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Thema: Belege deutschsprachiger Versicherungsunternehmen
Das Thema hat 92 Beiträge:
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juni-1848 Am: 10.01.2013 01:30:45 Gelesen: 46758# 1 @  
Moin zusammen !

Werden in diesem Forum den Banken gleich mehrere Themen gewidmet, obwohl sie aus all den seit mehr als 100 Jahren mitverursachten Wirtschaftskrisen immer noch nichts zu lernen gedenken, so ist es an der Zeit, der anderen im Schatten der Banken erblühten Geldlobby, den Versicherungsgesellschaften, zumindest philatelistisch zu huldigen.

Wer seine Belege durchschaut, wird von graphischen Werbe-Kunstwerken, Verrechnungsmarken und Policen allerlei Spannendes finden - bis hin zu den ungewöhnlichsten Portostufen!

Beginnen wir in der grauen Vorzeit:

...

Absender dieses Vorphila-Faltbriefes ist die "K.K.P.W.BRAND.VERS.A.F.M.U.S" (Absender-Stempel und beschädigtes Lacksiegel rückseitig - beide mit Adlerwappen).

Die Versicherung wendet sich in diesem Schreiben, aufgegeben 1840 in "BRÜNN \ 26 JUN." (dekorativer Schildstempel) per ausgefülltem Formular an das Oberamt in Brenditz bei "ZNAIM \ 29 Juni" (schwarzer Zweizeiler) und ersucht um "Dienstfreundschaft" zwecks Klärung verbliebener Jahresquoten (Beitragszahlungen):

In Feuerversicherungs-Geschäften ..... Nro. 2286.
K.
Note.
Man beehret sich, dem löblichen Oberamte den richtigen Empfang der in schätzbarer Zuschrift vom 18. dieses Z.252, gefällig anher übersendeten 174 fl. - kr. an Jahresquoten pro 1834 & 1835, welche dem dortigen Bezirke gehörig gut gebucht worden sind, hierdurch mit verbindlichem Danke zu bestätigen.
Da es unumläßlich nothwendig ist zu wissen, für welche Posten der bezügliche Betrag ein-gezahlt wurde, so sieht man sich veranlaßt, das löbliche Oberamt um Dienstfreundschaft zu ersuchen, entweder den ganzen Rückstand demnächst gefällig tilgen – oder falls dies nicht sogleich möglich wäre, mit thunlichster Beschleunigung einen diesfälligen Restanten-Ausweis einbringen zu wollen.
Brünn, am 24. Juni 1840
Die Direktive der k.k.priv. wohll. Brandschaden Versicherungs-Anstalt für Preussen und Schlesien.
Fr. Schütte


Und daß sich Versicherer seit jeher in der Kunst verstehen, den gutgläubigen Versicherungsnehmern das Geld aus der Tasche zu ziehen, beweist diese Briefvorderseite (um 1870) der Mottenfraß-Versicherungs-Unternehmung Zacherl aus Wien:



Ich bin gespannt, was sich so alles in Euren Schatztruhen versteckt...
Werner
 
roteratte48 Am: 10.01.2013 11:44:56 Gelesen: 46720# 2 @  
@ juni-1848 [#1]

Na ja, Werner - mit "Schatztruhe" isset so 'ne Sache - aber irgendwo hab ich was dazu gefunden. Zwei Briefe der Hagelschäden-Versicherungsgesellschaft resp. der "Gesellschaft zu gegenseitiger Hagelschäden-Vergütung" in Leipzig; 1827 und 1830.

Wie sagte doch der Bauer zum Kollegen, der von eben dieser Gesellschaft eine Versicherungssumme erhalten hatte - "ha no, beim Feuer däd i's vasteha - abba wia macht ma Hagel?"




Grüße ins Forum - Rolf
 
juni-1848 Am: 13.01.2013 18:11:55 Gelesen: 46673# 3 @  
@ roteratte48 [#2]

Das schöne, lieber Rolf, Briefe von "Versicherern" der Vorphilazeit finden wir meist mit Inhalt - auch wenn der Inhalt schon damals nicht für jedermanns schnelle Auffassungsgabe gereichend oft reichlich verklausuliert war.

Der obere deiner gezeigten Belege begründet die Beitragserhöhung für das Jahr 1828 mit den ausgezahlten Schäden im Vorjahr - und listet dabei diese Schäden einzeln auf (im Zeitalter des Datenschutzes schlicht unmöglich). Ein wundervolles Dokument aus der frühen Zeit der Versicherungen.

