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Thema: Barfreimachungsstempel
zockerpeppi Am: 01.01.2013 15:37:22 Gelesen: 6642# 1 @  
2 Beispiele dieses Stempels.



So ganz habe ich den Nutzen dieses Stempels noch immer nicht verstanden. Warum wurden für das Standard Porto von 0.75ct (Deutschland-Luxemburg) nicht einfach zusätzliche Marken aufgeklebt? Warum so umständlich mit einem Stempel ?

Einen Beleg mit "DM" kann ich nicht zeigen.

schöne Grüße
Lulu
 
Nachtreter Am: 01.01.2013 16:20:46 Gelesen: 6629# 2 @  
@ zockerpeppi [#1]

Der Grund ist ziemlich einfach: Die Abrechnung!

Der Barfreimachungsstempel wird nur bei Vorlage eines Internationalen Antwortscheins (IAS) verwandt (Freimachungswert von -momentan- 75 ct.). Würde man Briefmarken verwenden, fehlt das Geld in der Kasse! Und nachdem die Deutsche Post AG keine eigenen Filialen mehr hat, sondern nur noch Agenturen (auch die Postbank-Filialen sind genaugenommen Agenturen, weil nicht mehr selbstbetrieben!), muß eben ein IAS abgerechnet werden und nicht ein "Briefmarken-verkauf". Das ganze wirkt sich dann in der Folge auch auf die Vergütung des Agentur-Nehmers aus!

Umständlich, aber Deutsche Post AG eben.

Für 2013 alles Gute + Gesunde

Nachtreter
 
zockerpeppi Am: 01.01.2013 22:04:33 Gelesen: 6582# 3 @  
@ Nachtreter [#2]

Dann werde ich mal unseren Schriftführer fragen, ob er immer einen IAS verwendet, wenn der das Mitteilungsblatt der ARGE verschickt.

Lulu
 
drmoeller_neuss Am: 02.01.2013 12:19:33 Gelesen: 6551# 4 @  
Früher konnte man Internationale Antwortscheine einfach gegen Briefmarken am Schalter umtauschen. Heute kann man einen Internationalen Antwortschein nur bei gleichzeitiger Aufgabe einer Auslandssendung am Schalter einlösen. In der DDR war das immer so. Dabei wird nur 75 cent verrechnet. Eventuelles Mehrporto für höheres Gewicht oder Zusatzdienstleistungen muss auffrankiert werden. Insbesondere dürfen nicht mehrere Antwortscheine für die gleiche Sendung verwendet werden.

Die Antwortscheine können aber beliebig verwendet werden, d.h. ein Internationaler Antwortschein aus Spanien kann auch für einen Brief nach Luxemburg verwendet werden.

Theoretisch besteht noch die Möglichkeit, kleine Geldbeträge in Internationalen Antwortscheinen zu "bezahlen". Für Deutsche ist das aber kein gutes Geschäft, da Internationale Antwortscheine nur bei der Deutschen Post AG im Internet bestellt werden können. Der Preis beträgt 2,00 EUR plus Versandkosten. Da in den allermeisten Ländern das Auslandsporto deutlich niedriger ist, ist das ein ordentliches Verlustgeschäft. Für den Empfänger ist es auch umständlich, da er jeden Auslandsbrief einzeln zur Verrechnung am Schalter aufliefern muss.
Wird im Ausland Rückporto verlangt, so dürfte es für beide Seiten günstiger sein, gültige Briefmarken des entsprechenden Landes beizufügen. Fast jeder Sammler hat irgendwo Frankaturware, die den strengen postfrischen Ansprüchen nicht mehr genügt.

De-facto hat die Deutsche Post AG den Internationalen Antwortschein aus dem Verkehr gezogen. Der Antwortschein wird weder beworben noch an den Filialen verkauft. Die umständliche Prozedur ist beabsichtigt, ansonsten könnte man in Weichwährungsländern günstig Antwortscheine kaufen, um die hier gegen Briefmarken in harter Währung einzulösen. Philatelisten kommen aber an nette Gebühr-bezahlt-Vermerke, die man sonst nicht bekommt.

Wen das alles nicht abschreckt: Link zum Bestellen: https://www.efiliale.de/efiliale/katalog/produkt.jsp?Item=prod6360013&parentCat=cat3250003&deeplink=true

Wie die Filialen diese Coupons abrechnen, ist mir ein Rätsel. Im Briefzentrum kann nicht mehr kontrolliert werden, ob für einen "Gebühr bezahlt"-Vermerk wirklich ein Internationaler Antwortschein in der Filiale verrechnet wurde.
 
Postgeschichte Am: 03.01.2013 00:38:08 Gelesen: 6516# 5 @  
@ drmoeller_neuss [#4]

Wie die Filialen diese Coupons abrechnen, ist mir ein Rätsel.

Die Internationalen Antwortscheine werden von den Filialen an eine zentrale Stelle in Berlin gesandt.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
drmoeller_neuss Am: 03.01.2013 08:50:46 Gelesen: 6500# 6 @  
@ Postgeschichte [#5]

Trotzdem bleibt die Versuchung für eine Post-Partnerfiliale, für einen Auslandsbrief vom Kunden 75 cent zu kassieren, die Briefmarke beiseite zu legen und stattdessen einen Gebühr-bezahlt-Stempel auf die Sendung zu machen.

Auf einer Sendung mit Zusatzleistung fällt das auch im Briefzentrum nicht auf, da ja noch weitere Briefmarken auf der Sendung kleben. Die Post bräuchte hier für eingelöste Antwortscheine eine spezielle Marke mit Matrix-Code, in der die Nummer der Filiale kodiert ist.

Aber ich vermute, dass internationale Antwortscheine inzwischen so exotisch sind, dass sich jeglicher Aufwand nicht rechnet.
 
Nachtreter Am: 03.01.2013 14:48:46 Gelesen: 6478# 7 @  
@ drmoeller_neuss [#6]

Oder spätestens die "hoch-"maschinelle Sortierung im Intern. Postzentrum am Frankfurter Flughafen ein Ende findet. Wenn man bedenkt, wie viele Länderkürzel heute genommen werden, wie viele PLZ-Arten es gibt, wo diese stehen können. Vielleicht wirft dann doch noch jemand einen genaueren Blick gerade auf diese Sendungen?

Im übrigen: Bei Standard-Briefen müßten diese ja (auf Grund der fehlenden Briefmarke) bereits beim örtlichen Briefzentrum genauer unter die Lupe genommen werden. Deshalb wird auch noch ein gewöhnlicher Tagesstempelabdruck neben dem Barfreimachungsstempel "verlangt". Und dafür ist das IAS ja eigentlich da.

Viele Grüße

Nachtreter
 
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