Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: (?) (687/689) Air Mail / Luftpost - Aufkleber, Labels, Eindrucke, Vermerke
filunski Am: 14.12.2012 10:42:31 Gelesen: 784146# 1 @  


Verehrte Sammlerfreunde,

das Thema "Air Mail - Luftpost" wurde ja schon von verschiedenen Richtungen und Ansichtspunkten angegangen, ist in letzter Zeit hier im Forum aber nicht mehr viel zu Wort gekommen. Deshalb möchte ich hier heute das Thema mal aus der Sicht der Luftpostaufkleber betrachten.

Stellt doch mal vor, was sich da so alles in Euren Beständen findet. Dabei soll es nicht nur auf die Aufkleber beschränkt bleiben, sondern es sollen durchaus auch andere Luftpostvermerke vorgestellt werden. Wie z.B. Eindrucke/Aufdrucke auf Luftpostumschlägen, Aerogrammen etc. hier ein Beispiel dazu:



Oder auch entsprechende Stempel wie dieser hier:



Schön wäre es auch, nicht nur den Aufkleber etc. zu zeigen, sondern wenn dabei gleich der ganze Beleg zu sehen wäre, wie hier dieser Luftpostbrief aus Macomb, Illinois/USA nach (Ost) Berlin aus dem Jahre 1967:



Interessante Angaben und Hintergründe dazu sind auch jederzeit willkommen.

Dann bin ich mal gespannt!

Schöne Grüße,
Peter
 
Rore Am: 14.12.2012 15:35:12 Gelesen: 784110# 2 @  
@ filunski [#502]

Hallo Peter,

habe mal in meinen Briefen nachgesehen und auch einzelne Aufkleber gefunden.

Gruß
Rore












 
Rore Am: 14.12.2012 15:39:16 Gelesen: 784107# 3 @  
Hier nun weitere Aufkleber:

Aufkleber Aland



Aufkleber Finnland



Gruß
Rore
 
filunski Am: 15.12.2012 12:33:35 Gelesen: 784070# 4 @  
@ Rore [#504]

Hallo Rolf,

da hast Du uns ja erst mal erschlagen mit den vielen schönen Belegen und Labels!
Danke fürs Zeigen.

Hier mal ein schon etwas älterer Beleg, Luftpostbrief von Buenos Aires, Argentinien nach Köln im August/Sept. 1929.



Spezielle Luftpostumschläge waren zu jener Zeit noch nicht so weit verbreitet, so brachte der Absender handschriftlich den Vermerk "per via aerea!" an.
Bei Ankunft in Köln erhielt der Brief dann aber einen entsprechenden amtlichen Vermerk/Stempel:



Außerdem sind die Marken mit einem speziellen Luftpoststempel in Buenos Aires entwertet worden.

Beste Grüße,
Peter
 
saintex Am: 15.12.2012 18:34:17 Gelesen: 784046# 5 @  
Hallo filunski,

schöner Luftpostbrief, den Du uns da zeigst. Da der mein Sammelgebiet betrifft gestatte ich mir einige zusätzliche Erläuterungen und hoffe, diese finden das Interesse des Forums.

Befördert wurde der Luftpostbrief auf der am 1.3.1928 eröffneten Fluglinie der französischen Luftverkehrsgesellschaft Compagnie Générale Aéropostale (kurz: Aéropostale oder CGA) auf der Strecke Buenos Aires-Rio de Janeiro-Natal-Dakar/Senegal-Casablanca-Barcelona-Toulouse. Da damals für die Überquerung des Südatlantiks noch kein geeignetes Flugmaterial zur Verfügung stand, wurde die "Wasserstrecke" zwischen Natal im Norden Brasiliens und Dakar im Senegal mit Schnellbooten (Avisos) überquert. Die Fluglinie wurde einmal wöchentlich beflogen, Abflug in Buenos Aires war jeweils Samstag früh, 0.30 Uhr Ortszeit. Dein Luftpostbrief verliess danach Buenos Aires am 24.8.1929 und traf nach meinen Aufzeichnungen planmäßig am 1.9.1929 in Toulouse ein. Von Toulouse wurde der Brief dann mit der Eisenbahn nach Paris befördert.

Hinsichtlich der weiteren Beförderung über Paris hinaus hatte der argentinische Postkunde im August 1929 die Wahlmöglichkeit, ob die Weiterbeförderung per Bahn oder mit Luftpost erfolgen soll. Für die Weiterbeförderung per Luftpost über Paris hinaus war ein Zuschlag (sog. 2. Luftpostporto) erforderlich, der je nach Bestimmungsland variierte. Für Deutschland betrug das 2.Luftpostporto 4 Centavos pro 10 Gramm und war mit normalen Freimarken zu entrichten.

Dein Brief ist danach portogerecht frankiert. Das argentinische UPU-Auslandsporto betrug im August 1929 12 Centavos pro 20 Gramm. Hinzu kam der Luftpostzuschlag für die Luftpostbeförderung Buenos Aires - Toulouse in Höhe von 18 Centavos pro Gramm. Da Dein Brief mit Luftpostmarken in Höhe von 3.24 Pesos frankiert ist, betrug das Gewicht des Briefes 18 Gramm. Hinzu kommt noch das 2. Luftpostporto in Höhe von 8 Centavos für die Weiterbeförderung per Luftpost von Paris nach Deutschland. Wie der Luftpostbestätigungsstempel von Köln 2 belegt, hat das 2. Luftpostporto seinen Zweck erfüllt.

Quelle:

Miguel Ravignani, La Línea - Rutas y tarifas de la Companía General Aeropostal y Air France (1928-1940), Buenos Aires 2010

MfG

saintex
 
filunski Am: 15.12.2012 19:20:59 Gelesen: 784039# 6 @  
@ saintex [#506]

Hallo und herzlichen Dank für diese ausführlichen Angaben, welche natürlich immer sehr willkommen sind und mir bis jetzt so detailliert auch nicht bekannt waren!

Deine Aufzeichnungen scheinen zu stimmen.

In Paris kam der Brief am Nordbahnhof (Gare du Nord) am 2.9.1929 an wie ein rückseitiger Ankunftsstempel bestätigt. In Köln schließlich landete der Brief dann einen Tag später am 3.9. (wieder durch Ankunftsstempel des Postamtes Köln 1 bestätigt).



Beste Grüße,
Peter
 
saintex Am: 15.12.2012 20:27:31 Gelesen: 784031# 7 @  
@ filunski [#508]

Schön, dass Dir mein Beitrag gefallen hat. Aber Du hast natürlich recht. Das schöne Sammelgebiet der Aerophilatelie kommt in diesem Forum (wie allerdings auch in allen anderen deutschen Internet-Phila-Foren) leider völlig zu kurz. Ich finde es daher gut, dass Du hier einen neuen Thread eröffnet hast, der es allen Liebhabern von Luftpostbelegen ermöglicht, ihre Beiträge ins Netz zu stellen.

Und ich persönlich verspreche Dir, dass ich die Weihnachtsfeiertage dazu nutzen werde, mir von "irgendwelchen jugendlichen Gästen" aus meiner Stammkneipe zeigen zu lassen, wie man Bilder hier im Forum ins Netz stellt. Als Internet-Dino brauche ich da noch etwas "Support" (so heißt das, glaube ich). Anschliessend würde ich hier auch 'mal was zu aerophilatelistischen Belegen schreiben.

Vielleicht habe ich dann auch einmal eine Chance, zum beliebtesten Forum-Mitglied gewählt zu werden. Bislang habe ich da kläglich versagt. Ich finde, so ein Titel muss auf meinen Grabstein noch drauf.

saintex
 
Rore Am: 15.12.2012 22:10:22 Gelesen: 784016# 8 @  
@ filunski [#508]

Peter, werde so nach und nach etwas einstellen.

@ saintex [#7]

Ja, es stimmt das Thema Luftpost kommt irgendwie etwas zu kurz.

Hier nun eine Zuleitung ab Tongeren Via FFM nach Tokio vom 25.6.88

Gruß
Rore


 
Wachauer Am: 15.12.2012 23:48:53 Gelesen: 784008# 9 @  
Beim 4. Welttreffen (Weltjamboree) der Pfadfinder in Ungarn 1933 organisierten die ungarischen Pfadfinder einen speziellen Flugpostdienst.

2,5 km vom Jamboreegelände in Gödöllö lagerten die Flieger-Pfadfinder. Dort waren neben einer Reihe von Segelflugzeugen auch 5 Motorflugzeuge (Doppeldecker) stationiert.

Auf den Briefen dieser Flugpost findet man zwei verschiedene Flugpostzettel:

Flugpostzettel normal



Der normale Flugpostzettel der ungarischen Post wurde für alle Flugpost verwendet, die ab Budapest weitergeflogen wurde, oder für Flugpost von einem Ort in Ungarn nach Gödöllö zum Jamboree.

Flugpostzettel spezial



Der normale Flugpostzettel wurde mit einem Andreaskreuz und den beiden Worten MÁTYASFÖLD / REPÜLÖTÉR überstempelt. Dieser Zettel wurde nur für jene Flugpost verwendet, die ausschließlich von Gödöllö nach Budapest-Mátyasföld befördert wurde.

Post, die von Gödöllö bis Budapest geflogen und anschließend jedoch auf dem gewöhnlichen Postweg weiterbefördert wurde, erhielt einen zweizeiligen Zusatzstempel (LÉGIPOSTAL ÉRKEZETT = MIT FLUGPOST EINGELANGT).

Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
chuck193 Am: 16.12.2012 00:00:04 Gelesen: 784006# 10 @  
Hallo die Airmail Sammler,

hier habe ich ja genug davon, weil meistens alles was hier ankommt, durch Airmail befördert ist. Die ersten zwei, sind ja nicht so besonders, der dritte kam von Dänemark, der vierte kam von Japan.

Viele Grüsse,
Chuck








 
Rore Am: 16.12.2012 01:39:33 Gelesen: 784002# 11 @  
@ Wachauer [#364]

Hallo Gerhard,

2 schöne Belege vom Weltjambore Ungarn.

@ chuck193 [#10]

Deine 4 Belege finde ich auch sehr schön und zeige nun 2 Belege aus Canada.



Rückseite.



Dieser Brief ist etwas schmuddelig.



Gruß
Rore
 
chuck193 Am: 16.12.2012 03:57:15 Gelesen: 783998# 12 @  
@ Rore [#11]

Hi Rore,

OK, diese Art Belege kommen nicht zu oft, denn die meiste Post innerhalb von Canada, geht meistens per Airmail, auch wenn kein Aufkleber auf dem Brief ist. Ich habe aber einen Brief gefunden, wo das Airmail aufgedruckt ist. Für den zweiten Beleg, ich nehme an, dass 1st Class Mail auch Airmail bedeutet. Die Entfernungen hier zu Land sind zu gross, um die Post mit dem Zug zu befördern. Von dem zweiten Beleg habe ich mehrere.

Schöne Grüsse,
Chuck


 
filunski Am: 16.12.2012 11:26:24 Gelesen: 783974# 13 @  
Hallo zusammen,

jetzt geht hier aber die (Luft)Post ab!

Vielen Dank an alle für die gezeigten Beispiele.

@ Wachauer [#364]

Sehr interessanter Hinweis auf die beiden unterschiedlichen Luftpostzettel.

@ saintex [#7]

Dann bin ich ja schon mal gespannt auf Deine Belege, und natürlich auch auf alle Informationen dazu.

Hinweise zum Hochladen von Bildern findest Du auch hier:

http://www.philaseiten.de/s/hilfe.html#Forum_4

Unter Punkt 3. Bild in Beitrag einfügen, dort ist alles ganz einfach erklärt.

Dann mache ich hier mal weiter mit zwei Belegen, beide mit unterschiedlichen Luftpostaufklebern aus Neuseeland.





Beide Belege wurden angefertigt anlässlich des ersten offiziellen Luftpost Fluges von Neuseeland nach Australien am 17. Februar 1934.

Der Flug, durchgeführt von dem Neuseeländischen Luftfahrtpionier Commander Ulm, startete am 17. Feb. um 6 Uhr morgens auf dem Flugfeld Muriwai Beach bei Auckland und kam nach gut 14 Stunden Flugzeit in Sydney an. Als Flugzeug diente ein dreimotoriger Hochdecker, Typ AVRO X mit der Zulassung VH-UXX getauft auf den Namen "Faith in Australia".

Für diesen Flug wurde eine große Anzahl, ca. 35.000 Stück, an Luftpostumschlägen angefertigt welche dann damit befördert wurden. Die abgebildeten Beispiele sind zwei von über 12.000 sogenannter "Boomerang" Umschläge, welche adressiert an Adressen in Neuseeland per Seepost wieder zurück gingen.

Auf dem unteren Umschlag sieht man auch die speziell für diesen Flug verausgabte Luftpostmarke mit dem Aufdruck TRANS-TASMAN / AIRMAIL / "FAITH IN AUSTRALIA" zu 7 Pence. So hoch waren auch die Portokosten für die Luftpost nach Australien ( 1 Penny Normalporto + 6 Pence Luftpostzuschlag, davon erhielt der Pilot Ulm 4 Pence!).

Zusätzlich dann noch zwei australische 1 Penny Marken die als Rückporto für die Seepostbeförderung nach Neuseeland dienten, in Sydney per Handstempel entwertet.

Beste Grüße,
Peter
 
Pepe Am: 16.12.2012 21:11:23 Gelesen: 783936# 14 @  
@ filunski [#13]

Guten Abend allerseits, ein Neuer ist versucht, einen ersten Spruch zu wagen. Bei diesen Luftpostbelegen wird dem Australiensammler glattweg die Luft knapp. Blutdruck gestiegen! Will versuchen ein erstes Bild zu zeigen, gestehe aber längst nicht soviel Hintergrundwissen wie filunski zu haben. Sage mal pauschal ein großes Dankeschön an alle Forummacher und wünsche noch schönen 3. Advent.

Nette Grüße Peter


 
filunski Am: 17.12.2012 09:40:34 Gelesen: 783914# 15 @  
@ Pepe [#14]

Hallo Peter,

herzlich willkommen und Gratulation zu Deinem ersten Beitrag gleich mit diesem schönen Stück!

Dieser Umschlag befand sich wohl auf dem ersten "offiziellen" Luftpostflug, diesmal in umgekehrter Richtung von Australien, Sydney nach Neuseeland, Wellington. Stattgefunden hat dieser Flug wohl vom 11. auf 12. April 1934, durchgeführt wieder von Commander Ulm in der "Faith in Australia". Hinweis auf diesen Flug gibt hier der lila Cachet Stempel.

Aufgegeben wurde der Umschlag in Melbourne am 6.April (wenn ich das richtig lese) mit dem handschriftlichen Vermerk ihn wieder an den Absender Mr. Edwards in Balwyn, Bundesstaat Victoria, zurückzusenden.

Die australische Frankatur für den Flug nach Neuseeland sind wieder 7 Pence und das gleiche auch für den Rückflug von Neuseeland, diesmal abgestempelt in Kaitaia (am 14.April), eine Kleinstadt im Norden der Nordinsel mit Flugplatz. Zu diesem Flug habe ich im Moment keine weiteren Informationen. Daneben sind nochmals 3 Pence in Neuseeländischer Frankatur und unten handschriftlich die Bitte den Brief als Einschreiben zu behandeln ("please register"). Dies war anscheinend nicht geschehen.

Interessant wäre auch noch die Rückseite, wenn sich dort vielleicht noch weitere Ankunftsstempel befinden.

Schönen Gruß,
Peter
 
Cantus Am: 17.12.2012 12:26:14 Gelesen: 783904# 16 @  
Hallo zusammen,

aus Anlass der bevorstehenden Weihnachtszeit ein Aerogramm (Luftpostleichtbrief / Ganzsache), gelaufen am 22.11.1984 von Sydney nach Muralto im Kreis Locarno.



Viele Grüße
Ingo
 
LOGO58 Am: 17.12.2012 14:25:16 Gelesen: 783892# 17 @  
@ filunski [#15]

Hallo Peter,

habe auch einmal ein wenig in meinen Beständen gewühlt und diesen Beleg gefunden:



Der Absender lautet: Name, USS "Joseph Strauss", FPO, San Francisco, USA.

Viele Grüße
Lothar
 
Kalmimaxiss Am: 17.12.2012 15:55:33 Gelesen: 783877# 18 @  
@ Pepe
@ filunski

Im "The Australian Air Mail Catalogue" 5.Auflage von 1990 von Nelson Eustis findet sich auf Seite 67 folgende Angaben zu diesen Erstflügen:


 
filunski Am: 18.12.2012 00:10:01 Gelesen: 783847# 19 @  
@ Kalmimaxiss [#18]

Herzlichen Dank für diesen sehr informativen Auszug der den noch offenen Rückflug aufklärt. Wie dort beschrieben startete also Ulm am 14. April wieder mit der "Faith in Australia", diesmal von Kaitaia zurück nach Australien, nämlich nach Mascot, dahinter verbirgt sich Sydney International Airport, wo er noch am selben Tag ankam.

Von Kaitaia aus gab es auch schon früher interessante Luftpostflüge nach Australien, mehr dazu in einem späteren Beitrag.

Da hier ständig von dem dort bis heute noch sehr bekannten Flugzeug, der AVRO X "Faith in Australia" die Rede ist möchte ich hier zur Abwechslung auch mal ein Bild davon zeigen.



Hier zu sehen im Jahre 1933 beim Betanken auf dem New Plymouth Airfield in Neuseeland.

Schöne Grüße,
Peter
 
Pepe Am: 18.12.2012 11:16:05 Gelesen: 783824# 20 @  
@ filunski [#19]

Hallo gesagt und die noch fehlende Rückseite nachgereicht.

Sehr schönes Flugzeugbild. Und etwas ist typisch an diesen exotischen Marken und Bildern. Der Mensch, hier auf den Bild erkennbar. In Deutschland hätten man die Personen vom Foto verbannt. Soll ja nur das Flugzeug darstellen. In Australien sind die Menschen auf sehr sehr vielen Marken "zu Hause". Und das macht die Philatelie dort viel interessanter und öffentlicher. Mit solchen Briefen kann man schon Zeit verbringen. Die Wasserzeichen von den King George Marken habe ich noch nicht raus.

Viele Grüße Pepe


 
Pepe Am: 18.12.2012 11:39:03 Gelesen: 783822# 21 @  
@ Kalmimaxiss [#18]

Hallo gesagt, großes Dankeschön für den Literaturhinweis. Anfrage, gibt es denn solche Literatur in Neuauflage?

Netten Gruß Pepe. Und gleich noch einen schönen Beleg aus dieser Zeit.



 
filunski Am: 18.12.2012 11:40:30 Gelesen: 783820# 22 @  
@ Pepe [#20]

Hallo Peter,

das passt ja wie erwartet. Da ist einmal der Eingangsstempel (Hand) vom Verteilzentrum in Auckland (Neuseeland) vom Hinflug und dann noch ein Maschineneingangsstempel von Sydney vom 14.April vom Rückflug Kaitaia - Sydney.

Nochmals zu der Darstellung der "Menschen", Australien brachte 1984 in Erinnerung an Commander Ulm eine Sondermarke heraus die sowohl ein Portrait Ulms, als auch die "Faith in Australia" und noch einen dieser Luftpostumschläge abbildet.



Gruß,
Peter
 
Pepe Am: 18.12.2012 11:45:29 Gelesen: 783817# 23 @  
@ filunski [#22]

Hallo Peter,

eigentlich hatte ich die Rückseite schon in der Vorschau, hat dann doch nicht geklappt.


 
filunski Am: 18.12.2012 12:29:23 Gelesen: 783803# 24 @  
@ Pepe [#21]

Hallo Peter,

der Brief ist einfach super, da gibt es viel zu erzählen!

Ohne, dass ich jetzt (leider) den Australischen Air Mail Catalogue habe, versuche ich mal eine Interpretation.

Der Beleg ist anlässlich des ersten Luftpostfluges von Australien (Melbourne) nach Papua - Neuguinea im Juli 1934, auch wieder durchgeführt von Ulm mit dem Copiloten Allan in der "Faith in Australia". Dieser Flug verließ Melbourne mit Verspätung am 24. Juli mit Ziel Sydney um dort weitere Post aufzunehmen die von Neuseeland mit Ziel Neuguinea dort schon wartete. Dein Brief hat einen Stempel "Ship Mail Room" von Melbourne. Diese Stempel gab es in allen Hauptpostämtern der großen Städte Australiens zur Behandlung von Post nach Übersee, früher per Schiff, dann aber auch noch nach Einrichtung der ersten Luftpostverbindungen für diese. Der lila Cachet Stempel wurde dann in Sydney angebracht.

Dort ging es dann wohl am 26. (vielleicht auch schon 25.) Juli weiter. Die Flugroute verlief von Sydney über Brisbane, Rockhampton, Townsville, Cairns (immer entlang der australischen Ostküste) und dann Ankunft in Port Moresby in Papua am 26 Juli. Lae in Neuguinea wurde dann einen Tag später am 27. Juli erreicht. Dies zeigt auch der Eingangsstempel von Lae, 27. Juli.

Dein Brief war aber nach Deutschland adressiert, nach Leipzig. So erklärt sich dann auch der weitere zu sehende Stempel "SALAMAUA" vom 31.Juli 1934. Salamaua, früher mal "Samoahafen" liegt südlich von Lae und von dort ging die Post dann wahrscheinlich per Schiff nach Deutschland. Leider sind dazu keine weiteren Stempel mehr auf dem Brief abgeschlagen.

Tolles Stück! :-)

Gruß,
Peter
 
Redfranko Am: 18.12.2012 12:38:56 Gelesen: 783801# 25 @  
Hallo zusammen,

anbei ein Beispiel für eine innerdeutsche Flugpost: Am 02.10.1937 von Frankfurt (Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main) nach Berlin-Steglitz. Ob auf der Rückseite gleich das entsprechende Flugzeug abgebildet ist, kann ich nicht beurteilen. ;-)



Leider habe ich im Michel Spezial keine Portoinfo für Luftpost gefunden. Kann mir hier jemand weiterhelfen? Ist die Karte bedarfsgerecht frankiert?

Gruß und Dank,
von Frank
 
Pepe Am: 18.12.2012 15:39:57 Gelesen: 783780# 26 @  
@ filunski [#24]

Hallo Peter,

war eigentlich falsch, gleich die Flagschiffe zu zeigen. Von nun an geht's bergab. Aber der Interessierte sollte sich auch an den kleinen Dingen erfreuen. Hier mal ein Einschreiber mit Geschichte.



Der unterste Stempel müßte in SCABOROUGH BOH, ? abgeschlagen sein. Freue mich schon sehr auf Deine Interpretation.

Grüße Peter
 
filunski Am: 18.12.2012 16:52:48 Gelesen: 783761# 27 @  
@ Redfranko [#25]

Hallo Frank,

schöne Karte, danke für's Zeigen!

Das Flugzeug ist ein zu jener Zeit bei der Lufthansa sehr viel verwendeter Typ, eine Messerschmidt M 20 (steht auch auf der Karte). Sehr viel im Einsatz als Passagierflugzeug bis es später durch die größere "Tante Ju" (Junkers Ju 52) abgelöst wurde. Natürlich wurde bei diesen Flügen auch mit diesem Flugzeug die Post befördert.

Zum Luftpostzuschlag kann ich Dir leider nichts sagen, aber vielleicht findet sich hier im Forum dazu noch ein kompetenter Mitleser.

Gruß,
Peter
 
filunski Am: 18.12.2012 17:09:48 Gelesen: 783756# 28 @  
@ Pepe [#26]

Hallo Peter,

war schon ganz Klasse erst Deine "Flaggschiffe" zu zeigen! :-)

Der ist aber auch ganz gut.

Erster offizieller direkter Luftpostflug von Sydney nach Christchurch, Neuseeland im Juni 1954 wohl durch die Tasman Empire Airways Ltd. (TEAL, Vorgänger von Air New Zealand) mit der gerade neu eingeführten DC-6. Hier ein Einschreibebrief am Abflugtag 28.6. abgestempelt in Sydney G.P.O. (General Post Office = Hauptpostamt). Auch rückseitig zweimal dieser Stempel. Dann der Ankunftstempel von Christchurch (-REGISTERED- spezieller Stempel für Einschreiben) am 29.6.

Der Flug ging wieder zurück nach Sydney (der Brief war ja nach Scarborough Beach, einem Vorort der Westaustralischen Stadt Perth adressiert), Ankunftsstempel 30.6. Dann wurde der Brief weiterbefördert zum Adressaten, Ankunftsstempel von Perth am 1.7. und schliesslich noch Ankunftsstempel von Scarborough Beach (SCARBOROUGH BCH) vom 1.7.

Schöne Grüße,
Peter
 
filunski Am: 18.12.2012 17:40:01 Gelesen: 783752# 29 @  
In Ergänzung zu der vorher besprochenen Route hier noch ein (leider nicht geflogener) Umschlag mit Gefälligkeitsentwertung auf einer Satzfrankatur zum ersten direkten Luftpostflug in umgekehrter Richtung von Christchurch nach Sydney am 20. Dezember 1950.



Der lila Cachet Stempel zeigt diesmal die damals sehr bekannte Lockheed Constellation und links unter dem "By AIR MAIL" Eindruck wird wieder die Tasman Empire Airways Ltd. (TEAL) als Fluglinie genannt. Diese hatte aber diesen Flugzeugtyp gar nicht in ihrer Flotte. Durchgeführt wurde dieser Flug von der australischen QUANTAS im Auftrag der TEAL mit einer Lockheed Constellation, Kennung VH-EAC namens "Harry Hawker". Der Flug fand statt zum sogenannten "Canterbury Centennial", der 100 Jahrfeier einer Landwirtschaftsausstellung in Christchurch.

Gruß,
Peter
 
saintex Am: 18.12.2012 18:11:56 Gelesen: 783741# 30 @  
@ Redfranko [#25]

Die Postkarte ist portogerecht frankiert. Das Inlandsporto für eine Postkarte betrug im Oktober 1937 0.06 Rm [1]. Der Luftpostzuschlag für eine Postkarte entsprach im Inland dem Luftpostzuschlag für einen Brief der 1. Gewichtsstufe (bis 20 g) und betrug 0.10 RM [2].

Quellen:

[1] Michel Postgebühren-Handbuch Deutschland 2. Aufl. München 2004 Seite 101
[2] Luftpostliste Ausgabe Oktober/November 1937 Seite 2, herausgegeben vom Reichspostministerium

saintex
 
Redfranko Am: 18.12.2012 20:43:53 Gelesen: 783723# 31 @  
@ saintex [#30]

Hallo Saintex,

vielen Dank für die Info! Das hilft mir weiter.

Gruß, Frank
 
Kalmimaxiss Am: 18.12.2012 21:57:12 Gelesen: 783709# 32 @  
@ filunski [#24]

Zu diesem Flug auch der Hinweis aus dem Eustis-Katalog:



@ Pepe

Soweit ich weiß, ist die Ausgabe von 1990 die letzte Auflage des Airmail-Kataloges, seitdem ist nichts mehr erschienen. Der Autor Nelson Eustis ist 2003 im Alter von 88 Jahren verstorben.
 
saintex Am: 18.12.2012 22:30:28 Gelesen: 783704# 33 @  
@ Kalmimaxiss [#32]

Das ist nicht ganz richtig. Die Ausgabe von 1990 war die 5. Auflage. Danach sind noch 3 Auflagen erschienen, die letzte, 8. Auflage erschien nach dem Tod von Nelson Eustis im Jahr 2008. Bearbeiter der 8. Auflage des Australian Airmail Catalogue ist Tom Frommer, der auch bei den Vorauflagen neben Nelson Eustis bereits Co-Autor war. Während die Vorauflagen das Format DIN A 5 hatten, ist die 8. Auflage nunmehr im Format DIN A 4 erschienen und umfasst ca. 275 Seiten mit zahlreichen neuen Einträgen und - aufgrund des größeren Formats - wesentlich verbesserten Abbildungen.

saintex
 
saintex Am: 18.12.2012 23:14:57 Gelesen: 783694# 34 @  
@ Redfranko [#25]

Hallo Frank,

noch ein paar ergänzende Anmerkungen zu dem auf der Bildseite Deiner Postkarte abgebildeten Flugzeug des Typs Messerschmitt M 20 bzw. BFM M 20.

Von diesem Flugzeugtyp wurden offensichtlich nur 15 Flugmuster gebaut, die ab 1928 bei der Lufthansa zum Einsatz kamen. Allerdings hatte die Lufthansa mit diesem Flugzeugtyp wenig Glück. Die M 20 war in mehrere schwere Flugzeugunfälle mit zahlreichen Toten und Verletzten verwickelt, so dass die Lufthansa diesen Flugzeugtyp in den 1930er Jahren außer Dienst stellte.

Das letzte Exemplar der M 20, das für die Lufthansa in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre noch flog, war die M 20 mit dem Taufnahmen "Odenwald". Diese Maschine, die die Lufthansa im Jahr 1931 in Dienst gestellt hatte, ist auf der Bildseite Deiner Postkarte abgebildet. Die M 20 "Odenwald" wurde bei einem Absturz in Kiel am 27.4.1936 zerstört und kann Deine Luftpostkarte im Oktober 1937 daher nicht mehr transportiert haben. :(

Übrigens wurde offensichtlich auch die Flugzeugkennung auf Deiner Postkarte retuschiert. Bei Indienststellung im Jahre 1931 hatte die M 20 "Odenwald" die Kennung "D-2005", ab 1934 dann die Kennung "D-UNAH". Die Kennung, die auf der Postkarte zu sehen ist ("D-DLAG"), ist eine Phantasiekennung, die nicht vergeben war.

Quellen:

Karl-Dieter Seifert, Der deutsche Luftverkehr 1926-1945 - auf dem Weg zum Weltluftverkehr, Bonn 1999, Seite 346ff., 347
http://www.goldenyears.ukf.net/home.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Messerschmitt_M20

saintex
 
Kalmimaxiss Am: 19.12.2012 09:34:31 Gelesen: 783664# 35 @  
@ saintex [#33]

Danke für die Information!
 
Redfranko Am: 19.12.2012 09:37:48 Gelesen: 783663# 36 @  
@ saintex [#34]

Hallo Saintex,

ich bin begeistert von dieser Informationsfülle! Vielen Dank. Erstaunlich, dass das Bild auf der Karte manipuliert wurde.

Gruß aus Hamburg, Frank
 
filunski Am: 19.12.2012 10:34:46 Gelesen: 783649# 37 @  
@ Pepe [#21]

Hallo Peter,

habe mal nach dem Katalog von Nelson Eustis ein wenig recherchiert. Er ist z.B. über Ebay bei verschiedenen Händlern in Australien und USA noch zu bekommen. Preis liegt so um die 30 Dollar (Australische bzw. US), aber dann kommen in ungefähr gleicher Höhe noch Versandkosten dazu (meiner Meinung nach etwas übertrieben!).

@ alle

Als ich dieses Thema startete habe ich bewusst den Weg über die Luftpostvermerke gewählt, um damit ein breites Publikum anzusprechen (solche Briefe hat schließlich jeder Sammler irgendwo in seinem Fundus), um dadurch diesem etwas stiefmütterlich behandelten Thema auf die Sprünge zu helfen.

Nun freut es mich umso mehr gleich ein derartig positives Echo erhalten zu haben, nicht nur in der Darstellung interessanter Belege, sondern auch in der Bereitstellung tiefgründiger Hintergrundinformationen, sei es über die Flugrouten, -gesellschaften, aber auch zu den beteiligten Flugzeugtypen. Gerade der letzte Punkt freut mich ganz besonders (einige kennen mich genauer und erahnen auch meine Leidenschaft dafür :-) und anscheinend gibt es doch noch mehr Luftpostfreunde die dies zu schätzen wissen.

Ich bedanke mich für all diese Zusatzinformationen und hoffe, dass wir gemeinsam hier noch eine Weile weiter machen! Auch jeder, der zu seinem Beleg nichts weiter weiß, kann ihn gerne hier zeigen, und ich bin mir sicher, wir werden gemeinsam noch einiges dazu heraus finden.

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 19.12.2012 14:36:11 Gelesen: 783621# 38 @  
Dann mache ich mal weiter mit einem sogenannten "Air letter" oder Luftpostleichtbrief.

Diese durften außer dem faltbaren Brief selbst keine weiteren Schriftstücke oder Objekte enthalten und konnten zu einem günstigeren Tarif als normale Luftpostbriefe verschickt werden. Der entsprechende Hinweis darauf links oben ist hier teilweise durch Briefmarken überklebt.



Dieser Brief lief im Februar 1955 von Kampala (Uganda, damals noch Britische Kolonie) nach Augsburg-Hochzoll. Zu der Flugroute etc. kann ich nichts sagen, dennoch ist dieser Brief ein mir sehr, sozusagen ans "Herz gewachsenes" Stück.

Verschickt wurde er von meiner Großtante an ihre Jugendfreundin in Augsburg. Meine Großtante war Ordensschwester und befand sich in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg bis zu Beginn der 60er Jahre in einer Missionsstation in Uganda.

Später, als ich als kleiner Junge damit begann Briefmarken zu sammeln, erhielt ich durch Vermittlung meiner Großtante einen Teil ihrer Post welche sie nach Augsburg geschickt hatte. Wie das damals so war, ohne einen philatelistischen Mentor zu haben, habe ich die meisten dieser Briefe zerschnitten (idiotisch, ich weiß!) um die Marken abzulösen. Lediglich dieser und noch ein paar andere wurden in einer Kiste vergessen und "überlebten" so diese Phase!

Beste Grüße,
Peter
 
Pepe Am: 19.12.2012 21:14:51 Gelesen: 783589# 39 @  
@ filunski [#38]

Hallo Peter,

danke für die Katalogrecherche. Ich habe noch so viel Marken aufzuarbeiten, weiß manchmal gar nicht, wo am besten anfangen? Nun habe ich nach 10 Jahren den ersten neuen Europakatalog (Band 6) und da werde ich anfangen.

Heute mal wieder von 1952. Für einige sicher nicht sammelwürdige `Mache`, für den Australienfreund ein liebenswerter Beleg. Kenne mich mit den Flugzeugtypen nicht aus. Vielleicht hilfst Du mir auf die Sprünge. Dann mal Take off.

Nette Grüße Peter


 
filunski Am: 19.12.2012 21:29:25 Gelesen: 783586# 40 @  
@ Pepe [#39]

Hallo Peter,

wenn wir mal ganz ehrlich sind, dann sind ja ein Großteil all dieser Erstflug-, Sonderflug- usw. Belege (vor allem auch die ganzen teuren Zeppelinbelege) "Mache". Aber für Luftpostsammler trotzdem schön! ;-)

Das Flugzeug müsste eine Douglas DC-6 sein. Siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Douglas_DC-6

Ähnlich sieht auch die DC-7 aus, zumal bei der Abbildung nicht alle Details zu erkennen sind, diese wurde aber erst ab 1953 gebaut und der Beleg ist von 1952.

Beste Grüße,
Peter
 
Rore Am: 20.12.2012 01:44:47 Gelesen: 783566# 41 @  
@ filunski [#38]

Hallo Peter,

sehr schöner Brief, so ging es wohl den meisten Anfängern, die anfingen Marken zu sammeln, da schließe ich mich nicht aus.

Hier in der Gegend gab es einen Rechtsanwalt, der nur Sondermarken verklebte und diese dann zurück bekam.

Alles frühere Jahr Bund und Berlin.

Gruß
Rore
 
filunski Am: 20.12.2012 12:32:32 Gelesen: 783544# 42 @  
@ Rore [#41]

Hallo Rolf,

ja, da hast Du wohl Recht, durch solche "Jugendsünden" gingen der Philatelie wohl viele schöne Belege verloren.

Dann mal hier einen richtigen Bedarfsbeleg (mit Zensurvermerk) aus dem Jahre 1941 von San Salvador nach Lyon im damaligen Vichy-Frankreich (unbesetztes Frankreich), aufgegeben am 2.4.



Auch rückseitig mit einem Luftpostaufkleber versehen. Dort auch zwei (Maschinen-) Eingangsstempel, einmal von Marseille Bahnhof (Gare) am 21.4. und dann der von Lyon einen Tag später am 22.4.

Der Flug ging anscheinend von San Salvador nach Marseille (Zwischenlandungen?) und dann per Bahn weiter an den Bestimmungsort.

Vielleicht hat noch jemand mehr Informationen zur Flugroute?

Beste Grüße,
Peter
 
Pepe Am: 20.12.2012 21:40:29 Gelesen: 783520# 43 @  
@ filunski [#42]

Hallo Peter,

beim eben gezeigten fallen die Luftpostlabel stark auf. Habe so etwas noch nie gesehen. Will aber nochmal zu Australien Ausgaben von 1984 zurückkommen und ein Stamppack oder Präsentationspack zeigen. Das sagt noch mehr aus als die reinen Marken und die Australia Post gibt sich recht große Mühe bei der Gestaltung.
Ist natürlich ein Markt mehr.

Gruß Peter


 
saintex Am: 20.12.2012 23:49:33 Gelesen: 783504# 44 @  
@ filunski [#42]

Hallo Peter,

ein schöner Bedarfs-Luftpostbrief aus der Zeit des 2. Weltkriegs. Luftpostbriefe aus dieser Zeit erfreuen sich insbesondere unter englischen und US-amerikanischen Sammlern derzeit großer Beliebtheit und erzielen auf den einschlägigen Auktionen teilweise überraschend hohe Preise. Dazu würde ich auch den von Dir gezeigten Brief zählen.

Aufgegeben in der Hauptstadt des mittelamerikanischen Staates El Salvador am 2.4.1941 wurde der Lp.Brief nach meiner Ansicht auf der Foreign Airmail Route No. 5 von San Salvador über Guatemala Stadt-Mexiko Stadt und Tampico nach Brownsville an der Grenze zwischen Mexiko und Texas befördert [1]. Unten bei Fn. [2] habe ich einen Link zu einem zeitgenössischen Flugplan der PAA eingestellt, in dem Du eine Streckenkarte und Abflug- und Ankunftszeiten auf dieser Strecke findest.

Von Brownsville aus wurde der Lp.Brief vermutlich ebenfalls mit Luftpost nach New York befördert, wo er (wohl) um den 5.4.1941 eingetroffen ist.

Der Luftpostbrief wurde dann mit einem Flugboot der Pan American Airways von New York via Bermuda nach Lissabon befördert, vermutlich mit einem der folgenden Flüge[3]:

ab New York/an Lissabon:

7.4/8.4
10.4./11.4
12.4/15/4.[4]
16.4/18.4.[4]

Von Lissabon aus gab es im April 1941 keine Weiterbeförderungsmöglichkeit per Luftpost nach Marseille und Lyon. Dein Luftpostbrief wurde daher auf dem Landweg von Lissabon nach Marseille befördert, wo er am 21.4.1941 eintraf.

Abschließend noch ein Wort zur französischen Zensur. Der Verschlussstreifen "CONTROLE" entspricht den im Zeitraum 1940 bis 1944 gebräuchlichen Verschlussstreifen in Vichy-Frankreich [5]. Wo der Brief zensiert wurde, lässt sich leider nicht zweifelsfrei ermitteln, da der ovale Kontrollstempel, der den Verschlussstreifen mit dem Briefumschlag verbindet, nur sehr schwer lesbar ist. Diese ovalen französischen Kontrollstempel setzten sich aus einer Buchstaben-Nummern-Kombination zusammen. "WK" stand für Marseille, "WE", "WF" und "WH" für Lyon [6).

Zum Porto kann ich leider keine Erkenntnisse beisteuern. Zu den Portosätzen von El Salvador findet sich in meiner aerophilatelistischen Bibliothek leider nix.

Quellen:

[1]American Air Mail Catalogue 5. Aufl. 1981 Seite 1755ff.
[2]http://www.timetableimages.com/ttimages/pa/pa40/
[3]Edward B. Proud, Intercontinental Airmails, Vol. 1: Transatlantic and Transpacific 2008 Seite 73
[4]Die Überflüge vom 12.4./15.4. und 16.4./18.4. dauerten länger, da das Flugboot auf den Azoren zwischenlandete
[5]Dr. H.F. Stich/W.Stich/J. Specht, Civil and Military Censorship during World War II. 1993 Seite 40ff.
[6]s.o. Fn. 5

saintex
 
filunski Am: 21.12.2012 13:44:55 Gelesen: 783419# 45 @  
@ Pepe [#43]

Hallo Peter,

danke für diese weitere philatelistische Illustration zur Figur des Commander Ulm!

@ saintex [#44]

Hallo saintex,

herzlichen Dank für diese ausführlichen Zusatzinformationen, vor allem zu den Flügen!

@ alle

Wie saintex hier geschrieben hat [#44] erfolgte zu jener Zeit die Atlantiküberquerung u.a. auch mit Flugbooten der PAA (Pan American Airways). Diese sogenannten Clipper waren Flugboote des Typs Martin M-130, die PAA hatte davon drei Stück im Dienst, hauptsächlich auch im Pazifikraum eingesetzt. Auf Luftpostbelegen jener Zeit findet man auch oft den Vermerk "via Clipper" oder "Flying boat" (bei Gelegenheit kann ich dazu mal was zeigen).

Auf der folgenden Ganzsache mit Jubiläumsstempel zum 75 jährigen US Luftpostjubiläum ist auf dem Wertstempel eines dieser drei Flugboote, der "China Clipper" abgebildet.



Details zu diesem Flugzeug findet man auch hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_M-130

Beste Grüße,
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 21.12.2012 18:50:45 Gelesen: 783387# 46 @  
Katapultpostbelege sind immer eine Quelle für die dem Thema zugrunde liegenden Aufkleber, Labels, Eindrucke und Vermerke.

Bei diesem Beleg vom 21.05.1933 handelt es sich um eine US-Seepostaufgabe, die vom Dampfer Bremen per Katapultflug nach Southampton und von dort anschließend per Luftpost weiter nach Deutschland befördert werden sollte. Der Flug fiel allerdings wegen eines Motorschadens des Flugzeuges aus und so konnte der Brief erst nach der Anlandung in England Richtung Deutschland in die Luft gehen.

Der Brief wurde mit 20 Cent frankiert. Davon entfallen 5 Cent auf das Briefporto und 15 Cent auf den Luftpostzuschlag. Im Hafen von New York konnten Poststücke mit US-Frankatur direkt beim Seepostamt des Dampfers eingeliefert werden, entwertet wurde mit dem Stempel U.S.GER. SEA POST / S.S. BREMEN.

Der amerikanische Aufkleber Par Avion / By Air Mail / FORM 2976 wird ergänzt durch einen vom Absender aufgebrachten Leitvermerk S.S. Bremen Catapult Flight. Der ausgefallene Katapultflug wird dokumentiert durch den roten Zeilenstempel Schleuderflug / nach Southampton ausgefallen / SEEPOST DAMPFER >BREMEN<. Zum Nachweis der Luftpostbeförderung wurde in Deutschland zuletzt noch der rote Bestätigungsstempel Mit Luftpost / befördert / Postamt 1 Hannover abgeschlagen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen



Fast hätte ich den Literaturhinweis vergessen:

Kurt Kayssner, Großer Deutscher Schleuderflug-Katalog 1933, mit Ergänzungen 1934, 1935, 1936
Erich Haberer, Katalog über die Katapultpost Teil 1: Nordatlantik
James W. Graue und Dieter Leder, German North Atlantik Catapult Flights 1929-1935
 
filunski Am: 21.12.2012 23:08:09 Gelesen: 783366# 47 @  
@ Concordia CA [#46]

Hallo Jürgen,

wahrlich, ein sehr schönes Stück!

Neben den Stempeln und Vermerken ist auch der Adressat erwähnenswert:

Kurt Kayssner, doch wohl der Autor des von Dir erwähnten "Großen Deutscher Schleuderflug-Katalogs 1933" und noch einiger anderer interessanter Bücher, sowie Verleger philatelistischer Werke?

Beste Grüße,
Peter
 
chuck193 Am: 22.12.2012 00:04:11 Gelesen: 783356# 48 @  
Schöne Weihnachten an Alle,

da es hier so viel schöne Briefe zu sehen gibt, da wollte ich Euch diesen letzten Brief von Bad Doberan auch zeigen. Diesen Aufkleber habe ich noch nicht gesehen, muss wohl neu in Deutschland sein. Der Brief kam heute an, also 10 Tage unterwegs, ich denke, dass mit Luftpost so was hätte schneller gehen können. Der Brief enthielt die letzten neuen Marken aus meinem alten Heimatland, schönes Weihnachtsgeschenk.

Schöne Grüsse,
Chuck


 
Cantus Am: 22.12.2012 00:06:16 Gelesen: 783355# 49 @  
Ein Brief vom 23.7.1947, gelaufen von Baltimore nach Kassel.



Viele Grüße
Ingo
 
saintex Am: 22.12.2012 09:53:36 Gelesen: 783322# 50 @  
@ filunski [#38]

Hallo Peter,

der Flugplatz von Kampala war in den frühen 1950er Jahren Zwischenstopp der von der britischen BOAC mit dem ersten Düsenverkehrsflugzeug, der Comet 1 beflogenen Strecke London-Johannesburg/Südafrika mit Zwischenstopps in Rom, Beirut, Khartoum, Entebbe(Kampala) und Livingstone/Sambia. Der Erstflug ab London fand am 2.5.1952 statt.

Hier ein Bild, das ich im Internet gefunden habe und das die Beladung einer Comet 1 mit Luftpost auf dem Flugplatz von Kampala in den Jahren 1952/1953 zeigt, als Deine Großtante in Uganda war. Mit etwas Phantasie kann man einen Luftpostbrief Deiner Großtante in dem Postsack erkennen, den der hintere Postmitarbeiter in der linken Hand trägt und der gleich in die wartende Maschine verladen wird. ;)

MfG

saintex


 
filunski Am: 22.12.2012 14:40:35 Gelesen: 783284# 51 @  
@ chuck193 [#48]

Hi Chuck,

10 Tage von Deutschland nach Kanada sind zwar nicht gerade schnell, aber angesichts des jahreszeitlich hohen Postaufkommens vor Weihnachten durchaus noch im Rahmen. Dein Brief wurde sehr wohl per Luftpost befördert.

Normale Briefe und Karten werden international von der DPAG nur noch per Luftpost verschickt, dabei ist es auch völlig egal ob das drauf steht oder ein entsprechender Aufkleber verwendet wird.

Auch der Aufkleber auf Deinem Brief ist ein solcher Luftpostaufkleber. Derzeit sind mir drei verschiedene Typen bekannt welche hier zum Einsatz kommen:





Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 22.12.2012 14:43:19 Gelesen: 783282# 52 @  
@ saintex [#50]

Hallo saintex,

sehr schön!

Nette Idee auch mit dem Postsack auf dem Bild. :-)

Wenn nicht der erste Brief drin war, dann vielleicht dieser von 1953?



Mit einem Schmunzeln,
Peter
 
T-M 123 Am: 22.12.2012 18:12:51 Gelesen: 783249# 53 @  
@ filunski [#51]

Hallo Peter,

der linke Priority-Aufkleber hat - soweit ich weiß - vor ca. einem Jahr den rechten, etwas älteren Luftpost-Aufkleber abgelöst, Restbestände werden aber noch aufgebraucht.

Der dritte, untere Aufkleber wohl ist für Paketsendungen und dergleichen vorgesehen, wo die Luftpostbeförderung weiterhin extra kostet.

Für normale Briefpost wären aus deutscher Sicht keine Luftpostaufkleber mehr erforderlich, aber auf Auslandspost werden sie weiterhin empfohlen, damit sichergestellt ist, dass die Sendungen auch im Empfängerland bzw. in eventuellen Transitländern als Luftpost behandelt wird, falls diese noch einen Unterschied machen, bzw. in Ländern, die zwischen zwei verschieden Beförderungsgeschwindigkeiten unterscheiden, als die schnellere (Priority, A-Post, 1. Klasse usw.) behandelt wird.

Angeblich sollen für Paketsendungen etc., die nicht per Luftpost befördert werden, grüne Aufkleber mit der Aufschrift "LAND / ECONOMY" existieren, um den langsameren Landweg zu garantieren. Gesehen habe ich bisher allerdings noch keinen. Grün ist aber in Ländern, die zwischen zwei verschieden Beförderungsgeschwindigkeiten unterscheiden, oftmals üblich als Kennzeichnung für die langsamere (Economy, B-Post, 2. Klasse usw.), während die schnellere (analog zur Luftpost) in blau gekennzeichnet wird.

Außerdem soll es "SAL"-Aufkleber geben für Sendungen, die per SAL (Surface Air Lifted) transportiert werden sollen. SAL ist ein Zwischending zwischen Luftpost und Beförderung auf dem Landweg: Die Sendungen werden zwischen Absenderland und Empfängerland auf dem Luftweg, innerhalb dieser Länder aber auf dem Landweg: http://en.wikipedia.org/wiki/Surface_Air_Lifted Auch so einen Aufkleber habe ich noch nie gesehen. Ich weiß auch nicht, welche Farbe er hat, glaube aber, es ist hellrosa oder so.

Um Missverständnisse auszuschließen: Ich meine Aufkleber der Deutschen Post, in anderen Ländern wird das erfahrungsgemäß teilweise ganz unterschiedlich gehandhabt.

Es ist also anscheinend nicht ganz so einfach. Das betrifft aber vor allem Sendungen, wo überhaupt noch Unterschiede gemacht werden; normale Briefpost wird wie schon gesagt in Deutschland immer als Luftpost behandelt. Vermutlich ist auch das der Grund, warum ich die genannten Aufkleber nie zu Gesicht bekomme.

Gruß
Tim
 
chuck193 Am: 22.12.2012 19:58:12 Gelesen: 783232# 54 @  
Hi Peter und Tim,

vielen Dank für die Beispiele. Den grünen, von Tim genannten für Landweg, habe ich schon gesehen, aber wo der im Moment steckt, weis ich nicht. Ich glaube der war von England. Hier mal einige weitere Beispiele.

Schöne Grüsse,
Chuck




 
saintex Am: 22.12.2012 22:06:41 Gelesen: 783213# 55 @  


Die französische Fluggesellschaft Compagnie Générale Aéropostale bot ihren Kunden ab März 1928 einen kombinierten Schiffs-/Flugpostdienst nach Südamerika an, für den sie mit dem oben abgebildeten Plakat warb. Ausgehend von Toulouse im Süden Frankreichs führte die Flugstrecke über Afrika und den Südatlantik nach Brasilien und von dort aus weiter nach Buenos Aires in Argentinien.

Da in den Anfangsjahren noch kein geeignetes Flugmaterial für die Überquerung des Südatlantiks zur Verfügung stand, wurde die Strecke von Dakar im Senegal nach Natal im Norden Brasiliens mit Schnellbooten (Avisos) überquert.

In den Wirren der Weltwirtschaftskrise 1929 ging die Aéropostale unter und musste Ende März 1931 Insolvenz anmelden. Die Reste der Aéropostale gingen in der im Oktober 1933 gegründeten Air France auf, die noch heute fliegt.

Prominentester Angestellter der Aéropostale war der französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry, Autor des bekannten Romans "Der kleine Prinz". Dieses Buch (bzw. Hörbuch) liegt auch hierzulande übermorgen mit Sicherheit wieder unter vielen Weihnachtsbäumen.

Ich wünsche allen Forumteilnehmern frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2013.

MfG

saintex
 
Pepe Am: 22.12.2012 22:46:34 Gelesen: 783195# 56 @  
@ T-M 123 [#53]

Hallo an alle,

die vielen verschiedenen Luftpostlabel sind ja ein Extrasammelgebiet. Früher kamen sie ja noch naßklebend vom Bogen. Heute sicher bequemer von Rollen selbstklebend. Mittlerweile werden bei den neuen Marken blaue Luftpostmarkierungen an den Markenrand gedruckt. Das wird dann bald das Ende des Luftpostlabels sein.

Spart Arbeit und Extras und somit wird die Effizienz und letztlich auch der Gewinn für die Post erhöht. Bei den Bögen hat man mit Glück noch einen Ausgabezeitpunkt. Aber das wird alles bald Geschichte sein.



Gruß Peter
 
filunski Am: 23.12.2012 00:07:52 Gelesen: 783178# 57 @  
Schönen 4. Advent zusammen!

Ich bin ja begeistert über die vielfältigen Nuancen zu dem Thema, die hier dargestellt werden!

Sehr schön auch die Brücke, welche saintex nicht nur über den Atlantik schlägt, sondern auch vom Thema zum baldigen Weihnachtsfest.

@ T-M 123 [#53]

Hallo Tim,

danke für Deine interessanten und ausführlichen Ergänzungen zu den Aufklebern. Ich wünschte mir manchmal die heutigen "Post-Agentur" Mitarbeiter wüssten nur die Hälfte davon!

Einen deutschen SAL Aufkleber habe ich auch noch nicht gesehen, obwohl ich mit dieser Versendeart schon mehrfach Post nach Neuseeland geschickt habe (dauert allerdings gut 6 Wochen bis zur Ankunft!). Zumindest in Australien scheint es die ja wirklich zu geben wie uns Peter (Pepe) zeigt.

Dazu passend hier noch ein Neuseeländischer Luftpostaufkleber in der XXL Version. Zum Größenvergleich habe ich einen deutschen Aufkleber daneben gelegt.



Beste Grüße,
Peter
 
rostigeschiene (RIP) Am: 23.12.2012 10:20:18 Gelesen: 783132# 58 @  
Was man nicht alles findet, wenn man Zeit hat.



"VIA AEREA" diagonal in der linken, oberen Ecke auf einem Umschlag aus Buenos Aires nach New York vom 5. May 54.

Viele Grüße

Werner
 
Cantus Am: 23.12.2012 13:57:17 Gelesen: 783064# 59 @  
Hallo allerseits,

ich habe gerade vor ein paar Tagen bei einem Berliner Händler eine kleine Abhandlung in Heftform gesehen, in der Einschreibzettel mit Luftpostbezug vorgestellt und besprochen werden, also z.B. ein R-Zettel mit Inschrift Düsseldorf / Flughafen. Falls jemand Interesse an dem Heftchen hat, bitte per Mail bei mir melden, ich würde dann die Zusendung veranlassen.

Viele Grüße
Ingo
 
filunski Am: 23.12.2012 14:40:22 Gelesen: 783058# 60 @  
Flugboote

Nochmals zurück zu den Flugbooten, unter der Bezeichnung Clipper laufend.

Hier ein Beleg dazu mit dem Vermerk (vom Absender per Schreibmaschine angebracht) by "ATLANTIC CLIPPER". Der Bedarfsbrief lief im August 1939 von Mexico City nach Bern in der Schweiz. Sehr schwach auch in der Werbefahne des oberen Maschinenstempels ebenfalls "SERVICIO AEREO" zu erkennen.



Der hier erwähnte "Atlantic Clipper" war ein Flugboot des Typs Boeing 314 wovon 12 Stück im Dienste der PanAm standen. Die 1939 ausgelieferte "Atlantic Clipper" war hier wohl auf der Route nach Europa eingesetzt.

Mehr zur Boeing 314 hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Boeing_314

Hier noch eine zeitgenössische Aufnahme eines PanAm Clippers im Hafen.



Sicher kann uns saintex noch Details zur Flugroute liefern. ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
saintex Am: 23.12.2012 14:53:02 Gelesen: 783052# 61 @  
Die Luftpostbeförderung war von Anfang an natürlich immer mit dem Risiko verbunden, dass das Postflugzeug aufgrund technischer Probleme, witterungsbedingt oder aufgrund eines Pilotenfehlers vom Himmel fiel und die Postladung dabei beschädigt wurde. Das gleiche Risiko trugen in jenen Jahren auch die wagemutigen Passagiere, die das zweifelhafte Vergnügen einer riskanten Luftreise in einem offenen Cockpit auf sich nahmen und dafür auch noch bezahlen mussten.

Wurden nach einem derartigen Flugunfall Luftpostsendungen beschädigt geborgen, erhielten sie häufig einen entsprechenden postalischen Vermerk, der die Verspätung der Zustellung und/oder die Beschädigung der Postsendung erläuterte. Derartige sog. Katastrophenpost ist bei einigen Aerophilatelisten heiß begehrt, während andere Sammler diesen verunglückten Luftpostsendungen als Sammelobjekt eher kritisch gegenüberstehen.

Der hier gezeigte Unfallbrief ist aber vorzeigbar, weil Menschen hierbei letztlich nicht zu Schaden kamen. Abgestempelt in Buenos Aires in Argentinien am 2.8.1929 gehörte der Brief zur Postladung eines Postflugzeuges, das am 11.8.1929 an der westafrikanischen Küste in der mauretanischen Wüste aufgrund eines Motorbrandes notlanden musste. Die 3-köpfige Besatzung überlebte die Notlandung zwar unversehrt, die einheimischen Mauren waren allerdings über den unerbetenen Besuch überhaupt nicht erfreut und nahmen die Besatzung gefangen. Erst nach Zahlung eines Lösegeldes wurde die Besatzung nach fünf Tagen wieder freigelassen.

Die Postsendungen wurden von den Einheimischen geplündert und anschließend in der Wüste ihrem Schicksal überlassen. Dort wurden die geöffneten Briefumschläge später von den französischen Kolonialbehörden eingesammelt und mit erheblicher Verspätung den Empfängern doch noch zugestellt. Auf die Plünderung weist der französische Kastenstempel "Correspondance aérienne / ouverte en Mauritanie" (Luftpostsendung / in Mauretanien geöffnet) hin.

MfG

saintex
 
saintex Am: 23.12.2012 14:54:22 Gelesen: 783051# 62 @  
Hier noch der Scan zu meinem letzten Beitrag.

saintex


 
filunski Am: 24.12.2012 13:02:37 Gelesen: 782998# 63 @  
Christmas Air Mail

Diesen Umschlag gab es zwar schon in einem anderen Thread zu sehen, aber wo könnte er denn noch besser hin passen, als heute in dieses Thema.

Erste offizielle Weihnachtsluftpost in Neuseeland genau heute vor 81 Jahren am 24. Dezember 1931.



Diese besonderen Weihnachtspostflüge organisierte die New Zealand Air League zu Weihnachten 1931 zusammen mit der Neuseeländischen Post und befördert wurde diese Post auf verschiedenen Routen von Piloten der Neuseeländischen Streitkräfte.

Der gezeigte Umschlag startete in Gisborne einer Stadt im Nordosten der Nordinsel in einem Flugzeug vom Typ "Desoutter", geflogen von Flight-Lieutenant Lett, zuerst nach Palmerston. Dort wurde die Post nach Auckland umgeladen in das Flugzeug von Flying Officer Buckeridge der dann von Palmerston North über Wanganui, Hawera und New Plymouth nach Auckland flog.

Die Post welche auf den verschiedenen Routen welche an diesem Tag das ganze Land abdeckten unterwegs war erhielt jeweils einen für die jeweilige Route in einer bestimmten Farbe abgeschlagenen Cachet Stempel, hier in blau-grau für den Flug ab Gisborne.

Frohes Fest,
Peter
 
filunski Am: 24.12.2012 16:15:29 Gelesen: 782976# 64 @  
@ filunski [#60]

Nachtrag zu den Flugbooten und PanAM. Hier, eben entdeckt, eine schöne Seite dazu: http://www.everythingpanam.com/B314.html

Merry Christmas,
Peter
 
saintex Am: 25.12.2012 10:25:07 Gelesen: 782945# 65 @  
Zahlreiche Postverwaltungen gewährten ihren Postkunden in den 1930er Jahren im Dezember und Januar für Luftpostkarten einen reduzierten Sondertarif, um Weihnachts- und Neujahrsgrüße per Luftpost zu versenden. Von den Fluggesellschaften wurden für diesen Zweck spezielle Postkarten an das Publikum verteilt.

Hier eine solche Weihnachtspostkarte aus dem Jahr 1936, verausgabt von der brasilianischen Fluggesellschaft Syndicato Condor Ltda., die zusammen mit der Lufthansa in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg die Fluglinie von Deutschland nach Südamerika beflog. Abgestempelt in Buenos Aires am 30.12.1936 betrug das Porto nach Deutschland nur 35 centavos statt 1,10 Peso.

saintex


 
saintex Am: 25.12.2012 11:40:57 Gelesen: 782931# 66 @  
Und hier noch ein schönes Beispiel der französischen Konkurrentin Air France, abgestempelt in Sao Paulo/Brasilien am 24.12.1938 mit einem stimmungsvollen Motiv auf der Bildseite: Blick auf die Bucht von Rio de Janeiro und den Zuckerhut in der unteren Bildmitte, links der Corcovado mit der Christus-Statue und darüber im nächtlichen Himmel ein Verkehrsflugzeug des Typs Dewoitine D 338 sowie rechts daneben das Sternbild des Kreuz des Südens.

Da bekommt man Fernweh.

saintex


 
filunski Am: 25.12.2012 13:07:39 Gelesen: 782917# 67 @  
@ saintex [#65]
@ saintex [#66]

Hallo saintex,

zwei sehr schöne Belege, danke für's Zeigen!

"Da bekommt man Fernweh."

Dann will ich da gleich noch ein wenig anknüpfen und auch nochmals auf die im ersten der beiden Belege erwähnte brasilianische Fluggesellschaft Syndicato Condor Ltda. anknüpfen.

Diese von der Deutschen Lufthansa gegründete und auch betriebene Fluggesellschaft hatte sogar eigene Luftpostmarken verausgabt. Mehr zu der Fluggesellschaft findet Ihr hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Condor_Syndikat

Dazu ein Beispiel eines brasilianischen Inlandsluftpostbriefs vom 3./4. Juli 1929:



Die beiden linken Marken stammen aus der Markenserie des Syndicato Condor aus dem Jahre 1927 (Mi.Nr. C4).

Der Brief wurde am 3.7.1929 in Santos, einer bedeutenden Hafenstadt an der Küste des brasilianischen Bundesstaates São Paulo, aufgegeben, gerichtet an die "Banco Alemão Transatlântico" (das war die Deutsche Bank) in Curityba (wird heute mit i und nicht y geschrieben), eine Großstadt im Süden Brasiliens und Hauptstadt des Bundesstaates Paraná.

Interessant nun die Rückseite:



Dort zum Einen der Luftpostaufkleber Correio Aereo "CONDOR" und ein Werbestempel in portugiesischer Sprache der übersetzt lautet "Lass mich nicht warten – beantworte mit Condor Luftpost".

Des weiteren ein Ankunftsstempel der Condor in Paranguá am 4. Juli 1929, sowie Postankunftstempel in Curityba ebenfalls am 4.Juli. Interessant ist, dass die Beförderung höchstwahrscheinlich mit einem Wasserflugzeug erfolgte – Santos und Paranaguá sind Hafenstädte.

Der Stempel M.P. auf der Vorderseite ist mir unbekannt. Vielleicht hat hier jemand eine Erklärung dazu?

Beste Grüße,
Peter
 
Holzinger Am: 26.12.2012 14:05:03 Gelesen: 782863# 68 @  
@ filunski [#67]

Ein Versuch:

dass die Beförderung höchstwahrscheinlich mit einem Wasserflugzeug erfolgte – Santos und Paranaguá sind Hafenstädte ---> M=Maritim, P=Post (oder so ähnlich?).
 
filunski Am: 26.12.2012 14:12:04 Gelesen: 782858# 69 @  
@ Holzinger [#68]

Hallo Wolfgang,

nette Idee, warum nicht! Soll mal erst Einer eine bessere Lösung anbieten. ;-)

So, und jetzt zur Abwechslung mal einen ganz anderen Luftpostbeleg.
Luftpostbrief aus Dammam, Saudi Arabien nach London, mit einem Luftposteindruck diesmal auch in Arabisch.

Zum Datum kann ich hier leider gar nichts sagen, da ich die entsprechenden arabischen Schriftzeichen in dem Freistempel nicht deuten kann. :-(



Gruß,
Peter
 
saintex Am: 26.12.2012 15:05:08 Gelesen: 782848# 70 @  
@ filunski [#67]
@ Holzinger [#68]

Ich will ja kein Spielverderber sein, aber tatsächlich steht die Abkürzung M.P. für die portugiesischen Worte Mão Própria, was auf deutsch "Eigenhändig" bedeutet.

1928 erhielt die Fluggesellschaft Syndicato Condor Ltda. von der brasilianischen Postverwaltung die Genehmigung, die bei den Condor- Agenturen in den großen brasilianischen Städten vom Absender direkt eingelieferten Luftpostbriefe nach der Luftpostbeförderung am Bestimmungsort dem Empfänger auch selber ("eigenhändig") zuzustellen. Bei dieser "eigenhändigen" Luftpostbeförderung war die staatliche brasilianische Post bei der Erbringung der Beförderungsleistung also nicht beteiligt. Demnach eine frühe Form des "Outsourcing" von postalischen Dienstleistungen.

Allerdings waren die Postsendungen vor Abflug dem lokalen Postamt vorzuführen, das die Postladung abrechnungstechnisch überprüfte und den M.P.-Stempel auf den Luftpostbriefen zum Zeichen dafür anbrachte, dass die staatliche brasilianische Post an der Beförderung der Luftpostsendung nicht beteiligt war. Darüber hinaus erfolgte die Anbringung des M.P.-Stempels wohl auch aus haftungsrechtlichen Gründen für den Fall der Beschädigung oder der Verspätung der Postsendung.

Holzinger lag mit seiner Interpretation allerdings im Ansatz richtig. Die M.P.-Stempel waren keine neue Erfindung für die Fluggesellschaft Condor sondern wurden bereits im 19. Jahrhundert auf maritimer Post angebracht, die vom Absender an eine entsprechend konzessionierte Schifffahrtsgesellschaft zur Beförderung und "eigenhändigen" Zustellung an den Empfänger übergeben wurde.

Auch heute noch bietet die brasilianische Post die Versendungsform "Mão Própria" an. Trotz des identischen Wortlauts handelt es sich heute jedoch, wie bei uns in Deutschland, um die Versendungsform der Zustellung der Briefsendung durch die brasilianische Post an den Empfänger persönlich.

Hier noch ein Link mit weiteren Details zu den M.P.-Stempeln auf brasilianischer Flugpost aus den 1920er Jahren. Zwar in portugiesischer Sprache aber mit einem brauchbaren Übersetzungstool.

http://www.comelliphilatelist.com/artigos3.asp?id=221

saintex
 
Marcel Am: 26.12.2012 15:52:31 Gelesen: 782837# 71 @  
@ filunski [#69]

Hallo Peter,

du hast in deinem Freistempel die Zahl 1425 stehen. Angenommen es geht um das Hidschra-Jahr der islamischen Zeitrechnung, dann wäre nach unserer dies das Jahr 2004. Darüber stehen noch einmal 05 und ne 6 in der uns bekannten Ziffer - ich kann es nicht richtig lesen, aber vielleicht Deine Tages- und Monatsangabe.

schöne Grüße
Marcel
 
filunski Am: 26.12.2012 16:23:07 Gelesen: 782831# 72 @  
@ saintex [#70]

Hallo saintex,

vielen Dank für diese, wie immer, sehr profunde und detaillierte Information zu dem M.P. Stempel. Der Link ist gut und auch die, zwar typische Maschinenübersetzung ins Englische durchaus verständlich.

Herzlichen dank!

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 26.12.2012 16:33:24 Gelesen: 782829# 73 @  
@ Marcel [#71]

Hallo Marcel,

danke, dass Du diesen Punkt aufgegriffen hast. Zeitlich könnte die Verbindung dieser Zahl 1425 zum islamischen Hidschra Jahr durchaus passen. Daraufhin habe ich mal noch ein paar weitere dieser Belege heraus gekramt.



Diese beiden sind meiner Meinung nach aus der gleichen Zeit, einmal aus Medina und einmal aus Riyadh. Beide haben auch wieder an der selben Stelle Zahlen stehen, einmal 1204 und dann 1332. Ein Umstand welcher m.E. gegen die Zuordnung dieser Zahl zu einer Jahreszahl islamischer Zeitrechnung spricht? Vor diesen Zahlen, auch bei diesen Belegen jetzt deutlicher zu erkennen, die Buchstaben P.B., eventuell "Post Box" (Postfach)?

Vielleicht kann hier ja noch ein Freistempel-Spezialist weiter helfen?

Beste Grüße,
Peter
 
Wachauer Am: 26.12.2012 19:15:31 Gelesen: 782812# 74 @  
@ filunski [#73]

Sicher wird sich hier noch ein Freistempel-Spezialist melden, ich tippe aber auf P.B.= "Pitney Bowes".

Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
Cantus Am: 26.12.2012 19:19:34 Gelesen: 782809# 75 @  
@ filunski [#73]

Hallo,

hier wäre die Nachfrage sicher am besten angebracht:

http://www.razyboard.com/system/user_witt.html

Viele Grüße
Ingo
 
Marcel Am: 26.12.2012 20:39:50 Gelesen: 782794# 76 @  
@ filunski [#73]

Da hast Du wohl recht, also kommt dies nicht in Frage auf Grund Deiner anderen Zweien, war zumindest eine Idee. Mich würde es jetzt aber auch interessieren, wie die Datumsangabe hier vollzogen wurden ist. Die Anordnung der Zahlen im Kreisstempel ergeben für mich keinen Sinn - wenn Du mehr erfahren hast, lasse es uns bitte wissen.

schöne Grüße
Marcel
 
filunski Am: 27.12.2012 11:45:55 Gelesen: 782745# 77 @  
@ Wachauer [#74]
@ Cantus [#75]
@ Marcel [#76]

Hallo zusammen,

ich danke Euch für Eure Tipps und Hinweise und werde es wohl auch mal unter dem Link von Ingo versuchen. Sollte ich mehr dazu erfahren, werde ich es natürlich hier auch wieder veröffentlichen.

So, nun haben wir uns aber, um es mit einem zum Thema passenden Wort auszudrücken, ein wenig "verfranzt". Macht ja auch nichts, ein kleiner thematischer Ausflug erweitert den Horizont.

Nun aber wieder zurück zum Thema, nicht gleich zu weit, mit dem folgenden Beleg bleiben wir erst mal im "Arabischen Sprachraum". Ein recht augenfälliger Luftpostbrief (der entsprechende - deutsche - Aufkleber auf der Vorderseite durch die Fülle an verklebten Marken kaum mehr zu erkennen.

Brief von Ghouria einem Stadtteil/Vorort Kairos nach Nürnberg im Januar 1960.



Anscheinend genügte die Vorderseite nicht zum Anbringen der Frankatur (ich habe keine Ahnung ob der Brief portogerecht frankiert ist), so dass auch rückseitig munter weiter verklebt wurde. Mir scheint aber trotz der bunten Aufmachung, dass es sich um einen tatsächlichen Bedarfsbrief handelt.



Rückseitig neben den Tagesstempeln von "EL GHURIA CAIRO" auch noch der Luftpoststempel vom Flughafen Kairo zu erkennen, sowie ein weiterer nicht mehr lesbarer Stempel.

Beste Grüße,
Peter
 
saintex Am: 27.12.2012 13:17:59 Gelesen: 782731# 78 @  
@ filunski [#69]
@ filunski [#73]

Hallo Peter,

auch wenn Du das Thema eben "abgewürgt" hast, möchte ich trotzdem auch meinen "Senf" noch dazugeben. :-)

In der Mitte des runden Stempelteils wird das Stempeldatum in den heute gebräuchlichen arabischen Zahlen wiedergegeben, wobei ich das Stempeldatum von links nach rechts in der Reihenfolge Jahr/Monat/Tag (JJJ/MM/TT) lese. Mit Hilfe entsprechender Tabellen aus dem Internet komme ich so zu folgenden Stempeldaten:

DAMMAM 414.10.15
MEDINA 414.10.28
RIYADH 414.10.22

Man kann wohl unterstellen, dass sich die Jahresangabe auf den islamischen Kalender bezieht und hiermit das Jahr 1414 gemeint ist. Mit Hilfe eines Datumumrechners aus dem Internet ergeben sich folgende gregorianische Daten:

DAMMAM 28.03.1994
MEDINA 10.04.1994
RIYADH 04.04.1994

Nun noch die "Gegenprobe": Passen Stempeldaten aus dem Jahr 1994 zu Empfänger und Absender der Luftpostbriefe aus Saudi-Arabien nach London ?

