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Thema: Gestempelte, handschriftliche oder Postvermerke als Label auf Belegen
Das Thema hat 353 Beiträge:
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briefefan (RIP) Am: 05.03.2016 23:07:14 Gelesen: 346207# 279 @  
@ Holzinger [#275]
@ Concordia CA [#277]

Als die Post noch nicht privatisiert war, hießen diese Stellen Rückbriefstellen. Bei jeder Oberpostdirektion bestand eine Rückbriefstelle.

Wenn eine Sendung unzustellbar war, weil z. B. der Empfänger unbekannt war oder die Annahme verweigerte, und kein Absender angegeben war, durften die Rückbriefstellen diese Briefe öffnen, um nachzusehen, ob der Absender aus dem Inhalt zu ermitteln war. Das Ergebnis, also den Namen und die Anschrift des Absenders, schrieb die Rückbriefstelle außen auf den Umschlag, verschloss den Brief wieder und gab an, dass die Rückbriefstelle den Brief geöffnet hatte.

Grüße von Briefefan.
 
Magdeburger Am: 06.03.2016 05:03:54 Gelesen: 346187# 280 @  
Hallo mal in die Runde,

ob ich den Brief hier schon gezeigt habe, weiss ich nicht:



Am 13.11.1851 ging es von Salze An den Oekonom Herrn Friedrich Strube in Magdeburg und die Decardierung stempelte den Ausgabestempel vom gleichem Tage der 3. Tour siegelseitig.

Der Vermerk oben auf der Siegelseite:

Der Kornmäkler und Schiffer Strube wollen beide nicht Empfänger sein, sonst im 9then Revier nicht bekannt. Hubrich Briefträger

Darunter ist für alle weiteren 8 Revieren vermerkt, dass der Empfänger unbekannt ist. Insgesamt gab es zu dieser Zeit noch 4 Bestellgänge an einem Tag und da der Brief schon am Folgetag retour lief, ist dies nur erklärbar, wenn die Briefträger untereinander im Austausch standen.



Dieser Brief ging am 11.05.1905 als Drucksache von Köthen nach Dessau und zwar an den Lehrer Otto Kelch Volksschule - später wurde Agnesstrasse 24 dazu notiert.

Interessant ist jedenfalls der siegelseitige Stempel:

Durch Ausrufen bei den Briefträgern nicht ermittelt. Postamt Dessau

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
mausbach1 (RIP) Am: 06.03.2016 09:40:00 Gelesen: 346157# 281 @  
Auf meine entsprechende Frage sagte mein Zusteller, daß das Ausrufen bei unseren Zustellern auch heute noch praktiziert wird.
 
lueckel2010 Am: 06.03.2016 11:17:43 Gelesen: 346136# 282 @  
@ mausbach1 [#281]

Guten Morgen,

dann muss es ja wohl auch immer noch ziemlich erfolgreich sein und kann nicht als Merkwürdigkeit "abqualifiziert" werden.

@ Magdeburger [#280]

Guten Morgen,

sehr interessant! Vielleicht tut sich hier ja einen neues Sammelgebiet -postalische Nebenstempel- auf.

Allen einen schönen (Rest-) Sonntag und viele Grüße, Gerd Lückert
 
Magdeburger Am: 06.03.2016 16:59:20 Gelesen: 346096# 283 @  
@ lueckel2010 [#282]

Hallo Gerd,

mir ging es in erster Linie darum zu zeigen, dass schon sehr frühzeitig die Briefträger untereinander kommuniziert haben mußten, wie der erste Beleg zeigt.

Beim zweiten wird deutlich, dass das Ausrufen tatsächlich bei den Briefträger stattfand.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Martinus Am: 08.03.2016 12:03:37 Gelesen: 345975# 284 @  
Und wird so etwas gesammelt?
 
Martinus Am: 09.03.2016 15:07:30 Gelesen: 345877# 285 @  
Ausruf und Aufruf ist doch nicht die selbe Aktion im Postgebäude? Oder wer kann da mal Licht ins Dunkel bringen!

