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Thema: (?) (687/689) Air Mail / Luftpost - Aufkleber, Labels, Eindrucke, Vermerke
Das Thema hat 689 Beiträge:
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saintex Am: 25.12.2012 10:25:07 Gelesen: 786093# 65 @  
Zahlreiche Postverwaltungen gewährten ihren Postkunden in den 1930er Jahren im Dezember und Januar für Luftpostkarten einen reduzierten Sondertarif, um Weihnachts- und Neujahrsgrüße per Luftpost zu versenden. Von den Fluggesellschaften wurden für diesen Zweck spezielle Postkarten an das Publikum verteilt.

Hier eine solche Weihnachtspostkarte aus dem Jahr 1936, verausgabt von der brasilianischen Fluggesellschaft Syndicato Condor Ltda., die zusammen mit der Lufthansa in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg die Fluglinie von Deutschland nach Südamerika beflog. Abgestempelt in Buenos Aires am 30.12.1936 betrug das Porto nach Deutschland nur 35 centavos statt 1,10 Peso.

saintex


 
saintex Am: 25.12.2012 11:40:57 Gelesen: 786079# 66 @  
Und hier noch ein schönes Beispiel der französischen Konkurrentin Air France, abgestempelt in Sao Paulo/Brasilien am 24.12.1938 mit einem stimmungsvollen Motiv auf der Bildseite: Blick auf die Bucht von Rio de Janeiro und den Zuckerhut in der unteren Bildmitte, links der Corcovado mit der Christus-Statue und darüber im nächtlichen Himmel ein Verkehrsflugzeug des Typs Dewoitine D 338 sowie rechts daneben das Sternbild des Kreuz des Südens.

Da bekommt man Fernweh.

saintex


 
filunski Am: 25.12.2012 13:07:39 Gelesen: 786065# 67 @  
@ saintex [#65]
@ saintex [#66]

Hallo saintex,

zwei sehr schöne Belege, danke für's Zeigen!

"Da bekommt man Fernweh."

Dann will ich da gleich noch ein wenig anknüpfen und auch nochmals auf die im ersten der beiden Belege erwähnte brasilianische Fluggesellschaft Syndicato Condor Ltda. anknüpfen.

Diese von der Deutschen Lufthansa gegründete und auch betriebene Fluggesellschaft hatte sogar eigene Luftpostmarken verausgabt. Mehr zu der Fluggesellschaft findet Ihr hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Condor_Syndikat

Dazu ein Beispiel eines brasilianischen Inlandsluftpostbriefs vom 3./4. Juli 1929:



Die beiden linken Marken stammen aus der Markenserie des Syndicato Condor aus dem Jahre 1927 (Mi.Nr. C4).

Der Brief wurde am 3.7.1929 in Santos, einer bedeutenden Hafenstadt an der Küste des brasilianischen Bundesstaates São Paulo, aufgegeben, gerichtet an die "Banco Alemão Transatlântico" (das war die Deutsche Bank) in Curityba (wird heute mit i und nicht y geschrieben), eine Großstadt im Süden Brasiliens und Hauptstadt des Bundesstaates Paraná.

Interessant nun die Rückseite:



Dort zum Einen der Luftpostaufkleber Correio Aereo "CONDOR" und ein Werbestempel in portugiesischer Sprache der übersetzt lautet "Lass mich nicht warten – beantworte mit Condor Luftpost".

Des weiteren ein Ankunftsstempel der Condor in Paranguá am 4. Juli 1929, sowie Postankunftstempel in Curityba ebenfalls am 4.Juli. Interessant ist, dass die Beförderung höchstwahrscheinlich mit einem Wasserflugzeug erfolgte – Santos und Paranaguá sind Hafenstädte.

Der Stempel M.P. auf der Vorderseite ist mir unbekannt. Vielleicht hat hier jemand eine Erklärung dazu?