Ich meine als Empfänger der Luftpostbriefe das saudische Medienunternehmen Middle East Broadcasting Center (MBC) ausgemacht zu haben, das im Jahr 1991 mit Sitz in London gegründet wurde und ab 1991 in London den ersten panarabischen Satelitensender startete. MBC verlegte seinen Sitz nach eigenen Angaben auf seiner Homepage 2002 nach Dubai. Damit passen die Stempeldaten in das Zeitfenster 1991-2002 während dessen MBC seinen Hauptsitz in London hatte. Als Absender vermute ich Zuschauer, die sich mit einem Anliegen schriftlich an den Sender in London gewandt haben.

Damit ist die Zahl im viereckigen Stempelteil (z.B. P.B. 1204) vermutlich kein Hinweis auf eine Postfachadresse, sondern, wie bereits Wachauer geschrieben hat, wohl eher ein der Freistempelmaschine zugeordneter Code.

saintex
 
filunski Am: 27.12.2012 13:50:30 Gelesen: 782713# 79 @  
@ saintex [#78]

"auch wenn Du das Thema eben "abgewürgt" hast.."

Hallo saintex,

so wollte ich das nicht verstanden wissen, sorry, und Dein "Senf" wird hier jederzeit dankend angenommen! :-)

Auch alle weiteren Kommentare und Erkenntnisse dazu sind natürlich immer willkommen, und schon gleich, wenn sie wieder mal so eine "Punktlandung" darstellen wie Deine letzten Rechercheergebnisse dazu. Diese Datumsangaben kann ich durchaus nachvollziehen und der Zeitraum müsste passen. Wegen des Maschinentyps der Freistempelmaschine und dem Verweis auf Pitney Bowes habe ich bereits in dem von Cantus genannten Link eine Anfrage gestartet.

"Als Absender vermute ich Zuschauer, die sich mit einem Anliegen schriftlich an den Sender in London gewandt haben."

In einem der Briefe, dem aus Medina, fand ich noch den Inhalt. Den möchte ich Euch nicht vorenthalten. Seht und urteilt selbst worum es hier wohl geht? :-)
Ich weiß noch nicht mal ob ich den Brief richtig 'rum zeige (soviel mir bekannt ist schreibt man ja im Arabischen von Rechts nach Links)!?



Beste Grüße,
Peter
 
Marcel Am: 27.12.2012 16:02:54 Gelesen: 782685# 80 @  
@ saintex [#78]
@ filunski [#79]

Super saintex,

habe Deine Erklärung zur Datumsangabe gelesen und denke das Du richtig liegst. Habe mir mal die Mühe gemacht und nach Vergleichsmaterial im Netz (delcampe) gesucht.

Für Peter und auch andere zeige ich meine Recherchen. Für mich ist die Frage der Datumsanzeige dadurch geklärt - Danke!

Bild 1 02.07.(13)99 = 29.05.1979



Bild 2 20.08.(1)401 = 23.06.1981



Bild 3 12.10.(1)406 = 20.06.1986



Bild 4 23.04.(14)16 = 19.09.1995 + weiteren Stempel vom 22.09.995



Bild 5 27.11.(14)17 = 05.04.1997



schöne Grüße
Marcel
 
saintex Am: 27.12.2012 16:27:27 Gelesen: 782675# 81 @  
@ filunski [#79]

Hallo Peter,

also richtig herum hast Du den Brief auf alle Fälle gezeigt. Er enthält eine Auflistung in zwei Kolonnen, die von oben nach unten von 1 bis 15 (rechte Spalte) und 16 bis 30 (linke Spalte) durchnummeriert sind.

Wahrscheinlich eine Wunschliste des Absenders an den Redakteur von MBC, welche 30 Musiktitel er gerne in der nächsten Ausgabe des arabischen Musikantenstadl hören würde. :-)

saintex
 
saintex Am: 28.12.2012 00:55:36 Gelesen: 782633# 82 @  
Luftfeldpost

Die Luftpost spielte gerade während kriegerischer Auseinandersetzungen eine große Rolle, um den Kontakt zwischen der kämpfenden Truppe und der Heimat und so moralisch die Kampfbereitschaft des Soldaten aufrecht zu erhalten. Hier der Luftpostbrief eines deutschen Fremdenlegionärs aus Indochina (Vietnam), abgestempelt mit dem französischen Feldpoststempel "POSTE AUX ARMEES *" vom 21.12.1951, adressiert an das Hofgut Wiggenweiler in Bermatingen am Bodensee.



Wer sich für die Geschichte der deutschen Fremdenlegionäre in Indochina interessiert, der sei auf die Internetseite von Lars Metzger verwiesen.http://www.more-majorum.de/index.php

saintex
 
filunski Am: 28.12.2012 12:11:58 Gelesen: 782605# 83 @  
@ saintex [#82]

Hallo saintex,

ein schöner Beleg und ein interessantes Gebiet (Feldpost der Fremdenlegion), wovon ich hier zum ersten Mal höre. Danke für den Hinweis und auch den Link.

Zu dem Gebiet Luftfeldpost kann ich noch einen moderneren Beleg beisteuern (angesichts der ganzen Kriegs- und Krisengebiete mit internationaler Beteiligung gibt es da ja reichlich Arbeit für die verschiedenen Feldposten aller möglichen Nationen).

Hier ein Luft(feld)postbrief aus Bosnien und Herzegowina von einem Teilnehmer des dortigen IFOR (Implementation Force) Kontingents der Norwegischen Streitkräfte nach Deutschland.

Zu IFOR hier mehr:

http://de.wikipedia.org/wiki/Implementation_Force

Abgestempelt mit norwegischem Feldpoststempel am 28.09.1996.



Gruß,
Peter
 
saintex Am: 28.12.2012 15:32:24 Gelesen: 782581# 84 @  
Hallo Peter,

wenn Dir mein erster Legionsbrief gefallen hat, dann schau Dir den mal an, der aus dem Jahr 1925 datiert. Der passt perfekt zum Thema, weil vorne ein Aufkleber drauf ist. :)

Absender war ein deutscher Fremdenlegionär, der 1925 im 4. Fremdenregiment in Marokko Dienst tat und in der Gegend von Beni Mellal am Rande des Mittleren Atlas stationiert war.

Befördert wurde der Luftpostbrief in die Heimat auf der Strecke Casablanca - Toulouse von der französischen Fluggesellschaft Lignes Aériennes Latécoère. Allerdings muss bei dem Transport etwas schief gegangen sein wie die Brandspuren und der postalische Hinweiszettel in französischer Sprache auf unfallbedingte Verzögerungen belegen.

Und gleich noch das passende Postflugzeug dazu, das 1925 auf der Strecke Casablanca-Toulouse im Einsatz war, ein Doppeldecker des Typs Bréguet 14. Hier dargestellt auf einer französischen Luftpostmarke aus dem Jahr 1997.

saintex


 
Pepe Am: 28.12.2012 21:18:25 Gelesen: 782542# 85 @  
Beleg Saudi Arabien

Hier nochmals Gelegenheit der Stempelvergleiche. Dieser Brief ist zum Tausch. Wie kann er bewertet werden?

Nette Grüße Pepe


 
filunski Am: 29.12.2012 09:26:29 Gelesen: 782504# 86 @  
@ saintex [#84]

Hallo saintex,

ein spitzenklasse Beleg!

Diese Meinung mag nicht jeder teilen, Du hast ja selbst schon mal auf die Kontroverse bei derartiger "Katastrophenmail" hingewiesen, aber ich halte dieses Stück durchaus für einen "umwerfenden" auch postgeschichtlich interessanten Luftpostbeleg. Danke für's zeigen.

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 29.12.2012 09:37:01 Gelesen: 782501# 87 @  
@ Pepe [#85]

Hallo Peter,

durchaus ein netter Beleg, zumindest für Luftpostsammler. Da geht dann schon das Problem mit einer Bewertung an. Für einen Luftpostsammler mag er durchaus von Interesse sein und er gibt Dir dafür einen anderen Beleg, welchen Du gebrauchen kannst. Irgendwo zum Verkauf anbieten würde ich Dir nicht raten, oft findet man derartige Belege in Grabbelkisten für einen Euro.

Also am Besten warten, bis sich mal die Gelegenheit bietet, ihn an einen Gleichgesinnten zu vertauschen. Eventuell bietest Du ihn mal hier im Tauschforum an?

So, und um nicht ganz ohne Bilder weiter zu machen, hier auch wieder in Anknüpfung an die Luftfeldpost und auch die Australienfans, einen modernen Luftfeldpostbrief aus Australien nach Deutschland aus dem Jahre 2000.



Abgeschickt von einem australischen Armeeangehörigen der internationalen Friedenstruppe in Ost-Timor, über Darwin, Australien nach Deutschland.
Noch mehr Informationen dazu, vor allem zum Stempel, hier:

http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/30358

Beste Grüße,
Peter
 
saintex Am: 29.12.2012 12:01:18 Gelesen: 782484# 88 @  
@ Pepe [#85]

Hallo Pepe,

aus rein philatelistischer Sicht hat Peter hinsichtlich der Bewertung Deines Luftpostbriefes aus dem Jahr 1977 wohl Recht. Frankiert ist Dein Luftpostbrief mit zwei Marken aus der Dauerserie Al Khafji Ölbohrinsel, die beide lose gestempelt unter einem Euro werten (Scott 732 u. 750; Stanley Gibbons 1168 und 1180). Von daher liegt Peter mit seiner Bewertung des Luftpostbriefes im einstelligen Euro-Bereich auf den ersten Blick sicher richtig.

Möglicherweise verbirgt sich jedoch hinter Deinem Luftpostbrief noch eine ganz andere, spannende Story, die den Wert beeinflussen kann.

So fällt zunächst die Namensgleichheit zwischen Absender und Empfänger auf und man denkt unwillkürlich an den Sohn, der in Saudi-Arabien auf einem Ölfeld auf Montage arbeitet und seinen Eltern per Luftpost nach Hause schreibt (Email und Internet waren 1977 ja noch nicht erfunden). Wenn da nicht die Empfängeranschrift in der DDR wäre. 1977 auf dem Höhepunkt des kalten Krieges - wie soll das gehen ?

Noch mehr elektrisiert jedoch die weitere Absenderangabe: c/o BOSWAU & KNAUER. Diese Firma galt in der BRD in den 1970er und 1980er Jahren als der Spezialist für Bunkeranlagen und diese Firma soll während dieser Zeit angeblich auch zahlreiche Bunkerbauten im Irak errichtet haben. Arbeitete der Absender möglicherweise überhaupt nicht in Saudi-Arabien sondern im Irak und handelte es sich bei der angegebenen Postfachadresse in Saudi-Arabien vielmehr nur um eine Deckadresse ?

Du siehst, eine andere Sicht der Dinge und weitere Recherchen können so manchen Luftpostbrief in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen, als es zunächst den Anschein hat. Und das ist bei der Aerophilatelie gerade das Spannende.

saintex
 
filunski Am: 29.12.2012 19:44:00 Gelesen: 782454# 89 @  
@ saintex [#88]

Hallo saintex,

da kann ich nur sagen "WOW". Super Recherche, ich ziehe in Ehrfurcht meinen Hut, meine ich auch so!

Wie Du hiermit ganz deutlich beweist kann dieses Sammelgebiet (und andere natürlich auch!) so manche Überraschung bergen, wenn man sich nur ein wenig von dem philatelistischen Äusseren entfernt. Danke für Deinen Hinweis.

Wäre in diesem Zusammenhang auch interessant, ob Pepe eventuell noch mehr (DDR) Informationen dazu hat?

Beste Grüße,
Peter
 
Pepe Am: 30.12.2012 13:50:38 Gelesen: 782416# 90 @  
@ saintex [#88]

Mein lieber saintex !

Laß uns ein Drehbuch schreiben und dann bringen wir ein Politthriller raus. Mit den Millionenerlös kaufen wir dann Marken und Luftpostbelege. Kann leider nichts weiter über den Brief sagen. Der führt ein jahrzehntelanges Schattendasein in irgend einem alten Album. Erst jetzt in diesem schönen Forum macht ein Blick in den abgestandenen Büchern Sinn.

Die DDR wird sicher oft ein wenig unterschätzt. Vom Ostblock wird sie wohl wirtschaftlich die Nr. 1 gewesen sein. Und die Weichmark ist natürlich ideal für den Export gewesen. Habe als Elektromensch auch an Schaltschränken geschraubt, welche in 40 Ländern verkauft wurden. Auch in den arabischen Raum. Habe in der Familie eine Außenhandelskauffrau, welche jährlich auf der Leipziger Messe für hohe Beträge reichlich Geschäfte gemacht hat.

Vielleicht hatten die Ostdeutschen zu manchen Auslandspartnern gar bessere Kontakte, wie der Westen. Ich glaube allerdings mehr an die Währungswirkung der DDR Weichmark. Mal einige moderne Belege aus der "Werbeabteilung"



Nette Grüße und ein Dank Euch allen
Pepe
 
saintex Am: 30.12.2012 20:52:23 Gelesen: 782386# 91 @  
Erste Luftpost in Europa ?

Wann erfolgte eigentlich die erste planmäßige Luftpostbeförderung in Europa ?

Da gibt es, je nach Land, unterschiedliche Antworten. Großbritannien beantwortet diese Frage für sich. Die erste planmäßige Luftpostbeförderung erfolgte danach in Großbritannien aus Anlass der Krönung von König George V in Westminster Abbey am 22.6.1911.

In der Zeit von 9.9.1911 bis 15.9.1911 wurde Luftpost von London nach Windsor und zurück befördert. Zur Luftpostbeförderung zugelassen waren allerdings nur spezielle vorgedruckte Postkarten und Briefumschläge. Hierzu ein link, der die aerophilatelistischen Ereignisse aus britischer Sicht schildert.

http://peterjennings.co.uk/articles/aeriel0811.pdf

Und eine von London nach Windsor beförderte Luftpostkarte, abgestempelt in London am 14.9.1911 mit dem speziellen Luftpoststempel. Eigentlich sind diese Luftpostkarten keine Raritäten und normalerweise für "kleines Geld" auf den einschlägigen Auktionen zu haben, da relativ große Postmengen befördert wurden. Bei der hier gezeigten Luftpostkarte gibt es allerdings eine kleine Besonderheit. Versandt wurde diese Luftpostkarte von einem deutschen Touristen(?) nach Berlin. Daher auch mit dem zeitgenössischen Porto für Auslandspostkarten in Höhe von 1 d frankiert.



saintex
 
Kalmimaxiss Am: 31.12.2012 09:33:19 Gelesen: 782343# 92 @  
Zum Thema passend:

Ein LP-Einscheib-Brief aus Israel nach Polen, mit eingedrucktem Luftpost-Label, in Polen wegen der politischen Aussage der Israel-Marken mit einem Retourstempel "Non admis." versehen. Dieser Beleg gehört zum Sammelgebiet "Postkrieg".


 
T1000er Am: 31.12.2012 10:21:52 Gelesen: 782337# 93 @  
@ Kalmimaxiss [#92]

Ein interessanter Beleg! Stein des Anstoßes dürfte jedoch nur die mittlere Marke gewesen sein. Die Straße von Tiran bzw. die Insel Tiran war in der Tat zur damaligen Zeit, von 1967 bis 1982, von Israel besetzt. Stichwort: Sechstagekrieg! Wer die Insel Tiran besitzt hat gleichzeitig die Kontrolle über den für Israel wichtigen Hafen Eilat. Weitere Infos dazu gibt es hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Tiran

Der auf dem Umschlag befindliche "Einschreiben-Postfreistempel" stammt übrigens von einer Francotyp-Maschine.

Gruß,
T1000er
 
Kalmimaxiss Am: 31.12.2012 10:45:52 Gelesen: 782328# 94 @  
@ T1000er [#93]

Mir liegt die Abbildung eine ähnlich behandelten Briefes vor, der nur mit der Klage-Mauer frankiert ist. Soweit ich weiss, sind die Marken "Strasse v.Tiran und Klagemauer" zusammen zum Gedenken an die Siegesfeierlichkeiten 1968 erschienen, deshalb vielleicht die gleiche Behandlung?


 
T1000er Am: 31.12.2012 11:01:45 Gelesen: 782321# 95 @  
@ Kalmimaxiss [#94]

Damit kannst Du sogar Recht haben! Ich bin zwar kein Israel-Fachmann, aber die Klagemauer liegt ja wohl im Ostteil von Jerusalem und wurde ebenfalls beim Sechstagekrieg erobert! Darüber hinaus wird Jerusalem wohl eh ein ewiger Zankapfel zwischen Israel und den Palestinensern bleiben. Geteilte Städte braucht aber auch so richtig wirklich Niemand!

Gruß,
T1000er
 
saintex Am: 31.12.2012 17:50:51 Gelesen: 782295# 96 @  
Die drei Werte auf Kalmimaxiss erstem Brief wurden zusammen am 16.8.1967 zum Gedenken an den militärischen Sieg der israelischen Streitkräfte im sog. Sechstagekrieg im Juni 1967 verausgabt (Scott 345-347).

Die grüne 0.40 I.L. Marke symbolisiert den casus belli, die ägyptische Sperrung der Straße von Tiran für die israelische Schifffahrt. Die Marke zeigt einen Blick auf die Straße von Tiran von Scharm El-Scheich aus gesehen mit der Insel Tiran im Hintergrund. Zwei Schiffe unter israelischer Flagge fahren in Richtung des Hafens von Eilat.

Die violette 0.80 I.L. Marke symbolisiert hingegen das politische Ergebnis des Krieges aus israelischer Sicht: Die Klagemauer (bei Nacht) nunmehr unrevidierbar Teil Israels. Symbolträchtig auch das Bibelzitat auf dem Tab des 0.80-Wertes: and my eyes and my heart shall be there perpetually. Das braucht man nicht zu übersetzen.

Während die israelische Offensive im Sechstagekrieg dort als völkerrechtlich gerechtfertigter Präventivschlag gesehen wird, war Israel nach der - u.a. damals auch von Polen vertretenen - Gegenansicht im Sechstagekrieg der Aggressor und die drei Briefmarken verherrlichten daher eine militärische Aggression, was nach der im polnischen Retour-Stempel zitierten Bestimmung des UPU-Vertrages unzulässig war.

Ein Beleg, der zum Jahreswechsel nachdenklich stimmt.

saintex
 
filunski Am: 01.01.2013 15:46:08 Gelesen: 782175# 97 @  
Frohes neues Jahr allen Luftpostfreunden und hier Mitlesenden!

@ saintex [#91]

Hier noch eine Ergänzung zu der ersten europäischen (?), zumindest aber britischen Luftpostbeförderung. Ein Jubiläumsumschlag anlässlich des 50. Jubiläums dieses Ereignisses im September 1961.

Diesen ziert auch noch ein gut zum Thema passender Aufkleber/Marke der B.E.A. (British European Airways, Vorläufer der heutigen British Airways) zu 11 Pence mit einem "Sonderstempel" der Fluglinie.

Auch in dem Klischee des Maschinenstempels wird dieses Ereignis nochmals gewürdigt und einer der beiden damals beteiligten Flugzeugtypen, ein Farman Doppeldecker, abgebildet.



Beste Neujahrsgrüße,
Peter
 
saintex Am: 01.01.2013 22:05:46 Gelesen: 782113# 98 @  
Hallo Forum,

bevor wir morgen wieder alle in die Hände spucken, um das Bruttosozialprodukt zu steigern und den von unserer Kanzlerin prognostizierten harten Zeiten entgegen zu gehen, hier noch ein Luftpostbrief, der seine harten Zeiten bereits hinter sich hat.

Der Lp.brief wurde am 9.7.1941 von Frau La Roche-Santo im idyllischen Schramberg im Schwarzwald aufgegeben. Adressiert war der Brief an die Eheleute Santo in New York, offensichtlich Verwandte der Absenderin. Der Lp.brief ist mit 0.95 RM portogerecht frankiert: 0.25 RM Auslandsporto, 0.30 RM R-Gebühr und 0.40 RM Luftpostzuschlag pro 5 Gramm für die Luftpostbeförderung nach New York.

Wahrscheinlich um dem Empfänger eine Freude zu machen frankierte die Absenderin den Brief mit Sondermarken, hier aus D.R. Mi. 773 bis 778, wenn ich das richtig sehe. Ein schwerer Fehler, wie sich noch herausstellen sollte.

Auf die Frage von Frau La Roche-Santo, wann mit dem Eingang ihres Luftpostbriefes in New York zu rechen sei, antwortete der freundliche Postbeamte nach Einblick in die aktuelle Luftpostliste (Stand: 5.5.1941), dass die Laufzeit eines Luftpostbriefes nach New York 5-7 Tage betrage. Da hatten allerdings der Postbeamte und Frau La Roche-Santo die Rechnung ohne den Wirt, d.h. hier die britische Zensur gemacht.

Zunächst durchlief der Luftpostbrief allerdings problemlos die deutsche Zensur in Frankfurt am Main (Kennbuchstabe "e" im deutschen Zensurstempel) und wurde an einem der folgenden Werktage von der Lufthansa auf der werktäglich beflogenen Strecke Stuttgart nach Lissabon befördert: ab Stuttgart 10.30 Uhr, an Lissabon 20.00 Uhr. Dort wartete bereits ein Clipper-Flugboot der Pan Am, um den Luftpostbrief von Frau La Roche-Santo über Horta auf den Azoren und die Bermuda-Inseln nach New York zu befördern.

Dem stand jedoch auf den Bermuda-Inseln die britische Zensur in Person des britischen Zensors Nr. 6048 entgegen. Obwohl die Vereinigten Staaten im Juli 1941 noch neutral waren, beanspruchten die Briten für sich das Recht, aus Europa eintreffende Luftpost in Bermuda zu zensieren. Von der britischen Zensur wurde auch der Luftpostbrief von Frau La Roche-Santo erfasst und beschlagnahmt. Nachdem es sich um einen Postaustausch unter Privatpersonen handelte, hatte die Beschlagnahme ihren Grund nach meiner Ansicht in der Sondermarkenfrankatur, da die Briten hierin einen Transfer finanzieller Mittel aus einem Feindstaat sahen. Begründung: Der Empfänger konnte die Sondermarken durch Verkauf wieder zu Geld machen.

Nach Kriegsende wurde der Luftpostbrief von Frau La Roche-Santo im Februar 1946 von den britischen Behörden wieder freigegeben und erreichte ausweislich der auf der Rückseite angebrachten Ankunftsstempel New York am 5.3.1946. Dort konnte er den Empfängern jedoch nicht mehr zugestellt werden, da diese zwischenzeitlich unbekannt verzogen waren.

Deshalb erhielt der Luftpostbrief auf der Vorderseite einen entsprechenden RETURN TO SENDER Stempel. Allerdings traf der Brief erst zwei Jahre später mit Schiffspost in Deutschland wieder ein und erhielt hier zunächst den Ankunftsstempel von Bremen und schließlich, am 22.4.1948 den Ankunftsstempel von Schramberg. Nachdem die Absenderin am nächsten Tag vom Postboten benachrichtigt worden war, konnte der Brief seine fast 7-jährige Reise beenden.

Fazit: Hätte Frau La Roche-Santo mal lieber normale Freimarken verklebt. ;)

Literatur

Peter A. Flynn, Intercepted in Bermuda - The censorship of Transatlantic Mail during the Second World War, Chicago/USA 2006
Karl-Heinz Riemer, Die Überwachung des Auslandsbriefverkehrs während des II. Weltkriegs, Düsseldorf 1979
Horst Landsmann, Die Zensur von Zivilpost in Deutschland im 2. Weltkrieg, Gröbenzell 2008
Edward. B. Proud, Intercontinental Airmails, Vol. 1: Transatlantic and Pacific, Heathfield/GB 2008
Luftpostliste Stand: 5.5.1941, herausg. vom Reichspostministerium

saintex


 
filunski Am: 05.01.2013 12:26:01 Gelesen: 782007# 99 @  
Hallo zusammen,

nun wollen wir dieses Thema nicht wieder einschlafen lassen!

Nach dem höchst interessanten Beleg von saintex [#98] hier ein zwar nicht so schöner und auch modernerer Beleg, der aber bei genauer Betrachtung einiges erzählen kann.

Luftpost(Express-)brief von Venezuela nach München im März 1969.



Viele Stempel!

Aber mal der Reihe nach.

Aufgegeben wurde der Brief von Hans Peter Klotzbach, Kapitän des Kreuzfahrtschiffes MS Europa (1) am 21.3.1969 in La Guaira, Venezuela (roter Maschinenstempel). La Guaira ist eine bedeutende Hafenstadt und "Eingangstor" nach Venezuela von See her. Dort machte wohl die MS Europa Station auf ihrer Kreuzfahrt.

Der Brief wurde mit einem Stempel für Einschreiben versehen und mehrfach deutlich mit den Hinweisstempeln für Expressversand gekennzeichnet. Die Nummernstempel (24841 und 2594) sind mir unbekannt. Dann noch ein Teilabschlag eines grünen, mir ebenfalls unbekannten Stempels aus München vom 24.3.1969.

Mehr dazu aber noch auf der Rückseite:



Aus La Guaira ging der Brief zunächst zum nahegelegenen Flughafen der Hauptstadt Caracas, zum "Aeropuerto de Maiquetia". Der entsprechende Rechteckstempel hier ebenfalls mit Datum vom 21.3.1969 abgeschlagen.

Von dort dann per Flugzeug nach Deutschland, nach Hamburg, Ankunftstempel von Hamburg Flughafen am 23.3.1969, morgens 8 Uhr. Dann ging es wohl per Bahn nach München.

Ankunft dort im für Eilpostsendungen zuständigen Telegraphenamt (München TA) noch am Abend des 23.3., 20 Uhr (Handrollstempel). Jetzt blieb der Brief dort aber noch bis zum Abend des nächsten Tages (warum?), 24.3. liegen, wie der erneute Handrollstempelabdruck zeigt.

Der 23.3. war ein Sonntag wie ein Blick in den Kalender zeigt, aber warum dann am darauffolgenden Montag den 24.3. nicht sofort ausgeliefert wurde, bleibt noch offen.

Noch schwach zu erkennen ein Kreisstempel mit der Zahl 138, dies müsste der Stempel des Münchner Postboten sein, der den Brief schliesslich beim Empfänger, Frau Elisabeth von Dallwitz, auslieferte.

Frau von Dallwitz war oder wurde später die Ehegattin des Kapitäns Klotzbach.

Beste Grüße,
Peter
 
T1000er Am: 05.01.2013 13:31:50 Gelesen: 781998# 100 @  
@ filunski [#99]

Der grüne Stempel könnte vermutlich ein Zollamt-Stempel sein! Gewissheit bringt aber nur ein komplettes Vergleichsexemplar!

Jedenfalls ein interessanter Beleg! Schade sind lediglich die 3 Klebestreifen auf der Rückseite. Am besten ein Stück Papier in den Umschlag legen, damit das Lösemittel im Kleber nicht noch irgendwann auf die Vorderseite durchschlägt.

Gruß,
T1000er
 
saintex Am: 05.01.2013 18:34:20 Gelesen: 781976# 101 @  
So einen schönen "Adelsbrief" vom Kapitän des Traumschiffes wie Peter kann ich heute zwar nicht bieten. Mein Erstflugbrief ist eher unscheinbar und erst auf den zweiten Blick als solcher zu erkennen. Dafür hat er einen interessanten flughistorischen Hintergrund.

Dass die us-amerikanische Fluggesellschaft Pan American Airways (PanAm) im Jahre 1939 eine regelmäßige Post-, Fracht- und Passagierlinie zwischen den USA und Europa einrichtete, die mit Flugbooten beflogen wurde, wurde hier schon mehrfach erwähnt [#60]. Weniger bekannt ist, dass auch die britische Konkurrenz Imperial Airways im Jahr 1939 eine regelmäßige Post- und Frachtlinie über den Nordatlantik von Southamton über Foynes/Irland, Botwood/Neufundland und Montreal/Canada nach New York eröffnete. Der Erstflug in Richtung Amerika fand am 5./6.8.1939 statt, der Rückflug erfolgte vom 9.-11.8.1939.

Der hier gezeigte Luftpostbrief wurde auf dem Erstflug am 5./6.8.1939 transportiert. Zu erkennen ist dies allerdings nur am Abgangsstempel von London 4.8.1939 und am Ankunftsstempel von Montreal vom 6.8.1939.



Die Imperial Airways setzte auf ihrer Nordatlantikroute Flugboote des Typs Short S 30 ein. Da die Reichweite dieser Flugboote grundsätzlich nicht für einen transatlantischen Flugverkehr ausreichte wurden diese Flugboote für eine Betankung in der Luft umgerüstet. Nach dem Start in Foynes/Irland (Hinflug) bzw. Botwood/Neufundland (Rückflug) wurden die Flugboote in der Luft von einem als Tankflugzeug umgerüsteten Bomber des Typs Handley Page Harrow betankt und erhielten so die für eine Atlantiküberquerung notwendige Reichweite.

Hier ein Bild, das den Betankungsvorgang zeigt.



Da diese Art der Luftbetankung als zu gefährlich für den Passagierverkehr angesehen wurde, beförderten die Flugboote der Imperial Airways - anders als die der PanAm - nur Post und Fracht. Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde der Nordatlantikdienst der Imperial Airways nach 8 erfolgreichen Hin- und Rückflügen Ende September 1939 eingestellt.

saintex
 
filunski Am: 05.01.2013 19:10:56 Gelesen: 781966# 102 @  
@ saintex [#101]

Hallo saintex,

Super Beitrag!

Nicht nur der "anscheinend so unscheinbare" Brief, insbesondere auch der flughistorische Hintergrund sind sehr interessant. Dass die damals noch in den Kinderschuhen steckende Luftbetankung auch für den zivilen Flugverkehr ausprobiert wurde, war mir völlig neu (Danke für die Aufklärung!). Persönlich kannte ich diese nur aus der Militärfliegerei.

Beleg kann ich dazu leider keinen zeigen, aber um den Beitrag nicht völlig "unbebildert" zu verlassen hier ein Schnappschuss zum Thema Luftbetankung aus meiner eigenen Vergangenheit.



Beste Grüße,
Peter

PS: Auch wenn man es nicht sieht, an Bord der oberen Phantom (37+79) befand sich eine Posttasche mit Dienstpost für Goose Bay, Kanada, womit das Bild hier im Thema nicht ganz fremd ist! :-)
 
saintex Am: 05.01.2013 22:19:48 Gelesen: 781936# 103 @  
Hallo Peter,

was philaseiten nicht alles zutage fördert. Während Du in einer Höhe von 30.000 Fuss über dem Atlantik die dünne klare Luft der Stratosphäre geatmet hast, habe ich mich 10.000 Meter tiefer als Ausbilder im Luftwaffenausbildungsregiment 5 (allerdings ohne Posttasche mit Dienstpost) mit dem "Luftwaffen-Nachwuchs" in den morastigen Niederungen der Diepholzer Heide gesuhlt. :-)

Asi es la vida, lo que no mata, engorda

Beste Grüße

Wolfgang
 
filunski Am: 06.01.2013 11:09:08 Gelesen: 781902# 104 @  
@ saintex [#103]

Hallo Wolfgang,

ja, "so ist das leben, was uns nicht ...". So kamen wir also nun beide von der Luftwaffe zur Luftpost!

Deine Höhenangabe zu meinem Foto ist sehr genau und dabei fiel mir ein weiterer Beleg ein, welcher eine Höhe erreichte in die "normale Luftpost" normalerweise nicht vordringt.

Dieser Beleg befand sich schon ein gutes Stück in der Stratosphäre, in einer Höhe von 50.000 Fuß (über 15 km). Dort hin kam er an Bord einer Phantom der Deutschen Luftwaffe (siehe Briefaufdruck) anlässlich eines 25 jährigen Geschwaderjubiläums in Neuburg an der Donau.



Dies nur ein kleiner Abstecher in luftige Höhen über der Luftpost! :-)

Beste Grüße,
Peter
 
Rore Am: 06.01.2013 11:14:57 Gelesen: 781901# 105 @  
@ filunski [#104]

Hallo Peter,

auch wenn der Beleg nicht den normalen Weg ging, so doch ein schönes Stück.

Gruß
Rore
 
filunski Am: 07.01.2013 17:12:58 Gelesen: 781856# 106 @  
Hallo zusammen,

dann mal wieder ein paar Etagen tiefer und einige Jahre zurück.

Folgenden sehr schönen Brief erhielt ich großzügigerweise von einem geschätzten Mitglied dieses Forums, der gerade zur "Überwinterung" im Süden Europas weilt und uns vielleicht von dort ein wenig beobachtet (schöne Grüße an "Didi"!).

Luftpostbrief als Einschreiben von der Schweiz nach Luxemburg im Juli 1930. Sehr schön frankiert mit den damals gültigen Schweizer Luftpostmarken, insgesamt für 1,60 Schweizer Franken. Diesen Betrag hat auch jemand wie rechts oben noch schwach zu lesen ist so berechnet.



Aufgegeben vom Elektriker Gut am 28.7.1930 gegen abends beim Postamt Neuhausen (bei Schaffhausen), adressiert an Herrn Selzner in Differdingen, Luxemburg. Von Neuhausen gelangte der Brief dann am nächsten Morgen zum Flugplatz Zürich, wo er der Luftpost übergeben wurde. Diese ging wie uns die Ankunftsstempel auf der Rückseite verraten noch am selben Tage ab:



Per Flugzeug ging es nach Paris, Ankunft noch am selben Tag, 29.7. Wie es dann von Paris nach Luxemburg weiter ging kann ich nicht sagen (Bahn?)

Der Brief kam am nächsten Morgen, 30.7. beim Postamt "Luxembourg Ville III" an und gelangte von dort aus noch am selben Tage an den Zielort Differdingen/Differdange.

Beste Grüße,
Peter
 
Wellensittich Am: 08.01.2013 14:09:54 Gelesen: 781829# 107 @  


Süd-Afrika Januar 2013



Lustpostmarken von 2012:

Oben rechts war glaube ich China
Unten rechts weiß ich nimmer mehr, zu 90% aus Europa
Unten links war Australien
Unten links Europa (glaube Belgien).
 
filunski Am: 08.01.2013 17:02:18 Gelesen: 781816# 108 @  
@ Wellensittich [#107]

Hallo Wellensittich,

ich glaube, bei Deiner "Nummerierung" geht es ein wenig durcheinander.

Unten links ist Belgien, und unten rechts ist Australien.

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 08.01.2013 17:22:57 Gelesen: 781809# 109 @  
Liebe Luftpostfreunde,

hier kommt eine echte "Kopfnuss" (zumindest in Ermangelung chinesischer Sprachkenntnisse).

Ein Luftpostbrief (vermute ich zumindest anhand des Aufdrucks links unten) aus China aus dem Jahr 1989.

Das war's auch schon, mehr kann ich dazu im Moment nicht sagen! :-(

Vorderseite



Rückseite



Auf der Vorderseite rechts oben befindet sich ein Aufkleber mit schwarzer Wertangabe "860", Automatenpostwertzeichen oder ähnliches?

"Alle zweckdienlichen Hinweise" zu diesem Brief werden gerne jederzeit dankend angenommen! ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
Pepe Am: 08.01.2013 22:34:29 Gelesen: 781776# 110 @  
Nun wieder ein 'AUSSIE' der auch Fragen offen läßt. Sind die Kreuzstriche bei den Einschreiben irgendwo geregelt, oder darf da jeder Beamte sein eigenen Stil fahren? Hier rote und blaue Linien.

Wie heißt das Kleingedruckte oben auf dem EXPRESS Label? Die Ankunftstempel sind doch verschiedene?

Die Zahlenstempel sagen mir leider nichts. Wer weiß mehr? Freue mich schon auf Antwort.



Nette Grüße
Pepe
 
Wachauer Am: 09.01.2013 00:29:42 Gelesen: 781761# 111 @  
@Pepe,

Sind die Kreuzstriche bei den Einschreiben irgendwo geregelt, oder darf da jeder Beamte sein eigenen Stil fahren? Hier rote und blaue Linien

Einschreibebriefe wurden einheitlich mit blauer Farbe durchkreuzt und Expressbriefe mit roter Farbe. Hier eben Einschreiben und Express. Ist doch sehr dekorativ vom Postbeamten interpretiert, oder?

Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
Sachsendreier53 Am: 09.01.2013 11:24:56 Gelesen: 781744# 112 @  
Ein Retour-Luftpostbrief aus 7260 Oschatz (Sachsen) vom 18.12.1992 nach Kanada. Der Luftpostaufkleber stammt aus den 1980-er Jahren.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Cantus Am: 09.01.2013 12:22:35 Gelesen: 781737# 113 @  
Hier ein Brief aus Schweden, befördert am 8.11.1990 mit Luftpost nach Israel. Der Brief trägt einen Luftpostaufkleber in zarter Farbe, gerade so, wie auch die meisten Marken aus Schweden farblich zurückhaltend gestaltet sind.



Viele Grüße
Ingo
 
filunski Am: 09.01.2013 17:07:40 Gelesen: 781719# 114 @  
@ Pepe [#110]

Hallo Peter,

netter Beleg, vor allem diese "Kreuzstiche", die Gerhard sehr schön erklärt hat (Danke!), sieht man so nicht oft. Das Handgeschriebene auf dem Einschreibezettel ist der Name des Aufgabepostamts "West Melbourne" (siehe auch vorderseitige Tagesstempel).

Die rückseitigen Zahlenstempel bereiten mir auch Kopfzerbrechen:

630? hat eventuell mit dem Expressbrief zu tun?

Die 33 könnte ein Briefträgerstempel aus Düsseldorf sein, ich weiß nicht, ob dort solche Stempel in Gebrauch waren. Vielleicht gibt es hier einen Kenner Düsseldorfer Posteigenheiten der mehr dazu weiß?

Die Düsseldorfer Ankunftsstempel (Handroller) sind zumindest zu zwei unterschiedlichen Zeiten angebracht worden.

Beste Grüße,
Peter
 
Pepe Am: 09.01.2013 20:37:59 Gelesen: 781702# 115 @  
@ Wachauer [#111]
@ filunski [#114]

Danke für die Antworten. Gerhard hat nur einen kleinen blau rot Dreher eingebaut. Siehe auch mal den Brief in [#26]. Würde gern wissen, ob es für die Kreuz striche auch einen amtlichen Namen und offizielle Regelungen der Postministerien gibt. Da sieht man ja die unterschiedlichsten Varianten. Leider wurden auch schon die Marken mit überstrichen.

Schnell war der Brief in jedem Fall !

Der folgende Brief ist nur bis zu den Cocos Inseln gekommen. Das ist zwar die Südafrika Route, aber nur der halbe Weg.



Nette Grüße
Pepe
 
Wachauer Am: 10.01.2013 00:01:03 Gelesen: 781688# 116 @  
@ filunsi
@ pepe

Gerhard hat nur einen kleinen blau rot Dreher eingebaut.

Manchmal ist man in dem Glauben, etwas zu wissen – bloß es ist nicht so! Zu vorschnell waren hier die Finger.

Scheinbar ist die Festlegung auf die Farbe blau oder rot bei der Durchkreuzung von Einschreibebriefen nicht so eindeutig. Nach grober Durchsicht meiner Übersee-Briefe gibt es sowohl als auch. Aus England sind mir nur solche mit blauer Durchkreuzung bekannt.

Als Entschuldigung zeige ich einen portofreien Postdienst-Einschreibebrief von 1989 aus Nauru (dem drittkleinsten Staat der Erde) nach Wien, mit einem schönen Luftpoststempel.



Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
filunski Am: 10.01.2013 17:02:54 Gelesen: 781655# 117 @  
@ Wachauer [#116]

"Scheinbar ist die Festlegung auf die Farbe blau oder rot bei der Durchkreuzung von Einschreibebriefen nicht so eindeutig"

Hallo Gerhard,

ja, da hast Du wohl Recht! Für mich klang Deine Zuweisung, ohne erst mal Vergleiche dazu angesehen zu haben, auch ganz schlüssig. Jetzt habe ich mal meine Belege daraufhin ein wenig durchgesehen und kann nun die Verwirrung komplett machen, da sich darunter ein Einschreiben aus Kapstadt befindet mit grünem Kreuz (passt hier nicht zum Thema, da kein Luftpostbrief).

Vielleicht kann jemand eine Quelle nennen, ob, wo und ab wann diese Kennzeichnung in welcher Farbe festgelegt war?

Beste Grüße,
Peter
 
Cantus Am: 10.01.2013 21:00:40 Gelesen: 781634# 118 @  
Vielleicht sollte man gar nicht nach so exakt definierten Quellen schürfen? Es ist doch möglich, dass grundsätzlich die blaue Farbe angewandt werden sollte (mir so aber nur aus den Ländern bekannt, die zum Commonwealth gehören/gehörten), dass am wichtigsten aber war, dass Einschreiben überhaupt vorderseitig gekreuzte Linien tragen, damit sie bei der Postsortierung nicht in die allgemeine Post einsortiert werden. Für mich ist durchaus denkbar, dass immer dann, wenn gerade kein blauer Stift oder blaue Tinte verfügbar war, dann eben auch zu Schreibmitteln anderer Farben gegriffen wurde.

Viele Grüße
Ingo
 
filunski Am: 12.01.2013 14:28:52 Gelesen: 781446# 119 @  
@ Cantus [#118]

Hallo Ingo,

interessante Theorie, aber ich meine doch eher die Farben waren festgelegt. Das waren früher ja alles staatliche Posten und Beamte die sich normalerweise (gerade auch im British Commonwealth) an genaue Regeln/Anweisungen hielten.
Vielleicht meldet sich ja noch ein Spezialist zu diesen Markierungen zu Wort?

Dann wieder an alle mit einem weiteren Luftpostbrief:

Interessante Verbindung, diesmal von Copacabana (Rio de Janeiro/Brasielien) nach Königsberg/Preussen (Deutsches Reich) vom September 1935.



Hier gleich mehrere Aufdrucke zur Versandart Luftpost:

Handstempel "Via Aerea", Luftpostaufdruck auf dem Kuvert, ein schöner Stempel "SERVICIO AEREO TRANSOCEANICO / BRASIL-EUROPA" mit den damaligen Beförderungsmöglichkeiten/-gesellschaften, Condor (siehe auch Beitrag #67), Zeppelin oder Lufthansa und dann noch handschriftlich der Vermerk "par avion condor".

Nicht ganz klar ist mir der Tagesstempel vom 2. Sept. 1935:

SUC.COPACABANA-MANHA / D.FEDERAL

Ist dies der Tagesstempel eines Postamts im Stadtteil Copacabana oder bedeutet "SUC." und der Zusatz "D.FEDERAL" etwas anderes?

Beste Grüße,
Peter
 
saintex Am: 12.01.2013 15:58:10 Gelesen: 781437# 120 @  
Ich hatte vor einigen Jahren einmal einen englischen Sammlerfreund nach dem Hintergrund für die blauen Kreuze auf der Vorder- und Rückseite von Einschreibebriefen aus Großbritannien befragt und folgende Antwort erhalten:

Als die Versendungsform Einschreiben in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Großbritannien eingeführt wurde, war es postalisch vorgeschrieben, dass Einschreibebriefe mit einem blauen Seidenband umschlungen und verknotet waren. Das sah dann ungefähr so aus:



Später sei diese postalische Vorschrift aus Gründen der Vereinfachung dahin abgeändert worden, dass Einschreibebriefe durch vorder- und rückseitige blaue Kreuze zu kennzeichnen sind, die das früher vorgeschriebene blaue Seidenband symbolisieren.

Diese britischen postalischen Vorschriften wurden auch in den britischen Kolonien und Dominions übernommen und bis in die jüngste Vergangenheit praktiziert. Dabei scheint es in der Tat für die Kennzeichnung keine einheitlichen Farbvorschriften für die Länder des Britischen Commonwealth gegeben zu haben. Während die Kreuze in Großbritannien grundsätzlich in blauer Farbe angebracht wurden, verwendeten die Postbeamten in Australien zumindest im 20. Jahrhundert wohl eher die rote Farbe.

Ich habe die Antwort meines englischen Sammlerfreundes von damals aktuell nochmal im Internet überprüft und die Geschichte scheint zu stimmen. Mit einer kleinen Korrektur: Die Farbe des Seidenbandes war ursprünglich nicht blau sondern grün!

http://en.wikipedia.org/wiki/Registered_mail

saintex
 
saintex Am: 12.01.2013 17:00:41 Gelesen: 781423# 121 @  
@ filunski [#119]

Hallo Peter,

Du liegst mit Deiner Vermutung richtig, dass es sich um den Tagesstempel eines Zweigpostamtes im Stadtteil Copacabana von Rio de Janeiro handelt. Die Abkürzungen haben folgende Bedeutung:

SUC. = Sucursal dt. Zweigstelle, Filiale
D.FEDERAL = Distrito Federal dt. (hier) Hauptstadtdistrikt

Zur Geschichte des Distrito Federal do Brasil siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Distrito_Federal_do_Brasil

MfG

saintex
 
filunski Am: 12.01.2013 18:04:11 Gelesen: 781411# 122 @  
@ saintex [#121]

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Deine Bestätigung und den interessanten Link! :-)

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 12.01.2013 18:18:14 Gelesen: 781405# 123 @  
@ saintex [#120]
@ Cantus [#118]
@ Wachauer [#116]

Hallo zusammen,

danke an saintex für die Recherche!

Das grüne "Schleifchen" ist interessant und auch wenn es jetzt nicht hier zur Luftpost passt, möchte ich Euch doch noch ein Beispiel dazu zeigen.

Einschreibebrief (Vordruck als Ganzsache mit Zusatzfrankatur) aus Kapstadt, also aus der britischen Einflußphäre, aus dem Jahre 1910 (anscheinend war da die Erinnerung an die grünen Schleifchen noch frisch) mit grünem (vorgedruckten) Kreuz, grüne Farbe am Original deutlicher zu erkennen als hier am Scan (gemäß dem Link in Beitrag [#120] müsste auch hier das Kreuz bereits blau sein !?), später wurden diese Kreuze dann blau:



Beste Grüße,
Peter
 
Wellensittich Am: 12.01.2013 18:25:35 Gelesen: 781400# 124 @  


Und mal wieder was neumodisches aus 2013 (Großbritannien).
 
rostigeschiene (RIP) Am: 12.01.2013 20:32:27 Gelesen: 781379# 125 @  
Heute im Posteingang: Ein Einschreiben aus Karachi.



Briefe werden wohl im internationalen Verkehr generell mit einem Flieger befördert. Dieser Brief hat oben links nur einen handschriftlichen Vermerk der auf die Luftpost hinweist.



Interessant ist nicht nur die schöne Frankatur mit der Marke zu 30 Rs. (127 X 69 mm) sondern auch die zwei Postfreistempel auf der Rückseite zu 99 Rs. und 19 Rs.



Somit wurde dieser Brief für 180 Rupien, umgerechnet 1,40 €, von Pakistan nach Bochum befördert.

Viele Grüße

Werner
 
Pepe Am: 12.01.2013 21:29:43 Gelesen: 781367# 126 @  
Vielen Dank für die Kreuzstrichrecherchen. Meine australischen Einschreiben sind bis auf diesen Expressbeleg [#110] durchweg mit roter Farbe gekreuzt.

Nun mal ein FDC (3/ Wert) mit Zusatzfrankatur nach USA.

Nette Grüße Pepe


 
saintex Am: 13.01.2013 00:09:50 Gelesen: 781344# 127 @  
@ Pepe [#21]

Hier übrigens ein Exemplar der 8. Auflage des Australian Air Mail Catalogue aus dem Jahr 2008. Derzeit auf ebay von einem australischen Händler für 129,95 AU$ (= 102,72 Euro) plus Porto angeboten. Es handelt sich allerdings um ein Exemplar mit "festem Einband" ( hard cover version).



saintex
 
rostigeschiene (RIP) Am: 13.01.2013 00:22:37 Gelesen: 781337# 128 @  
Keine Kreuze und auch kein Aufkleber und doch ein Luftpostbeleg. Links oben in der Ecke ein Einzeiler mit dem Stempeltext Luftpost.



Viele Grüße

Werner
 
saintex Am: 13.01.2013 01:02:58 Gelesen: 781331# 129 @  
@ rostigeschiene [#128]

Sorry,

ich kann da nicht an einen "echten" Luftpostbrief glauben.

Schon die Adresse "Karl Hennig", nach meiner Kenntnis ein bekannter "rühriger" Hamburger Briefmarkenhändler seiner Zeit, riecht nach einem "gemachten" Beleg.

Und auch der Rest einschließlich der Anschrift und des Entwertungsstempels "Luftpost/Gelsenkirchen" scheinen mir eher aus einem Stempelbausatz für Kinder zusammengesetzt.

Mein Fazit: Dieser Luftpostbrief ist ein klarer Fake.

saintex
 
Kalmimaxiss Am: 13.01.2013 07:57:03 Gelesen: 781306# 130 @  
@ saintex [#129]

Ich bin mir da nicht sicher, ob es wirklich ein Fake ist - den Stempel gibt es! Im Forum stampx.com wurde dieser Stempel auch schon mal zur Diskussion vorgestellt:

http://www.stampsx.com/forum/archiv/topic.php?id=1005&page=149

Die Abbildungen hier stammen vorwiegend aus Auktionen der Firma Felzmann:





Der Händler Henning ist auch für viele Flugbelege Weimar-Berlin 1919 verantwortlich, die z.T. wirklich mit dem Flugzeug befördert wurden!



In Ebay werden z.Zt. ein Los mit 3 verschiedenen Luftpost-Stempeln von Gelsenkirchen angeboten:

http://www.ebay.de/itm/3-Briefstucke-Luftpost-Gerlsenkirchen-21925-/300643784672?pt=Briefmarke&hash=item45ffc417e0
 
filunski Am: 13.01.2013 09:52:16 Gelesen: 781293# 131 @  
Schönen Sonntag zusammen,

dass wir hier bei diesem Thema auch auf Karl Hennig stoßen mussten, war wohl unausweichlich. Dieser Hamburger Briefmarkenhändler produzierte und veranlasste in den 1930er Jahren eine Unmenge (sicher tausende) von z.T. sehr dekorativen Belegen, viele davon eben auch Luftpostbriefe. Man findet diese bis heute immer wieder im Handel, oft auch gar nicht mal so billig angeboten. Somit ging das Konzept Karl Hennigs bis heute auf, nämlich mit diesen Belegen gute Geschäfte zu machen. Sicher sind dies alles "gemachte Belege", in den Augen so mancher Puristen vielleicht nur "Kartonphilatelie", aber andererseits auch schöne Dokumentationsstücke aus jener Zeit.

Hier ein Luftpostbeleg von ihm aus meiner eigenen Sammlung:



Zu dem Beleg von Werner (rostigeschiene [#128]), der Stempel "Luftpost Gelsenkirchen" könnte durchaus echt sein, allein die Farbe sieht nicht ganz wie bei dem Beispiel in [#130] aus. Könnte aber auch an der Qualität des scans liegen?

Beste Grüße,
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 13.01.2013 10:16:26 Gelesen: 781288# 132 @  
@ saintex [#129]

Im Stempelkatalog "Philatelie und Postgeschichte in Gelsenkirchen" von Hans Falkowski ist dieser Stempel mit der Verwendungszeit von 1919 bis 1921 aufgeführt. Als Bemerkung steht noch dabei: Das "G" (von Gelsenkirchen) kann auch ein "C" sein. Genau dieses Merkmal weist der Stempel von rostigeschiene auf.

Der einzeilige Stempel "Luftpost" ist in dieser öder ähnlicher Form ebenfalls typisch für Luftpostbelege aus Gelsenkirchen aus dieser Zeit.

Im Heft "Luftpost Essen" von Rolf Schneider ist der Stempel ebenfalls aufgeführt, da sich der Flughafen auf der Grenze zwischen Gelsenkirchen-Rotthausen und Essen befand. Dieses Gebiet liegt heute auf Essener Stadtgebiet. Der Flugbetrieb der DLR (Deutsche Luft Reederei) begann am 15.04.1919 und wurde am 07.12.1920 eingestellt.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 13.01.2013 11:01:55 Gelesen: 781271# 133 @  
Der Brief aus Gelsenkirchen ist zweifelsfrei echt, ebenso ist er zweifelsfrei philatelistisch beeinflusst. Wer will darf diesen, und auch den zweiten meiner Belege, den Ihr unten seht, als Kartonphilatelie bezeichnen.





Für mich sind es Zeugnisse die die Existenz eines Flugplatzes auf Gelsenkirchener Stadtgebiet belegen.

Auf dem Link sind auch einige interessante Bilder des Flugplatzes zu sehen.

Quellen:

http://www.gelsenkirchener-geschichten.de/viewtopic.php?t=733
http://www.gelsenkirchener-geschichten.de/wiki/Flugplatz_Essen-Gelsenkirchen-Rotthausen

Viele Grüße

Werner
 
Kalmimaxiss Am: 13.01.2013 11:14:36 Gelesen: 781267# 134 @  
Mal an eine grundsätzliche Frage an die "Bedarfspuristen":

Wie soll man denn Erst-und Sonderflüge dokumentieren (können), wenn es weder einen Sonderabgangssstempel, einen Leitvermerk, noch einen Ankunftsstempel auf Belegen gibt? Glaubt denn jemand, dass bei den ersten Postflugversuchen 1911/1912 (Grade/Faller-Feldberg etc) ein echter Bedarf durch Privatpersonen bestand?

Für Aerophilatelisten ist diese Diskussion eher ein Grund zum Schmunzeln!
 
saintex Am: 13.01.2013 11:46:29 Gelesen: 781262# 135 @  
@ rostigeschiene [#133]

Nachdem ich mit meiner Bemerkung die Diskussion losgetreten habe muss ich meine Bemerkung nun doch aufgrund des Ankunftstempels auf der Rückseite (wohl) revidieren und Kalmimaxiss um Entschuldigung bitten. Was ich hiermit tue.

Meine Beurteilung bezog sich auch nicht auf den Poststempel und den Luftpoststempel, sondern darauf, dass der Brief nach meiner Ansicht tatsächlich nicht mit Luftpost befördert wurde. Ich hatte den Verdacht, dass es sich hier um Gefälligkeitsabstempelungen auf einem Blankoumschlag handelte, den der Händler Henning nachträglich mit seinem Namensstempel ergänzt hat.

Natürlich hat Kalmimaxiss vollkommen Recht. Kein Aerophilatelist kommt in seiner Sammlung ohne von Händlern "gemachte" Belege aus, da viele flughistorische Ereignisse anders gar nicht dokumentiert werden können.

Es freut mich aber, durch meine ungerechtfertigte Bemerkung auch andere Sammler auf den Plan gerufen zu haben, die ihr aerophilatelistisches Know How hier einbringen.

Ich hoffe nur, ich darf hier im Forum weiter schreiben. ;)

saintex
 
Kalmimaxiss Am: 13.01.2013 12:12:16 Gelesen: 781259# 136 @  
@ saintex [#135]

Es muß sich niemand entschuldigen. Fehler macht jeder - siehe meine falsche Ausführung zum Australien-Flugpostkatalog! :-)

Gruß kalmimaxiss

P.S. Ein solcher Flugpostbrief wird z.Zt. sehr günstig in Delcampe angeboten! Ich bin nicht der Anbieter. :-)

http://www.delcampe.net/page/item/id,200962689,var,Germany-Cover-Gelsenkirchen-gt;-BLinden-Mixfrankatur-Luftpoststempel-Eilboten-First-Flight,language,G.html
 
filunski Am: 13.01.2013 13:43:31 Gelesen: 781249# 137 @  
@ saintex [#135]

Ich hoffe nur, ich darf hier im Forum weiter schreiben.

Lieber Wolfgang,

nachdem ich dieses Thema gestartet hatte, und mich auch ein wenig für den (bis jetzt auch sehr schönen) Fortgang verantwortlich fühle, möchte ich Dich ausdrücklich darin bestätigen nur ja hier weiter zu schreiben! Deine Beiträge und Recherchen dazu haben hier schon viel weiter geholfen und jeder liegt sicher mal mit einer Einschätzung daneben, das macht das Ganze ja umso interessanter und spannender.

Dass man beim Sammeln von Luftpost, egal unter welcher Prämisse, keineswegs um sogenannte "gemachte Belege" herum kommt, ist wohl jedem, der sich ernsthaft mit dieser Materie auseinandersetzt, klar. Wem diese "gemachten" Belege oder "Kartonphilatelie" nicht gefällt, der kann sie gerne mir zuschicken. ;-)

Beste Grüße und meinen Dank an alle, die hier begeistert mitmachen,
Peter
 
Cantus Am: 13.01.2013 23:25:53 Gelesen: 781225# 138 @  
@ filunski [#123]

Hallo Peter,

ich möchte deinen Beitrag noch etwas ergänzen. Bei dem gezeigten Beleg handelt es sich um den amtlichen Einschreibe-Ganzsachenumschlag der Postverwaltung des "Kap der Guten Hoffnung" (Cape of Good Hope). Das Kap der Guten Hoffnung war britische Kronkolonie und ab 1910 Provinz des Südafrikanischen Bundes. Der gezeigte Umschlag wird im NGK von Afrika als EU 4 geführt. Bei allen amtlichen Einschreibeumschlägen (Ganzsachen) von Großbritannien sowie im gesamten Commonwealth waren damals die vorgeschriebenen Einschreibekreuze in blau aufgedruckt. Was dagegen handschriftlich anzubringen war, war gesondert geregelt.

Viele Grüße
Ingo
 
filunski Am: 14.01.2013 00:08:07 Gelesen: 781223# 139 @  
@ Cantus [#138]

Hallo Ingo,

danke fuer die zusaetzlichen Details.

Ich muss hier aber nochmals betonen, dass bei meiner Ganzsache das aufgedruckte Kreuz eben nicht blau, wie es wohl sein sollte, sondern gruen ist!

Beste Gruesse,
Peter
 
Pepe Am: 16.01.2013 20:06:30 Gelesen: 781121# 140 @  
saintex [#127]

Vielen Dank für den netten Kataloganblick. Bei meinen vielleicht 2 oder 3 Dutzend Luftpostbelegen rechnet sich solch hohe Investition nicht. Aber das ist halt FACHLiteratur und die kostet.

Bei den Briefumschlag handelt es sich um ein Privatprodukt mit niedlicher Zusatzgrafik. Hier typischer weise wieder Känguruhs. Von den Mschinenstempeln mit Werbeslogan könnte man schon ein eigenes Kapitel aufmachen. Dieser hier bereitet mir Übersetzungsprobleme. Wer kann aushelfen? Die Marke erinnert an den 1. Postflug Australiens 1914. Der Preis im DDR Lipsia Katalog war damals glatt einen Hunderter. Heute 3,50!



Nette Grüße Pepe
 
Kalmimaxiss Am: 16.01.2013 21:10:18 Gelesen: 781114# 141 @  
@ Pepe [#140]

"Keep Austria clean-by Plant Quarantine"

Ich würde die Aussage so verstehen, dass durch Quarantäne von eingeführten Pflanzen aus dem Ausland keine Krankheiten eingeschleppt werden sollen.

Ein klassisches Beispiel für eingeschleppte Pflanzenkrankheiten ist der falsche Mehltau auf Rebstöcken, der im 19. Jahrhundert aus Amerika nach Europa kam und auch heute noch große Schäden anrichtet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Falscher_Mehltau_der_Weinrebe
 
Wachauer Am: 17.01.2013 00:27:54 Gelesen: 781081# 142 @  
@ Kalmimaxiss [#141]

"Keep Austria clean-by Plant Quarantine"

Zu Verwechslungen "Austria - Australia" kommt es immer wieder. ;-)

Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
Kalmimaxiss Am: 17.01.2013 07:11:20 Gelesen: 781073# 143 @  
@ Wachauer [#142]

:-)

P.S. Ich meine mich auch zu erinnern, dass deutsch die Amtssprache in Austria ist.

Und Kängurus habe ich frei auch noch nicht in den Alpen herumhüpfen sehen!
 
Sachsendreier53 Am: 17.01.2013 12:00:21 Gelesen: 781041# 144 @  
Dieser moderne Luftpost-Aufkleber auf USA-Luftpostbrief, aufgegeben in San Jose´(Kalifornien) am 3.5.2005, ist hier auch noch nicht vorgestellt worden.



mit Sammlergruß,
Claus
 
filunski Am: 17.01.2013 17:16:20 Gelesen: 781017# 145 @  
Sachsendreier53 [#144]

Hallo Claus,

auch der Spruch auf dem zweiten "Nicht-Luftpostaufkleber" ist gut und sollte beherzigt werden! ;-)

Dann mal wieder ein Beleg aus einer ganz anderen Region: Luftpost vom 29.6.1935 Manila - Singapur.

Diesmal mit einem Stempel ganz besonderer Art der die Luftpostbeförderung dokumentiert: "VIA FLYING BOAT OF THE BRITISH ROYAL AIR CORPS"

Gerade für einen Inselstaat wie die Philippinen brachte die Möglichkeit Post per Flugzeug zu befördern erhebliche Erleichterungen.

Der gezeigte Beleg stellt insofern etwas Besonderes dar, da er ein seltenes Beispiel von ziviler philippinischer Postzustellung durch eine militärische Organisation darstellt, die weder den Philippinen selbst noch den dort dominierenden USA angehört. Zu seltenen Anlässen machten Britische Flugboote auf ihrem Weg von Australien nach Singapur oder Hongkong einen Zwischenstopp auf den Philippinen.

Noch seltener war es diesen dann gestattet auch Zivilpost mitzunehmen. Der vorliegende Beleg ist solch ein Beispiel. Sicherlich war er philatelistisch beeinflußt, ist aber portogerecht frankiert und trägt rückseitig den Ankunftsstempel von Singapur. Interessant auch die Frankatur: Zwei Centavo Freimarke mit Aufdruck zur Erinnerung an den Flug von Madrid nach Manila durch den spanischen Piloten Fernando Rein y Loring im Jahr 1933.



Beste Grüße,
Peter
 
Cantus Am: 18.01.2013 03:28:42 Gelesen: 780965# 146 @  
@ filunski [#139]

Hallo Peter,

ich komme mit deiner Farbangabe "grün" nicht klar. Wenn der Scan einigermaßen stimmt und du die Farbe nicht verändert hast, dann ist das Kreuz nicht grün, sondern bestenfalls grau. Dabei ist zu bemerken, dass sowohl das Kreuz als auch links oben des "R im Oval" sowie auch der Text "REGISTERED LETTER" offensichtlich alle in der gleichen Farbe sind. Solche Grautöne entstehen jedoch beim Verblassen schwach aufgedruckter Blautöne. Da der Umschlag bereits im Jahr 1903 gedruckt worden war, dein Beleg aber von 1910 datiert, ist es sehr wohl möglich, dass in den sieben Jahren dazwischen bei schlechter Lagerung, z.B. unter Lichteinfall, der ursprüngliche schwache Blauton zu einem wie auch immer gearteten Grauton mutiert. Da der Wertstempel, wenngleich ebenfalls blau, in einem gesonderten Druckvorgang aufgebracht worden ist, ist es ebenfalls sehr wohl möglich, dass für den Wertstempel einerseits und für das sonstige Bedrucken des Umschlages andererseits unterschiedliche Farbmischungen aufgebracht worden sind, was sich dann beim Verblassen auch unterschiedlich auswirkt.

Diese Art der Verfärbung ist übrigens nichts Besonderes, sondern in der Ganzsachenphilatelie (leider) immer mal wieder zu beobachten.

Viele Grüße
Ingo
 
filunski Am: 18.01.2013 14:38:32 Gelesen: 780941# 147 @  
@ Cantus [#146]

Hallo Ingo,

der Scan gibt leider die Farbe nicht so genau wieder wie im Original, dieses ist deutlich grüner, schon fast olivgrün. Deine Erklärung mit der zeitbedingten Farbveränderung, -verblassung klingt für mich durchaus einleuchtend und nachvollziehbar. Vielleicht ist das ja dann der Grund für das grünliche Erscheinungsbild.

Beste Grüße,
Peter
 
Rore Am: 18.01.2013 19:15:11 Gelesen: 780920# 148 @  
Bin gerade Belege am Sortieren, da fielen mir diese beiden R.Belege auf. 1 x mit blauem aufgedrucktem Kreuz.

Gruß
Rore



1 x ohne Kreuz.



Dann vorgefertigte Luftpostumschläge der Firma Lotterie Einname Prokopp aus Brunei.


 
Cantus Am: 18.01.2013 23:55:29 Gelesen: 780899# 149 @  
@ filunski [#139]

Hallo Peter,

inzwischen fange ich an, dir deine Farbwahrnehmung zu glauben. Ich habe ein wenig herumgesucht und muss deshalb meine o.g. Ausführungen insoweit revidieren, als dass es zwar vorgeschrieben war, zur Kennzeichnung von Einschreiben den Postbeleg mit einem Kreuz zu versehen, dass es dabei aber auch sehr wohl andere Farben gab oder gibt, die mit der Farbe Blau nichts zu tun haben. So habe ich z.B. bei Australien allerlei Einschreibeumschläge mit Kreuzen in Rottönen oder Orange gefunden, wie z.B. hier:

http://prestige.delcampe.net/page/main/action,item,item,199120236,view_type,new,language,G.html

http://briefmarken.delcampe.net/page/item/id,198049354,var,Australia-registered-letter-cover----6061,language,G.html

Auch wenn es den von dir gezeigten Einschreibeumschlag, soweit er amtlicherseits hergestellt und vertrieben worden war, tatsächlich nur in blauer Ausführung gibt, so sind natürlich auch (Ver-)Fälschungen oder unerlaubte Nachdrucke möglich gewesen, denn die Fälscher der damaligen Zeit haben sich nicht nur auf Briefmarken beschränkt, sondern auch allerlei Ganzsachen aus aller Welt illegal nachgeahmt. Um da wirkliche Klarheit zu bekommen, müsste man deine Ganzsache einem Südafrika-Spezialisten für Ganzsachen vorlegen, mir ist da aber leider niemand bekannt.

Viele Grüße
Ingo
 
Manne Am: 19.01.2013 16:41:15 Gelesen: 780828# 150 @  
Hallo zusammen,

hier ein Brief von Berlin NWZ, vom 4.4.1958, über Warschau, Berlin, Brüssel nach London. Handschriftlicher Vermerk: Zurück 9/5

Gruss
Manne




 
saintex Am: 19.01.2013 22:20:18 Gelesen: 780789# 151 @  
Hier ein interessanter Luftpost-Zettel aus den späten 1940er Jahren, auf einem Luftpostbrief von Buenos Aires nach Frankfurt a./M. im Jahre 1948.

Die Abkürzung B.S.A.A. steht für die britische Fluggesellschaft British South American Airways, die nach dem 2. Weltkrieg Fluglinien von Großbritannien nach Süd- und Mittelamerika einrichtete.

Nach mehreren spektakulären Flugunfällen - zwei Passagierflugzeuge verschwanden spurlos im sog. Bermuda-Dreieck - stellte die B.S.A.A. ihren Flugverkehr ein und wurde 1949 von der britischen B.O.A.C. übernommen.



saintex

[Redaktionell ergänzt am 02.02.13: Mysterium Bermuda-Dreieck gelöst / Geschrieben von Wolfgang Weitlaner / London/Hamilton (pte/19.09.2009/13:50) - 60 Jahre nach dem Verschwinden von zwei kommerziellen Flugzeugen im so genannten Bermuda-Dreieck hat ein BBC-TV-Team das Rätsel gelöst. Große mysteriöse Mächte waren es demnach nicht, die zum Absturz der beiden Flugzeuge geführt haben, sondern katastrophales technisches Versagen als Resultat von Konstruktionsfehlern. Im anderen Fall war es aller Wahrscheinlichkeit nach Treibstoffmangel, der zum Verschwinden des Propellerflugzeuges geführt hat.

weiter lesen: http://www.contentdienst.com/hightech/forschungtechnologie/5353-Mysterium%20Bermuda-Dreieck%20gel%C3%B6st.html )]
 
saintex Am: 20.01.2013 11:56:35 Gelesen: 780751# 152 @  
Die heute gezeigte Luftpostkarte hatte ich zwar bereits schon einmal im Schiffpost-Thread vorgestellt, aber sie es wert, auch hier nochmal gezeigt zu werden.

Die kombinierte Schiffs- und Luftpostkarte wurde am 13.6.1930 von einer Familie geschrieben, die an Bord des deutschen Dampfers Cap Arcona nach einem Brasilienbesuch nach Deutschland zurück fuhr. Adressiert ist die Postkarte an die Gastgeberin in Rio de Janeiro im Stadtteil Copacabana.

Die Frankatur ist mit dem Schiffpoststempel der Cap Arcona vom 14.6.1930 entwertet. An diesem Tag fand vor der Insel Fernando de Noronha vor der Küste Brasiliens ein Postaustausch zwischen einem Flugboot der brasilianischen Fluggesellschaft Syndicato Condor Ltda. und der Cap Arcona statt. Das Flugboot hatte dem Dampfer Post nach Europa hinterhergebracht und nahm die bis 14.6.1930 aufgelaufene und nach Südamerika adressierte Bordpost wieder mit nach Brasilien, wo sie am 17.6.1930 in Rio de Janeiro eintraf. Natürlich nur dann, wenn der Absender (wie hier) den Luftpostzuschlag mit den Briefmarken der Fluggesellschaft Condor bezahlt hatte.

Daher hier auch die Mischfrankatur D.R./Condor (Michel Brasilien C 3). 15 Pfennige betrug das Auslandsporto für die Postkarte und 1000 Reis war der Luftpostzuschlag bis Rio de Janeiro.

saintex


 
filunski Am: 20.01.2013 12:23:07 Gelesen: 780746# 153 @  
@ saintex [#151]
@ saintex [#152]

Wieder zwei sehr schöne und außergewöhnliche Belege, danke für's Zeigen!

Hier ein nicht ganz so alter Luftpostbrief aus Peru. Abgeschickt als Einschreiben von einer Import/Export Firma in Lima an eine Adresse in Nürnberg im Jahre 1953. Zuerst relativ nüchtern die Vorderseite:



Keine Marken, keine Stempel und selbst die Einschreibennummer nur mit Bleistift handschriftlich angebracht.

Die Rückseite liefert schliesslich etwas mehr:



Die Frankatur, ob portogerecht weiß ich nicht, und verschiedene, die Route belegende Stempel. Aufgabestempel (Luftpoststempel) von Lima vom 16. Mai 1953. Der Brief lief von Lima aus dann zunächst in die USA, nach Washington D.C., Ankunftsstempel von Washington D.C. Air Mail Field (später Washington National und heute Ronald Reagan Washington National Airport) vom 17. Mai 1953. Ab Washington ging es dann wohl direkt nach Deutschland, hier leider nur ein Ankunftsstempel von Nürnberg 2 BZ vom 20.5.1953.

Beste Grüße,
Peter
 
saintex Am: 20.01.2013 16:33:15 Gelesen: 780733# 154 @  
Die britische Fluggesellschaft Imperial Airways (I.A) eröffnete am 30.3.1929 eine planmäßige Fluglinie von London nach Indien mit Zwischenstopps in Paris, Rom, Athen, Alexandria und Bagdad, auf der Passagiere sowie Post und Fracht befördert wurden. Bis Anfang Juli 1933 endete die Indien-Linie der I.A.in der indischen Hafenstadt Karachi (heute in Pakistan gelegen).

Ab Dezember 1931 setzte die I.A. auf der Indien-Linie Flugzeuge der Hannibal-Klasse (Handley Page HP 42) ein. Hier ein Exemplar dieser majestätischen Airliner.



Ab 3.1.1932 richtete der Delhi Flying Club in Indien einen Zubringerdienst von Delhi nach Karachi (und v.v.) mit Zwischenlandung in Jodhpur ein, auf der Luftpost aus Indien mit Flugzeugen des Clubs nach Karachi befördert wurde.

