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Thema: Auktionen: Falsche Beschreibungen in Auktionskatalogen
Das Thema hat 216 Beiträge:
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Martin de Matin Am: 27.12.2022 18:43:28 Gelesen: 25633# 142 @  
Die 119. Veuskens Auktion findet am 12. - 13. Januar 2023 statt.

Man muss auch mal Veuskens loben, denn wenn man im Onlinekatalog nach Los 850 sucht wird man es nicht mehr finden. Das Los enthielt von Bosnien Herzegowina die MiNr.10 -23 in geschnittener Ausführung. Wenn man weiss, das es die MiNr. 16, 18 und 19 nicht geschnitten in echter Ausführung gibt, dann weiss man was in dem Los enthalten war.

Aber es gibt schon seit mehren Auktion ein Los der Finnland MiNr.10.

Beschreibung: Los 594 Finnland Michel 10 C
1 Mark Wappen 1867, gelbbraun auf weiß, mit blauem Tagesstpl. entwertet. Mit allen Zungen sehr schön repräsentierend, eine Zunge oben rechts dünn, sonst gute Kabinetterhaltung. M€ 1.500,--
Ausruf: 200 EUR



http://www.philasearch.com/de/i_9120_154841/2530_Finnland/43-A119-594.html?treeparent=COSUBGRP-20140&set_sprache=de&set_auktionnr=8843&set_anbieter=43&postype=PH&indexTableId=0&breadcrumbId=1672161524.7373&row_nr=2

Ich weiss nicht was man bei Veuskens unter allen Zungen versteht, bei der Marke sind zwei verkürzte Zungen (siehe Pfeile)



Von einer dünnen Zunge oben rechts ist nichts zu sehen, aber wenn man die linke obere Zunge betrachtet dann stellt man fest, das diese bis ins Markenbild ausgerissen ist. Man versuchte die Rahmenlinie nachzuahmen und hat das Zungenimmitat falsch eingesetzt. Die Form und Neigung sind etwas falsch, so das eine breite Aussparung zu der Zunge darunter vorhanden ist (siehe Pfeile).

Nun zum Michelpreis:

Michel gibt bei dieser Ausgabe im Vortext (schon seit Jahrzehnten) an:
-1/2 bis eine Zunge fehlend ca 60% Abschlag
-2 bis 3 Zungen fehlend 90% Abschlag

Also ein insgesamt "günstiger" Ausruf.

Gruss
Martin


 
drmoeller_neuss Am: 28.12.2022 03:23:08 Gelesen: 25497# 143 @  
@ Martin de Matin [#142]

Ich bin wirklich nicht als Freund des Auktionshauses Veuskens bekannt.

Aber bei diesem Los habe ich nichts auszusetzen. Der Sachbearbeiter scheint eine "Rechts-/Links-Schwäche" zu haben (ist gar nicht so selten !).

Ansonsten bekommt man eine optisch ansprechende und albumfähige Marke. Die Erhaltung ist durchschnittlich, aber das wird auch im Ausrufpreis berücksichtigt. Die Qualität kann jeder Sammler anhand des ordentlichen Scans selbst beurteilen, ansonsten sind die Geschmäcker eben verschieden. Man muss die Marke nicht kaufen.
 
Martin de Matin Am: 28.12.2022 08:45:52 Gelesen: 25455# 144 @  
@ Martin de Matin [#142]
@ drmoeller_neuss [#143]

"Aber bei diesem Los habe ich nichts auszusetzen."

Ich bemängel nicht das eventuelle Vertauschen von links und rechts, dies wäre erst bei der Betrachtung von der Rückseite möglich, sondern das auf der linken Seite die oberste Zunge fehlt, und das der Schaden bis deutlich ins Markenbild reicht. Diese ausgerissene Lücke der Marke wurde auch nicht gut mit einem Stück Fremdpapiers ergänzt, es ist also eine Reparatur; somit ist dies auch keine dünne Zunge.

Das mit den hohen Katalogpreisen für einwandfreie Marken, wird gerne bei vielen Auktionhäusern (auch bei der PPA) für mangelhafte Marken genommen, um den Käufern ein tolles Schnäpchen vorzutäuschen. Es ist nur ein Hinweis an Käufer von diesen Zungenmarken, das der Michel es bei dieser Ausgabe anführt.

Gruss
Martin
 
bovi11 Am: 28.12.2022 09:52:30 Gelesen: 25424# 145 @  
@ Martin de Matin [#144]
@ drmoeller_neuss [#143]

Martin, ich teile Deine Ansicht.