Eigentlich wollte ich deine bäuerliche Hagelfrage mit der Karikaturkarte eines Versicherers beantworten, kann sie jedoch partout nicht auffinden - vielleicht ein andermal.

Aber kein Beitrag ohne Bild !

Diesen hatte ich schon gezeigt unter Deutsches Reich Inflationsbelege (#1898).



Eil-009: Eilboten-Nachnahme-Fernbrief vom 14.7.23 ab Berlin an einen Yacht-Eigner postlagernd nach Sassnitz

Damals wie heute kommt Yacht-Eignern immer erst "5 Minuten vor dem Ablegen in den Sinn", noch mal kurz beim Versicherer anzufragen, ob es für die nächste "außergewöhnliche" Fahrt noch etwas zu bedenken gäbe.

Das Ergebnis der Anfrage von Kapitän Ludwig Infeld lieferte sein Versicherer, der GERMANISCHE LLOYD (Berlin, Alsenstr. 22), noch am Samstag, den 14. Juli, zwischen 4 und 5 Uhr nachmittags beim benachbarten PA 40 ein und zwar per Eilboten und postlagernd, da der Versicherungsnehmer in Sassnitz ohne anderweitige Unterkunft vor Anker lag. Und da Versicherungsschutz jedoch erst nach Bezahlung gewährt wird, war in diesem dringlichen Fall die unbare Nachnahme per Zahlkarte der einzig praktikable Zahlungsweg.

Die senkrechten Büge lassen vermuten, daß der Brief mehrmals gefaltet per Rohrpost zum Bahnhof befördert wurde (leider kein Rohrpost- und auch kein Bahnpost-Stempel "Berlin-Sassnitz" abgeschlagen).

Der Eilbrief kam am Sonntag, den 15. Juli, nachmittags gegen 3 Uhr in Sassnitz an, wo ein Postbediensteter handschriftlich die Lagerzeit auf den "16/7" notierte. Allerdings machte Herr Infeld dem Namen "Fix" seiner Yacht alle Ehre und hatte bei Eingang des Eilbriefes in Sassnitz längst Segel gesetzt. Welcher Segler wartet im windarmen Juli bei aufkommender Brise schon auf Versicherungsunterlagen, die dazu noch die Urlaubskasse um 1.2345.521,- Mark schmälern ?

Die Post strich den ersten Eintrag und lagerte den Brief mit neuem handschriftlichen Vermerk "23/7" für weitere 8 Tage. Der Verlängerungsvermerk "29/7" wurde wohl anbetrachts der Eilzustellung sowie der Abwesenheit des Yacht-Eigners wieder gestrichen und der Brief mit dem Vermerk "Zurück 24/7" und rückseitigem "Nicht eingelöst. Postausgabe (Signum)" nach Berlin zurückexpediert.

Der Brief wurde anschließend beim Versicherer zu Akten genommen (Lochung) und ist so als ganz außergewöhnliches Zeitdokument erhalten geblieben. Wie gerne hätte ich Euch noch den Inhalt gezeigt.

Ach ja, hat mit dem Thema Versicherungsbelege nichts gemein, gehört aber zur abschließenden Betrachtung dieses Beleges:

In der Portoperiode 14 (So. 1.Juli bis Di. 31.Juli 1923) betrugen die Gebühren

360 Mark für einen Fernbrief der 2. Gewichtsstufe 21 bis 100 gr,
400 Mark für die Eilbestellung im Ortszustellbezirk,
150 Mark als Vorzeigegebühr der Nachnahme sowie
.20 Mark Zuschlag für eine postlagernde Sendung. Das macht
930 Mark Gesamtgebühr, frankiert mit 3x 300 Mark Queroffset sowie 10 und 20 Mark der Arbeiter-Serie.

Darüber, wie die Höhe der Nachnahme (bis zum 14.7. lag der Höchstbetrag bei 1 Million Mark) mit der Klebe- und Abriß-Spur (Einschreibe-Zettel ?) rechts neben dem Eilzettel unter dem "Z" von "Zurück" sowie mit der Berechnung des Nachnahmebetrages inkl. Zahlkartengebühr zusammenhängen, werde ich gelegentlich an anderer Stelle nachdenken.