Ausweislich des Leitvermerkes auf dem hier gezeigten Luftpostbrief aus Ajmer vom 3.7.1933 wurde auch dieser vom Delhi Flying Club auf der Teilstrecke Jodhpur nach Karachi befördert. Allerdings traf das Club-Flugzeug zu spät in Karachi ein und der I.A. Airliner war bereits abgeflogen. Der Brief wurde daher der planmäßigen Maschine der französischen Fluggesellschaft Air Orient mitgegeben, die auf dem Flug von Saigon nach Marseille in Karachi am 5.7.1933 zwischengelandet war. Der Brief blieb jedoch vom Pech verfolgt. Die französische Maschine machte in Chahbar/Iran eine Bruchlandung und der Luftpostbrief erreichte erst mit 2-tägiger Verspätung sein Ziel (vgl. Ankunftsstempel von Dover vom 13.7.1933). Die mit der I.A. beförderte Luftpost aus Indien war dagegen bereits am 11.7.1933 auf dem Londoner Flughafen Croydon eingetroffen.



Der Luftpostbrief (mit vorschriftsmäßigen blauen Kreuzen vorne und hinten) ist mit 21 1/2 Annas portogerecht frankiert. 2 1/2 Annas für den Auslandsbrief nach Großbritannien, 3 Annas R-Gebühr und 16 Annas Luftpostzuschlag für einen Brief der 2. Gewichtsstufe (zwischen 1/2 und 1 Unze).

Quellen:

Peter Wingent, Aircraft Movements on Imperial Airways' Eastern Route, Winchester 1999
Gerard Collot/Alain Cornu, Ligne Noguès, Paris 1992
Jeffrey Brown, Indian Air Mail Postage Rates until 1956, o.O 2000

saintex
 
Wellensittich Am: 23.01.2013 12:44:32 Gelesen: 780645# 155 @  
Luft- und Kamelpost von Bokhara via Neuseeland nach Australien (Augenzwinkern)



Damals nur wegen der Wellensittich-Marke gekauft und der Obergag für die letzte Seite meiner Wellensittich-Briefmarkensammlung.
 
saintex Am: 23.01.2013 22:45:53 Gelesen: 780600# 156 @  
Luftpostbrief frankiert mit 3 Werten aus der Sonderausgabe "Internationaler Luftfahrtkongress in Kairo 1933" (Michel Ägypten Nr. 186-190) entwertet mit dem zugehörigen Sonderstempel vom 25.12.1933 "Congrès International d'Aviation". Ersttag am 20.12.1933 und adressiert nach Deutschland mit einer Werbevignette für die Benutzung der Luftpost.



saintex
 
filunski Am: 26.01.2013 16:52:03 Gelesen: 780452# 157 @  
Verehrte Luftpost Gemeinde,

damit das Thema nicht einschläft, hier ein Beleg welcher um die halbe Welt flog und dann wieder zurück.

Anlässlich des 40 jährigen Bestehens der 40 Squadron der RNZAF (Royal New Zealand Air Force - Königlich Neuseeländische Luftwaffe) am 8. Juli 1975 wurden am Standort dieser Staffel in Whenuapai/Auckland, Neuseeland fünf verschiedene Sonderbelege aufgegeben, welche dann auf verschiedenen Einsätzen geflogen wurden.

Einer davon der hier vorliegende:

VIP und Routine Einsatz



Geflogen in einer C-130 Hercules (untere Abbildung links auf dem Beleg) auf der rechts beschriebenen Strecke. Ziel und Umkehrpunkt war RAF Lyneham (Militärflugplatz der britischen Royal Air Force in Südengland).

Interessant an der Streckenbeschreibung auf dem Beleg ist ein Druckfehler.
Zweiter Landeplatz war der internationale Flughafen Nadi auf den Fiji Inseln, auf dem Beleg erscheint der Name als "Nandi"!

Rückseitig ist auch ein Eingangsstempel der Einreisebehörde von Nadi abgeschlagen.



Beste Grüße,
Peter

Weiterführende links:

http://en.wikipedia.org/wiki/Whenuapai
http://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_Nadi
http://de.wikipedia.org/wiki/RAF_Lyneham

Quelle: New Zealand Airmail Catalogue, 3.Ausgabe, 2009
 
saintex Am: 26.01.2013 20:55:15 Gelesen: 780429# 158 @  
Hier ein Luftfeldpostbrief aus der Zeit des 2. Weltkriegs, gerichtet an einen Unteroffizier mit der Feldpostnummer 44535 (5. Fahrkolonne Infanterie-Divisions-Kolonne 305) im Kessel von Stalingrad, aufgegeben in Radolfzell am Bodensee am 8.1.1943.

Der Brief erreichte seinen Empfänger nicht mehr.



Quellen:

Norbert Kannapin, Die deutsche Feldpostübersicht 1939-1945 Band III, Osnabrück 1982
Konrad Schnitzler, Stalingrad 22.11.1942-03.02.1943, Lüdenscheid 2005

saintex
 
saintex Am: 26.01.2013 21:38:05 Gelesen: 780421# 159 @  
Zeppelin-Post

Ein Thema hatten wir hier im Luftpost-Thread bislang überhaupt noch nicht und das ist die Zeppelin-Luftpost.

Hier eine Luftpostkarte, die auf der Südamerikafahrt des Luftschiffes Graf Zeppelin im Mai 1930 von Argentinien nach Deutschland befördert wurde mit allen Bestätigungsstempeln.



saintex
 
Pepe Am: 26.01.2013 22:21:53 Gelesen: 780410# 160 @  
@ filunski [#157]

Hallo Peter,

ich will nicht an den Druckfehlerteufel glauben. Denke eher, Nandi ist die englische Bezeichnung und Nadi wird wohl fijianisch sein. Rechtschreibung ohne Gewähr. Könnte auch andersrum richtig sein. NADI AIRPORT ist ja 100% englisch was das Wort AIRPORT betrifft.




Nette Grüße
Pepe
 
filunski Am: 27.01.2013 10:33:21 Gelesen: 780377# 161 @  
@ Pepe [#160]

Hallo Peter,

super Beitrag, danke für den Hinweis und die Bestätigung durch Deinen Beleg! Mit dem vermeintlichen Druckfehler hatte ich auch meine Zweifel, habe aber keine Hinweise auf diese Schreibweise von Nadi/Nandi gefunden.

Deshalb war mein Gedanke, schreibe einfach mal vom Druckfehler, wenn es jemand besser weiß, meldet er sich schon. ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 27.01.2013 11:22:47 Gelesen: 780372# 162 @  
@ saintex [#159]

Hallo Wolfgang,

danke für das neue Thema und die sehr schöne Karte!

Zeppelin Belege sind ja nun nicht nur sehr bekannt, sondern meist auch relativ teuer. Dies sind die gemachten Belege mit allen Bestätigungsstempeln und oft auch teurer Frankatur. "Gemacht" meine ich dabei keineswegs negativ, es sind oft sehr schöne Briefe und Karten, welche damals teilweise abenteuerliche Reisen mit diesen Luftschiffen belegen.

Nun waren aber an Bord der Zeppeline nicht nur diese "Schaubelege", sondern auch ganz normale Bedarfspost welche eben so, wenn sich die Gelegenheit ergab schneller befördert werden konnte.

Solch ein Beispiel haben wir hier.

Eine Ansichtskarte aus den USA, aufgegeben in Milwaukee, von dort nach Lakehurst (dort befand sich der Luftschiffhafen), adressiert nach Braunschweig um ein paar Grüße auf die "schnelle Art" via Zeppelin zu überbringen.



Hier, ganz im Gegensatz zu den "schönen" Zeppelinbelegen, undeutliche Tagesstempel und ein doppelt abgeschlagener Bestätigungsstempel, eben kein "gemachtes" Stück.

Hier noch die Bildseite dazu:



Darauf ganz schwach erkennbar auch der Ankunftsstempel von Friedrichshafen vom 1.11.1928, hier noch etwas vergrößert:



Beste Grüße,
Peter
 
Wellensittich Am: 28.01.2013 09:33:44 Gelesen: 780270# 163 @  


Luftpost aus China / Hong Kong 2013

In letzter Zeit kommen vermehrt Briefe mit solch beschädigten Briefmarken an. Schade.
 
Wellensittich Am: 29.01.2013 11:14:02 Gelesen: 780129# 164 @  


Luftpost China / Macao nach Deutschland 2013 mit folgendem Inhalt



Luftpost Iran nach China / Macao 1996 (rechts oben eine Marke mit Wellensittich) ;-)
 
filunski Am: 29.01.2013 18:26:41 Gelesen: 780093# 165 @  
@ Wellensittich [#164]

Hallo,

schöne Stücke und gute Beispiele dafür, dass auch moderne Luftpost noch durchaus sehr reizvoll sein kann! Danke für's Zeigen.

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 31.01.2013 17:22:38 Gelesen: 779898# 166 @  
Liebe Luftpostfreunde,

weiter geht's mit einem etwas älteren Luftpostbrief aus dem Jahre 1932:



Aufgegeben, per Luftpost in der südbrasilianischen Großstadt Pelotas (nicht zu verwechseln mit der mexikanischen Reisspeise gleichen Namens!) am 28.5.1932 (schwacher Luftpoststempel von Pelotas) von einer Firma "Tadday & Coimbra", zu der ich leider nichts weiß :-(, an die zumindest damals noch sehr bekannte Bleistift Fabrik "Johann Faber" in Nürnberg.

Ein Blick auf die Rückseite verrät mehr über den Postweg:



Von Pelotas ging es wohl direkt nach Paris, aber nicht so schnell! Der Ankunftsstempel von dort (Gare du Nord Avion - Bahnhofsbüro am Flughafen) erst vom 6.6.1932.

Von Paris ging es dann per Flugzeug weiter nach Frankfurt/Main (siehe vorderseitigen roten Bestätigungsstempel des Frankfurter Flughafens) und schließlich auf normalem Postweg nach Nürnberg.

Rückseitig noch ein lila Zweikreisstempel aus Brasilien, m.E. ein Firmenstempel von "Tadday & Coimbra" ("Representantes"-Firmenvertretung und Postfachnummer in Pelotas) und ein Stempel mit dem Hinweis per Luftpost zu antworten (RESPONDAM VIA AEROPOSTALE).

Beste Grüße,
Peter
 
Cantus Am: 31.01.2013 22:46:27 Gelesen: 779829# 167 @  
Hier ist ein Brief, der am 9.12.2009 von Summer Hill in Australien an mich abgesandt worden war. Nett war dabei die Kombination von Sondermarken der Weihnachtsinseln sowie vom Mutterland Australien zum bevorstehenden Weihnachtsfest.




Viele Grüße
Ingo
 
saintex Am: 31.01.2013 22:51:23 Gelesen: 779829# 168 @  
[#166]

Hallo Peter,

das ist natürlich eine Steilvorlage für mich, da der Luftpostbrief mein primäres Sammelgebiet "Französische Flieger über dem Südatlantik 1919 - 1940" betrifft.

Aber viel kann ich eigentlich "besserwisserisch" zu Deiner Beschreibung auch nicht beitragen, da diese alle wesentlichen Details des brasilianischen Luftpostbriefes aus dem Jahr 1932 bereits zutreffend darstellt.

Nur ein Punkt, da dieser hier und auch in anderen Foren immer wieder missverständlich beschrieben wird. Der Stempelteil Paris Gare du Nord Avion steht nicht für das Bahnhofsbüro am Pariser Flughafen (Bourget) sondern für die Luftpostabteilung (Avion) des Postamtes am/im Pariser Nordbahnhof. Bis 1933 (?) wurde die in Paris mit der Bahnpost eintreffende Luftpost in den Bahnhofspostämtern der jeweiligen Bahnhöfe weiterbearbeitet, meistens dem Gare du Nord.

Ab 1933 erfolgte die Weiterbearbeitung der Luftpost im Pariser Zentralpostamt (Recette Principale de la Seine) in der Rue du Louvre und erhielt auf der Rückseite den Hand- oder Maschinenstempel Paris R.P. plus Datum und Uhrzeit (R.P. = Recette Principale).

Dein Luftpostbrief ist portogerecht frankiert. 700 Reis Auslandsporto für einen Brief bis 20 Gramm, 7000 Reis Luftpostzuschlag (2 mal 3500 Reis pro 5 Gramm).

saintex
 
saintex Am: 01.02.2013 00:06:44 Gelesen: 779819# 169 @  
Liebe Luftpostsammler,

faszinierend finde ich Luftpostbriefe, die in den frühen 1920er und 1930er Jahren auf sog. "Rekordflügen" über transkontinentale Strecken befördert wurden.

Hier ein solcher "Rekordbrief" aus dem Jahr 1925 und eine Bildpostkarte, die das Postflugzeug zeigt.





saintex
 
filunski Am: 01.02.2013 12:46:17 Gelesen: 779759# 170 @  
@ saintex [#168]

Hallo Wolfgang,

freut mich mit diesem Beleg genau Deinen "Nerv" getroffen zu haben! :-) Vielleicht findet sich in meiner "Schatzkiste" da noch ähnliches mehr.

Vielen Dank auch für die Klarstellung zu dem Stempel "Paris Gare du Nord Avion". Zu diesem Stempel fand ich in einem französischen (!) Forum genau die von mir beschriebene (missverständliche oder falsche) Angabe, gleich mehrfach. Umso besser jetzt genau zu wissen wo diese Poststelle war. Eindeutig klar war vorher wohl nur, auch bei den Franzosen, dass die Lokomotiven am Pariser Gare du Nord nicht fliegen.

Beste Grüße,
Peter
 
Pepe Am: 01.02.2013 15:01:44 Gelesen: 779742# 171 @  
Nun als Kontrast mal wieder die 'Modernen'. Allein das Label läßt sie doch hierher gehören. Habe noch nie eine echt gelaufene Maximumkarte gesehen. Hier die Daten.

Nette Grüße
Pepe


 
Pepe Am: 02.02.2013 17:01:14 Gelesen: 779607# 172 @  


Nun wollen wir sie mal fliegen lassen!

Nette Grüße
Pepe
 
saintex Am: 02.02.2013 22:37:09 Gelesen: 779547# 173 @  
Ein französischer Poet, der mit der Aerophilatelie eng verbunden ist, ist der französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry, von seinen Freunden kurz Saintex genannt.

Im Jahr 1926 wurde er von der französischen Fluggesellschaft Lignes Aériennes Latécoère angestellt und tat als Pilot auf der Flugstrecke Toulouse-Barcelona-Malaga-Rabat-Casablanca Dienst.

Hier eine Maximumkarte aus dem Jahr 1953, die den Dichter zeigt (Frankreich Mi.-Nr. 809).



Danach war Saint-Exupéry ab 1927 auf dem Wüstenflugplatz Cap Juby in der Spanischen Sahara stationiert. Im Oktober 1929 wurde er Betriebsdirektor der argentinischen Fluggesellschaft Aeroposta Argentina und verlegte seinen Wohnsitz nach Buenos Aires. Er wohnte damals in der Calle Florida in der Galleria Güemes, zum damaligen Zeitpunkt eines der höchsten Bauwerke von Buenos Aires. Hier zwei Fotos, die die "Behausung" von Saint-Exupéry und den Blick vom Balkon auf das Buenos Aires der 1929er Jahre zeigen.




Als Betriebsdirektor der Aeroposta Argentina führte Saint-Exupéry auch zahlreiche Versuchs- und Erkundungsflüge durch. Hier ein Flugpostbrief, der von Saint-Exupéry am 1.11.1929 auf der Strecke Bahia Blanca nach Commodoro Rivadavia im äußersten Süden Argentiniens befördert und von ihm in der oberen linken Ecke des Briefumschlages signiert wurde.



Im 2. Weltkrieg war Saint-Exupéry Pilot in einer Auflärungseinheit der us-amerikanischen Luftwaffe, die 1944 in der Nähe von Bastia auf Korsika stationiert war. Von einem Aufklärungsflug nach Südfrankreich kehrte er am 31.7.1944 nicht mehr zurück und blieb fast 50 Jahre spurlos verschollen. 1998 wurde von einem Fischer ein silbernes Armband von Saint-Exupéry in einem Fischernetz aus dem Mittelmeer herausgezogen.





2003/2004 wurden schließlich die Überreste seines Aufklärungsflugzeuges P 38 Lightning auf dem Boden des Mittelmeeres gefunden. Diese Reliquien der französischen Literatur- und Luftfahrtgeschichte sind heute im französischen Luftfahrtmuseum in Paris ( Musée de l'Air ) zu bewundern.

saintex
 
filunski Am: 03.02.2013 00:10:45 Gelesen: 779531# 174 @  
@ saintex [#173]

Hallo Wolfgang,

was für ein wunderbarer Beitrag!

Und dann noch mit den passenden Belegen illustiert.

Nun wird mir auch endlich Dein Forumname klar, ich habe darüber schon gerätselt, da er mich an etwas bestimmtes erinnerte, aber die Assoziation klappte nicht.

Saint-Exupéry begegnete mir schon in meiner frühen Jugend, leider nicht persönlich, sondern "nur" literarisch. Wer jetzt an den "kleinen Prinz" denkt, irrt sich. Antoine de Saint-Exupéry schrieb neben vielen anderen Werken das Buch "Vol de Nuit", auf Deutsch Nachtflug. Er tat dies zu seiner Zeit als Betriebsdirektor der Argentinischen Luftpost-Gesellschaft, und beschreibt darin sehr eindringlich die Erfahrungen, Gefühle und hautnahen Begegnungen der Piloten mit den elementaren Kräften der Natur auf der damals noch jungfräulichen Nachtflugstrecke Rio-Buenos Aires im Jahre 1928.

Ein, wie ich meine sehr lesenswertes Werk, welches zumindest mich in meiner Jugend so sehr mitriss und begeisterte, dass es meine spätere Berufswahl und Motivation dazu entscheidend beeinflusste. Wer das Buch nicht kennt, dem sei die Lektüre empfohlen.

Dies nur ein kleiner (vielleicht auch sentimentaler) Abstecher etwas abseits unseres Luftpost Themas, aber doch zumindest seelenverwandt.

Beste Grüße,
Peter
 
Kalmimaxiss Am: 03.02.2013 09:12:14 Gelesen: 779473# 175 @  
Ein solch signierter Erstflugbeleg erscheint sogar auf einer Marke Argentiniens des Jahres 1985:


 
filunski Am: 04.02.2013 14:33:18 Gelesen: 778790# 176 @  
Diesmal geht es nach Nordamerika.

Erstflugbeleg von Mexiko nach USA aus dem Jahre 1928.



Eröffnung einer neuen Flugroute nach Nuevo Laredo/Mexico am 1. Oktober 1928. Woher der Brief in Mexiko kam bleibt noch offen (Stempel MEXICO, D. ??).

Adressiert war der Brief an eine Anschrift in Fairfield Iowa. Verwendet wurde dazu ein offizieller Luftpostumschlag der US Post auf den vorderseitig ein (vielleicht selbstgebastelter?) Luftpostaufkleber in den mexikanischen Farben (CORREO AEREO) geklebt wurde. Der mexikanische Luftpoststempel ist vom 1. Oktober.

Dann die Rückseite:



Dort ein Maschinenwerbestempel aus Nuevo Laredo vom 2.Okt. mit der Werbung die Luftpost zu benutzen um Zeit zu sparen. Daneben auch gleich der Eingangsstempel vom texanischen Laredo.

Die Luftpost für die USA wurde gerade über die Grenze gebracht um dann in Laredo im amerikanischen Luftpostsystem weiter befördert zu werden.

Der nächste Eingangsstempel (Duplexstempel) zwei Tage später von Moline/Illinois vom 4. Okt.

Bis zum Zielort nach Fairfield im benachbarten Iowa waren es jetzt noch ca. 180 km, ein Ankunftsstempel von dort liegt nicht vor.

Interessant noch der rückseitige Hinweis des US Post Office Department, welcher darauf hinweist, dass dieser Umschlag nur für Luftpost zugelassen ist und eine andere Verwendung nicht gestattet ist!

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 05.02.2013 18:34:46 Gelesen: 778684# 177 @  
Heute mal was ganz aktuelles.

Moderne Luftpost aus Neuseeland.

Nach Benachrichtigung durch DHL war ich heute in Regensburg, beim Zollamt um dort ein an mich adressiertes Paket aus Neuseeland auszulösen, bei welchem die nötigen Zollerklärungen fehlten (oder besser vom Zoll nicht gelesen/interpretiert werden konnten, aber das ist eine andere Geschichte!).

Nicht schlecht staunte ich, als ich das Paket schließlich in Händen hielt, aber seht selbst, so sah die zur "Freimachung" benutzte Seite aus:



Es wurde hier der Portobetrag von 93,10 (!) Neuseelanddollar in Briefmarken aufgeklebt! Ein, wie ich meine insbesondere in heutiger Zeit, sicher nicht alltägliches Luftpostpaket.

Beste Grüße,
Peter
 
ginonadgolm Am: 05.02.2013 21:23:13 Gelesen: 778661# 178 @  
Hier mal ein kleiner Liebesgruß per Luftpost aus China!



Und noch eine Preisausschreibenpost auf Ganzsache:



Beste Grüße von

Ingo aus dem Norden
 
Sachsendreier53 Am: 07.02.2013 17:20:20 Gelesen: 778553# 179 @  
Luftpost aus China vom 5.3.1998. Die Rückseite hat keine Stempelabschläge.

Ist der linke kleine Kastenstempel ein Hinweis auf Luftpost ?



mit Sammlergruß,
Claus
 
saintex Am: 08.02.2013 23:30:25 Gelesen: 778389# 180 @  
Ich finde gerade folgenden Luftpostbrief, den ich als Schüler im September 1969 in Kampala in Uganda (per Post) selber aufgegeben hatte. Frankiert ist der Brief mit den Sondermarken aus Anlass des Besuches von Papst Paul VI in Uganda im Juli 1969 (Michel Ostafrikanische Gemeinschaft Nr. 189 bis 192).



Der Luftpostbrief sollte - nach meinen heutigen Erinnerungen - der Beginn einer Motivsammlung mit kirchlichen Motiven sein. Er blieb allerdings ein "Einzelstück".

saintex
 
Heinrich3 Am: 09.02.2013 23:01:24 Gelesen: 778334# 181 @  
@ Sachsendreier53 [#179]

Du fragst, ob der kleine Stempel links auf Luftpost hinweist.

Ich meine, nein. Schau doch mal auf die Karte nach Düsseldorf im Post 178 ganz rechts unten, da ist der Stempel Par avion und darunter die chinesischen Schriftzeichen dafür. Absolut anders. Bitte frage mich jetzt nicht, was der Stempel nun bedeutet.
 
filunski Am: 10.02.2013 00:04:34 Gelesen: 778324# 182 @  
@ Sachsendreier53 [#179]
@ am1937a [#181]

"Du fragst, ob der kleine Stempel links auf Luftpost hinweist.
Ich meine, nein. Bitte frage mich jetzt nicht, was der Stempel nun bedeutet."


Gut aufgepasst und absolut richtig! :-)

Ich habe einen chinesischen Bekannten und ihm die Frage nach der Bedeutung dieses Stempels gestellt, hier nochmals der Stempel:



Vor Kurzem kam seine Antwort: Es ist kein Luftpoststempel, dieser Stempel bedeutet "Drucksache".

Beste Grüße,
Peter
 
petzlaff Am: 10.02.2013 10:36:51 Gelesen: 778293# 183 @  
@ filunski [#176]

Ganz grosses Kino - Danke für's zeigen.

LG, Stefan
 
filunski Am: 10.02.2013 10:39:09 Gelesen: 778291# 184 @  
@ petzlaff [#183]

Hallo Stefan,

danke "für die Blumen" und schön wieder von Dir zu hören (lesen!). :-)

Herzliche Grüße,
Peter
 
saintex Am: 12.02.2013 01:00:58 Gelesen: 778169# 185 @  
Hier für die Liebhaber der Flugpost von "Down Under" ein Erstflugbrief aus dem Jahr 1940, befördert auf dem Erstflug der neuseeländischen Fluggesellschaft Tasman Empire Airways von Neuseeland nach Australien Ende April 1940.



Zum Einsatz kam das Flugboot der Empire Class Short S-30 "Aotearoa" ZK-AMA.



Literatur

Nelson Eustis, The Australian Air Mail Catalogue, 5. Auflage 1997

saintex
 
saintex Am: 12.02.2013 01:59:32 Gelesen: 778159# 186 @  
Und hier noch ein Luftpostbrief aus Brasilien nach den Vereinigten Staaten aus dem Jahr 1941 auf einem Vordruckbrief der us-amerikanischen Fluggesellschaft Pan American Airways System. In der linken oberen Ecke zwei Luftpostaufkleber eingedruckt. In der unteren linken Ecke eine Abbildung des zeitgenössischen Linienflugzeuges, einer DC 4. Und daneben ein Flugbegleiter in Pan Am Uniform.



saintex
 
Sachsendreier53 Am: 12.02.2013 13:59:46 Gelesen: 778116# 187 @  
@ filunski [#182]
@ am1937a [#181]

Danke für die Mühewaltung, es grüßt Claus
 
filunski Am: 12.02.2013 16:24:29 Gelesen: 778095# 188 @  
@ saintex [#185]

Hallo Wolfgang,

schöner Beleg!

Interessant auch der Aufgabestempel aus der Stadt Dunedin auf der Südinsel Neuseelands. Bis nach Auckland von wo dieser Erstflug nach Sydney dann erst am 30. April stattfand waren es noch ca. 1000 km. Ob der Brief da wohl über den Landweg hinkam, Zeit genug war ja?

Besten Gruß,
Peter
 
Sachsendreier53 Am: 14.02.2013 12:12:01 Gelesen: 777985# 189 @  
Modernes Freikuvert aus Australien. Leider kein Zeitnachweis vorhanden.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Pepe Am: 14.02.2013 16:47:11 Gelesen: 777965# 190 @  
@ Sachsendreier53 [#189]

Sehr wahrscheinlich findest Du die wichtigen Daten im unterem Strichcode. Fragt sich nur, wer kann solch einen Code dechiffrieren? Rechtschreibung ohne Gewähr. Sagen wir decodieren.

Die neuen Australienbriefe kommen oft nur noch mit solchen Strichentwertungen an. Einfach nur grausam. ;-( Manchmal noch kaum erkennbar. Leuchten aber gut im UV Licht. Sonst weiß ich nichts über den Beleg.

Die folgende, eine recht unauffällige und eigentlich unbeliebte Mischfrankatur, wird erst auf dem zweiten Blick interessant. Die Empfängerin eine Baronin. Gar Prominentenpost. Fehlt leider der Inhalt. Googelt man, so kommt man sogar auf einen Prominenten aus der Luftfahrtbranche. Baron Christian - ein Mitbegründer einer Fluggesellschaft. Zeitlich wird er nicht der Gatte sein. Nun die Frage? Sind die Kinder von Adligen gleichfalls mit diesen Titel gekürt? So können Briefgesichter Fragen aufwerfen.



Nette Grüße
Pepe
 
Sachsendreier53 Am: 14.02.2013 18:21:44 Gelesen: 777953# 191 @  
@ Pepe [#190]

Danke !

Die analogen Signale des Kuverts (Strichcodes) werden für uns immer ein Rätsel bleiben.

Gruß, Claus
 
Marcel Am: 17.02.2013 20:52:58 Gelesen: 777827# 192 @  
Habe hier einen Luftpostbrief aus Hanoi - Vietnam - gelaufen am 03.09.1956 nach Jena.



Und noch einen aus Leon Gto. - Mexico - gelaufen am 28.12.1981 nach Wiesbaden.



schöne Grüße
Marcel
 
saintex Am: 17.02.2013 23:01:06 Gelesen: 777803# 193 @  
Zwischen den beiden Weltkriegen setzten die großen europäischen Luftfahrtnationen in erster Linie auf Flugboote, um die Weiten der Ozeane zu überwinden. Nur wahre Visionäre erkannten damals das Potential des mehrmotorigen Landflugzeuges auch auf den Transozeanstrecken.

Während in Deutschland Ende der 1920er Jahre das Flugboot Dornier Do X entwickelt und erprobt wurde, entstand in Frankreich Anfang der 1930er Jahre als Gegenstück das 6-motorige Flugboot Latécoère 521, wegen seiner luxuriösen Innenausstattung in Anlehnung an den auf der Nordatlantikroute nach New York verkehrenden französischen Passagierdampfer Normandie auch als die Normandie der Lüfte bezeichnet.



In der Zeit vom 8.12.1935 bis 22.12.1935 unternahm die Latécoère 531 Lieutenant de Vaisseau Paris einen Demonstrationsflug von Biscarosse über Dakar/Senegal und Natal/Brasilien nach Fort-de-France/Martinique auf den französischen Antillen. Auf diesem Demonstrationsflug wurde auch Sammlerpost befördert, die einen entsprechenden Flugpostbestätigungsstempel erhielt.



Literatur

Paul Maincent, Les Aérogrammes de France - Leur Catalogue, Rouen 1949
Gérard Bousquet, Les Paquebots Volants - Les hydravions transocéaniques français, Clichy 2006

saintex
 
Marcel Am: 18.02.2013 14:55:08 Gelesen: 777739# 194 @  
Hallo - möchte hier noch einen Luftpostbrief aus Finnland zeigen, der am 26.05.1972 in Helsinki um 2 Uhr in der früh abgestempelt wurde - bereits 12 Uhr mittags auf dem Frankfurter Flughafen war und 23 Uhr in Fulda eintraf. Ob das heute noch so klappt?



Ein weiterer Brief aus Djarkata-menteng (Indonesien) ging auf Reisen am 10.05.1972 nach Fulda. Hier sind rückseitig leider keine Stempel.



schöne Grüße
Marcel
 
saintex Am: 22.02.2013 22:33:37 Gelesen: 777559# 195 @  
Erstflug von Frankreich nach Südamerika am 5.1.1936.

Hier ein Erstflugbrief, der im Stadtbüro der Air France in Paris am 4.1.1936 aufgegeben wurde. Der Erstflugbrief erhielt unten links einen Flugpostbestätigungsstempel in schwarzer Farbe.



Neben Sammlerpost wurde natürlich auch Bedarfspost befördert. Hier ein extrem seltener Bedarfsluftpostbrief aus der Türkei, der zufällig auf dem Erstflug der Air France nach Südamerika am 5.1.1936 befördert wurde und der den Erstflugbestätigungsstempel in violetter Farbe erhielt.



Der Flugpostbestätigungsstempel zeigt das Flugboot des Typs Bleriot 5190 Santos Dumont. Hier eine zeitgenössische Postkarte, die das Flugboot im Detail zeigt.



saintex
 
Sachsendreier53 Am: 25.02.2013 11:00:46 Gelesen: 777383# 196 @  
DDR-Luftpostkarte von 7005 Leipzig nach 8030 Dresden vom 11.5.1989.



mit Sammlergruß,
Claus
 
filunski Am: 25.02.2013 12:44:09 Gelesen: 777368# 197 @  
@ saintex [#195]
@ Sachsendreier53 [#196]

Sehr schöne Belege die Ihr hier wieder präsentiert habt! Danke für's Zeigen. :-)

Dann mal wieder einer von mir.

Die US Fluggesellschaft PAN AM landete 1955 den sogenannten Jet-Coup und revolutionierte damit die Zivilluftfahrt. Sie kaufte vom Reißbrett weg u.a. 20 Stück Boeing 707 und setzte dann als erste Fluggesellschaft diese neuen düsengetriebenen Verkehrsflugzeuge in den späten 1950er Jahren auf den langen Interkontinentalstrecken ein.

Hier ein solches Beispiel eines Jet-Erstflugs von Los Angeles/USA nach Sydney/Australien am 15.12.1959.



Der Service auf diesen Flügen sollte natürlich erstklassig sein und PAN AM warb dafür mit einer eigenen Broschüre. Hier in Auszügen nachzulesen:

http://airchive.com/html/memorabilia/pan-am-pan-american-airways-history-memorabilia-and-sales-brochures/1960-jet-clipper-brochure/675

Beste Grüße,
Peter
 
Marcel Am: 25.02.2013 17:54:35 Gelesen: 777333# 198 @  
Hier mal noch ein paar Luftbriefe von mir.

Moskau (RUS) 20.11.1989 nach Mühlhausen



Argentinien 10.06.1982 nach Hartmannsdorf



La Laguna (Tenerifa-SPA) 19.12.1981 nach Wiesbaden



Milwaukee Wi.(USA) 10.12.1981 nach Wiesbaden



Dallas Tx.(USA) 14.12.1981 nach Wiesbaden

Zu diesem Beleg habe ich eine Frage. Auf der Rückseite ist ein Stempel "H4" zu sehen, was bedeutet dieser?



Gruß Marcel
 
Sachsendreier53 Am: 26.02.2013 11:40:56 Gelesen: 777274# 199 @  
Absenderfreistempel aus Belgien vom 16.4.1999



mit Sammlergruß,
Claus
 
filunski Am: 26.02.2013 13:22:03 Gelesen: 777263# 200 @  
@ Marcel [#198]

"Auf der Rückseite ist ein Stempel "H4" zu sehen, was bedeutet dieser?"

Hallo Marcel,

gleich vorweg, ich weiß es auch nicht!

Erst dachte ich, vielleicht ein Bürovermerk, Stempel oder etwas anderes nicht postalischer Herkunft. Dann schaute ich einen Stapel eigener US Luftpostbriefe durch, und siehe da, noch mehr dieser Stempel, wie unten zu sehen.



Schließe mich also Deiner Frage an. Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee?

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 05.03.2013 12:46:09 Gelesen: 776894# 201 @  
Hallo zusammen,

"Auf der Rückseite ist ein Stempel "H4" zu sehen, was bedeutet dieser?" [#198]

Nachdem bislang auf die Fragen zu diesen kleinen Stempeln so gar keine Reaktion erfolgte scheint hier wohl niemand im Forum dazu eine Idee zu haben? :-(

Vielleicht fällt ja doch noch jemandem etwas dazu ein? :-)

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 05.03.2013 13:46:39 Gelesen: 776884# 202 @  
Dann mal wieder weiter mit einem anderen Beleg.

Luftpostbrief von Paraguay nach Lorch in Württemberg aus dem Jahre 1934. Die Erwähnung von Lorch zusammen mit dem Namen des Adressaten (Hermann E. Sieger) löst bei manchem vielleicht Alarmglocken aus, und richtig, es ist der heute noch für seine mehr oder weniger beliebten Belege bekannte Sieger. Für mich bei diesem, wie ich meine sehr schönen und interessanten Beleg, aber kein Mangel.



Aufgegeben als Einschreiben in der Hauptstadt von Paraguay, Asuncion am 28.4.1934. Der weitere Postweg erschließt sich aus dem Schreibmaschinenvermerk und den Stempeln. Von Asuncion ging es wohl nach Buenos Aires und dann weiter nach Rio de Janeiro. Das war damals auch für die Luftpost kein großes Problem mehr. Doch wie ging es dann über den Atlantik? Das verrät der Zusatz "via Westfalen".

Damit ist nicht der deutsche Landstrich gemeint, sondern ein Schiff. Das im Dienste der Lufthansa stehende Katapultschiff "Westfalen". Dieses war im Atlantik stationiert und diente zwei Flugbooten vom Typ Dornier Wal als Relaistation zum Auftanken auf ihrem Flug von Natal in Brasilien nach Bathurst im afrikanischen Gambia. Von dort ging es dann weiter über Gran Canaria – Sevilla nach Stuttgart-Böblingen (siehe Bild).



Rückseitig finden wir auch einen (Maschinen) Ankunftsstempel von Stuttgart vom 8.5.1934. Dieser zeigt auch im Werbeklischee die Westfalen und eines der Dornier Wal Flugboote. In Lorch kam der Brief dann einen Tag später am 9.5.1934 an.



Hier noch ein Bild der "Westfalen":



2008 gab es auch eine Markenausgabe der DPAG die u.a. auch den Dornier Wal abbildete:



Weitere Kommentare, Ergänzungen sind jederzeit willkommen! :-)

Gruß,
Peter
 
zockerpeppi Am: 05.03.2013 21:38:29 Gelesen: 776834# 203 @  
Ein Air mail Aufkleber aus Portugal, den ich in dieser Form noch nie gesehen habe.



Das Einschreiben datiert vom 13.2.2013.

schöne Grüße
Lulu
 
saintex Am: 05.03.2013 22:13:44 Gelesen: 776827# 204 @  
Hallo Peter,

ein absolut tolles Thema, das du da angeschnitten hast.

Da will ich mich natürlich auch mit "ein paar" Luftpostbriefen beteiligen. Obwohl, eigentlich hat die am 2.2.1934 eröffnete Luftpostlinie der Lufthansa von Stuttgart nach Südamerika einen eigenen Thread verdient.

Von mir als erstes ein Erstflugbrief befördert auf der Linie Stuttgart-"Westfalen"-Natal-Rio de Janeiro. Abgestempelt am 1.2.1934 in Schönau (Katzbach) und befördert auf dem Erstflug ab Stuttgart am 2.2.1934 nach Südamerika, mit Ankunftstempel Rio de Janeiro vom 8.2.1934.



Die mit dem Südamerikadienst der Lufthansa beförderten Luftpostbriefe erhielten einen roten Luftpostbestätigungsstempel, hier links neben den Freimarken abgedruckt.

Und dann noch ein Foto, das das Flugzeugmutterschiff "Westfalen" aus der Luft zeigt.



Abschliessend noch zeitgenössisches Prospektmaterial und spezielle Luftpostaufkleber für den Luftpostdienst der Lufthansa nach Südamerika.



saintex

P.S.

Der oben gezeigte Luftpostbrief war übrigens der erste Luftpostbrief, den ich als Schüler Anfang der 1970er Jahre auf einer Auktion gekauft habe.
 
saintex Am: 05.03.2013 23:25:31 Gelesen: 776814# 205 @  
Hier ein Flugpostbrief aus einem tragischen Flugzeugabsturz im Juli 1955.

Die Linienmaschine der israelischen Fluggesellschaft El Al Super Constellation L-149 startete auf dem Londoner Flughafen Heathrow am 26.7.1955 mit 51 Passagieren und 7 Besatzungsmitgliedern an Bord. Nach einem Zwischenstopp in Wien am 27.7.1955 startete die Linienmaschine weiter nach Israel. Dort kam sie jedoch nie an.



Die Linienmaschine der El Al geriet am 27.7.1955 über Bulgarien in fremdes Hoheitsgebiet und wurde von bulgarischen Kampffliegern abgeschossen. Es gab keine Überlebenden. Die Post erhielt einen entsprechenden Bestätigungsstempel und wurde weiterbefördert.

saintex
 
filunski Am: 06.03.2013 12:39:30 Gelesen: 776747# 206 @  
@ zockerpeppi [#203]

Hallo Lulu,

sehr schöner Air Mail Aufkleber! :-) Habe ich auch noch nicht zu Gesicht bekommen. Kannst Du vielleicht den ganzen Beleg dazu zeigen?

Schöne Grüsse,
Peter
 
filunski Am: 06.03.2013 12:45:59 Gelesen: 776744# 207 @  
@ saintex [#204]

Hallo Wolfgang,

sehr schöner Beleg und auch ein tolles Foto der "Westfalen"! :-)

Auf dem Foto sehr schön zu sehen die verschiedenen technischen Aufbauten der Westfalen um die "Wale" zu versorgen. Hinter dem Schiff im Wasser sieht man eine große "Matte" auf die das Wasserflugzeug nach der Wasserlandung aufschwamm um dann von dort mit dem großen Heckkran der Westfalen an Bord gehievt zu werden. Des weiteren sieht man das Katapult, auf dem Bild schon mit einem "Wal" besetzt, welches das Flugzeug wieder in die Luft katapultierte.

Wer mehr zu diesen und noch weiteren Atlantikflügen jener Zeit nachlesen möchte, dem empfehle ich das Buch "Flugboote über dem Atlantik" von Jürgen Rosenstock.

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 06.03.2013 12:50:22 Gelesen: 776743# 208 @  
@ saintex [#205]

Hallo Wolfgang,

ich bin ja verblüfft, was Du immer wieder hervor zauberst! :-)

Das ist ja schon nicht mehr nur "Crash-Mail" sondern ein ganz besonderes Zeugnis eines tragischen Unglücks aus der Zeit des kalten Kriegs.

Sehr erstaunlich auch, dass von diesem durch den Abschuss herbei geführten Flugzeugabsturz überhaupt noch ein heiles Poststück übrig blieb und dann sogar noch seinen Weg nach Israel fand!

Beste Grüße,
Peter
 
zockerpeppi Am: 09.03.2013 00:19:54 Gelesen: 776420# 209 @  
@ filunski [#206]

Jo.



Lulu
 
saintex Am: 09.03.2013 00:24:04 Gelesen: 776419# 210 @  
filunski [#202]

Hallo Peter,

hier noch ein Luftpostbrief aus meiner LH-Südamerika-Sammlung, der auf den ersten Blick etwas unscheinbar erscheint.



Aufgegeben in Rio de Janeiro am 24.12.1936 und nach Wien adressiert kam der Luftpostbrief dort ausweislich der rückseitigen Ankunftsstempel am 31.12.1936 an.

Allerdings wäre der Luftpostbrief "um ein Haar" im Südatlantik "baden gegangen". Das Lufthansa-Flugboot Do Wal D-ALOX "Passat" musste am 26.12.1936 aufgrund Motorschadens im Südatlantik auf der Position 11 36 N, 20 02 W notwassern. Dort wurde das Flugboot am 27.12.1936 vom Flugzeugmutterschiff "Ostmark" geborgen und konnte nach Reperatur seinen Flug fortsetzen[1]. Hier nochmal ein Originalphoto des Flugzeugmutterschiffes Westfalen aus der Seitenansicht



und ein Prospekt der Syndicato Condor Ltda., des Kooperationspartners der Lufthansa auf der Südatlantikstrecke mit Angaben von Flugzeiten und Beförderungstarifen.



Literatur

[1] James W. Graue/John Duggan, Deutsche Lufthansa South Atlantic Airmail Service 1934-1939, Ickenham/UK 2000; Rudolph Philipp, "Von Stuttgart nach Rio de Janeiro" Aufstellung der Flugdaten 1933-1939, Kornwestheim 2010

MfG

saintex
 
zockerpeppi Am: 09.03.2013 11:34:37 Gelesen: 776376# 211 @  
Was ihr so alles drauf habt! Ich kann leider nur zeigen. Hier ein Brief aus Marokko nach Luxemburg. Der par Avion Stempel ganz in rot:



Lulu
 
filunski Am: 09.03.2013 20:47:39 Gelesen: 776340# 212 @  
@ saintex [#210]

Hallo Wolfgang,

wieder ein super Beleg und historischer Hintergrund dazu! :-) Wer mehr Informationen, vor allem auch Bilder zu diesen Katapultschiffen sehen möchte, auch ein Foto der "Ostmark", wird hier fündig: http://www.luftarchiv.de/index.htm?/gerat/kata.htm

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 09.03.2013 20:50:15 Gelesen: 776337# 213 @  
@ zockerpeppi [#211]

"Ich kann leider nur zeigen"

Hallo Lulu,

Du zeigst aber immer sehr schöne und interessante Belege. :-) So auch dieser mit dem noch nicht gesehenen "PAR AVION" Stempel. Danke für's zeigen.

Beste Grüße,
Peter
 
zockerpeppi Am: 11.03.2013 20:44:00 Gelesen: 776160# 214 @  
@ filunski [#213] und [#206]

Den Portugiesen kann ich dir bei Interesse zuschicken, eine Mail mit Anschrift genügt. Für den roten müsste ich einen angemessenen anderen Villeroy Beleg finden.

Hier nun nochmal Marokko nach Luxemburg an die BNP. Abgestempelt am 29.1.1982. Diesmal ein blauer Aufkleber par avion. Ich habe gleich mehrere dieser Briefe aber nur dieser eine hat auf der Rückseite einen PARIS AVIATION ETRANGER Stempel




bis bald
Lulu
 
filunski Am: 11.03.2013 22:25:02 Gelesen: 776135# 215 @  
@ zockerpeppi [#214]

Guten Abend Lulu,

der ist auch sehr schön, schon wegen der in heutiger Zeit so selten gewordenen Ankunfts-/Durchgangsstempel. :-) Die hat dieser Brief auch nur, weil er per Express verschickt wurde.

Danke für dein Angebot :-), werde mich melden und mal sehen, ob ich was für Dich finde.

Schöne Grüße,
Peter
 
Marcel Am: 26.03.2013 20:47:31 Gelesen: 775189# 216 @  
Heute mal ein Brief aus Ikuno in Osaka (Japan) vom 21.04.1979 nach Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt. Ikuno (-ku) ist ein Stadtbezirk von Osaka. Die Stadt Gräfenhainichen liegt im Landkreis Wittenberg.



Zwei weitere Belege kommen aus Kochi - einer Hafenstadt auf der Insel Schikoku in Japan - einmal vom 14.12.1980 und einmal vom 02.07.1983.

Hier ist jeweils im roten Stempel die japanischen Zeitrechnung: Gengô (Nengô)-System, daß sich nach bestimmten Ereignissen untergliedert und in Ären eingeteilt ist. Der Ursprung dieser Zeitrechnung stammt aus China.

Für die 2 Belege bedeutet dies, daß sie sich in der Zeit des Showa - "erleuchteter Friede" (Kaiser Hirohito) befanden, d.h. für das Jahr 1980 = Showa 55 und 1983 = Showa 58. Die Showa Zeit war zw. 1926 - 1989. Heute haben wir Heisei - "Frieden schaffen" (Kaiser Akihito) - für 2013 wäre das Heisei 25.



Gruß Marcel
 
filunski Am: 27.03.2013 13:51:29 Gelesen: 775144# 217 @  
@ Marcel [#216]

Hallo Marcel,

schön, dass Du dieses Thema wieder belebt hast! :-)

Interessante Belege und noch viel interessanter die Erklärungen zur japanischen Zeitrechnung. Danke für's Zeigen.

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 27.03.2013 14:04:17 Gelesen: 775143# 218 @  
Dann mal gleich weiter mit einem Luftpostbrief aus Südamerika.

Herr Georg Ehrlinger, wohnhaft in Rio de Janeiro, hatte wohl im Juni 1931, ein dringendes Anliegen bei der Zivilkammer des Münchner Landgerichts und gab damals einiges an Geld aus, um diesen Brief eingeschrieben per Luftpost dort hin zu schicken.

Auf die Luftpostbeförderung weist sein handschriftlicher Vermerk hin ("Aeropostal"), sowie die Verwendung der brasilianischen Luftpostmarken und auch der Luftpoststempel von Rio de Janeiro. Ob portogerecht kann ich nicht sagen, vielleicht kann das jemand ergänzen?



Wie so oft, ist hier auch die Rückseite sehr interessant.



Das Aufgabedatum ist leider nicht mehr sehr gut zu erkennen, müsste aber der 10. Juni 1931 gewesen sein. Gut zu erkennen aber das Ankunftsdatum. Am 23.6.1931 wurde der Brief in München mit einem Durchgangsstempel der Rohrpost versehen und ca. eine Stunde später mit dem Ankunftsstempel der Poststelle München 35, Justizpalast.

Beste Grüße,
Peter
 
saintex Am: 27.03.2013 22:45:07 Gelesen: 775104# 219 @  
@ filunski [#218]

Hallo Peter,

zu Deiner Frage, ob der von Dir gezeigte Luftpostbrief aus Brasilien nach Deutschland aus dem Jahr 1931 portogerecht frankiert ist:

Nach meinen Aufzeichnungen und Unterlagen setzte sich das brasilianische Porto für einen Luftpostbrief von Brasilien nach Europa vor dem 1.7.1934 wie in den meisten lateinamerikanischen Staaten auch aus dem Porto für den Auslandsbrief nach Europa (UPU-Auslandsporto) und dem Luftpostzuschlag zusammen.

Im Juni 1931 betrug das brasilianische UPU-Auslandsporto für einen Brief bis 20 Gramm 400 Reis. Der Luftpostzuschlag nach Europa betrug im Juni 1931 2.500 Reis/ 5 Gramm. Das UPU-Auslandsporto war mit normalen Freimarken zu frankieren während der Lp.Zuschlag mit den staatlichen Luftpostmarken zu frankieren war.

Eine Besonderheit galt seit Einführung des Luftpost Einschreibefriefes im Juni 1929 bis 1.7.1934(?) für die Lp.-R-Gebühr. Diese war nämlich bei Luftpostbriefen 2mal zu bezahlen, einmal mit normalen Freimarken und einmal mit den staatlichen Luftpostmarken. Im Juni 1931 betrug die Einschreiben-Gebühr für Auslandsbriefe offensichtlich 600 Reis.

Damit erklärt sich nun auch das Porto auf Deinem Luftpostbrief:

Mit der Freimarke Michel Brasilien Nr. 348 mit einer Nominalen von 1000 Reis wurde das UPU-Auslandsporto in Höhe von 400 Reis und die R-Gebühr von 600 Reis bezahlt. Die Luftpostmarken in Höhe von insgesamt 8.100 Reis stehen für das Luftpostportoorto von 7.500 Reis für einen Lp.Brief von Brasilien nach Europa zwischen 10 und 15 Gramm (3 x 2.500 Reis pro 5 Gramm = 7.500 Reis) und das "zweite Lp.-R-Porto" in Höhe von 600 Reis.

Der guten Ordnung halber weise ich darauf hin, dass die vorstehenden Portoinformationen nicht aus einem Handbuch usw. stammen, sondern von mir aus der im Internet veröffentlichten Sammlung der brasilianischen Gesetze http://www.jusbrasil.com.br/legislacao und zahlreichen bei ebay veröffentlichten brasilianischen Lp.Briefen aus dem Zeitraum 1928 bis 1940 "herausgefiltert" wurden, so dass ich für die vorstehenden Portoinformationen keine nachprüfbare aerophilatelistische Quelle nennen kann.

saintex
 
filunski Am: 28.03.2013 12:37:25 Gelesen: 775067# 220 @  
@ saintex [#219]

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für deine mal wieder ausführlichen und interessanten Ausführungen zur Frankatur. Ehrlich gesagt hatte ich mit meiner Frage nach der Portorichtigkeit schon darauf gehofft, Dich damit "anzulocken". ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
Marcel Am: 28.03.2013 13:35:21 Gelesen: 775059# 221 @  
@ filunski [#217]

Hallo Peter - schön, dass es Dir gefällt.

Da will ich gleich noch einmal ein Beispiel zeigen, in dem die japanische Zeitrechnung Showa 58 zu sehen ist. Dieser Brief lief am 05.08.1983 von Kochi nach Bergwitz - ein Ortsteil der Stadt Kemberg im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt.



Dann zeige ich hier gerne noch 4 weitere Briefe die alle nach Gräfenhainichen liefen, aber unterschiedliche Absender hatten.

- einmal am 21.10.1981 von Neyagawa einer Stadt in der Präfektur Osaka in Japan (östlich von Osaka gelegen)



- einmal am 13.09.1982 von Sakyo einer von elf Stadtbezirken von Kyoto in Japan (nordöstlich von Kyoto gelegen)



- ein weiteres Mal am 21.03.1982 aus Nada einem Stadtbezirk von Kobe (Großstadt in Japan auf der Insel Honshu)



- der letzte für heute am 16.06.1997 auch aus Neyagawa, aber in Senba (Stadtteil von Osaka) aufgegeben

- hier ist rückseitig ein roter Siegelstempel o.ä. zu sehen, was er bedeutet weiss ich nicht



schöne Grüße
Marcel
 
filunski Am: 30.03.2013 17:40:58 Gelesen: 774953# 222 @  
@ Marcel [#221]

Hallo Marcel,

das sind schöne Zeugnisse einer anscheinend regen Kommunikation von Japan in die ehemalige DDR.

Hier nun wieder ein Luftpostbrief aus einer ganz anderen Ecke der Welt.



Einschreiben per Luftpost aus Kapstadt/Südafrika in die USA. Frankiert mit dem kompletten Satz (mit der Inschrift in Afrikaans "Suid-Afrika") der Krönungsausgabe Georgs VI (Mi Nr. 110, 112, 114, 116, 118). Gelaufen als Ersttagsbrief, wahrscheinlich nicht portogerecht, eher philatelistisch inspiriert.

Dazu noch die Rückseite mit den Ankunftsstempeln aus den USA vom 31.5. und 1.6.1937:



Schöne Grüße und ein frohes Osterfest an alle Mitleser,
Peter
 
saintex Am: 31.03.2013 22:15:40 Gelesen: 774874# 223 @  
@ filunski [#222]

Hallo Peter,

ein paar Anmerkungen zu Deinem Luftpost-Ersttagsbrief aus Südafrika vom 12.5.1937:

Befördert wurde der Luftpostbrief auf der Afrika-Linie der britischen Fluggesellschaft Imperial Airways (I.A.) von Johannesburg nach Southampton. Abflug in Johannesburg war am 15.5., Ankunft in Southampton am 22.5.1937 mit Zwischenstopps u.a. in Nairobi, Kisumu (Kenia), Juba (heute: Südsudan), Khartum, Alexandria, Brindisi, Rom und Marseille (Flug Nr. AN 447). [1]

Auf der Strecke kamen drei verschiedene Flugmuster zum Einsatz: (1) von Johannesburg nach Kisumu die Armstrong Whitworth Atalanta G-ABTL Astraea, (2) von Kisumu nach Alexandria die Handley Page H.P. 42 G-AAXF Helena und (3) von Alexandria nach Southampton das Flugboot Short S. 23 G-ADHL Canopus. [2]

Bei diesem Flug gab es allerdings eine Besonderheit. Aufgrund der großen Anzahl der in Südafrika und Südwestafrika aufgelieferten Luftpost-Ersttagsbriefe mit den aus Anlass der Krönung von König Georg VI verausgabten Sondermarken reichte die Ladekapazität der Astraea nicht aus, um die gesamte Post in Johannesburg aufzunehmen. Die Imperial Airways musste daher von der südafrikanischen Fluggesellschaft African Flying Service eine Maschine des Typs De Havilland Dragon Rapide chartern, die die überschüssige Luftpost dem Linienflugzeug bis nach Juba hinterher flog. Von dort aus wurde dann die gesamte Luftpost mit dem Linienflugzeug der I.A. bis nach Southampton weiterbefördert. [3]

Hier die beiden Flugzeugtypen, die Deinen Luftpost-Ersttagsbrief auf der ersten Etappe bis Juba befördert habe können. Links die Armstrong Whitworth Atalanta, dargestellt auf der Michel Ägypten Nr. 186, rechts die De Havilland Dragon Rapide, dargestellt auf der Michel Ostafrikanische Gemeinschaft Nr. 160.



Abschließend noch eine Anmerkung zum Porto auf Deinem Luftpost-Brief. Ich verfüge leider nur über einen zeitgenössischen südafrikanischen Luftpostkatalog mit Portoinformationen aus dem Jahr 1936. [4] Danach betrug das kombinierte Auslands-Lp.-Porto für einen Luftpostbrief der ersten Gewichtsstufe von Südafrika auf der Afrika-Linie der I.A. nach Großbritannien und weiter per Schiffspost in die USA bis Ende 1935 1s.3d. Hinzu kam die Einschreiben-Gebühr in Höhe von 4d. Danach wäre Dein Lp.-Ersttagsbrief um einen Penny unterfrankiert. Ich will aber nicht ausschließen, dass das südafrikanische Lp.-Kombi-Porto in die USA bis Mai 1937 reduziert wurde und Dein Lp.-Ersttagsbrief tatsächlich überfrankiert ist.

Das Besondere an Deinem Brief ist aber sicher die „doppelte“ Luftpostbeförderung auf der Strecke Johannesburg nach Juba wobei leider nicht mehr feststellbar ist, ob Dein Brief auf diesem Streckenabschnitt 1. Klasse mit dem Linienflugzeug Astraea oder nur 2. Klasse mit der Chartermaschine geflogen ist.

Quellen

[1] Peter Wingent, Movements of Aircrafts on Imperial Airways‘ African Route 1931-1939, Winchester/GB 1991 Seite 118; Edward B. Proud, Intercontinental Airmails, Vol. 3: Africa, Heathfield/GB 2010 Seite 233
[2] Wingent und Proud a.a.O.
[3] Wingent a.a.O. Seite 118
[4] L.A. Wyndham, The Airposts of South Africa, Kapstadt 1936 Seite 105-106

MfG

saintex
 
Pepe Am: 31.03.2013 23:06:06 Gelesen: 774867# 224 @  
@ filunski [#222]

Hallo Peter,

ich wandere jetzt mal mit diesen Beleg von den 'Flugzeugen' wieder hierher. Über die Flugzeuge wurde ja schon ausführlich berichtet. Und diesen Beleg hier kennst Du zumindest zu zwei drittel.

Da fällt beim Ankuftstempel die lange Zeitspanne auf. Die Erklärung wird bei Sicht des letzten Teils vielleicht einfacher.



Australien Neuseeland dreifach Faltkarte Flugpost.

Bin auf Deinen Kommentar gespannt und wünsche noch schöne Ostern.

Pepe
 
filunski Am: 01.04.2013 12:06:14 Gelesen: 774825# 225 @  
@ Pepe [#224]

Hallo Pepe,

ja, diesen Beleg kenne ich, bei Deinem sind aber die Stempel deutlicher.

Befördert wurden diese Belege mit der TEAL (= Tasman Empire Airways Limited), dem Vorläufer der heutigen Air New Zealand. Nelson Eustis schreibt dazu nur, dass der Hinflug (Sydney - Christchurch) am 11.9. erfolgte und der Rückflug (Neuseeland - Australien) dann erst später, eben am 14.10. Der Rückflug von Neuseeland erfolgte vom Militärflugplatz Woodbourne, 8 km westlich der Stadt Blenheim an der Nordostspitze der Südinsel.

Mehr Details auch hier:

http://en.wikipedia.org/wiki/TEAL
http://www.airforce.mil.nz/about-us/hq-and-bases/woodbourne.htm

Schönen Gruß,
Peter

Quelle: Nelson Eustis, Australian Air Mail catalogue, 1990
 
filunski Am: 01.04.2013 16:50:29 Gelesen: 774804# 226 @  
@ saintex [#223]

Hallo Wolfgang,

herzlichen Dank für Deine Ausführungen zur Flugstecke und zum Porto! Dann will ich nur noch ein Bild des fehlenden Flugbootes, der Short S.23 nachliefern.

Hier auf einer Marke von Rhodesien (Mi Nr. 43):



Schöne Grüße,
Peter
 
Sachsendreier53 Am: 02.04.2013 09:35:46 Gelesen: 774760# 227 @  
DDR Flugpostkarte mit Sonderstempel aus 7010 Leipzig 1 vom 11.5.1984.



mit Sammlergruß,
Claus
 
filunski Am: 02.04.2013 18:38:42 Gelesen: 774707# 228 @  
Hier mal ein Luftpostbrief der noch viele Rätsel birgt.

Zunächst die Vorderseite:



Meine Arabischkenntnisse sind leider gleich Null. Somit kann ich nur die beiden Luftpostvermerke, einer davon als Stempel auch in arabischer Schrift, entziffern.

Und natürlich das Flugzeug, eine "Super Connie" (Lockheed Super Constellation), zu jener Zeit bei vielen Fluglinien im Einsatz.

Aber wann war den "jene Zeit" überhaupt?

Dazu verrät die Rückseite ein wenig (um 180 Grad gedreht um die Stempel besser lesen zu können):



Die Zeit war das Jahr 1959 (Mai/Juni), abgeschickt aus Saudi Arabien. Darauf weist einmal die verwendete Luftpostmarke hin (Mi Nr. 31) und der schwarze Kreisstempel "MECQUE", das ist Mekka. Dann noch ein violetter Kreisstempel, der Ort könnte "BIZAN" heißen, diesen habe ich aber nirgendwo gefunden? :-(

Anscheinend lief der Brief aber über Aden, im heutigen Jemen, damals noch britische Kronkolonie und mit einem großen Flugplatz ausgestattet (Maschinenstempel, Doppelabschlag vom 1.6.1959).

Wer noch mehr aus diesem Brief herauslesen kann ist herzlich willkommen. :-)

Beste Grüße,
Peter
 
zockerpeppi Am: 02.04.2013 20:14:31 Gelesen: 774677# 229 @  
E gudden Owend

Folgenden Brief habe ich vor einiger Zeit gescannt und wollte mich schlau machen bevor ich ihn hier im Forum einstelle. Gegoogelt habe ich. 3x mal dürft ihr raten wo ich gelandet bin.

Damit die Scans nicht umsonst waren:

Einschreiben par Avion aus Griechenland vom 27.12.31 nach Paris an die Zeitung l'Illustration in der rue St George nr 13 (dort hat bis 1855 mein Lieblingsbankier gewohnt). Marken und Stempel auf der Rückseite

Paris Gare du Nord Aviation - Paris IX Distribution vom 2.1.32



schöne Grüße
Lulu
 
Pepe Am: 02.04.2013 21:25:45 Gelesen: 774666# 230 @  
@ filunski [#225]

Um dieses Flugereignis nicht später wieder von vorn zu beginnen, hänge ich noch 2 Belege an. Deine Linktipps sind ja sehr hilfreich. Vielen Dank auch dafür.



Australien 30 jähriges Erstflugjubiläum, First Trans Tasman Flight, FDC 1958 08 27, Mi Nr: 284



Australien "30th First Tasman Flight" Sonderflugbeleg - AUS NZ - 1958 09 10, Mi Nr: 284

Nette Grüße
Pepe
 
saintex Am: 05.04.2013 17:26:47 Gelesen: 774476# 231 @  
@ zockerpeppi [#229]

Hallo Lulu,

einige Anmerkungen zu Deinem griechischen Luftpostbrief aus dem Dezember 1931, adressiert an die Redaktion der französischen Wochenzeitung L’Illustration in Paris.

Der Brief wurde am 27.12.1931 in Athen als Luftpost-Einschreibe-Brief aufgegeben. Die rückseitig angebrachte Frankatur von 13 Drachmen ist zeitgemäß mit dem speziellen Athener Tagesstempel für ausgehende Lp.-Einschreibesendungen entwertet[1].

Vorderseitig ist auf dem Umschlag der amtliche Lp.-Leitstempel in französischer Sprache „PAR AVION/JUSQU’A……“ (dt.: MIT LUFTPOST/BIS…….) angebracht [2]. Allerdings fehlt an der im Stempel freigelassenen Stelle die handschriftliche Ergänzung, an welchem Zielort die Luftpostbeförderung enden soll.

Rückseitig trägt der Brief den Ankunftstempel des Pariser Nordbahnhofes Paris- Gare du Nord-Avion 2.1.32 7* (vgl.[#168]) sowie des Zentralpostamtes des IX. Arrondissements, in dem die L‘Illustration ihren Sitz hatte. Der Lp.-Ankunftstempel des Pariser Nordbahnhofes deutet darauf hin, dass die Luftpostbeförderung Deines Briefes an einem anderen Ort (innerhalb oder außerhalb Frankreichs) endete und der Brief von dort nach Paris per Bahnpost befördert wurde.

In dem von der griechischen Postverwaltung Ende Dezember 1931 herausgegebenen Luftpostführer werden für griechische Luftpost nach Frankreich drei Beförderungsmöglichkeiten genannt [3]:

Air Orient (AO)

Griechische Luftpost nach Frankreich konnte zunächst mit der französischen AO auf der Asien-Linie der AO von Saigon in Französisch Indochina über Indien, Irak, Libanon und Athen nach Marseille befördert werden. Von dort wurde die griechische Luftpost dann mit der Bahnpost nach Paris befördert.



Compagnie de Navigation Internationale Aérienne (CIDNA)

Als weitere Möglichkeit nennt der griechische Luftpostführer vom Dezember 1931 die Beförderung durch die CIDNA, die von Straßburg in Richtung des Balkans und v.v. operierte. Dabei wurde die griechische Luftpost im Dezember 1931 zunächst mit der Bahn nach Belgrad in Jugoslawien transportiert und von dort mit dem Flugzeug auf dem Streckennetz der CIDNA weiter nach Frankreich befördert.

Hier ein Flugplan der CIDNA aus dem Mai 1932, in dem weitere Details der Streckenführung der CIDNA sowie die Abflug- und Ankunftszeiten angegeben sind.



Imperial Airways (I.A.)

Schließlich bestand eine Beförderungsmöglichkeit auf der Indien- und der Afrika-Linie der I.A., die beide auf dem Weg nach London in Athen eine Zwischenlandung machten. Allerdings wurde die mit der I.A. beförderte griechische Luftpost auf dem Luftweg nur bis Brindisi in Italien befördert. Da Italien der I.A. im Dezember 1931 keine Überflugrechte eingeräumt hatte, mußten Post und Passagiere ab Brindisi mit der Bahn bis Paris befördert werden. Dein Luftpostbrief könnte daher auch diesen Weg genommen haben.



Die vorstehende Karte stammt aus dem in Fn. 2 zitierten Katalog von A. Karamitsos.

Mit 13 Drachmen ist der Lp.-Brief bei einem Gewicht zwischen 10 und 20 Gramm portogerecht frankiert. Das Porto setzt sich wie folgt zusammen [4]: Auslandsbrief bis 20 Gramm 4 Drachmen, R-Gebühr Ausland 4 Drachmen und Lp.-Zuschlag je 10 Gramm 2.50 Drachmen. Der Lp.-Zuschlag war dabei für alle drei Beförderungsmöglichkeiten gleich.

Quellen

[1]M.A.Goddard, The Airposts of Greece 1912-1991, Athen 1986 Seite 43-45 (Stempeltyp P12)
[2]A.Karamitsos, HELLAS/2012 Stamp Catalogue and Postal History, Vol. IV: Air Mail - First and special flights, Thessaloniki 2011 Seite 150 (Stempeltyp AC15a); Goddard a.a.O.Seite 49-53 (Stempeltyp C12a). Karamitsos gibt die Verwendungsdauer dieses Stempeltyps vom 29.12.1929 bis 1.3.1939 an.
[3]Teilweise abgedruckt in deutscher Übersetzung bei Petros Tiberius, Griechenland – Postgeschichte 1821-2001, Band II: Anhänge-Dokumentation-Bibliographie, Frankfurt a.M.(Selbstverlag) 2002 Seite 128-132
[4]Tiberius a.a.O. Band III Gebührentabellen Seite 117,127 und 184

Mit freundlichen Grüßen
saintex
 
saintex Am: 05.04.2013 23:10:17 Gelesen: 774432# 232 @  
Heute mal wieder ein kleines Schmankerl für die hier im Forum so zahlreich vertretenen Freunde der Aerophilatelie aus „Down Under“.

Wichtige Kommunikationsadern, die das weltweite Britische Empire vor dem 2. Weltkrieg verbanden, waren die von der britischen Fluggesellschaft Imperial Airways (I.A.) eingerichteten Fluglinien nach Südafrika und Australien. Den Streckenverlauf dieser beiden Arterien zeigt die nachfolgende Weltkarte.



Der hier im Thread bereits mehrfach erwähnte australische Luftfahrtpionier, Sir Charles Kingsford-Smith war es, der für den Fall eines bewaffneten Konfliktes mit Japan die wichtige über Java (damals Niederländisch-Indien) und Singapur verlaufende Kommunikationsader bedroht sah und daher die Erforschung einer alternativen Flugverbindung von Australien über den Indischen Ozean ins britische Mutterland anregte. Nach den Vorstellungen von Kingsford-Smith sollte die Streckenführung der Alternativroute von Port Hedland an der Nordwest-Küste Australiens nach Mombasa in Ostafrika mit Zwischstopps auf den Cocos Inseln, Diego Garcia (Chagos-Archipel) und den Seychellen verlaufen. In Mombasa bestand dann Anschluss an die Afrika-Linie der I.A.



Die Australische Regierung verfolgte die Pläne von Kingsford-Smith für eine Alternativroute von Australien nach Großbritannien über den Indischen Ozean jedoch erst im Sommer 1939 nach dessen Tod als die Zeichen in Europa auf Krieg standen. Da die Australische Regierung über kein geeignetes Flugboot für den Erkundungsflug über den Indischen Ozean verfügte, charterte sie das Flugboot Consolidated 28 PBY Catalina mit dem Taufnahmen GUBA [1], Kennung NC777 des us-amerikanischen Multimillionärs Richard Archbold, der soeben mit der GUBA eine naturwissenschaftliche Expedition in Neu-Guinea durchgeführt hatte.

Das nachfolgende Foto zeigt die GUBA und ihren Eigner Richard Archbold.



Die GUBA startete zu ihrem Erkundungsflug über den Indischen Ozean in Port Hedland am 4.6.1939. Nach Zwischenstopps in Batavia (5.6.), den Cocos Inseln (7.6.), Diego Garcia (13.6.) und den Seychellen (16.6) kam die GUBA am 21.6.1939 in Mombasa/Kenia an[2].

Die australische Postverwaltung hatte für diesen Erkundungsflug eine offizielle Lp.-Ableitung und sogar die Ausgabe einer 5 Shilling Lp.-Sondermarke geplant[3].

Hierzu kam es jedoch nicht. Angeblich deshalb, weil die kenianische Postverwaltung einer offiziellen Luftpostbeförderung auf dem Erkundungsflug nicht zugestimmt hatte[4]. Trotzdem wurden inoffiziell Luftpostbriefe mitgeführt, die während der Zwischenstopps auf den Cocos Inseln und den Seychellen abgestempelt wurden. Hier ein solcher inoffizieller, auf dem Erkundungsflug über den Indischen Ozean transportierter Luftpostbrief[5].



Von Mombasa aus flog die GUBA über Kisumu am Victoria See, Coquilhatville (damals: Belgisch Kongo), Dakar und St. Thomas/Virgin Islands nach New York, wo sie am 4.7.1939 eintraf[6]. Auch auf dem weiteren Rückflug in die USA wurden die Zwischenstopps der GUBA teilweise philatelistisch dokumentiert.

Quellen/Anmerkungen

[1]Der Taufname GUBA bezeichnet in der Sprache der Ureinwohner Neu-Guineas einen plötzlich auftretenden Sturm.
[2]Nelson Eustis, The Australian Air Mail Catalogue, 5.Aufl. Adelaide 1990 Seite 124; W. Colley, The Airmails of East Africa, 2. Aufl. o.O. 2009 Seite 55
[3]Nelson Eustis a.a.O.
[4]W. Colley a.a.O.
[5]Nelson Eustis a. a.O. Nr. 866
[6]John Wilson, The GUBA story. A tribute to an elderly lady.,o.O 1990 Seite 2

saintex
 
zockerpeppi Am: 06.04.2013 17:03:26 Gelesen: 774369# 233 @  
@ saintex [#231]

Vielen Dank für diese ausführlichen Informationen

schöne Grüße
Lulu
 
Marcel Am: 07.04.2013 17:39:34 Gelesen: 774262# 234 @  
Hallo,

habe durch Zufall einen Stempel im Netz entdeckt vom 30.07.1992 der Taufe des Lufthansa Airbus A320-211 D-AIQD " Jena". Kann mir jemand einen gelaufenen Beleg zeigen?



Und damit ich hier nicht ohne Bild verschwinde - ganz aktuell eine am Ostersamstag angekommene Karte aus Gifu in Japan.



schöne Grüße
Marcel
 
zockerpeppi Am: 11.04.2013 21:20:41 Gelesen: 773989# 235 @  
Melde mich auch wieder einmal und zwar diesmal mit einem Einschreiben vom 24MAY73 aus Spanien nach Düdelingen, aus dem Fundus des Vereins. Ankunft in Luxemburg am 28.5.

AVION CERTIFICADO SUC.-2 SANTANDER



schöne Grüße
Lulu
 
saintex Am: 17.04.2013 00:14:47 Gelesen: 773586# 236 @  
Eine Werbekarte für den kombinierten Luftpostdienst von Lufthansa und Air France nach Südamerika im Jahre 1936.



saintex
 
saintex Am: 17.04.2013 00:36:00 Gelesen: 773580# 237 @  
Eine Maximumkarte mit einer Sondermarke zu Ehren von Jean Mermoz, dem französischen Charles Lindberg, abgestempelt mit einem Sonderstempel vom 14.10.1943.



saintex
 
rostigeschiene (RIP) Am: 17.04.2013 08:25:56 Gelesen: 773543# 238 @  
@ saintex [#236] und [#237]

Ich sehe bei den von Dir eingestellten Bildern keine Air Mail / Luftpost - Aufkleber, Labels, Eindrucke, Vermerke.