Hier einen schönen Beleg - den ich gerade in einer Kiloware (Danke an Ingo) gefunden habe:

Vorne links der große Stempel (lila) ist wohl für den Empfänger (?) drauf - aber nur sehr schwer zu entziffern. "WERTER Postkunde!" Die Sendung wurde durch ungenügende Anschrift fehlgeleitet und verzögert. Bitte teilen Sie dem Absender Ihre richtige und vollständige Anschrift (Zustellpostamt) mit."



Eilsendung von Berlin nach Berlin vom 8.9.1961 Berlin O (Ost?) 112 C? (Friedrichsfelde)

Vielleicht wäre es einfacher gewesen - den Brief persönlich abzugeben?



Ich habe den Beleg mal auf Kopf gestellt - so kann man die Vermerke besser lesen!

Der letzte Datum Stempel ist der kleine vom 24.9.1961 - 6.5o Uhr - da war der Brief wohl wieder auf dem Versandpostamt!

Am 20.9.1961 um 7 Uhr war der Brief beim Postamt Berlin - Köpenick - hier bekam der Brief den Stempel "Ausruf erfolglos Berlin - Köpenick" - dann der Stempel leider sehr unleserlich - Empfangsstraße Berlin - Friedrichsfelde unbekannt (?) nicht zugestellt und dann der Stempel "Aufruf erfolglos"!

Ich finde ein schöner Wirrwarr.

mit Sammlergruß Martinus
 
Detlef Am: 16.04.2016 13:27:55 Gelesen: 341320# 286 @  
Hallo,

ich möchte ein Streifband vorstellen, das zum Versand von Kirchenzeitungen aus Mecklenburg - Vorpommern nach Erlangen an das Kirchenrechtliche Seminar der Universität diente.

Der Gummistempel zeigt, dass die Sendung vor der Auslieferung dem Hauptzollamt Nürnberg vorgestellt wurde.

Gab es 1956 in der BRD noch eine Zensur für Druckerzeugnisse aus der DDR, wo kann man darüber mehr nachlesen und wann wurde diese abgeschafft?



mit Sammlergruß Detlef
 
DL8AAM Am: 15.08.2016 22:15:14 Gelesen: 328040# 287 @  
@ DL8AAM [#257]

Ich liebe "eBay-" Privatkäufe in China, zumindest von der philatelistischen Schiene, man sieht immer wieder die interessantesten Logistik- und Postwege [1] ;-)

Hier nun eine weitere Sendung, die über die tschechische Post den Weg nach Deutschland gefunden hat:



Als unterste Ebene der Versandbelege findet sich ein nichtpostlisches, chinesisches Label, das aus der dortigen Logistikkette stammt. Von China ging das Päckchen (eigentlich ein gefütterter Großbrief) - auf einem nichtpostalischen Weg - gesammelt nach Tschechien. Dort wurde es vereinzelt und der tschechischen Post Česká pošta übergeben, Versand hier als Einschreiben. Hier erfolgte auch eine zollamtliche Freigabe, siehe gelber Sticker "Zboží nesplňující podmínky stanovené v článcích 28 a 29 Smlouvy o fungování Evropské Unie" (=Produkte, die nicht die Bedingungen erfüllen, die in den Artikeln 28 und 29 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union festgelegt sind) - ich verstehe das so, dass der tschechische Zoll keine echte Freigabe erteilte, sondern die dieses auf den deutschen Zoll weitergab? Frankiert wurde die Sendung mit einem Entgeltbezahlt-Eindruck ("P.P.") mit der postalischen Genehmigungsnummer 2015/1103 aus 220 00 Praha 120. Als Rücksende-"Absender" wurde eine Europe Time GmbH in 220 00 Prag 120 (P.O.Box/Postfach 5001) angegeben.