Beste Grüße,
Peter
 
Holzinger Am: 26.12.2012 14:05:03 Gelesen: 786011# 68 @  
@ filunski [#67]

Ein Versuch:

dass die Beförderung höchstwahrscheinlich mit einem Wasserflugzeug erfolgte – Santos und Paranaguá sind Hafenstädte ---> M=Maritim, P=Post (oder so ähnlich?).
 
filunski Am: 26.12.2012 14:12:04 Gelesen: 786006# 69 @  
@ Holzinger [#68]

Hallo Wolfgang,

nette Idee, warum nicht! Soll mal erst Einer eine bessere Lösung anbieten. ;-)

So, und jetzt zur Abwechslung mal einen ganz anderen Luftpostbeleg.
Luftpostbrief aus Dammam, Saudi Arabien nach London, mit einem Luftposteindruck diesmal auch in Arabisch.

Zum Datum kann ich hier leider gar nichts sagen, da ich die entsprechenden arabischen Schriftzeichen in dem Freistempel nicht deuten kann. :-(



Gruß,
Peter
 
saintex Am: 26.12.2012 15:05:08 Gelesen: 785996# 70 @  
@ filunski [#67]
@ Holzinger [#68]

Ich will ja kein Spielverderber sein, aber tatsächlich steht die Abkürzung M.P. für die portugiesischen Worte Mão Própria, was auf deutsch "Eigenhändig" bedeutet.

1928 erhielt die Fluggesellschaft Syndicato Condor Ltda. von der brasilianischen Postverwaltung die Genehmigung, die bei den Condor- Agenturen in den großen brasilianischen Städten vom Absender direkt eingelieferten Luftpostbriefe nach der Luftpostbeförderung am Bestimmungsort dem Empfänger auch selber ("eigenhändig") zuzustellen. Bei dieser "eigenhändigen" Luftpostbeförderung war die staatliche brasilianische Post bei der Erbringung der Beförderungsleistung also nicht beteiligt. Demnach eine frühe Form des "Outsourcing" von postalischen Dienstleistungen.

Allerdings waren die Postsendungen vor Abflug dem lokalen Postamt vorzuführen, das die Postladung abrechnungstechnisch überprüfte und den M.P.-Stempel auf den Luftpostbriefen zum Zeichen dafür anbrachte, dass die staatliche brasilianische Post an der Beförderung der Luftpostsendung nicht beteiligt war. Darüber hinaus erfolgte die Anbringung des M.P.-Stempels wohl auch aus haftungsrechtlichen Gründen für den Fall der Beschädigung oder der Verspätung der Postsendung.

Holzinger lag mit seiner Interpretation allerdings im Ansatz richtig. Die M.P.-Stempel waren keine neue Erfindung für die Fluggesellschaft Condor sondern wurden bereits im 19. Jahrhundert auf maritimer Post angebracht, die vom Absender an eine entsprechend konzessionierte Schifffahrtsgesellschaft zur Beförderung und "eigenhändigen" Zustellung an den Empfänger übergeben wurde.

Auch heute noch bietet die brasilianische Post die Versendungsform "Mão Própria" an. Trotz des identischen Wortlauts handelt es sich heute jedoch, wie bei uns in Deutschland, um die Versendungsform der Zustellung der Briefsendung durch die brasilianische Post an den Empfänger persönlich.

Hier noch ein Link mit weiteren Details zu den M.P.-Stempeln auf brasilianischer Flugpost aus den 1920er Jahren. Zwar in portugiesischer Sprache aber mit einem brauchbaren Übersetzungstool.

http://www.comelliphilatelist.com/artigos3.asp?id=221

saintex
 
Marcel Am: 26.12.2012 15:52:31 Gelesen: 785985# 71 @  
@ filunski [#69]

Hallo Peter,

du hast in deinem Freistempel die Zahl 1425 stehen. Angenommen es geht um das Hidschra-Jahr der islamischen Zeitrechnung, dann wäre nach unserer dies das Jahr 2004. Darüber stehen noch einmal 05 und ne 6 in der uns bekannten Ziffer - ich kann es nicht richtig lesen, aber vielleicht Deine Tages- und Monatsangabe.

schöne Grüße
Marcel
 
filunski Am: 26.12.2012 16:23:07 Gelesen: 785979# 72 @  
@ saintex [#70]

Hallo saintex,

vielen Dank für diese, wie immer, sehr profunde und detaillierte Information zu dem M.P. Stempel. Der Link ist gut und auch die, zwar typische Maschinenübersetzung ins Englische durchaus verständlich.

Herzlichen dank!