Es handelt sich um eine beschädigte Marke und, anders als bei einer dünnen Stelle fällt die Beschädigung jedem Betrachter sofort auf.

Der recht große und auffällige Abriss von Papier im Markenbild hat nichts mit einer dünnen Zunge zu tun. Abgesehen davon sind zwei Zungen offensichtlich kurz - genau das beschreibt Martin völlig zutreffend.
 
Martin de Matin Am: 14.01.2023 18:22:26 Gelesen: 24543# 146 @  
@ Martin de Matin [#142]

Noch ein Nachtrag zur letzten Veuskens Auktion.

Für das unten zu sehende Los mit Attesten wäre es gut, wenn man bei Veuskens ein Wörterbuch Englisch - Deutsch gehabt hätte, damit man das Wort "not" hätte übersetzen können.

Mit Los 823 wurde eine geschnittene russische Marke, die normalerweise gezähnt ist, angeboten. Sie ist im Nachverkauf noch erhältlich.

Beschreibung: Los 823 Russland Michel29U

1 Kop. Freimarke 'Staatswappen-Posthörner ohne Blitze' 1884, gelborange, ungezähnt statt gezähnt, auf waager. gestreiftem Papier mit Wz. Die seltene Marken ist tadellos postfrisch mit vollständigem Originalgummi. Es handelt sich um eine wirklich große Seltenheit der altrussischen Phialtelie. Mit Fotoattest der Briefmarkenprüfstelle Basel und weiterer Expertise von Pascal Schiller aus Paris 'Jew. echt und einwandfrei'. Es handelt sich nicht um einen Probedruck, da diese in orange sind und andere Druckmerkmale aufweisen. M€ 10.000,-- für ungebraucht, postfrisch sicher seltener.


Auktion Nachverkauf
Ausruf: 2.500 EUR
Ende des Nachverkaufs: Sonntag 12.02.2023,



https://www.philasearch.com/de/i_9120_155070/5435_Russland/43-A119-823.html?treeparent=COSUBGRP-20480&set_sprache=de&set_anbieter=43&set_auktionnr=8843&postype=PH&breadcrumbId=1673715284.0637&row_nr=0

Dem Los sind zwei Atteste beigefügt; einmal Briefmarkenprüfstelle Basel (BPSB!) und von Pascal Scheller.



Wie bei BPSB üblich lautet die Beschreibung für die Marke: postfrisch mit vollständigen Originalgummi.

Pascal Scheller schreibt in seinem Attest auf englisch: The gum is not original.

Wenn man nur wüsste was das Wort "not" bedeutet?

Wenn bei Attesten der BPSB postfrisch angegeben ist, dann weiss wohl jedes Auktionshaus in Deutschland was dies bedeutet.

Gruss
Martin

[Das Los wurde um 23:18 Uhr an die Firma Gärtner gemeldet]
 
LK Am: 14.01.2023 18:37:42 Gelesen: 24527# 147 @  
@ Martin de Matin [#146]

Hinzu kommt, dass Herr Scheller die Marke als Mi 29 PU (Probedruck) bezeichnet.

Beste Grüße
 
Frankenjogger Am: 14.01.2023 20:53:13 Gelesen: 24463# 148 @  
@ LK [#147]

Du solltest schreiben:

Wenn (überhaupt) ein Attest der BPSB vorliegt, dann sollte jedes Auktionshaus in Deutschland wissen, was das bedeutet.

Viele Grüße,
Klemens

[Redaktionell ergänzt: BPSB = Prüfstelle Basel, sortiert nach Datum, neueste auf letzter Seite: https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/suchen/ablage/294 ]
 
LK Am: 14.01.2023 21:51:32 Gelesen: 24430# 149 @  
@ Frankenjogger [#148]

Dieser Sachverhalt ist schon seit langer Zeit bekannt, und muss nicht weiter erläutert werden.

Deshalb wundert es mich, das auch Mitglieder des BDB und des APHV dieses dubiose Material ihren Kunden ohne weitere Qualitätskontrolle zumuten.

