.de / dpa / lhe, Wiesbaden (29.03.09) - Ein Zwölfer-Block der ältesten deutschen Briefmarke ist für 320.000 Euro versteigert worden. Die bayerischen Schwarzen Einser aus dem Jahr 1849 waren der Höhepunkt einer fünftägigen Auktion mit 345 Briefmarken und Briefmarkenblöcken, teilte das Wiesbadener Auktionshaus Heinrich Köhler am Samstag mit. Gestartet war der Fehldruck - eine Marke steht auf dem Kopf - mit einem Mindestgebot von 200.000 Euro. Er stammt aus der Sammlung der fränkischen Industriellenfamilie Otto und Fritz Kirchner.

Der Käufer der Schwarzen Einser wollte seinen Namen nicht nennen. Mit seinem Gebot sei er hart an die Grenzen gegangen, meinte der glückliche Bieter aus der Schweiz.

(Quelle: http://www.bild.de/BILD/regional/frankfurt/dpa/2009/03/28/aelteste-deutsche-briefmarke-versteigert.html)
 
Richard Am: 31.03.2009 11:54:47 Gelesen: 132686# 30 @  
Schweizer Sammler investiert in sein Hobby - Deutsche Briefmarke für 320 000 Euro versteigert

Abendblatt.de / nsch / dpa (29.03.09) - Leidenschaften können manchmal ganz schön teuer sein. Diese Erfahrung machte nun auch ein Schweizer, der bei einer Auktion in Wiesbaden die älteste deutsche Briefmarke, den bayerischen "Schwarzen Einser", für rund 320 000 Euro ersteigerte.
Ein echtes Sammlerstück: Die schwarzen Einser aus Bayern kosteten einen Briefmarkenliebhaber 320 000 Euro.

Es ist ein wahres Sammlerstück für Liebhaber: Ein Zwölfer-Block der ältesten deutschen Briefmarke. Ein Schweizer war von der viereckigen Papierantiquität so angetan, dass er dafür 320 000 Euro bei einer Auktion in Wiesbaden ausgab. „Die Schwarzen Einser passen gut in meine Sammlung“, freute sich der Käufer. Bei seinem Gebot habe er allerdings über seinen Schatten springen müssen.

Die bayerischen Schwarzen Einser waren der Höhepunkt einer fünftägigen Versteigerung des Wiesbadener Auktionshauses Heinrich Köhler. Sie wurden im Jahr 1849 hergestellt. Der Preis für die Briefmarke war von Anfang an hoch angesetzt. Das Mindestgebot lag bei 200 000 Euro. Insgesamt versteigerte das Auktionshaus 345 Briefmarken und Briefmarkenblöcke aus der Sammlung der fränkischen Industriellenfamilie Kirchner.

Der Geschäftsführer des Auktionshauses, Dieter Michelson, zeigte sich zufrieden mit der Auktion. „320 000 Euro für den Block der ältesten deutschen Briefmarke ist ziemlich genau das, was wir erwartet haben.“ Ein erhaltener Zwölfer-Block von Briefmarken sei sehr selten. Es gebe noch zwei weitere Blöcke des Schwarzen Einsers, die sich im Privatbesitz befänden. „Vielleicht finden sich gerade wegen der momentanen Finanzkrise Käufer für Briefmarken“, mutmaßte der Auktionator. Kenner sähen ihr Geld bei Briefmarken in sicherer Verwahrung, da der Preis für besondere Stücke in den letzten Jahren nicht gefallen sei.

Alle Briefmarken der Auktion wurden in den vergangenen fünf Tagen für eine Summe von insgesamt 5,3 Millionen Euro versteigert. „Besonders überraschend für uns war, dass die italienischen Marken aus der Reihe 'Zara' teilweise das Doppelte des Anfangspreises erzielten“, sagte Michelson. Ein Grund dafür sei, dass die Briefmarken aus den Jahren 1939 bis 1945 sehr selten seien und immer beliebter würden.