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 26.12.2012 16:33:24 Gelesen: 785977# 73 @  
@ Marcel [#71]

Hallo Marcel,

danke, dass Du diesen Punkt aufgegriffen hast. Zeitlich könnte die Verbindung dieser Zahl 1425 zum islamischen Hidschra Jahr durchaus passen. Daraufhin habe ich mal noch ein paar weitere dieser Belege heraus gekramt.



Diese beiden sind meiner Meinung nach aus der gleichen Zeit, einmal aus Medina und einmal aus Riyadh. Beide haben auch wieder an der selben Stelle Zahlen stehen, einmal 1204 und dann 1332. Ein Umstand welcher m.E. gegen die Zuordnung dieser Zahl zu einer Jahreszahl islamischer Zeitrechnung spricht? Vor diesen Zahlen, auch bei diesen Belegen jetzt deutlicher zu erkennen, die Buchstaben P.B., eventuell "Post Box" (Postfach)?

Vielleicht kann hier ja noch ein Freistempel-Spezialist weiter helfen?

Beste Grüße,
Peter
 
Wachauer Am: 26.12.2012 19:15:31 Gelesen: 785960# 74 @  
@ filunski [#73]

Sicher wird sich hier noch ein Freistempel-Spezialist melden, ich tippe aber auf P.B.= "Pitney Bowes".

Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
Cantus Am: 26.12.2012 19:19:34 Gelesen: 785957# 75 @  
@ filunski [#73]

Hallo,

hier wäre die Nachfrage sicher am besten angebracht:

http://www.razyboard.com/system/user_witt.html

Viele Grüße
Ingo
 
Marcel Am: 26.12.2012 20:39:50 Gelesen: 785942# 76 @  
@ filunski [#73]

Da hast Du wohl recht, also kommt dies nicht in Frage auf Grund Deiner anderen Zweien, war zumindest eine Idee. Mich würde es jetzt aber auch interessieren, wie die Datumsangabe hier vollzogen wurden ist. Die Anordnung der Zahlen im Kreisstempel ergeben für mich keinen Sinn - wenn Du mehr erfahren hast, lasse es uns bitte wissen.

schöne Grüße
Marcel
 
filunski Am: 27.12.2012 11:45:55 Gelesen: 785893# 77 @  
@ Wachauer [#74]
@ Cantus [#75]
@ Marcel [#76]

Hallo zusammen,

ich danke Euch für Eure Tipps und Hinweise und werde es wohl auch mal unter dem Link von Ingo versuchen. Sollte ich mehr dazu erfahren, werde ich es natürlich hier auch wieder veröffentlichen.

So, nun haben wir uns aber, um es mit einem zum Thema passenden Wort auszudrücken, ein wenig "verfranzt". Macht ja auch nichts, ein kleiner thematischer Ausflug erweitert den Horizont.

Nun aber wieder zurück zum Thema, nicht gleich zu weit, mit dem folgenden Beleg bleiben wir erst mal im "Arabischen Sprachraum". Ein recht augenfälliger Luftpostbrief (der entsprechende - deutsche - Aufkleber auf der Vorderseite durch die Fülle an verklebten Marken kaum mehr zu erkennen.

Brief von Ghouria einem Stadtteil/Vorort Kairos nach Nürnberg im Januar 1960.



Anscheinend genügte die Vorderseite nicht zum Anbringen der Frankatur (ich habe keine Ahnung ob der Brief portogerecht frankiert ist), so dass auch rückseitig munter weiter verklebt wurde. Mir scheint aber trotz der bunten Aufmachung, dass es sich um einen tatsächlichen Bedarfsbrief handelt.



Rückseitig neben den Tagesstempeln von "EL GHURIA CAIRO" auch noch der Luftpoststempel vom Flughafen Kairo zu erkennen, sowie ein weiterer nicht mehr lesbarer Stempel.