Beste Grüße
 
Martin de Matin Am: 03.04.2023 21:52:39 Gelesen: 22056# 150 @  
Bei der 217. Auktion Rauhut & Kruschel wird eine Marke von Hawaii angeboten.
Beschreibung: Los 6238 Hawaii Michel 10aV

Hawaii, 1863, 2 C. schwarz auf gräulichweiß, vollrandiges ungebrauchtes Prachtstück mit Plattenfehler "gebrochenes D von ISLAND" (Feld 9), Mi. "-.-" bzw. 1400,- für Normalmarke
Ausruf: 300 EUR
Ende der Gebotsabgabe: Freitag 21.04.2023



https://www.philasearch.com/de/i_9209_459565/2965_Hawaii/9209-A217-6238.html?set_sprache=de&set_gesetz_bestaetigt_jn=J&gesetz_bestaetigt_neu=J&treeparent=COGRP-3&postype=PH&row_nr=28&breadcrumbId=1680548149.6988

Von den Ziffernmarken gibt es gute Fälschungen und schlechte. Für die schlechten (primitive) Fälschungen gibt es deutliche Erkennungsmerkmale die ich unten im Bild zeige.

- hinter den Worten "POSTAGE, Und "LETA" und "CENTS" in den Seitenkästen befindet sich jeweils ein Punkt. (rote Pfeile)

- die Worte "HAWAIIN POSTAGE" sind immer länger als der Abstand zwischen den Linien die unter bzw.über der zentralen Wertangabe "2".
Diese Inschrift kann zwar mit ihrer Position und Länge an der Seite variieren ist aber immer länger. (blaue Pfeile)

- das schnellste Erkennungsmerkmal ist die äussere Einfassung. Bei den Originalen besteht die Einfassung aus vier separaten Linien deren Enden im 45 Grad Winkel abgeschrägt ist. Da die Linien nicht miteinander verbunden sind, zeigen immer mindestens zwei, wenn nicht gar alle Ecken, eine Unterbrechung auf. (gelbe Pfeile)

Für die Darstellung mit den Pfeilen habe ich die vierte Marke aus Los281 von dem 1.Teil der Honolulu Advertiser Collection 7.- 8. November 1995 bei Siegel in New York ausgewählt.



Jedem ist wohl jetzt klar um was für ein Stück es sich bei dem aus Los 6238 handelt.

Auf Seite 14 im vorliegenden Katalog steht:

"weil wir ihre Einlieferung nicht nur kaufmännisch erstklassig abwickeln, sondern mit hoher philatelistischer Fachkompetenz bearbeiten können. Unsere hauseigene philatelistische Bibliothek umfasst viele tausend Bände, außerdem pflegen wir umfangreiche Vergleichssammlungen."

Für Deutschland und Europa will Rauhut & Kruschel ihre sehr hohe Fachkompetenz nicht absprechen, aber bei Übersee, das in der Regel nur einem sehr kleinen Teil der Auktionen ausmacht, sollte man etwas sorfältiger arbeiten wenn es sich um solche beliebten Ausgaben wie die Ziffernwerte von Hawaii handelt. Deshalb empfehle ich auch die drei Auktionskataloge der der Honolulu Advertiser Collection in die Bibliothek aufzunehmen.

Solche primitiven Fälschungen wurden auch schon bei anderen Auktioshäusern mehrfach als Original angeboten.

Gruss
Martin
 
Droenix Am: 03.04.2023 22:29:58 Gelesen: 22037# 151 @  
Danke für die professionelle Darstellung, Martin.

Leider ist wohl der Fachkräftemangel auch in den Auktionshäusern immer stärker zu sehen.

Ich selbst kaufe fälschungsgefährdete und mögliche manipulierte Marken nur noch unter dem Vorbehalt der Nachprüfung, auch wenn Altatteste vorliegen. Resultat in diesem noch jungen Jahr: Zwei Nachprüfungen, einmal kam eine Nachgummierung, einmal eine Reparatur heraus. Beide Marken waren "kompetent als einwandfrei geprüft" gewesen. Letztes Jahr zwei Fälschungen, die vorher sogar Verbandsprüfer-Atteste hatten und eine dritte mit einer falschen Bestimmung von Platten von den bayerischen Quadratausgaben.

Aber es ist noch etwas anderes, wenn die Fälschungen oder Manipulationen so klar erkennbar sind, wie in der Hawaii Ausgabe!
 
Richard Am: 06.04.2023 12:40:55 Gelesen: 21874# 152 @  
@ Martin de Matin [#150]

Hallo Martin,

Rauhut und Kruschel hat das von Dir beschriebene Los gestern (5.4.) um die Mittagszeit zurückgezogen.

Du wirst aufmerksam gelesen !

Schöne Grüsse, Richard
 
Martin de Matin Am: 23.04.2023 20:18:58 Gelesen: 21368# 153 @  
Diesmal will ich nicht sagen, das die Beschreibung falsch ist; aber den Vergleich mit den beigefügten Attesten finde ich interessant.