Ein echtes Sammlerstück: Die schwarzen Einser aus Bayern kosteten einen Briefmarkenliebhaber 320 000 Euro. (Foto: DPA)

(Quelle: http://www.abendblatt.de/daten/2009/03/29/1103528.html)
 
Richard Am: 08.04.2009 08:41:03 Gelesen: 132634# 31 @  
Das Tagebuch des Dr. Rudolf Lang

Aus erster Hand: Ein neuentdecktes Kapitel deutscher Postgeschichte

Dr. Rudolf Lang war seit dem 1. Juni 1948 in der Hauptverwaltung Post und Fernmeldewesen für die Sowjetische Besatzungszone, später DDR, verantwortlich für die Herausgabe von Postwertzeichen. In seinem jetzt überraschend aufgetauchten Tagebuch „mit Marken“ dokumentiert er anhand bislang unbekannter Entwürfe, Druckproben und Vorlagedrucke der Marken der SBZ/DDR persönliche Erlebnisse und Eindrücke aus den Jahren 1948 bis 1950: Dieses spektakuläre Tagebuch enthält zahlreiche „Unverausgabte“ wie beispielsweise die 1, 2, 3 und 5 Mark-Werte der Serie „Köpfe“ (1948), die nahezu unbekannte Freimarkenserie „Zweijahrplan“ und Exemplare einer „3 DM-Pieck“!

Dieses Tagebuch des Dr. Lang wird als bedeutendste Neuentdeckung der deutschen Nachkriegsphilatelie in der jüngsten Zeit am 9. Mai in Essen als ein Los unserer exklusiven IBRA-Auktion angeboten.

http://www.felzmann.de/pageflip/Das_Tagebuch_Rudolf_Lang.html

PDF-Datei zum blättern
 
Richard Am: 12.04.2009 23:40:36 Gelesen: 132594# 32 @  
Briefmarken als Geldanlage: Schwarzer Einser und Sachsen Dreier die Stars der Köhler-Auktion

Von Klaus-Peter Dietel

Main-Rheiner, Wiesbaden (30.03.09) - Die Finanzkrise scheint sich nicht nur nicht negativ auf dem Briefmarkenmarkt auszuwirken, sondern ihn eher noch zu beflügeln. Diese Schlussfolgerung lässt sich aus dem Verlauf der beiden jüngsten Köhler-Auktionen ziehen, die in der vergangenen Woche in Wiesbaden stattgefunden haben.

An insgesamt vier Tagen erzielte das Auktionshaus einen Umsatz von rund 5,2 Millionen Euro. Immer wieder hörte man während der Versteigerung am Samstag, bei der die berühmte Kirchner-Sammlung unter den Hammer kam: "Wir investieren unser Geld lieber im Briefmarkenalbum, statt es auf die Bank zu bringen. Das ist sicherer, und dazu haben wir als Sammler auch noch unsere Freude daran."

Nach der Boker-Sammlung, die Köhler in 16 Teilen versteigert hatte und bei der umgerechnet rund 30 Millionen Euro erzielt worden waren, blickte die Briefmarkenwelt am Samstag erneut nach Wiesbaden. Denn bei der Auktion mit dem ersten Teil der Sammlung von Fritz Kirchner, einem fränkischen Unternehmer, kamen Stücke auf den Markt, wie sie allenfalls einmal in Jahrzehnten angeboten werden. Auktionator Dieter Michelson schwärmte denn auch bei seinen einleitenden Worten, wie begeistert er und seine Mitarbeiter gewesen seien, als sie diese gewaltige Sammlung für die Versteigerung vorbereitet hatten. "Das war für uns wie Doping."

Der Schwerpunkt dieses ersten Teils lag bei den altdeutschen Staaten und dem Deutschen Reich. Und gleich zu Beginn kam das Mega-Los unter den Hammer: ein Zwölferblock der ersten deutschen Briefmarke, dem bayerischen "Schwarzen Einser", in dem eine der Marken wegen eines Montagefehlers kopfsteht. 200000 Euro hatte der Schätzpreis betragen. Bei 320000 Euro schlug Auktionator Michelson den Block, der sich früher in der berühmten Sammlung des Barons Ferrari de la Renotiere befunden hatte, bei laufenden Fernsehkameras und dem Beifall der anwesenden Philatelisten zu. Das begehrte Stück geht an einen Schweizer Sammler, der selbst zur Auktion gekommen war, seit Jahrzehnten zu den Stammkunden des Hauses Köhler gehört, aber seinen Namen nicht preisgeben wollte. Zuzüglich der üblichen Auktionsgebühren dürfte er für seine Erwerbung einen Scheck von über 380000 Euro ausgestellt haben.