Beste Grüße,
Peter
 
saintex Am: 27.12.2012 13:17:59 Gelesen: 785879# 78 @  
@ filunski [#69]
@ filunski [#73]

Hallo Peter,

auch wenn Du das Thema eben "abgewürgt" hast, möchte ich trotzdem auch meinen "Senf" noch dazugeben. :-)

In der Mitte des runden Stempelteils wird das Stempeldatum in den heute gebräuchlichen arabischen Zahlen wiedergegeben, wobei ich das Stempeldatum von links nach rechts in der Reihenfolge Jahr/Monat/Tag (JJJ/MM/TT) lese. Mit Hilfe entsprechender Tabellen aus dem Internet komme ich so zu folgenden Stempeldaten:

DAMMAM 414.10.15
MEDINA 414.10.28
RIYADH 414.10.22

Man kann wohl unterstellen, dass sich die Jahresangabe auf den islamischen Kalender bezieht und hiermit das Jahr 1414 gemeint ist. Mit Hilfe eines Datumumrechners aus dem Internet ergeben sich folgende gregorianische Daten:

DAMMAM 28.03.1994
MEDINA 10.04.1994
RIYADH 04.04.1994

Nun noch die "Gegenprobe": Passen Stempeldaten aus dem Jahr 1994 zu Empfänger und Absender der Luftpostbriefe aus Saudi-Arabien nach London ?

Ich meine als Empfänger der Luftpostbriefe das saudische Medienunternehmen Middle East Broadcasting Center (MBC) ausgemacht zu haben, das im Jahr 1991 mit Sitz in London gegründet wurde und ab 1991 in London den ersten panarabischen Satelitensender startete. MBC verlegte seinen Sitz nach eigenen Angaben auf seiner Homepage 2002 nach Dubai. Damit passen die Stempeldaten in das Zeitfenster 1991-2002 während dessen MBC seinen Hauptsitz in London hatte. Als Absender vermute ich Zuschauer, die sich mit einem Anliegen schriftlich an den Sender in London gewandt haben.

Damit ist die Zahl im viereckigen Stempelteil (z.B. P.B. 1204) vermutlich kein Hinweis auf eine Postfachadresse, sondern, wie bereits Wachauer geschrieben hat, wohl eher ein der Freistempelmaschine zugeordneter Code.

saintex
 
filunski Am: 27.12.2012 13:50:30 Gelesen: 785861# 79 @  
@ saintex [#78]

"auch wenn Du das Thema eben "abgewürgt" hast.."

Hallo saintex,

so wollte ich das nicht verstanden wissen, sorry, und Dein "Senf" wird hier jederzeit dankend angenommen! :-)

Auch alle weiteren Kommentare und Erkenntnisse dazu sind natürlich immer willkommen, und schon gleich, wenn sie wieder mal so eine "Punktlandung" darstellen wie Deine letzten Rechercheergebnisse dazu. Diese Datumsangaben kann ich durchaus nachvollziehen und der Zeitraum müsste passen. Wegen des Maschinentyps der Freistempelmaschine und dem Verweis auf Pitney Bowes habe ich bereits in dem von Cantus genannten Link eine Anfrage gestartet.

"Als Absender vermute ich Zuschauer, die sich mit einem Anliegen schriftlich an den Sender in London gewandt haben."

In einem der Briefe, dem aus Medina, fand ich noch den Inhalt. Den möchte ich Euch nicht vorenthalten. Seht und urteilt selbst worum es hier wohl geht? :-)
Ich weiß noch nicht mal ob ich den Brief richtig 'rum zeige (soviel mir bekannt ist schreibt man ja im Arabischen von Rechts nach Links)!?



Beste Grüße,
Peter
 
Marcel Am: 27.12.2012 16:02:54 Gelesen: 785833# 80 @  
@ saintex [#78]
@ filunski [#79]

Super saintex,

habe Deine Erklärung zur Datumsangabe gelesen und denke das Du richtig liegst. Habe mir mal die Mühe gemacht und nach Vergleichsmaterial im Netz (delcampe) gesucht.

Für Peter und auch andere zeige ich meine Recherchen. Für mich ist die Frage der Datumsanzeige dadurch geklärt - Danke!

Bild 1 02.07.(13)99 = 29.05.1979



Bild 2 20.08.(1)401 = 23.06.1981



Bild 3 12.10.(1)406 = 20.06.1986



Bild 4 23.04.(14)16 = 19.09.1995 + weiteren Stempel vom 22.09.995



Bild 5 27.11.(14)17 = 05.04.1997



schöne Grüße
Marcel
 
saintex Am: 27.12.2012 16:27:27 Gelesen: 785823# 81 @  
@ filunski [#79]

Hallo Peter,

also richtig herum hast Du den Brief auf alle Fälle gezeigt. Er enthält eine Auflistung in zwei Kolonnen, die von oben nach unten von 1 bis 15 (rechte Spalte) und 16 bis 30 (linke Spalte) durchnummeriert sind.