Bei der 32. Schlegel Auktionshaus Auktion kommt eine Marke von Kap der Guten Hoffnung zur Versteigerung.

Los 3688 Kap der Guten Hoffnung
Beschreibung: Michel 5 b
1861, 1 P. hellkarmin, der sogenannte "Holzschnitt", ungebraucht mit großen Teilen des Originalgummis, links und rechts vollrandig, nur eine kleine Kerbe im rechten Rand außerhalb des Markenbildes, sowie Eckbug und unten in der Mitte etwas berührt, FA Pascal Scheller (Paris) 06/2012, diese Ausgabe ist schon in gebrauchter Erhaltung eine Seltenheit, in ungebrauchter Erhaltung zählt das hier vorliegende Stück zu den Topraritäten, besonders in der besseren Farbe hellkarmin, zu erwähnen ist auch noch, dass von den wenigen ungebrauchten Stücken die noch erhalten sind, der überwiegend größte Teil ohne Gummierung ist, hier mal das Beispiel mit Resten der Gummierung (ME 30.000,-)
Ausruf: 2.000 EUR
Ende der Gebotsabgabe: Dienstag 16.05.2023

https://www.philasearch.com/de/i_9097_122583/3855_Kap_der_Guten_Hoffnung/9097-A32-3688.html?treeparent=COSUBGRP-30760&set_sprache=de&set_anbieter=9097&set_auktionnr=9167&postype=PH&breadcrumbId=1682269384.7342&row_nr=3




Michel gibt folgende Farben an: rot, hellkarmin und ziegelrot
Gibbons gibt folgende Farben an: vermillion, carmine und brick-red

In der roten Farbe hat die Marke die relativ niedrigste Bewertung, deutlich höher ist die hellkarminfarbene.

Nur zur Anmerkung:

In der herausragenden Sammlung von Alfred F. Lichtenstein befand sich kein ungebrauchtes Stück der hellkarminen Farbe.

Die Farbunterteilung ist keine neue Einteilung sie gab es bei Gibbons schon 1920

Wir haben hier drei verschiedene Beschreibungen, nämlich Schlegels Losbeschreibung von 2023 (S), das Attest von Pascal Scheller von 2012 (PS) und ein British Philathelic Association-Attest von 1956 (BPA).

Für die Angaben benutze ich die Namensabkürzung in Klammern.
Farbe (zur Vereinfachung ich benutze die Michelfarbbezeichnung):
S: hellkarmin
PS: hellkarmin
BPA: rot

Gummierung:
S: ungebraucht mit großen Teilen des Originalgummis
PS: ohne Gummi
BPA: ungebraucht

Zustand der Marke:
S: nur eine kleine Kerbe im rechten Rand außerhalb des Markenbildes, sowie Eckbug und unten in der Mitte etwas berührt
PS: unten berührt und Eckbug
BPA: links bügig, rechte Ecke defekt (die berührte Stelle in der Mitte unten wird nicht genannt)

Ich stelle mir folgende Fragen:
- Hat sich die Farbe seit 1956 verändert?
- Wie kam der Originalgummi wieder zurück auf die Marke oder hat jemand den Gummi früher nicht gesehen?
- Welchen Erhaltungszustand hat die Marke (defekte Ecke oder nicht)?

Pascal Scheller erstellt Atteste für französische Gebiete aber auch für viele andere Länder.

Gruss
Martin
 
Martin de Matin Am: 16.07.2023 18:43:15 Gelesen: 18577# 154 @  
Bei der 232. Karl Pfankuch & Co Auktion am 9./ 10.8.2023 wird folgendes Los angeboten.

Beschreibung: Los 1700 Sowjetische Zone Michel 156-161 y
West-Sachsen: Abschied ohne Wz. dickes gelbliches Papier, aktuelles Farbfotoattest Dr. Jasch, 4 Pf unten etwas knapp gezähnt sonst einwandfrei, Kabinett. M€ 900.-
Ausruf: 120 EUR
Ende der Gebotsabgabe: Mittwoch 09.08.2023, 10:30 CEST



Dazu das Attest



https://www.philasearch.com/de/i_9241_112686/1370_Sowjetische_Zone/9241-A232-1700.html?set_sprache=de&set_gesetz_bestaetigt_jn=J&gesetz_bestaetigt_neu=J&treeparent=COSUBGRP-10270%2CCD-3&set_anbieter=9241&set_auktionnr=9440&postype=PH&breadcrumbId=1689524387.0632&row_nr=12