Dass die Auktion ein Erfolg werden würde, stand in Fachkreisen schon im Vorhinein fest. Wegen der vielen Anfragen auch aus zahlreichen europäischen Ländern hatte Michelson kurzfristig den "Nassauer Hof" als Versteigerungsort gewählt. Und der Saal des Hotels war während der fast sechsstündigen Auktion meist bis au den letzten Platz besetzt.

Am Ende lagen die Erlöse bei 50 Prozent über den Taxpreisen, obwohl einige der teureren Stücke keinen Abnehmer fanden. Auffällig: auf einzelne Briefmarken gab es häufiger keine Gebote oder sie lagen nur wenig über den Taxen, Briefe mit attraktiven Frankaturen, meist mit Adressaten im Ausland und damit hohen Markenwerten oder postgeschichtlichen Vermerken erreichten Spitzenpreise.

Das sogenannte Aichach-Provisorium, für 80000 Euro ausgerufen, brachte 130000 Euro, ein Bayern-Brief von 1851 erzielte mit 13500 Euro mehr als das 13-fache der Taxe, und ein Einschreibebrief nach Wiesbaden mit einer mehrfarbigen Frankatur das Sechsfache. Spitzenpreise mit zum Teil hohen fünfstelligen Eurobeträgen gab es wie erwartet, für die Klassiker der Philatelie, wie den "Sachsen Dreier", der auf Brief , er stammte aus der Boker-Sammlung, bei 70000 Euro zugeschlagen wurde. Mit jeweils um 50-prozentige Aufschläge gegenüber den Taxen wurden Marken zugeschlagen, die aus dem Kirchner-Nachlass nicht als Einzelstücke, sondern als Sammlungen jeweils einer Epoche angeboten wurden.

Vor Eintritt in die Auktion überreichte der TÜV dem Auktionshaus Köhler das Zertifikat der Euro-Norm für Qualitätsmanagementsysteme, wie sie bei den DAX-Unternehmen inzwischen üblich sind. Mit dieser Überprüfung werden die Führung eines Unternehmens und die Qualifikation seiner Mitarbeiter einer strengen Überprüfung unterzogen. Für ein Briefmarken-Auktionshaus sei das weltweit einmalig, sagte Geschäftsführer Dieter Michelson.



Der Schwarze Einser aus Bayern war die erste deutsche Briefmarke. Aber erst der Montagefehler mit einem kopfstehenden Exemplar macht den Block so wertvoll. (Foto: dpa)

(Quelle: http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=3690766)
 
Richard Am: 19.04.2009 11:38:25 Gelesen: 132560# 33 @  
Das kleinste Wertpapier der Welt - Sammler aus Passion, Anleger mit Sicherheitsbedürfnis: Warum Briefmarken gerade Höchstpreise erzielen

Von Wolfgang Luef

Süddeutsche Zeitung (17.04.09) - Zwischen Niete und Schnäppchen liegt oft nur ein winziges Detail. Zum Beispiel ein weißer Fleck, der kaum einen Millimeter breit ist. "Ich habe den beim Kauf selber nicht sofort gesehen", sagt Thomas Bauer und zeigt auf zwei offenbar identische Briefmarken aus seiner Sammlung. Sie stammen aus dem Jahr 1949 und zeigen eine mittelalterliche Szene auf der Leipziger Messe: Mehrere Besucher stehen oder sitzen bei einem Messestand. "Auf der einen Marke scheint einer der Besucher eine weiße Schärpe am Rücken zu tragen", erläutert der 60-jährige Münchner. Etwas wie diese winzige weiße Schärpe - sie wird erst nach sekundenlangem Starren sichtbar - nennen die Philatelisten einen Plattenfehler. Weil die Druckplatte 1949 nicht richtig gearbeitet hat, ist die Marke heute laut Katalog sechzigmal soviel wert wie ihr scheinbarer Zwilling. Ein feiner, fulminanter Unterschied.