Euch allen eine spannende Woche,
Werner
 
Cantus Am: 31.01.2013 21:54:25 Gelesen: 46610# 4 @  
Solches "Altpapier" von Versicherungen habe ich leider nicht. Die folgende Karte ist zwar eine Vordruckkarte der Nordstern-Versicherungen, der rückseitige Text ist jedoch höchst persönlich; da gratuliert der Absender seinen Eltern zum Hochzeitstag. Das legt die Vermutung nahe, dass der Absender zugleich Versicherungsvertreter der Nordstern-Versicherungen war.



Die Karte lief am 12.11.1935 von Strausberg nach Buckow.

Viele Grüße
Ingo
 
juni-1848 Am: 01.02.2013 01:42:01 Gelesen: 46599# 5 @  
@ Cantus [#4]

Sehr schöner Beleg, Ingo, die Nordstern-Vignette war mir bislang noch nicht begegnet.

Gerade die zahlreichen "Werbe-Vignetten" oder auch "Briefverschluß-Marken" der Versicherer sind mindestens genauso dekorativ wie ältere Versicherungspolicen.

Ich zeige dann nochmal einen aus meinem "Altpapier":



Rücksende-Couvert an die "Basler Versicherungsgesellschaft gegen Feuerschaden" ab Berlin SW / * 48 g vom 13.3.24. Vorderseitig recht langweilig, dafür entschädigt aber die Rückseite.

Wer der Vignette mit der Lupe zuleibe rückt, findet statt eines Grafikernamens die Worte "ORELL FÜSSLI ZÜRICH" - und schon wird die Sache spannend:

Aus der Wikipedia-Quelle [http://de.wikipedia.org/wiki/Orell_F%C3%BCssli] hier einige spektakuläre Highlights der "Orell Füssli Holding", die 1519 gegründet wurde, als der bayrische Immigrant Christoph Froschauer vom Rat der Stadt Zürich mit der Aufgabe betraut wurde, eine Druckerei aufzubauen, wozu ihm das Bürgerrecht verliehen wurde und die "Froschauersche Druckerei" damit den Rang einer Staatsdruckerei erhielt, welche auch die Werke von Zwingli und Erasmus von Rotterdam verlegte:

- Im 19. Jahrhundert verschob das Unternehmen aus politischen Gründen seinen Fokus vom Verlagswesen zum Druckbereich und stellte 1827 erste Wertpapiere her, denen 1843 erste kantonale Briefmarken (Zürich 4 und Zürich 6) folgten. Die Einführung des Zehnfarben-Photochromdrucks im Jahre 1880 markierte einen technologischen Höhepunkt im Druckwesen.

- Die Gründung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im Jahre 1907 bedeutete die Einführung eines schweizweit einheitlichen Währungssystems mit Banknoten. Für die SNB druckte Orell Füssli 1909 erstmals probeweise Banknoten nach Schweizer Entwürfen. Von der 1911 von der SNB eingeführten zweiten Serie wurden einzelne Stückelungen von Orell Füssli gedruckt.

- 1974 wurde mit dem Entwurf der sechsten Banknoten-Serie, welche 1976 von der SNB eingeführt wurde, die Orell Füssli Sicherheitsdruck-Abteilung alleinige Druckerei für sämtliche Schweizer Banknoten.

Mit Sammlergrüßen, Werner
 
Cantus Am: 01.02.2013 21:45:58 Gelesen: 46563# 6 @  
@ juni-1848 [#5]

Hallo Werner,

das ist keine Vignette, sondern ein Werbeeindruck auf der Postkarte.

Viele Grüße
Ingo
 
mausbach1 (RIP) Am: 02.02.2013 08:34:32 Gelesen: 46547# 7 @  
@ juni-1848 [#5]

Hallo Werner,

darf ich die Vignette im Mitteilungsblatt unserer internationalen Arbeitsgemeinschaft Motivgruppe INGENIEURBAUTEN e.V. veröffentlichen? Sie ist insoweit interessant für uns, weil sie die Basler Rheinbrücke abbildet. Vorab vielen Dank!

Beste Grüße
Claus
 
juni-1848 Am: 02.02.2013 19:08:52 Gelesen: 46517# 8 @  
@ Cantus [#6]

Oh pardon, Ingo, ich hielt es für eine ungezähnte Vignette. Mehrfarbige Drucke gehören eher zu den selteneren Firmenwerbungen.

@ mausbach1 [#7]

Aber sicher darfst Du die Vignette veröffentlichen, Claus. Möchtest Du den Originalscan ? Dann sende mir eine Email.