Im Attest steht:

"...3 bis 12 Pf auf dickem, gelblichen Papier...Die Marken sind Stempelgleich entwertet: (10) LEPZIG O 37 e -4.9.46.-18"

Wenn man sich die Marken ansieht, dann fällt auf, das die 5 Pf (LEIPZIG N25 und anderes Datum) und 6 Pf (LEIPZIG C und anderes Datum) nicht zum Attest gehören. Dies muss man beim Auktionshaus übersehen haben. Ob diese beiden Stempel echt sind kann ich nicht sagen, das kann vielleicht ein Spezialist sagen. Aufgrund der Ausführung der beiden Stempel habe ich meine Zweifel bezüglich der Echtheit.

Auf alle Fälle gehören sie nicht zum gezeigten Attest.

Gruss
Martin

[per Mail an Firma Pfankuch um 19:23 Uhr]
 
Martin de Matin Am: 16.07.2023 19:50:31 Gelesen: 18520# 155 @  
Am 10./ 11.8.23 findet die Veuskens 121. Auktion statt.
Es wird folgendes Los angeboten.

Beschreibung: Los 543 Uruguay Michel3a
1 R. Sonnenkopf 1856, in a.-Farbe, allseits breitrandig und sauber gest., Pracht. M€ 400,--
Ausruf: 80 EUR
Ende der Gebotsabgabe: Freitag 11.08.2023, 08:30 CEST



https://www.philasearch.com/de/i_9120_163159/6600_Uruguay/43-A121-543.html?treeparent=COSUBGRP-31590&set_sprache=de&set_anbieter=43&set_auktionnr=9432&postype=PH&breadcrumbId=1689527762.8397&row_nr=0

Das Stück ist gemäß Beschreibung sauber gestempelt; dem stimmen ich voll und ganz zu. Die Sache hat nur einen kleinen Haken, die Erste Ausgabe von Uruguay wurde in der Regel auf Brief nicht entwertet oder bekamen eine Federzugentwertung. Dies bedeutet, das ein gestempeltes Stück extrem ungewöhnlich wäre. Nebenbei bemerkt in der überragenden Magnoliasammlung Urugay die am 28.3.23 bei Siegel versteigert wurde befand sich kein gestempeltes Exemplar der Erstausgabe von Uruguay.

Weiter schreibt Veuskens, das die Marke "allseits breitrandig" ist. Es gibt noch weiteres Merkmal für echte Marken der Erstausgabe, sie haben einen geringen Abstand zur Nachbarmarke, so das nur Randstücke an einer oder zwei (Bogenecke) Seiten breitere Markenränder haben können.

Hier ein Link zur Siegel-Webseite mit Bogenrekonstruktionen der MiNr.3.

https://siegelauctions.com/lot_grd.php?sale_no=&lot_no=&fastsale=on&sdate1=01%2F01%2F1930&sdate2=07%2F25%2F2023&lotclass=All&majgroup=Foreign+%28non-U.S.%29&cat_supgroup=Latin+America&subgroup=Latin+America&lot_catfk=144&catselect=eq&srtorder=3&keyword=&pfoper=gt&pfgrade=&gandor=or&pseoper=gt&psegrade=&symbol%5B%5D=All&realized1=&realized2=&recsperpage=10&sea_name=&pscolumn=default&sortord=DESC&calledfrom=lkp&win=rxwg0x&sea_emailflag=on&btnSubmit=Search

Dies zeigt wohl jedem, was man von dem angebotenen Stück halten soll.

Gruss
Martin

[Hinweis Redaktion: Die Firma Veuskens, Herr Veuskens ist stv. Vorsitzender des Auktionatorenverbandes BDB - wünscht über Fälschungen und Falschbeschreibungen in ihren Auktionen nicht mehr informiert zu werden.]
 
Martin de Matin Am: 16.07.2023 21:32:33 Gelesen: 18454# 156 @  
Zum Abschluss des Tages ein weiteres Los der 121. Auktion Veuskens.