Viele Grüße
Werner
 
filunski Am: 17.04.2013 10:15:24 Gelesen: 773524# 239 @  
@ saintex [#236]
@ saintex [#237]

Hallo Wolfgang,

zwei sehr schöne und interessante Belege zum Thema, insbesondere die Karte mit Jean Mermoz, auch gleich mit der passenden Marke. Danke für's zeigen. :-)

@ rostigeschiene [#238]

"Ich sehe bei den von Dir eingestellten Bildern keine Air Mail / Luftpost - Aufkleber, Labels, Eindrucke, Vermerke."

Als Initiator dieses Themas nehme ich dazu mal Stellung. Abgesehen von den sehr interessanten Belegen und den genauso interessanten Hintergründen zur Luftpost welche uns saintex hier immer wieder liefert und damit dieses Thema unendlich bereichert, betrachte ich durchaus den ganzen Beleg, wie z.B. die Werbekarte [#236], als ganz besonders für das Thema geeignet. Ein weiterer "Vermerk" kann auch durchaus ein Stempel sein, wie z.B. bei der "Mermoz Karte". Also zeigt hier ruhig alles was zur Luftpost passt, egal was im Einzelnen da für Aufkleber, Labels oder Vermerke (eine im Übrigen durchaus nicht vollständige Aufzählung :-)) zu sehen sein mögen.

Auch wenn sich der Eine oder Andere dazu berufen fühlt über die Hintergründe zu einem bestimmten Beleg zu berichten oder sogar darüber eine Diskussion zu beginnen (mag diese auch etwas vom Thema wegführen), ist dies hier nicht nur willkommen, sondern auch erwünscht.

Beste Grüße,
Peter
 
rostigeschiene (RIP) Am: 17.04.2013 16:40:57 Gelesen: 773484# 240 @  
@ filunski [#239]
@ saintex [#237]

Keinesfalls wollte ich mit meiner Äußerung jemandem auf die Füße treten. Entschuldigt bitte, wenn meine Einlassung falsch rüber gekommen ist.

Werner
 
filunski Am: 17.04.2013 19:37:02 Gelesen: 773455# 241 @  
@ rostigeschiene [#240]

Hallo Werner,

überhaupt kein Problem, zumindest für mich. :-) Ich finde es gut, wenn Punkte welche jemandem auffallen, auch offen angesprochen werden.

Schöne Grüße,
Peter
 
zockerpeppi Am: 17.04.2013 22:31:42 Gelesen: 773419# 242 @  
Habe ich so einiges in Bezug auf Flugpost in einem Karton im Keller entdeckt. Wohl alles Sonderflüge.

Hier ein Flugpostbeleg ab Luxemburg nach Südafrika über Amsterdam mit dem KLM Dingaansflug Amsterdam- Pretoria vom 14.12.1949. Der Flug erfolgte (wenn ich richtig gegoogelt habe) mit der DC-6 PH-TPJ “Koningin Juliana”. Zwei Stempel in Bezug auf die Einweihung des Voortreekerdenkmal am 16.12.1949.



Links :

http://www.luchtpost.nu/node/14
http://de.wikipedia.org/wiki/Voortrekkerdenkmal

auf bald
Lulu
 
saintex Am: 17.04.2013 22:54:21 Gelesen: 773411# 243 @  
Hier ein Lp.-R-Bedarfsbrief von Bern nach Las Palmas/Kanarische Inseln an einen Passagier an Bord des Postdampfers Usambara der Woermann Linie, aufgegeben in Bern am 13.4.1938 19 Uhr und befördert mit dem 170.TO-Flug der Lufthansa ab Frankfurt a.M. am Donnerstag, den 14.4.1938 4.43 Uhr. Die schweizerische Luftpost wurde dem deutschen TO-Flug mit der Nacht-Luftpost Basel-Frankfurt a.M. zugeführt, wo sie planmäßig gegen Mitternacht eintraf. Entsprechend trägt der R-Lp.-Brief rückseitig den Ankunftstempel des Flug- und Luftschiffhafens Rhein-Main vom 14.4.1938 1 Uhr.



Der Lp.-Brief, der bereits am 15.4.1938 in Las Palmas eintraf, durchlief in Las Palmas die spanische Militär-Zensur (Spanischer Bürgerkrieg), was durch den violetten Zensurstempel links neben der 50 Rappen Flugpostmarke („Censura Militar/LasPalmas“) und den violetten Zensurstreifen oben kenntlich gemacht ist.



Anschließend erhielt der Brief den Ankunftstempel von Las Palmas vom 15.4.1938. Vorderseitig trägt der Lp.-Brief den deutschen Flugbestätigungsstempel „Deutsche Luftpost Europa-Südamerika“ in rotvioletter Farbe



sowie die zeitgenössischen schweizerischen LP.-und R-Zettel (@ rostigeschiene: Werner, jetzt zufrieden ?;)).

Der Lp.-Brief ist mit einem Gewicht von 23 Gramm (vgl. handschriftlicher Gewichtsvermerk oben links) mit 1,80 SFr. portogerecht frankiert: Auslandsbrief bis 40 Gramm 50 Rappen, R-Gebühr Ausland 30 Rappen, Lp.-Zuschlag je 5 Gramm 20 Rappen.

Ich finde es immer wieder faszinierend wie schnell in den 1930er Jahren die Flugpostverbindungen über Ländergrenzen und Kontinente hinweg funktionierten. Und das mit dem damals verfügbaren Flugmaterial. Mich würde einmal interessieren wie lange heute ein Luftpostbrief von Bern nach Las Palmas braucht, bei einem Porto von umgerechnet 1,80 SFr.

Quellen

James W. Graue/John Duggan, Deutsche Lufthansa South Atlantic Airmail Service 1934-1939, Ickenham/GB 2000;
Rudolph Philipp, "Von Stuttgart-Böblingen nach Rio de Janeiro/Brasilien" Aufstellung der Flugdaten 1933-1939, Kornwestheim 2010;
Günter Hambach, Geschichte des Bahnpostamtes 19 Frankfurt (M.), Bonn o.J. (ca. 1980);
Schweizerisches Luftpost-Handbuch, Hinwil/CH 1984;
Roland F. Kohl, Die Schweizerischen Flugpost-Zuschlagstaxen ab 1919, Zürich 1997

MfG

saintex
 
Sachsendreier53 Am: 19.04.2013 10:53:05 Gelesen: 773277# 244 @  
DDR - Luftpostkarte vom 10.8.1990 Hamburg-Dresden



mit Sammlergruß,
Claus
 
zockerpeppi Am: 19.04.2013 18:19:42 Gelesen: 773215# 245 @  
DDR etwas älter und ab Luxemburg: 12.6.57

Erstflug der Lufthansa Berlin-Barth (Rostock-Stralsund) so der Vermerk auf dem Umschlag. Kenntnisse auf dem Gebiet habe ich keine.



schönen Abend noch
Lulu
 
Marcel Am: 19.04.2013 20:05:32 Gelesen: 773191# 246 @  
Ich zeige Euch heute einen Werbestempel der Luftpost nach Südamerika aus Bautzen 1937 mit dem Hinweis der Beförderung von 3 bis 4 Tagen. Ich finde den Stempel wohl gelungen in seiner Art der Gestaltung.



Und weil es mir Spaß macht hier nochmal ein japanischer Brief gelaufen am 17.07.1982 von Neyagawa - einer Stadt in der Präfektur Osaka in Japan (östlich von Osaka gelegen) nach Bergwitz - ein Ortsteil der Stadt Kemberg im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt.



schöne Grüße
Marcel
 
Marcel Am: 23.04.2013 12:35:15 Gelesen: 772851# 247 @  
Eine Postkarte gelaufen wahrscheinlich 1962 aus dem Kaukasus mit dem Motiv Elbrus nach Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) mit einem Stempel "Par avion" und dem Hinweis "AirMail" und "Luftpost".

Der Elbrus ist mit 5642 m Höhe der höchste Berg des Kaukasus und Russlands.
Mehr Informationen hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Elbrus

Der russische Stempel heißt übersetzt einfach nur "International".



schöne Grüße
Marcel
 
saintex Am: 28.04.2013 23:26:39 Gelesen: 772395# 248 @  
Luftpost-R-Brief, aufgegeben in Mbale/Uganda am 11.12.1934, adressiert nach Nienburg (Weser). Befördert mit der britischen Fluggesellschaft Imperial Airways von Kampala/Uganda am 15.12.1934 nach Brindisi/Italien (Ankunft 18.12.1934). Dort entkartet und mit Bahnpost nach Deutschland weiterbefördert.

Rückseitig entsprechender italienischer Bahnpoststempel Amb. Lecce-Brindisi-Pescara 59 18.12.34.XIII.und Ankunftstempel von Nienburg vom 20.12.1934.



Der Brief ist mit 1 Sh/5 cents portogerecht frankiert: 75 cents Luftpost-Brief bis ½ oz. (ca. 14 Gramm) nach Deutschland mit Lp.-Beförderung bis Brindisi plus R-Gebühr von 30 cents.

Quellen

Peter Wingent, Movements of Aircraft on Imperial Airways African Route 1931-1939, Winchester/GB 1991
W. Colley, The Airmails of East Africa to 1952, 2.Aufl. o.O.2009
Edward B. Proud, Intercontinental Airmails, Vol. 3: Africa, Heathfield/GB 2010

saintex
 
Wellensittich Am: 01.05.2013 12:17:30 Gelesen: 772124# 249 @  


Aus dem Album von der Großmutter - Land unbekannt - da die meisten Marken in dem Album aus den 60er Jahren sind (+/- 10 Jahre) wird es wohl aus jener Zeit stammen. Die linke obere Ecke ist abgerissen und darunter klebt als Lückenfüller ein Fragment des selben Aufklebers.



Den Umschlag hat mir ein Briefmarkenhändler als Gratisbeigabe in den Umschlag gelegt. Ist nicht mein Sammelgebiet - jemand Interesse?
 
jmh67 Am: 02.05.2013 08:09:15 Gelesen: 771984# 250 @  
@ T-M 123 [#53]

Ende 1993 hatte ich (seinerzeit in Frankreich) mal eine Sendung aus Deutschland mit drei "Land / Economy"-Aufklebern naßklebend und von der Rolle, Design wie die damaligen Luftpostklebezettel) erhalten. Allerdings habe ich den Karton bzw. Deckel nicht aufgehoben, weil zu viel Kunststoff-Klebeband daran war.

Apropos: Wo bekommt man eigentlich noch naßklebende Luftpost-Aufkleber? In Deutschland und im Grossbritannien gibt es ja anscheinend nur noch selbstklebende?

Jan-Martin
 
filunski Am: 02.05.2013 11:48:35 Gelesen: 771961# 251 @  
Liebe Luftpostfreunde,

nach längerer Zeit auch mal wieder ein Beitrag von mir.

Luftpostbrief aus El Salvador, der Hauptstadt San Salvador nach Wien vom 5.12.1931:



Nicht zu übersehen der Hinweis auf die Luftpostbeförderung in großen roten Lettern "CORREO AEREO".

Über dem Luftposttagesstempel hier auch ein schöner Entwerter über den Marken.

Zu der Flugroute kann ich leider keine Angaben machen, vielleicht findet sich dazu noch jemand? ;-)

Schöne Grüße,
Peter
 
Sachsendreier53 Am: 03.05.2013 08:18:32 Gelesen: 771844# 252 @  
Luftpostbrief aus Israel (Jerusalem) vom 27.10.1998



mit Sammlergruß,
Claus
 
filunski Am: 10.05.2013 17:02:23 Gelesen: 771208# 253 @  
@ Marcel [#246] & alle Luftpostfreunde,

Werbestempel der Luftpost nach Südamerika aus Bautzen 1937 mit dem Hinweis der Beförderung von 3 bis 4 Tagen ...

Zu jener Zeit und auch schon vorher waren bei der damals erst entstehenden interkontinentalen Luftpost Laufzeiten von weniger als einer Woche durchaus machbar.

Viel schneller geht es heute oftmals auch nicht, das schnellste was ich bisher selbst erlebt hatte war eine Laufzeit von drei Tagen für einen Brief von Deutschland nach Kanada.

Ein Rekord ganz anderer Art flatterte mir erst gestern ins Haus. Eine Postkarte aus Neuseeland, hier zu sehen:



Abgeschickt mit einem auch in Neuseeland tätigen Privatpostanbieter, der Universal Mail.

Wo liegt nun der Rekord? Wieder in der Laufzeit, allerdings ein Negativrekord. Aus dem Stempel, die Universal Mail benutzt hier nur einen ganz einfachen Wellen-Entwerter ohne Datum (wohl aus gutem Grund :-( ), geht das nicht hervor. Ich kenne aber den Absender, ein guter Freund von mir, der diese Karte Anfang Februar (!) in den Briefkasten der Universal Mail in Neuseeland warf. Daraus ergibt sich dann eine Laufzeit von gerade mal etwas über drei Monaten. Per Luftpost, nicht Paddelboot, wie bemerkt. Der Luftpostvermerk auch auf dem Aufkleber auf der Bildseite zu sehen. Universal Mail arbeitet hier wohl mit "International Remailing" was dazu führt, dass die Post aus Neuseeland über das Sultanat Brunei (amtlich Brunei Darussalam) abgewickelt wird, und das kann anscheinend etwas dauern. :-(

Beste Grüße,
Peter
 
zockerpeppi Am: 10.05.2013 18:19:32 Gelesen: 771197# 254 @  
Hier ein Label aus der Türkei :



schönen Gruß
Lulu
 
Wellensittich Am: 16.05.2013 09:29:02 Gelesen: 770764# 255 @  

 
saintex Am: 23.05.2013 00:44:14 Gelesen: 770234# 256 @  
Luftpostbrief aufgegeben am 6.11.1931 in Saarbrücken und adressiert nach Buenos Aires/Argentinien. Frankiert mit Michel Saar Nr. 118 (1.50 Fr.) und Nr. 103 (10 Fr.) für das Auslandsporto und den Luftpost-Zuschlag.



Rückseitig die Durchgangs- und Ankunftstempel von Strasburg vom 7.11.1931 8* und Buenos Aires vom 17.11.1931 8 *.



Auf dem Flug von Toulouse nach Buenos Aires wurde der Luftpostbrief zweimal in einen Flugunfall verwickelt. Zunächst am 9.11.1931: Notlandung zwischen Agadir und Cap Juby in der Wüste, dann am 14.11.1931: Notlandung beim Start in Recife/Brasilien wegen Ausfalls des Motors beim Start.

Quelle

Gerard Collot/Alain Cornu, Ligne Mermoz - Histoire aérophilatélique Latécoère/Aéropostale/Air France 1918-1940, Paris 1990

saintex
 
jmh67 Am: 29.05.2013 08:38:12 Gelesen: 769814# 257 @  
@ jmh67 [#250]

Ende 1993 ... eine Sendung aus Deutschland mit drei "Land / Economy"-Aufklebern

Hier wenigstens ein Scan der Klebezettel, die ich seinerzeit von dem nicht aufhebenswürdigen Karton "gerettet" hatte.

Jan-Martin


 
Georgius Am: 01.06.2013 17:07:25 Gelesen: 769566# 258 @  
Dieser Rechteckstempel (2z) aus Gummi kam 1994 von Kenia nach Potsdam.



Viele Grüße
Georgius
 
Marcel Am: 09.06.2013 18:00:15 Gelesen: 768971# 259 @  
Hallo!

Habe heute eine Karte aus dem Ort Sonnenstrand Slantschew brjag (wörtlich: sonnige Küste) in Bulgarien die per Luftpost den Weg ins Erzgebirge nach Beierfeld gefunden hat. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um einen älteren "Par Avion" Aufkleber, von 1989 der 2005 verwendet wurde.



schöne Grüße
Marcel
 
Wellensittich Am: 17.06.2013 22:54:42 Gelesen: 768350# 260 @  
Brief aus Canada nach Deutschland, 2013


 
filunski Am: 19.06.2013 13:56:35 Gelesen: 768194# 261 @  
Liebe Luftpostfreunde,

heute mal ein "schön bunter" Luftpostbrief wie man ihn sicher auch nicht alle Tage findet.

Luftpostumschlag von Vietnam nach Frankreich im September 1952.



Der Brief ist noch aus der Zeit vor dem Vietnamkrieg, aus dem Vietnam unter Kaiser Bao-Dai. Frankiert mit dem kompletten Satz der Flugpostsonderausgabe zum "Fest der irrenden Seelen" (Mi. Nr. 82-86) vom 3. Sept. 1952.

Sieht man sich nun den Aufgabestempel an ist der genau von diesem Tage, also ein gelaufener Ersttagsbrief. Sicherlich philatelistisch inspiriert und wohl auch nicht portorichtig, aber trotzdem, wie ich meine, ein schönes Stück.

Der Aufgabeort "TOURANE" dürfte den wenigsten bekannt sein. Eher schon der Name Đà Nẵng. Tourane war der französische Name dieser Stadt aus der französischen Kolonialzeit.

Der noch abgeschlagene und kaum mehr lesbare Rechteckstempel beschreibt in Französisch und Vietnamesisch die Erstausgabe der verwendeten Marken.

Beste Grüße,
Peter
 
Sachsendreier53 Am: 20.06.2013 10:36:38 Gelesen: 768117# 262 @  
GA-Luftpostkarte aus den USA, abgesandt am 2.8-1988 aus Flushing (bei New York) nach Dresden, Postamt.

Die Karte wurde verzögert zugestellt, wegen fehlender Postleitzahl.

Welcher Sammler kann Angaben zu dem eingekreisten Kürzel (K2) auf der Rückseite der Karte machen? Hat das was mit dem Inhalt des Textes zu tun ?



mit Sammlergruß,
Claus
 
filunski Am: 20.06.2013 11:48:18 Gelesen: 768103# 263 @  
@ Sachsendreier53 [#262]

Hallo Claus,

das Kürzel K2 dürfte ein postalischer Vermerk sein, wie man ihn oft aus Luftpost aus den USA antrifft. In meinem Beitrag [#200] zu diesem Thema hatte ich dazu schon mal ein paar Beispiele gezeigt und nachgefragt. Anscheinend gab/gibt es aber hier im Forum niemanden der darüber Auskunft erteilen kann. :-(

Mit dem Kartentext hat das sicher nichts zu tun, das ist ein Bibelzitat: Petrus 3:21-22

"21 welches Gegenbild auch euch jetzt errettet, das ist die Taufe (nicht ein Ablegen der Unreinigkeit des Fleisches, sondern das Begehren eines guten Gewissens vor Gott), durch die Auferstehung Jesu Christi, 22 welcher, in den Himmel gegangen, zur Rechten Gottes ist, indem Engel und Gewalten und Mächte ihm unterworfen sind."

Fromme Wünsche und Grüße ;-),
Peter
 
Sachsendreier53 Am: 20.06.2013 13:48:16 Gelesen: 768082# 264 @  
@ filunski [#263]

Hallo Peter,

danke für die prima Übersetzung/Erklärung.

Claus
 
filunski Am: 23.06.2013 13:15:05 Gelesen: 767807# 265 @  
@ filunski [#200]
@ Sachsendreier53 [#262]

Hallo Claus und alle anderen daran Interessierten,

sieht so aus, als wäre das Rätsel um diese Kürzel gelöst. Ich hatte kürzlich eine Frage dazu in einem englischsprachigen Forum gestellt und bekam darauf hin Antwort. Danach sind diese Kürzel tatsächlich Vermerke der US Briefzentren durch welche diese Poststücke liefen. Während dieser Verwendungsperiode (ca. Mitte 1980er Jahre bis 1990) erhielt alle Post zum Nachweis in welchen Briefzentren sie bearbeitet wurde diese Markierungen.

Beste Grüße,
Peter
 
Sachsendreier53 Am: 25.06.2013 11:30:19 Gelesen: 767677# 266 @  
Eine durch Luftpost beförderte Ansichtskarte aus Syrien vom 20.4.1989 nach Bonn.

Die Vorderseite der Karte stellt eine Tracht aus Ramallah-Palästina dar.



mit Sammlergruß,
Claus
 
DL8AAM Am: 25.06.2013 13:14:01 Gelesen: 767660# 267 @  
@ filunski [#265][#200]
@ Sachsendreier53 [#262]

Hi,

diese 2-Zeichen Stempelchen sind individuelle Kennzeichnungen des jeweiligen "Operators" einer LSM (Letter Sorting Machine), d.h. Briefverteilmaschine. Die stammen noch aus Zeiten vor der automatischen Adresserkennung in den "Briefzentren", wohl aus Qualitätssicherungs- und Rückverfolgbarkeitsgründen bzw. wohl auch um Fehlsortierungen bestimmten "Fehlerquellen" zuordnen zu können. Oft finden sich etliche verschiedene dieser Kennzeichen auf einer Sendung, 4-5 sind keine Seltenheit.

Schau mal in unser Thread "USA: Auxiliary Marketing ..." [1] ab Beitrag 8, dort hatten wir das Thema schon einmal kurz angerissen. Im Artikel "The Facer-Canceller Revolution" [2] (Machine Cancel Forum, Oktober 2007) wird auch kurz auf diese Stempelchen eingegangen. Leider ist mir aber bis heute keine weitere tiefergehende Literatur hierzu in die Fingerchen geraten. :-(


Gruß
Thomas

[1]: http://www.philaseiten.de/thema/1358
[2]: http://machinecancel.org/forum/2007_10/facer_cancellers.pdf
 
filunski Am: 25.06.2013 14:03:31 Gelesen: 767649# 268 @  
@ DL8AAM [#267]

Hallo Thomas,

herzlichen Dank für Deine Hinweise und den Forumsbeitrag zu den LSM (Letter Sorting Machine) Kennstempeln. Jetzt wissen wir auch wie die heißen. ;-)

Schöne Grüße,
Peter
 
Sachsendreier53 Am: 25.06.2013 14:21:26 Gelesen: 767642# 269 @  
@ DL8AAM [#267]

Ich schließe mich dem Dank an, Thomas.

Claus
 
Marcel Am: 26.06.2013 13:25:41 Gelesen: 767528# 270 @  
@ DL8AAM [#267]

Vielen Dank Thomas,

meine ursprünglich gestellte Frage [#198] sollte hiermit beantwortet sein und Peter (filunski) Dir auch Danke, dafür das Du immer wieder hinterfragt und nicht locker gelassen hast.

Gruß Marcel
 
zockerpeppi Am: 06.07.2013 15:41:01 Gelesen: 766692# 271 @  
Ich melde mich auch mal wieder!

Dieser Beleg war Teil eines Loses, das ich in einem Belgischen Auktionshaus ersteigert habe. Ein alles oder nichts Kauf. Für die PhilaSeiten Luftpostler dürfte er interessant sein.





Luftpostbrief, via Condor‘ aus Buenos Aires Argentinien nach Aachen vom 31. Juli 1934 (?). Der Stempel ist verschwommen und ich kann leider nicht alles lesen. Frankiert mit 1,15 Peso. Auf der Rückseite: Rechteckiger Stempel Deutsche Luftpost Südamerika-Europa. Der Einzeiler Montevideo 681-U.T. 35-4905 lässt mich vermuten dass die Flugroute über Uruguay verlief. Ankunftsstempel von Stuttgart vom 8.8.34.

Ich wollte im Web auf Info-Suche gehen, fiel aber immer wieder auf die Internet Seite von Jim Forte. Erstaunliche Auswahl an Luftpostbriefen. Ich kann verstehen, warum so mancher diesem Sammelgebiet verfallen ist.

http://www.postalhistory.com/Airmail/index.htm

Phila Grüße
Lulu
 
Sachsendreier53 Am: 11.07.2013 09:09:16 Gelesen: 766206# 272 @  
Luftpostbrief aus OSAKA (Japan) vom 16.4.1992 nach 0-7264 Wermsdorf/Sa.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Wellensittich Am: 18.07.2013 11:33:56 Gelesen: 765555# 273 @  
Portugal 2013 nach Deutschland

Die Portugiesische Wagner-Briefmarke gefällt mir besser als die Deutsche.


 
Rore Am: 18.07.2013 12:02:43 Gelesen: 765547# 274 @  
In den letzten Tagen erreichte mich dieses Aerogramm aus Australien zum Erstflug der THAI mit dem A 380. Normalerweise ist hierbei doch das Porto zum Weiterflug erbracht? Warum nochmals eine Thailändische Zu-Frankatur?

Gruß
Rore


 
Sachsendreier53 Am: 18.07.2013 14:16:47 Gelesen: 765533# 275 @  
Luftpostbrief aus SHIBUYA (Stadtbezirk in Tokio,Japan) vom 3.6.1992 nach 0-7264 Wermsdorf.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Marcel Am: 19.07.2013 12:03:31 Gelesen: 765463# 276 @  
Postkarte aus Krakau(PL) - am 01.09.1973 per Luftpost nach Jena-Neulobeda



schöne Grüße
Marcel
 
Wellensittich Am: 20.07.2013 10:27:28 Gelesen: 765339# 277 @  
Slowenien nach Deutschland



Hurra, mit schöner Wellensittichbriefmarke an der Ecke.
 
Wellensittich Am: 25.07.2013 15:53:45 Gelesen: 764895# 278 @  


Singapur 2013
 
Georgius Am: 25.07.2013 19:15:44 Gelesen: 764864# 279 @  
Vor zwei Tagen erhielt ich diesen Brief aus Nordtrøndelag in Norwegen.



Viele Grüße
Georgius
 
Wellensittich Am: 29.07.2013 12:55:56 Gelesen: 764618# 280 @  


Luftpost von Hong Kong nach Deutschland 2013

Die Marken sind natürlich total überfrankiert. Sie stammen aus der Serie - Die 18 Destrikte von Hong Kong. Leider hat der Zoll-Mensch in Frankfurt eine der Briefmarken überkleben müssen wo es thematisch vom Hong Kong Geflügelmarkt handelt wo ein kleiner gelbgrüner Wellensittich zu sehen ist.

Wenn ich den Aufkleber nicht sauber abbekomme, darf ich mir alles komplett neu zuschicken lassen. Sollte man glatt den Zoll wegen Sachbeschädigung anzeigen.
 
filunski Am: 03.08.2013 22:29:52 Gelesen: 764155# 281 @  
@ Wellensittich [#280]

"Sollte man glatt den Zoll wegen Sachbeschädigung anzeigen."

Hallo,

ist ärgerlich, zugegeben, und für einen Markensammler allemal. :-( Aber den Zoll interessiert das überhaupt nicht und Du kannst noch froh sein, dass nicht mehr überklebt wurde. Die DPAG hat ja schon mal gut mitgedacht und ihren R-Zettel günstig neben den Marken platziert. Bewahre doch den Beleg als Ganzes auf, ist doch ein schönes Stück!

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 03.08.2013 22:43:56 Gelesen: 764152# 282 @  
Liebe Luftpost-Liebhaber,

hier mal ein modernes Stück Luftpost aus Australien:



Teilausschnitt (das ganze Kuvert ging nicht auf den Scanner) eines gefütterten Umschlags für DIN A4 Stücke der Australischen Post. Ein gutes Beispiel für heute übliche, moderne internationale Luftpost. Diesem Poststück fehlt natürlich jeglicher Charme wie wir ihn von älteren Briefen kennen, ist aber heute so die Regel und normaler Bedarf. Alte Luftpostsammler finden nur noch einen vertrauten, hier weiß-blauen Air Mail Aufkleber, und der Rest sind alles moderne Etiketten einschliesslich der Freimachung aus dem Schalterdrucker für 17,70 AUS$.

Interessant ist noch die links unten zu sehende, vom Absender zu unterschreibende Erklärung, dass der Brief keine Gefahr für die Flugsicherheit darstellt und keine gefährlichen Güter enthält, gleich mit der Belehrung, dass falsche Angaben ein kriminelles Delikt darstellen.

Um etwaigen Zuwiderhandelnden gleich nachspüren zu können auch noch der Aufkleber der Australischen Post "ID RECORDED", also die Idendität des Aufgebenden wurde festgehalten!

Beste Grüße,
Peter
 
Mondorff Am: 20.08.2013 20:12:43 Gelesen: 762722# 283 @  
@ saintex [#506]

Welches Wissen!

Vielleicht kannst Du auch bei diesem Luftpostbrief aus Bolivien nach Luxemburg behilflich sein. Wurde auch im September 1939 bei der Air France noch das Schnellboot benutzt oder die FARMAN 2210?



Der Stempel von Paris fehlt allerdings.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
saintex Am: 21.08.2013 21:58:43 Gelesen: 762592# 284 @  
@ Mondorff [#283]

Hallo DiDi,

Danke für die Vorschusslorbeeren.

Nein, im September 1939 wurden bei der Air France keine Schnellboote (Avisos) zur Überquerung des Südatlantiks mehr benutzt. Die Seestrecke Dakar - Natal und v.v. wurde bereits seit Anfang Januar 1936 - von kurzen Ausnahmen abgesehen[1] - mit Flugbooten bzw. Landflugzeugen überquert. Die Avisos dienten im September 1939 nur noch als Flugsicherungs- und Wetterschiffe[2].

Im September 1939 kamen auf der Südatlantikstrecke der Air France ausschließlich 4-motorige Landflugzeuge des Typs Farman 2200 zum Einsatz[3]. Für die Forumteilnehmer, die diesen Flugzeugtyp nicht kennen, hier ein zeitgenössisches Foto, das den Farman 2200 mit der Kennung F-AOXE und dem Taufnamen Ville de Montevideo zeigt, der im September 1939 auf der Südatlantikstrecke der Air France im Einsatz war.



Zu Deinem bolivianischen Luftpostbrief vom 1.9.1939 nach Luxemburg gäbe es allerdings noch manches hinzuzufügen. Aber danach hast Du leider nicht gefragt.

Literatur

[1] Insbesondere nach dem Absturz des Flugbootes Laté 301 Ville de Buenos Aires am 10.2.1936 wurden die Überflüge über den Südatlantik ausgesetzt. Während dieser Zeit wurde die Luftpost wieder für einige Wochen von den Avisos über den Südatlantik befördert.
[2] Gérard Collot/Alain Cornu, Ligne Mermoz, Paris 1990
[3] Pierre Labrousse, Répertoire des Traversées Aériennes de l'Atlantique Sud par l'Aéropostale et Air France 1930-1940, Libourne/F 1974; Gérard Collot/Alain Cornu a.a.O. Fn. 2

MfG

saintex
 
Mondorff Am: 22.08.2013 00:28:44 Gelesen: 762576# 285 @  
@ saintex [#284]

Salut Saintex,

meinen ganz herzlichen Dank für die (wieder) so ausführliche Aufklärung.

Ich bin kein Sammler von Flugpostbriefen – hier dreht es sich um die Beschreibung zu einem Exponat incomming mail, also Post nach Luxemburg aus aller Welt vor 1940. Soweit es sich um Belege aus Afrika oder Amerika nach 1930 handelt, sind diese ja oft mit der Luftpost befördert worden.

Sicher würdest Du auch Antworten auf nicht gestellte Fragen liefern können; die dann ganz bestimmt für echte Spezialisten wertvoll wären.

Ich selbst freue mich nun schon darüber, dass ich diesen Brief gut beschreiben kann.

Aber bitte: Füge auch Antworten zu ungestellten Fragen zu. Ich bin fast sicher, dass Du auch die Flugnummer, die Route und die Abflugzeit mitteilen könntest.

Nochmals herzlichen Dank und freundlichen Gruß
DiDi
 
saintex Am: 22.08.2013 01:06:56 Gelesen: 762568# 286 @  
@ Mondorff [#285]

Hallo DiDi,

ich verstehe Dich so, dass Deine Fragen im ersten post erschöpfend beantwortet sind. Das freut mich.

Ich stelle nicht aus, so dass ich nicht weiss, wie weit der Aussteller posthistorisch hinsichtlich des Beförderungsweges usw. ins Detail geht. Für mich als Luftpostsammler würden sich für eine erschöpfende Beschreibung Deines Luftpostbriefes folgende Fragen stellen:

Eine Besonderheit des bolivianischen Luftpostbriefes besteht darin, dass er am 1.9.1939 abgestempelt ist, dem ersten Tag des 2. Weltkrieges. Das hat auf die Flüge der Air France über den Südatlantik erhebliche Auswirkungen. Dazu gehört, wie Du schon richtig bemerkt hast, die Frage, mit welchem konkreten Südatlantikflug der Air France der Brief befördert wurde.

Weiter wären die verschiedenen Leitwege für bolivianische Luftpost im Zeitraum August/September 1939 nach Europa zu diskutieren.

Und nicht zuletzt die nicht einfach zu beantwortende Frage der portogerechten Frankatur und den bolivianischen Portosätzen im September 1939, einer Wissenschaft für sich.

Also wenn Du noch weitere konkrete Fragen hast, ich stehe Dir zur Verfügung.

saintex
 
zockerpeppi Am: 22.08.2013 20:53:13 Gelesen: 762490# 287 @  
Von mir auch mal wieder was zum Thema :



Luftpostbrief aus Caracas Venezuela nach Luxemburg im Transit über Paris. Abgestempelt am 25.JUL.1939 CORREOS DE VENEZUELA – CARACAS (DISTR.FED.). Auf der Rückseite Stempel Paris XL Distribution vom 3. VIII 1939 und der Ankunftsstempel vom 4.8.39. Frankiert einerseits mit einer Correo Aero Marke 1 Bolivar + 57.5 centimos (20+37.5)

schöne Grüße
Lulu
 
Mondorff Am: 23.08.2013 23:26:26 Gelesen: 762419# 288 @  
@ saintex [#286]

Salut Saintex,

wenn man solche Angebote bekommt ...

Hier ein Flugpostbrief der Air France vom 2.7.1939 aus Hanoi in Indochina — mit Rückseite



und ein anderer aus Saigon – auch mit der Rückseite.



Seit wann bediente die Air France denn die Südostasien-Gebiete Frankreich und auf welcher Linie ging es zurück?

Mit Dank für die Auflösung
DiDi
 
saintex Am: 26.08.2013 23:41:23 Gelesen: 761967# 289 @  
@ Mondorff [#288]

Hallo DiDi,

die Fluglinie nach Französisch Indochina wurde am 17.1.1931 von der französischen Fluggesellschaft Air Orient auf der Strecke Marseille-Saigon eröffnet. Der erste Rückflug ab Saigon nach Marseille fand am 3.2.1931 statt. Die Fluglinie wurde von der Air Orient zunächst 14-tägig, ab 23.4. (Marseille-Saigon) bzw. 7.5.1932 (v.v.) dann 1x wöchentlich beflogen. Die Flugdauer von Marseille nach Saigon betrug in den Anfangsjahren 10 Tage, in umgekehrter Richtung 11 Tage[1].

Hinsichtlich der Flugstrecke statt vieler Worte eine Streckenkarte, die ich aus dem Winterflugplan 1932/1933 der Air Orient entnommen habe.




Der Flugplan stammt von der Internetseite von Björn Larsson http://www.timetableimages.com/index.htm . Dort findest Du noch viele andere historische Flugpläne anderer Airlines mit zeitgenössischen Fotografien der eingesetzten Flugzeuge, Streckenkarten usw.

Die Fluggesellschaft Air Orient ging 1933 in der Air France auf, wobei ein Großteil des oberen Managements der Air Orient auch die Chefsessel der Air France besetzte[2].

Zu Deinen beiden Luftpostbriefen:

Der zeitlich frühere zweite Luftpostbrief wurde am 12.1.1933 nicht in Saigon sondern in der ca. 110 km nordwestlich von Hanoi gelegenen Stadt Tuyen Quang in der Provinz Tonkin aufgegeben. Von dort lief der Brief auf dem Landweg nach Hanoi, wo er rückseitig (unten links) den Ankunftstempel von Hanoi R.P.[3] vom 12.1.1933 17.45 Uhr erhielt. In Hanoi wurde auf der Vorderseite unten links der Luftpostleitstempel „Saigon-Marseille“ angebracht, zum Hinweis darauf, dass der Brief ab Saigon mit der Luftpost nach Marseille zu befördern ist.

Der Brief lief dann Richtung Süden nach Saigon wo er Anschluss an den Flug der Air Orient ab Saigon am 13.1.1933 fand. Der Flug traf nach den in der aerophilatelistischen Literatur veröffentlichten Flugdaten nach 11 Tagen am 23.1.1933 planmäßig in Marseille ein[4]. Ein Ankunftsstempel von Marseille fehlt leider. In Marseille wurde der Brief entkartet, was an dem in Marseille angebrachten Entwertungsstempel , mit dem der Luftpostvermerk auf der Vorderseite des Briefes oben links entwertet wurde, zu erkennen ist. In der Aerophilatelie werden derartige Entwertungsstempel „Jusqu’à Airmail Markings“ genannt[5]. Von Marseille aus wurde der Brief dann auf dem Landweg nach Luxemburg befördert, wo er ausweislich des rückseitig angebrachten Ankunftsstempels von Esch am 25.1.1933 eintraf.

Der Brief ist mit 66 cents frankiert. Der Luftpostzuschlag auf der Strecke Saigon-Marseille betrug im Januar 1933 30 cents/5 Gramm, so dass der Brief wahrscheinlich zwischen 5 und 10 Gramm wog. Verbleibt damit für das Auslandsporto noch ein Betrag von 6 cents. Das war das Inlandsporto für einen Brief bis 20 Gramm aus Indochina nach Frankreich, das „normale“ Auslandsporto für einen Brief bis 20 Gramm betrug im Januar 1933 dagegen 15 cents[6]. Ich vermute, dass sich das reduzierte Auslandsporto nach Luxemburg daraus erklärt, dass für Post aus den französischen Kolonien nach Luxemburg – ebenso wie für Post aus Frankreich nach Luxemburg – ein reduzierter Auslandstarif bzw. der Inlandstarif galt. Einen Nachweis hierfür habe ich allerdings nicht.

Abschließend ist noch auf eine Besonderheit dieses Luftpostbriefes hinzuweisen und zwar die kurze Beförderungszeit von Hanoi im Norden Indochinas nach Saigon im Süden. Innerhalb eines Tages war das im Jahr 1933 weder auf den See- noch auf dem Landweg zu bewerkstelligen. Als einzig logische Erklärung verbleibt, dass der Luftpostbrief auch auf der Strecke Hanoi-Saigon mit der Luftpost befördert wurde. Allerdings gab es im Januar 1933 nach meiner Kenntnis auf der Strecke Hanoi-Saigon keine regelmäßige Luftpostbeförderung. Das einzige was ich in der auf Indochina spezialisierten Luftfahrtliteratur gefunden habe, ist der Hinweis, dass die französische Kolonial-Luftwaffe in unregelmäßigen Abständen auf der Strecke Hanoi-Saigon Flüge durchführte, mit denen Post aus dem Norden Indochinas ohne Zuschlag den von Saigon nach Frankreich abgehenden Postdampfern zugeführt wurde[7). Nachdem es sich hierbei ausschließlich um Bedarfspost handelte, dürfte der Großteil dieser Luftpost unerkannt vernichtet worden sein. Möglicherweise handelt es sich bei Deinem Brief um einen derartigen von französischen Militärfliegern von Hanoi nach Saigon beförderten Brief. Eine andere Erklärung sehe ich für die kurze Beförderungszeit von nur einem Tag zwischen Hanoi und Saigon nicht.

Der erste Brief wurde am 2.1.1937 in Hanoi aufgegeben und mit der Air France von Hanoi nach Bangkok transportiert. Dort hatte der Brief Anschluss an die Fluglinie der Air France auf der Strecke Saigon-Marseille[8]. Der Brief traf nach einer Flugzeit von 6 ½ Tagen am 10.1.1937 planmäßig in Marseille ein[9], wo er rückseitig im Bahnhofpostamt von Marseille den Ankunftsstempel vom 10.1.1937 17 Uhr erhielt.

Nochmal zur Illustration eine Abbildung eines zeitgenössischen Flugplans der Air France (Ausgabe Sommer 1936) von der Internetseite von Björn Larsson, in der auch die damals eingesetzten Flugzeuge zu sehen sind.



Dieser Brief ist mit 53 cents frankiert. Eine sichere Erläuterung des Portos vermag ich allerdings nicht zu geben. Eine mögliche Erklärung ist: 15 cents Auslandsbrief bis 20 Gramm (keine Ermäßigung für Luxemburg in 1937 oder Ermäßigung versehentlich übersehen?) + 30 cents/5 Gramm Lp.-Zuschlag Hanoi-Marseille + 7,5 cents Lp.-Zuschlag ab Marseille = 52,5 cents[10].

Anmerkungen:

[1] Gérard Collot/Alain Cornu, Ligne Noguès – AIR ORIENT AIR FRANCE 1911-1941, Paris 1992
[2] Bruno Vielle, AIR FRANCE (1933-1944) Un Turbulent Décollage, Antony/F 2011
[3] Für die neugierigen Forumteilnehmer, die immer schon mal wissen wollten, wofür die Abkürzung R.P. in französischen Tagesstempeln steht: Récette Principale was man dt. mit Hauptpostamt übersetzen kann
[4] Edward B. Proud, Intercontinental Airmails, Vol. 2: Asia and Australasia, Heathfield/GB 2009
[5] Vgl. die Zusammenstellung dieser Stempel von Jan C. ter Welle, Jusqu’à Hand Stamps and other Route Indications, o.O./NL 2012
[6] Robert E. Picirilli, Postal and Airmail Rates in France & Colonies 1920-1945, o.O/GB 2011
[7] Gérard Collot/Alain Cornu a.a.O (Fn.1) Seite 243-248
[8] s.o. Fn.1
[9] s.o. Fn.4
[10] s.o. Fn. 6

MfG

saintex
 
zockerpeppi Am: 27.08.2013 22:00:03 Gelesen: 761809# 290 @  
@ Mondorff [#288]
@ saintex [#289]

Die Portorechnung gibt Rätsel auf. Die Lösung habe ich aber auch noch nicht gefunden. Was mir bei Brief 1 aufgefallen ist: Es handelt sich um einen Soldatenbrief in die Heimat. Absender J. Michaelis 9e RIC 2 cie - 9ième regiment d'infanterie coloniale 2ieme compagnie .

schöne Grüße
Lulu
 
saintex Am: 29.08.2013 00:20:10 Gelesen: 761704# 291 @  
Thematisch passend zu den letzten Luftpostbriefen aus dem Ausland nach Luxemburg, hier zwei Luftpostbriefe aus den 1930er Jahren in der umgekehrten Richtung aus Luxemburg nach Südamerika.

Der erste Luftpostbrief wurde am 2.10.1931 in Luxemburg aufgegeben und von der französischen Fluggesellschaft Compagnie Générale Aéropostale von Toulouse im Süden Frankreichs nach Rio de Janeiro befördert.

Hier Vor- und Rückseite



Der Luftpostbrief trägt rückseitig den Transitstempel von Toulouse-Gare vom 3.10.1931 22.00 Uhr und den Luftpost-Ankunftstempel von Rio de Janeiro vom 10.10.1931.

Der Brief ist vorschriftsmäßig mit einer Mischfrankatur aus luxemburgischen und französischen Marken frankiert[1]. Die luxemburgische Marke (Mi.-Nr. 237) zu 1 ¾ Fr. repräsentiert das Auslandsporto für einen Brief bis 20 Gramm von Luxemburg nach Brasilien. Der Luftpostzuschlag musste damals bei einer Luftpostbeförderung über Frankreich mit französischen Freimarken bezahlt werden, die bei den luxemburgischen Postämtern zum Verkauf vorrätig gehalten wurden. Der in französischen Marken verklebte Luftpostzuschlag beträgt 7.50 FF. Dabei wurde allerdings übersehen, dass der französische Luftpostzuschlag nach Brasilien seit dem 21.4.1931 8.50FF/5 Gramm betrug[2].

Der zweite Luftpostbrief wurde am Samstag, dem 19.6.1937 in Luxemburg nach Sao Paulo/Brasilien aufgegeben. Rückseitig ist die französische Frankatur mit dem französischen Bahnpoststempel Givet à Paris 20.6.37 * entwertet.

Hier Vor- und Rückseite



Ausweislich des maschinenschriftlichen Leitvermerkes auf der Vorderseite des Briefumschlages oben links sollte der Brief mit dem Flug der Air France ab Toulouse am Sonntag, dem 20.6.1937 nach Südamerika befördert werden. Wie sich aus dem rückseitigen Transitstempel des Hauptpostamtes Paris R.P. Avion vom 20.6.1937 7.00 Uhr ergibt, verfehlte der Brief den Air France Flug ab Toulouse am 20.6.1937 morgens früh gegen 7.00 Uhr und wurde daher nach Marseille umgeleitet, wo er von der Lufthansa auf ihrem 128. TO-Flug am 24.6.1937 mitgenommen und am 27.6.1937 in Sao Paulo abgeliefert wurde[3].

Dieses mal ist der luxemburgische Luftpostbrief mit 1 ¾ Fr und 8.50FF portogerecht frankiert.

Anmerkungen

[1]Dieter Basien/Fernand Hoffkamp, Tarife der Briefpost in Luxemburg 1852-2002, Luxemburg 2002
[2]J.-P.Alexandre u.a., Les Tarifs Postaux Francais 1627-1969, o.O. 1970
[3]James W. Graue/John Duggan, Deutsche Lufthansa South Atlantic Airmail Service 1934-1939, Ickenham/GB 2000; Rudolf Phillip, “Von Stuttgart nach Rio de Janeiro” Aufstellung der Flugdaten 1933-1939, Kornwestheim 2010 (Schriftenreihe des EAPC Band 12)

saintex
 
saintex Am: 29.08.2013 01:16:26 Gelesen: 761697# 292 @  
Luftpostbrief aus Haine St. Pierre/Belgien vom 29.8.1935 an einen belgischen Fremdenlegionär, der im 1. Fremdenregiment in Algerien Dienst tat.



saintex
 
Mondorff Am: 29.08.2013 13:51:09 Gelesen: 761583# 293 @  
@ saintex [#291]

Salut saintex,

schöne Briefe ab Luxemburg und, auch wenn ich mich wiederhole, großartige Recherche.

Als kleine Ergänzung nur: Die benötigten Marken der Nachbarländer wurden ausschließlich bei den Postämtern Luxembourg-Ville und Luxembourg-Gare verkauft. Andere Postämter nahmen diese Flugpostsendungen nur an, um sie dann weiter zu reichen. Eine Berechnung des benötigten ausländischen Portos, sowie das Zukleben der Marken erfolgte erst in der Hauptstadt.

Erfreulich ist auch, dass Du unser Werk kennst. Die Auflage lag ja nur bei 500 Exemplaren.

Dieter Basien/Fernand Hoffkamp, Tarife der Briefpost in Luxemburg 1852-2002, Luxemburg 2002

Nochmals herzlichen Dank
DiDi
 
zockerpeppi Am: 29.08.2013 21:12:52 Gelesen: 761542# 294 @  
@ saintex [#291]

Schöne Luxemburg Briefe.

Im Portobuch von J.P Alexandre, les tarifs postaux français 1627-1969 habe ich gelesen, dass Fehler bei der Portoberechnung für Flugpost an der Tagesordnung waren und es immer wieder zur Ermahnung des Personals kam.

schöne Grüße
Lulu
 
saintex Am: 01.09.2013 22:19:00 Gelesen: 761117# 295 @  
Erstflug von Konstanz nach Wien am 22./23.8.1927.

Vorderseitig mit Abgangsstempel Konstanz 22.8.27. 7-8 V. und Ankunftsstempel 1/1 Wien 1 Flugpost 23.8.27. 15* sowie Dewitz-Vignette rechts unten.



Rückseitig der Blick vom Bodensee auf das (Steigenberger) Insel Hotel in Konstanz am Ufer des Bodensees. In dem Gebäude wurde übrigens Graf Ferdinand von Zeppelin am 8.7.1838 geboren. Auch heute noch ist das Insel Hotel die "erste Adresse" für ein Wohlfühlwochenende zu Zweit in Konstanz am Bodensee (aber Zimmer zum See buchen!).



saintex
 
Mondorff Am: 17.09.2013 18:35:57 Gelesen: 760009# 296 @  
Wieder Indochina.



Flugpostkarte zum ermäßigten Tarif (so steht's im Kleingedruckten unten links) vom 25.1.1940 ab ...INH-RINH / Tonkin im französischen Indochina nach Luxemburg. Im Text bestätigt der Absender den Empfang einer Sendung vom 26.9.39.

Weil's so schön ist, hier auch die Rückseite mit dem Logo der Fluggesellschaft ( Air Oriente?), das ich aber leider nicht einordnen kann.



Auch hier scheint mir das Datum bemerkenswert zu sein. Der Überfall auf Luxemburg stand zwar noch bevor; der II. Weltkrieg hatte jedoch schon begonnen. Fast ein Wunder, dass die Karte noch bis hier gelangte.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
filunski Am: 17.09.2013 18:45:18 Gelesen: 760008# 297 @  
@ Mondorff [#296]

Hallo Didi,

der Name der Stadt auf dem Aufgabe-/Tagesstempel lautet NINH-BINH [1], in der damaligen Provinz TONKIN.

Schönen Gruß,
Peter

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Ninh_B%C3%ACnh
 
saintex Am: 20.09.2013 21:52:01 Gelesen: 759799# 298 @  
@ Mondorff [#296]

Hallo DiDi,

bei dem Logo auf der Postkarte handelt es sich um das Logo der französischen Fluggesellschaft Air France, von der die Postkarte im Januar 1940 von Indochina nach Frankreich befördert wurde. Aber mit Deiner Vermutung Air Orient lagst Du vollkommen richtig. Ursprünglich war das Logo für die französische Fluggesellschaft Air Orient entworfen und mit Prioritätsdatum vom 21.2.1932 beim Pariser Handelsgericht registriert worden.

Ursprünglich sah das Logo so aus:



Die vorstehende Abbildung eines Sommerflugplanes der Air Orient habe ich der Internetseite von Björn Larsson http://www.timetableimages.com/index.htm entnommen. Die Buchstaben A und O im Logo stehen für die Anfangsbuchstaben des Namens der Fluggesellschaft Air Orient.

Die allegorische Darstellung im Logo setzt sich zusammen aus dem geflügelten Pegasus-Pferd, das nach der griechischen Mythologie den Himmel über dem Mittelmeer durchstreifte, und dem Hinterteil des Drachen von Annam . Ersteres ein Hinweis auf die Mittelmeeretappe der von der Air Orient betriebenen Fluglinie Marseille – Saigon, letzteres ein Hinweis auf die Provinz Annam in Französisch Indochina als Schlusspunkt der Fluglinie. Offiziell wurde die allegorische Darstellung in französischer Sprache mit „Hippocampe“ (dt. Seepferdchen) bezeichnet. Bei den Mitarbeitern der Fluglinie hatte sich jedoch sehr schnell umgangssprachlich die Bezeichnung „ Crevette“ (dt. Garnele) eingebürgert.

Nach Gründung der Air France, die 1933 durch Fusion der bestehenden französischen Fluggesellschaften entstand, wurde die Crevette von der neuen Fluggesellschaft als Logo übernommen. Lediglich die Buchstaben A und O wurden aus dem Logo gestrichen. Die Crevette zierte in der Folgezeit auch die Flugzeuge der Air France



und Erstflugbelege der Air France. Nachfolgend eine Postkarte, die mit dem Sonderflug der Air France vom 20.11.1937 bis 22.11.1937 in nur 59 Stunden Flugzeit auf der Strecke Paris - Santiago/Chile befördert wurde. Vorder- und rückseitig verschönert die Crevette diesen aerophilatelistischen Beleg.



Wer noch mehr über das Logo der Air France und dessen Entstehungsgeschichte wissen will, sei auf die Internetseite von Dominique Ottello, einem Ehemaligen der Air France verwiesen, der tolle Fotos und Dokumente zur Entstehungsgeschichte der Crevette auf seiner Internetseite eingestellt hat.http://aviatechno.net/crevette/crevette.php

saintex
 
zockerpeppi Am: 22.09.2013 19:29:02 Gelesen: 759702# 299 @  
Ein Einschreiben aus Shanghai nach Luxemburg. Abgestempelt am 28.10.1948. Ankunft in Luxemburg am 7.11.1948.

Der Absender: W. Schulze. Der Empfänger die Banque du Timbre Ungeheuer - ein Briefmarkenhändler.

Aus Mangel an Wissen rund um Flugpostrouten, kann ich euch leider keine weiteren Infos geben.



schönen Gruß
Lulu
 
saintex Am: 03.10.2013 21:56:39 Gelesen: 758762# 300 @  
Hier ein Katastrophenpostbeleg vom Absturz der Boing B 707 "Pretoria" ZS-EUW der südafrikanischen Fluggesellschaft South African Airways am 20.4.1968 in der Nähe von Windhoek/Südwestafrika auf dem Flug von Johannesburg über Windhoek, Luanda/Port. Angola, Las Palmas und Frankfurt nach London.



Nur wenige Poststücke konnten gerettet werden. Zur Ladung der verunglückten Boing B 707 gehörte auch eine größere Ladung Diamanten, die jedoch nach dem Unfall nicht mehr aufgefunden werden konnte.

Quellenangaben

Henri Nierinck, Courrier Récupéré, 2. Aufl.1995 B-8800 Roeselare/Belgien, Seite 414
Nicholas Arrow, South African Airmails, 1. Aufl. 2008 Musbury/GB, Seite 151

saintex
 
Mondorff Am: 06.10.2013 11:48:40 Gelesen: 758501# 301 @  
Etwas aus Ägypten



Flugpostbrief der ägyptischen Fluggesellschaft S.A.I.D.E. ( Service Aériens Internationaux d'Égypte) vom 5. Oktober 1948 ab Cairo nach Luxemburg. Unter anderem sind Marken des Erstflugs der SAIDE vom 23.8.1948 nach Athen und Rom gebraucht worden.

Der Erstflug fand während des israelischen Unabhängigkeitskrieges statt. Auch dieser Zensurbrief hier stammt aus dieser Zeit und wird wohl ebenfalls diesen Weg genommen haben. Eine Weiterbeförderung über Paris ist anzunehmen, jedoch nicht belegt. Die Luxembourg Airline (heute LUXAIR) hatte ihren Erstflug nach Paris am 2.2.1948.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
saintex Am: 17.10.2013 23:46:39 Gelesen: 757284# 302 @  
Zeppelinpost

Aufgrund einer sog."kommunistischen Revolte", die im November 1935 in Brasilien ausgebrochen war, traten bei der Beförderung der Luftpost von Brasilien nach Europa Verzögerungen ein. Nach Niederschlagung der Revolte durch regierungstreue Truppen wurde die inzwischen liegen gebliebene Luftpost dem Zeppelin LZ 127 "Graf Zeppelin" zugeführt und von diesem auf seiner Rückfahrt ab Rio de Janeiro am 6.12.1935 nach Europa befördert.

Die so beförderten Luftpostbriefe tragen auf der Vorderseite einen roten "Unruhestempel", der die Verzögerung bei der Laufzeit der Luftpostbriefe erklärt. Von dem Hinweisstempel gibt es drei Stempeltypen. Die Hinweisstempel wurden bei der Ankunft in Deutschland angebracht und sind offensichtlich in Eile aus einem Druckkasten gefertigt worden.

Nachstehend ein Luftpostbrief aus dem Süden Brasiliens, aus Porto Alegre im Bundesstaat Rio Grande do Sul, wo er am 28.11.1935 aufgegeben wurde, adressiert nach Hamburg und vorderseitig mit rotem "Unruhestempel" bedruckt.



Quellenangaben

Oehlke/Nuzinger/Wittig, Zeppelinpost aus Brasilien, 1930 - 1936, die Bestätigungsstempel, Seite 100-101 Lohmar 2013

saintex
 
saintex Am: 20.10.2013 22:51:41 Gelesen: 756961# 303 @  
Luftpost im 2. Weltkrieg

Immer wieder erstaunlich ist, welche Anstrengungen die Postverwaltungen während des 2. Weltkrieges unternahmen, um die Luftpost dennoch ans Ziel zu bringen.

Hier ein besonders ausgefallenes Exemplar aus Japan.



Der handschriftliche Leitvermerk auf dem am 5.10.1941 in Tokio aufgegebenen und nach Reichenberg im Sudentenland adressierten Luftpostbrief gab folgenden Beförderungsweg vor:

Der Luftpostbrief sollte zunächst mit einem japanischen Schiff von Japan nach Chile in Südamerika befördert werden. Von dort sollte es dann per Luftpost mit der Fluggesellschaft Condor und der italienischen Fluggesellschaft LATI von Brasilien nach Rom und von dort weiter nach Berlin gehen.

Der Luftpostbrief durchlief die japanische Zensur und erhielt vorderseitig einen japanischen Hinweisstempel und handschriftliche japanische Vermerke. Da der Luftpostbrief rückseitig keine deutschen Zensurvermerke trägt, ist davon auszugehen, dass der Brief sein Ziel im Sudetenland während des Krieges nicht mehr erreicht hat.

saintex
 
ligneN Am: 21.10.2013 12:23:52 Gelesen: 756864# 304 @  
@ saintex

Der Brief hat Japan nicht verlassen:

Der violette Ra. 1 bedeutet "zurück an den Absender / Tokyo Hauptpostamt".

Im Oktober 1941 gab es nur noch drei Luftpostverbindungen Japan-Deutschland:

a. über Hong Kong, Hawaii und SF/USA mit Clipper (und evtl. weiter mit Clipper nach Lissabon usw.)
b. bis USA Schiff und dann Atlantik Clipper bis Lissabon
c. über Südamerika und wie beschrieben mit LATI

a., b. durchliefen britische Zensur und wurde oft beschlagnahmt.
c. vermied das, war aber deutlich teurer

Die Schiffe der Südamerika Westküste Linie der Reederei OSK fuhren nur alle 6-7 Wochen.

Das letzte, die "Naruto Maru", lief am 7. Oktober 1941 von Yokohama aus. Der gezeigte Brief hat es wegen der japanischen Zensur (Streifen mit rücks. Anbindestempel) verpasst.

Das nächste Schiff, geplant für Mitte Dezember, war wegen Kriegsbeginn im Dezember nicht mehr möglich.

Rechts von der 5 Y. Marke ist evtl. eine Marke abgefallen. Trotzdem interessanter Beleg.
 
saintex Am: 22.10.2013 22:42:37 Gelesen: 756640# 305 @  
@ ligneN [#304]

Vielen Dank für Deine ergänzenden Angaben zu meinem japanischen Luftpostbrief vom 5.10.1941. Ich hatte mich schon seit Erwerb des Briefes Mitte der 1990er Jahre gefragt, was die Bedeutung des vorderseitig angebrachten japanischen Ra1 Stempel ist. Nun weiß ich’s. Also nochmals vielen Dank.

Trotzdem ein interessanter Beleg.

Na, dass will ich wohl meinen, obwohl (möglicherweise) rechts neben der 5 Y. Marke eine Marke auf dem Postweg abgefallen ist.

Japanische Zuleitungen zu den Flügen der LATI ab Südamerika nach Europa habe ich in 30jähriger Sammlertätigkeit als Luftpostsammler vorher und nachher nicht (mehr) gefunden. In den speziellen aerophilatelistischen Katalogen zur LATI-Luftpost, z.B. von Richard Beith [1] und Martyn Cusworth [2] wird japanische Zuleitungspost zu den Flügen der LATI nicht einmal erwähnt, geschweige denn, bewertet.

Als kleines „Dankeschön“ für Deine Hilfestellung bei der Beschreibung meines japanischen LATI-Briefes aus den Zeiten des 2. Weltkrieges, hier noch ein farbenfroher japanischer Lp.-R-Bedarfsbrief aus dem Jahr 1937.



Dieser Lp.-R-Brief wurde am 16.4.1937 in Kobe aufgegeben und nach Porto Alegre im Süden Brasiliens im Bundesstaat Rio Grande do Sul adressiert. Die rückseitigen Durchgangs- und Ankunftstempel dokumentieren den Leitweg dieses Lp.-R-Briefes:

Zunächst wurde der Brief mit Schiffspost von Japan nach Seattle/USA befördert, Ankunft war dort am 29.4.1937 . Von Seattle aus wurde der Lp.-Brief mit der Luftpost auf dem inner-us-amerikanischen Streckennetz nach Miami/Florida befördert, wo der Brief am 1.5.1937 eintraf. Dort übernahm die us-amerikanische Fluggesellschaft Pan American Airways (PanAm) den Lp.-Brief und beförderte ihn auf der Foreign Air Mail Route No. 6 (FAM 6) über San Juan, Puerto Rico (2.5.1937) entlang der südamerikanischen Ostküste bis zu seinem Bestimmungsort Porto Alegre in Brasilien (Ankunft 7.5.1937)[3].

Dort traf der Brief allerdings Anfang Mai 1937 zur Unzeit ein (Revolte?) und durchlief ausweislich des vorderseitig (unten links) angebrachten Zensurstempels CENSURA 1/RIO GRANDE DO SUL die brasilianische Zensur in der Zensurstelle Porto Alegre[4].

Zu den zeitgenössischen japanischen Posttarifen und Luftpostzuschlägen auf dieser Strecke kann ich leider mangels einschlägiger Informationen keine Angaben machen. Vielleicht kann da @ligneN weiterhelfen.

Quellenangaben

{1]Richard Beith, The Italian South Atlantic Air Mail Service 1939 - 1941, Guilden Sutton, Chester/GB, 1993
[2]Martyn Cusworth, The Italian South Atlantic Airline, Teddington/GB, 2012
[3]American Air Mail Catalogue, Vol. 3, 6. Aufl. 2004, Mineola NY/USA Seite 83ff.
[4]Jürgen Meiffert, Zensurpost in Brasilien, 2. Aufl. 2012, Lohmar/D Seite 131

saintex
 
Pepe Am: 22.10.2013 23:05:21 Gelesen: 756633# 306 @  
@ saintex [#305]

Sehr schön dieser Brief. Ich und sicher viele Sammler haben noch japanische Marken herumliegen. Ich denke, so gut wie hier, wird man die Marken selten zu sehen bekommen. Ist es möglich, sie zu katalogisieren ? Das Briefdatum hilft doch schon dabei.

Nette Grüße
Pepe
 
saintex Am: 22.10.2013 23:10:50 Gelesen: 756633# 307 @  
Japanische Luftpost

Für die Forumteilnehmer, denen japanische Luftpost aus den 1930iger und 1940iger Jahren zu "trocken" ist, als Betthupferl zwei moderne japanische Luftpostbriefe aus den Jahren 1988 und 1992. Absender war die Versandstelle für Sammlermarken des Hauptpostamtes Tokio.



saintex
 
Manne Am: 23.10.2013 09:41:24 Gelesen: 756567# 308 @  
Bin gerade dabei 24 Blätter Auslandspost der Fa. Schmid-Schlenker für unseren Großtauschtag am 03.11.13 zusammen zu stellen.

Hier ein Brief aus Kyobashi bei Tokyo an die Fa. Schmid-Schlenker in Bad Dürrheim vom 4.4.67.



Gruß
Manne
 
Manne Am: 23.10.2013 09:53:10 Gelesen: 756564# 309 @  
Hier zwei Briefe aus dem Bereich Mittelmeer.

Einmal aus Malta vom 19.7.64 und dann aus Zypern vom 9.11.56. Beide an die Fa. Schmid-Schlenker in Bad Dürrheim.

Gruß
Manne


 
Manne Am: 23.10.2013 12:11:57 Gelesen: 756544# 310 @  
Hier zwei weitere Briefe an die Fa. Schmid-Schlenker in Bad Dürrheim.

Aus Neuseeland vom 29.10.53



und aus Rhodesien vom 8.12.65



Gruß
Manne
 
Manne Am: 23.10.2013 12:21:34 Gelesen: 756542# 311 @  
Jetzt kommt die Post aus Südamerika:

Venezuela vom 15.10.54



und Brasilien vom 4.5.53



Gruß
Manne
 
Manne Am: 23.10.2013 12:28:20 Gelesen: 756541# 312 @  
Die Fa. Schmid-Schlenker hatte weltweiten Kontakt. Leider besteht die Uhren-Fabrik nicht mehr. Ich hoffe, dass euch die Belege nicht überrollen. Wenn es euch zu viel wird einfach schreiben.

Jetzt zwei Briefe aus Asien.

Thailand 9.5.52



Vietnam 3.12.55



Gruß
Manne
 
Manne Am: 23.10.2013 17:01:27 Gelesen: 756504# 313 @  
Hier nochmals Post aus Südamerika.

Paraguay vom 30.6.54



und Peru von 1957, leider kann ich das Datum nicht identifizieren.


 
Manne Am: 23.10.2013 17:07:24 Gelesen: 756503# 314 @  
Jetzt sind wir im Indischen Ozean.

Mauritius vom 26.5.69



und Madagaskar vom 19.11.56



Gruß
Manne
 
Manne Am: 23.10.2013 17:17:52 Gelesen: 756500# 315 @  
Weiter geht es mit der Auslandspost an die Fa. Schmid-Schlenker in Bad Dürrheim. Schwenningen wird fast immer bei der Anschrift erwähnt.

Ein Brief aus dem Irak vom 7.1.59



und aus dem Iran vom 11.12.55



Gruß
Manne
 
Manne Am: 23.10.2013 17:23:45 Gelesen: 756499# 316 @  
Hier ein Brief aus Pakistan vom 8.9.56



und aus Kuwait vom 28.9.63



Gruß
Manne
 
Manne Am: 23.10.2013 17:30:47 Gelesen: 756497# 317 @  
Jetzt sind wir in Afrika,

Äthiopien vom 19.5.53



und Kenia vom 5.1.54



Gruß
Manne
 
Manne Am: 23.10.2013 17:35:04 Gelesen: 756491# 318 @  
Aus dem nahen Osten,

Jordanien vom 20.5.55



und Syrien, hier kann ich den Stempel nicht identifizieren.



Gruß
Manne
 
Manne Am: 23.10.2013 17:39:33 Gelesen: 756490# 319 @  
Cuba 1956, leider ist der Stempel nicht komplett.



Haiti vom 13.9.67



Gruß
Manne
 
Manne Am: 23.10.2013 17:43:21 Gelesen: 756488# 320 @  
Burma vom 22.9.53



und Indonesien vom 15.3.69


 
Manne Am: 23.10.2013 17:45:51 Gelesen: 756485# 321 @  
Argentinien vom 19.3.57



und Honduras vom 7.7.54


 
Manne Am: 23.10.2013 17:54:48 Gelesen: 756484# 322 @  
Asien,

Singapur vom 10.10.56



und Philippinen vom 9.12.65


 
Manne Am: 23.10.2013 18:02:25 Gelesen: 756481# 323 @  
Mexico vom 28.1.57



und Kolumbien vom 8.11.65


 
Mozart Am: 25.10.2013 13:13:30 Gelesen: 756298# 324 @  
Post-Erstflug Klagenfurt - Salzburg - Klagenfurt

Klagenfurt - Salzburg, wurde am 18. Juni 1928 geflogen. Die Karte wurde an diesem Tag um 14.00 Uhr in Klagenfurt gestempelt, bereits 4 Stunden später wurde der Ankunftsstempel in Salzburg abgeschlagen.



Von Salzburg Richtung Klagenfurt wurde einen Tag später am 19. Juni 1928 geflogen. Um 9.00 Uhr morgens war der Postbeamte scheinbar noch nicht wirklich wach, und so ist diese Karte leider etwas verstempelt.



Der Beamte in Klagenfurt hat dafür um 12.00 Uhr den Ankunftsstempel rückseitig sauber abgeschlagen.



"GLÜCK AB - GUT LAND"
Mozart
 
Mozart Am: 28.10.2013 11:29:17 Gelesen: 755806# 325 @  
Heute möchte ich einen Beleg zeigen zeigen mit dem Vermerk einer Notlandung:



Beste Grüße
Mozart
 
Holzinger Am: 28.10.2013 13:03:39 Gelesen: 755783# 326 @  
@ Mozart [#325]

Zu der gezeigten "Zeitungsdrucksache (?)" (s. linker Rand) habe ich ein paar Fragen. Evtl. kannst Du mir die erläutern.

- Abgang Wien 1.6.57 an die Ausstellungsleitung in Sonneberg (DDR) anläßlich der Briefmarkenausstellung vom 8.-10.57

- Danach (wie?) in das ca. 50/60 Km entfernte Meiningen

- ca. 3 Monate später in Meiningen (DDR) gestempelt (3.9.57 15.00 / Ankunft/Abgang?) und mit dem "Postsegelflugzeug" nach Sonneberg zurück.

- Nach ca. 50 Km Flug Notlandung mit Stempel 16.30 Uhr

Da es sich um einen Stempelabschlag mit Uhrzeit (ohne Datum) handelt, muß er doch extra für diese "Notlandung" angefertigt worden sein.

- Wie ging es weiter / wer war dann der Empfänger? Zu dieser Zeit war die "Ausstellungsleitung" ja nicht mehr existent.
 
Richard Am: 28.10.2013 13:20:43 Gelesen: 755776# 327 @  
@ Holzinger [#326]

Der Empfänger Adolf Kosel ist Händler und ein bekannter "Produzent" von Belegen. Da kommt bei mir der leise Verdacht auf, daß auch die Notlandung nur provoziert wurde, um den extra dafür freigelassenen Platz mit einem weiteren grünen Stempel zu versehen. Woher hätte man wissen können, daß es nicht nur zu einer Notlandung kam - sogar Uhrzeit und Entfernung vom Zielort waren bekannt.

In der Ausgabe Januar 2013 der österreichischen Verbandszeitschrift "Die Briefmarke" ist ein ganzseitiger Bericht über die chaotischen Zustände in der Firma Adolf Kosel zu finden.

Schöne Grüsse, Richard
 
Mozart Am: 28.10.2013 14:23:44 Gelesen: 755755# 328 @  
@ Holzinger [#326]

Du hast natürlich recht, daß dieser Beleg mehr als nur eine Frage aufwirft. Ich habe auch schon mal den Versuch in einem anderen Forum gestartet, schlauer daraus zu werden, leider vergeblich, niemand konnte mit Antworten dienen.

Ob der bekannte Wiener Händler Adolf Kosel tatsächlich soviel Macht hatte, eine Notlandung für einen zusätzlichen Stempel zu provozieren, ist mir auch gänzlich unbekannt!

Jedenfalls weisen auch Briefe an andere Empfänger diesen Stempel auf:



Vielleicht findet sich ja hier noch jemand, der Licht ins Dunkle bringen kann, mich würde es freuen.

Herzliche Grüsse
Mozart
 
Mozart Am: 28.10.2013 14:30:29 Gelesen: 755751# 329 @  
@ Richard [#327]

Der Bericht über Kosel würde mich sehr interessieren.

Vielen Dank
Mozart
 
saintex Am: 28.10.2013 20:45:57 Gelesen: 755684# 330 @  
@ Mozart [#325]
@ Holzinger [#326]
@ Richard [#327]

Postsegelflug in der DDR 1956/1957

Nachdem ich seit fast 18 Jahren vor Ort in Meiningen lebe, wage ich einmal einige Anmerkungen zu dem von Mozart gezeigten Flugpostbrief aus dem Jahr 1957, obwohl das Sammelgebiet der DDR-Luftpost, noch dazu der Segelflugpost, eigentlich nicht zu meinen Sammelgebieten gehört.

Der nahe Meiningen gelegene 739 Meter hohe Dolmar war bereits seit dem Jahre 1927, ebenfalls wie die in der benachbarten Rhön gelegene Wasserkuppe, ein Mekka für Segelflieger[1].



Nach dem 2. Weltkrieg wagten die Segelflug-Enthusiasten ab dem Jahr 1952 einen Neuanfang und hielten erste Lehrgänge für Segelflieger ab. In diese Zeit fällt auch der 1. Postsegelflug in der DDR. Anläßlich der III. Südthüringer Briefmarkenausstellung in der nahe Meiningen gelegenen Stadt Hildburghausen in der Zeit vom 4. bis 12.8.1956 sollte der 1. Postsegelflug vom Dolmar nach Hildburghausen stattfinden, wobei nach den Angaben auf einer Internetseite zur Geschichte Hildburghausens zwei Segelflugzeuge des Typs Baby mit der Kennung DDR-1509 und DDR-1547 zum Einsatz kommen sollten [2]. Treibende Kraft hinter diesem 1. Postsegelflug in der DDR im Jahr 1956 scheint dabei nach den Angaben auf der erwähnten Internetseite die örtliche Sektion Philatelie des Kulturbundes gewesen zu sein.