In Deutschland wurde es dann zolltechnisch durchgewunken und mit einem entsprechenden Freigabelabel gekennzeichnet "Von zollamtlicher Behandlung befreit, Deutsche Post AG Niederlassung BRIEF Leipzig". Also wissen wir nun auch, dass der Brief von Tschechien über Leipzip in die Hände der Deutschen Post AG gelangte, die es dann über DHL (Erfassungslabel "EPn International") hat zustellen lassen. Nun lief die Sendung von der DHL Hauptumschlagsbasis (HUB) bzw. vom Paketzentrum 04 (Leipzig/Radefeld, CT 2 = ?) über das - für den Empfänger zuständige - PZ34 (Kassel/Staufenberg-Lutterberg), siehe das Leitlabel.

Rückseitig eine international standardisierte CN22-Zollerklärung (Label) der tschechischen Post in Tschechisch und Englisch. Der Wert der 1kg (eigentlich 430 Gramm) schweren Sendung mit "Flashlight Fittings", also irgendein Taschenlampenzubehör), wird hier mit 17,25 US$ angegeben, d.h. sie liegt unter der deutschen "Kleinkram"-Zollgrenze.

Auch hier gehören zur Abrundung der Belegdokumentation dieser Art von Sendungen natürlich auch die passenden Trackingdaten:



Daten der tschechischen Post Česká pošta und der Deutschen Post DHL

Bisher glich keine "eBay-Lieferung" aus China, die ich abgreifen konnte, einer anderen. Es gibt immer neue Wege, neue postalische und nichtpostalische Mitspieler (Postanstalten, deren internationale Töchter, Remailer, Logistiker etc.) und entsprechende Besonderheiten zu entdecken! Es lohnt sich sicherlich, diese "Sendungsformen" philatelistisch näher zu betrachten und zu würdigen.

Gruß
Thomas

[1]: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=132494
 
DL8AAM Am: 16.08.2016 21:19:17 Gelesen: 327953# 288 @  
@ DL8AAM [#287]

Und hier gleich ein weiteres Beispiel so einer direkten "Kleinkram"-Lieferung aus China an Privat, diese wurde aber bereits vom Versender in China selbst der Deutschen Post DHL übergeben.



"Großbrief"-Einschreiben aus China nach 37073 Göttingen. Versendet über die Deutsche Post DHL in Shanghai als "DHL eCommerce (DHLeC)", d.h. ein spezielles DHL-Produkt für Online-Händler. Im überklebten, ursprünglichen Versandlabel (gedruckt auf der recycelten Rückseite eines passendgeschnittenen, chinesischsprachig bedruckten Blattes) wird die Sendung als Product "GM PACKETPLUS STANDARD" bezeichnet (GM: DHL Global Mail, das sind - obwohl da von Paket gesprochen wird - sind es i.d.R. aber keine Pakete, sondern eher 'kleinformatige Päckchen und briefähnliche Sendungen für gewerbliche Versandhändler'). In Deutschland dann als Einwurf-Einschreiben - mit Barcode und Sendungsnummer aus der RX-Serie (diese findet sich bereits auch schon eingedruckt auf dem Ursprungsadresslabel) - zugestellt. Vorausgehend die notwendige zolltechnische Behandlung bzw. Freigabe und entsprechende Dokumentation durch den dunkelgrünen Aufkleber Von zollamtlicher Behandlung befreit, Deutsche Post NL IP B Frankfurt-Flughafen / Q82 (NL IP B: Niederlassung Internationale Produktion Brief). Rückseitig ein "Commercial Invoice", d.h. eine Handelsrechnung, die (ausschließlich) für die zolltechnische Behandlung gedacht ist.

Als Absender fungiert auf dem Versandlabel SINOHF Sinotrans Hongfeng aus Shanghai, eine Firma der chinesischen SINOTRANS&CSC-Gruppe, einer weltweit aktiven Logistik-Holding, mit Hauptsitz in Beijing [1]. Als fiktiver "Rücksende-Absender" wird aber das Postfach 2721 in 36243 Niederdaula (beim Internationalen Postzentrum IPZ 2 der DPAG) angegeben, d.h. sehr, sehr, sehr ... wahrscheinlich wieder so ein DPAG DHL-eigenes ("Remailing", Sammel-) Postfach für chinesische DHL-Kunden. Als einzigen Hinweis auf eine Frankatur findet sich lediglich im Vermerk "PREPAID Germany" (?) auf der Sendung, eher ungewöhnlich für ein (Remailing-) Einschreiben. Das Kürzel LHR steht für den Flughafen London-Heathrow, die Sendung lief also von China über London nach Frankfurt. Auch im Trackingbericht findet sich als Zwischenstop (neben "Deutsche Post Singapore") "GBSLOX" [2], das UPU-Kürzel ("IMPC Code", International Mail Processing Centre) für das ETOE (Extraterritorial Exchange Office) der Deutschen Post im britischen Slough (nahe Heathrow).