Mitten in der Finanzkrise erzielen Briefmarken bei internationalen Auktionen Höchstpreise. Ende März setzte das Wiesbadener Auktionshaus Heinrich Köhler bei einer Auktion 5,2 Millionen Euro um. In der Schweiz versteigerte das Auktionshaus Rapp im November Marken im Wert von 12 Millionen Euro - eine Schweizer Einzelmarke brachte 220 000 Euro. "Sammler mit viel Geld überlegen es sich im Moment zweimal, ob sie damit irgendwelche dubiosen Banken unterstützen oder Briefmarken kaufen, an denen sie sich täglich erfreuen können", sagt Jean-Paul Bach, einer der Geschäftsführer des Auktionshauses. Er warnt zwar davor, mit Briefmarken zu spekulieren wie mit Finanzderivaten, einen Trend will er aber erkennen: Wer das nötige Wissen hat, kann mit Briefmarken sein Geld vermehren. Das Geschäft mit dem "kleinsten Wertpapier der Welt" sei ein Nischenmarkt, "der für Anleger zunehmend an Bedeutung gewinnt".

Eine Leidenschaft, kein Geschäft

Die Sammler im Münchener Briefmarken-Club können darüber nur die Nase rümpfen. Ein Dutzend Mitglieder - die meisten Männer im Rentenalter - sind an diesem Abend in ein Restaurant im Stadtteil Großhadern zusammengekommen. Sie können sich stundenlang über Editionen und Postwege unterhalten, suchen Marken mit Lupen nach winzigen Details ab und diskutieren über die Auswirkungen der indischen Devisenbeschränkungen auf den deutschen Briefmarkenmarkt. Über Geld reden sie nur selten - schon gar nicht über die Höhe der eigenen Investitionen. Und ihre Leidenschaft als lukrative Kapitalanlage zu betrachten ist für sie ein regelrechtes Sakrileg.

"Totaler Quatsch", sagt einer aus der Runde. "Man muss erst durch jahrelanges Studium zum Experten werden, bevor man weiß, was man kauft", meint ein anderer, der sich seit 50 Jahren mit Briefmarken beschäftigt und mehrere Bücher über altrumänische Philatelie geschrieben hat. Und auch Gertlieb Gmach, der 63-jährige Vorsitzende, meint: "Ohne langjährige Tätigkeit können Sie bei sowas nur in den Dreck langen." Bei solchen Rekordauktionen würden schon "ein paar Narrische reichen, die sich gegenseitig hochschaukeln".

Vor zwei Wochen in Wiesbaden waren es zwei Bieter, die sich um einen Block "Schwarzer Einser" inklusive Fehldruck aus dem Jahr 1849 überboten. Den Zuschlag bekam ein Schweizer: Er bezahlte 320 000 Euro, außerdem fast 60 000 Euro "Aufgeld" an das Auktionshaus. Immer öfter sind bei solchen Versteigerungen Investoren aus der ehemaligen Sowjetunion über Telefon zugeschaltet. Sie tragen zum Preisanstieg im Spitzensegment bei: Vor der Wende waren die historischen Marken aus dem Ostblock für westliche Sammler günstig zu haben. Nun gebe es dort aber Menschen, "die zu Geld gekommen sind", wie mehrere Sammler erzählen. Die wollen ihre Marken zurück und zahlen jeden Preis.

Die meisten Großkäufer ziehen es vor, anonym zu bleiben. Oft sitzen nur ihre Mittelsmänner im Auktionspublikum, die sogenannten Kommissionäre. Einer davon ist Jochen Heddergott. Der Mann mit Halbglatze und weißem Vollbart ist 73, sieht mindestens zehn Jahre jünger aus und bezeichnet sich selbst als "Profi". Er sei, sagt er, "in der Szene bekannt wie ein bunter Hund". Den Job macht er seit 1969. Stets sitzt er in der ersten Reihe und hebt dezent seinen schwarzen Kugelschreiber für Käufer aus aller Welt. Er habe auch schon Millionenbeträge geboten, erzählt er - und dabei meist den Zuschlag erhalten.

"Wenn jemand zu mir kommt, der keine Ahnung von Briefmarken hat und nur Geld anlegen möchte, schicke ich ihn weg", sagt Heddergott. Dass die seltensten Marken gerade in den vergangenen Monaten Höchstpreise erzielt haben, war auch für ihn überraschend - "doch wer in dem Segment mitbietet, spürt eben nichts von der Finanzkrise".