Durchstöbert man das Internet, findet man zahlreiche Flugpostbelege, die angeblich am 15.8.1956 mit dem 1. Postsegelflug von Meiningen (Dolmar) nach Hildburghausen befördert wurden. Nachstehend zeige ich einmal zwei Exemplare, die ich im Internet gefunden habe.



Beide Flugpostbriefe ähneln sich hinsicht Aufgabe- und Ankunftsstempel: Meiningen Tagesstempel 15. 8.56.-14, Hildburghausen Sonderankunftsstempel 15.8.56.-15. Lediglich im Flupostbestätigungsstempel entdeckt man bei näherem Hinsehen, dass die Flugzeugkennung variiert, einmal DDR 1509, das andere mal DDR 1547. Danach hat es den Anschein, als ob der eine Teil der auf dem 1. Postsegelflug beförderten Postladung mit dem Segelflugzeug DDR 1509 und der andere Teil mit dem zweiten Segelflugzeug DDR 1547 befördert wurde.

Völlig anders liest sich das jedoch in der in Fn. 1 zitierten Publikation zur Meininger Luftfahrtgeschichte. Dort heißt es auf Seite 22 wörtlich:

Postsegelflug in der DDR

Neben der systematischen Ausbildung gab es aber auch weitere interessante Höhepunkte am Dolmar. Da hatten die Philatelisten in der Zeit vom 4. bis 12. August 1956 in Hildburghausen ihre III. Südthüringer Briefmarkenausstellung. Aus diesem Anlaß sollte der erste Postsegelflug der DDR stattfinden. Hunderte von Briefen trafen zur Beförderung beim Postamt Meiningen ein. Nur ein Teil davon konnte bei dem Flug am 24. Juli 56 im Segelflugzeug von Walter Zinner verstaut werden und so die Luftreise antreten. Der Rest erhielt symbolisch den Tages- und Beförderungsstempel.

Hier klafft beim 1. Postsegelflug in der DDR im Jahr 1956 offensichtlich eine Lücke zwischen Schein und Wirklichkeit.

Interessant ist allerdings der nachstehende Hinweis auf der erwähnten Internetseite zum Flugablauf des 1. Postsegelfluges im Jahr 1956:

Die Landung sollte auf den Werrawiesen erfolgen. Wegen widriger thermischer Verhältnisse werden die Flüge jedoch vorzeitig abgebrochen.

Zu dem von Mozart gezeigten Flugpostbrief aus dem Jahr 1957 habe ich leider weder in der Publikation zur Meininger Luftfahrtgeschichte noch auf der erwähnten Internetseite zur Geschichte Hildburghausens etwas gefunden. Aus den Erfahrungen mit dem 1. Postsegelflug im Jahr 1956 lassen sich für den von Mozart gezeigten Flugpostbrief aus dem Jahr 1957 aus meiner Sicht jedoch folgende Schlußfolgerungen ziehen:

1. Diese Flugpostbriefe und die „Bestätigungsstempel“ haben wir nicht dem österreichischen Händler Adolf Kosel sondern örtlichen Sammlerfreunden zu verdanken.

2. Vermutlich war es tatsächlich so, dass das auf dem Dolmar gestartete Segelflugzeug aufgrund widriger Witterungsverhältnisse das weiter östlich gelegene Sonneberg nicht erreicht hat und eine Außenlandung machen musste.

3. Der grüne Flugunterbrechungsstempel wurde wohl von den Initiatoren des Postsegelfluges angebracht, um die Attraktivität der Flugpostbelege zu erhöhen.

4. Ob die auf dem Markt angebotenen Flugpostbriefe tatsächlich am 3.9.1957 mit dem Postsegelflug von Meiningen (Dolmar) nach Sonneberg befördert wurden oder nicht nur symbolisch den Tages- und Beförderungstempel erhielten, erscheint mir äußerst fraglich.

Quellenangaben:

[1] Günter Flach, Meiningen aus der Vogelperspektive – einst und jetzt -, 1. Aufl. Verlag A.Resch Meiningen 1998 Seite 12ff.
[2] http://dunkelgraefinhbn.de.tl/1949-_-1990.htm

saintex
 
Holzinger Am: 28.10.2013 21:22:03 Gelesen: 755668# 331 @  
@ Mozart

Zwei Fragen nachgeschoben:

- Ist die Adresse auf dem Brief (Ausstellungsleitung) gestempelt. Meiner Ansicht nach JA, den in allen 3 Zeilen sind die 1. Buchstaben links unvollständig. Ein Stempel lohnt sich doch nur, wenn "viele" (gleiche) Adressen benötigt werden.

- Wieso läuft so ein Brief als "Zeitungsdrucksache"?

Danke an saintex [#330] für die Hintergrundinformationen. Die Umstände des 2. Flug(-belegs) es bleiben aber danach erst recht mysteriös für mich.
 
saintex Am: 28.10.2013 22:56:17 Gelesen: 755643# 332 @  
@ Holzinger [#331]

Ich verstehe nicht, was daran mysteriös sein soll. Wie das abgelaufen ist, liegt doch glasklar auf der Hand:

Es ging Herrn Kosel darum, eine österreichische Zuleitung zu einem Postsegelflug in der damaligen DDR und damit einen aus damaliger Sicht „wertvollen“ Flugpostbeleg zu kreieren. Also frankierte er die Briefe mit österreichischen Briefmarken und sandte diese, entweder als Sammelsendung unter Umschlag oder einzeln ganz normal mit der Post oder – noch wahrscheinlicher- per Boten an seinen Verbindungsmann in der DDR, mit dem er vorher eine entsprechende Vereinbarung getroffen hatte, insbesondere auch hinsichtlich der Honorierung. Vermutlich war dies eine Person aus dem Umfeld der Ausstellungsleitung der IV. Südthüringer Briefmarkenausstellung und des Organisators des Postsegelfluges 1957.

Diese Person hob die von Herrn Kosel vorbereiteten Flugpostbriefe auf, bis der Postsegelflug witterungsbedingt Anfang September 1957 durchgeführt werde konnte und gab die Briefe –im günstigsten Fall- dem Segelflugzeug mit oder sorgte –im ungünstigsten Fall- wie im Jahr 1956 zumindest dafür, dass die Briefe „symbolisch“ den Tages- und Beförderungsstempel erhielten, auch wenn sie mit dem Segelflugzeug nicht befördert wurden. Aufgrund der Aussenlandung des Segelflugzeuges konnten die Briefe noch durch einen grünen Flugunterbrechungsstempel aufgemotzt werden, was ihren Verkauf positiv beeinflusste. Aber dafür konnte Herr Kosel vermutlich nix.

Anschließend sorgte Kosel’s Verbindungsmann dafür, dass die Briefe mit der normalen Post an seinem Auftraggeber nach Wien zurückliefen.

Die Lösung ist ganz einfach, wenn man sich von dem Glauben frei macht, dass der Postweg des Flugpostbriefes allein postalischen Regularien folgte. Es ging hier in erster Linie darum, ein philatelistisches Produkt zu schaffen, das mit entsprechendem Profit an zahlungswillige Luftpostsammler abgesetzt werden konnte. 1957 war das noch möglich. Heute werden derartige zweifelhafte aerophilatelistischen Belege im Internet für einstellige Eurobeträge verramscht.

saintex
 
Mozart Am: 28.10.2013 23:38:56 Gelesen: 755630# 333 @  
@ Holzinger
@ saintex

Vielen Dank für eure Kommentare zu dem Beleg. Ich stimme natürlich vollkommen zu, daß es sich hierbei um keinen philatelistischen Leckerbissen handelt! Mir ging es eigentlich nur um den Vermerk der Notlandung, da ja hier im Thread auch Vermerke gewünscht werden.

In dem Sinne zeige ich nun noch ein Heftchen aus der Schweiz, 1937!

Vor- und Rückseite



1x Aufklappen



2x Aufklappen Mittelteil



3x Aufklappen



Mit besten Sammlergrüßen
Mozart
 
Richard Am: 29.10.2013 09:25:21 Gelesen: 755551# 334 @  
@ Mozart [#328]

Zum finanziellen Aspekt: Ein ähnlicher Beleg wurde gerade bei Ebay zu 6,90 Euro versteigert:

http://www.ebay.de/itm/DDR-515-POSTSEGELFLUG-1957-NOTLANDUNG-dekorat-Brief-ANSCHAUEN-4304-/190914783419?pt=Briefmarke&hash=item2c736868bb&nma=true&si=CewPDsUwtHx0%252FM0kerQjZa7LHWI%253D&orig_cvip=true&rt=nc&_trksid=p2047675.l2557

(sollte der Link nicht mehr funktionieren, bitte ich um Meldung rechts oben auf das Ausrufezeichen)

Es werden jede Menge Postsegelflugbelege angeboten:

http://www.ebay.de/sch/Briefmarken-/260/i.html?_from=R40&_nkw=postsegelflug&LH_Complete=1&rt=nc

Schöne Grüsse, Richard
 
Mozart Am: 29.10.2013 11:43:32 Gelesen: 755522# 335 @  
@ Richard [#334]

Auch dir vielen Dank für deine Recherche. Anmerken möchte ich noch, daß bei dieser Art von Sammlung der finanzielle Aspekt für mich nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Beste Grüße
Mozart
 
saintex Am: 30.10.2013 21:45:37 Gelesen: 755294# 336 @  
Luftpost Danzig

Die Luftpost der Freien Stadt Danzig erfreut sich bei zahlreichen Sammlern immer größerer Beliebtheit. Die auf Auktionen für Danzig-Luftpost erzielten Preise sprechen dafür. Unterstützt wird der Danzig-Luftpostsammler durch erstklassig recherchierte Publikationen zur Danziger Luftpost [1] und den Danziger Posttarifen [2].

Hier ein Danziger Luftpostbrief aus dem Jahr 1927, adressiert nach Mataus im Senegal/Franz. Westafrika. Diese Destination findet man auch nicht auf jeder Auktion (oder bei ebay).



Literatur

[1] Hans-Joachim Düsterberg, Luftpost Freie Stadt Danzig bis 1945, 3 Bände Lingen, März 2009
[2] Theo Henn, Postgebühren der Freien Stadt Danzig 1919-1939, 2 Bände, 2. Aufl. Donauwörth 2006/2007

saintex
 
Mozart Am: 30.10.2013 23:12:26 Gelesen: 755266# 337 @  
Als Luftpostsammler finde ich auch immer Post von und an Flugzeugbauer sehr interessant.

Hier ein Poststück an die Boeing Werke in Renton/Washington.

Interessant finde ich, dass der Zusatzstempel keine Jahreszahl aufweist! Wie dem auch sei, der Beleg wurde am 24. Oktober 1959 gestempelt, Berlin - Zentralflughafen.



Am 2. November 1959 wurde der Beleg rückseitig in Renton/Washington nach der Ankunft gestempelt.

Beste Sammlergrüsse
Mozart
 
DL8AAM Am: 31.10.2013 14:35:49 Gelesen: 755180# 338 @  
@ Mozart [#337]

Interessant finde ich, dass der Zusatzstempel keine Jahreszahl aufweist!

So konnte er (hätte können) jedes Jahr zum "Jahrestag der Vereinten Nationen" am 24. Oktober immer wieder neu verwendet werden. Vielleicht wurde er ja sogar? Auch die Karte selbst trägt übrigens nur den Zudruck "Jahrestag der Vereinten Nationen" ohne jegliche Jahresangabe. Also 1x in einen Stempel und in eine billigere Großauflage Postkarten investiert und jedes Jahr neu an die Aerosammler verkauft. ;-)

Gruß
Thomas
 
wajdz Am: 08.11.2013 18:43:01 Gelesen: 754052# 339 @  
@ Marcel [#246]

Zu diesem Zeitraum noch ein Brief im Fernverkehr (12) = 12

MeF waagwerechtes Paar MiNr 516 (6) = 12

Rollstempel MANNHEIM 2 / u / 6.9.35 mit Luftpostwerbung für schnelle Inlandflüge



MfG wajdz
 
ligneN Am: 08.11.2013 19:08:50 Gelesen: 754044# 340 @  
@ Saintex

1) Portoaufschlüsselung Bf April 1937: verklebt sind Y4.01.

L-Portoperiode via USA 1937.4.1-1938.1.31, L-Zuschlag je 20g: nach Brasilien Y. 3.65.
Dazu Landweg Brief 20 Sen (1937.4.1-1944.3.31), Einschreiben 16 Sen (1925.10.1-1944.3.31) = 4.01.

Der Zensurstempel ist sehr ungewöhnlich, sehe ich hier zum ersten Mal.

Literatur: auf deutsch nur Portoübersichten von F. Eichhorn in den "JAPANberichte" der Arge Japan. Habe sie hier nicht zur Hand, müßten 140er/150er Nummern aus den 1990er Jahren sein.

2) Nachtrag Bf 1941

Zu LATI-Zuleitungen aus Japansammlers Blickwinkel. Es sind schon noch einige mehr bekannt, *ohne Gewähr* höchstens 15 Stück, davon nur 3 gelaufene (2 nach Hamburg). Die übrigen sind liegengebliebene/zurückgeleitete = dh Oktober-Dez. aufgegeben. Die Briefe sind oft nicht speziell als via Chile-Buenos Aires gekennzeichnet, nur am Porto erkennbar und vielleicht deshalb unter dem Radar der Profis durchgeschlüpft. Einige wurden auch nur in Japan angeboten.
Ein Brief schaffte es bis in die Nähe von Hawaii, bevor er mit der 'Tatsuta Maru' um Mitternacht 6/7.12.41 umkehrten mußte. Dieser war als "via San Francisco-Chile-Buenos Aires" frankiert, also L-Zuleitung ab US-Westküste.

L-Belege aus Europa in der Gegenrichtung via Chile nach Japan oder China sind ja einige mehr bekannt bzw. publiziert, z. B. weil sie im Focus der DR-Luftpost-Sammler stehen (etwa öfters in "Philatelie" des BdPh), meistens aber ebenfalls an die Absender zurückgegeben worden. Kürzlich war so einer bei der 26. Gärtner Auktion, aus eine großen belgischen Zensurpostsammlung.

Berichtigung: die 'Naruto Maru' fuhr für Südamerika Westküsten Linie der Reederei NYK.
Die OSK Südamerika Westküstenlinie war bereits 1940 eingestellt worden.

Hier ein Bild der Naruto Maru, Quelle Webseite "combinedfleet.com":



Gruß
ligneN
 
filunski Am: 06.01.2014 18:10:47 Gelesen: 748070# 341 @  
Verehrte Luftpostfans,

nach längerer Zeit möchte ich dieses Thema mal wieder nach oben holen mit einem nicht sehr spektakulären Beleg, der aber einen nicht oft gesehenen Luftpostaufkleber zeigt:



Ein Neuseeländischer Luftpostbrief vom 3. Februar 1973 von Auckland über Sydney (Australien) nach New Plymouth (Neuseeland). Versehen mit einem Sonderstempel anläßlich des Einweihungsflugs mit der Douglas DC 10 Tri-Jet (Kennung ZK-NZL) auf der Strecke Auckland - Sydney und zurück [1].

Hier nochmals der Sonderstempel des Aucklander Hauptpostamts für diesen Flug:



Besonders schön aber auch ein typisch Neuseeländischer Luftpostaufkleber dazu.



Die abgebildete Figur rechts (vielleicht nicht gleich von Jedermann als solche zu erkennen) zeigt stilisiert das Neuseeländische Nationalsymbol, den Kiwi.

Beste Grüße,
Peter

[1] James A. Stapelton, The New Zealand Air Mail Catalogue
 
Sachsendreier53 Am: 10.01.2014 10:29:01 Gelesen: 747824# 342 @  
DDR- Luftpostkarte anlässlich der Olympischen Spiele in Seoul/Südkorea 1988



mit Sammlergruß,
Claus
 
saintex Am: 12.01.2014 00:07:46 Gelesen: 747728# 343 @  
Nachfolgend ein Luftpostbrief aus dem Jahr 1974, der beim Absturz des Lufthansa Jumbo Jets Boing B 747 "Hessen" am 20.11.1974 in Nairobi/Kenia auf dem Flug nach Johannesburg/Südafrika beschädigt wurde.



Nach dem Abflug in Frankfurt/Main am 19.11.1974 verunglückte die "Hessen" am Morgen des 20.11.1974 nach einer Zwischenlandung in Nairobi/Kenia beim Start zum Weiterflug nach Johannesburg. Die gerettete und nach Südafrika adressierte Luftpost erhielt in Südafrika einen zweisprachigen Hinweisstempel in Englisch und Afrikaans, der auf den Flugunfall hinwies. Hier links neben den italienischen Freimarken angebracht.



Literatur

Henri L. Nierinck, Courrier Récupéré - Recovered Mail, Band 2: 1937 - 1988, Belgien 1995
Earl Moorhouse, Wake up, it's a crash - The story of the first 747 jet disaster, London 1980

saintex
 
saintex Am: 15.01.2014 00:49:05 Gelesen: 747399# 344 @  
Erstflugbrief befördert auf der am 15.4.1926 neu eröffneten Luftpostlinie von Chicago nach Saint Louis (Contract Air Mail Route No.2 ).



Am Steuerknüppel des Postflugzeuges des Typs DH-4 sass ein damals unbekannter junger Postpilot, der ein Jahr später Weltruhm erlangen sollte: Charles Lindbergh. Am 20./21.5.1927 gelang ihm die erste Alleinüberquerung des Nordatlantiks ohne Zwischenlandung von New York nach Paris mit seinem Eindecker, der Spirit of Saint Louis, hier abgebildet auf einer us-amerikanischen Luftpostmarke aus dem Jahr 1927 (Michel USA Nr. 306, Scott C 10).



Der Bezwinger des Nordatlantiks hier abgebildet auf einer us-amerikanischen Freimarke aus dem Jahr 1998.



Literatur

American Air Mail Catalogue, Vol. 3 5. Aufl. Cinnaminson, N.J./USA 1978 Seite 1409ff.

saintex
 
Altmerker Am: 18.01.2014 19:35:03 Gelesen: 747084# 345 @  
Dieser Beleg ging von China in die DDR, Brief einer Zeitschrift.

Das Label ist eingedruckt.


 
saintex Am: 19.01.2014 23:13:53 Gelesen: 746997# 346 @  
Concorde



Das Sammeln von Erstflugbriefen, die mit dem ersten Überschall-Passagierflugzeug, der Concorde befördert wurden, erfreute sich unter Aerophilatelisten in den 1970er und 1980er Jahren großer Beliebtheit. In der DBZ wurden damals die Erstflüge der Concorde regelmäßig angekündigt, so dass der interessierte Aerophilatelist selber Flugpostbriefe zu den Erstflügen aufliefern konnte. Nach dem Ende der Ära der Überschall-Passagierluftfahrt im Jahre 2003 scheint auch das aerophilatelistische Gebiet der Concorde-Erstflugbriefe in einen Dornröschenschlaf versunken zu sein.

Hier ein Erstflugbrief befördert mit der Concorde am 10.4.1976 auf dem Flug von Caracas/Venezuela nach Paris. Abflug in Caracas 10.4.1976 13.30 Uhr, Ankunft in Paris 10.4.1976 19.20 Uhr.





Der 2. Pilot auf diesem Erstflug, Guillaume Tardieu hat selber eine aerophilatelistische Seite ins Netz gestellt mit weiteren Concorde-Erstflugbriefen:

http://tardieuautographes2255.blogspot.de/

saintex
 
Altmerker Am: 24.01.2014 23:42:28 Gelesen: 746584# 347 @  
Interessanter Beleg mit Flugpost-Aufkleber und Kennung auf Zeitungsstreifband von Wien nach Bagdad als Drucksache, recht seltene Portostufen-Kombination.


 
Kalmimaxiss Am: 26.01.2014 15:34:05 Gelesen: 746399# 348 @  
@ saintex [#346]

Kleine Berichtigung, wenn auch etwas OFF TOPIC:

Die Seite http://www.concordescopia.com ist nicht vom Piloten G. Tardieu ins Internet gestellt worden, sondern von einem französischen Sammler mit sehr guten Beziehungen zu Concorde-Piloten und der Air France. Er dürfte die größte Unterschriftssammlung der französischen Concorde-Piloten besitzen, so hat er praktisch die Flüge jedes französischen Piloten mit Unterschriftsbelegen dokumentiert, häufig mit Signaturen der ganzen Crews, u.a. auch die des Piloten G. Tardieu!

Für den Concorde-Sammler sind von besonderem Interesse jene signierten Belege des 1. Concorde-Piloten überhaupt, Cdt. Andre Turcat, die entsprechend auch teuer gehandelt werden. Aus meiner Sammlung hier Belege der Piloten Turcat, Fournier, Chillaud und Prunin.





In Frankreich, den USA und England erfreut sich das Sammelgebiet nach wie vor großer Beliebtheit, speziell in England erscheinen regelmässig Sonderstempel zu diesem Thema:


 
Altmerker Am: 29.01.2014 19:43:49 Gelesen: 746076# 349 @  
Der Beleg ist nun nicht unbedingt der Bringer. Interflug nach Pjöngjang oder wie aktuell die Hauptstadt Nordkoreas heißt. Dort Ankunfts- oder Rückkunftstempel 10 Tage später. Der nostalgische Luftpost-Aufkleber ist schon interessant. Nun das Kuriose: Als ich den Beleg bei ebay los werden wollte, wurde das zum Politikum: Alles, was Nordkorea in der Beschreibung hätte, verstoße gegen die Geschäftsbedingungen.


 
saintex Am: 08.03.2014 00:11:58 Gelesen: 742170# 350 @  
Luftpost im 2. Weltkrieg

Hier ein Luftpostbrief, der von den Ereignissen während des 2. Weltkrieges - im wahrsten Sinne des Wortes - überrollt wurde.



Am 2.12.1941 im New Yorker Stadtteil Brooklyn aufgegeben, war der Luftpostbrief nach Leutkirch im Allgäu adressiert. Mit 30 cent, hier dargestellt durch 5 Marken USA Mi.-Nr. 442 zu 6 cent, war der Lp.-Brief für eine Beförderung mit der us-amerikanischen Fluggesellschaft PanAm nach Europa auf der Route über den Nordatlantik ordnungsgemäß frankiert. Die Flugroute ist auf dem Lp.-Brief auch nochmals durch den Lp.-Leitstempel oben rechts vorgegeben.



Mit einem Flugboot der PanAm traf der Lp.-Brief am 6.12.1941 in der damaligen britischen Kronkolonie Bermuda ein und sollte nach dem Durchlaufen der britischen Zensur am 7.12.1941 weiter Richtung Osten nach Europa befördert werden. Dazwischen kam jedoch der japanische Angriff auf Pearl Harbour am Morgen des 7.12.1941 und der daraufhin folgende Kriegseintritt der Vereinigten Staaten.

Der Luftpostbrief durchlief zwar noch die britische Zensur in Hamilton/Bermuda und wurde von dem britischen Zensor Nr. 980 zensiert. Die Weiterbeförderung nach Deutschland wurde jedoch durch den Kriegseintritt der USA verhindert. Erst im Juli 1942 wurde der Brief von der britischen Zensur freigegeben und am 26.7.1942 von den us-amerikanischen Postbehörden an den Absender zurückgeleitet.



Literatur

Peter A. Flynn, Intercepted in Bermuda - The Censorship of Transatlantic Mail during the Second World War, Chicago,Il./USA 2006

saintex
 
saintex Am: 09.03.2014 00:11:00 Gelesen: 742089# 351 @  
Luftpost-Propaganda

In zahlreichen Staaten wurde in den 1930er Jahren Werbung für die Beförderung der Briefpost mit der Luftpost gemacht. Meist beschränkte sich diese Werbung aus philatelistischer Sicht darauf, dass Poststempel - wie im Deutschen Reich - einen auf die Luftpostbeförderung hinweisenden Werbezusatz enthielten. Einfallsreicher war dagegen die Werbung in Frankreich.

In den Jahren 1933/34 wurde Briefpost, auch ohne frankierten Luftpostzuschlag, zu Werbezwecken mit der Luftpost befördert. Dabei erhielt die so zu Werbezwecken beförderte Luftpost teilweise einen Hinweisstempel in französischer Sprache, der darauf hinwies, dass die Postsendung ausnahmsweise zu Werbezwecken ohne Luftpostzuschlag mit der Luftpost befördert wurde.



Nachstehend zwei Bedarfsbriefe vom 3.2.1933 nach Indochina und vom 28.11.1934 nach Chile, die nur mit dem jeweiligen Auslandsporto frankiert sind und die von dieser kostenlosen Werbung für die Luftpostbeförderung profitierten.



Besonders originell war die französische Luftpostwerbung für die Luftpostbeförderung nach Südamerika. Hier wurde eine eigene Werbevignette gedruckt und bei Bedarf von der französischen Postverwaltung auf den Brief geklebt, der so ohne Luftpostzuschlag per Luftpost nach Südamerika befördert wurde. Die Luftpostvignette wurde in grüner und blauer Farbe gedruckt. Hier ein Beispiel für diese Form der Luftpostwerbung.





Die Luftpostvignette wird ungebraucht regelmäßig bei ebay für "kleines Geld" angeboten. Auf Brief ist sie allerdings nicht einfach zu finden, da sie regelmäßig nur auf Firmen-Bedarfspost Verwendung fand und diese Firmenpost beim Empfänger größtenteils im Papierkorb landete.

saintex
 
alexiosp Am: 22.03.2014 19:20:20 Gelesen: 741030# 352 @  
@ saintex [#55]

Very nice map, thanks for posting this!

In regard with the French Aeropostale air service to and from South America here is a July 1928 example from Buenos Aires to Thessaloniki, Greece. It is a very unusual destination for such an eraly (1928) date that I thought you might like it for your records.

Best Regards (and please forgive me writing in English!)
Alexios


 
Mondorff Am: 02.04.2014 15:14:40 Gelesen: 740152# 353 @  
ParAvion-Aufkleber der neuseeländischen Post – immerhin 112 x 33 mm groß.



Stempel Wellington vom 24.3.2014

Schönen Gruß
DiDi
 
alexiosp Am: 15.04.2014 16:30:31 Gelesen: 739163# 354 @  
"VIA CONDOR-ZEPPELIN"

Graf Zeppelin G369 flight from Brazil, unusual parcel tag cancelled on arrival at Friedrichshafen 19.6.1934.


 
filunski Am: 01.05.2014 15:47:37 Gelesen: 737910# 355 @  
Verehrte Luftpostfans,

um die Luftpost ist es in letzter Zeit hier etwas still geworden, deshalb mal wieder ein Beleg dazu.

Postkarte per Luftpost im Juli 1938 von München nach Italien:



So weit, so gut, aber da fällt noch etwas auf! Der "Luftpostaufkleber" ist gar kein Aufkleber, sondern ein Stempel!



Beste Grüße,
Peter
 
Mondorff Am: 02.05.2014 11:01:30 Gelesen: 737824# 356 @  
Ein Luftpostbrief aus Bulgarien vom 27.9.1937 mit Par Avion-Inschrift, auch in kyrillisch



Mit Ankunftstempel Luxembourg-Ville vom 28.9.1937.

Gruß
DiDi
 
Rore Am: 03.05.2014 18:50:19 Gelesen: 737697# 357 @  
Heute aus der Ukraine empfangen gestempelter Luftpost Stempel. Die Marke wurde nicht entwertet.

Gruß
Rore


 
Mondorff Am: 04.06.2014 22:14:25 Gelesen: 735133# 358 @  
Mit einem bisher nicht vorgestellten Luftpost-Aufkleber möchte ich das Thema wieder aufwecken.



Der steckte seit damals in dem Album, das ich von der Praga'88 wieder mit nach Hause nahm.

Schönen Gruß
DiDi
 
Marcel Am: 05.08.2014 21:13:44 Gelesen: 729711# 359 @  
Hallo!

Ich habe heute ein paar Südafrikaner.

1971



1973



1976



1984



schöne Grüße
Marcel
 
zockerpeppi Am: 24.08.2014 15:24:23 Gelesen: 728332# 360 @  
Express - Urgente Flugpost ab San Miguel in El Salvador nach Oberursel Deutschland. Abgestempelt 17 Januar 1974, Ankunft in Oberursel im Taunus am 23.1.74 18. Die Marken auf der Rückseite und man staune ein Stempel vom Frankfurter Flughafen.

Nun hatte ich schon oft Post aus Übersee nach Deutschland in den Händen aber ohne Flughafenstempel. In welchen Fällen wurde dieser den abgeschlagen? Hängt dies etwa mit dem Express Stempel zusammen?



beste Sammlergrüße
Lulu
 
Mondorff Am: 24.08.2014 23:28:45 Gelesen: 728280# 361 @  
Hier zwei Luftpostbriefe aus Thailand (2001) und aus Palästina (1945) nach Luxemburg, wobei der aus Thailand (außer dem Adresslabel) gleich vier Aufkleber trägt -

einen blauen für die Luftpost
einen weißen (mit den Elefanten) für's Porto
einen rot/weißen für's Einschreiben
und einen gelben Benachrichtigungszettel, weil der Empfänger zu hause nicht anzutreffen war und der Brief nun am Postschalter entgegengenommen werden kann.

Schöne "Buntfrankatur".

Freundlichen Gruß
DiDi


 
zockerpeppi Am: 08.09.2014 20:42:22 Gelesen: 727028# 362 @  
Ein Beleg Königreich Kambodscha nach Luxemburg. Absender das Kabinet des Staatschefs

Datum 19.10.1971. TAXE PERCUE PEKING (215). Warum der aus Peking kommt ?

Der Par Avion Stempel hat mir so gut gefallen.



Phila-Gruß
Lulu
 
Marcel Am: 26.10.2014 20:59:50 Gelesen: 722257# 363 @  
Ich habe heute einen türkischen Air Mail - Aufkleber auf einer Karte aus dem Jahre 1963.



schöne Grüße
Marcel
 
ginonadgolm Am: 26.11.2014 16:02:20 Gelesen: 719612# 364 @  
Zur Briefmarkenausstellung am 14.11.1959 gab der Verein der Achimer Briefmarkensammler eine Postkarte mit eingedrucktem Luftpostzettel heraus.



NGK, PP009 B2-001

Es gibt noch eine weitere Karte, bei der die Texte (unten und senkrecht) ausgetauscht sind.

Beste Grüße von
Ingo aus dem Norden

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Ganzsachen Bund: Private Ganzsachenpostkarten"]
 
saintex Am: 28.11.2014 22:31:21 Gelesen: 719381# 365 @  
Luftpost im 2. Weltkrieg



Luftpostbrief von Venezuela nach Deutschland, aufgegeben am 18.2.1941 in Caracas und adressiert an die Siemens-Reiniger-Werke AG in Berlin. Der Luftpostbrief wurde per Luftpost über Miami/Florida (21.2.) nach New York (22.2.) befördert und von dort mit einem Clipper-Flugboot der us-amerikanischen Fluggesellschaft Pan American Airways weiter Richtung Lissabon/Portugal.

Allerdings machte der Luftpostbrief bereits beim ersten Zwischenstopp auf den (britischen) Bermuda-Inseln eine ungewollte "Notlandung", da er vom britischen Zensor Nr. 6041 konfisziert wurde. Offensichtlich war der Briefinhalt nach Ansicht der britischen Zensur geeignet, die deutschen Kriegsanstrengungen gegen Großbritannien zu unterstützen.

Bemerkenswert ist allerdings, dass der Brief nicht einfach von der britischen Zensur vernichtet sondern für die Dauer des 2. Weltkrieges archiviert und nach Ende des Krieges zur Weiterbeförderung an den Adressaten freigegeben wurde. Alles weitere erzählen die Hinweis- und Ankunftsstempel auf der Vorder- und Rückseite des Luftpostbriefes sowie der rückseitig abgebrachte Hinweiszettel im Format 45x30mm.

Literatur

Peter A. Flynn, Intercepted in Bermuda - The Censorship of Transatlantic Mail during the Second World War, Chicago 2006

saintex
 
Mondorff Am: 28.11.2014 23:05:50 Gelesen: 719372# 366 @  
@ saintex [#365]

Danke saintex. In dieser Form wohl bemerkenswert. Vorher nie gesehen.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
saintex Am: 28.11.2014 23:10:53 Gelesen: 719371# 367 @  
@ Mondorff [#366]

Hääää? Nu versteh ich Deinen Kommentar aber nicht. Was ist denn "in dieser Form wohl bemerkenswert"?

MfG Wolfgang (saintex)
 
saintex Am: 29.11.2014 00:08:14 Gelesen: 719355# 368 @  
Deutsche Luftpost * Europa - Südamerika *



Schwedischer Luftpostbrief aufgegeben in Stockholm am 1.11.1934 und adressiert nach Sao Paulo/Brasilien. Über die Bahnpost Berlin-Sassnitz (Hafen) erreichte der schwedische Luftpostbrief Berlin. Dort erhielt er vorderseitig den roten Bestätigungsstempel "Deutsche Luftpost * Europa - Südamerika a *" und wurde am 3.11.1934 mit Luftpost morgens von Berlin nach Stuttgart zum Ausgangspunkt der deutschen Südamerika-Linie geflogen.

Das Postflugzeug der Deutschen Lufthansa startete planmäßig am Vormittag des 3.11.1934, musste dann jedoch aufgrund technischer Schwierigkeiten am 3.11.1934 eine Außenlandung in Carcassone/Frankreich machen. Trotz dieser technischen Schwierigkeiten traf die Luftpost planmäßig in Südamerika, so z.B. am 8.11.1934 in Sao Paulo ein.[1]

Der schwedische Luftpostbrief ist bei einem Gewicht von 3 Gramm (vgl.die Gewichtsangabe auf dem Briefumschlag vorne links) mit 2.25 Kronen portogerecht frankiert. Das Auslandsporto für einen Brief bis 20 Gramm betrg 25 Öre, der Luftpostzuschlag nach Brasilien je 5 Gramm 2 Kronen.

Wolfgang (saintex)

[1] Rudolf Philipp, "Von Stuttgart - Böblingen nach Rio de Janeiro/Brasilien - Aufstellung der Flugdaten 1933-1939", Kornwestheim 2010; James W. Graue/ John Duggan, Deutsche Lufthansa South Atlantic Airmail Service 1934-1939, Ickenham GB 2000
 
Mondorff Am: 29.11.2014 00:16:38 Gelesen: 719350# 369 @  
@ saintex [#367]

Für mich bemerkenswert ist, dass die Sendung nach so langer Zeit auch noch zugestellt wurde. Ich wusste auch nicht, dass so etwas auch nach den Kriegsereignissen möglich war. Ein Papierkorb war bestimmt nicht weit.

Dank fürs Zeigen Wolfgang
DiDi
 
saintex Am: 29.11.2014 00:19:46 Gelesen: 719349# 370 @  
@ Mondorff [#369]

OK Didi, das versteh ich jetzt. Bitte verzeih meine Frage, aber ich war früher mal blond *grins*.

Aber ich hab in meinem aerophilatelistischen Fundus noch jede Menge bemerkenswerter Luftpostbriefe, die es wert sind, hier gezeigt zu werden.

saintex
 
Baber Am: 30.11.2014 09:13:14 Gelesen: 719199# 371 @  
@ zockerpeppi [#360]

Das hängt ganz sicher mit der Versendung per Express zusammen. Der Stempel vom Frankfurter Flughafen dokumentiert die Ankunft in Deutschland und der von Oberursel, wann der Brief zugestellt wurde.

Gruß
Baber
 
hajo22 Am: 30.11.2014 12:38:57 Gelesen: 719154# 372 @  
Ich bin erst vor wenigen Tagen auf diesen Thread aufmerksam gemacht worden und beteilige mich gerne daran.

Hier ein Luftpostbrief aus Prag vom 22.2.1941 via Luftpost (Clipper) frankiert mit 13,50 Kronen (= RM 1,35) Böhmen und Mähren-Marken nach New York (NY). Die 2,50 Kr. deckte das Auslandsporto, die restlichen 11 Kr. beziehen sich daher auf das Luftpostporto.

Kastenstempel: "Luftpost nach Nordamerika/und ab New York". In diesem Fall unsinnig, denn der Brief war ja nach NY gerichtet.

Doppelzensur: Deutsche Zensur OKW "e" = Frankfurt/a.M. und britische Zensur (ich denke auf den Bermudas) "Opened by Examiner 2275". Couvert-Rückenklappe fehlt. Der Brief wurde aber anscheinend nicht festgehalten.

Vielleicht kann saintex uns was zur Luftpostgebühr aus dem Protektorat Bö&Mä nach Nordamerika erklären?



Schönen Sonntag.
Jochen
 
saintex Am: 30.11.2014 19:43:22 Gelesen: 719086# 373 @  
@ hajo22 [#372]

Hallo Jochen,

ich habe zwar in meiner aerophilatelistischen Bibliothek die vom Ministerium für Verkehr und Technik in Prag im Zeiraum 7.10.1939 bis 1.4.1944 herausgegebenen Luftpostlisten, die auch Angaben zu den Luftpostzuschlägen für das Ausland enthalten. Ausgerechnet die hier einschlägige Luftpostliste für den Zeitraum Ende 1940/Anfang 1941 fehlt leider.

Nachdem das Auslandsporto bis Ende des 2. Weltkrieges 2.50Kr. betrug und zahlreiche Luftpostbriefe aus Böhmen und Mähren in die USA im Zeitraum 1940/1941, die im Internet angeboten werden, das Porto 8.00 Kr. bzw. 13.50 Kr. haben, gehe ich davon aus, daß der Luftpostzuschlag in die USA im Zeitraum 1940/1941 5.50Kr. je 5 Gramm betrug. Das änderte sich dann im Laufe des Jahres 1941. In der Luftpostliste vom 15.10.1941 wird der Luftpostzuschlag in die USA mit 4 Kr. je 5 Gramm angegeben. Die gleiche Portoangabe findet sich auch im tschechischen Luftpostkatalog von Petr Horka, Ceskoslovenska Letecka Posta 1919-1939, Prag 1979 auf Seite 213. Danach galt der Luftpostzuschlag in die USA von 4 Kr./5 Gramm ab 1.6.1941. Für die Zeit davor enthält der Katalog leider keine Angaben.

Nachstehend einige Abbildungen aus dem Netz, die meine Theorie zu bestätigen scheinen, insbesondere die Luftpostkarte in die USA in der dritten Abbildung (1.50Kr. Auslandspostkarte plus 5.50 Kr. Lp.Zuschlag).





Sorry, genauer geht es bei mir leider nicht.

MfG Wolfgang
 
hajo22 Am: 01.12.2014 00:37:38 Gelesen: 719041# 374 @  
@ saintex [#373]

Ja, kann ich bestätigen. Hier ein Brief vom 9.9.1941 aus Prag nach Brooklyn, frankiert mit 6,50 Kr., also 2,50 Kr. für den Auslandsbrief und 4 Kr für die Luftpostgebühr (5 gr.).



Viele Grüße
Jochen
 
hajo22 Am: 01.12.2014 18:24:31 Gelesen: 718950# 375 @  
Und hier ebenfalls eine Postkarte nach New York mit Luftpost frankiert mit 7 Kr. (1,50 Kr. Auslandspostkarte; 5,50 Kr. Luftpostgebühr für 5 gr.) aus Prag 1 (4b) vom 10.9.1940.

Zensiert und bekannter Kastenstempel für Nordamerika.



Also kann man wohl festhalten: Luftpostgebühr 5,50 Kr. (= 55 Pf.) je 5 gr. nach New York/USA und ab 1.6.1941 reduziert auf 4 Kr je 5 gr.

Da das Deutsche Reich im Dezember 1941 den USA den Krieg erklärte, waren Luftpostbriefe auf dem direkten Wege via Clipper nach NY nur etwas über 1/2 Jahr möglich.

Schönen Abend.
Jochen
 
hajo22 Am: 01.12.2014 18:47:09 Gelesen: 718946# 376 @  
Dann zeige ich noch einen Einschreib-Luftpostbrief im Europatarif aus Königgrätz nach Spalato/Italien vom 2.3.1942 (Ankunft 6.3.) frankiert mit 5,20 Kr.

Portoberechnung: Fernbrief bis 20 gr. = 1,20 (Inlandstarif/Europapost der teilnehmenden Länder) + 3 Kr. (Einschreibgebühr) + 1 Kr. Europa-Luftpostgebühr.

Zensiert OKW "d" = Zensurstelle München.



Viele Grüße
Jochen
 
saintex Am: 01.12.2014 21:22:43 Gelesen: 718914# 377 @  
@ hajo22 [#376]

Hallo Jochen,

den Luftpostzuschlag nach Italien kann ich bestätigen. Laut der vom Ministerium für Verkehr und Technik (Postverwaltung) in Prag herausgegebenen Luftpostliste (Stand: 1.2.1942, Seite 4) betrug der Luftpostzuschlag für Luftpost aus dem Protektorat Böhmen und Mähren nach Italien 1,00 Kr./20 Gramm.

Als Leitweg nach Italien wird in der Luftpostliste vom 1.2.1942 (vgl. Seite 4 und Seite 13) die Strecke Berlin-München-Venedig- Rom angegeben, ab München 12:40 Uhr, an Rom 16:50 Uhr. Auch von daher stimmt die Zensurstelle München.

saintex
 
filunski Am: 02.12.2014 17:28:04 Gelesen: 718803# 378 @  
Liebe Luftpost-Freunde,

zur Abwechslung mal wieder etwas "Moderneres", aber so wohl auch nicht ganz alltäglich:



Ein Luftpostbrief aus der DDR, genauer der sorbischen Kleinstadt Niesky (obersorbisch Niska) in die USA, nach Portales in New Mexico. Aufgabe-/Tagesstempel zweisprachig und der linke Luftpostaufkleber noch mit dem Emblem der Lufthansa DDR.

Schöne Grüße,
Peter
 
saintex Am: 03.12.2014 22:36:40 Gelesen: 718592# 379 @  
Auch von mir mal was Modernes:



Österreichischer Sonderstempel zum Tag der Aerophilatelie am 11.12.1969 mit der Abbildung eines Flugbootes Dornier Do Wal und der Streckenkarte der am 3.2.1934 eröffneten Südatlantik-Linie der Deutschen Lufthansa AG aus Anlass des 35. Jahrestages der Eröffnung des Südatlantik Flugverkehrs.

saintex
 
hajo22 Am: 06.12.2014 19:28:16 Gelesen: 718240# 380 @  
Am Freitag den 14.2.1941, mitten im 2. Weltkrieg, startete dieser mit 30 cents frankierte Luftpostbrief aus Brooklyn die weite Reise über den Nordatlantik nach Würzburg in Unterfranken. Auf dem Zwischenstopp (anzunehmen auf den Bermudas) wurde der Brief zwar von den Engländern zensiert (Examiner 4022), aber nicht zurückgehalten.

In Deutschland wurde er neuerlich geöffnet (OKW Zensur "e" = Frankfurt a.M.) und erreichte schließlich seinen Empfänger. Wie lange das gedauert hat, ist leider auf dem Briefcouvert nicht zu ersehen. Wäre aufschlußreich gewesen.



Schönen Abend allen Freunden der Aerophilatelie und allen sonstigen Lesern.
Jochen
 
stampmix Am: 06.12.2014 19:38:29 Gelesen: 718236# 381 @  
@ hajo22 [#380]

Offtopic:

Die Englische Zensurstelle brauchte wahrscheinlich einige Zeit um die Destination "JERMANY" zu entschlüsseln. Was sollte damit, kodiert, mitgeteilt worden? Wir werden es wohl nie erfahren, aber ein kleiner Tipp zur Vorweihnachtszeit: Im Italienischen Friaul gibt es einen bekannten Winzer Namens JERMANN, und einer seiner besten Weissweine war "Where the Dreams have no End". http://www.empson.com/Italian-wines/Jermann%20Dreams_w214.html . Man beachte die 3%ige Rebsorte - mit bestem Gruss an den Examiner.

stampmix
 
saintex Am: 06.12.2014 22:22:28 Gelesen: 718184# 382 @  
Notlandung in der Wüste

Die Deutsche Briefmarken-Zeitung hat in ihrer Ausgabe Nr. 18 vom 22.8.2014 einen Artikel über den französischen Dichter Antoine de Saint-Exupéry veröffentlicht und über dessen abenteuerliche Zeit ab Oktober 1927 als Flugplatz-Chef des Wüstenflugplatzes von Cap Juby in der Spanischen Sahara an der West-Küste des Atlantischen Ozeans berichtet. Antoine de Saint-Exupéry war damals an mehreren dramatische Rettungsaktion von Postfliegern, die in der Wüste notgelandet waren, beteiligt.

Während die DBZ ihren Artikel nur mit entsprechenden Motivbriefmarken illustrieren konnte, kann ich hier einen Luftpostbrief vorstellen, der im Jahre 1925 in eine dramatische Notlandung in der Sahara verwickelt war.

Am 23.7.1925 musste ein Postflugzeug der französischen Fluggesellschaft Lignes Latécoère in der Sahara südlich von Agadir notlanden. Die französische Flugzeugbesatzung wurde sofort von lokalen bewaffneten Einwohnern angegriffen. Eine zweite Flugzeugbesatzung kam der ersten zur Hilfe und nahm diese in ihrem Flugzeug auf. Die Post blieb allerdings am Boden zurück und wurde von den Einheimischen geplündert [1].

Erst ein Jahr später wurden die Postsäcke in der Sahara geborgen und den Empfängern zugestellt. Die Verzögerung erläutert ein Hinweisstempel auf der Rückseite des Luftpostbriefes.



Auf deutsch übersetzt: " Post am 23.7.25 in die Hände der Mauren gefallen/ Post am 30.3.1926 in Dakar zugestellt."

Literatur

[1] Gerard Collot/ Alain Cornu, Ligne Mermoz - Histoire aérophilatélique Latécoère Aéropostale AIR FRANCE 1918 - 1940, Paris 1990

saintex
 
hajo22 Am: 07.12.2014 12:53:41 Gelesen: 718052# 383 @  
@ saintex [#382]

Ein einmaliges Stück mit einer bewegten Vergangenheit, das die Schwierigkeiten einer Sahara-Überquerung dokumentiert. Mir fällt da gleich der Film "Der Flug des Phoenix" (mit Hardy Krüger) ein und der Situation einer Notlandung in der Wüste.

Bon, c'est ca.

Aus meinem Fundus "Flugpostbriefe aus Südamerika vor 1945" zeige ich hier einen mit 10,30 Pesos frankierten Luftpostbrief aus Valparaiso/Chile vom 22.6.1937 via Santiago 23.6. nach Heppenheim, Ankunft 28.6.37. Also eine Postlaufzeit von nur 6 Tagen von Ort zu Ort. Leitstempel "Via Condor".



Über die Luftpostgebühren aus Chile nach Deutschland liegen mir keine Informationen vor.

Schönen Tag.
Jochen
 
hajo22 Am: 07.12.2014 16:06:43 Gelesen: 717989# 384 @  
Neben dem Leitstempel "Via Condor" gab es auch einen dunkelblauen Aufkleber "Via/Condor-Zeppelin".

Hier ein Luftpostbrief aus Brasilien vom 11.4.1935 nach Paris, Ankunft 16.4.1935 mit Maschinen-Werbestemel "Gagnez du temps/repondez/par avion" (= Gewinnen Sie Zeit, antworten Sie mit Luftpost).

Vorderseitig ist noch der Werbestempel "Condor/Zeppelin/Lufthansa" zu sehen.



Schönen Abend.
Jochen
 
briefefan (RIP) Am: 07.12.2014 17:33:23 Gelesen: 717963# 385 @  
@ saintex [#382]

Tolles Stück. Gratuliere.
 
Marcel Am: 07.12.2014 18:22:24 Gelesen: 717946# 386 @  
@ hajo22 [#384]

Hallo Jochen!

Die Condor Union war das Ergebnis einer Geschäftsallianz zwischen der Deutsch-Kolumbianische Luftverkehrsgesellschaft (SCADTA) und der Deutschen Lufthansa, um die Beförderung von Personen und Luftpost nach Lateinamerika, in die Karibik und zurück.

Am 28. März 1934 unterzeichnete der Vorstand ein Abkommen. An der Abstimmung und Unterzeichnung des Vertrages nahmen u.a. Henry Arnold von Condor Union und Dr. Carlos Domínguez Risso, Direktor der Zentralabteilung der Post- und Telegraphenanstalten teil.

Der Vertrag beinhaltete die Intervention der Generaldirektion in die zivile Luftfahrt und ab den 10. April in die Bedingungen für den Postverkehr (Briefe und Pakete) zwischen Argentinien, Uruguay, Brasilien, Afrika und Europa usw.

Diese pdf könnten Dich interessieren.

http://www.clubfilatelicodeluruguay.com/Marcofilia/MarUyCap09_04a.pdf
http://www.histarmar.com.ar/AVIACION/EloyMartin/El%20D-LZ%20127%20Graf%20Zeppelin%20en%20Argentina.pdf

schöne Grüße
Marcel
 
saintex Am: 07.12.2014 19:16:09 Gelesen: 717926# 387 @  
@ hajo22 [#383]

Hallo Jochen,

mit den chilenischen Postgebühren kann ich Dir weiterhelfen. Diese betrugen bei Aufgabe Deines Luftpostbriefes in Valparaiso am 22.6.1937:

$ 1.80 UPU-Auslandsbrief bis 20 Gramm
$ 8.50 Luftpostzuschlag einheitlich für Europa je 5 Gramm
= $ 10.30

Also portogerecht frankiert.

Literatur

Ross A. Towle, Postal Rates of Chile, Chile 2003 Seiten 28 und 64
Dr. Eduardo Madsen, Manual de Historia Aeropostal de Chile - Handbook of Aeropostal History of Chile, 1. Aufl. Wiesbaden/Deutschland 2007 Seiten 612 und 646

Wolfgang
 
saintex Am: 07.12.2014 19:41:05 Gelesen: 717920# 388 @  
@ hajo22 [#383]
@ briefefan [#385]

Es freut mich, dass Euch mein "Wüstenbrief" aus dem Jahr 1925 gefallen hat. Ich bin nur froh, dass unter den Plünderern kein Briefmarkensammler war sonst hätte die schöne Sondermarkenfrankatur Mi.-Nr. 175 und 179 im Art déco Design (So.-Ausg. zur Kunstgewerbeausstellung Paris 1925) den Angriff der "Wüstensöhne" wohl nicht unbeschadet überstanden. So wurde der Brief von ihnen auf der Suche nach geldwertem Inhalt nur oben aufgeschlitzt und nach der Bergung durch einen Verschlußstreifen der französischen Post wieder ordnungsgemäß verschlossen.

Aber ich hätte da noch ein oder zwei ähnliche Briefe, die Euch möglicherweise gefallen würden. Die zeig ich mal später. Schön aber auch, dass ihr zu dem schönen Sammelgebiet der Aerophilatelie ebenfalls Beiträge beisteuert.

Noch einen schönen Abend

Wolfgang (saintex)
 
hajo22 Am: 09.12.2014 21:18:09 Gelesen: 717607# 389 @  
@ saintex [#387]

Danke für die Portoberechnung (10,30 Pesos).

Hier 2 Luftpostbriefe von 1937 und 1938 jeweils aus Santiago mit der geringst möglichen Anzahl von Marken zur Darstellung dieser Frankatur nach Berlin.



Aber wie berechnet sich dieser Luftpostbrief aus Santiago vom 7.9.1938 mit 23,20 Pesos nach Berlin aus der gleichen Korrespondenz?



Schönen Abend.
Jochen
 
saintex Am: 09.12.2014 22:07:26 Gelesen: 717597# 390 @  
@ hajo22 [#389]

Na Jochen, die Berechnung des chilenischen Lp.-Portos auf dem Lp.-Brief vom 7.9.1938 ist doch "ganz einfach":

$ 1.80 UPU-Auslandsbrief bis 20 Gramm (Portoperiode 1.11.1935 bis 1.3.1946)
$ 21.40 Luftpostzuschlag für Luftpost nach Europa ($ 10.70/5Gramm = $ 21.40 für Brief zwischen 5 und 10 Gramm; Portoperiode 1.8.1938 bis Sept. 1940)
= $ 23.20

Also portogerecht frankiert ! Also auch sammelwürdig *grins*.

Literatur

vgl. die Literaturangaben in meinem Beitrag [#384]

saintex
 
hajo22 Am: 09.12.2014 22:56:03 Gelesen: 717572# 391 @  
@ saintex [#390]

Du meinst sicher Deinen Beitrag [#386], [#384] war ich wohl. Tja, die Zahlen.

Sorry, aber mein PC öffnet keine unbekannten Links.

Schönen Abend.
Jochen
 
saintex Am: 09.12.2014 23:13:58 Gelesen: 717564# 392 @  
@ hajo22 [#391]

Hallo Jochen,

gemeint war die von mir im Beitrag [#387] zitierte Literatur.

saintex
 
hajo22 Am: 10.12.2014 11:05:34 Gelesen: 717490# 393 @  
@ saintex [#392]

Ich bin auch in die falsche Zeile zu den "links" geraten. Pardon.

Die von Dir in [#387] erwähnte Literatur steht mir (natürlich) nicht zur Verfügung. Möglicherweise finde ich die Bücher in der Philatelistischen Bibliothek München. Momentan habe ich weder Lust noch Laune nach München zu fahren, kann aber mal telefonisch nachfragen, ob die Literatur überhaupt vorhanden ist. An Fernleihe bin ich grundsätzlich nicht interessiert, so daß es dieses Jahr nichts mehr wird. Ich stelle daher auch keine weiteren Belege aus den ABC-Staaten mehr ein, weil ich die Portogenauigkeit nicht überprüfen kann. Ich habe die Schachtel mit den Briefen wieder weggeräumt.

In diesem Sinne ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute für 2015.
Jochen
 
merkuria Am: 18.12.2014 19:25:42 Gelesen: 716352# 394 @  
Hier ein paar Luftpost-Labels aus China im Wandel der Jahrzehnte.



Luftpostbrief mit Aufkleber 1931



Luftpostbrief mit eingedrucktem Label 1941



Luftpostbrief mit Aufkleber 1955
 
saintex Am: 22.12.2014 23:36:16 Gelesen: 715892# 395 @  
1933 Luftpost Deutschland - Südafrika mit Strassenbahn und Flugzeug von Hamburg nach Kapstadt

Hier zeige ich einen Luftpostbrief, der vom Absender am 23.5.1933 in Hamburg aufgegeben wurde und der nach Südafrika adressiert ist. Bemerkenswert an diesem Luftpostbrief sind zum einen die verschiedenen Beförderungsmittel, die an seinem Transport von Hamburg nach Kapstadt in der Südafrikanischen Union beteiligt waren, und die für das Jahr 1933 relativ kurze Beförderungszeit.



Der Geschäftsbrief wurde vom Absender am 23.5.1933 nach 18 Uhr aufgegeben und erhielt rückseitig den Rollenstempel Hamburg 1 Eilbriefstelle 23.5.33. 19:10 Uhr. Nach meiner Kenntnis fand dieser Rollenstempel auf Post Verwendung, die mit der Hamburger Strassenbahnpost oder der Hamburger Rohrpost befördert wurde. Vielleicht wissen die Spezialisten hier im Forum ja mehr.

Von Hamburg aus wurde der Brief dann am 24.5.1933 nach München mit Luftpost befördert, was durch den auf der Briefvorderseite angebrachten Luftpostbestätigungsstempel "Mit Luftpost befördert/Postamt München 2" und den rückseitig angebrachten Ankunftstempel München 2BA vom 24.5.33 14-15 Uhr dokumentiert ist.

In München wechselte der Luftpostbrief auf die Eisenbahn, die ihn mit Zug D 40 über Kufstein nach Brindisi in Italien beförderte. Dort wurde der Luftpostbrief von einem Flugboot der britischen Fluggesellschaft Imperial Airways übernommen und nach Athen befördert. Nach weiteren Zwischenstopps in Assuan, Karthum, Kisumu, Nairobi, Salisbury und Johannisburg erreichte der Luftpostbrief am 3.6.1933 sein Ziel in Kapstadt[1].

Der Luftpostbrief ist mit 60 Pfennig ordnungsgemäß frankiert: 25 Pfennig Auslandsbrief bis 20 Gramm, 35 Pfennig Luftpostzuschlag nach Südafrika je 5 Gramm[2].

Literatur

[1] Peter Wingent, Movements of Aircraft on Imperial Airways' African Route 1931 - 1939, Winchester/GB 1991
[2} Postliste Januar 1933 und Januar 1934, herausgegeben vom Reichspostministerium

Wolfgang
 
Altmerker Am: 13.01.2015 16:58:25 Gelesen: 713960# 396 @  
Auf den ersten Blick hat der Vogel wenig mit Luftfahrt zu tun. Der Stempel verrät aber, CH-8058 Airport. Bodensee-Tourismus Deutschland verschickte so 2007 Postkarten quer durch Deutschland, die man sich im Netz aussuchen und beschriften konnte.

Gruß
Uwe


 
filunski Am: 28.01.2015 12:21:46 Gelesen: 712712# 397 @  
Verehrte Luftpostfreunde,

heute mal ein brandneuer Luftpostbeleg (ist heute ja der Normalfall bei Überseepost) den ich eben aus meinem Briefkasten holte.

Vorstellen möchte ich ihn wegen der darauf verklebten Marken und deren Motiven. Der Brief ging am 22. Januar in Auckland/Neuseeland ab und kam bereits heute, nach nur 6 Tagen, hier bei mir an.



Interessant sind die Marken, neu ausgegeben von NZ Post zum 75 jährigen Jubiläum der TEAL (Tasman Empire Airways Limited), dem Vorgänger der heutigen Air New Zealand.

Die Marke links oben zeigt ein Short S.30 Flugboot, Kennung ZK-AMA, Name "Aotearoa", mit welchem am 30. April 1940 die TEAL auf der Strecke Auckland - Sydney ihren Flugdienst aufnahm.

Die Marke rechts daneben zeigt eine Lockheed Lodestar. Mit diesem Typ führte die dann NAC oder NZNAC (New Zealand National Airways Corporation) genannte Fluggesellschaft ab 1947 den Inlandsflugverkehr durch.

Mit der Marke rechts unten sind wir dann in der Gegenwart angekommen. Die heutige Air New Zealand war die erste Fluggesellschaft welche mit der abgebildeten Boeing 787-9 ihre Flotte im Jahre 2014 modernisierte.

Wir beklagen heute ja oft, dass zu wenig gestempelt würde. Bei diesem Brief nicht der Fall, sowohl entwertet mit Handstempel des Greenwood Corner Post Centers, wo der Brief aufgegeben wurde, als auch mit einem Handrollstempel anschliessend im Auckland Briefzentrum. Der Brief ist natürlich nicht portorichtig, sondern reichlich überfrankiert! ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 28.01.2015 20:05:47 Gelesen: 712638# 398 @  
@ filunski [#397]

Nachtrag:

anscheinend hat es noch Niemand bemerkt, auf jeder der gezeigten Marken ist ein Flugzeug abgebildet. ;-)

Und zwar in der rechten unteren Ecke eine Draufsicht/Silhouette (der Eine oder Andere, der "gedient" hat kennt vielleicht noch diese Schattenrisse aus der Flugzeugerkennung) jeweils der in der Marke behandelte Flugzeugtyp.

Fehlen also noch Zwei.

Dann zuerst der 2,00 Dollar Wert. Hier zu sehen ein Gepäckanhänger der TEAL aus der Zeit der "Coral Route". Einer mit Flugbooten vom Typ Short S 45 Solent ab 1951 beflogenen Pazifik Tour zu Inseln wie Fiji, Samoa, den Cook Islands und Tahiti. Eingesetzt war dieser Typ bei der TEAL von 1951 bis 1954.

Fehlt noch der 2,50 Dollar Wert. Hier blicken wir in den Passagierraum einer McDonnell Douglas DC-10 im Jahre 1977. Dieser Jet-Airliner war von 1973 bis 1986 in Neuseeland im Einsatz.

So, jetzt haben wir alle! :-)

Beste Grüße,
Peter
 
zockerpeppi Am: 12.02.2015 21:28:44 Gelesen: 710930# 399 @  
Ich hätte da etwas sehr Neues. Heute meinem Briefkasten entnommen:



Paket ab Australien nach Düdelingen. Die Frankatur ist unter den vielen Klebezettel untergegangen. Ich kann schemenhaft Postage ….. Australia lesen. Wieviel der Absender im Endeffekt bezahlt hat ist nicht zu ermitteln. Verrechnet hat er mir für Verpackung und Versand 22 Aussie Dollars.

Schön groß der blaue Air Mail Sticker links – rechts ein ID RECORDED der Australischen Post. Der Zoll ist auch omnipräsent Customs Douane CN22 – Inhalt ein „used book“ im Wert von 5 AUD, Gewicht 260. Das Buch selbst wiegt 73 g, es war so gut verpackt, nach 10 Minuten hatte ich das ganze entblättert. Die Luxemburger haben sich auch auf Orange verewigt mit einem „Formalitäten zur Einfuhr Minutie“ Klebezettel datiert auf den 11 FEV 2015. Darunter versteckt sich auch die Portoangabe.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
filunski Am: 12.02.2015 23:19:49 Gelesen: 710910# 400 @  
@ zockerpeppi [#399]

Salü Louise,

ein schönes Beispiel moderner Postgeschichte, danke für's Zeigen! :-)

So mancher "großer Klassik -Philatelist" mag ja die Nase rümpfen angesichts dieser ganzen Klebeetiketten, aber so sieht heute eben nun mal modernes Alltags-Postgut aus, und damit auch moderne Philatelie.

Ich würde es auf alle Fälle aufheben und nicht in der Papiertonne entsorgen wie dies mit solchen Stücken leider nur zu oft passiert. Bedarfspost wie dein gezeigtes Stück kommt in dieser Form (auch in der Kombination Absender-Destination) sicher nicht so häufig vor.

Beste Grüße,
Peter
 
Rore Am: 13.02.2015 00:04:50 Gelesen: 710899# 401 @  
In meiner Briefe Sammlung habe ich diesen israelischen Aufkleber gefunden.

Gruß
Rore


 
filunski Am: 18.02.2015 10:56:42 Gelesen: 710495# 402 @  
Verehrte Luftpostfans,

Lulu hat uns ja schon einen modernen Luftpostbeleg aus heutigen Zeit vorgestellt [#399]. dem möchte ich heute einen ebenso aktuellen "Beleg" (wenn man das noch so nennen möchte) aus Neuseeland hinzufügen:



Ich höre schon die Aufschreie, "was ist das denn"!

Sicherlich fehlt dieser "Plastiktüte" jeglicher Charme älterer Luftpostbelege, aber es ist eben ein "modernes Stück Luftpostgeschichte".

Im Detail haben wir hier einen offiziellen "plastic envelope" der NZ Post, zum nationalen und internationalen Versand. Hier in der Größe 2 (size 2), 280 x 190 mm zum Preis von 1 NZD (Neuselland Dollar). Vorne die Empfängeradresse und rückseitig die Absenderangaben noch ergänzt mit Hinweisen zu Objekten die darin nicht verschickt werden dürfen. Das ganze für den internationalen Versand noch mit einem "XL-Luftpostaufkleber" versehen und sogar mit nassklebender Briefmarke frankiert (diese wurde sicherheitshalber von der Postagentur noch mit Tesa festgeklebt, sehr schön!). Dann sogar noch im Auckland Briefzentrum mit Handrollstempel entwertet. Portokosten gerade mal 3,60 NZD, entspricht 2,40 Euro, entsprechende Sendungen kosten bei uns wesentlich mehr.
Ein sehr schönes Detail, was so vielleicht gar nicht auffällt, ist das schwarze Zieremblem um das Adressfeld herum.

Hier nochmals von der Rückseite im Detail:



Es handelt sich um eine Maori Illustration, genannt "Kaitiaki" = Wächter und unterstreicht damit die besondere Aufgabe/Verantwortung der NZ Post über die Poststücke zu wachen, welche von einem Ort zum nächsten unterwegs sind. Das ist doch eine bemerkenswerte Einstellung! :-)

Diese "Plastiktaschen" dürfen auch mehrfach verwendet werden, vorausgesetzt sie werden immer wieder korrekt frankiert.

Beste Grüße,
Peter
 
hajo22 Am: 19.02.2015 18:31:24 Gelesen: 710364# 403 @  
Luftpostbrief aus Mährisch-Ostrau vom 31.8.1939 (letzter Friedenstag) nach Melbourne/Australien.

Vorderseitig Zensurstempel "Passed by censor V 23" (australische Zensur). Rückseite: Durchleitstempel "Sydney 14.9.39 AIR MAIL SECTION GPO", Ankunftsstempel Melbourne 15.9.1939 und Kastenstempel 18.9.1939 Melbourne.

Frankatur Mi.Nr.: Mitläufer CSR 358 (5 kr), 3x407 (30 h), Bö&Mä 6x27 (60 h) und 3x28 (1 kr).

Frankatur insgesamt 12,50 kr. = 2,50 kr. (Auslandsbrief bis 20 gr.) + 10 Kr. Luftpostgebühr (je 5 gr/5 kr).



VG, hajo22
 
saintex Am: 19.02.2015 21:37:10 Gelesen: 710337# 404 @  
@ hajo22 [#403]

Super Beleg

und endlich mal wieder "richtige Aerophilatelie" und nicht nur Belege aus der Krabbelkiste.

saintex
 
filunski Am: 20.02.2015 10:57:58 Gelesen: 710258# 405 @  
@ hajo22 [#403]
@ saintex [#404]

Hallo zusammen,

dem Urteil von saintex kann ich mich bezüglich des Briefs nur anschließen. Ein außergewöhnlicher Beleg, der das Herz eines jeden Luftpostliebhabers höher schlagen lässt. Danke für's Zeigen! :-)

Gar nicht anschließen, lieber Wolfgang, kann ich mich aber diesen Worten (ganz im Gegensatz zu deinen sonstigen, sehr geschätzten Kommentaren und interessanten Ausführungen):

"...und endlich mal wieder "richtige Aerophilatelie"..."

Vielleicht waren sie ja auch etwas schnell hingeschrieben? ;-)

Als ich vor über zwei Jahren dieses Thema eröffnete, nannte ich es absichtlich "Air Mail / Luftpost - Aufkleber, Labels, Eindrucke, Vermerke". Also mit der Betonung auf die genannten Vermerke, Aufkleber, Stempel u.ä.

Eben auch, um damit nicht nur, der meiner Meinung nach bis dato etwas zu kurz gekommenen Aerophilatelie ein Sprachrohr zu geben, sondern auch um anhand dieser Vermerke die Vielfalt aufzuzeigen (von den Anfängen bis in die Gegenwart) und auch um es Jedermann (-frau ;-)) zu ermöglichen alle derartigen Stücke dazu, egal welcher "Preisklasse" oder Herkunft, hier auszustellen. Dieses Thema sollte nicht nur dazu dienen in einer Art "elitärem Charakter" nur "Sahnestückchen" vorzustellen. Der Crash-mail Beleg aus Westafrika ist dabei genauso willkommen wie der Luftpostaufkleber aus den USA vom vorigen Jahr. Schön wäre es dabei auch immer eine Beschreibung zu haben, welche die dargestellten Stücke etwas näher bringt (wie gerade du Wolfgang es ja immer hervorragend verstehst).

Was ist denn "richtige Aerophilatelie"? Nur teure Belege aus den 1920er bis 40er Jahren, konstruierte Zeppelinbelege oder vielleicht auch "Plastiktüten" wie in Beitrag [#402]?

Ich meine, alles was wirklich auch als Luftpost lief, egal von wann, wohin, woher und von wem, und das soll ruhig auch hier gezeigt werden, egal ob aus einer Auktion oder einer "Grabbelkiste". Ist meine Meinung dazu und ich diskutiere dazu auch gerne. :-)

So, genug davon, zur Auflockerung hier noch "richtige(?)" Aerophilatelie aus Deutschland: Luftpostbrief von Frankfurt (Main)/Kassel nach Prien am Chiemsee im Mai 1927.

Zuerst die Vorderseite:



Mit gelbem Luftpostaufkleber und rotem Luftpostbestätigungsstempel, hier im Detail:



Zur Entwertung der Marken, hier kein Tagesstempel, sondern der Flugleitungsstempel der Deutschen Lufthansa A.G. am Flugplatz Kassel, wo der Brief abging. Es handelt sich hier um zwei Stempel. Oben der Geschäftsstempel der Lufthansa und zusätzlich darunter ein Datumsstempel:



Wie die Rückseite zeigt ist der Brief auch in Prien angekommen:



Von dort der Ankunftstempel des Postamts in Prien, ein alter Bayerischer Braungardt Tagesstempel:



Beste Grüße,
Peter
 
wajdz Am: 22.02.2015 13:32:35 Gelesen: 710033# 406 @  
Aktuell aus der Wochenendtagespost eine Postkarte aus Thailand, frankiert von einem -Nichtsammler-, der aber weiß, was mich erfreut, mit einem schönen Eckrandstück. Dadurch wird ein interessantes Detail sichtbar, nämlich der Barcode auf dem Markenbogenrand. Die weltweite Ausbreitung der Digitalisierung des täglichen Lebens ist hier sehr schön zu erkennen.

Lt. Stempel mit dem Datum 04.-2. betrug trotz Luftpostlabel die Reisedauer 17 Tage.



MfG Jürgen -wajdz-
 
hajo22 Am: 23.02.2015 19:58:52 Gelesen: 709934# 407 @  
Faltblatt Luftverkehr Stand 1.8.1958 Inland und Ausland (mit Flugpreisen/-dauer) sowie sogenannten Luftpassagen ab Ffm/Hamburg/Düsseldorf/München/Berlin.

Beigefügt auch eine Währungstabelle mit den wichtigsten Umrechnungen.



Herausgeber: Unbekannt, kein Druckvermerk.

VG, hajo22
 
zockerpeppi Am: 25.02.2015 22:47:48 Gelesen: 709627# 408 @  
Guten Abend,

diesmal etwas Älteres, hoffe es passt. Mein Anliegen bleiben nun mal die Banken und deshalb tue ich diesen Bank to Bank Beleg an dieser Stelle "nur zeigen".



Luftpost-Einschreiben VIA AEREA B.S.A.A (British South American Airways) ab Argentinien nach Lüttich in Belgien. Abgestempelt am 9 APR 47 E.R.V.2 Buenos Aires. Frankiert mit 1.5 peso. Kein belgischer Ankunftsstempel auf dem Verso.

http://en.wikipedia.org/wiki/British_South_American_Airways

beste Sammlergrüße
Lulu
 
hajo22 Am: 26.02.2015 10:33:08 Gelesen: 709550# 409 @  
@ zockerpeppi [#408]

Ich darf kurz korrigieren: Es sind 1.65 Peso frankiert.

VG, hajo22
 
zockerpeppi Am: 26.02.2015 11:06:48 Gelesen: 709539# 410 @  
@ hajo22 [#409]

Du hast Recht. Ich hatte mich gestern Abend vertippt und wollte verbessern und dabei ist mir die 6 abhanden gekommen

@+

Lulu
 
filunski Am: 28.02.2015 18:27:22 Gelesen: 709288# 411 @  
Hallo liebe Luftpost-Fans,

heute mal ein ganz anderer Luftpostbeleg:

Luftpostbrief von Neufundland nach Kanada im März 1944



Der Luftpostvermerk fest eingedruckt. Frankiert mit Marken Neufundlands, dies war zu jener Zeit (1944) wieder Britische Kronkolonie und gehörte (noch) nicht zu Kanada.

Interessant aber der Aufgabe-Stempel:



C.A.P.O. / No. 1

Wo ist den nun CAPO?

Es handelt sich um einen Kanadischen Feldpoststempel, CAPO = Canadian Army Post Office, und das CAPO No 1 befand sich in dem Städtchen St. John's.

Nach der Niederlage Frankreichs 1940 übertrug Großbritannien die Verteidigung ihrer Kronkolonie Neufundland und Labrador an Kanada. Daraufhin wurden dort Kanadische Truppen stationiert, die sogenannte "W Force". Deren Hauptquartier befand sich in St. John's, samt Feldpostversorgung und von dort schickte am 13. März 1944 ein Offizier diesen Brief nach Chatham in Ontario. Da Krieg war lief der Brief durch die militärische Zensur, Vermerk in lila links auf dem Brief.