Beschreibung: Los 568 Finnland Michel 10C
1 Mark Wappen 1867, im C.-Durchstich, sauber ungebraucht, zwei Zungen verkürzt, oben zwei ergänzt, mit Altsignatur. Ungebraucht selten. M€ 3.000,--
Ausruf:140 EUR
Ende der Gebotsabgabe: Freitag 11.08.2023, 08:30 CEST



https://www.philasearch.com/de/i_9120_163184/2530_Finnland/43-A121-568.html?treeparent=COSUBGRP-20140&set_sprache=de&set_auktionnr=9432&set_anbieter=43&postype=PH&indexTableId=0&breadcrumbId=1689534804.6559&row_nr=1

In der Beschreibung steht nur "zwei Zungen verkürzt" und "oben zwei ergänzt". Hat da jemand, der das Los beschrieben hat, eine Brille angehabt, die das Sichtfeld auf der rechten Seite verzerrt? Diese Ausgabe hat an den gegenüberliegenden Seiten immer gleich lange Zungen. Wenn man sich die rechte Seite betrachtet, dann sind alle Zungen der rechten Seite deutlich verkürzt. Manche würden diese Marke als Knochen bezeichnen, ich sage dazu eher Ruine den den Ausruf nicht mal annähernd wert ist.

Gruss
Martin

[Hinweis Redaktion: Siehe auch Abb. Beitrag [#142]. Die Firma Veuskens, Herr Veuskens ist stv. Vorsitzender des Auktionatorenverbandes BDB - wünscht über Fälschungen und Falschbeschreibungen in ihren Auktionen nicht mehr informiert zu werden.]
 
Martin de Matin Am: 29.07.2023 19:02:52 Gelesen: 17507# 157 @  
Am 12. - 13. September 2023 findet die 19. classicphil GmbH Auktion statt. Es wird folgendes Los angeboten.

Beschreibung: Los 1498 Indien SGo14
1866-72, 4 a, green, Die I, with offical SERVICE. opt in black, without gum, very fresh and desirable, VF-XF! Estimate 3.600€.
Ausruf: 360 EUR
Ende der Gebotsabgabe: Dienstag 12.09.2023, 08:00 CEST



https://www.philasearch.com/de/i_9020_62823/3005_Indien/9020-A19-1498.html?treeparent=COSUBGRP-30640&set_sprache=de&set_anbieter=9020&set_auktionnr=9461&postype=PH&breadcrumbId=1690648101.8748&row_nr=6

Es gibt nur ein kleines Problem bei der Marke, bei dieser Ausgabe gibt es zwei verschiedene 4 Anna-Marken. Die SG O.13 auf der älteren Urmarke mit der Königen im Oval und die SG O.14 mit der Königin im Kreis (neuere Urmarke).

Zum Vergleich zeige ich eine Attestierte SG O.14.



Somit ist klar, das das angebotene Stück eindeutig, sofern sie echt ist, eine SG O.13 ist. Der grosse Unterschied ist aber der Katalogpreis. 2003 war die ungebrauchte SG O.13 mit 180 Pfund bewertet und die SG O.14 mit 950 Pfund. Der Michelkatalog hat ähnliches Preisverhältnis. Somit ist der Ausruf auch nicht gerechtfertigt.

Gruss
Martin

[Redaktioneller Hinweis: Der Geschäftsführer des Auktionshauses, Mitglied Philaseiten, wurde heute um 20:20 Uhr angeschrieben.]
 
Martin de Matin Am: 29.07.2023 22:42:30 Gelesen: 17414# 158 @  
Und weiter geht es mit der 19. classicphil GmbH Auktion.

Bei der letzten Auktion mit Kaschmirmarken Ende Mai bis juni 2023 waren ein paar offensichtlich falsch beschriebene gestempelte Kaschmirmarken, aber ohne extreme Preisunterschiede wie jetzt beim folgenden Stück.

Beschreibung: Los 1517 Indien Staaten Kashmir SG88
1867, 1/2 a, black, imperf, native laid paper, NG, CV £4000, scarce stamp, fresh and very desirable, VF-XF! Estimate 4.800€.

Automatisch generierte Übersetzung:

1867,1/2 ein, schwarz, ungezähnt, einheimischem geripptem Papier, ohne Gummi, CV £4000, selten Briefmarke, frisch und sehr begehrenswert, VF-XF! Schätzpreis 4,800 EUR.
Ausruf: 1.500 EUR
Ende der Gebotsabgabe: Dienstag 12.09.2023, 08:00 CEST



https://www.philasearch.com/de/i_9020_62842/3180_Indien_Staaten_Kashmir/9020-A19-1517.html?treeparent=COSUBGRP-30650&set_sprache=de&set_anbieter=9020&set_auktionnr=9461&postype=PH&breadcrumbId=1690660101.984&row_nr=14

Die ungebrauchte SG 88 ist wirklich eine seltene Marke; es ist aber wichtig das es auch wirklich eine 1/2 Anna-Marke ist.