Sammlergrüße, Werner
 
mausbach1 (RIP) Am: 03.02.2013 09:36:27 Gelesen: 46498# 9 @  
@ juni-1848 [#8]

Hallo Werner,

vielen Dank für das Angebot - ich habe das "Ding" schon kopiert.

Schönen Sonntag!
Claus
 
juni-1848 Am: 09.05.2013 12:24:06 Gelesen: 46201# 10 @  
Heute legen wir einen der NORDSTERN Allgem. Versicherungs-AG vor:



Der Generalagent der Nordstern Allg. Versicherungs-AG aus Gera (Reuß) teilt einem Versicherungsnehmer in Buttstädt mit, daß sich entsprechend des Eingangs seiner Postscheckzahlung die Versicherungssumme der Inhalts-Versicherung auf nunmehr 5.400 Millionen Mark erhöht habe.

Damals konnten "zeitgemäße Nachversicherungen" sogar "formlos per Postkarte" beantragt werden und wurden dann ohne weitere Verschwendung von Mehrfachdurchschlägen als "Versicherungsschein-Nachtrag per Postkarte" policisiert ! Mit dem heutigen Protokollaufwand schlichtweg undenkbar.

Bei der Frankierung wurden die beiden Standardwerte für Fernpostkarten und Fernbriefe der vorherigen Portoperiode aufgebraucht:

100.000 Mark Queroffset (Mi. 257 im senkr. 3er-Streifen, Feld-Nrn. 4,9,14) und
250 Tausend Aufdruck auf 500 M hellrot (Mi. 295, senkr Paar).

Die Mi. 257 trägt den Plattenfehler III, bei der Mi. 295 ist die "0" des Aufdrucks 250 oben rechts gebrochen.

Die Karte wurde kurz vor Schalterschluß am Paketschalter aufgegeben: "GERA \ -4.10.23.7-8N \ * (Reuß)1 P". Die Entwertung erfolgte dort mit einem "Grobsendungsstempel".

Da die Unterstreichungen des rückseitigen Schreibmaschienentextes auf die Vorderseite der Karte durchgeschlagen sind, können wir feststellen, daß die Aufdruckmarken vorher, die Queroffset hingegen erst später nachgeklebt wurden. Das Nachkleben nahm wohl schon der Absender vor, da die großformatigen Queroffsetmarken an Paketschalten eher seltener verwendet wurden.

Ein in roten Farben leuchtendes Dokument reinsten Bedarfs aus der Infla-Zeit.

Bis bald.

(Datenbank # 2229)
 
juni-1848 Am: 21.05.2013 21:09:42 Gelesen: 46119# 11 @  
Sammlergruß vorab !



(Datenbank # 2336)

Eingeschriebene Fernpostkarte mit Mehrfachfrankatur der 40 M Posthorn (232) aus der Infla-PP13 (1.3. bis 30.6.1923) ab Northeim nach Hannover.

Mit dieser Vordruck-Postkarte ließ sich der Hagelversicherer die infolge Inflation steigenden Versicherungsprämien quasi im Voraus vom Versicherungsnehmer bestätigen. Damit waren spätere Prämiennacherhebungen insbesondere bei unterjährigen Zahlungsweisen ohne Zustimmung des Versicherungsnehmers möglich.

Schaut man auf das aktuelle Versicherungsvertragsgesetz (VVG), kräuseln sich die Nackenhaare. ;-)
 
Marcel Am: 15.07.2013 12:21:04 Gelesen: 45934# 12 @  
Hallo!

Hier ein Brief der schlesischen Feuerversicherungs-Gesellschaft General-Agentur Stuttgart vom 20.07.1910 nach Trillfingen mit der Bitte noch ein paar Fragen zu beantworten bevor eine Entscheidung unterbreitet werden kann.



schöne Grüße
Marcel
 
juni-1848 Am: 03.10.2013 15:30:48 Gelesen: 45712# 13 @  
Moin zusammen,

@ Marcel [#12]

Schauen wir uns eine Original-Police der " Schlesischen Feuerversicherung in Breslau" an, wird sicher schnell klar, warum noch Fragen zu beantworten waren:



Von den 12 mit buntem Kanzleiband geschnürten Policen-Seiten zeige ich die ersten beiden und die letzte der insgesamt 5 eng in feiner Kurrent-Handschrift ausgefertigten Seiten. Auf den handschriftlichen Seiten wird haarklein jeder Wert erfaßt von der Nähmaschine (Hausrat) über Transmissionen mit Riemen (Maschinenteile) und Leitern bis hin zur Ziege (Vieh). Der Versicherungsumfang mit Einschränkungen, Besonderheiten, vorhandenen Sicherungsmaßnahmen wie etwa den Löschmöglichkeiten werden ebenfalls ausführlich handschriftlich gewürdigt. Eingebunden zwei Blatt mit "Vorsichts-Bedingungen" nebst "Anleitung für des Betriebspersonal" für elektrische Licht- und Kraft-Anlagen sowie die "Besonderen Bedingungen für Fabriken und gewerbliche Anlagen".