Wahrscheinlich eine Wunschliste des Absenders an den Redakteur von MBC, welche 30 Musiktitel er gerne in der nächsten Ausgabe des arabischen Musikantenstadl hören würde. :-)

saintex
 
saintex Am: 28.12.2012 00:55:36 Gelesen: 785781# 82 @  
Luftfeldpost

Die Luftpost spielte gerade während kriegerischer Auseinandersetzungen eine große Rolle, um den Kontakt zwischen der kämpfenden Truppe und der Heimat und so moralisch die Kampfbereitschaft des Soldaten aufrecht zu erhalten. Hier der Luftpostbrief eines deutschen Fremdenlegionärs aus Indochina (Vietnam), abgestempelt mit dem französischen Feldpoststempel "POSTE AUX ARMEES *" vom 21.12.1951, adressiert an das Hofgut Wiggenweiler in Bermatingen am Bodensee.



Wer sich für die Geschichte der deutschen Fremdenlegionäre in Indochina interessiert, der sei auf die Internetseite von Lars Metzger verwiesen.http://www.more-majorum.de/index.php

saintex
 
filunski Am: 28.12.2012 12:11:58 Gelesen: 785753# 83 @  
@ saintex [#82]

Hallo saintex,

ein schöner Beleg und ein interessantes Gebiet (Feldpost der Fremdenlegion), wovon ich hier zum ersten Mal höre. Danke für den Hinweis und auch den Link.

Zu dem Gebiet Luftfeldpost kann ich noch einen moderneren Beleg beisteuern (angesichts der ganzen Kriegs- und Krisengebiete mit internationaler Beteiligung gibt es da ja reichlich Arbeit für die verschiedenen Feldposten aller möglichen Nationen).

Hier ein Luft(feld)postbrief aus Bosnien und Herzegowina von einem Teilnehmer des dortigen IFOR (Implementation Force) Kontingents der Norwegischen Streitkräfte nach Deutschland.

Zu IFOR hier mehr:

http://de.wikipedia.org/wiki/Implementation_Force

Abgestempelt mit norwegischem Feldpoststempel am 28.09.1996.



Gruß,
Peter
 
saintex Am: 28.12.2012 15:32:24 Gelesen: 785729# 84 @  
Hallo Peter,

wenn Dir mein erster Legionsbrief gefallen hat, dann schau Dir den mal an, der aus dem Jahr 1925 datiert. Der passt perfekt zum Thema, weil vorne ein Aufkleber drauf ist. :)

Absender war ein deutscher Fremdenlegionär, der 1925 im 4. Fremdenregiment in Marokko Dienst tat und in der Gegend von Beni Mellal am Rande des Mittleren Atlas stationiert war.

Befördert wurde der Luftpostbrief in die Heimat auf der Strecke Casablanca - Toulouse von der französischen Fluggesellschaft Lignes Aériennes Latécoère. Allerdings muss bei dem Transport etwas schief gegangen sein wie die Brandspuren und der postalische Hinweiszettel in französischer Sprache auf unfallbedingte Verzögerungen belegen.

Und gleich noch das passende Postflugzeug dazu, das 1925 auf der Strecke Casablanca-Toulouse im Einsatz war, ein Doppeldecker des Typs Bréguet 14. Hier dargestellt auf einer französischen Luftpostmarke aus dem Jahr 1997.

saintex


 
Pepe Am: 28.12.2012 21:18:25 Gelesen: 785690# 85 @  
Beleg Saudi Arabien

Hier nochmals Gelegenheit der Stempelvergleiche. Dieser Brief ist zum Tausch. Wie kann er bewertet werden?

Nette Grüße Pepe


 
filunski Am: 29.12.2012 09:26:29 Gelesen: 785652# 86 @  
@ saintex [#84]

Hallo saintex,

ein spitzenklasse Beleg!

Diese Meinung mag nicht jeder teilen, Du hast ja selbst schon mal auf die Kontroverse bei derartiger "Katastrophenmail" hingewiesen, aber ich halte dieses Stück durchaus für einen "umwerfenden" auch postgeschichtlich interessanten Luftpostbeleg. Danke für's zeigen.