Sorgen bereitet ihm der Preisverfall im mittleren Segment - also bei den Marken, die sich auch Hobbysammler leisten können. Die Nachfrage sinkt, weil die Sammler aussterben. Seit Jahren klagen die Vereine über Nachwuchssorgen. Beim Münchner Club ist an diesem Abend ein 16-Jähriger zum Schnuppern dabei. Der Vorsitzende bezeichnet ihn als "wichtigsten Ehrengast" und schenkt ihm "als Motivation" Stücke aus seiner Sammlung. Der Junge bedankt sich höflich. Ob er Sammler werden will, weiß er noch nicht recht.

(Quelle: http://www.sueddeutsche.de/056382/618/2848019/Das-kleinste-Wertpapier-der-Welt.html)
 
Richard Am: 20.04.2009 11:42:35 Gelesen: 132539# 34 @  
Lincoln-Briefmarken für fast zwei Millionen Dollar versteigert

AP, Dallas (18.04.09) - Eine Sammlung von mehr als 10.000 Briefmarken mit dem Porträt von Abraham Lincoln ist in New York für fast zwei Millionen Dollar (1,53 Millionen Euro) versteigert worden. Aus aller Welt seien Gebote eingegangen, teilte das Auktionshaus Spink Shreves Galleries am Freitag mit. Der heute 67-jährige William J. Ainsworth hatte mehr als drei Jahrzehnte für den Aufbau seiner Sammlung gebraucht. Unter den versteigerten Stücken war auch ein Probeabzug von acht 90-Cent-Marken, auf denen das Porträt Lincolns versehentlich verkehrt herum aufgedruckt wurde. Er wechselte für knapp 150.000 Dollar den Besitzer. Weltweit sind nur zwei Blöcke mit solchen Fehldrucken bekannt.

(Quelle: http://de.news.yahoo.com/1/20090418/twl-lincoln-briefmarken-fr-fast-zwei-mil-1be00ca.html)
 
Lars Boettger Am: 22.04.2009 09:07:45 Gelesen: 132511# 35 @  
@ Richard [#34]

Hallo Richard,

hier kann man Bills Ein-Rahmen-Exponat zu der Lincoln-90-Cents-Marke sehen: http://www.rfrajola.com/features/BAweb/ainsworthframe3.htm - und man merkt, dass "Block" (Einheit) im englischen und "Block" (Souvenir Sheet) im deutschen zwei Paar Schuhe sind.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Richard Am: 23.04.2009 08:39:34 Gelesen: 132476# 36 @  
Rote Mauritius kommt unter den Hammer

Von Bernd Kassner

Der Westen, Essen (21.04.09) - Eine ungestempelte Rote Mauritius, ein Juwel der Philatelie, wird am 8. Mai am Rande der Briefmarken-Weltausstellung IBRA im noblen Schlosshotel Hugenpoet versteigert.

Die Dame ist alt, ziemlich aufgetakelt, heftig geliftet - und viele Männer, so auch der Autor dieses Beitrags, sind dem Charme dieser „Lady in Red” verfallen. Aber ach, sie schaut nur nach den gut betuchten Herrschaften.

Man muss gar kein Briefmarkensammler sein, man muss nicht einmal das geringste Interesse an Postwertzeichen haben - die Blaue und Rote Mauritius sind ein Zwillingspärchen, von dem jeder schon einmal gehört hat, mit dem man Begriffe wie „selten” und „teuer” verbindet. Völlig zu Recht; zwölf blaue gibt heute es noch, und 15 orangerote, von denen neun in Privatbesitz sind. Und von dieser roten 1-Penny-Marke mit dem Bildnis von Königin Victoria existieren nur zwei ungestempelte Exemplare - eines kommt am 8. Mai um 19 Uhr auf Hugenpoet unter den Hammer.

Jede „Mauritius” hat ihre besondere Geschichte, so auch diese. Ihr letzter Liebhaber beispielsweise war ein Spielautomaten-Hersteller. Der deutsche Briefmarkenhändler Wilhelm Bartels hatte die Briefmarke vor etwa 40 Jahren vom belgischen Sammler Rene Berlingin auf dessen Schloss Château du Pachy erworben. Die Marke war allerdings in einem äußerst beklagenswerten Zustand. Ein stümperhafter Restaurateur hatte bei dem Versuch, eine kreuzförmige Federstrich-Entwertung von der Marke zu entfernen, gleich einen ganzen Teil des Markenbildes mit vernichtet. Bartels übergab das ramponierte Stück einem Spezialisten, der das verunstaltete Stück in mühseligster Kleinarbeit wieder herstellte.