Beste Grüße,
Peter
 
hajo22 Am: 28.02.2015 23:18:58 Gelesen: 709259# 412 @  
Fluglinie L.A.T.I. (= Linee Aeree Transcontinentali Italiane)

Am 11.9.1939 erfolgte die Gründung der "LATI", die dem italienischen Staat gehörte (die deutsche Lufthansa hatte bereits am 26.8.1939 den Überseeverkehr eingestellt). Die Linie führte im Zeitraum 1939-1941 von Rom aus über die spanische Westsahara und die Kapverdischen Inseln nach Brasilien (ab März 1940 auch nach Argentinien) und zurück. Der Erstflug fand am 21.12.1939 von Rom nach Rio de Janeiro statt. Die Fluglinie wurde nach der Kriegserklärung Deutschlands und Italiens an die USA (7.12.1941) geschlossen (letzte Südatlantiküberquerung Europa - Südamerika erfolgte am 19.12.1941, es gab keinen Rückflug).



Luftpostbrief (bis 5 gr.) aus Rio de Janeiro vom 6.9.1940 nach Frankfurt/Main, frankiert mit 5.400 Reis (u.a. mit Wohlfahrtsmarke für die Jugend zu 400+200 Reis) nach Rom und von dort weiter per Flugzeug nach Ffm (keine Ankunftsstempel).

Zensiert von der Zensurstelle "e" = Frankfurt/Main (Ffm)

Leitvermerk durch violetten Handstempel: "Via L.A.T.I."

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 01.03.2015 17:07:17 Gelesen: 709154# 413 @  


Luftpostkarte (Ansichtskarte des Stadions) vom 5.9.1940 aus Sao Paulo nach Neu-Ulm (Bayern), frankiert mit 5.400 Reis (dabei 2 Wohlfahrtsmarken zugunsten der Jugend à 200+100 Reis). Gleiches Porto wie bei einem Luftpostbrief bis 5 gr.

Zensiert mit OKW-Stempel ohne Buchstaben (vermutlich in der Zensurstelle München zensiert), Nummernkästchen der Zensoren.

Leitvermerke durch violetten Kastenstempel: Via "Condor" - "LATI" sowie blauem Aufkleber "Möwe/Por via aerea/por avion/Via Condor-L.A.T.I."

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 01.03.2015 17:53:25 Gelesen: 709144# 414 @  


Luftpostbrief (bis 5 gr) aus Valparaiso/Chile nach Heppenheim vom 10.12.1940, frankiert mit 12,50 Pesos (portogerecht).

Rückseite OKW-Zensur "e" = Zensurstelle Frankfurt/am Main

Keinerlei Leitvermerke, keine britische Zensur.

Der Luftpostbrief wurde m.E. zunächst nach Buenos Aires/Argentinien befördert und von dort aus via Condor und LATI nach Rom geflogen mit anschließendem Weiterflug nach München oder Frankfurt/a.M.

VG, hajo22
 
Mondorff Am: 01.03.2015 19:32:36 Gelesen: 709124# 415 @  
Aufkleber auf einem Luftpost-Beleg aus Niederländisch-Indien



Schönen Gruß
DiDi

 
hajo22 Am: 02.03.2015 20:15:37 Gelesen: 709009# 416 @  
Firmenluftpostbrief aus Breslau nach Bogota/Kolumbien. Gestempelt Breslau 17 vom 5.6.1939, Brief-Gewicht 20 1/2 gr (handschriftlich oben rechts auf dem Brief), frankiert mit 7x100 Pfg. Luftpostserie sowie 40 und 50 Pfg. Hindenburg.
Gesamtporto 7,90 RM =
Auslandsbrief über 20 gr = 40 Pfg.
Luftpostgebühr 1,50/5 gr. = 750 Pfg. (5x1,50 RM)

Ankunftsstempel Bogota 14.6.1939.

Unten links in der Firmenabsender-Adresse roter Luftpoststempel "Deutsche Luftpost/ Süd-Amerika" (schlecht lesbar).



VG, hajo22
 
zockerpeppi Am: 03.03.2015 21:42:31 Gelesen: 708889# 417 @  
Bank to Bank aus Siam Neuzugang in meiner Sammlung, diesmal für den Airmail Thread:

Luftpostbrief via Air Orient. Hier ein Link http://gap.air.orient.pagesperso-orange.fr/Air%20Orient%20historique.htm

Leider auf französisch, aber weiter unten auf der Seite wird die Flugroute gezeigt : u.a Marseille - Beirut - Damaskus - Bagdad - (Bangkok)- Saigon und ganz zum Schluss auch die Flugzeiten. Auf den ersten Blick konnte ich nicht ausmachen aus welchem Jahr die Timetable stammt

Absender die Banque de l'Indochine Sitz Bangkok nach Paris ans Mutterhaus auf dem Boulevard Haussmann. Abgestempelt am 10.2.1934. Frankiert mit 220 Satang bzw 2.20 Bath. Auf dem Verso ein Stempel von Marseille-Gare-Avion Bches du Rhone vom 19.2.1934 und ein Ankunftsstempel von Paris VIII Distribution vom 20.2.



Hoffe, der Beleg gefällt.

Lulu
 
hajo22 Am: 04.03.2015 11:10:29 Gelesen: 708823# 418 @  
Luftpostbrief aus Nürnberg vom 21.6.1938 nach Colon/Panama. Frankiert mit 1,75 RM (Auslandsbrief bis 20 gr. = 25 Pfg.; Luftpostgebühr 1,50 RM/5 gr.) mit 25,50 und 100 Pfg. aus der Luftpostserie von 1934. Das Couvert zeigt (oben links) handschriftlich die Gewichtsangabe 4 gr. sowie den roten Luftpostleitstempel "Deutsche Luftpost * Europa-Südamerika c".

VG, hajo22


 
hajo22 Am: 04.03.2015 13:01:32 Gelesen: 708805# 419 @  
Bis Dez. 1941 liefen nach Südamerika Luftpostbriefe aus Deutschland über LATI und Condor. Hier nur der lapidare, handschriftliche Hinweis: "Mit Luftpost nach Südamerika". Wenn man ausreichend Material, sprich Luftpostbriefe aus der Zeit zur Verfügung hat, läßt sich eine reizvolle Sammlung auch nach Empfänger-Staaten und nicht nur nach Gebührenstufen/Frankaturen aufbauen.

Luftpostbrief aus Wegeleben/Ostharz vom 5.4.1941 nach Lima/Peru. Frankiert mit Hindenburgmarken zu 15, 60 und 100 Pfg. = 1,75 RM (Auslandsbrief bis 20 gr. = 25 Pfg. + Luftpostgebühr 1,50 RM/5 gr.).

Rückseite: Zensurstempel und Verschlußstreifen Zensurstelle "d" = München. Der Münchner Zensurstempel ist auch ein Indiz dafür, daß der Brief nach Rom abgeleitet wurde, der Ausgangsbasis von LATI.

Ferner Ankunftsstempel Lima vom 30.4.1941 mit 2-sprachigem Werbeeinsatz (übersetzt: "Besucht Peru, das Land der Inkas").





VG, hajo22
 
hajo22 Am: 26.03.2015 18:25:24 Gelesen: 706709# 420 @  
Nach 3 Wochen absoluter Funkstille von den SammlerInnen der Aerophilatelie, erlaube ich mir neuerlich eine Luftpostsendung einzustellen.

Flugpostbrief aus Berlin-Britz vom 1.2.1935 nach Rio de Janeiro, Ankunft 7./8.2.35.

Frankiert mit 2x50 Pfg. Hindenburg (Nr. 420) der Ausgabe von 1928 und 2x25 Pfg. Trauermarke Hindenburg (Nr.553) Ausgabe von 1934.

Mit 1,50 RM portorichtig frankiert: 25 Pfg. Auslandsbrief bis 20 gr. und 1,25 RM/5 gr. nach Brasilien Luftpostgebühr.

Handschriftlich sind 5 g auf dem Brief vermerkt.

Die Post kam von Herrn Schönling, da wird sich das Fräulein Lucie sehr gefreut haben.

Roter Werbestempel: "1 Jahr/Deutscher Postflug/Europa-Südamerika"





Es kann nicht sein, daß die lieben SammlerkollegInnen kein Material mehr vorzeigen können. Ich glaub' das nicht.

VG, hajo22
 
filunski Am: 27.03.2015 10:35:52 Gelesen: 706642# 421 @  
@ hajo22 [#420]

"Es kann nicht sein, daß die lieben SammlerkollegInnen kein Material mehr vorzeigen können. Ich glaub' das nicht."

Hallo Hajo,

ich glaub's auch nicht, vielleicht sind sie ja alle ausgeflogen! ;-)

Also dann von mir mal wieder ein Beleg. Erster Postflug von Wien nach Venedig am 19.8.1926:



Aufgabestempel WIEN / FLUGPOST in roter Farbe:



Rückseitig Ankunftstempel VENEZIA / POSTA AEREA



Beste Grüße,
Peter
 
hajo22 Am: 27.03.2015 15:04:44 Gelesen: 706623# 422 @  
Illustrierter Luftpostumschlag frankiert mit 1,75 RM (25 Pfg. Auslandsporto; 1,50 RM/5 gr Luftpostgebühr Uruguay) aus Nürnberg vom 6.4.1936 nach Montevideo.

Roter Luftpost-Bestätigungsstempel "Deutsche Luftpost Europa-Südamerika * e".

Absender (Rückseite) "Lyra Bleistift-Fabrik Nürnberg". Kein Ankunftsstempel.



VG, hajo22
 
wajdz Am: 27.03.2015 20:50:25 Gelesen: 706594# 423 @  
Bei diesem Brief aus den Niederlanden hat der Luftpostaufkleber den Stempel abbekommen. Die bunte Markenmischung blieb unbehelligt.

MfG Jürgen -wajdz-


 
filunski Am: 28.03.2015 13:30:53 Gelesen: 706543# 424 @  
@ wajdz [#423]

Hallo Jürgen,

nettes Beispiel!

Bei den heutigen Großsortieranlagen weiß man oft nicht mehr auf welche Signale die Stempelvorrichtungen reagieren. Vielleicht war die Maschine hier von soviel Fluoreszenz der fünf Marken so geblendet, dass sie den sicher nicht fluoreszierenden Luftpostaufkleber stempelte! ;-)

Von mir ein Luftpostbrief als noch weniger Postautomation im Spiel war mit interessantem Absender.



Zuerst nicht unbedingt besonders aufregend, Luftpostbrief von Paris nach Ottawa aus dem Jahre 1978, bei genauer Betrachtung findet aber man doch ein paar interessante Details.

Aufgegeben wurde der Brief von einem Mitarbeiter/Teilnehmer der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) oder auf Französisch OCDE (Organisation de coopération et de développement économiques), zu Deutsch "Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung", die auch heute noch ihren Sitz in Paris, in ihrem Konferenzcenter rue André Pascal, hat. 1978 gab es dort auch noch eine, nicht öffentlich zugängliche Poststelle der Französischen Post, wo auch abgehende Post aufgegeben werden konnte. Dieser Brief lief dort zuerst durch die bei vielen französischen Postämtern mit hohem Postaufkommen übliche SECAP Stempelmaschine:



Und bekam dann noch zusätzlich einen Aufgabestempel von Hand:



Beste Grüße,
Peter
 
hajo22 Am: 30.03.2015 16:38:57 Gelesen: 706431# 425 @  
Ganzsache Deutsches Reich P 258 (Olympische Winterspiele Feb. 1936) mit 15 Pfg. Nothilfe 1935 als Zusatzfrankatur vom 10.12.35 für Luftpost ab New York nach Kanada. Schiffsbeförderung bis NY. Anschließend mit Luftpost nach Kanada. Handschriftlicher Vermerk: "Ab New York nach Kanada" oberhalb Luftpostzettel.



VG, hajo22
 
filunski Am: 01.04.2015 10:56:06 Gelesen: 706289# 426 @  
Liebe Luftpostfreunde,

damit das Thema auch nicht zu kurz kommt hier ein Luftpostbrief bei dem mir persönlich das schöne Design des speziellen Luftpostumschlags besonders gut gefällt.

Hier erst mal der Brief:

Luftpostbrief von Brasilien (Rio de Janeiro) nach Deutschland (Oldenburg) zu Sylvester 1937.



Sehr schön die auf dem Umschlag abgebildeten verschiedenen Flugzeugtypen jener Zeit. Aufgegeben in Rio, genauer dem Stadtteil Engenho de dentro am 31.12.1937, hier der Tagesstempel des Postamts:



Luftpostaufkleber gab es dort an diesem Tag wohl nicht, dafür hatte man einen Gummistempel "VIA AEREA / PAR AVION":



Frankiert mit insgesamt 4.200 Reis, ob portorichtig kann ich nicht sagen.

Die Rückseite leider ohne Ankunfts- oder Transitstempel, dafür aber mit weiteren schönen Flugzeugabbildungen:



Schöne Grüße,
Peter
 
Mondorff Am: 01.04.2015 13:46:09 Gelesen: 706243# 427 @  
@ saintex [#298]
@ filunski [#297]

Von einem Sammlerkollegen aus Frankreich erhielt ich nun die Rückseite der Karte [#296], diesmal ohne Marken auf dem für den portogerechten Versand wichtigen Text oben rechts.



Die Karte durfte in der Zeit vom 1. Dezember bis zum 15. Januar zum ermäßigtem Tarif verschickt werden, wenn bestimmte Bedingung eingehalten wurden. Der rote Ovalstempel stammt vom Vaguemestre, dem Postunteroffizier der französischen Truppen in Hanoi.

Schönen Gruß
DiDi
 
filunski Am: 04.04.2015 11:05:25 Gelesen: 706011# 428 @  
@ Mondorff [#427]

Salü Didi,

danke für den Nachtrag und die Zusatzinformationen! ;-)

Dann von mir eine etwas neuere Postkarte, per Luftpost verschickt aus Panama nach Weston/Ontario in Kanada im Juni 1964.



Hier kein Luftpostaufkleber, aber ein recht hübscher Luftpoststempel "CORREO AEREO":



Etwas interessanter aber der Aufgabe-/Tagesstempel:



Die Karte wurde in Panama City im Hotel Continental aufgegeben. Dieses Hotel hatte anscheinend zu jener Zeit einen eigenen Postschalter/-stelle. Die Stempelinschrift lautet:

ESTAFETA HOTEL CONTINENTAL / PANAMA, Estafeta bedeutet Post.

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 04.04.2015 16:38:06 Gelesen: 705977# 429 @  
@ filunski [#428]

"Estafeta bedeutet Post"

Wie ich eben erfahren habe heißt es genau "Nebenpostamt" und solche waren auch nur zeitweise besetzt (danke an Didi für seinen Hinweis! ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
alexiosp Am: 04.04.2015 17:55:30 Gelesen: 705967# 430 @  
Fantastic Air France!

Please excuse me writing in English.

Here's a 1936 airmail cover from Buenos Aires to Kobe.



For the airmail enthusiasts, this is how this cover travelled:

"SA 4.7. - 9pm: Mail closing at Buenos Aires central post office
SU 5.7. - early morning, AF departing Buenos Aires, flight went as far as Bahia
MO 6.7. - AF flight from Bahia to Natal
TU 7.7. - AF "Ville de Rio“ departed Natal with Jean Mermoz as chief pilot, arrival at Dakar and onward connection to Casablanca
WE 8.7 - AF flight Casablanca via Barcelona to Marseille, scheduled arrival there at 4.45 pm, Marseille transit from 19 Uhr = 7 pm
TH 9.7. - 5.25 am AF departure from Marseille for Indochina
FR 10.7.
SA 11.7.
SU 12.7.
MO 13.7.
TU 14.7.
WE 15.7.
TH 16.7. - AF arrival at Bangkok
FR 17.7. - AF connection service Bangkok-Hanoi and CNAC (China National Aviation Corporation) connection Hanoi-Canton, departure at noon, arrival at 4.40 pm. However, either the inbound AF flight was delayed or the CNAC flight was delayed, see delay postmark on front and note the late Canton arrival
SA 18.7.
SU 19.7. - CNAC departure Canton at 6.30 am for Shanghai, arrival there at 3.30pm. Note Canton arrival at noon time, so the delayed CNAC inbound from Hanoi missed the connection to Shanghai. Next flight to Shanghai was on Thursday, cover had long layover at Canton
MO 20..
TU 21.7.
WE 22.7.
TH 23.7. - CNAC departure Canton at 6.30 am for Shanghai, arrival there at 3.30pm. from there boat connection to Japan"

Quite an amazing achievement of Air France to have carried this cover all the way by air to Hanoi as early as 1936. This cover makes full use of both "Mermoz" and "Nogues" lines.

Acnkowledgments: Dieter Leder and Wofgang Rotter
 
hajo22 Am: 04.04.2015 18:47:03 Gelesen: 705957# 431 @  
@ alexiosp [#430]

Mon Dieu! Quel voyage.

VG, hajo22
 
saintex Am: 05.04.2015 22:22:31 Gelesen: 705812# 432 @  
1. Nordamerikafahrt des Luftschiffes LZ 129 Hindenburg 1936

Zeppelinbrief ab Berlin nach Philadelphia/USA, befördert auf der 1. Nordamerikafahrt des im März 1936 in Dienst gestellten neuen Luftschiffes LZ 129 Hindenburg. Abfahrt in Frankfurt war am 6.5.1936 20:30 Uhr, Ankunft in Lakehurst/USA am 9.5.1936 06:10 Uhr[1].



Die Luftpostfrankatur ist mit dem Aufgabestempel Berlin W 56 2.5.1936 entwertet, links ist vorderseitig der rote Luftpost-Bestätigungsstempel "Deutsche Luftpost*Europa-Nordamerika*" abgeschlagen. Der Unterscheidungsbuchstabe "d" im Bestätigungsstempel belegt, dass der Bestätigungsstempel in Frankfurt angebracht wurde[2]. Rückseitig trägt der Luftpostbrief den Ankunftstempel New York General Post Office (G.P.O.) vom 9.5.1936 09:00 Uhr vormittags.

Ausweislich der Gewichtsangabe auf der Vorderseite des Briefes in der Ecke oben links "7g" betrug das Gewicht des Luftpostbriefes 7 Gramm. Bei diesem Gewicht ist der Luftpostbrief mit 1.25 RM ordnungsgemäß frankiert. Neben dem Auslandsporto für einen Brief bis 20 Gramm in Höhe von 0.25 RM fiel ein Luftpostzuschlag von 0.50 RM/5 Gramm an[3].

Sehr schön hier, scheinbar sogar Bedarfspost, ist die portogerechte Frankatur von 1.25 RM durch einen makellosen Satz der thematisch dazupassenden Sonderausgabe Michel Nr. 606-607 dargestellt.

Quellen

[1]Sieger, Zeppelinpost Spezial-Katalog 22. Aufl. 2001 Seite 268
[2]Sieger a.a.O. Seite 272
[3]Amtsblatt des Reichspostministeriums, Jahrgang 1936 Seite 105-106 ( Verfügung Nr. 76/1936 vom 24.3.1936 Postbeförderung mit Luftschiff nach Nordamerika)

saintex
 
saintex Am: 06.04.2015 01:05:14 Gelesen: 705782# 433 @  
Danzig Internationale Luftpostausstellung 1932

1932 fand in Danzig eine internationale Luftpostausstellung statt, die mit einem Postsonderstempel gewürdigt wurde.

Hier ein Luftpostbrief von Danzig nach Schottland frankiert mit zwei Luftpostmarken zu 20 Pfg. und 40 Pfg. aus der Luftpostmarkenserie Danzig Michel Nr. 202-206, entwertet mit dem Sonderstempel aus Anlass der internationalen Luftpostausstellung in Danzig.



Der Luftpostbrief ist mit 60 Pfg. ordnungsgemäß frankiert. Das Auslandsporto ab Danzig für einen Brief bis 20 Gramm betrug im Juli 1932 35 Pfg. Hinzu kam das Luftpostporto nach Großbritannien in Höhe von 25 Pfg./20 Gramm[1].

Aber wer war der Absender des Luftpostbriefes ? Auf der Rückseite des Luftpostbriefes ist eine Vignette aufgeklebt mit der Inschrift:A.Phillips/Air Mail/Specialist/Four Dock Street/Newport Mon./England.

8 Jahre später bewies er, dass er eine bemerkenswerte Persönlichkeit war.

Literatur

[1] Theo Henn, Postgebühren der Freien Stadt Danzig 1919-1939 Band 1, 2. Aufl. 2006; Theo Henn, Flugpostgebühren der Freien Stadt Danzig, Band 2 2007

saintex
 
Mondorff Am: 06.04.2015 17:23:18 Gelesen: 705702# 434 @  
Aufkleber für die Luftpost aus Estland, vom 1.10.1991, gleich nach der Unabhängigkeit, noch mit Stempeln der UdSSR aus Tartu, jedoch schon mit estnischen Marken und Aufkleber auch in der Landessprache.



Schönen Gruß
DiDi
 
hajo22 Am: 06.04.2015 19:19:34 Gelesen: 705683# 435 @  
@ Mondorff [#434]

Sehr interessanter/aufschlußreicher Luftpostbeleg. Einen solchen Luftpostzettel habe ich noch nicht gesehen.

VG, hajo22
 
filunski Am: 07.04.2015 17:30:02 Gelesen: 705608# 436 @  
@ saintex [#433]
@ Mondorff [#434]

Hallo zusammen,

schöne Sachen, die Ihr da zeigt, sowohl der frühe Hinweis auf den späteren Publizisten zur Luftpost (ich nehme doch an, dass es dieser A. Phillips, Herausgeber des Air Mail Magazine, ist?), wie auch Didis interessanter Luftpostaufkleber aus Estland.

Von mir mal wieder ein etwas älterer Beleg zu dem ich wenig sagen kann, mich aber freuen würde mehr dazu zu erfahren.

Luftpostbrief/Bedarfspost (Geschäftsbrief) aus China in die USA, von Shanghai nach St. Louis, hier erst mal die recht unspektakuläre Vorderseite:



Versandt vom "Tien Foong" Pharmaziewerk in Shanghai an ein Chemiewerk in St. Louis.

Zu sehen sind zwei kleine Datumsstempel, ich nehme an es handelt sich hier nicht um postalische Stempel, sondern um Eingangsstempel des Empfängers, beide 4. März, und einmal auch das Jahr 1946 dabei.

Die dazugehörige Frankierung (ob portorichtig weiß ich nicht) befindet sich auf der Rückseite:



Der Tagesstempel vom Aufgabetag zeigt den 20. Februar 1946 an, der Brief war also ca. 6 Wochen unterwegs. Normalerweise für Luftpost schon sehr lange. Aber damals herrschten in China keine Normalzustände. Dort herrschte Bürgerkrieg und ich könnte mir vorstellen, dass dadurch auch die Beförderung dieses Briefes gelitten hat. Vielleicht weiß jemand noch Näheres dazu?

Beste Grüße,
Peter
 
hajo22 Am: 08.04.2015 18:19:00 Gelesen: 705499# 437 @  
Luftpostbrief während des 2. Weltkrieges aus Australien nach England. Zensurstreifen "Opened by Censor. 6" und "6 passed by censor".

Gestempelt Hobart/Tas.-Aust. 13.10.1942 mit 2x2 sh Känguruh und defekter Marke (da ich keinen Australienkatalog besitze, kann ich nicht sagen um welchen Markenwert es sich hier handelt).

Kein Ankunftsstempel.



VG, hajo22
 
Pepe Am: 08.04.2015 21:11:06 Gelesen: 705472# 438 @  
@ hajo22 [#437]

Leider nur 'Masse'. 2 x Mi 107, lose je 1€. Trotzdem ein zeitgeschichtlicher Beleg. In Australien variieren die Luftaufkleber häufig. An Belegen läßt sich so etwas gut darstellen. Gleiches gilt auch für die Zensuraufkleber.

Hier mal ganz Modernes auf C5 Umschlag.



Ganz schön teuer die Australia Post. Ich schicke 500 Gramm und zahle 3,45€.

Nette Grüße
Pepe
 
hajo22 Am: 08.04.2015 22:39:10 Gelesen: 705463# 439 @  
@ Pepe [#438]

Bei "Markenwert" meinte ich nicht den Preisansatz im Katalog, sondern den Wertaufdruck auf der defekten Marke, den man nicht mehr lesen kann, da das Eck abgerissen ist.

VG, hajo22
 
Pepe Am: 09.04.2015 21:22:11 Gelesen: 705365# 440 @  
@ hajo22 [#439]

Es ist ein 2d Wert (Mi A 142 C). Damit ist der Brief sehr hoch frankiert (4/ 2d). Das wird sicher mit dem Gewicht zusammenhängen.

Obwohl ohne LuP Label mal zum Vergleich



Australien 1942 09 08, MiF nach USA, 7½ d, Censor

Nette Grüße
Pepe
 
filunski Am: 12.04.2015 11:20:00 Gelesen: 705124# 441 @  
Verehrte Luftpost-Fans,

heute mal wieder etwas Anderes: "Coronation Air Mail"

Anlässlich der Krönung Königin Elisabeth II am 2. Juni 1953 war natürlich das ganze "Empire" in Aufregung und u.a. von Neuseeland aus gab es auch einen Sonderflug dazu mit sogenannter "Coronation Air Mail" und extra dazu angefertigten Sonderumschlägen.

Der Flug von Neuseeland aus, durchgeführt mit der neuseeländischen TEAL (Tasman Empire Airways Limited) und der australischen QUANTAS, ging von Wellington über Sydney und Karachi nach London. [1]

Hier ein solcher Sonderumschlag, der dann auch wieder nach Neuseeland zurückging.



Satzfrankatur mit den neuseeländischen Sonderausgaben (Mi Nr 322-326) zur Krönung und abgestempelt mit einem Sonderstempel aus Wellington.

Rückseitig zwei Maschinenstempel, Ankunftstempel London mit Werbeklischee "Long Live The Queen"



Hier mit Datum 6.Juni. Der "Coronation Flug" kam bereits am 3. Juni in London an, ob dieser Brief vielleicht erst später befördert wurde oder wegen des enormen Postaufkommens aus dem gesamten Commonwealth an diesem Tag nicht alle eingehenden Poststücke abgefertigt wurden, ist mir nicht bekannt.

Der Brief ging dann wieder zurück nach Neuseeland an den Adressaten in Wellington, hier der Ankunftstempel von Wellington vom 12. Juni 1953:



Beste Grüße,
Peter

[1] James A. Stapelton, The New Zealand Air Mail Catalogue (2009)
 
Georgius Am: 12.04.2015 15:06:27 Gelesen: 705094# 442 @  
Ein Luftpostbrief am 1.4.1941 von Seattle, USA nach Farsund, Norwegen wurde mit Nr. 450 der USA freigemacht. Die Rückseite zeigt die Vermerke über Öffnung und Kontrolle durch die Deutsche Wehrmacht in Norwegen.

Mit besten Grüßen zum Sonntag
Georgius


 
hajo22 Am: 12.04.2015 15:25:18 Gelesen: 705089# 443 @  
@ Georgius [#442]

Nein, Kennbuchstabe "e" der Zensurstelle = Frankfurt am Main. Deutsche Zensur in Norwegen müßte den Buchstaben "o" zeigen = Zensurstelle Oslo.

VG, hajo22
 
Georgius Am: 12.04.2015 17:07:40 Gelesen: 705080# 444 @  
@ hajo22 [#443]

Hallo hajo22,

danke Dir für die Richtigstellung. Man lernt halt immer wieder etwas dazu, prima.

Viele Grüße
Georgius
 
zockerpeppi Am: 12.04.2015 22:32:41 Gelesen: 705034# 445 @  
Der Fund des Tages, allerdings schön ist er nicht.

Ich habe den Flugpostbeleg in einem Karton gefunden und ehrlich gesagt hatte ich noch nie Marken aus Süd Rhodesien gesehen. Sollte jemand etwas berichten können, gerne! Ansonsten zeige ich nur:

Rhodesien Juli 1945 nach Calcutta Indien. Die Lloyds Bank hat den Beleg weitergeleitet, diesbezüglich gibt es einen Stempel der Bank auf der Rückseite. Ansonsten 2 Stempel von Calcutta vom 14 Juli und einen ADVANCED ??? vom 19



Phila-Gruß
Lulu
 
Fips002 Am: 14.04.2015 20:02:20 Gelesen: 704773# 446 @  
Flugbrief von Saigon nach Marseille 1936. Ab Saigon / Cochinchina 16.5.1936 nach Anizy le Chateau, Ankunftstempel 25.5.1936.

Anizy le Chateau ist eine französische Gemeinde im Departement von Aisne in der Picardie Region im Norden Frankreichs.



Gruß Dieter
 
saintex Am: 15.04.2015 22:06:03 Gelesen: 704630# 447 @  
@ hajo22 [#437]

Hallo Hajo,

einige Anmerkungen meinerseits zu dem Leitweg und dem Luftpostporto deines australischen Luftpostbriefes vom 13.10.1942:

Ab Januar 1942 wurde Luftpost aus Australien nach Großbritannien, bedingt durch den Kriegseintritt Japans und die japanische Besetzung von Singapur, Malaysia und Niederländisch-Indien, zunächst per Schiff an die us-amerikanische Westküste transportiert. Von dort weiter mit Luftpost nach New York und von dort mit der us-amerikanischen Fluggesellschaft PANAM nach Lissabon/Portugal. Von Lissabon wurde die australische Luftpost dann von der britischen Fluggesellschaft BOAC oder der niederländischen Fluggesellschaft KLM nach Großbritannien transportiert [1].

Das Luftpostporto auf dieser kombinierten See-/Luftstrecke betrug für Luftpost aus Australien 2s1d per 1/2 oz. (= ca. 14 Gramm). Da dein Luftpostbrief mit 4s2d frankiert ist, lag das Gewicht des Briefes zwischen 1/2 und 1 oz. (= 14 und 28 Gramm) [2].

Der Luftpostbrief wurde im Aufgabeort Hobart von der australischen Zensur zensiert (6th Military District) [3].

Literatur

[1] Thomas H. Boyle, Airmail Operations during World War II, Mineola NY/USA 1998, Seite 846
[2] Thomas H. Boyle a.a.O. Seiten 847 und 859
[3] J.C.Smith, Civil Censorship in Australia and Dependencies 1939 to 1945, Perth/GB o.J. Seite 37

saintex
 
hajo22 Am: 15.04.2015 22:28:40 Gelesen: 704619# 448 @  
@ saintex [#447]

Danke für die komplexen Erläuterungen. Komplizierter Leitweg verursacht durch die Kriegsereignisse. Der Brief hat schon einen abenteuerlichen Weg genommen und hätte in den Kriegswirren vielfach vernichtet werden können.

Aber der Brief hat alles überstanden und ruht jetzt in einer meiner Kartons, wo er sich von den damaligen Strapazen erholen kann.

Das die niederländische KLM noch im Dienst stand, war mir bislang nicht bekannt.

VG, hajo22
 
saintex Am: 15.04.2015 23:16:50 Gelesen: 704605# 449 @  
@ hajo22 [#448]

Hallo Hajo,

die niederländische KLM flog während des 2. Weltkrieges u.a. auf der Strecke Lissabon-Bristol und v.v. im Auftrag der britischen BOAC unter deren Flugnummer und Passagier-Abfertigung mit Flugzeugen des Typs DC-3. Die Flugstrecke Lissabon-Bristol war allerdings alles andere als ungefährlich. Mehrfach wurden Passagierflugzeuge der KLM auf diesen Flügen von Flugzeugen der deutschen Luftwaffe angegriffen.

Am 1.6.1943 kam es dann zur Katastrophe. Flug BOAC 777 wurde von 8 Kampfbombern des Typs Junkers Ju 88 der deutschen Luftwaffe angegriffen und über der nördlichen Biskaya abgeschossen, wobei die Besatzung und die 17 Passagiere den Tod fanden. Unter den Passagieren befand sich der bekannte us-amerikanische Schauspieler Leslie Howard, der in dem Filmepos "Vom Winde verweht" (1939) die Rolle des Ashley Wilkes gespielt hatte.

Quelle

http://en.wikipedia.org/wiki/BOAC_Flight_777

saintex
 
hajo22 Am: 16.04.2015 10:04:17 Gelesen: 704559# 450 @  
@ saintex [#449]

Vielen Dank für die ergänzenden Infos. Es ist immer wieder faszinierend, welche Geschichten sich hinter unscheinbaren Belegen verbergen.

Heute habe ich eine Anfrage zu dem nachstehend abgebildeten Kriegsgefangenenbrief. Wie wurde solche Post befördert?
Die Kriegsgefangenen-Sendung aus den USA gestempelt Boston Mass. 22.8.1941 (noch kein Kriegszustand zwischen dem DR und den USA) ging an einen Flieger im Offiziers-Lager IV C in Deutschland via Rotes Kreuz Genf. Möglicherweise gehörte der Flieger zu den amerikanischen Piloten, die sich freiwillig zur R.A.F. im Kampf gegen Hitler meldeten (siehe auch Film "Pearl Harbour").

Britische Zensur Examiner 6753 und deutsche Lagerzensur. Keinerlei Vermerke über Luftpostbeförderung. Ich denke aber, daß solche Briefe bis Genf generell mit Luftpost befördert wurden. Kennst Du Literatur bzw. gibt es Hinweise dazu?



VG, hajo22
 
alexiosp Am: 16.04.2015 18:00:39 Gelesen: 704470# 451 @  
@ saintex [#101]

Very nice!

Here is a commercial First Flight cover from Greece.


 
zockerpeppi Am: 16.04.2015 21:58:16 Gelesen: 704415# 452 @  
Ich knobele jetzt schon seit 2 Abenden an meinem letzten Einkauf. Erfahrung habe ich keine:

Brief ab Luxemburg nach Buenos Aires mit der Graf Zeppelin (Südamerikafahrt Weihnachten 1934) ab Friedrichshafen. Datiert vom 5.12.1934.



Zuerst die Portoaufbröselung :

Brief LU-AR : UPU Tarif (1.12.1929-21.12.1934) 1.75 fr. Hinzu kommt der Tarif für die Beförderung ab Friedrichshafen mit der GZ. Laut dem Michel Postgebühren-Handbuch, Seite 182, betrug das Porto für Luftpost nach Südamerika ab dem 20.3.1932 1.50 RM = 150 Rpf. Die betreffende Taxe finden wir auf der Rückseite 10 Hindenburg Marken zu 15. Die deutschen Marken konnte man Vorort in Luxemburg Stadt im Hauptpostamt kaufen. Eine uns bekannte Quelle (April 1935) besagt 5 Rpf =0.50 LUF, 10 Rpf = 1 LUF usw. Somit sind 1.50 RM = 15 LUF

Verwirrend sind die Luftpostgebühren welche in unserem Luxemburger Handbuch auf Seite 171 aufgelistet sind:

1933 --> Argentinien über Toulouse oder mit dem Luftschiff Graf Zeppelin 12.50 Fr, das wären dann 120 Rpf - bzw 1.20 RM was nicht zur Frankatur passt. Ich verbleibe mal bei den 'Michelgebühren'.



Der Leitweg: Die Flugroute der GZ LZ127 ging ab Friedrichshafen (Barcelona-Sevilla) - Pernambuco - Rio De Janeiro und dann mit dem Flugzeug nach Buenos Aires.

Abfahrten/Anfahrten: ich habe gegoogelt und ein Timetable von 1934 gefunden. Allerdings endet diese am 27 Oktober. Die GZ ist immer an einem Samstag abgeflogen und nach meiner Hochrechnung war der Abflug somit am 8 Dez was mit dem Stempel auf dem Vero übereinstimmt. Hier der Reiseverlauf: Pernambuco Dienstag 11.12 / Rio de Janeiro Donnerstag 13.12 / Buenos Aires Freitag 14.12



Es verbleibt lediglich ein Kreisrunder Stempel auf dem Verso (4stellige Zahl), welchen ich nicht korrekt deuten kann.

Ist das so korrekt? Wäre nett wenn einer der Experten mir da weiterhelfen könnte.

Lulu
 
saintex Am: 16.04.2015 23:15:18 Gelesen: 704404# 453 @  
@ zockerpeppi [#452]

Hallo zockerpeppi,

ein sehr schöner aerophilatelistischer Beitrag Deinerseits und da will ich Dich mit meiner Antwort nicht warten lassen.

Porto

Das hast Du zunächst einmal zutreffend erklärt. 1934 wurde Luftpost aus Luxemburg, abhängig vom Abflugflughafen, über Deutschland, Frankreich oder Belgien geleitet. Das Luxemburger Auslandsporto (1.75 Fr.) mußte mit Luxemburger Marken frankiert werden, der Luftpostzuschlag mit den Briefmarken des Staates, über den der Luftpostbrief der Luftpostbeförderung zugeleitet wurde. In dem Fall des von Dir gezeigten Zeppelin-Briefes also mit deutschen Briefmarken.

Zutreffend ist auch, dass der Luftpostzuschlag für einen Luftpostbrief mit der deutschen Luftpost (Flugzeug oder Zeppelin) nach Argentinien im Dezember 1934 1.50 RM/5 Gramm betrug. Mit der französischen Air France war der Luftpostzuschlag ab Deutschland nach Argentinien im Dezember 1934 etwas höher, nämlich 1.60 RM/5 Gramm. Die deutschen Luftpostzuschläge wurden erst Anfang Juli 1935 für beide Fluggesellschaften vereinheitlicht.

Nun kenne ich Euer Luxemburg Handbuch leider nicht und kann daher auch nicht beurteilen, ob die dort angegebenen Luftpostzuschläge korrekt sind. Du musst allerdings beachten, dass Luftpost aus Luxemburg nach Argentinien, die mit der Air France befördert werden sollte, regelmäßig nicht über Deutschland sondern grundsätzlich über Frankreich lief und daher mit dem französischen Luftpostzuschlag nach Südamerika frankiert werden musste. Ausnahmen von diesem Grundsatz hatte ich in diesem Thread in meinem Beitrag [#292] dargestellt. Für Luftpost über Frankreich musst Du daher die französischen Luftpostzuschläge und den entsprechenden Umrechnungskurs zwischen dem luxemburgischen und dem französischen Franken heranziehen. Der Luftpostzuschlag für einen Luftpostbrief ab Frankreich nach Argentinien betrug im Zeitraum 21.4.1931 bis 10.8.1937 8.50 französische Franken/5 Gramm[1].

Von daher erscheint mir die Aussage im Luxemburger Handbuch "Argentinien über Toulouse oder mit dem Luftschiff Graf Zeppelin 12.50 Fr." (= Luxemburger Franken) nicht korrekt, da hierbei die verschiedenen Leitwege - im ersten Fall über Frankreich, im zweiten Fall über Deutschland - sowie die unterschiedlichen Luftpostzuschläge und Umrechnungskurse zwischen französischem Franken und luxemburgischem Franken einerseits und Deutscher Reichsmark und luxemburgischem Franken andererseits nicht berücksichtigt werden. Dass in beiden Fällen rechnerisch das gleiche Ergebnis, nämlich 12.50 luxemburgische Franken/5 Gramm herauskommt, glaube ich kaum.

Leitweg

Insoweit verweise ich auf die einschlägige aerophilatelistische Literatur, in der die Fahrtstrecken der deutschen Luftschiffe von Deutschland nach Südamerika mit Streckenkarten abgebildet werden[2].

Abfahrten/Anfahrten

Dein Luftpostbrief wurde mit der 12. Fahrt (Weihnachtsfahrt) des Luftschiffes LZ 127 Graf Zeppelin befördert. Abfahrt in Friedrichshafen war am Samstag, 8.12.1934 um 21:48 Uhr, Ankunft in Recife am Mittwoch, den 12.12.1934 01:50 Uhr[3].

Kreisrunder Stempel auf der Rückseite

Hierbei handelt es sich um einen Briefträgerstempel, der in Buenos Aires nach der Ankunft des Luftpostbriefes im Rahmen der Zustellung des Briefes angebracht wurde.

Quellen

[1] Derek Richardson, Tables of French Postal Rates 1849 to 2005, The French and Colonies Philatelic Society of Great Britain (Herausg.) 2006 Seite 75
[2] John Duggan/Jim Graue, Commercial Zeppelin Flights to South America 1995, Seite 137ff.
[3] John Duggan/Jim Graue a.a.O. Seite 50; Walter Curley, The Graf Zeppelin Flights to South America, 2. Aufl. 1981 Seite 2-14

saintex
 
alexiosp Am: 18.04.2015 08:17:49 Gelesen: 704216# 454 @  
Griechenland: Nachbringeflug Köln-Cherbourg


 
zockerpeppi Am: 18.04.2015 09:00:27 Gelesen: 704207# 455 @  
@ saintex [#453]

ich bedanke mich herzlich für deinen Beitrag. Eine Frage hätte ich noch an dich:

Was ist der Unterschied zwischen der zitierten Literatur [2] und [3] ?

Ich habe jeweils 1 Exemplar gefunden.

Lulu
 
volkimal Am: 23.04.2015 22:01:54 Gelesen: 703618# 456 @  
Hallo zusammen,

heute ein dekorativer Luftpostbrief von Südafrika nach Deutschland aus dem Jahr 1933:



Interessant finde ich den Hinweis des Empfängers auf der Vorderseite:

"ganz per Luftpost von Port El. 19/6. Nachmittags in Bremen 1/7. Nachmittags beantw. 3/7.1933"

Oben ist ein Leitvermerk "via Berlin" und auf der Rückseite der entsprechende Berliner Stempel vom 30.06.1933. Zusätzlich sieht man vorne den roten Stempel vom Luftpostamt Berlin C2.

Viele Grüße
Volkmar
 
jmh67 Am: 24.04.2015 09:30:11 Gelesen: 703556# 457 @  
Hier mal etwas ganz Nüchternes, ein schon ziemlich ausgeleierter "Postage Paid"-Stempel aus Nottingham von 2003.

-jmh


 
alexiosp Am: 06.05.2015 17:14:25 Gelesen: 701520# 458 @  
Katapultpost nach Südamerika - Zuleitung Südafrika



Cape Town (3/2/1936) - Athen: Imperial Airways
Athen - Marseille (16/7): Air France
Marseille (20/7)- Rio de Janeiro (23/7): DLH Katapultpost nach Südamerika.
 
wajdz Am: 09.05.2015 01:16:56 Gelesen: 701103# 459 @  
Dieser Luftpost-Brief ist natürlich kommerzielle Mache, für ein Album zur Nordposta '76 bestimmt. Er hat alle Merkmale echten Bedarfs, also vermutlich portogerecht frankiert mit der 1253 (13c) und sogar einer Luftpost-Marke 1254 (13c) und mit Handrollstempel entwertet.

Über den gesondert abgeschlagenen Stempel mit den 4 Strichen weiß ich aber gar nichts. Dient der nur der Dekoration oder hat er etwas mit Vorausentwerung zu tun? Für eine fachkundige Erläuterung wäre ich dankbar.



MfG Jürgen -wajdz-
 
wajdz Am: 16.05.2015 18:13:27 Gelesen: 700039# 460 @  
In einer Tüte mit Briefausschnitten gefunden:

US MiNr 1029 A waagerechtes Paar



MfG Jürgen -wajdz-
 
volkimal Am: 22.05.2015 14:03:14 Gelesen: 699142# 461 @  
Hallo zusammen,

dieser eingeschriebene Luftpost-Expressbrief ist mir gerade aufgefallen:



Wer kann mir etwas zu "Swiftair express" sagen? Im Internet finde ich zwar den Courier Service "Swift air express". Dieser ist laut Firmenseite aber erst 1998 gegründet worden. Swiftair selbst ist eine spanische Fluggesellschaft, gegründet 1986. Da der Brief von 1982 ist, passt beides nicht.



Nett ist auch der Stempel: "Golders Green, Prince's Parade N.W.II." Zuerst konnte ich damit nichts anfangen. Im Internet wurde ich aber schnell fündig. Es handelt sich um einen Stempel des "Princes Parade Post Office" an der "Golders Green Road" in London.

Frankiert ist der Brief mit 2,695 ₤ bzw. 269 ½ Pence. Stimmt das Porto?

Viele Grüße
Volkmar
 
jmh67 Am: 22.05.2015 15:07:58 Gelesen: 699122# 462 @  
@ volkimal [#461]

Swiftair ist oder war auch eine Bezeichnung für eingeschriebenen eiligen Luftpostversand aus dem Vereinigten Königreich ins Ausland. Es gab auch Airsure und International Signed for, ersteres noch zusätzlich versichert, letzteres ohne besondere Versicherung. Das heißt heute alles anders, ist vor ein paar Jahren umbenannt worden.

Ob der Preis für 1982 stimmt, kann ich jetzt nicht sagen. Leider konnte ich beim British Postal History Museum nur Listen der Inlandspreise finden.

Jan-Martin
 
hajo22 Am: 22.05.2015 15:21:27 Gelesen: 699116# 463 @  
In Beitrag [#450] hatte ich gemutmaßt, daß Kriegsgefangenenpost aus den USA ins Reich (regelmäßig über das Rote Kreuz in Genf) generell (also ohne Kennzeichnung für Luftpost und ohne zusätzliches Luftpostporto) mit Luftpost befördert worden ist.

Leider kam keine Resonanz. Ich nehme daher an, daß meine Vermutung falsch ist. Ich kenne - ohne sie zu besitzen - Kriegsgefangenenpost nach Kanada aus dem Reich, die mit Extra-Luftpostporto frankiert und mit Kennzeichnung durch Luftpost-Aufkleber verschickt wurde. Dasselbe in der Gegenrichtung.

Sollte jemand solche Belege besitzen, bitte zeigen. Danke.

VG, hajo22
 
volkimal Am: 22.05.2015 16:40:53 Gelesen: 699104# 464 @  
@ jmh67 [#462]

Hallo Jan-Martin,

damit ist die erste Frage geklärt.

Vielen Dank
Volkmar
 
saintex Am: 23.05.2015 21:28:32 Gelesen: 698832# 465 @  
@ hajo22 [#463]

Arbeite seit Deinem Posting vom 16.4. an einer sachgerechten Antwort. Bin zwar noch nicht ganz fertig, werde Dir aber mal die ersten Zwischenergebnisse vorstellen.

saintex
 
hajo22 Am: 25.05.2015 19:13:13 Gelesen: 698410# 466 @  
@ saintex [#465]

Vielen Dank. Laß' Dir Zeit. Unser Hobby soll schließlich "entschleunigen".

---

First-Flight-Beleg aus Neuseeland (Auckland) nach New York vom 18.7.1940 mit 1 Sh-Marke. Der Leitweg ist im Kastenstempel auf der Vorderseite des Couverts ersichtlich. Rückseite Durchleitstempel 20.7. Noumea/Neucaledonien und PANAM-Stempel.

Schön auch der Maschinen-Werbestempel von Auckland/Neuseeland: "..Pacific Paradise". Das hat sich dann auch für diese Region 1-2 Jahre später drastisch geändert.



Solche Belege haben schon irgendwie ihren Reiz, auch wenn sie "gemacht" sind.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 29.05.2015 17:23:56 Gelesen: 697886# 467 @  
Bei dem Luftpostbrief den ich hier zeige, bin ich nicht sicher, ob er portogerecht ist.

Der Brief ging am 15.4.1938 von Wien nach Tres Arroyos/Argentinien und ist mit 2x3 Schilling (= 4 RM) + 25 Pfg. Hindenburg als Mischfrankatur Österreich/Deutsches Reich frankiert. Bis 10 gr. wären (reichsdeutsche Luftpostgebühren zugrunde gelegt) 3 RM (+ 25 Pf. für den Auslandsbrief bis 20 gr.), ausreichend gewesen, bis 15 gr. hätten 4,50 RM für die Luftpostgebühr verklebt werden müssen.

Also über- bzw. unterfrankiert oder mir nicht bekanntes Luftpostporto nach österreichischen Gebühren. Wer kann helfen?



VG, hajo22
 
zockerpeppi Am: 29.05.2015 21:13:22 Gelesen: 697858# 468 @  
Folgenden Brief habe ich in Essen gefunden und auch gekauft: Dominikanische Republik nach Berlin. Ein Bankenbeleg versteht sich. Ausschlaggebend für meinen Kauf war der Abgangsort die Dominikanische Republik.

Erst auf den zweiten Blick habe ich den kleinen Zettel bemerkt: Zweite Zepp. Fahrt Südamerika-Europa Postankunft Berlin 1.5.1935



Aufgegeben wurde der Brief am 17 April 1935 dies bezeugt ein ovaler Stempel der Bank auf der Rückseite. Der Poststempel von La Romana datiert vom 19.4. Frankiert mit 17 centavos. Porto aufbröseln kann ich nicht.

Auf eine Beförderung mit der Graf Zeppelin gibt es keinen Hinweis, auch nicht wo er an Bord kam. Zu dem kein Hinweis wann der Beleg in Berlin bei der Poststelle einging. Gehen wir einmal davon aus dass dem so war und der Brief in Recife an Bord kam, die zweite Zeppelinfahrt der LZ127 verlief wie folgt:

Flug G 436, Abfahrt in Recife am Freitag den 26.4 um 23:20. Der Flug beförderte 170 kg Fracht und 150 Kg Post. 8 Passagiere waren an Bord. Ankunft in Sevilla am Dienstag dem 30.4 um 01:16. Starker Wind über Larache. Welche Rolle spielt hier Larache? Auf dem Hinflug wurde nach meiner Verständnis die Post über Larache abgeworfen. Die Postsäcke wurden an die DLH Deutsche Lufthansa übergeben. Ob nun ab Larache oder Sevilla kam die Post dann per Flugzeug nach Berlin. Die Zepplin verliess Sevilla gleich wieder am 30.04 um 04:17 (Flug G437) und landete am 1.5. um 03:48 in Friedrichshafen mit nur mehr 7 Passagieren und den 170 Kg Fracht.

Verbleibt der Leitweg von der D.Republik nach Recife bzw Rio de Janeiro (?). Ging der Brief etwa in Rio an Bord gab es eine Etappe mehr zu bewältigen Abflug am 25.4 10:00 08:34 Ankunft Recife 26.4

Quellen: The Graf Zeppelin's flights to SA /Commercial Zeppelin Flights to SA

Einer der Spezialisten kann bestimmt meine Wissenslücke auffüllen.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
saintex Am: 30.05.2015 15:45:05 Gelesen: 697688# 469 @  
@ hajo22 [#467]

Hallo Hajo,

Dein Luftpostbrief nach Argentinien vom 15.4.1938 ist mit 2x3 Schilling Luftpostzuschlag bei einem Gewicht zwischen 5 und 10 Gramm ordnungsgemäß frankiert. Der Luftpostzuschlag nach Argentinien (mit DLH od. AF) betrug ab 16.2.1938 3 Schilling je 5 Gramm (vorher waren es 3.50 Schilling). Nach dem "Anschluss" am 13.3.1938 behielt dieser Luftpostzuschlag bis 31.7.1938 Gültigkeit. Ab 1.8.1938 galten dann die Luftpostzuschläge des Deutschen Reiches.

Quelle

Roland F. Kohl, Die Flugpost von Österreich - Kaiserreich und Erste Republik, Wien 1998, Seiten 206 bis 208

MfG saintex
 
saintex Am: 30.05.2015 17:29:15 Gelesen: 697664# 470 @  
@ zockerpeppi [#468]

Hallo Lulu,

ich halte Deinen Luftpostbrief aus der Dominikanischen Republik (Neudeutsch: DomRep) - mit Ausnahme des aufgeklebten Zeppelin-Hinweiszettels - für authentisch. Der Sitz der Deutsch-Südamerikanischen Bank befand sich ausweislich im Internet veröffentlichter zeitgenössischer Werbeanzeigen in den 1930er Jahren tatsächlich in der Mohrenstrasse 20/21 in Berlin W 8.

Der Hinweiszettel wurde später angebracht und diente offensichtlich dem Zweck, den Luftpostbrief für Sammlerzwecke "aufzuhübschen". Nach meiner Kenntnis gab es keine Vertragsstaaten- bzw. Zuleitungspost für die Zeppelinflüge ab Brasilien nach Deutschland aus der Dominikanischen Republik. In der einschlägigen aerophilatelistischen Literatur zu den Zeppelin-Fahrten ist jedenfalls keine Zuleitungspost aus der Dominikanischen Republik katalogisiert [1].

Auch bestand im April 1935 kein praktisches Bedürfnis für einen luftpostalischen Umweg über Brasilien. Die us-amerikanische Fluggesellschaft Pan American Airways Inc. (PAA) beförderte ab 30.12.1930 Luftpost aus der Dominikanischen Republik auf der von ihr beflogenen Foreign Air Mail Route No. 6 mit Zwischenlandung in Cuba nach Miami/Florida [2]. Dort hatte die dominikanische Luftpost Anschluss an das inneramerikanische Streckennetz nach New York wo die Luftpost auf einen der mehrmals wöchentlich über den Nordatlantik verkehrenden Passagierdampfer nach Europa "umstieg". Auf diesem Weg gelangte (wohl) auch Dein Luftpostbrief aus der Dominikanischen Republik nach Berlin.

Hier in Auszügen ein zeitgenössischer Flugplan der PAA vom 1.12.1930 zum träumen:



Und zum Schluß noch das Porto "aufgebröselt" [3]:

UPU-Auslandsporto für Auslandsbrief bis 20 Gramm: 7 Centavos
Lp.-Zuschlag bis USA je 15 Gramm: 10 Centavos

Auf Deinem Luftpostbrief "vorschriftsmäßig" dargestellt durch 3 Freimarken zu insgesamt 7 Centavos (1xMi-Nr.286 und 2xMi-Nr.287) und eine Luftpostmarke zu 10 Centavos (Mi-Nr. 288) aus der Sonder-Ausgabe zur Einweihung der Trujillo-Brücke.

Quellen

[1] Sieger Zeppelin Post Katalog, 22. Auflage Lorch 2001 Seite 317ff.
[2] American Air mail Catalogue, Vol. 3 6.Aufl. Mineola NY/USA 2004, Seite 93
[3] Danilo A. Mueses/Juan Manuel Prida, Tarifas Postales Dominicanas 1851-2009, Santo Domingo/Dominikanische Republik 2010, Seiten 56 bis 58

MfG saintex
 
hajo22 Am: 30.05.2015 17:57:11 Gelesen: 697655# 471 @  
@ saintex [#469]

Vielen Dank für die Info!

VG, hajo22
 
zockerpeppi Am: 31.05.2015 20:23:25 Gelesen: 697344# 472 @  
@ saintex [#470]

Ich bedanke mich für deine Hilfe. Ich habe mir schon fast gedacht, dass das mit Zeppelin nichts war. Ich hatte an Miami gedacht, da ich noch einen anderen Beleg habe, der im Transit über Miami ging. Der Streifen ist aufgeklebt. Mal kucken, ob ich den irgendwie abbekomme ohne Spuren zu hinterlassen.

liebe Grüße
Lulu
 
petzlaff Am: 01.06.2015 18:35:48 Gelesen: 697219# 473 @  
Liebe Luftpostfreunde,

diese wunderschöne Postkarte hat nun heute nach fast 83-jähriger "Irrfahrt" den Weg nach Hameln in meine Südafrika-Sammlung gefunden. Schade, dass die Marke in der oberen rechten Ecke ein wenig lädiert ist. :-(



Aufgegeben am 13. September 1932 in Johannesburg, adressiert nach Chemnitz wurde sie am 25. September 1932 in Berlin C2 abgefertigt und mit einem schönen Luftpost-Cachet versehen, bevor sie wohl nach Chemnitz weiterexpediert wurde. Kann jemand etwas näheres zu diesem Cachet, bzw. der Berliner Abfertigung erzählen? Ebenfalls interessieren würde mich der Flügzeugtyp.

Die Vorderseite der Karte zeige ich bewusst nicht, da sie Apartheid-geprägt ein sehr rassistisches Motiv zeigt.

Gruß
Stefan
 
Kalmimaxiss Am: 01.06.2015 19:07:42 Gelesen: 697199# 474 @  
@ petzlaff [#473]

Luftpoststempel vom Luftpostamt Berlin C2, der rote Stempel bestätigte die Beförderung mit einem Flugzeug und wurde in den 30er Jahren verwendet. Das Flugzeug ist eine Junkers F13.
 
Mondorff Am: 01.06.2015 23:35:59 Gelesen: 697153# 475 @  
NIUE

Ist ja nicht so weit, Peter sagt vielleicht: "gleich um die Ecke" und mit 'nem Kiwi dabei.



Gruß DiDi
 
Jimphil Am: 02.06.2015 13:55:19 Gelesen: 697069# 476 @  
Hallo,

hier ein LP-Brief von Gwelo (Süd-Rhodesien) 7. Jan. 1946 in die Tschechoslowakei.

Frage an die Spezialisten: Kastenstempel OAT (Onwards Airmail Transmission), wurde er in London abgeschlagen, und warum wurde er in den 40 Jahren gebraucht?

Mit philatelistischen Grüßen


 
Max78 Am: 02.06.2015 17:10:08 Gelesen: 697039# 477 @  
Hallo Jimphil,

habe zwar keine genauere Antwort auf deine Frage, aber ein (leider nur schlecht aufgelöstes) Bild eines anderen Beleges mit selbigem Stempel auf dem Weg in die Tschechoslowakei. Datum 5.11.45 von Baile Átha Cliath, also der irischen Stadt Dublin:



mit Grüßen Max
 
wajdz Am: 18.06.2015 21:17:12 Gelesen: 694382# 478 @  
Ein interessanter Beleg aus dem Jahr 1962, Absender die US-Atomkommission, Empfänger Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin ('62 Hauptstadt der DDR)



MfG Jürgen -wajdz-
 
Mondorff Am: 21.06.2015 12:47:31 Gelesen: 694232# 479 @  
Hatten wir die schon 'mal?

POR AVION PANAGRA = Pan-American Grace Airways



Flugpostbrief aus Bolivien, frankiert mit Marken der Ausgabe vom Mai 1945 nach Luxemburg.

Auch wenn der violette Stempel leider nicht lesbar ist, der Absender gibt La Paz an.

Mit freundlichen Grüßen
DiDi
 
hajo22 Am: 05.08.2015 23:39:12 Gelesen: 689348# 480 @  
Mit Luftpostbriefen nach Übersee aus dem Gebiet der "Freien Stadt Danzig" bin ich nicht reich gesegnet. Aber "a bisserl was" geht immer:

Luftpostbrief bis 5 gr. aus Danzig vom 1.4.1938 via Berlin (2.4.) nach Buenos Aires (Ankunft 10.4.).
Leitweg: Deutsche Luftpost nach Südamerika bis Natal und weiter mit dem Flugdienst des Condor Syndikats.

Porto: 3,90 Gulden = Luftpostgebühr je 5 gr. 3,50 G + Auslandsbrief bis 20 gr. 40 Pfg.
Frankatur: 3 Gulden (Ansicht Zoppot Nr. 209) + 2x40 Pfg. (Schopenhauer Nr. 283) + 10 Pfg. (Wappen Nr. 272)



VG, hajo22
 
zockerpeppi Am: 13.08.2015 21:37:04 Gelesen: 687687# 481 @  
Saintex hat in Post [#365] einen Luftpostbeleg von Venezuela nach Deutschland gezeigt.

Von mir ein Beleg von Venezuela nach New York City im Transit über Haiti (Stempel in violett).

Den Tagesstempel kann man nicht sehr gut lesen, allerdings hilft der Kastenstempel der Bank auf dem verso bei der genauen Datierung : JUN 1 1942. Nun lief der Beleg durch die Zensur wie der Zensorstreifen bezeugt, Nummer 3809. Hier hat jemand handschriftlich Miami vermerkt.

Der Brief ging also von Caracas - Haiti - Miami und gelangte dann nach New York.



Es blitzt und donnert, dass einem bange wird.

Lulu
 
hajo22 Am: 13.09.2015 19:51:48 Gelesen: 681848# 482 @  
Auch Werbung für die Luftpost nach Südamerika wurde von der Deutschen Reichspost in den 1930iger Jahren initiiert.

MaWSt. Dresden 1938 mit Werbeeinsatz "Luftpost nach Rio de Janeiro/Buenos Aires/Santiago Chile/3-4 Tage; Propellermaschine/Flugboot über Umriß von Südamerika" auf Glückwunschkarte.



BG, hajo22
 
filunski Am: 13.09.2015 23:26:31 Gelesen: 681795# 483 @  
@ hajo22 [#482]

Hallo Hajo,

schön, dass du dieses Thema mal wieder belebt hast! :-)

Auch von mir ein dazu passender Maschinenstempel aus Stuttgart:



Abgeschlagen als Ankunftsstempel im Jahre 1934. Damals startete die Lufthansa den Luftpostdienst von Stuttgart nach Südamerika und zurück. Auf einem Teil der Strecke, bediente man sich zur Atlantiküberquerung der Dornier Wal Flugboote die von einem in Bathurst (Gambia) ablegenden Frachtschiff oder auch Flugzeugmutterschiff gestartet wurden sobald sie sich in Reichweite des Südamerikanischen Festlandes befanden.

Auf dem Werbeklischee ist einmal der Dornier Wal und das Flugzeugmutterschiff "Westfalen" zu sehen.

Beste Grüße,
Peter
 
wajdz Am: 16.09.2015 22:57:03 Gelesen: 681482# 484 @  
Eine Luftpostbrief-Ganzsache Wladikawkas-Berlin, abgestempelt am 07.05.91. Im Zudruck meiner Meinung nach die Iljuschin II - 86, lasse mich aber gerne korrigieren.



MfG Jürgen -wajdz-
 
Heinrich3 Am: 27.09.2015 14:06:41 Gelesen: 680167# 485 @  
Hallo an die Luftpost-Spezis,

der Brief unten von Brasilien nach Deutschland hat rückseitig einen Stempel von Paraguay. Was ist wohl der Grund dafür, daß der Brief in Paraguay Zwischenstation machte?

Danke und noch schönen Rest-Sonntag
Heinrich


 
hajo22 Am: 19.10.2015 19:57:45 Gelesen: 677131# 486 @  
Der Einschreibbrief, den ich hier vorstelle und der sich seit einigen Jahren in meiner Sammlung befindet, gibt mir einige Rätsel auf:

Einschreibbrief von einem Passagier auf dem Dampfer "Europa" aufgegeben am 18.5.1936 via New York, Ankunftsstempel 19.5., dann laut Leitvermerk mit dem Zeppelin "Hindenburg" nach Bremerhaven, Ankunft 28.5.1936.

Wie erklärt sich das Porto von 1,25 RM? Ein Zeppelin-Bestätigungsstempel fehlt.



VG, hajo22
 
wajdz Am: 19.10.2015 22:23:15 Gelesen: 677093# 487 @  
Eine Ganzsache innerhalb der USA von Richmond nach Newark vom 6 JAN 1956



MfG Jürgen -wajdz-
 
saintex Am: 20.10.2015 08:31:10 Gelesen: 677026# 488 @  
@ hajo22 [#486]

Hallo Hajo,

ist das Datum im Ankunftsstempel von Bremerhaven wirklich der 28.5.1936 ? Ich lese da eigentlich den 23.5.1936 22-23 Uhr, was zur Rückfahrt auf der 2. Nordamerikafahrt 1936 des Luftschiffes LZ 129 Hindenburg passen würde.

Wolfgang
 
hajo22 Am: 20.10.2015 12:55:43 Gelesen: 676977# 489 @  
@ saintex [#488]

Vergleiche bitte den "3er" bei der Uhrzeit in "23" mit dem "3er" im Tagesdatum. Eine völlig andere Zifferntype. 2 verschiedene "3er" in einem Stempel? Daher habe ich angenommen, daß es sich wohl um eine "8" handeln könnte. Ansonsten würde ich auch eine "3" sehen.

Aber was ist mit dem Porto? 1 RM für die Beförderung mit Zeppelin (ohne Zeppelin-Hinweisstempel) und 25 Pfg. Auslandsbrief USA/Schiff nach Deutschland? Und wo bleibt dann die R-Gebühr?

VG, hajo22
 
saintex Am: 20.10.2015 17:29:30 Gelesen: 676908# 490 @  
@ hajo22 [#489]

Hallo Hajo,

der deutsche Luftpostzuschlag für die Zeppelinpostbeförderung nach Nordamerika betrug im Mai 1936 0,50 RM/5 Gramm vgl. meinen Beitrag [#432] vom 5.4.2015 und die dortigen Nachweise. Also ist folgende Erklärung des Portos möglich:

0,25 RM Auslandsbrief via USA nach Deutschland + 0,50 RM Luftpostzuschlag für Lp.-Brief bis 5 Gramm + 0,30 RM R-Gebühr = 1,05 RM (0,20 RM überfrankiert).

Ich meine mich zu erinnern, dass die deutsche Reichspost den interessierten Sammlern für die 1. Nordamerikafahrt 1936 des Luftschiffes LZ 129 Hindenburg die Beförderung von in Deutschland aufgegebenen und nach Deutschland adressierten Sammlerbriefen mit dem Zeppelin sowohl auf der Hin- als auch der Rückfahrt angeboten hatte. Also Zeppelinbeförderung Deutschland-USA-Deutschland. Ich schaue heute Abend mal im Amtsblatt des Reichspostministeriums von 1936 nach, welche Portosätze bei dieser Gelegenheit zur Anwendung kamen.

MfG

Wolfgang
 
hajo22 Am: 20.10.2015 18:30:34 Gelesen: 676891# 491 @  
@ saintex [#490]

Lieber Wolfgang,

danke für Deine Bemühungen. Laut meiner Digitalwaage hat das immer schon leer gewesene Couvert ein Gewicht von 6 gr., also 1 RM Porto. Da 5 und 6 gr. wahrlich nicht weit auseinander liegen, kann man annehmen, daß seinerzeit von 5 gr. ausgegangen worden ist (Gewichtsangabe auf dem Couvert fehlt). Der Umschlag war und ist auch heute noch verschlossen, damit scheidet eine Drucksachen-Sendung aus.

Der Absender wollte wohl einfach den Zeppelinsatz verkleben, Porto hin oder her.

Der Brief ist dennoch interessant, vom Dampfer "Europa" mit dem Zeppelin zurück nach Deutschland.

Viele Grüße, hajo22
 
hajo22 Am: 21.10.2015 19:41:01 Gelesen: 676703# 492 @  
Geschäftspost 18 gr.-Luftpost-Einschreibbrief aus Berlin vom 13.4.1935 nach Buenos Aires, Ankunft 17.4.35.

Leitvermerk: "Mit deutscher Luftpost"

Das Porto von 6,55 RM setzt sich wie folgt zusammen:

Auslandsbrief bis 20gr. = 25 Pfg.
Einschreibgebühr = 30 Pfg.
Luftpostgebühr 4x1,50 RM
(je 5gr. 1,50 RM) = 600 Pfg.
-------------------------------------
gesamt = 6,55 RM
 



VG, hajo22
 

fogerty Am: 22.10.2015 21:33:31 Gelesen: 676500# 493 @  


1968 Von Beirut/Libanon nach Bologna/Italien.
 
hajo22 Am: 24.10.2015 21:47:22 Gelesen: 676211# 494 @  
Während des II. Weltkrieges 1944 von Amerikanisch Samoa (Pago Pago) nach Kansas City per Luftpost (ohne Vermerk). Zensur auf US-Samoa. Kein Ankunftsstempel.



BG, hajo22
 
saintex Am: 31.10.2015 21:11:19 Gelesen: 675118# 495 @  
1. Deutsche Luftpost nach New York via Pan Am-Clipper



saintex
 
hajo22 Am: 31.10.2015 21:41:14 Gelesen: 675104# 496 @  
@ saintex [#495]

Toller Stempel, noch nie gesehen. Der Brief ging an den Postdirektor. Ist vielleicht auf der Umschlagsseite vermerkt, warum die Briefannahme verweigert wurde?

Von welchem deutschen Flughafen erfolgte der Start? München dürfte es nicht gewesen sein. Ich tippe mal auf Frankfurt am Main oder evtl. Berlin.

Wurde der Brief schon zensiert?

BG, hajo22
 
saintex Am: 31.10.2015 21:50:38 Gelesen: 675102# 497 @  
Hallo Hajo,

ich musste leider aufgrund eines mehrmonatigen Krankenhausaufenthaltes mit meinen Beiträgen im Air Mail Thread aussetzen. Bei dem vorstehenden Beitrag habe ich vorschnell auf abschicken gedrückt. War noch nicht fertig und die Rückseite des Luftpostbriefes war auch noch nicht eingestellt. Insbesondere mit dem Einstellen von Bildern und deren Verkleinerung mit dem Tool TinyPic habe ich noch so meine Schwierigkeiten. Da musst du noch etwas Geduld mit mir haben.



Die "Geschichte" zu dem Luftpostbrief und die Rückseite liefere ich noch nach.

saintex

P.S. Na also, geht doch immer noch mit der Verkleinerung der Bilder. Und hier jetzt die Rückseite des Erstflugbriefes, die möglicherweise einige deiner Fragen beantwortet.



saintex
 
saintex Am: 01.11.2015 01:20:36 Gelesen: 675051# 498 @  
1929 Luftpostbrief Dänemark-Brasilien

Luftpost R-Brief von Dänemark nach Brasilien, abgestempelt mit dem Luftpoststempel von Kopenhagen am 5.12.1929 und frankiert mit einer 5-Farben-Frankatur aus den dänischen Luftpostmarken der Ausgaben 1925 und 1929 (Mi.-Nr. 143, 144, 145, 180 und 181). Rückseitig der Durchgangsstempel Bahnpost Hamburg - Sassnitz Zug 98. vom 6.12.1929 und der Ankunftsstempel von Porto Alegre/Brasilien vom 16.12.1929.



Der gezeigte dänische Luftpostbrief wurde von der französischen Fluggesellschaft Aéropostale mit dem kombinierten Luft-/Seedienst über den Südatlantik nach Porto Alegre im Süden Brasiliens befördert.

saintex
 
hajo22 Am: 01.11.2015 18:13:09 Gelesen: 674862# 499 @  
@ saintex [#497]

Danke für den Scan der Rückseite. Ich stelle fest: Noch keine Zensur; Absender meiner Erinnerung nach ein Luftpost-Sammler oder Händler. Die Rücksendung war wohl vereinbart als Refusé-lettre.

Viele Grüße und gute Genesung, hajo22
 
Rore Am: 14.11.2015 15:35:58 Gelesen: 672917# 500 @  
Heute erhalten Luftpost Briefe vom Erstflug Tel Aviv mit unterschiedlichen Luftpost Aufklebern.


 
hajo22 Am: 17.11.2015 19:12:07 Gelesen: 672376# 501 @  
ALOHA HAWAII

"Clippergram" from the Hawaiian Islands - Flying time 18 hours - vom 6.3.1941 aus Pearl Harbour (US Naval Air Station) nach Oklahoma, frankiert mit 20 cents-Marke (Trans-Pacific-Air Mail).

Noch war alles ruhig und friedlich.



BG, hajo22
 
cilderich Am: 24.12.2015 13:32:42 Gelesen: 666861# 502 @  
Luftpost 1943 nach Argentinien aus Wien über Berlin

Hallo,

ich möchte hier einen, vermutlich sehr seltenen Brief zur Diskussion stellen. Dieser Beleg ist 1943 aus Wien über Berlin über die amerikanische Zensur, tja , eventuell nach Argentinien gelaufen. Er weist keinen argentinischen Ankunftsstempel auf.

Allerdings, lt. Landsmann H., die Zensur von Zivilpost in Deutschland im 2. WK, Seite 33, war ein Versand nach Argentinien bis 02/1944 möglich. Dieser Brief datiert vom 19.07.1943 mit Stempel Wien. Er weist rückseitig eine rot/violette 4-stellige Nummernfolge 1461 auf, die einem Wiener Prüferstempel entsprechen könnte, ein schwarzer Rundstempel, der unter anderem die Ziffern 38 aufweisen könnte ist schlecht lesbar und mir nicht recht zuordenbar, dazu Berliner Verschlussstreifen und Handstempel, und amerikanischer Verschlußstreifen, eine rückseitige 5 stellige handschriftliche Nummer XX241 ist mir nicht zuordenbar, vorderseitig auch die entsprechenden Verschlußstreifen und handschriftliche Vermerke, die auf Berliner Prüfer (oben links "normal" unten links "spezial") hinweisen. Zusätzlich noch einige Handzeichen.