In diesem Fall wurde (rückseitig) keine standardisierte, UPU-konforme CN22-Zollerklärung verwendet, sondern nur ein "Commercial Invoice", vermutlich da die Sendung planmäßig nicht über UPU-Postwege von China in die EU gekommen ist, sondern bereits durch die Deutsche Post DHL in dessen Niederlassung in Shanghai/China übernommen wurde und anschließend über eigene Wege nach Europa verbracht wurde. In dieser Rechnung wird als Herkunft ("Sender", Absender) die Zweigstelle Shanghai der Firma Beijing Yanwen Logistics [3] angegeben, das aber ebenfalls nur ein Transportunternehmen ist. Scheinbar erfolgte die Versandabwicklung in China selbst bereits über einen weiteren Subdienstleister oder Konsolidierer. Der eigentliche chinesische Online-Händler ist für mich auf der Sendung selbst nicht erkennbar. Versendet wurden "Auto parts" (Autoteile, korrekt wäre aber gewesen Fahrradteile, denn es handelte sich um ein Zahnkranz) zu 1,349 Lbs (Lbs=Pfund, d.h. ca. 675 Gramm) mit einem Wert von 12 US$, also auch hier wieder unter der deutschen "Kleinkram"-Zollgrenze.

Auch hier die dazu gehörigen DHL-Trackingdaten. Leider ist wohl das Datum und die Uhrzeit für Singapur etwas verwirbelt worden?



Ich liebe ich den chinesischen Onlinehandel, zumindest als Philatelist ;-)

Gruß
Thomas

[1] http://www.sinotrans.de/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=28&lang=de
[2] http://www.upu.int/uploads/tx_sbdownloader/108b.txt
[3] http://www.yw56.com.cn/english/index-en.asp
 
DL8AAM Am: 22.08.2016 20:28:28 Gelesen: 327391# 289 @  
@ DL8AAM [#288]

Als einzigen Hinweis auf eine Frankatur findet sich lediglich im Vermerk "PREPAID Germany" (?) auf der Sendung, eher ungewöhnlich

Scheinbar wohl doch nicht, heute konnte ich eine weitere dieser "ebay"-Sendungen abgreifen und auch hier findet sich als einige Frankatur so ein Texteindruck" auf der Sendung. Da in dem neuen Fall aber ein gänzlich anderer Absender hinter der Lieferung steht, scheint hier scheinbar ein System dahinter zu stecken. Und da auch wieder die Deutsche Post als "Logistikpartner" für den chinesischen Onlinehändler auftritt, wohl sogar eine neue "semi-offizielle" deutsch-chinesische Frankaturart. ;-)



Großbrief (besser in kleines 17x12 cm großens Platiktütchen) mit einer Warenlieferung aus Hongkong nach Deutschland, eingeführt und vereinzelt als Manifestabfertigung (siehe "Thema: Moderne Postgeschichte: Internationales Remailing Manifestabfertigung" [1]). Frankatur per Texteindruck PREPAID / Germany / Postfach 2007 / 36243 Niederaula. Bei dem Postfach 2007 in Niederaula handelt es sich wieder um ein DPAG-eigenes Sammelpostfach für Retouren für deren chinesische Kunden (sehr wahrscheinlich speziell hier nur für Hongkong) der Deutschen Post DHL. Das ebenfalls eingedruckte Kürzel PKM ist für mich unbekannt und unerklärlich.

Rückseitig das Label zur Manifestabfertigung mit integrierter Handelsrechnung (ausschließlich) für die zolltechnische Behandlung der Sendung. Versendet wurde ein (Edelstahl-) Türstopper für 5,13 €.