Mit diesem Motiv gibt es drei schwarze Marken, die 1/2 Anna (SG 88), die 1 Anna (SG 89) und die 1/4 Anna (SG90). Die ersten beiden sind seltene Marken und die 1/4 Anna ist eine häufige und im einstelligen Eurobereich bewertete Marke.

Alle Marken dieser Wertstufen wurden im jeweiligen Bogen einzeln in die Druckplatte geschnitten, so das man leicht die Bogenpostition bestimmen kann. Die Wertangabe befindet sich im oberen rechten Bereich des inneren Ovals.

Bei der unteren Abbildung ist links das angebotene Stück, rechts eine 1/4 Anna von der Bogenposition 5 (dieser Bogen besteht nur aus einer Reihe von fünf Marken) und unter den beiden Marken befinden sich Abbildungen für Wertangabe der 1/2A und der 1/4A. Die Wertangabe für die 1/2A sieht wie eine schrägstehende nach rechts gebogene Linie mit einer rechten Verdickung in der Mítte aus.



Wenn man die Wertangabe vergleicht, stellt man eindeutig fest, dass das angebotene Stück eindeutig keine 1/2A sondern eine 1/4A ist. Das angebotene Stück stammt auch von der Bogenposition 5. Dies erkennt man an der Position (Abstand zum inneren Ovals) und der Gestaltung (Richtung in die die Strahlen zeigen) des Sonnenähnlichen Symbols in der Mitte oben des äusseren Ovals und weiteren Unterschieden.

Gruss
Martin
 
Fridolino Am: 30.07.2023 09:36:33 Gelesen: 17311# 159 @  
@ Martin de Matin [#158]

Ich glaube in der letzten Grafik hast du 1/2 statt 1/4 geschrieben.
 
Martin de Matin Am: 30.07.2023 11:29:02 Gelesen: 17257# 160 @  
@ Fridolino [#159]

Da hast du vollkommen recht, das die rechte Wertangabe 1/4 Anna lauten muß. Ich habe beim kopieren des Textes vergessen die 2 zu ändern.

@ Martin de Matin [#158]

Hier das korrigierte Bild



Gruss
Martin
 
dietbeck Am: 30.07.2023 11:43:19 Gelesen: 17245# 161 @  
Ich finde es super, dass hier auf "mangelhafte" Auktionsbeschreibungen hingewiesen wird.

Ich habe vor kurzem eine Fälschung eines Loses per EMail an das entsprechende Auktionshaus gemeldet. Es kam null Reaktion und das Los war weiterhin drin und wurde auch verkauft.

Aber es will ja Geld verdient werden.
 
Lars Boettger Am: 30.07.2023 13:31:27 Gelesen: 17185# 162 @  
@ dietbeck [#161]

Der BPP hat mit den Auktionshäuser die folgende Vereinbarung: Wenn der zuständige BPP-Prüfer das Auktionshaus auf eine Fälschung aufmerksam macht, dann zieht das Auktonshaus in der Regel das beanstandete Los zurück. Der erfolgversprechendere Versuch, bei Auktionshäuser etwas zu erreichen, führt über den zuständigen BPP-Prüfer.

Ist das Gebiet nicht besetzt, würde ich mein Glück bei anderen Experten versuchen und sie bitten, das Angebot beim Auktionshaus begründet zu beanstanden.

Beste Grüße!

Lars
 
Martin de Matin Am: 10.09.2023 15:02:07 Gelesen: 15776# 163 @  
@ Martin de Matin [#142]

Die MiNr. 10 fand jetzt auch einen Abnehmer für 180 Euro.

Als kleine Nachtrag zur letzten Auktion von Veuskens ein Los von Samos.

Veuskens 121. Auktion
Beschreibung: Los 690 Samos Michel ex1/24
1912 - 1914, Zusammenstellung der Ausgaben Mi.-Nr. 1/24., sauber ungebraucht, die Nrn. 12. und 15. rs. dünne Stellen, sonst Pracht/Kabinett. M€ 724,--
Auktion Verkauft
Zuschlag (ohne Gewähr)
80 EUR
Ende der Gebotsabgabe: Freitag 11.08.2023, 08:30 CEST



Ich gratuliere dem Käufer, er sollte bedenken; das von den Marken von Samos viele Fälschungen gibt. Ein Beispiel dafür sind die beiden Werte zu 15 und 25 Drachmen.

Die Fälschungen sind leicht zu erkennen. Man muss nur den Sockel rechts unten betrachten. Bei den Originalen ist eine farbige Stufe zu erkennen (siehe roter Pfeil im Bild unten). Dagegen sind bei den Fälschungen nur eine Abschrägung zu erkennen (blauer Pfeil).