1972 erwarb sie dann der „Spielautomatenkönig" und begeisterte Briefmarkensammler Gert Schulze von Wilhelm Bartels. Schulze, etwas eigenwillig, bezahlte sie aber nicht mit Bargeld, sondern tauschte sie gegen eine Yacht. Sein Sohn Ulrich erbte die seltene Briefmarke - und, es ist nicht zu fassen, er verbummelte sie. Nach 20 Jahren entdeckte er die Kostbarkeit in einem seiner Altdeutschland-Alben wieder und übergab sie dem Köln-Berliner Auktionshaus Dr. Wilhelm Derichs.

Eine Blaue oder Rote Mauritius, so ein Klassiker kommt im Schnitt einmal pro Generation zu einer Versteigerung, denn viele dieser Raritäten liegen schon längst unverkäuflich in Museumssammlungen. Und wie kommt jemand darauf, ein solches „Kronjuwel” in Kettwig zu versteigern? Silke Hoffmann vom Management des Schlosshotels war jedenfalls ziemlich erstaunt, als die Anfrage an das Haus herangetragen wurde: „Wir sind für uns völlig überraschend angesprochen worden.” Die Lösung liefert Auktionator Roland Meiners, der die Versteigerung in gut zwei Wochen leiten wird: „Ich habe seit vielen Jahren einen privaten Kontakt nach Kettwig. Hin und wieder waren wir zum Essen im Schloss Hugenpoet. Da dachte ich mir, wenn ich die Mauritius versteigere, wäre das die richtige Umgebung dafür.” Die mögliche Alternative, Villa Hügel, sei entfallen, „mein Auftraggeber wollte das nicht, das war ihm zu protzig”.

11 000 Auktionskataloge, die an sich schon Sammelstücke sind, hat Roland Meiners an vermögende Sammler verschickt. Mit 200 000 Euro liegt der Startpreis für eine solche Rarität zwar recht niedrig, aber, so Meiners: „Das ist ja erst der Anfang. Das Interesse an unserem Katalog war sehr groß. Ich bin guten Mutes, dass sich der Betrag noch deutlich erhöhen wird.”



Eine ungestempelte Rote Mauritius wird in Essen versteigert. Weltweit gibt es nur noch zwei ungebrauchte Exemplare.

(Quelle: http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/essen/2009/4/21/news-117669614/detail.html)
 
Richard Am: 25.04.2009 11:30:17 Gelesen: 132449# 37 @  
@ Lars Boettger [#35]

USA: Briefmarken mit Abraham Lincoln erzielten bei Auktion zwei Millionen Dollar

Shortnews.de (18.04.09) - Wie das Auktionshaus Spink Shreves Galleries am gestrigen Freitag in New York bekannt gab, war es möglich, eine umfangreiche Briefmarkensammlung mit dem Porträt von Abraham Lincoln für zwei Millionen Dollar zu versteigern.

Komplett umfasste die Sammlung über 10.000 Briefmarken, die dem 67-jährigen Sammler Williams A. gehörten. Dieser brauchte über 30 Jahre, um diese alle zusammenzutragen.

Das Prunkstück bei der Versteigerung dieser Sammlung war ein Probeabzugsblatt mit acht 90-US-Cent Briefmarken, auf dem der erste Präsident der USA falsch herum aufgedruckt war. Davon soll es auf der gesamten Welt nur noch zwei Blöcke geben. Der Erlös dafür betrug 150.000 Dollar.



(Quelle: http://www.shortnews.de/start.cfm?id=760807)
 
Lars Boettger Am: 28.04.2009 12:40:55 Gelesen: 132411# 38 @  
@ Richard [#37]

Vielen Dank für das Bild! Aber auch hier ist die deutsche Übersetzung irreführend. Ein amerikanischer "block" bzw. "plate block" ist etwas anderes als ein deutscher "Block". Bei der Mauritius ist die Frage, wie viel Mauritius in dem Ding noch steckt.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 

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