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 29.12.2012 09:37:01 Gelesen: 785649# 87 @  
@ Pepe [#85]

Hallo Peter,

durchaus ein netter Beleg, zumindest für Luftpostsammler. Da geht dann schon das Problem mit einer Bewertung an. Für einen Luftpostsammler mag er durchaus von Interesse sein und er gibt Dir dafür einen anderen Beleg, welchen Du gebrauchen kannst. Irgendwo zum Verkauf anbieten würde ich Dir nicht raten, oft findet man derartige Belege in Grabbelkisten für einen Euro.

Also am Besten warten, bis sich mal die Gelegenheit bietet, ihn an einen Gleichgesinnten zu vertauschen. Eventuell bietest Du ihn mal hier im Tauschforum an?

So, und um nicht ganz ohne Bilder weiter zu machen, hier auch wieder in Anknüpfung an die Luftfeldpost und auch die Australienfans, einen modernen Luftfeldpostbrief aus Australien nach Deutschland aus dem Jahre 2000.



Abgeschickt von einem australischen Armeeangehörigen der internationalen Friedenstruppe in Ost-Timor, über Darwin, Australien nach Deutschland.
Noch mehr Informationen dazu, vor allem zum Stempel, hier:

http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/30358

Beste Grüße,
Peter
 
saintex Am: 29.12.2012 12:01:18 Gelesen: 785632# 88 @  
@ Pepe [#85]

Hallo Pepe,

aus rein philatelistischer Sicht hat Peter hinsichtlich der Bewertung Deines Luftpostbriefes aus dem Jahr 1977 wohl Recht. Frankiert ist Dein Luftpostbrief mit zwei Marken aus der Dauerserie Al Khafji Ölbohrinsel, die beide lose gestempelt unter einem Euro werten (Scott 732 u. 750; Stanley Gibbons 1168 und 1180). Von daher liegt Peter mit seiner Bewertung des Luftpostbriefes im einstelligen Euro-Bereich auf den ersten Blick sicher richtig.

Möglicherweise verbirgt sich jedoch hinter Deinem Luftpostbrief noch eine ganz andere, spannende Story, die den Wert beeinflussen kann.

So fällt zunächst die Namensgleichheit zwischen Absender und Empfänger auf und man denkt unwillkürlich an den Sohn, der in Saudi-Arabien auf einem Ölfeld auf Montage arbeitet und seinen Eltern per Luftpost nach Hause schreibt (Email und Internet waren 1977 ja noch nicht erfunden). Wenn da nicht die Empfängeranschrift in der DDR wäre. 1977 auf dem Höhepunkt des kalten Krieges - wie soll das gehen ?

Noch mehr elektrisiert jedoch die weitere Absenderangabe: c/o BOSWAU & KNAUER. Diese Firma galt in der BRD in den 1970er und 1980er Jahren als der Spezialist für Bunkeranlagen und diese Firma soll während dieser Zeit angeblich auch zahlreiche Bunkerbauten im Irak errichtet haben. Arbeitete der Absender möglicherweise überhaupt nicht in Saudi-Arabien sondern im Irak und handelte es sich bei der angegebenen Postfachadresse in Saudi-Arabien vielmehr nur um eine Deckadresse ?

Du siehst, eine andere Sicht der Dinge und weitere Recherchen können so manchen Luftpostbrief in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen, als es zunächst den Anschein hat. Und das ist bei der Aerophilatelie gerade das Spannende.

saintex
 
filunski Am: 29.12.2012 19:44:00 Gelesen: 785602# 89 @  
@ saintex [#88]

Hallo saintex,

da kann ich nur sagen "WOW". Super Recherche, ich ziehe in Ehrfurcht meinen Hut, meine ich auch so!

Wie Du hiermit ganz deutlich beweist kann dieses Sammelgebiet (und andere natürlich auch!) so manche Überraschung bergen, wenn man sich nur ein wenig von dem philatelistischen Äusseren entfernt. Danke für Deinen Hinweis.

Wäre in diesem Zusammenhang auch interessant, ob Pepe eventuell noch mehr (DDR) Informationen dazu hat?

Beste Grüße,
Peter
 

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