Abschließend sei angemerkt, dass der Adressat österreichischer Schachmeister war und 1939 nach einem Turnier in Argentinien verblieb.

Soweit so gut.

Meine Frage nun: Wie war der weitere Leitweg eines solchen Briefes 1943? Welche Luftpostmöglichkeiten bestanden noch? Wo fand der Postaustausch statt? Per Condor bestand diese Möglichkeit nicht mehr, wie ein Beleg vom 6.12.1941 allerdings nach Brasilien, der mir vorliegt (könnte bei Wunsch auch gezeigt werden) zeigt.

Und: Wer hat ggf auch solche Belege und könnte mir diese, oder zumindest Kopien zukommen lassen (natürlich gegen angemessene Erstattung)?

Beste Weihnachten cilderich


 
hajo22 Am: 24.12.2015 14:36:03 Gelesen: 666840# 503 @  
Schau Dich doch mal um hier im Thread "Airmail/Luftpost-Aufkleber, Labels, Vermerke, usw". Es genügt, wenn Du den Begriff "Luftpost" in die Suchfunktion eingibst und "Suchen" startest mit "Stichwortfunktion".

BG, hajo22

Man könnte Deinen Beitrag auch in den genannten Thread verschieben (Richard).

[Beiträge wurden inzwischen redaktionell verschoben]
 
Saguarojo Am: 24.12.2015 14:36:21 Gelesen: 666840# 504 @  
@ cilderich [#502]

Hallo,

zu der amerikanischen Zensur kann ich etwas beitragen.

Auf dem Zensurverschlussstreifen aus Zellophan des amerikanischen Censorship Board ist der Handstempel mit der Zuweisungsnummer 2848 zu sehen. Dieser nicht übertragbare Stempel der ersten Zuweisung stammt aus der Censorship-Stelle San Juan auf Puerto Rico.

Jetzt ist natürlich interessant, welchen Weg der Brief genommen hat. Ich glaube nicht, dass er aus Europa direkt nach Puerto Rico ging. Eher ist anzunehmen, dass die Reise über New York ging. Von Puerto Rico konnte der Brief über Bilbao, Panama und dann nach Argentinien gegangen sein. Vielleicht auch direkt nach Argentinien. Doch das sind reine Spekulationen.

Die Nummer mit Bleistift XX241 hat sicherlich keine Bedeutung, ist vielleicht die Signatur eines Sammlers.

Zu weiteren Fragen kann ich leider nichts beitragen. Hoffe aber, trotzdem geholfen zu haben.

Viele Grüße und frohe Feiertage.

Joachim
 
cilderich Am: 24.12.2015 15:21:03 Gelesen: 666821# 505 @  
Hallo,

ich danke schon vielmals, denn meine Kenntnisse "bleiben" in Europa, somit schon ein gutes Stück weiter.

Herzliche grüße johannes
 
cilderich Am: 24.12.2015 15:23:40 Gelesen: 666820# 506 @  
@ hajo22 [#503]

Hallo,

na ja, es geht nicht um irgendeine Luftpost, oder Label. Ich hege mal die Vermutung solche Briefe gibt es kaum eine Hand voll, wenn nur annähernd, somit sollte er nicht in irgendeinem Thread untergehen.
 
saintex Am: 24.12.2015 21:56:04 Gelesen: 666835# 507 @  
@ cilderich [#502]

Angaben zum Leitweg Deines Luftpostbriefes finden sich in den offiziellen zeitgenössischen Publikationen der deutschen und der schweizerischen Postverwaltung, die in den letzten Jahren als Neudruck in Deutschland (2008/2009) und der Schweiz(2010) erschienen sind.

Die vom Reichspostministerium herausgegebenen Luftpostlisten kann ich gerade bei mir nicht auffinden. Ich habe jedoch in Erinnerung, dass der Leitweg für Luftpost nach Argentinien dort für das Jahr 1943 über Stuttgart-Lissabon und dann weiter mit der us-amerikanischen Fluggesellschaft Pan American Airways angegeben wurde.

Die monatlich von der Generaldirektion der schweizer Post-, Telegraphen- u. Telefonverwaltung herausgegebenen Übersichten der Postverbindungen mit dem Ausland führen in der Ausgabe vom 1. Juli 1943 für die Luftpost aus der Schweiz nach Argentinien drei Beförderungsmöglichkeiten auf:

421. Rom-Madrid-Lissabon
450. Lissabon-Natal (Brasilien)-Buenos Aires

401. Zürich-Stuttgart
414. Stuttgart-Lissabon
450. Lissabon-Natal-Buenos Aires

Der dritte Leitweg für die schweizerische Luftpost lief über London und kommt daher im Juli 1943 für Deinen Luftpostbrief nicht in Betracht.

Danach erscheint der Leitweg Deines Luftpostbriefes innerhalb Europas geklärt. Der Brief lief zunächst von Wien nach Berlin und wurde dort zensiert. Anschließend lief der Brief nach Stuttgart und von dort mit dem im Juli 1943 noch täglich verkehrenden Linienflug der Lufthansa über Barcelona nach Lissabon. Ab Lissabon wurde der Luftpostbrief dann von der us-amerikanischen Fluggesellschaft Pan American Airways (Pan Am) weiter befördert. Ungewöhnlich hieran ist, dass die us-amerikanische Fluggesellschaft auch Luftpost aus Deutschland beförderte obwohl das Deutsche Reich im Juli 1943 aus amerikanischer Sicht ein Feindstaat war. Ein möglicher Erklärungsgrund hierfür ist, dass die Amerikaner so in den Besitz von deutscher Post kamen und diese im Wege der Zensur auswerten konnten.

Schwierig und „eine Wissenschaft für sich“ ist die Bestimmung des Leitweges ab Lissabon nach Südamerika, da die Pan Am im Zeitraum 1939 bis 1945 über den Nord- und Südatlantik 14 verschiedene Flugrouten benutzte. Es ist dem us-amerikanischen Luftpostsammler David Crotty zu verdanken, dass die Flugpläne der Pan Am über den Nord- und Südatlantik aus den Kriegsjahren 1939-1944 fast vollständig publiziert sind und dem interessierten Luftpostsammler zur Auswertung zur Verfügung stehen. Crotty hatte die verschollen geglaubten Originalunterlagen der Pan Am im Jahr 2007 in den Archiven der Universität von Miami/Florida entdeckt, wo sie seit der Insolvenz der Pan Am in den 1990er Jahren in Vergessenheit geraten waren. In fast 7-jähriger Kleinarbeit, zusammen mit einem von ihm selber bezahlten research assistent hat Crotty die Flugpläne entschlüsselt und in einer 2013 erschienen Publikation [1] den interessierten Luftpostsammlern zugänglich gemacht. Ein anderer us-amerikanischer Luftpostsammler, John Wilson, der auf dem gleichen Gebiet geforscht hat, hat seine Forschungsergebnisse auch online auf der Internetseite des West African Study Circle (WASC) zur Verfügung gegestellt, wo sie kostenlos abgerufen werden können [2]. Nach meiner Beobachtung sind dabei die von Crotty in seinem Buch und von Wilson im Internet veröffentlichten Flugdaten weitgehend deckungsgleich, was nicht weiter verwunderlich ist, da die Forschungen beider Sammler auf den in der Universität von Miami wiederentdeckten Unterlagen der Pan Am basieren. Das Verständnis der Leitwege wird bei der Darstellung von John Wilson im Internet wesentlich dadurch erleichtert, dass seine Darstellung durch farbiges Kartenmaterial mit den jeweiligen Flugrouten ergänzt wird. Die Karten eignen sich prächtig zum Ausdrucken und um die Flugroute auf einem Albumblatt in Ergänzung des Flugpostbriefes plastisch darzustellen.

Aber jetzt wieder zurück zum möglichen Leitweg Deines Luftpostbriefes auf dem Weg von Lissabon nach Buenos Aires. Nach den auf der Internetseite des WASC veröffentlichten Forschungsergebnissen von John Wilson beflog die Pan Am im hier interessierenden Zeitraum 28.5.1943 bis 23.10.1943 drei Flugrouten über den Nord- und Südatlantik. Das waren die Flugrouten 3, 7 und 8. Ich füge nachstehend eine Karte bei, die von der Internetseite der WASC stammt, und die drei Flugrouten zeigt.



Das Copyright für diese Karte liegt bei dem englischen Luftpostsammler Peter Wingent.

Die Flugroute no. 3 kommt für Deinen Luftpostbrief nicht in Betracht, da sie über Grossbritannien lief. Stimmt die Angabe von Saguarojo, dass Dein Luftpostbrief in San Juan auf Puerto Rico zensiert wurde, dann kann Dein Luftpostbrief nach meiner Ansicht nur auf der Flugroute no. 7 befördert worden sein. Also von Lissabon über Horta auf den Azoren nach Hamilton auf den Bermudas und von dort nach San Juan in Puerto Rico. Anschliessend entlang der Ostküste Südamerikas nach Natal im Norden Brasiliens und von dort weiter Richtung Süden nach Buenos Aires. Das konkrete Fludatum könnte der 1.8.1943 ab Lissabon mit dem Clipper-Flugboot Taufname Capetown, an San Juan/Puerto Rico am 11.8.1943 gewesen sein [3].

MfG

saintex

[1] David Crotty, Pan American Airways 1939-1044 Atlantic Wartime Operations Catalog, Ludlow(KT)/USA 2013
[2] http://www.wasc.org.uk/PanAm%20group.html
{3] David Crotty a.a.O. [Fn.1] Seite 257
 
Saguarojo Am: 25.12.2015 10:08:28 Gelesen: 666754# 508 @  
@ cilderich [#506]

Ich habe schon eine ganze Menge solcher Briefe gesehen, die in dieser Zeit von Deutschland nach Argentinien oder Chile gingen. Darum glaube ich, dass solche Zensurpost nicht so selten ist. Zur damaligen Zeit wurde sehr viel geschrieben. Das war die einzige Kommunikationsmöglichkeit, ganz anders als heute.

Liebe Grüße
Joachim
 
Saguarojo Am: 25.12.2015 13:24:59 Gelesen: 666705# 509 @  
@ saintex [#507]

Die Flugroute no. 3 kommt für Deinen Luftpostbrief nicht in Betracht, da sie über Grossbritannien lief. Stimmt die Angabe von Saguarojo, dass Dein Luftpostbrief in San Juan auf Puerto Rico zensiert wurde, dann kann Dein Luftpostbrief nach meiner Ansicht nur auf der Flugroute no. 7 befördert worden sein. Also von Lissabon über Horta auf den Azoren nach Hamilton auf den Bermudas und von dort nach San Juan in Puerto Rico. Anschliessend entlang der Ostküste Südamerikas nach Natal im Norden Brasiliens und von dort weiter Richtung Süden nach Buenos Aires. Das konkrete Flugdatum könnte der 1.8.1943 ab Lissabon mit dem Clipper-Flugboot Taufname Capetown, an San Juan/Puerto Rico am 11.8.1943 gewesen sein [3].

Quellenangabe: "Civil Censorship in the United States during World War II" von Wilfrid Broderick und Dann Mayo, stimmt meine Angabe der Zensur auf Puerto Rico, was auch stimmig mit der Flugrute 7 ist.

Viele Grüße
Joachim
 
Saguarojo Am: 25.12.2015 13:28:07 Gelesen: 666702# 510 @  
Übrigens finde ich es sehr interessant, was man alles aus so einem Brief "herausholen" kann.

Allen noch schöne Feiertage

Joachim
 
cilderich Am: 25.12.2015 16:54:13 Gelesen: 666658# 511 @  
@ saintex [#507]

Ich wünsche frohe Weihnachten und möchte herzlich danken für die detaillierte Auskunft und Interpretation. Ein sehr herzlicher Dank auch für die Literaturangaben.

Auch die Vermutung, dass deutsche Post durch die Amerikaner zur Zensurkontrolle befördert wurde ist sicherlich naheliegend, wobei diverse Briefe dann auch gestoppt und nicht notwendigerweise weiterbefördert wurden, was für diesen Brief der nicht vorhandene argentinische Ankunftstempel nahelegen könnte, der sonst eigentlich obligatorisch war. Hier liegt mir ein Brief vom 21.8.1942 vor, der keine faßbare amerikanische Zensur zeigt, dafür den Leitweg: Lissabon, Bolama (das wäre in Mozambique) und Natal, somit Route 8. Allerdings ist der Adressat auch kein Prominenter, wie Herr Becker.

Das umgekehrt ausländische Post für die deutsche Seite von Interesse sein mag könnte ein vorliegender Brief aus Argentinien nach Schweden über Berlin vom 17.3.44 zeigen, der die amerikanische Zensur unter der Nummer 64218 durchlief.
Hier die Bitte an Saguarojo um Bekanntgabe der genauen Verortung.

Mit herzlichen Grüßen nochmals cilderich


 
Saguarojo Am: 25.12.2015 18:01:03 Gelesen: 666628# 512 @  
@ cilderich [#511]

Hallo,

dieser Brief wurde auch in San Juan, Puerto Rico der Zensur unterzogen. Es ist, in Gegensatz zum ersten gezeigten Brief, eine Nummer der zweiten Zuweisung.

Viele Grüße
Joachim
 
cilderich Am: 25.12.2015 18:18:00 Gelesen: 666620# 513 @  
Perfekt, vielen Dank.
 
saintex Am: 25.12.2015 19:33:20 Gelesen: 666590# 514 @  
@ cilderich [#511]

Hallo Johannes,

ich gestatte mir eine kleine Korrektur. Bolama liegt nicht in Mozambique an der afrikanischen Ostküste, sondern in der ehemaligen portugiesischen Kolonie Portugiesisch-Guinea (heute: Guinea-Bissau) auf einer der westafrikanischen Küste vorgelagerten Insel. Anderenfalls würde die Streckenführung der Pan Am nach Natal im Norden Brasiliens über Bolama auch keinen Sinn machen.

MfG saintex
 
cilderich Am: 25.12.2015 20:49:51 Gelesen: 666572# 515 @  
D accordo, in der Tat völlig korrekt. Der Beleg spricht allerdings von Balama in Mosambike. Ich muß gestehen, es gelingt mir nicht ihn hochzuladen (hier sind Anwälte Althistorikern sicher überlegen). :-)
 
saintex Am: 25.12.2015 21:59:27 Gelesen: 666546# 516 @  
@ cilderich [#515]

Tröste Dich. Wir sind beide nur Männer des Wortes, nicht der Tat. Insoweit unterscheiden sich Rechtsanwälte und Althistoriker kaum. Aber ich beteilige mich an diesem Forum deshalb so gerne, weil es im Verhältnis zu anderen Foren nach meiner Ansicht leicht ist, Bilder hochzuladen. Ich weiss daher nicht, wo Dein Problem liegt.

saintex
 
LOGO58 Am: 26.12.2015 17:21:06 Gelesen: 666325# 517 @  
@ cilderich [#515]

Hallo cildrich,

vielleicht haben Sie die Erläuterungen/Hilfe (Menüleiste links, unten) ja schon einmal durchgelesen. Wenn nicht, empfehle ich Ihnen für das Hochladen von Grafiken diesen Link:

http://www.philaseiten.de/s/hilfe.html#Forum_4

Mit freundlichen Grüßen
Logo58
 
cilderich Am: 27.12.2015 13:25:33 Gelesen: 665996# 518 @  
Es ist ein Problem mit meiner externen Festplatte. Da der Beleg anderswo verwahrt ist, als ich mich derzeit aufhalte, kann ich ihn nicht scannen und von der Festplatte will er sich nicht abrufen lassen. Ich arbeite daran.

Beste Grüße cilderich
 
volkimal Am: 27.12.2015 17:59:16 Gelesen: 665946# 519 @  
Hallo zusammen,

ein Luftpostbrief aus Mexiko vom 10.02.1938:



Auffällig ist der geschwungene Stempel "Servicio Postal Aéreo". Keine Ahnung, ob der Stempel wirklich diese Form hatte oder ob es ein "schief" abgerollter runder Stempel ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 28.12.2015 09:46:01 Gelesen: 665558# 520 @  
@ volkimal [#519]

Es gibt Wellenstempel von Mexiko mit einliegenden Schriftzügen. Doch so einen Stempel habe ich noch nicht gesehen.

Gruß Joachim
 
Altmerker Am: 30.12.2015 10:24:51 Gelesen: 665059# 521 @  


Das Flugzeug als Eindruck links, die Mischfrankatur mit dem Paar, findet man als echter Bedarf selten. Por Avion ist eingedruckt, kein Aufkleber. Temuco war schon damals ein Zentrum der Deutsch-Chilenen.

Gruß
Uwe
 
saintex Am: 31.12.2015 01:59:27 Gelesen: 664897# 522 @  
Luftpost im 2. Weltkrieg

Hier ein weiterer Luftpostbrief aus der Zeit des 2. Weltkrieges, der thematisch zu den letzten in diesem Thread gezeigten Luftpostbriefen aus den Jahren 1943 und 1944 passt.



Der Luftpostbrief wurde am 25.11.1942 in Passaic im Bundesstaat New Jersey aufgegeben und ist in die Schweiz adressiert. Der Brief sollte von der us-amerikanischen Fluggesellschaft Pan American Airways (Pan AM) von New York aus über den Nordatlantik bis Lissabon befördert werden und von dort durch den von den Deutschen noch unbesetzten Teil Frankreichs weiter in die Schweiz. Hierzu kam es jedoch nicht mehr.

Am 8.11.1942 landeten die Alliierten in Nordafrika (Operation Torch). Die deutsche Wehrmacht besetzte daraufhin ab 11.11.1942 den bisher noch unbesetzten Teil Frankreichs (Unternehmen Anton) und riegelte so den unzensierten Postverkehr von Spanien über Südfrankreich in die Schweiz ab. Die Vereinigten Staaten stoppten daraufhin den Postverkehr mit der Schweiz und hielten die in New York zur Zensur eintreffende und in die Schweiz adressierte Luftpost zurück, um eine Zensur der us-amerikanischen Luftpost durch die Deutschen zu verhindern [1]. Der letzte Pan Am Clipper mit us-amerikanischer Luftpost für die Schweiz traf in Lissabon am 11.11.1942 ein [2].

Sämtliche in New York eintreffende und in die Schweiz adressierte Luftpost, so auch der hier gezeigte Luftpostbrief, wurde nach dem Durchlaufen der us-amerikanischen Zensur zunächst in New York zurückgehalten. Offensichtlich warteten die us-amerikanischen Behörden zunächst erst einmal ab, wie sich die Lage in Europa weiterentwickelt und ob die Sperrung des Postverkehrs mit der Schweiz kurzfristig wieder aufgehoben werden kann. Zwischenzeitlich stapelten sich jedoch in New York die Postsäcke mit der für die Schweiz bestimmten Luftpost, so dass die us-amerikanische Verwaltung eine Entscheidung treffen musste, wie mit der in die Schweiz adressierten Post weiter zu verfahren ist. Diese Entscheidung wurde im USPO Bulletin 18571 vom 24.3.1943 unter der Überschrift: International Mails – No Service Available to Switzerland wie folgt bekannt gegeben:

Since there is no service to Switzerland except through Axis-occupied territory, the
United States mails that have accumulated for that country will be returned to senders.
Until such time as mails can be safely sent to Switzerland (notice of which will be given),
mails for that country should not be accepted. As an exception to the above, prisoner-of-war
mail and certain Red Cross welfare messages will be accepted and given dispatch….


Entsprechend dieser Verfügung der US-Postverwaltung erhielt die in New York angesammelte und in die Schweiz adressierte Luftpost – wie der hier gezeigte Luftpostbrief – im Zeitraum April-Mai 1943 vorderseitig den 2-zeiligen Hinweisstempel in purpurner Farbe RETURN TO SENDER, NO SERVICE AVAILABLE und rückseitig einen Durchgangsstempel (meistens New York Morgan Annex) und wurde an die Absender zurückgesandt [3].

Literatur

[1]-[3] Charles J. LaBlonde World War II Mail from Switzerland to Great Britain, Canada & United States Colorado Springs, Colorado/USA 2003 Seiten 207-212
 
Altmerker Am: 03.01.2016 20:52:07 Gelesen: 664095# 523 @  
Mal ein Aufkleber aus Namibia:



Gruß
Uwe
 
filunski Am: 12.02.2016 10:10:42 Gelesen: 656542# 524 @  
Hallo zusammen,

mal wieder zur Belebung dieses Themas einen Luftpostbrief ganz anderer Art.

Einschreiben per Luftpost (Eilbrief) von Äquatorialguinea nach Deutschland.

So mancher Sammler ist/war ja immer im Zweifel, dass es diese "bunten Marken" aus solchen (Schurken-)Staaten überhaupt auf gelaufener Post gibt. Hier mal ein, zugegeben seltenes Beispiel dazu, ob portorichtig kann ich nicht sagen:



Rückseitig auch noch mit Ankunftsstempel von München:



Interessant auch der Aufgabestempel aus Santa Isabel (Hauptstadt Äquatorialguineas, heute heißt sie Malabo) auf der zu Äquatorialguinea gehörenden Insel Fernando Póo (heute Bioko). Eine Kombination aus Luftpost- und Einschreibestempel:



Beste Grüße,
Peter
 
hajo22 Am: 23.02.2016 18:49:00 Gelesen: 654199# 525 @  
Ich zeige zwei Luftpostbriefe aus dem Jahre 1959 von Wien nach München, frankiert mit Marken der schönen österreichischen Trachtenserie.

Frage: Gehe ich recht in der Annahme, daß die Luftpostgebühr jeweils 80 G(roschen) betrug?



VG, hajo22
 
cilderich Am: 21.04.2016 10:43:24 Gelesen: 642478# 526 @  
@ hajo22 [#525]

Hallo,

1959 galten im Großen und Ganzen, zumindest für die hier gezeigten Verwendungen die Gebühren vom 1.9.1951, somit 2,40 für einen nicht ermäßigten Auslandsbrief und 5 Schilling für die Eilgebühr. Die Luftpostzuschläge galten zumindest seit 1953 für die BRD fort, zuletzt am 15.6.1959 so bestätigt, mit 40 Groschen je 20 Gramm. (Hellwig Heinzel: Österreich nach 1945 Band 1, Postgebühren, Flugpostgebühren ..., Verlag Pollischansky, 2004).

beste Grüße cilderich
 
cilderich Am: 29.04.2016 14:34:09 Gelesen: 640876# 527 @  
Hallo,

ich hätte da nochmals einen Luftpostbrief aus Argentinien nach Schweden. Der Brief muß (unter Berücksichtigung der deutschen Zensurmerkmale) Ende 1943 Anfang 1944 aufgegeben worden sein, leider kann ich die Stempel beim besten willen nicht entsprechend lesen. Die Zeitstellung ergibt sich daraus, dass der rückseitige Zensurstempel in dieser Art in Berlin erst ab 10/44 bis 02/45 angegeben ist (Landsmann BP6.2). Eine entsprechend lange Laufzeit zwischen Aufgabe und deutscher Zensur ist auch durch den Beleg auf der Titelseite des Landsmannzensurkatalogs ersichtlich (dort allerdings Münchner Zensur). Interessant ist auf jeden Fall ein weiteres bekanntes Datum, nämlich der 04.02.1944, als Datum der Einstellung der Postverbindungen zwischen dem Deutschen Reich und Argentinien, sowie der von Deutschland "abhängigen" Länder und Gebiete (s. hier nochmals vorgenanntes Titelbild: Stempel 01.02.1944).

Was mich jetzt aber noch interessierte, wäre die amerikanische Zensur. Hierzu meine Bitte um Auskunft der Positionierung der Zensurstelle mit der Zahl: 6403 an Saguarojo, oder natürlich jeden, der helfen kann.


 
filunski Am: 10.05.2016 23:19:10 Gelesen: 638801# 528 @  
Verehrte Luftpostliebhaber,

von mir heute mal ein Luftpostbrief mit, wie ich meine, interessanter Frankatur.

Ein Geschäftsbrief, aufgegeben im Dezember 1941 in Guatemala (Guatemala City) nach Andover, Massachusetts/USA.

Freigemacht mit insgesamt 19 Centavos, davon wohl 15 Centavos mit Luftpostmarke, wohl für den Luftpostzuschlag und weitere 4 Centavos mit 1 x 2 Cent. Marke, noch einmal diese Marke mit überdrucktem neuen Wert 1 Cent. und einer halbierten 2 Cent. Marke. Zur Portorichtigkeit kann ich leider nichts sagen, vielleicht kann hier Jemand mehr dazu ausführen. Der Brief scheint nicht philatelistisch beeinflußt sondern echtem Bedarf zu entstammen.



Beste Grüße,
Peter
 
hajo22 Am: 11.06.2016 12:17:31 Gelesen: 633046# 529 @  
Brief aus Danzig vom 14.10.1927 nach Königsberg mit Luftpostwunsch. Auf der Rückseite des Couverts keine Vermerke.

Laut Nebenstempel des Postamtes 5 in Danzig unterblieb die Flugbeförderung.

Kennt jemand den Grund?



VG, hajo22
 
filunski Am: 25.07.2016 18:28:01 Gelesen: 625361# 530 @  
Hallo zusammen,

mal wieder den "Sommerschlaf" dieses Themas unterbrechen! ;-)

In Australien gibt es neue Luftpostaufkleber (wohl schon seit zwei Jahren?) die an das 100 jährige Jubiläum der dort ersten Luftpostbeförderung erinnern (Melbourne - Sydney Juli 1914 [1]). Hier auf einem Brief nach Neuseeland:



Und hier der Aufkleber im Detail:



Darauf abgebildet die Bleriot XI des französischen Piloten Maurice Guillaux mit welcher dieser Flug stattfand.

Beste Grüße,
Peter

[1] http://www.powerhousemuseum.com/insidethecollection/2014/04/the-story-of-australias-first-airmail-part-1/
 
Mondorff Am: 25.07.2016 18:48:31 Gelesen: 625347# 531 @  
@ filunski [#530]

Hallo Peter,

angehängt ist ein Aerogramm Via Air France (so steht's jedenfalls d'rauf) ab Luxemburg nach Santiago de Chile aus dem Jahre 1934. Weil Luxemburg zu dieser Zeit noch keine eigene Luftpostabfertigung hatte, ging alles über Brüssel, Paris oder Berlin.



Dieses Aérogramm wurde, mit Absenderfreistempel der Columeta in Luxemburg aufgegeben und gleich (rückseitig) mit französischen Marken, der Gebühr für die Flugpost ab Paris, frankiert. Diese, sowie die Marken des Deutschen Reiches und Belgiens, wurden hier im Hauptpostamt Luxemburgs verkauft.

Hier die Rückseite des Belegs:



Die französischen Marken wurden mit Bahnpoststempel LUXEMBOURG A PARIS entwertet. Der Ankunftstempel SANTIAGO fehlt nicht.

Kennt denn jemand die Gebühren der Air France auf der Linie Paris-Santiago der Chile?

Freundliche Grüße
DiDi
 
saintex Am: 25.07.2016 20:51:16 Gelesen: 625310# 532 @  
@ Mondorff [#531]

Hallo Dieter,

der Luftpostzuschlag für einen Luftpostbrief mit der Air France ab Frankreich nach Chile betrug im Juni 1934 8,50 französische Franken je 5 Gramm. Der Luftpostbrief ab Luxemburg ist rückseitig mit 17 FF frankiert. Also vermutlich ein Brief der 2. Gewichtsstufe mit einem Gewicht zwischen 5 und 10 Gramm und damit portogerecht (was den Luftpostzuschlag betrifft) frankiert.Der Luftpostzuschlag von 8,50 FF/5 Gramm trat am 21.04.1931 in Kraft und galt bis 09.08.1937.

Quellen

Brun, Les Tarifs Postaux Francais 1627-1969, Paris 1970
Richardson, Tables of French Postal Rates 1849 to 2005, 3 Aufl. 2006

saintex
 
Mondorff Am: 25.07.2016 20:56:42 Gelesen: 625306# 533 @  
@ saintex [#532]

Ganz herzlichen Dank, Saintex.

Es ist ja nicht zum ersten Mal, dass Deine Kenntnisse sehr hilfreich waren.

DiDi
 
zackigerPitter Am: 28.07.2016 08:26:18 Gelesen: 624885# 534 @  
@ filunski [#405]

Ich suche die Zusammensetzung der Bögen und Rollen von Luftpostzettel oder -aufkleber (Flugpostklebezettel oder wie auch immer) im Deutschen Reich. Die Arge hatte ich schon angeschrieben.

Konkret benötige ich eine Aussage, wie z.B. ein Bogen Luftpostzettel im Bereich der OPD Düsseldorf ausgesehen hatte; ggf. wann welche Bögen ausgeliefert oder Druckaufträge aufgegeben wurden. Eigentlich müssen die Bögen nicht im Block gewesen sein, da es alle - 4 möglichen - Eckstücke gibt; also lose rundum geschnitten Blätter, die nicht zusammengeheftet wurden.

Ich habe eine Einheit von 2 waagerecht, 5 senkrecht gesehen, so daß ein Block min. aus 2*6 Luftpostzettel bestanden haben muß.

Ganz grob gibt es in DÜSSELDORF im DR
a) anfangs grüne von der Rolle,
b) gelbe in Bogen 2*i und
c) blaue im Bogen m*n.

Anm.: Es tauchen in der Zeit der gelben auch orange auf. Gesucht ist i, m und n.


 
filunski Am: 28.07.2016 13:24:07 Gelesen: 624812# 535 @  
@ zackigerPitter [#534]

Hallo,

interessante Frage und auch ein interessantes Sammelgebiet.

Wie das speziell im Bereich der OPD Düsseldorf aussah, weiß ich auch nicht, kann mir aber vorstellen, daß die Bögen überall ähnlich zusammengestellt waren.

Vielleicht helfen die folgenden Bilder etwas weiter:





Beste Grüße,
Peter
 
zackigerPitter Am: 28.07.2016 17:06:09 Gelesen: 624750# 536 @  
@ filunski [#535]

Ursprünglich ging es darum die Verwendungszeiten für die Fälschungsbekämpfung festzustellen, wie daß die blauen viel später kamen und vor ihrer Verwendung eben zumindest eine Verfälschung des Luftpost-Beleges andeuten. Es kommt eben auf alle Details eines Beleges an. Im Übrigens sehe ich es für DÜSSELDORF so, daß von Luftpost-Belegen mehr Fälschungen angeboten werden, als echte Belege.

Danach habe ich dann eine Tabelle angelegt, wo Typ und Zähnung notiert wird,
so daß ich in ein paar Jahren statistisch sagen kann, welcher Bogen wie vorliegt.

Der Blaue ist ja eindeutig 4x4, wobei hier ja schon 2 Type gezeigt sind; als 5. Type habe ich den Blauen noch mit MIT LUFTPOST \ PAR AVION \ BY AIR MAIL, also 3. Zeile. Mein Beispiel ist geschnitten, so daß es hier bzgl. der Zähnung Unterschiede gibt; Frage: Kann es sein, daß die von Dir dargestellen blauen Bögen nicht mehr Deutsches Reich sind?

Der Orange kommt in DÜSSELDORF kaum vor; bei mir Type 3.2, hier 3x(5+j

Den Gelben - hier 2x(5+j) - kenne ich genau so.

Ich muß bei Gelegenheit mal den Grünen (hellblautürkis) einscannen, bei dem ich meine, daß der von der Rolle kommt.



Ich vermute, daß es eine Vorgabe der Reichspost Berlin gab, wie die OPDs das zu handhaben hatten ODER die Bögen kamen direkt aus Berlin (nach DÜSSELDORF). Bei dem Grünen vermute ich, daß der vor Ort gedruckt wurde, da gab es in Düsseldorf eine Druckerei, welche Billets hergestellt hatte, welche diesem Typ sehr ähnlich sind; Fahrscheine für die Straßenbahn, Eintrittskarten für Museen usw.

Die gleiche Frage könnte ich für Eilboten-Klebezettel stellen.

Ich erinnere mich an eine Aussage der letzten Tage, daß die OPDs z.B. für die Bereitstellung der Stempel zuständig waren, welche in den Poststellen ihres Einflußbereiches zur Benutzung kommen sollten. Insofern nehme ich auch an, daß die OPD auch für andere Artikel verantwortlich war. Ein Beispiel kennen wir von den OPD-Überdrucken.

Dann noch: Die Deutsche Reichspost führt 1921 besondere Flugpostbestätigungsstempel und Flugpostklebezettel ein. Im Jahre 1922 bestanden bereits 13 verschiedene Luftpostlinien. [wiki]
 
zockerpeppi Am: 20.10.2016 22:10:21 Gelesen: 610975# 537 @  
Vor einigen Tagen habe ich ein Buch in York, Großbritannien gekauft. Der Verkäufer hat das Buch ganz korrekt als Paket verpackt, und per Airmail verschickt. Um auf ein Mindestgewicht von 1.5 Kilo zukommen, hat er gratis noch ein Buch dazugelegt. Er hat sich auch noch die Mühe gemacht eins auszusuchen, was zu meinem Kauf passt. Echt toll. Das Paket wurde am 19.10 im HWDC (Heathrow distribution center) Langley abgefertigt und an Bord einer Luxair Maschine nach Luxemburg geflogen (offlanding airport LUX), Flight no LG 4592.

https://en.wikipedia.org/wiki/Heathrow_Worldwide_Distribution_Centre

Das Besondere ist nun dass die Luxemburger Post das Paket mitsamt dem Postsack bei mir abgeliefert hat. Solch „blauer Sack“ der Royal Great Britain kann bis maximal 11 KG Post beinhalten. In diesem Falle einzig mein Buch. Ich würde ihn euch ja gerne zeigen, nur passt er nicht ganz auf den Scanner, Länge 110.5cm – Breite 60cm deshalb nur ein Ausschnitt.





beste Sammlergrüße
Lulu
 
filunski Am: 21.10.2016 00:27:06 Gelesen: 610934# 538 @  
@ zockerpeppi [#537]

Salut Lulu!

Das ist ja auch mal eine tolle Überraschung! :-)

Danke für's Zeigen und da sag' noch Einer, moderne Luftpost/Philatelie wäre uninteressant. So etwas halte ich zumindest für interessanter und vor allem authentischer als manche der "hochgelobten" Zeppelinbelege (die manchmal nie in der Luft waren), auch wenn ich mir mit dieser Aussage vielleicht den Unmut mancher Aerophilatelisten zuziehe. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
zockerpeppi Am: 21.10.2016 20:30:31 Gelesen: 610720# 539 @  
@ filunski [#538]

Lieber Peter,

ich dachte mir schon, dass dies dir gefallen würde. Ich habe mich allerdings gefragt, wo genau das Paket in den Sack kam, gleich in York oder erst am Verteilerkreis am Flughafen. Ob das öfters so gehandelt wird oder hatten die an dem Morgen tatsächlich nur ein Paket für Luxemburg? Könnte mir eigentlich "wurscht" sein, ich bin einfach happy, dass die Post es so zugestellt hat.

Paradox ist, dass der Inhalt so gar nichts mit Flugpost zu tun hat, sondern mit Seepost und den Schiffsrouten im 18. und 19. Jahrhundert auf dem West Indien Run.

liebe Grüße
Lulu
 
filunski Am: 22.10.2016 17:09:41 Gelesen: 610546# 540 @  
Hallo zusammen,

mit dem Postsack von Louise kann ich zwar nicht konkurrieren, aber auch das folgende "Kuvert" hat nicht auf den Scanner gepasst:



Eine spezielle von der NZ Post herausgegebene Plastiktüte für den Postversand. Das Ding misst immerhin 28 x 39 cm und ist/war damit auch eine Herausforderung für meinen Briefkasten.

Hier portorichtig, ausnahmsweise mit Briefmarken frankiert und nicht wie sonst üblich mit Absenderfreistempel Aufklebern der NZ Post, und sogar abgestempelt. Kleiner Schönheitsfehler, die Briefmarken wurden in der Postagentur nach dem Abstempeln, vorsichtshalber nochmals mit zwei Tesastreifen festgeklebt!

Na ja, was soll's, trotzdem ein echtes Bedarfsobjekt und bekommt auch einen Platz in meiner Luftpostsammlung. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 30.10.2016 23:26:42 Gelesen: 608951# 541 @  
Verehrte Luftpostliebhaber,

mal wieder ein wenig weiter zurück in der Zeit, zu den Zeppelinen. Diesmal ein besonderes, wie ich meine, "Schmankerl". Kein Beleg, sondern ein Stempel. Der Stempel des Bordpostamts des LZ 127 "Graf Zeppelin":



Die Besonderheit ist so noch nicht sofort, außer von gut informierten Zeppelinpostkennern, zu erahnen.

Dieser Bordstempel kam nur auf einer Reise der "Graf Zeppelin" zum Einsatz, der Orientfahrt [1] vom 25. bis 28.3.1929. Da fällt dann doch das hier zu sehende Datum auf, der 8.3.1929, lange bevor die ersten Poststücke eingeladen wurden. Na ja höre ich jetzt schon die Kritiker, angesichts der vielen Stempelfälschungen bei Zeppelinpost nicht so verwunderlich. Trifft hier aber nicht zu, der Stempel ist so echt wie es besser gar nicht mehr geht.

Der Abschlag ist der blanko Musterabschlag aus der Vorlagemappe der Herstellerfirma Braungardt an die OPD:



So wohl kaum ein zweites Mal zu finden. :-)



Beste Grüße,
Peter

[1] https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/PCLG6SX4XZUCH6CVONYU4HRWVWOTB5SY
 
Sachsendreier53 Am: 22.11.2016 09:33:16 Gelesen: 604636# 542 @  
DDR-Flugpost,



Flugpostkuvert vom ERSTFLUG BERLIN-LEIPZIG 16.Juni 1957



Flugpostkuvert der INTERFLUG der DDR, 25 JAHRE FLUGVERKEHR BERLIN-WIEN vom 15.6.1988, Retourbeleg, Absender: INTERFLUG Abteilung Werbung, 1189 Berlin-Schönefeld Flughafen.

mit Sammlergruß,
Claus
 
Cantus Am: 24.11.2016 00:00:43 Gelesen: 604549# 543 @  
Von mir ein moderner Brief, gelaufen von Peking nach Yuma in Arizona.



Viele Grüße
Ingo
 
hajo22 Am: 17.12.2016 15:31:37 Gelesen: 600590# 544 @  
Luftpostbrief 40gr vom 16.11.1934 aus Berlin W8 nach Rio de Janeiro. Frankiert mit 3x3 Mark, 100, 50 und 20 Pfg. = gesamt 10,70 RM. Befördert mit der Deutschen Lufthansa AG, Stempel "Deutsche Luftpost Europa-Südamerika".

Beförderungsweg: Ab Berlin mit der Bahn (oder Flugzeug) nach Stuttgart. Ab Stuttgart mit der Lufthansa über Sevilla, Las Palmas (Kanarische Inseln), Bathurst (Brit. Gambia), Flugstützpunkt Dampfer Westfalen (in Richtung Südatlantik) nach Natal/Brasilien. Ab Natal mit Flugdienst des Condor Syndikats nach Rio de Janeiro.

Portoberechnung: Luftpost bis 40gr. nach Brasilien = 8x5gr = 8x1,25 RM = 10 RM + Auslandsbrief bis 40gr. = 40 Pfg. + Einschreiben 30 Pfg.

Absender ist das "Auswärtige Amt des Deutschen Reichs". Bedarfsbrief mit Ankunftsstempel Rio de Janeiro (Datum nicht lesbar).



VG und Frohe Weihnachten
hajo22
 
blaujacke Am: 19.12.2016 23:38:16 Gelesen: 599877# 545 @  
Kann mir jemand etwas zum Porto und zum Beförderungsweg dieses Briefes sagen?



Die Fakten: Aufgabe bei der Rohrpostbetriebsstelle BERLIN-CHARLOTTENBURG 1 am 04.08.1938.

- Absenderangabe "zum Flughafen Tempelhof" mit Blaustift korrigiert in "SW 11"
- roter Rohrpost-Leitvermerk "11" (für SW 11)/postalischer Stempel "in Berlin mit Rohrpost"/ Klebezettel "Rohrpost"
- Klebezettel "MIT LUFTPOST" und Rechteckstempel (von wem?) "Flugpost"
- Keine weiteren Rohrpoststempel für eine entsprechende Beförderung
- Rückseitig argentinische Ankunftsstempel mit Teilinschrift "AEREO"

Vermutlich ging der Brief über den Anhalter Bahnhof mit Bahnpost weiter; aber wohin und mit welcher Luftpost?

Wie errechnet sich das Porto angesichts der blauen Gewichtsangabe "10 g"? Meine Berechnung wäre: 25 Pf. Auslandsbrief + 2 x Luftpostgeb. á 1,50 Mark + 10 Pf Rohrpostgeb. = 3,35 Mark. Demnach würden 50 Pf. fehlen!

MfG
Uwe
 
hajo22 Am: 20.12.2016 05:55:10 Gelesen: 599826# 546 @  
Nach Brasilien betrug die Luftpostgebühr je 5gr 1,25 RM.

Also:

Luftpost 2x5gr = 2x1,25 RM + 25 Pfg. Auslandsbrief bis 20gr. + 10 Pfg. Rohrpostgebühr = 2,85 RM. Portorichtig.

Versendet mit der Deutschen Lufthansa meiner Meinung nach.

VG, hajo22
 
blaujacke Am: 20.12.2016 22:49:20 Gelesen: 599661# 547 @  
Danke - vielen Dank!

Warum ich in Argentinien landete, ist vielleicht nur mit meinem Alter zu erklären. Aber: Von wo ging der Flug ab? Denn offensichtlich sollte der Brief im Anhalter Bahnhof in die Bahnpost.

MfG
Uwe
 
saintex Am: 21.12.2016 01:56:32 Gelesen: 599624# 548 @  
@ blaujacke [#547]

Hallo Uwe,

der Beförderungsweg Deines Luftpostbriefes ergibt sich aus der vom Reichspostministerium herausgegebenen Luftpostliste Ausgabe August/September 1939 Seite 66: Am 5.8.1939 (Samstag) von Berlin mit Luftpost über Hannover und Köln nach Paris. Am 6.8.1939 (Sonntag) mit Luftpost von Paris nach Toulouse. Am 6.8.1939 ab Toulouse mit der französischen Fluggesellschaft Air France über Casablanca nach Dakar im Senegal. Am 7. und 8.8.1939 Südatlantiküberquerung von Dakar nach Natal in Brasilien mit Zwischenlandung in Porto Praia auf den Kapverdischen Inseln. Am 8.8.1939 ab Natal in Südrichtung mit der Air France über Pernambuco (Recife), Bahia und Caravellas nach Rio de Janeiro (Ankunft 8.8.1939 abends).

Ich werde am Wochenende die entsprechende Stelle aus der Luftpostliste kopieren und hier einstellen. Aus der Luftpostliste ergibt sich auch, dass die Leitung der Luftpost mit der französischen Luftpost nach Südamerika innerhalb Berlins über das Postamt Berlin SW 11 lief. Daraus erklärt sich auch die handschriftliche Änderung des Leitvermerkes auf der Vorderseite Deines Luftpostbriefes.

Dass Dein Luftpostbrief mit 2,85 RM portogerecht frankiert ist, hat Hajo bereits zutreffend erklärt.

MfG Wolfgang
 
blaujacke Am: 29.12.2016 10:08:37 Gelesen: 597823# 549 @  
@ saintex [#548]

Hallo Wolfgang,

hast Du auch die für nachstehenden Brief gültige Luftpostliste ? Solche Listen habe ich noch nie gesehen:



Der Luftpostbrief (Gewicht: 6 Gr) wurde am 03.07.1930 bei der Rohrpostbetriebsstelle CHARLOTTENBURG 2 um 19.20 Uhr aufgegeben. Am 13.07. ging er in SAIGON und am 17.07. in Hanoi ein. Das Porto entspricht der Beförderung: Auslandsbrief 25 Rpf. + Luftpost Franz. Indochina 70 Rpf + Rohrpost 10 Rpf. (Luftpostbriefe interessieren mich nur, wenn eine Rohrpostbeförderung vorlag.)
Da in Berlin keine weitere Stempelung erfolgte, stellt sich die Frage, ob der Brief über den Zentralflughafen oder über einen Bahnhof mit Bahnpost zur Linie "Marseille - Saigon" ging?

Mit freundlichen Grüßen und guten Wünschen - auch allen Lesern - für das Neue Jahr
Uwe
 
saintex Am: 29.12.2016 11:52:22 Gelesen: 597794# 550 @  
@ blaujacke [#549]

Hallo Uwe,

die Luftpostlisten für 1933 habe ich leider nicht komplett, nur für einzelne Monate. Ob die für Juli 1933 dabei ist, muss ich heute Abend zu Hause mal nachsehen.

Allgemein lässt sich zur Zuleitung deutscher Luftpost aus Berlin zu den ausländischen Luftpostlinien in den 1930er Jahren folgendes sagen: Bei der Zuleitung der deutschen Luftpost aus Berlin wurde zwischen Hauptversand und Nachversand unterschieden. Der Postschluss in Berlin für den Hauptversand war regelmäßig einige Tage vor dem Abgang der Luftpost auf der ausländischen Luftpostlinie und so festgelegt, dass die Luftpost der ausländischen Luftpostlinie mit der Bahn aus Berlin rechtzeitig zugeführt werden konnte. Luftpost, die in Berlin nach dem Postschluss für den Hauptversand aufgeliefert worden war, wurde dem Nachversand zugeführt und zumeist mit Luftpost der ausländischen Luftpostlinie zugeleitet, wenn nur so der Abflugtag im Ausland noch erreicht werden konnte.

Für die Analyse des Leitweges eines Luftpostbriefes innerhalb Berlins - also ob über den Zentralflughafen oder einen Bahnhof - kann man nach meiner Ansicht wie folgt differenzieren: Lag das Datum des Postaufgabestempels vor dem Postschluss für den Hauptversand, wurde der Luftpostbrief wahrscheinlich über einen Bahnhof mit der Bahn aus Berlin der ausländischen Luftpostlinie zugeleitet. Lag das Datum des Postaufgabestempels dagegen nach dem Postschluss für den Hauptversand aber vor dem Postschluss für den Nachversand, ist dagegen eine Zuleitung des Berliner Luftpostbriefes per Luftpost über den Zentralflughafen wahrscheinlich.

Ich hoffe, diese Info hilft Dir erst mal weiter.

Die Jahresangabe in den Poststempeln lautet eindeutig 1933, nicht 1930. Die Luftpostlinie Marseille - Saigon wurde auch erst 1931 eröffnet.

MfG Wolfgang
 
blaujacke Am: 29.12.2016 15:09:37 Gelesen: 597751# 551 @  
@ saintex [#550]

Hallo Wolfgang,

vorab schon einmal herzlichen Dank! Die von mir angegebene Jahreszahl war ein Tippfehler. In meinen Unterlagen hatte ich sie richtig vermerkt!

MfG Uwe
 
saintex Am: 29.12.2016 21:50:23 Gelesen: 597675# 552 @  
@ blaujacke [#551]

Hallo Uwe,

die Luftpostliste für den Monat Juli 1933 habe ich leider nicht. Bei mir vorhanden sind allerdings die Luftpostlisten für den Monat Januar 1933 und das Jahr 1934 (Monate Jan. bis Dezember).

Nach den Abgangs- und Ankunftsdaten Deines Luftpostbriefes (Berlin-Charlottenburg 3.7.33. 19:20; Saigon Central 13.7.33 17*) und dem Leitvermerk Marseille-Saigon wurde der Luftpostbrief nach den in der aerophilatelistischen Literatur [1] veröffentlichten Flugdaten von der französischen Fluggesellschaft AIR ORIENT auf der Fluglinie Marseille - Saigon befördert (ab Marseille 6.7.1933, an Saigon 13.7.1933). Der Erstflug auf der Fluglinie Marseille-Saigon erfolgte am 17.-27.1.1931 [2]. Deutsche Luftpost nach Französisch-Indochina war auf der Fluglinie Marseille-Saigon ab 7.8.1931 zugelassen [3].

Die Luftpostliste für Januar 1933 enthält für deutsche Luftpost nach Französisch-Indochina auf der Luftpostlinie Marseille-Saigon folgende Angaben (Auszug):



Da zwischen dem Datum der Postaufgabe in Berlin an 3.7.1933 19:20 Uhr (Montag) und dem Postschluss bei der Postleitstelle BPA 1 München am Mittwoch, 5.7.1933 20:00 Uhr ausreichend Zeit für eine Beförderung des Briefes von Berlin nach München mit der Eisenbahn verblieb, gehe ich davon aus, dass Dein Luftpostbrief mit der Eisenbahn von Berlin über München nach Neapel befördert wurde und von dort dann weiter nach Indochina mit Flugpost an Bord einer Maschine der AIR ORIENT. Aufgrund der vorstehenden Zeitabfolge machte die Rohrpostbeförderung innerhalb von Berlin auch Sinn, um eine unverzügliche Ableitung per Bahnpost und den Anschluss in München zwei Tage später nach Neapel sicherzustellen.

MfG Wolfgang

Quellen

[1] Edward B. Proud, Intercontinental Airmails, Vol. 2: Asia and Australasia, Heathfield/GB 2009 Seite 799
[2] Gerard Collot/Alain Cornu, Ligne Noguès, Air Orient Air France 1911-1941, Paris 1992 Seite 107
[3] Verfügung Nr. 349/1931 Amtsblatt des Reichspostministeriums vom 7.9.1931 Nr. 72 Seite 333f.
 
saintex Am: 29.12.2016 22:34:01 Gelesen: 597656# 553 @  
@ blaujacke [#545]

Hallo Uwe,

hier noch wie versprochen der Auszug aus der Luftpostliste Ausgabe August/September 1939 Seite 66 für den ersten von Dir gezeigten Luftpostbrief von Berlin nach Rio de Janeiro mit der Air France.



MfG Wolfgang
 
hajo22 Am: 30.12.2016 16:45:48 Gelesen: 597470# 554 @  
Einen Neuzugang möchte ich heute vorstellen: Luftpostbrief aus Berlin W8 nach Teheran mit Firmenfreistempel der Dresdner Bank zu 65 Pf. und Zusatzfrankatur 2x10 Pf. Hindenburg, gestempelt 2.7.1938 Berlin NW7.

Der Luftpostbrief wurde nachgewogen, wobei sich ein Gewicht von 11gr. ergab (handschriftl. oben links vermerkt), so daß die ursprüngliche Gewichtsangabe von 9,5gr. durchgestrichen und - da jetzt über 10gr. in einer anderen Gewichtsklasse angesiedelt - der Brief um 20 Pf. auffrankiert werden mußte. Das "N" im Kreis steht entweder für "Nachversand" oder "Nachgebühr" oder "Nachgewogen". Ich kenne diesen Vermerk nicht.

Auslandsbriefe wurden meines Wissens immer auf richtiges Porto kontrolliert. Dabei ist wohl der Fehler bei der Gewichtsangabe entdeckt worden.

Ich habe keine Luftpostlisten und kann den Leitweg nur anhand der rückseitigen Stempel nachvollziehen: Bagdad 6.7. - Teheran 10.7. Ankunft.



Gutes neues Jahr.
hajo22
 
blaujacke Am: 02.01.2017 12:35:48 Gelesen: 596876# 555 @  
@ saintex [#548]

Hallo Wolfgang,

damit wäre mein Beleg wunderbar beschrieben: Aber galt die Luftpostliste 08-09/1939 bereits schon am 04.08. 1938? Wie lange waren die Listen durchschnittlich gültig?

MfG Uwe
 
saintex Am: 02.01.2017 15:17:15 Gelesen: 596837# 556 @  
@ blaujacke [#555]

Hallo Uwe,

ich lese die Jahresangabe im Berliner Poststempel des von Dir im Beitrag [#545] gezeigten Luftpostbriefes eindeutig als 1939 und nicht als 1938. Auch das Fragment des rückseitig angebrachten Ankunftstempels von Rio de Janeiro weist nach meiner Ansicht als Jahreszahl 939(=1939) aus. Also sind nach meiner Ansicht die von mir aus der Luftpostliste August/September 1939 zitierten Angaben maßgeblich.

Im übrigen betrug die Gültigkeitsdauer der Luftpostlisten zwei Monate, wobei durch unvorhergesehene Ereignisse die Angaben in der Luftpostliste für die angegeben Monate natürlich überholt wurden, wie insbesondere die Angaben für September 1939 durch Ausbruch des 2. Weltkrieges.

Trifft es dagegen tatsächlich zu, dass der von Dir im Beitrag [#545] gezeigte Luftpostbrief bereits am 4.8.1938 aufgegeben wurde, kann die Luftpostliste für August/September 1939 für die Analyse des Leitweges natürlich nicht herangezogen werden. In diesem Fall wäre auf die Luftpostliste des Vorjahres abzustellen.

MfG Wolfgang
 
blaujacke Am: 02.01.2017 18:23:18 Gelesen: 596805# 557 @  
@ saintex [#556]

Hallo Wolfgang,

mit den Augen hab' ich's also auch! Vielen Dank nchmals!

MfG Uwe
 
EdgarR Am: 18.01.2017 18:21:11 Gelesen: 594024# 558 @  
Ist so einer hier schon gezeigt worden?



Graphisch sehr ansprechender zweifarbiger "Via Air Mail" Stempel auf einem Brief der "Industrial and Commercial Bank of China (ASIA) Ltd." aus Hongkong, winzig klein (28 mm x 10 mm) auf vergleichsweise riesigem Umschlag
 
Manne Am: 04.02.2017 16:21:16 Gelesen: 590578# 559 @  
Hallo,

ein Einschreibluftpost-Brief aus der Schweiz, als Eilsendung von Luzern nach Zürich vom 23.05.1946 Ankunftstempel Zürich vom 24.05.1946.

Gruß
Manne


 
Arrows Am: 16.02.2017 23:51:00 Gelesen: 589260# 560 @  
@ Jimphil [#476] O.A.T. Type XII, bekannte Verwendungsdaten: 04/1946-07/1948
@ Max78 [#477] O.A.T. Type VII, bekannte Verwendungsdaten: 03/1945-10/1946

O.A.T.-STEMPEL (Onward Air Transmitted)

O.A.T.-Stempel beziehen sich auf Luftpost-Gegenstände und wurden zwischen ca. 1938–1970 verwendet, wobei die grösste Anzahl von O.A.T.-Stempeln während den Jahren des WWII bekannt ist. Ein mit O.A.T.-Vermerk versehener Brief befand sich zuoberst eines maximal 122 Stück zählenden Briefbundes (Briefanzahl je nach Destination und Postaufkommen unterschiedlich).

O.A.T. Type I



Quelle: Heifetz, Murray (1997); OAT and AV2 Markings, American Air Mail Society, Mineola/New York



Taxe für Briefe aus der Schweiz ins Ausland bis 20g = 30 Rp. (1.10.1924–28.2.1948) plus Luftpostzuschlag je 5g für Australien = 70 Rp., via England –> San Francisco und weiter per Schiff nach Sydney (1.4.1942–31.12.1945). Der Codepunkt "2" auf dem Verschlusszettel als auch die Kennziffer "2" im Zensurstempel deuten auf die zivile Zensurprüfstelle Sidney/Neusüdwales im Militärdistrikt 2 hin (Quelle: Smith, J.C.; Civil Censorship in Australia and Dependencies 1939 to 1945).
 
Sachsendreier53 Am: 22.02.2017 11:37:09 Gelesen: 588568# 561 @  
@ filunski [#540]

Auch ich bekam am 17.2.2017 eine Luftpostsendung (DHL Frachtpost International) ohne Frankatur.

Die Auslandssendung kam aus China, befördert von YANWEN Logistics Co.Peking, weiterbearbeitet im Internationalen Postzentrum (IPZ) 36243 Niederaula, eine Aussenstelle des IPZ Frankfurt/Flughafen (grüner Aufkleber), per EINSCHREIBEN EINWURF weiter über die Deutsche Post.



mit Sammlergruß,
Claus
 
Journalist Am: 22.02.2017 22:04:20 Gelesen: 588443# 562 @  
@ Sachsendreier53 [#561]

Hallo Claus,

einige ergänzende Infos für Dich und andere - die Sendung hat eine Frankatur. Auf dem rechten Label steht oben "Prepaid Germany ... Niederaula" und rechts davon "DE / PPS" - dies ist zwar keine so bekannte Freimachung, es ist aber in diesem Fall die Freimachung. Weiter ist erkennbar, das es sich um ein Einschreiben handelt. Diese Sendungen werden nicht im IPZ 2 (Niederaula) sondern im IPZ 1 in Frankfurt bearbeitet und dort auch der Gestellungsprüfung zugeführt. Dies ist am grünen Zollaufkleber erkennbar "von zollamtlicher Behandlung ..... NL IP B Frankfurt - Flughafen".

Nach der Gestellungsprüfung kommen diese Sendungen in die Handsortierung, da diese nicht maschinenfähig sind. Je nach Größe werden diese teilweise über den Frachtstrom zum Kunden geschickt, daher in Deinem Fall der DHL-Aufkleber, der auch im IPZ 1 in Frankfurt angebracht wird. Damit wird sichergestellt, das die Sendung in einem Paketzentrum maschinell sortierbar ist, soweit einige ergänzenden Daten zur Bearbeitung der Sendung.

Viele Grüße Jürgen
 
Sachsendreier53 Am: 23.02.2017 11:35:01 Gelesen: 588353# 563 @  
@ Journalist [#562]

Danke Jürgen für die gute Erläuterung, Aufschlüsse über die moderne "Frankierung".
 
DL8AAM Am: 27.04.2017 04:32:33 Gelesen: 575239# 564 @  
@ Sachsendreier53 [#561]

In einem Thema hatte ich auch schon zwei dieser "Prepaid Germany (Niederaula)"-Frankaturen gezeigt, mit dem Versuch einer Deutung bzw. der Leitwegsangaben, siehe

http://www.philaseiten.de/beitrag/132819
http://www.philaseiten.de/beitrag/133107

Sendungen chinesischer Online/Ebay "eCommerce"-Händler sind immer sehr interessant, sind aber nicht immer leicht anzusprechen. ;-)



Malaysischer Freistempel, Pitney Bowes-Gerät Nr. PB70267, registriert beim Hauptpostamt Kuala Lumpur (GPO - General Post Office) mit zusätzlich integriertem, speziellen Luftpost-Klischee. Absender (Anwender?) ist die Standard Chartered Bank Malaysia. Hat jemand eine Idee für was die Kennung 066002 steht, sie taucht in allen modernen AFS aus Kuala Lumpur auf, es handelt sich hierbei aber nicht um die Postleitzahl (diese wäre 50670).

Beste Grüße
Thomas
 
blaujacke Am: 08.05.2017 15:51:59 Gelesen: 573602# 565 @  
Flugpostbrief vom 30.04.1919 von Leipzig nach Berlin mit Rohrpostbeförderung am selben Tage. Ist der vorderseitige Stempel "Durch Flugpost" ein Bestätigungsstempel der Post in Berlin oder ein Stempel aus Leipzig als Leitvermerk?



Hat jemand eine Erklärung?

Viele Grüße
Uwe
 
filunski Am: 08.05.2017 17:22:26 Gelesen: 573572# 566 @  
@ blaujacke [#565]

Hallo Uwe,

das ist ein Luftpostbestätigungsstempel aus Leipzig.

Der Stempel hatte ursprünglich rechts das Datum 18/5 12 stehen. Dieses wurde aptiert und der Stempel dann weiter verwendet.

Vielleicht hilft diese Angabe weiter. ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
blaujacke Am: 17.05.2017 20:39:10 Gelesen: 571511# 567 @  
@ filunski [#566]

Vielen Dank Peter,

damit konnte ich weiter recherchieren: Mit dem Stempel vom 18.05.1912 wurden die Privat-Flugpostmarken für den "Lindenthalflug" anlässlich des Margareten-Volksfestes entwertet.



Viele Grüße
Uwe
 
filunski Am: 17.05.2017 22:36:54 Gelesen: 571489# 568 @  
@ blaujacke [#567]

Hallo Uwe,

sehr schöne Ergänzung zu diesem Stempel und ein toller Beleg!

Viele Grüße,
Peter
 
zackigerPitter Am: 05.06.2017 08:36:29 Gelesen: 565683# 569 @  
Welche Luftpost-Aufkleber gab es 1927 in Kiel?

Also von der Aufmachung her: Zähnung, Farbe, Text, ...
 
zockerpeppi Am: 06.06.2017 21:12:29 Gelesen: 565280# 570 @  
Erste Pforzheimer Luft-Post Pforzheim-Karlsruhe und zurück.

Luft-Post-Karte des deutschen Luftflottenvereins E.V Ortsgruppe Pforzheim. Kunstdruckerei Donatus Weber aus Pforzheim.



Erster Flugtag (30.6.1912) auf der Brötzinger Talwiesen. 11000 Besucher fanden sich zur Show ein. Besichtigung der Flieger für Schüler 25 Pfg, für Erwachsene 50 Pfg. Eintrittspreis zur Show zwischen 20 Pfg und 4 Mark. Ein Flug kostete 50 Mark, 30 für Mitglieder des Vereins

Die Piloten: der 22jährige Paul Sehne auf seiner Senge-Hübner’schen Taube (50 PS) und Karl Mohns, Deutsche Wright-Gesellschaft Berlin, auf Wright-Doppeldecker (55 PS). Flugdauer der Schauflüge: +/- 20 Minuten. Sehne stürzte ab und wurde leicht am Bein verletzt. Gefeiert wurde abends im Hotel Sautter.

Hier der Link zu einem Artikel des Archivmagazins [1] der Stadt Pforzheim 1/2016 Seite 9 bis 11.

beste Sammlergrüße
Lulu

[1] https://di0pda1wg490s.cloudfront.net/fileadmin/user_upload/archiv/pdf/archivmagazin_01-2016_web.pdf
 
volkimal Am: 28.09.2017 21:03:52 Gelesen: 539682# 571 @  
Hallo zusammen,

eine Eilsendung per Luftpost von Düsseldorf über Magedburg nach Eisleben vom 26.06.1926:





Porto: Brief bis 20g = 10 Pfg., Eilsendung = 30 Pfg. Luftpostzuschlag = 10 Pfg. Mit 50 Pfg. ist der Brief portogerecht.

Leider ist die Erhaltung nicht sehr gut.

Aufgegeben wurde der Brief auf dem Gelände der Gesolei, der größten Messe der Weimarer Republik. Die "Große Ausstellung für Gesundheit, soziale Fürsorge und Leibesübungen" in Düsseldorf fand vom 8. Mai bis zum 15. Oktober 1926 statt. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/GeSoLei

Viele Grüße
Volkmar
 
Altmerker Am: 02.11.2017 09:04:27 Gelesen: 533099# 572 @  
Der Beleg wirkt wie eine schlichte Urlaubskarte. Er passt aber in dieses Forum, weil er zur Nicht-Luftpost wurde. Es war das falsche Porto. Ein riesiger Aufkleber auf der Bildseite informiert nun, wie damit verfahren wurde und warum es mal wieder etwas später wurde.

Orkney ist ein aus etwa 70 kleineren und der Hauptinsel Mainland bestehender, zu Schottland gehörender Archipel. Er liegt nördlich von Caithness in Sichtweite der schottischen Nordküste, von ihr durch den Pentland Firth getrennt.

Gruß
Uwe



 
GSFreak Am: 02.11.2017 11:52:08 Gelesen: 533067# 573 @  
Hier ein "postfrischer" Bogenteil eines Luftpostaufklebers (vermutlich Tschechoslowakei)



Ich habe eine ganze Tüte voll von gebrauchten Luftpostaufklebern (international) und gebe die gerne an einen interessierten Sammler ab.

Beispiel-Aufkleber:



Gruß Ulrich
 
hajo22 Am: 28.11.2017 18:26:05 Gelesen: 527362# 574 @  


1957: Luftpostbrief aus Teheran nach München, frankiert mit 6 Rial.

hajo22
 
hajo22 Am: 01.12.2017 19:40:02 Gelesen: 526502# 575 @  


1975: Luftpostbrief aus Beirut nach München, frankiert mit 75 Piaster.

hajo22
 
hajo22 Am: 02.12.2017 17:15:43 Gelesen: 526451# 576 @  


1952: Luftpostkarte aus Johannesburg/Südafrika nach München. Frankiert mit 6 1/2 Pence.

hajo22
 
hajo22 Am: 13.06.2018 17:55:24 Gelesen: 448439# 577 @  
20 gr Luftpostbrief aus Hannover vom 16.4.1935 nach Süd-Rhodesien, Ankunft 25.4., frankiert mit 2 RM.

Wer kann mir bei der Portobestimmung helfen? Ich denke, der Brief ist überfrankiert.




hajo22
 
saintex Am: 13.06.2018 22:08:24 Gelesen: 448404# 578 @  
@ hajo22 [#577]

Hallo Hajo,

mit dem französischen 50 Franken-Geldschein, der den französischen Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry zeigt, hattest Du offensichtlich mich angesprochen.

Mit Deiner Vermutung, dass der von Dir gezeigte Luftpostbrief von Hannover nach Süd-Rhodesien überfrankiert ist, liegst Du wohl richtig. Nach meiner Berechnung lag die portogerechte Frankatur für einen Luftpostbrief mit einem Gewicht von 20 Gramm von Deutschland nach Süd-Rhodesien im April 1935 bei 1,25 RM und setzte sich wie folgt zusammen: 0,25 RM Auslandsporto für Auslandsbrief bis 20 Gramm plus Luftpostzuschlag in Höhe von 0,25 RM je 5 Gramm (4x 0,25 RM = 1,00 RM), zusammen also 1,25 RM.

Fundstelle

Luftpostliste Ausgabe April/Mai 1935, herausgegeben vom Reichspostministerium

MfG Wolfgang (saintex)
 
hajo22 Am: 13.06.2018 22:16:35 Gelesen: 448400# 579 @  
@ saintex [#578]

Vielen Dank für die Info.

Den 50 ffrs.-Schein habe ich wieder "herausgeholt". Er hat seinen Zweck famos erfüllt.

Schönen Abend.

hajo22
 
filunski Am: 09.08.2018 22:29:04 Gelesen: 427081# 580 @  
Hallo zusammen,

mal wieder etwas zur Belebung dieses Themas und da mir dieser Beleg heute "zuflog".

Heute war ich kurz zu Besuch bei einem befreundeten Philatelie-Händler, den ich davon abhalten konnte den folgenden Beleg in die Altpapiertonne zu werfen und er ihn mir daraufhin schenkte.

Ein "astreiner" Luftpostbedarfsbrief von Berlin-Siemensstadt nach Buenos Aires aus dem Jahre 1934. Sicherlich nicht so schmuck aufgemacht wie die unzähligen ("getürkten") Zeppelinbriefe aus dieser Zeit, aber dafür ganz sicher echter Bedarf. Hier erst mal der Beleg (Größe ca. DIN A4):



Absender ist die Fa. Siemens (Siemens-Schuckertwerke), die wohl etwas sehr Wichtiges und Dringendes an ihre Vertretung/Werk in Buenos Aires schickte. Dem Zustand des Kuverts nach zu urteilen war dieses gut gefüllt und links oben scheint eine Gewichtsangabe vermerkt zu sein, 66 g. Entsprechend hoch das Porto, 21,70 RM, ein für die damalige Zeit recht ordentlicher Betrag. Freigemacht mit firmeneigenem AFS. Ob portorichtig kann ich nicht sagen, nehme es aber an (vielleicht gibt es ja hier einen Mitleser der das ausrechnen kann).

Leider ist rückseitig nur noch der Aufgabestempel des Berliner Postamts C2 und ein mir unbekannter weiterer Stempel zu finden:



Die Luftpostbeförderungsstempel sind auf der Vorderseite zu sehen. Leider keine weiteren Hinweise auf dem Brief zum Beförderungsweg. Die Beförderung könnte per Zeppelin oder aber auch mit den "Südamerika-Walen" (Dornier Flugboote) erfolgt sein. Vielleicht weiß hierzu ja jemand mehr.

Für mich ein durchaus sammelwürdiges Objekt, alleine schon wegen der nicht alltäglichen Portostufe, authentischer als viele der "gemachten" Luftpostbriefe aus dieser Zeit (auch wenn die "schmucker" daher kommen) ;-) und auf alle Fälle kein Stück für die Altpapiertonne.

Viele Grüße,
Peter
 
saintex Am: 12.08.2018 13:52:23 Gelesen: 426444# 581 @  
@ filunski [#580]

Hallo Peter,

Auch wenn Dein Luftpostbrief aus dem Jahr 1934 keinen Ankunftsstempel von Buenos Aires trägt,kann man nach meiner Ansicht davon ausgehen,dass der Brief auf der Trans-Ozean-Strecke Deutschland-Südamerika der Deutschen Lufthansa befördert wurde. Dies insbesondere deshalb, weil der Brief bei einem Gewicht von 66 Gramm (vgl. Gewichtsangabe links oben) mit 21,70 RM für eine Beförderung auf dieser Strecke portogerecht frankiert ist und vorderseitig der rote Flugpostbestätigungsstempel „DEUTSCHE LUFTPOST EUROPA – SÜDAMERIKA “ abgedruckt ist. Eine Beförderung mit dem Luftschiff scheidet im vorliegenden Fall aus, da sich LZ 127 Graf Zeppelin in der Zeit vom 07.09.1934 bis 11.09.1934 auf der Rückfahrt von Brasilien nach Deutschland befand[1] und daher den am 06.09 in Berlin aufgegebenen und nach Argentinien adressierten Luftpostbrief nicht in umgekehrter Richtung nach Südamerika befördern konnte.

Der am 06.09 in Berlin aufgegebene Brief wurde zunächst im Berliner Leitpostamt Berlin C 2 bearbeitet, wo der Brief rückseitig den Prüfungsstempel Berlin C 2 6.9.34 21-22 UB „L“ (=Luftpost) erhielt.

Der Luftpostbrief wurde dann dem nächsten erreichbaren TO-Flug der Lufthansa nach Südamerika zugeleitet. Dies war der wöchentliche TO-Flug ab Berlin Samstag 08.09.34 14:00 Uhr. Ab Berlin führte die Flugstrecke über Stuttgart, Sevilla und Las Palmas auf den Kanarischen Inseln nach Bathurst in Brit. Gambia, wo die Luftpost am Montag, 10.09.34 eintraf[2]. Die Luftpostsäcke wurden auf das im Hafen liegende, neu in Dienst gestellte Katapultschiff „Schwabenland“ gebracht und in den auf der Katapultbahn stehenden 10-Tonnen-Wal „Taifun“ (D-AKER) umgeladen.



(Das Katapultschiff „Schwabenland“ während des 2. Weltkriegs im Tarnschema der Kriegsmarine)

Nach zwei Tagen Fahrt in Richtung Ozeanmitte wurde der 10-to. Wal „Taifun“ am 12.09.1934 um sechs Uhr zwanzig auf der Position 8:45N, 21:36W von der Schwabenland mit der Luftpost Richtung Brasilien abgeschossen. Es handelte sich um den ersten Katapultstart von der „Schwabenland“ Richtung Südamerika[3].



(Abschuss eines Dornier 10-Tonnen-Wal von der MS „Schwabenland“)

Nach einer Flugzeit von 13 Stunden traf der „Taifun“ mit Deinem Luftpostbrief am 12.09. abends in Natal, Brasilien ein. Dort übernahmen Schwimmerflugzeuge der brasilianischen Fluggesellschaft Condor Syndicat des Typs Junkers W 34 den Weitertransport der Luftpost entlang der brasilianischen Ostküste Richtung Süden nach Buenos Aires, wo Dein Luftpostbrief am Freitag 14.09.1934 abends eintraf[4].

Der Luftpostbrief ist bei einem Gewicht von 66 Gramm mit 21,70 RM portogerecht frankiert. Der Betrag von 21,70 RM setzt sich wie folgt zusammen: 0,70 RM Auslandsbrief bis 80 Gramm (bis 20 Gramm 0.25 RM + 0.15 RM je weitere 20 Gramm) + Luftpostzuschlag bis Argentinien 21,00 RM (1.50 RM je 5 Gramm)[5].

Bei dem rückseitig links neben dem Prüfungsstempel des Postamtes Berlin C 2 abgedruckten Kreisstempel mit der Nummer 1977 handelt es sich um einen Briefträgerstempel, der nach der Ankunft des Briefes in Buenos Aires angebracht wurde.