Die beiden angebotenen Fälschungen machen ca. 1/3 des Katalogwertes aus. Die Marken mit dem Hermeskopfmotiv habe ich nicht auf Echtheit überprüft.

Über die Erkennungsmerkmale kann man im Buch "Samos 1821-1945" von Abraam Kosmidis nachlesen.

Gruss
Martin
 
Martin de Matin Am: 10.09.2023 15:36:54 Gelesen: 15751# 164 @  
Auch grosse Auktionshäuser machen auch manchmal Fehler.

Bei der 382. Auktion von Heinrich Köhler wird folgendes Los Angeboten.
Beschreibung: Los 3144 Bundesrepublik Deutschland Michel 134 U
1951, Posthorn 50 Pfg. ungezähntes linkes Randstück mit zweitem, aber schwächerem kopfstehenden Druck, postfrisch mit üblichen Farbanhaftungen, aus Makulatur, tadellos
Liveauktion
Ausruf: 100 EUR
Ende der Gebotsabgabe: Dienstag 19.09.2023, 13:30 CEST



https://www.philasearch.com/de/i_9117_90128/1420_Bundesrepublik_Deutschland/35-A382-3144.html?treeparent=COSUBGRP-10020&set_sprache=de&set_anbieter=35&set_auktionnr=9559&postype=PH&breadcrumbId=1694351194.8623&row_nr=10

Wenn man sich die Abbildung betrachtet dann stellt man fest, das der schwächere kopfstehenden Druck nicht kopfstehend ist sondern spiegelverkehrt. Dies bedeutet, das es sich nur um einen Abklatsch handelt und nicht um einen zweiten Druck (siehe Bild unten).



Gruss
Martin
 
Martin de Matin Am: 24.09.2023 21:07:13 Gelesen: 14956# 165 @  
Bei der 57. Auktion von Christoph Gärtner wird ein Los von Uruguay angeboten.

Beschreibung: Los 3074 D Uruguay Michel 5-7

1858 "El Sol de Mayo" 120c. blue (2), 180c. green (2) and 240c., all used. The two 120c. with thins, others with minor imperfections, good to fine. (Mi. about €2000)

Automatisch generierte Übersetzung:

1858 "El Sol de Mayo" 120 c. blau (2), 180 c. grün (2) und 240 c., alle gestempelt. Beide 120 c. mit Aufhellungen, anderen mit kleinen Mängeln, gut bis fein. (Mi. Ungefähr € 2000)
Ausruf: 200 EUR
D) Los unterliegt der Differenzbesteuerung nach §25a UStG; es erfolgt kein gesonderter Umsatzsteuerausweis.
Ende der Gebotsabgabe: Dienstag 17.10.2023



https://www.philasearch.com/de/i_9081_701476/6600_Uruguay/9081-A57-3074.html?treeparent=COSUBGRP-31590&set_sprache=de&set_anbieter=9081&set_auktionnr=9642&postype=PH&breadcrumbId=1695580411.5961&row_nr=1

Es sieht so aus, als wollte Gärtner mit dem Auktionshaus Schlegel gleichziehen.

@ Martin de Matin [#54]

Es werden hier die gleichen primitiven Fälschungen von Uruguay angeboten wie damals bei Schlegel.

Dem angegebenen Katalogpreis (Mi. about €2000) steht eher ein reeler Handelswert von vielleicht 20 Euro gegenüber.

Die Mitarbeiter vom Auktionshaus Gärtner hätten auf der IBRA in Essen nicht die ganze Zeit am Stand von Gärtner verbringen sollen, sondern man hätte sich besser die ausgestellten Sammlungen ansehen sollen.

Hier ein Auszug vom PALMARÈS der IBRA
FIP GRAND PRIX D’HONNEUR
85, Britz, Walter, Uruguay: Early Issues of the XIX Century (1856-1862)

In dieser Sammlung waren auch Kehrdrucke (Weltraritäten erster Klasse) dieser Ausgabe zu sehen.

Gruss
Martin

[Das Los wurde um 23:18 Uhr der Firma Gärtner gemeldet]
 
Attila Am: 25.09.2023 03:24:32 Gelesen: 14856# 166 @  
@ Martin de Matin [#120]

1198: Die ganze Zähnung auf der linken Seite ist gefälscht.

Schauen Sie sich den Palmans-Bogen an.

Grüsse
Attila
 

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