Diese Police stammt aus der frühen Zeit der Inflation. In Infla-Portoperioden (=PP) gesprochen: Einige Porti haben sich von der PP2 (1.8.1916 bis 30.9.1918) zur PP3 (1.10.1918 bis 30.9.1919) um 33 bis 100% erhöht, während andere Porto und die Zusatz-Gebühren konstant blieben. Leider liegen mir die Beitragsmitteilungen und Nacherhebungen aus der Inflationszeit bis Ende 1923 nicht vor.

Auf dem dekorativen Titelblatt thront Justitia mit Waage und Schwert zwischen drei Wappenschilden. Die Abgaben an das Herzogtum Oldenburg betrugen 9,20 Mark und wurden mit mehrfarbigen Stempelmarken zu 5 Mark, 4 Mark und 0,20 Mark abgegolten. Die Druckstücke stammen von 1905 in einer Auflage von 30 Tsd. Stück - also 12 Jahre lang unveränderte Versicherungsbedingungen.

Die Vertragslaufzeit betrug 10 Jahre und verlängerte sich bei nicht fristgerechter Kündigung um weitere 10 Jahre. Und tatsächlich wurde der Vertrag 1935 mit einigen wenigen Schreibmaschinen-Ergänzungen ein letztes Mal um weitere 5 Jahre verlängert:



Schönen Sonntag noch allerseits.
 
Marcel Am: 04.10.2013 21:05:01 Gelesen: 45670# 14 @  
@ juni-1848 [#13]

Hallo,

vielleicht ist hier die Entscheidung gefallen, Herr Leo Rapp hatte zumindest ein paar Tage später Post bekommen - siehe Briefhülle Stuttgart 04.08.1910.



schöne Grüße
Marcel
 
juni-1848 Am: 06.10.2013 14:12:59 Gelesen: 45640# 15 @  
@ Marcel [#14]

Na ja, jedenfalls eher nicht die Police oder einen Nachtrag. Derlei wurde damals allenfalls einmal gefaltet versendet - in der Regel in den großen Aktenlangbriefen.

Es ging auch knapper und Porto sparend am Datenschutz vorbei:



Die Allianz Versicherungs-AG, Kraftschaden-Abteilung, aus Köln forderte 1957 per offener Einschreiben-Postkarte mit eigenem Freistempel (60 Pf) weitere Unterlagen zur Bearbeitung eines Kaskoschadens an einem BVW-Bulli mit Fristsetzung, andernfalls der Schaden geschlossen würde.

Schönen Sonntag noch, Werner
 
Marcel Am: 31.10.2013 17:18:38 Gelesen: 45495# 16 @  
Hier ein Briefumschlag mit Leipziger Freistempel der Allianz vom 31.01.1941 - gelaufen nach Auerbach im Vogtland.



schöne Grüße
Marcel
 
juni-1848 Am: 10.12.2013 21:42:50 Gelesen: 45264# 17 @  
Moin zusammen,

es wird mal wieder Zeit für einen spannenden Beleg:



Die Besonderheiten:

1. Das Hoheitszeichen wurde aus dem Wertschild des Firmenfreistempels entfernt (aptiert).

2. Im Werbezusatz finden wir eine Mitteilung in Schreibschrift (viele nennen es Sütterlin): Wer die Seinen liebt, versichert sein leben!"

3. Der gedruckte handschriftliche Zusatz auf dem Brief kombiniert die Schreibschriften aus Vorkrieg und Nachkrieg.

4. Der Brief wurde dreiseitig geöffnet und die Innenseite mangels Papierknappheit jener Zeit für Übungen zur englischen Sprache verwendet - schließlich wollte man sich mit den Besatzern verständigen:



Spannend wäre sicher auch der Inhalt gewesen.

Schönen Abend, Werner
 

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