MfG Wolfgang

Quellennachweise

[1] John Duggan/Jim Graue, Commercial Zeppelin Flights to South America 1995 Seite 49
[2] Rudolph Philipp, “Von Stuttgart nach Rio de Janeiro” Aufstellung der Flugdaten 1933-1939 Schriftenreihe des EAPC Band 12, 2010 Seite 86; James W. Graue/John Duggan, Deutsche Lufthansa South Atlantic Airmail Service 1934-1939, 2000 Seite 152
[3] Rudolp Philipp a.a.O., Graue /Duggan a.a.O.
[4] Graue/Duggan a.a.O.
[5] Michel Postgebühren-Handbuch Deutschland 2. Aufl. 2004; Luftpostliste Ausgabe September/Oktober 1934, herausgegeben vom Reichspostministerium
 
Detlev0405 Am: 12.08.2018 14:16:59 Gelesen: 426437# 582 @  
@ saintex [#581]

Hallo Wolfgang,

Es handelte sich um den ersten Katapultstart von der „Schwabenland“ Richtung Südamerika

Wenn ich Dich nun richtig verstehe, handelt es sich bei dem Beleg um einen Erstflugbeleg der "Schwabenland" auf der Südamerika Strecke. Das bestätigt meine Auffassung vom echten Wert der Bedarfsluftpost, egal welchen Landes - man muss die Geheimnisse aber erst entschlüsseln wie Du es machst.

Glückwunsch Peter - vom Papierkorb zum Raritätenalbum, eine steile Karriere Deines Beleges. :-)

Gruß
Detlev
 
filunski Am: 12.08.2018 15:45:33 Gelesen: 426401# 583 @  
@ saintex [#581]

Hallo Wolfgang,

eigentlich fehlen mir ob deiner akkuraten Recherche und "Entschlüsselung" die Worte, aber nicht um dir ein herzliches Dankeschön zu sagen für diesen Beitrag!

Wer hätte das gedacht, was dieser Beleg bei entsprechender Nachforschung alles in sich birgt.

Und wie Deltev [#582] auch ganz richtig bemerkte, eine steile Karriere des vermeintlichen "Abfalls". Jetzt hat er jedenfalls zusammen mit Wolfgangs Ergebnis einen Ehrenplatz in meiner Sammlung gefunden. ;-)

Herzliche Grüße,
Peter
 
saintex Am: 12.08.2018 18:50:49 Gelesen: 426363# 584 @  
@ filunski [#583]

Hallo Peter,
Hallo Detlev,

vielen Dank für die anerkennenden Worte.

Tatsächlich weist Peters Luftpostbrief noch eine weitere Besonderheit auf, die auch mir erst beim Ausarbeiten meiner Antwort [#581] aufgefallen ist.

Die mit der Deutschen Luftpost Europa-Südamerika beförderte Luftpost erhielt vorderseitig den Luftpostbestätigungsstempel DEUTSCHE LUFTPOST EUROPA-SÜDAMERIKA mit roter Stempelfarbe.

Zur Illustration nachfolgend zwei Luftpostbriefe aus meiner eigenen Sammlung:



Deutlich zu sehen ist, dass der Bestätigungsstempel im Doppelkreis rechts zwischen LUFTPOST und SÜDAMERIKA einen UB (Kleinbuchstabe „a“ bis „d“ oder *) enthält aus dem sich ergibt, wo der Luftpostbestätigungsstempel auf der Luftpostsendung aufgedruckt wurde. Im Jahr 1934 waren die UB wie folgt örtlich zugeordnet[1]:

a Berlin
b Friedrichshafen
c Friedrichshafen
* Stuttgart

Auch auf Peters Brief ist der rote Luftpostbestätigungsstempel angebracht. Da der Luftpostbrief in Berlin aufgegeben wurde und ausweislich des Poststempels des Leitpostamtes Berlin C 2 dort in der Luftpostabteilung bearbeitet wurde, wäre zu erwarten gewesen, dass der rote Luftpostbestätigungsstempel den UB „a“ trägt. Schaut man allerdings genauer hin – die Stempelfarbe ist an dieser Stelle etwas schwach – stellt man fest, dass der Flugpostbestätigungsstempel auf Peters Brief nicht den UB „a“ sondern den UB * trägt, was bedeutet, dass der Luftpostbestätigungsstempel auf Peters Brief nicht in Berlin sondern in Stuttgart aufgedruckt wurde.

Dies ist auf den ersten Blick sicher überraschend. Zwar machte die Lufthansa-Maschine zu Beginn des TO-Fluges am 08.09.34 gegen 15:30 Uhr eine Zwischenlandung in Stuttgart. Diese dauerte allerdings nur ca. 30 Minuten und diente allein der Ergänzung von Betriebsstoffen und der Aufnahme von Post und Fracht Richtung Südamerika,nicht aber der Nachbearbeitung von Luftpostsendungen.

Es war anscheinend so[2], dass das Postamt Berlin C 2 in den Tagen vor dem Postschluss in Berlin (Samstag 11:30 Uhr) aufgelieferte Luftpostsendungen (sog. Spätlingssendungen) – möglicherweise aus Kapazitätsgründen - in unbearbeitetem oder in nur vorgearbeitetem Zustand per Luft- oder Bahnpost an das Postamt Stuttgart 9 übersandte, das die weitere Bearbeitung der Südamerika-Luftpost aus Berlin übernahm und die Postsendungen daher auch mit dem in Stuttgart benutzten Luftpostbestätigungsstempel mit dem UB * bedruckte.

Jedenfalls ein weiterer Aspekt, der Peters Luftpostbrief außergewöhnlich macht.

Quellennachweise

[1] James W.Graue/John Duggan, Deutsche Lufthansa South Atlantic Airmail Service 1934-1939 Seite113
[2] Vgl. die bei Rudolf Philipp a.a.O. Seite 69ff. abgedruckte Korrespondenz zwischen dem Postamt Stuttgart 9 und dem Postamt Berlin C 2 bzw. der Reichspostdirektion Stuttgart wegen der Verfehlung des Anschlusses der aus Berlin zugeleiteten Spätlingssendungen zum TO-Flug vom 12.5.1934

MfG Wolfgang
 
saintex Am: 13.08.2018 09:57:44 Gelesen: 426210# 585 @  
@ Beiträge [#581] und [#584]

Richard bat mich, die von mir in den beiden Beiträgen in Verbindung mit den Begriffen Strecke bzw. Flug verwendete Abkürzung TO zu erläutern, da diese nicht allgemein verständlich sei.

Bei dem Kürzel TO handelt es sich um die zeitgenössische Abkürzung für die Bezeichnung Trans-Ozean, so dass man damals in offiziellen Publikationen wie z.B. Flugplänen, Reichsluftkursbuch usw. vielfach nur von der TO-Strecke Europa-Südamerika sprach und damit die von der Lufthansa beflogene Strecke über den Südatlantik nach Südamerika meinte. Ohne diesen luftfahrthistorischen Hintergrund ist die Abkürzung TO in diesem Zusammenhang heute natürlich schwer verständlich. Sorry.

Wolfgang
 
filunski Am: 13.08.2018 22:50:06 Gelesen: 426068# 586 @  
@ saintex [#584]

Hallo Wolfgang,

herzlichen Dank für dieses weitere, ungewöhnlich interessante, Detail zu diesem Brief! ;-)

Habe jetzt schon, dank deiner Recherche, eine extra "Akte" zu diesem Brief angelegt.

Danke und LG,
Peter
 
filunski Am: 15.09.2018 13:42:01 Gelesen: 416261# 587 @  
Verehrte Luftpostfreunde,

heute mal kein Beleg, sondern der Hinweis auf ein für viele Luftpostsammler äußerst interessantes Buch.

"Die Luftpostzuschläge für EUROPA" von Paul-Jürgen Hüske.



Der in Fachkreisen insbesondere für den Zeitraum 1933-45 bekannte und spezialisierte Autor Paul-Jürgen Hüske stellt mit diesem Werk einen hervorragenden Überblick über die Luftpostzuschläge der Reichspost für Europa im Zeitraum von 1933 bis 1945 bereit. Er basiert auf der akribischen Auswertung der Luftpostlisten des Reichspostministeriums, die den Postbeamten zur Bestimmung der Luftpostzuschläge dienten.

Einen Überblick gibt das Inhaltsverzeichnis:



Zu allen europäischen Ländern und Gebieten hat der Autor unzählige Belege ausgewertet die z.T. im vorliegenden Werk als Beispiele zu den einzelnen Ländern auf insgesamt 100 Seiten in Farbe abgebildet sind. Hier beispielhaft ein Auszug aus dem Buch (Portugal mit Flugplan):



Wegen der bleibenden Nachfrage nach diesem Buch liegt es nun wieder als unveränderter Nachdruck vor. Eine Durchsicht des ursprünglichen Werks aus dem Jahre 2011 durch den Autor ergab keine Notwendigkeit für Korrekturen und es wurden auch keine Fehler oder Ergänzungen gemeldet. Ein Zeichen für die sorgfältige Arbeit des Autors.

Erhältlich über Philabuch.de, für Forumsmitglieder portofrei:

https://www.philaseiten.de/philabuch/show/267

Viele Grüße,
Peter
 
zockerpeppi Am: 21.11.2018 21:04:05 Gelesen: 394818# 588 @  
Luftpostbeleg ab Luxemburg nach Buenos Aires, Stempel vom 22.3.35. Den Stempel mittig mit der 74 kann ich nicht korrekt deuten ( *CENTRAL*…….). Frankiert zu 3fr50 --> Brief bis 20 gr UPU Tarif vom 1.1.1935 1fr75 + Einschreiben 1fr75 gesamt 3fr5. Luftpostzuschlag 34fr



Luftpost aus Luxemburg, wurde abhängig vom Abflugflughafen, über Deutschland, Frankreich oder Belgien geleitet. In unserem Falle über Frankreich. Darauf deutet der Vermerk Amérique du Sud via France hin. Bestätigung dafür findet sich auf der Rückseite. Für den Luftpostzuschlag, gesamt 34fr kamen Französischen Marken zum Einsatz welche im Postamt in Luxemburg Stadt verkauft wurden. Nun habe ich mich an einen Beitrag von Saintex erinnert, Post [#453], [#532]. Er gibt Auskunft über den Tarif. Der Luftpostzuschlag für einen Luftpostbrief nach Argentinien mit der französischen Air France ab Frankreich betrug im Zeitraum vom 21.4.1931 bis 10.8.1937 8.50 französische Franken/5 Gramm. Dies ergäbe bei einem Brief zwischen 15-20gr 8.5 x 4 = 34 fr.

Die Portofrage wäre geklärt, verbleibt der Leitweg. Auf folgender Webseite http://www.timetableimages.com/index.htm konnte ich einen Streckenplan vom Oktober 1933 [1] finden. Ich hoffe dass meine Recherche passt und der Leitweg somit geklärt ist: Paris - Toulouse - Dakar - Rio de Janeiro - Montevideo - Buenos Aires. Auf dem Flyer steht dass Buenos Aires Sonntags angeflogen wurde. Der Luftpostbeleg wurde am 1. APR 1935 abgestempelt. Das war ein Montag, könnte also passen. Bei einem zweiter Flyer [2] für die Wintersaison 1934-1935 wäre Buenos Aires Samstags angeflogen worden. Wenn die Post am Wochenende nicht gearbeitet hat, gäbe es auch hier eine Übereinstimmung. Vielleicht kann mir ja einer der Experten da weiterhelfen. Dank Saintex und seiner gut dokumentieren Recherchen hier im Thread konnte ich vieles alleine herausfinden. Verbleibt noch die Frage welcher Flugapparat zum Einsatz kam?

[1]

beste Sammlergrüße
Lulu

[1] http://www.timetableimages.com/ttimages/af/af3310/af3310-3.jpg
[2] http://www.timetableimages.com/ttimages/af/af3411uk/af34w-08.jpg
 
saintex Am: 22.11.2018 01:01:11 Gelesen: 394795# 589 @  
Hallo Lulu,

zu Deinen Fragen aus dem posting [#588]:

Bei dem Stempel in der Mitte des Luftpost-R-Briefes handelt es sich nach meiner Kenntnis um einen Briefträgerstempel, der in Buenos Aires auf ankommenden R-Briefen angebracht wurde. Der im Doppelkreis umlaufende Stempeltext lautet: Certificados * Central*.

Deine Portoangaben musst Du allerdings nochmals überprüfen. Der Umschlag trägt vorderseitig die Aufschrift „Papiers d’Affaires“ (dt. Geschäftspapiere). Damit galt vermutlich auch in Luxemburg damals ein vom normalen Briefporto abweichender Tarif für Geschäftspapiere („Autres Objets“ abgekürzt AO). Die von Dir angegebenen Luftpostzuschläge aus meinen früheren postings beziehen sich ebenfalls nur auf Briefpost. Für Geschäftspapiere betrug der französische Luftpostzuschlag für die Beförderung mit der Air France nach Argentinien ab 01.03.1935 8,50 FF je 25 Gramm. Auch in diesem Fall „passt“ der Luftpostzuschlag von 34,- FF, allerdings für Geschäftspapiere mit einem Gewicht zwischen 75 und 100 Gramm.

Was den Leitweg Deines Luftpost-R-Briefes betrifft sind Deine Angaben grundsätzlich korrekt. Allerdings muss man für das Jahr 1935 hinsichtlich der Beförderung der Luftpost über den Südatlantik wie folgt differenzieren: Ab 04.02.1935 wurde die Luftpost in der 1. und 3. Woche des Monats auf der Südatlantikstrecke der Air France von Dakar nach Natal mit Flugbooten bzw. Landflugzeugen befördert während die Postbeförderung in der 2. und 4. Woche des Monats auf dem Seeweg mit Schnellbooten (Avisos) erfolgte. Abflug war jeweils Sonntag früh in Toulouse. In der 1. und 3. Woche war die planmäßige Ankunft der Luftpost in Buenos Aires am Dienstag um 22:20 Uhr Ortszeit, in der 2. und 4. Woche des Monats traf die Luftpost aufgrund der langsameren Beförderung auf dem Seeweg planmäßig erst am Samstag um 15:20 Uhr Ortszeit in Buenos Aires ein.

Dein Luftpostbrief, der am Freitag, den 22.03.1935 in Luxemburg aufgegeben worden war, erreichte noch den Abgang der Flugpost nach Südamerika am Sonntag, den 24.03.1935 in Toulouse. Den Südatlantik überquerte Dein Luftpostbrief von Dakar nach Natal auf dem Seeweg und traf mit einem Tag Verspätung am Sonntag, den 31.3.1935 in Buenos Aires ein. Der Grund der Verspätung ist mir nicht bekannt und ergibt sich auch nicht aus den bei mir vorhandenen aerophilatelistischen Publikationen.

Im Jahr 1935 setzte die Air France auf Ihrer Südamerika-Strecke folgende Flugzeugtypen ein:

Paris-Toulouse Wibault 283 T 12
Toulouse-Casablanca Latécoère 28
Casablanca-Dakar Wibault 283 T 12 oder Latécoère 28
Natal-Rio de Janeiro Latécoère 28 oder Bréguet 393 T oder L Fokker VII B
Rio de Janeiro-B. Aires Bréguet 393 T oder Latécoère 28
 

Auf der Südatlantikstrecke von Dakar nach Natal kamen Flugboote des Typs Bleriot 5190 und Latécoère 300 sowie Landflugzeuge des Typs Farman 220 zum Einsatz. Zu den Flugzeugtypen werde ich Dir noch einige Abbildungen nachreichen.

MfG Wolfgang
 

zockerpeppi Am: 22.11.2018 21:11:22 Gelesen: 394749# 590 @  
@ saintex [#589]

Was den Tarif angeht: Ich hatte den Vermerk Geschäftspapiere nicht wahrgenommen. Auch die Form des Umschlages lässt auf ein höheres Gewicht schließen. Der UPU Tarif von 1935 besagt 35 c je 50 Gramm mit einem Minimum von 1 fr 75 gleich dem Brieftarif. Wenn ich richtig rechne greift der Geschäftspapiertarif erst ab einem Gewicht von über 250 Gramm. Die Einschreibegebühr ist ein einheitlicher Betrag egal welche Leistung.

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Die Recherche dank deiner Links hat mir richtig Spaß gemacht auch wenn ich nicht alles sofort richtig gedeutet habe.

Lulu
 
blaujacke Am: 03.01.2019 10:49:43 Gelesen: 384133# 591 @  
Wer kann helfen?



Luftpostkarte mit verlangter Rohrpostbeförderung

Postkarte (15-Pf-Flugpost-Ganzsache P 155 mit 30 + 3 Pf Zufrankierung) des Postinspektors Hans Wieland (später bekannt als Händler und Fälscher), Berlin N 113, Scherenbergstr. 25, an den Postrat Teubner, Hamburg 35.

Wieland hat handschriftlich vermerkt: „mit Rohrpost nach Bln C 2“ und per Klebzettel die Beförderung „Mit Luftpost“ und „Durch Eilboten“ verlangt; aber für letzteres keine Marken für die Gebühr verklebt. Das entrichtete Porto von 48 Pf entspricht gem Rohrpostordnung v. 30.05.1923, § 7:

• 5 Pf Gebühr für eine Fernpostkarte („gewöhnliche Fernbriefsendung“) nebst
• 30 Pf „Eilzustellgebühr für eine Briefsendung im Ortszustellbezirk“ und
• 3 Pf „Zuschlag für die Rohrpostbeförderung in Höhe der Gebühr … für eine Ortspostkarte“
• 10 Pf Luftpostzuschlag

Eine Gebühr für die Eilzustellung in Hamburg war somit nicht entrichtet.

Die Aufgabe der Karte erfolgte am 30.06.1925 um 11.10 Uhr bei der RPBetrSt BERLIN N 37 [Rohrpoststempel P 37 (R 37)] und wurde entsprechend dem roten Leitvermerk „2“ sicherlich per Rohrpost zur RPBetrSt BERLIN C 2 befördert (eine Rohrpostverbindung zum Zentralflughafen bestand noch nicht!) und von dort (ohne Ankunfts-Rohrpoststempel) sofort dem Briefpostamt übergeben (Stempel BERLIN C 2, 30.6.25.12-1 N.). Offen bleibt die Frage, ob in Anbetracht des fehlenden Luftpost-Bestätigungsstempels der bezahlte Transport per Flugzeug oder nur mit der Bahn erfolgte.

Die Karte erhielt am 01.07.1925 in HAMBURG 35 (dem Zustellpostamt des Empfängers!) zwischen 5-6 V den Ankunftsstempel. Warum auf der Rückseite noch ein weiterer Stempel HAMBURG 1, -1.7.25. 12-1 V. angebracht wurde ist unerklärbar!

Wieland schreibt „anläßlich der neuen Flugverbindung nach Hmb“. Was war neu? Eine Flugverbindung bestand doch schon seit 1919!

War am 30.6.1925 die Beförderung der Karte per Luftpost – ohne Bestätigungsstempel - noch möglich?

Allen noch einen guten Rest des Jahres wünscht
Uwe
 
blaujacke Am: 03.01.2019 10:57:17 Gelesen: 384129# 592 @  
@ blaujacke [#591]

Ich muß mich korrigieren: Eine Rohrpostverbindung zum Zentralflughafen gab es wohl schon ab mindestens März 1925! Somit scheint wohl die Luftpostbeförderung unwahrscheinlich - oder?
 
blaujacke Am: 04.01.2019 10:30:58 Gelesen: 383935# 593 @  
@ blaujacke [#592]

Ich muß mich erneut korrigieren: Laut W. Reifferscheid (Rohrpost/Stadtrohrpost Berlin, S. 170) erhielt das Flughafenpostamt erst 1926 einen Rohrpostanschluß!
 
Detlev0405 Am: 04.01.2019 11:26:44 Gelesen: 383916# 594 @  
@ blaujacke [#591]

Hallo Uwe,

ich versuche mich mal Deiner Frage bezüglich der Luftpostbeförderung der Karte zu nähern.

Laut mir vorliegenden Flugplänen bediente die Deutsche Aero Lloyd im Jahre 1925 die Strecke Berlin - Hamburg und zurück. Da Deine Karte gegen Mittag aufgegeben wurde, waren zwei Möglichkeiten vorhanden. Zum Ersten auf der Strecke Berlin - Hamburg - Bremen mit Abflug Berlin um 16 Uhr und Ankunft in Hamburg um 18.15 Uhr. Zum Zweiten gab es einen Nachtflugverkehr ausschließlich für die Postbeförderung. Abflug Berlin um 2 Uhr und Ankunft in Hamburg um 4.30 Uhr. Der Nachtflug würde zeitlich mit dem Hamburger Ankunftsstempel zwischen 5-6 Uhr korrespondieren. Der Stempel auf der Rückseite von Hamburg 1 lässt bei mir die Vermutung aufkommen, dass der Empfänger nicht angetroffen wurde und die Karte hinterlegt wurde (?).

Ob der Luftpost Bestätigungsstempel nun Pflicht war oder nicht - vergessen wurde er schon manchmal. Somit bin ich leider nur in der Lage, Dir zu sagen, dass die Möglichkeit der Luftpostbeförderung bestand - mehr nicht.

Gruß
Detlev
 
Air-Mailer Am: 11.07.2019 21:44:48 Gelesen: 355327# 595 @  
Air Mail Labels !

Hallo werte Sammlerfreunde,

kann mir jemand weiterhelfen, und folgende Labels zuordnen?







(Herkunftsland und Zeitraum der Nutzung)
 
iholymoses Am: 11.07.2019 22:39:07 Gelesen: 355313# 596 @  
@ Air-Mailer [#595]

Hallo,

das letzte ist aus Argentinien, meine ich. Das 4. (mit dem Propellerflugzeug) könnte aus Mexiko sein und das hellblaue der Schrift nach aus Thailand.

Swiftair ist eine spanische Fluggesellschaft: https://de.wikipedia.org/wiki/Swiftair

Grüße,
Reinhard
 
saeckingen Am: 11.07.2019 22:57:38 Gelesen: 355310# 597 @  
Swiftair war bis vor 15-20 Jahren ein spezielles Angebot der Royal Mail (Grossbritannien) für internationale Sendungen gegen Unterschrift. Mit der spanischen Fluggesellschaft hat das nichts zu tun.
 
Quincy Am: 12.07.2019 17:29:52 Gelesen: 355265# 598 @  
@ Air-Mailer [#595]

Das Label unten rechts dürfte tatsächlich aus Argentinien stammen, denn es lehnt sich an die argentinische Nationalflagge an: Hellblau - weiß - hellblau.

Viele Luftpostbriefe aus Argentinien trugen in den 1990er Jahren dieses Label, z.B. dieser Brief aus San Miguel de Tucumán, einer Stadt in Nordwestargentinien:



Gruß
Quincy
 
zockerpeppi Am: 14.07.2019 21:17:37 Gelesen: 355547# 599 @  
Mein Sonntagsfundus!

Der Absender wird sich wohl etwas bei diesem Beleg gedacht haben. Aus meiner Sicht ein eher eigenartiges Unterfangen.



Poste restante Beleg (Köln/La Paz/Gouda) mit drei verschiedenen Frankierungen. Abgestempelt in Köln 98 Flughafen am Freitag dem 26.5.89. Ankunft in LA PAZ. Montags dem 5.6.89 Stempel in Rot auf dem Verso gefolgt von einem CORREO AEREO Stempel von La PAZ vom 9.6.89 (Freitag). Der nächste Stempel wurde in Gouda (Niederlande) am Dienstag dem 22.8.89 abgeschlagen. Diesen letzten Stempel deute ich als Abgangsstempel. Dies würde bedeuten, dass der Beleg in Gouda Post lagernd aufbewahrt wurde.

Vielleicht kann einer der Experten zusätzliche Infos liefern und somit meinem Unwissen ein Ende bereiten.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
Air-Mailer Am: 15.07.2019 21:30:17 Gelesen: 355391# 600 @  
Hallo zusammen,

es trifft sich gut, mal wieder etwas zum Thema "AIR MAIL" zu lesen.

Ich interessiere mich ausschließlich für dieses Thema, sammle schon länger Labels/ Aufkleber und stoße immer wieder auf Exoten und Seltenheiten. Ich werde demnächst auch wieder einige Aufkleber abbilden und um Erkennungshilfe bitten.

Anbei ganz aktuell ein kürzlich aus Brasilien gelaufener Brief. Der war in der Tat 4 Wochen unterwegs!



MfG AIR-MAILER
 
Air-Mailer Am: 15.07.2019 21:34:16 Gelesen: 355193# 601 @  
@ Quincy [#598]

Hallo Quincy,

das hat mir geholfen! Mein Verdacht fiel ebenfalls auf Argentinien, hatte aber bis dahin kaum Beweise.

Danke!
 
Air-Mailer Am: 15.07.2019 21:41:12 Gelesen: 355188# 602 @  
Hallo zusammen,

der Hinweis zu "SWIFTAIR" ist interessant, war mir so nicht bekannt. Das mit der spanischen Fluggesellschaft scheidet definitiv aus, dies hatte ich schon geprüft.

Der "Thai" ist klar, aber aus welchem Zeitraum ?

Der "Argentinier" ist wahrscheinlich plausibel, der endgültige Beweis fehlt mir aber noch.

Der "Mexikaner" ist auch möglich, aber wenn ja, dann von wann?

MfG AIR-MAILER
 
Air-Mailer Am: 15.07.2019 21:49:14 Gelesen: 355258# 603 @  
Unbekannte AIR-MAIL Labels !

Hallo zusammen,

hier folgend ein paar weitere unklare Labels.

Weder die genaue Herkunft, noch der Erscheinungszeitraum sind mir bekannt!







Kennt jemand einen brauchbaren Katalog, oder noch andere Seiten im Netz mit verfügbaren Informationen zu diesem Thema?

MfG AIR-MAILER
 
22028 Am: 15.07.2019 22:30:27 Gelesen: 355242# 604 @  
@ Air-Mailer [#603]

Hast Du schon mal hier geschaut?

https://www.postal-label-study-group.info/
 
saintex Am: 16.07.2019 00:34:46 Gelesen: 355221# 605 @  
@ Air-Mailer [#603]

Von links nach rechts beginnend links oben:

1. Herkunftsland Spanien
Ausgabedatum: ca. 1975
Katalog-Nr. Mair SPA-C-26 Seite 201

2. Herkunftsland Chile
Ausgabedatum : 1929
Katalog-Nr. Mair CHL-A-1 Seite 602

3. Herkunftsland: Chile
Ausgabedatum: 1952
Katalog-Nr. Mair CHL-A-6 Seite 602

4. Herkunftsland: Portugal
Ausgabedatum ca. 1955
Katalog-Nr. Mair POR-C-9 Seite 176

5. Herkunftsland: Libyen
Ausgabedatum: ca. 1987
Katalog-Nr. Mair LBY-A-6a Seite 259

Die Katalogangaben beziehen sich auf: Günter Mair, Catalogue of Airmail Labels 1991, Herausg. The Postal Label Study Group of Los Angeles. Siehe auch die von Rainer (22028) im Beitrag [#604] genannte Website.

MfG Wolfgang
 
molenaar Am: 24.07.2019 19:44:14 Gelesen: 354197# 606 @  
Hallo Labelfreunde,

ich habe auch unbekannte Labels. Gerne etwas Hilfe.



Danke im voraus, Tiem
 
Air-Mailer Am: 24.07.2019 20:35:32 Gelesen: 354176# 607 @  
Hallo,

ein kurzes Statement zu den unbekannten Labels:

Links oben: Taiwan
Links unten: Libyen
Rechts unten: Spanien

Die restlichen 3 Labels kenne ich so nicht!

Ich hoffe, ich konnte etwas helfen.

MfG AIR-MAILER
 
Air-Mailer Am: 24.07.2019 20:52:07 Gelesen: 354170# 608 @  
Hallo zusammen,

wie kann man über die http://www.postal-label-study-group.info den Günter Mair Katalog einsehen?

Mir ist das bis jetzt noch nicht gelungen!

MfG AIR-MAILER
 
molenaar Am: 24.07.2019 21:43:24 Gelesen: 354159# 609 @  
Hallo Air-Mailer,

Danke fürs Info,

Tiem.
 
saintex Am: 24.07.2019 22:35:01 Gelesen: 354144# 610 @  
@ Air-Mailer [#608]

Hallo Air-Mailer,

über die angegebene Internetseite kann man den Katalog von Günter Mair nicht einsehen, da dieser – soweit ersichtlich – nicht online veröffentlicht ist. Es ist lediglich eine Kontaktadresse, über die du möglicherweise eine aktuelle Ausgabe des Kataloges von Günter Mair in den USA kaufen kannst. Aber Vorsicht ! Erkundige dich vorher nach dem Preis für das Luftpostporto.

Der Katalog ist – im wahrsten Sinne des Wortes – ein „gewichtiges“ Werk. Mein Exemplar aus dem Erscheinungsjahr 1991 umfasst 626 Seiten Format DIN A 4 und wiegt knapp 2 kg. Seit 1991 ist der Katalog um 7 Nachträge mit insgesamt 173 Seiten angewachsen. Da wird bei einem Bezug in den USA neben dem Kaufpreis für den Versand nach Deutschland wohl „einiges“ an Porto anfallen und möglicherweise hält auch noch der deutsche Zoll seine Hand auf (Einfuhr-Umsatzsteuer). Aber möglicherweise kannst du den Kaufpreis für den Katalog dadurch reduzieren, dass du Mitglied in der Postal Label Study Group wirst. Dann hättest du gleichzeitig Kontakt zu gleichermaßen interessierten Sammlern weltweit.

Wolfgang
 
molenaar Am: 27.07.2019 15:01:51 Gelesen: 353636# 611 @  
@ Air-Mailer [#595]

Der Zettel links oben kommt aus Sudan 1954.

Mit freundlichem Gruss, Tiem.
 
Air-Mailer Am: 29.07.2019 21:10:06 Gelesen: 353265# 612 @  
@ molenaar

Vielen Dank, das ist ja mal eine Info. Da stand ich schon lange auf dem Schlauch!

MfG AIR-MAILER
 
Air-Mailer Am: 29.07.2019 21:16:51 Gelesen: 353264# 613 @  
Hallo zusammen,

ich bitte um Informationen zu weiteren unklaren Labels und Stempeln!







Vielen Dank im Voraus.

MfG AIR-MAILER
 
Air-Mailer Am: 29.07.2019 21:26:18 Gelesen: 353261# 614 @  
@ saintex [#610]

Hallo,

danke für die ausführliche Info. So ähnlich hatte ich mir das schon vorgestellt. Wie man aber zu einer Mitgliedschaft in dem "Verein" kommt ist mir immer noch schleierhaft.

Aber ich bleibe dran!

MfG AIR-MAILER
 
molenaar Am: 30.07.2019 21:55:12 Gelesen: 353107# 615 @  
@ Air-Mailer [#613]

Hallo AIR-MAILER,

der Zettel links mitten kommt aus Australien, 1950.



Der Zettel rechts unten kommt aus Holland, Poststempel 1998.



Mit freundlichem Gruss, Tiem.
 
GSFreak Am: 01.08.2019 13:35:16 Gelesen: 352803# 616 @  
Hier ein R-Brief aus Polen, R-Stempel, freigemacht mit Mi.-Nr. 876 am 30.05.1956 von ZIEBICE nach Koblenz, dort Ankunft 06.06.1956. Bei dieser langen Beförderungsdauer ist es doch sicher fraglich, ob dieser Brief per Luftpost (entsprechender Luftpost-Aufkleber) gelaufen ist.

Wäre hierzu überhaupt das Porto ausreichend gewesen?



Gruß Ulrich
 
molenaar Am: 02.08.2019 18:55:12 Gelesen: 352577# 617 @  
Hallo zusammen,

ein neues Land, ein neues Label:

Nordmakedonien



Gruss, Tiem
 
Air-Mailer Am: 13.08.2019 21:31:16 Gelesen: 350367# 618 @  
Hallo zusammen,

kann mir jemand bei der Zuordnung folgender Labels helfen (Herkunft und Zeitraum der Nutzung)?



Vielen Dank im Voraus!

MfG AIR-MAILER
 
molenaar Am: 14.08.2019 22:06:21 Gelesen: 350234# 619 @  
@ Air-Mailer [#618]

Hallo AIR-MAILER.

die Nr. 4 ist Mexiko, 1955.

Gruss, Tiem
 
molenaar Am: 17.10.2019 21:47:20 Gelesen: 337831# 620 @  
Hallo zusammen

Ich brauche etwas Hilfe.

Wer kann folgende Labels zuordnen?



mfG,Tiem.
 
molenaar Am: 27.10.2019 18:17:48 Gelesen: 336462# 621 @  
@ molenaar [#621]

Hallo zusammen,

ich habe selbst doch noch etwas gefunden.

Label oben, kommt aus Kuwait.

Label in der Mitte ist von Multinational, General Electric.

mfG. Tiem
 
molenaar Am: 30.10.2019 22:39:12 Gelesen: 335923# 622 @  
Hallo,

kennt jemand folgender Labels?



mfG, Tiem.
 
jmh67 Am: 31.10.2019 19:28:17 Gelesen: 335811# 623 @  
@ molenaar [#622]

Die meisten sind aus der Tschechoslowakei und stammen wahrscheinlich von Paketkarten, jedenfalls habe ich ähnliche Aufkleber mal in Kiloware gefunden. "Pilné" ist AFAIK tschechisch für "eilig", "P" vielleicht die Abkürzung davon, und "súrne" ist das slowakische Wort dafür. "ENC-NSK" klebte IIRC auf Paketkarten für Sendungen ins "nichtsozialistische Ausland". "Vrecovka" sehe ich auch zum ersten Mal und weiß nichts dazu. Die "B"-Zettel habe ich zwar schon gesehen, kenne aber ihre Bedeutung nicht.

Das mit der Flasche ist wahrscheinlich aus Ungarn, jedenfalls bedeutet "törékeny" laut Wiktionary auf Ungarisch dasselbe wie französisch "fragile", also "zerbrechlich".

Scans sollten im Interesse der Lesbarkeit auf das Wesentliche zugeschnitten werden (in diesem Fall die Steckkarte), dafür gibt es für jedes heute gängige Betriebssystem geeignete Software - entweder im Lieferumfang enthalten oder gratis installierbar.

-jmh
 
molenaar Am: 03.11.2019 21:22:01 Gelesen: 335322# 624 @  
Hallo jmh,

vielen Dank fürs Info. Damit kann ich etwas anfangen.

mfG, Tiem.
 
wajdz Am: 06.11.2019 21:52:18 Gelesen: 334838# 625 @  
@ filunski [#87]

Der verwendete australische AIR MAIL Aufkleber (Papier) hat rückseitig einen interessanten Text, den man allerdings vor dem Aufkleben durchlesen und beherzigen sollte. ;-)



MfG Jürgen -wajdz-
 
GSFreak Am: 12.11.2019 19:02:49 Gelesen: 333592# 626 @  
Hier braucht es keinen Aufkleber mehr.



Gruß Ulrich
 
fogerty Am: 13.11.2019 16:56:41 Gelesen: 333334# 627 @  
Lang ists her, wir hatten bis 1971 in Sulden auf 1.850 Meereshöhe einen Kiosk, zu den Ansichtskarten gabs natürlich auch immer die passenden Briefmarken, zudem auch noch diese Labels!



Grüße
Ivo
 
molenaar Am: 28.12.2019 20:37:30 Gelesen: 325976# 628 @  
Hallo zuzammen,

auf der Briefmarkenmesse in Barneveld (NL) fand ich zwei Belege mit Luftpostzettel. Diese Zettel kommen nach meiner Meinung aus Amerika, habe ich recht,oder?

Vielleicht kennt jemand diese Zettel.



Mit freundlichem Gruss,

Tiem.
 
saintex Am: 28.12.2019 23:32:45 Gelesen: 325953# 629 @  
@ molenaar [#628]

Hallo Tiem,

der Luftpostzettel auf dem linken Luftpostbrief, aufgegeben beim Postamt der Vereinten Nationen in New York, stammt aus den USA. Es handelt sich um einen Luftpostzettel, der nicht von der us-amerikanischen Postverwaltung herausgegeben wurde, sondern von der us-amerikanischen Fluggesellschaft Capital Airlines[1] im Jahr 1954. Allerdings wurde von dem Luftpostzettel der untere Teil unterhalb der blauen Querlinie abgeschnitten. Der fehlennde Teil des Luftpostzettels (ca. 20%) hatte die Aufschrift "Fly Capital Airlines Constellations". Die Spitzen der Buchstaben C und ll in Constellations sind knapp unterhalb der blauen Querlinie noch zu erkennen.

Der Luftpostzettel ist bei Günter Mair unter der Katalognummer USA-8-142a bzw. USA-8-142b katalogisiert [2].

Der Luftpostzettel auf der rechten Luftpostkarte, aufgegeben in Mexiko, stammt aus Mexiko. Ausgabedatum nach Mair vor 1964. Katalognummer bei Mair MEX-C-12b.

MfG Wolfgang

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Capital_Airlines
[2] Günter Mair, Catalogue of Airmail Labels, Los Angeles 1991
 
Journalist Am: 29.12.2019 17:24:55 Gelesen: 325914# 630 @  
@ zockerpeppi [#599]

Hallo LuLu,

zu dem von dir gezeigten Brief mit den ATM und den weiteren aus Bolivien und Holland - es gab damals (ob auch heute noch) bestimmte Länder, die eine Postlagergebühr verlangten. Diese Postlagergebühr wurde entweder mit normalen Marken des jeweiligen Landes oder mit speziellen Marken dafür zur Verrechnung verklebt und mussten oder sollten so auch abgestempelt werden.

Ob dies nun so zum damaligen Zeitpunkt in Bolivien bzw. Holland war, kann ich dir leider nicht sagen.

Die besagte Adresse aus Köln gehörte aber einem bekannten ATM Händler, der diese Belege so auf die Reise geschickt hat oder vielleicht auch dem etwas nachgeholfen haben könnte, damit diese Weiterleitung so funktioniert haben könnte.

Viele Grüße Jürgen
 
DL8AAM Am: 29.12.2019 19:01:16 Gelesen: 325902# 631 @  
@ Journalist [#630]

es gab damals (ob auch heute noch) bestimmte Länder, die eine Postlagergebühr verlangten.

Nur gelten diese Lagergebühren nur im "inländischen Vertragsverhältnis mit den eigenen Kunden". Rücksendungen von nicht abgeforderten Postlagersendungen - zurück ins Ausland - müssen entgeltfrei abgewickelt werden (Ausnahmen sind möglich, wie bei Paketen), d.h. der ursprüngliche Absender kann nicht mit Nachporto belegt werden.

Gruß
Thomas
 
molenaar Am: 29.12.2019 21:01:16 Gelesen: 325889# 632 @  
@ saintex [#629]

Hallo Wolfgang,

vielen Dank fürs Info, mit Mair Nummern.

Ach hätte ich selbst einen Gunther Mair Katalog.

Ist der abgeschnittene Zettel dennoch sammelwürdig?

mfG, Tiem.
 
mausbach1 (RIP) Am: 04.01.2020 09:39:31 Gelesen: 325125# 633 @  
Persien 1931 Luftpostbeleg von Bouchir/Bushire etc. nach Beyrouth/Syrien


 
Aght Am: 29.01.2020 16:56:53 Gelesen: 320197# 634 @  
Hallo zusammen,

ich bin neu hier und habe eine Frage. Ich habe einen Brief in die USA geschickt. Dieser ist dort angekommen.

In diesem Brief ist ein frankierter Rückumschlag nach Deutschland mit entsprechendem Porto von $3,23 für einen Brief bis 56 g, welches offensichtlich gültig bis 25.01. war. Danach gab es eine Preiserhöhung.

Der Einwurf in der USA erfolgte spätestens am 25.01. - hoffen wir mal, das das gut geht mit der Frankierung und dessen Erhöhung.

Jetzt meine Frage:

Auf diesen Brief habe ich ein von der Deutschen Post aktuell herausgegebene Luftpost-Aufkleber aufgebracht.

Kann mir jemand sagen, ob das zu Verwirrung stiftet? Die US-Post unterscheidet offenbar zwischen Priority-Briefen und First-Class Briefen.

Wäre klasse, wenn da jemand Erfahrung hat.
 


jmh67 Am: 29.01.2020 19:42:09 Gelesen: 320148# 635 @  
@ Aght [#634]

Es ist ziemlich gleichgültig, wie der Vorrang- oder Luftpoststatus eines Briefs gekennzeichnet wird, Hauptsache er wird so gekennzeichnet, dass man ihn sieht. Man kann solche Vermerke auch handschriftlich, mit Schreibmaschine, Stempel oder Drucker anbringen. Habe auch schon Luftpostaufkleber aus verschiedenen Ländern bunt durcheinander verwendet, das war nie ein Problem.

-jmh
 
Aght Am: 31.01.2020 14:26:32 Gelesen: 319816# 636 @  
@ jmh67 [#635]

Vielen Dank,

das beruhigt mich sehr.

Nach inzwischen mindestens 5 Werktagen ist der Brief leider noch nicht bei mir angekommen. Ich liege da noch im Range von der Dauer denke ich.
 
Holzinger Am: 31.01.2020 17:00:47 Gelesen: 319775# 637 @  
@ Aght [#636]

Nur ruhig bleiben, :-) das können auch schon einmal Wochen sein. Letztes Beispiel: 27 Tage.
 
molenaar Am: 12.02.2020 21:28:21 Gelesen: 317425# 638 @  
Hallo zusammen,

hier ein Erstflugbrief von Amsterdam nach Köln, adressiert an das Niederländische Konsulat.



Noch ein Erstflug von Amsterdam nach Stockholm, adressiert an das Niederländische Konsulat.



MfG, Tiem.
 
volkimal Am: 08.03.2020 10:55:40 Gelesen: 314047# 639 @  
Hallo zusammen,

bei dieser Ansichtskarte aus Macau vom 30.12.1957 ist mir der blaue Luftpoststempel unten aufgefallen.





Ich kenne zwar Luftpoststempel mit Vermerken wie z.B. "via Condor" oder "via Clipper". Ein Stempel mit Ortsangabe wie dieser "Par avion / via Hongkong" ist mir bisher nicht aufgefallen.

Viele Grüße
Volkmar
 
wajdz Am: 16.03.2020 21:37:53 Gelesen: 313234# 640 @  
Ausschnitt Luftpostbrief Absender FLAMCO N.V. POSTBUS 115 GOUDA HOLLAND (innovative Gebäudesysteme) an Fa. Steinbicker 48 BIELEFELD BRD (Handwerksbetrieb für Sanitär- und Heizungstechnik)

Niederlande MiNr 902



Wright Type A vor Cessna 150 F • 1907-1967 Königlich Niederländische Luftfahrtvereinigung

MWst GRAVENHAGE - 8 X 19/ 1968 • Een bericht/ per luftpost?/gebruik/ een luchtpostblad, Zeichnung vierstrahliges Flugzeug • Eine Nachricht per Luftpost? Verwenden Sie ein Luftpostblatt

MfG Jürgen -wajdz-
 
philaflo Am: 03.04.2020 22:23:51 Gelesen: 310918# 641 @  
Hallo zusammen,

bin neu hier und dies ist auch mein erster Post. Ich hoffe, es klappt. ;-)

Die Coronakrise macht's möglich: Nach rund 40 Jahren Hobby-Pause schaue ich wieder in meine Sammlung hinein, u.a. auch in die Luftpostzettel. Dann habe ich mich hier angemeldet. Und nach einem längeren Blick in dieses Thema scheue ich mich nun auch nicht, meine Frage zu stellen.

Zunächst vorausgeschickt: Leider steht mir der hier mehrfach zitierte Günter-Mair-Katalog aus den USA nicht zur Verfügung. Ich habe nur eine Kopie des Frank-Muller-Katalogs aus Frankreich abgeheftet (Catalogue des etiquettes aeropostales - 2. Edition 1947), und nicht in bester Qualität.

Nun zeige ich ein erstes Foto mit neuen Zetteln, die ich nicht zuordnen kann. Wäre toll, wenn ich dazu einige Infos bekäme.

Vielen Dank schon mal.


 
ligneN Am: 06.04.2020 20:59:45 Gelesen: 310541# 642 @  
Mit aller Vorsicht, von links:

Reihe 1 Österreich - USA - Schweiz;

Die übrigen sind wohl Südamerika bzw. Naher Osten 1930er/50er, da müßte man mal an die Überseebriefkisten ran, habe ich jetzt keinen Zugriff.
 
mausbach1 (RIP) Am: 07.04.2020 09:56:57 Gelesen: 310471# 643 @  
Iran



1949 - R-Brief von Natanz (Region Isfahan) nach Berkeley/USA - MiNr. 770,807

Glückauf!
Claus
 
mausbach1 (RIP) Am: 07.04.2020 10:42:15 Gelesen: 310464# 644 @  
Iran



1954 - von Teheran nach Detroit/USA - MiNr. 860, 920
 
mausbach1 (RIP) Am: 07.04.2020 11:10:26 Gelesen: 310456# 645 @  
Iran



1956 - von Teheran nach Wien - MiNr. 868 (2), 869 (2)
 
molenaar Am: 10.04.2020 23:11:59 Gelesen: 309878# 646 @  
@ philaflo [#641]

Hallo Philaflo.

Reihe 2, Label 1 ist Mexiko.
Reihe 3, Label 2 ist Pakistan.

mfG, Tiem.
 
molenaar Am: 10.04.2020 23:22:34 Gelesen: 309875# 647 @  
Hallo zusammen,

wer kann folgende Labels zuordnen?



Danke im voraus, Tiem.
 
volkimal Am: 24.04.2020 20:47:09 Gelesen: 307127# 648 @  
Hallo zusammen,

hier ein Luftpostbrief aus Bork (Kr. Lüdinghausen) nach Santiago de Chile vom 31.1.1939.



Erst stutzte ich über den roten Stempel mit der Abbildung eines Zeppelins. Ich vermute aber, dass der Stempel einfach nach Beendigung der Zeppelinflüge weiterverwendet wurde.

Wer kann mir das Porto erklären? Im Michel Postgebühren-Handbuch finde ich nur die Tarife bis zum 30.4.1933. Die Zeit danach scheint man vergessen zu haben. Ich glaube nicht, dass ich sie übersehen habe.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 24.04.2020 23:09:04 Gelesen: 307086# 649 @  
@ volkimal [#648]

"Erst stutzte ich über den roten Stempel mit der Abbildung eines Zeppelins"

Hallo Volkmar,

der Stempel war nicht für Zeppeline reserviert. Neben dem Zeppelin ist da auch noch ein Flugzeug abgebildet. Ein Dornier Wal. Mit diesen Flugzeugen fand damals auch die Luftpostbeförderung nach Südamerika statt (mit Zwischenlandung u.a. im Atlantik an Mutterschiffen wie der "Schwabenland"). Dies war der damals für Südamerika Luftpost übliche Flugbestätigungsstempel.

Deiner hier hat den UB c (rechts). UB c war Friedrichshafen zugeteilt.

Vielleicht liest saintex hier mit, der kann dir sicher mehr dazu sagen und auch das Porto aufschlüsseln. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
saintex Am: 25.04.2020 11:20:48 Gelesen: 306933# 650 @  
@ volkimal [#648]

Hallo Volkmar,

wie Du bereits zutreffend vermutet hattest wurde der Luftpostbestätigungsstempel, mit dem die auf den Transozeanflügen der Deutschen Lufthansa nach Südamerika beförderten Postsendungen bedruckt wurden, graphisch nicht umgestaltet sondern unverändert weitergenutzt, nachdem die Zeppelinfahrten nach Südamerika nach der Katastrophe von Lakehurst im Mai 1937 eingestellt worden waren. Deshalb auch im Stempelbild des Luftpostbestätigungsstempels auf Deinem Luftpostbrief aus dem Januar 1939 die Abbildung eines Zeppelins, obwohl dieser seit Mai 1937 zur Beförderung der Luftpost nach Südamerika nicht mehr eingesetzt wurde.

Peter (filunski) hat bereits zutreffend darauf hingewiesen, dass im Stempelbild neben dem Zeppelin ein Flugboot des Typs Dornier Do Wal abgebildet ist. Allerdings war das Flugzeugmuster Dornier Do Wal bis zum Januar 1939 durch modernere Flugboottypen ersetzt worden. Konkret wurde Dein Luftpostbrief am 06.01.1939 durch ein Flugboot des Typs Dornier Do 18 Zyklon über den Südatlantik von Bathurst in Brit. Gambia nach Natal im Norden Brasiliens befördert. Von dort wurde der Luftpostbrief über Rio de Janeiro und Buenos Aires nach Santiago in Chile weiterbefördert, wo er am 09.01.1939 15:06 Uhr eintraf.

Der Luftpostbrief ist bei einem Gewicht von 4 Gramm (vgl. Gewichtsangabe auf der Vorderseite oben links) mit 1,75 RM portogerecht frankiert. Der Betrag setzt sich zusammen aus dem Porto für einen Auslandsbrief bis 20 Gramm (0,25 RM) und dem Luftpostzuschlag für Luftpost nach Chile (1,50RM/5 Gramm).

MfG Wolfgang

Quellennachweise

James W Graue/John Duggan, Deutsche Lufthansa South Atlantic Airmail Service 1934-1939, Ickenham/GB 2000,
Hormann, Jörg-M.,Flugbuch Atlantik Deutsche Katapultflüge 1927-1939, Bielefeld 2007
Philipp, Rudolf "Von Stuttgart nach Rio de Janeiro" Aufstellung der Flugdaten 1933-1939, Schriftenreihe des EAPC Band 12, Kornwestheim 2010
Luftpostliste Ausgabe Januar und Februar 1939, herausgegeben vom Reichspostministerium
Schwarzer, Reinhold, Die Luftpostgebühren für deutsche Briefsendugen nach dem Ausland (1924 - 1945), Osnabrück 1989
 
volkimal Am: 25.04.2020 21:00:06 Gelesen: 306775# 651 @  
@ filunski [#649]
@ saintex [#650]

Hallo Peter und Wolfgang,

herzlichen Dank für eure ausgezeichneten und ausführlichen Antworten. Jetzt kann ich die Beschreibung in meiner Heimatsammlung vervollständigen. Ich traue mich nur nicht, die Flugdaten zu übernehmen. Ein Brief der am 31. Januar 1939 aufgegeben wurde kann schlecht schon am 9. Januar 1939 am Ziel eingetroffen sein. Es wäre schön, wenn du diese Angaben korrigieren könntest.

Viele Grüße
Volkmar
 
saintex Am: 25.04.2020 23:12:41 Gelesen: 306732# 652 @  
@ volkimal [#651]

Hallo Volkmar,

da ist mir bei den Flugdaten leider ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen. Aufgegeben wurde der Luftpostbrief in Bork am 31.01.1939 zwischen 15:00 und 16:00 Uhr. Dann erreichte der Luftpostbrief den Abflug des Transozeanfluges der Lufthansa nach Südamerika in Frankfurt/Main Flughafen am 02.02.1939 05:50 Uhr. Die Überquerung des Südatlantik erfolgte bei diesem Transozeanflug am 03.02.1939 von Bathurst/Brit. Gambia nach Natal in Brasilien durch ein Wasserflugzeug des Typs Blohm & Voss Ha 139 Nordmeer (dieser Flugzeugtyp ist abgebildet auf D.Reich Mi-Nr. 867).



Die mit diesem Transozeanflug beförderte Luftpost traf am 06.02.1939 15:03 Uhr in Santiago ein. Ich hoffe, jetzt stimmt's

Wolfgang
 
filunski Am: 26.04.2020 00:39:04 Gelesen: 306677# 653 @  
@ saintex [#652]
@ volkimal [#651]

Hallo Volkmar,

nachdem Wolfgang nun sogar auch noch das genaue Postflugzeug benannt hat, hier noch ein Originalbild dazu:



Die "Nordmeer" (D-AMIE) auf dem Startkatapult der "Friesenland".

Viele Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 26.04.2020 21:31:41 Gelesen: 306339# 654 @  
@ saintex [#652]
@ filunski [#653]

Hallo Wolfgang und Peter,

herzlichen Dank für die Erklärungen bzw. Ergänzungen. Das Bild und die Marke werde ich zusammen mit dem Beleg in meiner kleinen Heimatsammlung zeigen.

Viele Grüße
Volkmar
 
molenaar Am: 15.05.2020 21:55:49 Gelesen: 302066# 655 @  
Hallo Zusammen,

kann mir jemand weiter helfen und folgende Labels zuordnen?



Danke im Voraus.

mfG,Tiem.
 
Baber Am: 29.05.2020 18:19:28 Gelesen: 299921# 656 @  
In welcher Sprache ist dieser Luftpostaufkleber?

Der Brief kam aus Großbritannien.



Gruß
Bernd
 
duphil Am: 29.05.2020 18:34:14 Gelesen: 299915# 657 @  
@ Baber [#656]

Hallo Berd,

der Brief kam wohl aus Wales, die Inschrift des Luftpostaufkleber ist somit Walisisch.

MfG und bleib gesund
Peter
 
Baber Am: 29.05.2020 19:33:34 Gelesen: 299904# 658 @  
@ duphil [#657]

Hallo Peter,

danke für den Hinweis. So etwas Ähnliches hatte ich mir schon gedacht, aber der Brief hatte keinen Absender und war ein Ebay-Los und bei Ebay erfährt man ja die Adresse des Verkäufers auch nicht.

Kürzlich war auf den Philaseiten eine Suchanzeige für solche Aufkleber. Ich finde aber den Eintrag nicht mehr. Falls derjenige das hier liest und Interesse hat, kann er gegen Portoersatz den Brief gerne haben.

Gruß
Bernd
 
epem7081 Am: 07.06.2020 21:48:27 Gelesen: 298689# 659 @  
Hallo Luftpostfreaks,

hier ein Beleg zum "Goldenen Jubiläum" des U.S.AIR MAIL SERVICE 1918 -1968. Abgestempelt am 15.5. 1968 in WASHINGTON und ausgestattet mit etlichen auch schon fast historischen Briefmarken. Auf dem Weg zu mir seinerzeit in NEW YORK am 15.5.1968 gestartet.



"Ahnengalerie" der Marken MiNr. 597 von 1949, MiNr.822 von 1962, MiNr. 572 von 1948 und MiNr. 549 von 1946. Schon damals ganz schön in die Jahre gekommen.

Ich bin immer wieder verwundert, wie bis in die heutige Zeit in USA immer noch alte Briefmarken für die Freimachung Verwendung finden.

Mit sonntäglichem Gruß
Edwin
 
Holzinger Am: 08.06.2020 19:09:21 Gelesen: 298646# 660 @  
@ epem7081 [#659]

Ich bin immer wieder verwundert, wie bis in die heutige Zeit in USA immer noch alte Briefmarken für die Freimachung Verwendung finden.

Warum auch nicht. Sie sind nicht außer Kurs gesetzt. Frankaturware (auch ungest. gebliebene) wird selbst aus Deutschland gern in die USA (mit) verschickt um Porto für Zusendungen zu sparen.

Außerdem nutzen Händler gerne diese "Aufbrauchs-Möglichkeit", um ihre Verkäufe/ihren Versand optisch aufzuwerten.

So können auch ganze Sammlungen noch verwendet werden.
 
wajdz Am: 19.06.2020 17:46:20 Gelesen: 297617# 661 @  
Hätte auch noch in >kleine Briefe< gepasst, aber das Lupo-Label wurde hier noch nicht gezeigt.

Brief (13x9 cm) per Luftpost von Putney, Großbritannien nach Mannheim-Ludwigshafen Germany.

Großbritannien MiNr 160X, 10.10.1924



Tagesstempel PUTNEY S.W.15 · 25.11.35 und MWst PUTNEY S.W.15. 25 NOV 35 · 7PM,

König George V. - Freimarke · Label BY AIR MAIL



MfG Jürgen -wajdz-
 
molenaar Am: 26.06.2020 22:13:59 Gelesen: 296844# 662 @  
Hallo Label Freunde,

ist dieses Label privat oder doch postalisch?

Hat jemand Informationen?



Danke im voraus, Tiem.
 
hajo22 Am: 11.07.2020 18:56:06 Gelesen: 294825# 663 @  
Ich zeige einen Luftpostbrief (Gewicht lt. Angabe 10 gr.) aus Prag vom 26.11.1946 nach Washington an die UNRRA (United Nations Relief and Rehabilitation Administration).

Ich gehe davon aus, daß die Post an die UNRRA (zumindest von Privatpersonen) keine Gebühren-Sonderkonditionen bekam.

Wer kann mir die Portozusammensetzung (28 Kr.) aufgliedern? Leider habe ich keine Unterlagen für Luftpost aus der CSSR nach den USA im Jahre 1946.



Vielen Dank im Voraus für eine Info,

hajo22
 
epem7081 Am: 15.07.2020 23:55:01 Gelesen: 294299# 664 @  
Hallo zusammen,

hier kann ich Variationen zur Kennzeichnung per Luftpost aus Taiwan (National-China) vorstellen.







Mit freundlichem Sammlergruß
Edwin
 
DL8AAM Am: 10.08.2020 20:09:39 Gelesen: 290135# 665 @  
Eineb moderneb bulgarischen Luftposteindruck hatte ich hier nicht gefunden.



Privater Luftpostbrief aus Sofia nach Rybinsk (Рыбинск) in der UdSSR, frankiert mit einem Entgeltbezahlt-Handstempel SOFIJA C / PERÇUE aus Sofia vom 21.05.1989. Luftposteindruck ВЪЗДУША ПОЩА / PAR AVION.



Rückseitiger Ankunftsstempel Andropow (Андропов) п vom 29.06.1989, scheinbar war die Luftpost über einen Monat unterwegs? Andropow war von 1984 bis 1989 der Name von Rybinsk, benannt nach Yuri Andropow († 1984), der nach Leonid Breschnew 1983 für ein Jahr Staatsoberhaupt der UdSSR wurde.

Gruß
Thomas
 
molenaar Am: 16.09.2020 21:36:42 Gelesen: 283708# 666 @  
Hallo Labelfreunde,

ich brauche etwas Hilfe.

Weiss jemand was P. und T. 25 bedeutet auf dem Luftpostaufkleber ?



Danke im voraus, Tiem.
 
karrottil Am: 17.09.2020 22:34:36 Gelesen: 283629# 667 @  
Ich habe einen Brief, der per Einschreiben von Tegernsee nach Bad Wiessee befördert wurde.



Ich vermute, daß der Luftpost-Aufkleber nur zur Zierde und zum Aufpeppen aufgebracht wurde.

Aber dennoch bin ich sehr interessiert daran herauszufinden, woher der Luftpost-Aufkleber stammt.

Wer kennt den Aufkleber und kann sagen aus welchem Land er stammt?

Beste Grüße
Karsten
 
saintex Am: 18.09.2020 01:26:03 Gelesen: 283607# 668 @  
@ karrottil [#667]

Hallo Karsten,

der Luftpostaufkleber auf Deinem "Luftpostbrief" wurde 1948 in den USA verausgabt. Im Catalogue of Airmail Labels, Ausgabe 1991 von Günter Mair ist er auf Seite 512 unter der Katalognummer USA-C-117 katalogisiert

Dass es sich bei Deinem "Luftpostbrief" um "Mache" handelt ergibt sich im übrigen auch daraus, dass der innerdeutsche Luftpostdienst nach dem 2. Weltkrieg erst Anfang Juli 1948 wieder aufgenommen wurde (vgl. Erich Haberer, Katalog der Deutschen Luftpost Teil 4: Erstflüge 1945-1960, Weil der Stadt 1992). Dein im Jahre 1946 in Tegernsee abgestempelter "Luftpostbrief" nach Bad Wiesee war damit den Ereignissen um ca. 2 Jahre voraus.

MfG Wolfgang
 
karrottil Am: 18.09.2020 19:45:59 Gelesen: 283542# 669 @  
@ saintex [#668]

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Deine Hilfe und die Recherche. Daß der "Lufpostbrief" gemacht" ist, hatte ich schon befürchtet, denn der Beleg weist noch andere Merkwürdigkeiten auf, wie z.B. der diagonale "German" Stempel auf den unten beschnittenen AM POST Marken MiNr. 6 und die zu niedrige Frankatur.

Beste Grüße
Karsten
 
Air-Mailer Am: 04.02.2021 21:35:39 Gelesen: 255396# 670 @  
@ molenaar [#655]

Hallo molenaar,

sorry für die späte Antwort.

Zu den Labels: Beide oberen sind USA, darunter links ist mir unbekannt, rechts davon ist Australien. Unten links ist unklar, daneben rechts USA.

MfG Air-Mailer
 
Air-Mailer Am: 04.02.2021 21:50:30 Gelesen: 255388# 671 @  
@ philaflo [#641]

Hallo philaflo,

zu den gesuchten Labels folgende Info.

Obere Reihe: Österreich, USA, Schweiz.
Mittlere Reihe: Mexiko, (?), USA
Untere Reihe: (?), Pakistan, (?)

Ich konnte hoffentlich etwas helfen.

MfG Air-Mailer
 
Air-Mailer Am: 04.02.2021 22:02:43 Gelesen: 255380# 672 @  
@ molenaar [#647]

Hallo molenaar,

zu den Labels!

Von oben links nach unten rechts:
Zypern (?), Spanien, USA, Argentinien (?), Syrien, Iran

MfG Air-Mailer
 
DL8AAM Am: 15.03.2021 07:03:15 Gelesen: 247093# 673 @  
Gleich zwei offizielle Luftpost-Labels der US Post



Ganzstück mit einer Frankatur zu 95 Cent, entwertet per Maschinenstempel OAKLAND CA 946 vom 19.01.1995 mit zwei verschiedenen "offiziellen" Luftpost-Aufklebern der amerikanischen Post USPS:

a) WORLDPOST / UNITED STATES POSTAL SERVICE / PAR AVION / AIR MAIL / LABEL 19-B, JUNE 1990

b) FIRST, FAST AND RELIABLE / airmail / par avion (geschnitten)

Beste Grüße
Thomas
 
ligneN Am: 27.04.2021 19:45:13 Gelesen: 236801# 674 @  
@ molenaar [#666]

Das scheint einfach die amtliche Formblattnummer des britischen Luftpostaufklebers zu sein.

P&T = Posts & Telegraphs

25 = Formnr. des Luftpostaufklebers.

Hier gab es noch einen [1]:



eBay 393080621450
 
molenaar Am: 28.04.2021 21:57:27 Gelesen: 236430# 675 @  
@ ligneN [#674]

Hallo ligneN,

danke für die Info.

mfG, Tiem
 
zockerpeppi Am: 19.06.2021 11:18:49 Gelesen: 221124# 676 @  
Sonder-Luftpostbeleg ab Luxemburg über Belgien nach Stanleyville, Belgisch-Kongo im Rahmen der Einführung der veränderten Strecke Brüssel – Elisabethville, welche die Reise auf 5 einhalb Tage verkürzt.



Hinfahrt am 24.10 – Rückfahrt am 30.10.1936.Tagesstempel Luxemburg: Luxembourg - *Ville* 21.10.1936, Ankunft in Stanleyville am 28.10. Poste restante und zurück nach Luxemburg laut Kastenstempel NON RECLAME auf der Rückseite. Ankunft in Luxemburg am 26.11.1936. Wo der REBUT Stempel abgeschlagen wurde erschließt sich mir nicht. Absender hat auf dem Verso vermerkt. dass der Beleg nach 3 Tagen zurückgesandt werden sollte. Ob nun in Stanleyville oder in Luxemburg, es gab auf beiden Seiten ein ‚REBUT‘ Reglement für Post restante Briefe welche nicht zugestellt werden konnten.

Die Frankatur ab Luxemburg nach Belgisch-Kongo berechnet sich wie folgt: Tarif vom 1.1.1935, Mémorial n° 72 vom 28.12.1934: LUX-Kongo 1.50 LUF + Einschreiben vom 28.12.1934 1.75 LUF, gesamt 3.25 LUF + Belgischer Luftpostzuschlag (links): 3.5 BEF. Der Luftpostzuschlag musste schon vorort in Luxbg bezahlt werden. Die belgischen Marken waren in einem Postbüro in Luxemburg Stadt verfügbar, wenn auch nicht alle Werte.

Die Strecke „ Brüssel – Stanleyville – Elisabethville“ verlief wie folgt:

Tag 1: Bruxelles - Marseille
Tag 2: Marseille - Oran - Colomb Béchar - Reggan
Tag 3: Reggan - Gao - Niamey
Tag 4: Niamey - Zinder - Fort Lamy
Tag 5: Fort Lamy - Fort Archambault - Bangui - Bumba - Stanleyville
Tag 6: Stanleyville - Kindu - Kabalo - Bukama – Elisabethville

beste Sammlergrüße
Lulu

Quellen:

http://www.congoposte.be/posteaerienne1.htm
http://legilux.public.lu/eli/etat/leg/a/1934/12/28/n1/jo
Les tarifs postaux internationaux 1892-1988; E&M Deneumostier; 1988
Tarife der Briefpost in Luxemburg 1852-2002; Dieter Basien/Fernand Hoffkamp; 2002
 
DL8AAM Am: 30.07.2021 01:32:01 Gelesen: 209930# 677 @  
@ DL8AAM [#673]

WORLDPOST / UNITED STATES POSTAL SERVICE / PAR AVION / AIR MAIL / LABEL 19-B, JUNE 1990

Inzwischen liegen mir zwei postfrische "Label 19-B" auf der originalen Trägerfolie vor, die das Logo des Herstellers RAFLATAC trägt



Raflatac ist ein in den 1970er Jahren in Finland gegründeter, weltweit aktiver Etiketten-Hersteller, der seit 1996 ein Teil des UPM Konzerns ("UPM – The Biofore Company"), einem der größten Papierhersteller der Welt, wurde, und heute UPM Raflatac heisst [1]. UPM steht dabei für United Paper Mills.

Beste Grüße
Thomas

[1] https://www.upmraflatac.com/about-us/our-story/
 
jmh67 Am: 25.02.2022 21:03:31 Gelesen: 167521# 678 @  
Hatten wir diese Sorte Aufkleber schon?



Als Priority-Aufkleber ist der zwar nicht strikt für Luftpost, aber ich wüsste gern, ob der (wie der Stempel suggeriert) niederländischen oder anderen Ursprungs ist. Mag das jemand beantworten?

-jmh
 
molenaar Am: 16.03.2022 22:47:04 Gelesen: 163278# 679 @  
Hallo jmh,

Diese Aufkleber sind holländisch. Anbei etwas an Holländischen priority Aufkleber.



mfG, Tiem
 
Seku Am: 31.03.2022 17:31:53 Gelesen: 160563# 680 @  
Frankreich - aus der Tagespost Aufdruck auf Umschlag "Europe Airpost". Unter anderem mit Marke(n) 80 Jahre Luftpost Nancy - Luneville. Man sieht darauf das erste französische Postflugzeug, eine Farman M.F.7 Longhorn sowie eine Boeing 737-500 der L' Aeropostale (Merkwürdig dabei: Die Aéropostale ging in der im Oktober 1933 gegründeten Air France auf, die noch heute fliegt)



Mi.-N. 2925

Ich wünsche allen Leser*innen einen schönen Abend

Günther
 
filunski Am: 31.03.2022 18:52:26 Gelesen: 160557# 681 @  
@ Seku [#680]

"Merkwürdig dabei: Die Aéropostale ging in der im Oktober 1933 gegründeten Air France auf, die noch heute fliegt"

Hallo Günther,

daran ist nichts merkwürdig. ;-)

Die Aéropostale, Société d'Exploitation Aéropostale (SEA), wurde 1991 gegründet, war also 1992 zur Markenausgabe noch frisch im Geschäft, flog als eigenständige Fluggesellschaft in den Farben der abgebildeten 737, bis Ende Februar 2001, als sie in der Air France aufging.

Der Aufdruck "Europe Airpost" ist übrigens kein Luftpostaufkleber/-vermerk, sondern der Logoschriftzug der damaligen Fluggesellschaft Europe Airpost, die bis 2015 unter diesem Namen eingetragen war und dann in ASL Airlines France umgenannt wurde.

Viele Grüße,
Peter
 
Seku Am: 01.04.2022 05:10:47 Gelesen: 160528# 682 @  
@ filunski [#681]

Guten Morgen Peter,

ich hatte bei Aéropostale auf das deutsche Wikipedia gebaut. Danke, dass Du noch im französischen recherchiert hast.

Hab einen schönen Tag

Günther
 
jmh67 Am: 01.04.2022 11:11:34 Gelesen: 160515# 683 @  
@ molenaar [#679]

Verspäteten Dank!

Die Diskussion war ziemlich schnell wieder aus der Liste der aktuellen Themen verschwunden, weil es so viele andere Neuigkeiten gab, darum habe ich den Beitrag erst heute gelesen, nachdem Seku sie wieder hervorgeholt hat.
 
Briefuhu Am: 29.09.2022 11:54:30 Gelesen: 117028# 684 @  
@ volkimal [#461]

@ jmh67 [#462]

Habe dazu auch einen Brief mit dem Aufkleber Swiftair für Luftpostexpress gefunden der ging am 21.09.19811 nach Frankfurt und kam dort am 22.09.1981 an. Den Absendeort kann ich leider nicht lesen.

Auf der Rückseite zwei Ankunftsstempel von Frankfurt und ein Briefträgerstempel. Laut handschriftlichen Vermerk wurde der Brief am 23.09.81 um 8:20 Uhr zugestellt.



Schönen Gruß
Sepp
 
DL8AAM Am: 29.09.2022 14:24:27 Gelesen: 116996# 685 @  
@ Briefuhu [#684]

Den Absendeort kann ich leider nicht lesen.

Leider ist auch das Bild zu klein, aber ich lese HEATHRO, wobei das O hochgesetzt erscheint, mit einem Punkt darunter, wohl eine Art von Abkürzung für Heathrow. Links daneben meine ich etwas zu erkennen, wie "MAIL BRIDGE" (?). Tippe das ist ein "Postamt" bzw. eine "Posteinheit" auf dem Flughafen London-Heathrow.

Beste Grüße
Thomas
 
Briefuhu Am: 29.09.2022 14:29:28 Gelesen: 116994# 686 @  
@ DL8AAM [#685]

Danke Thomas für Deinen Hinweis.

Schönen Gruß
Sepp
 
Altmerker Am: 30.09.2022 08:47:29 Gelesen: 116878# 687 @  
@ zockerpeppi [#229]

Hallo,

ich steuere mal ein Streifband bei, das doch ziemlich viel "redet". Nicht alles kann ich entschlüsseln. Der Beleg lief von Griechenland nach Genf. Die Luftpoststempel sind in Standard-Rot und dann schwarz mit zweisprachigem Aufdruck. Der Zusatzstempel verweist auf Mazedonien, der griechische Teil, nicht das Nachbarland. Was die 1 daneben betrifft, habe ich noch Klärungsbedarf. Kann jemand mit mehr Wissen/Griechischkenntnisse da etwas beisteuern?

Viele Grüße
Uwe


 
EdgarR Am: 20.02.2023 12:57:03 Gelesen: 78266# 688 @  
@ zockerpeppi [#229]

So ein "altes Möhrchen" von Luftpoststempel habe ich auch beizutragen:



Laut (unleserlich verschmiertem) Abgangsstempel vom 28.04.1933 nach Wien. Die Ankunft wird durch 3 rückseitig abgeschlagene Stempel belegt:


 
antwortscheinsammler Am: 24.09.2023 13:08:37 Gelesen: 29268# 689 @  
Hallo,

kann mir jemand sagen wo genau dieser Spanisch / Französische Stempel verwendet wurde ? Spanien / Südamerika ?

Der abgebildete Internationale Antwortschein stammt ursprünglich aus der Zeit 1976 - 1989, bis 1989 waren IAS nur für den Gegenwert eines auf dem Land-Seeweg beförderten Briefes gültig (im Text auf dem IAS: par voie de surface)

Wie auf dem UPU-Kongress in Washington 1989 beschlossen, waren ab 1990 IAS dann generell auch für per Luftpost beförderte Briefe gültig, was vermutlich durch den POR AVION / PAR AVION Stempel auf dem alten IAS dokumentiert werden sollte.



LG Wolfgang
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.