Wenn ich nun Google einschalte, dort nach Türstopper und der in der Rechnung angegeben Artikelnummer suche, findet sich auch gleich ein passendes Angebot des Händlers Moojar International Company aus Hongkong [2], übrigens 5,13 € bei kostenlosem 'Standardversand aus dem Ausland'. Was davon wohl unsere Deutsche Post AG für ihre Dienste abbekommen hat (und der Hersteller, der Onlinehändler und dessen ausgeklügelte Logistikkette)?

Als Artikelstandort wird bei ebay übrigens Irland angegeben, wenn das so stimmt (gut möglich), ist das vermutlich dann das Erstimportland für alle Weiterlieferungen der Charge an Kunden innerhalb der EU. Da auf dem Versandlabel aber ein DPAG-eigenes Postfach in Niederaula speziell für deren HKG-Kunden angegeben wird (und nicht für irische Importeure o.ä.), hätte ich vom ersten Eindruck darauf getippt, dass der Import aus China und die Vereinzelung auch in bzw. über Deutschland stattfand - wobei ich mich aber mit den Feinheiten dieser Art von Geschäftsabwicklungen nicht einmal ansatzweise gut auskenne. Wir als Philatelisten betrachten so etwas ja meist nur von unserer rein belegbeschreibenden Schiene aus. Einen tieferen Einblick in die Gepflogenheiten des "Chinageschäfts" bekommt man so aber selten. Trotzdem wieder eine interessante Bereicherung der Sammlung (und ein entgangenes Geschäft für den örtlichen Baumarkt). ;-)

Gruß
Thomas

[1] http://www.philaseiten.de/thema/5930
[2] http://www.ebay.de/itm/Tuerstopper-Tuerfeststeller-Tuerdaempfer-mit-Magnet-oder-Haken-Edelstahl-Tuerpuffer-/122001780225
 
fogerty Am: 08.10.2016 22:04:08 Gelesen: 322415# 290 @  
Finde bei diesem Beleg, den ich kürzlich erhalten habe, den deutschen Ordnungssinn doch ein wenig übertrieben. Es würde mich freuen, wenn sich jemand dazu äußern würde!



Grüße Ivo
 
Christoph 1 Am: 09.10.2016 00:50:42 Gelesen: 322395# 291 @  
@ fogerty [#290]

Lustig finde ich v.a. den handschriftlichen Zusatz "ist blöd" ... Ein Lacher am Abend. :-)

Im Ernst: Vielleicht hat sich jemand an der etwas verschnörkelten Schreibweise von "St." (in St.-Peter-Ording) gestört? Man könnte das auch als SZ lesen. Eine weitere Möglichkeit: Wegen der am unteren Rand verklebten Briefmarken konnte evtl. in Deutschland keine Codierung auf den Brief aufgebracht werden? Deshalb ging es gar nicht um eine Korrektur der Adresse, sondern um die Lesbarkeit für die Sortiermaschine?

Aber noch viel interessanter finde ich den Vermerk auf dem Post-Label. Dort ist von einem Briefzentrum 05 die Rede. Meines Wissens gibt es kein Briefzentrum 05 in Deutschland. Die Briefzentren 04 (Leipzig) und 06 (Halle/Saale) liegen auch beide ganz schön weit ab von St.-Peter-Ording.

Vielleicht kann das jemand aufklären?

Schöne Grüße
csjc13187
 
DL8AAM Am: 09.10.2016 01:05:17 Gelesen: 322393# 292 @  
@ csjc13187 [#291]

Hi,

wenn man zu verschnörkelt schreibt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Lesegeräte der Post die Adresse nicht automatisch einlesen und kodieren kann. Dann muss da jemand optisch oder auch "manuell" nacharbeiten. Die Lesegräte haben ganz sicher SZ (Präfix-Abkürzung für die Stadtteile von Salzgitter) - wie in diesem Fall auch fast jeder Mensch auch - in Verbindung mit der Postleitzahl 25826 ausgewertet, was nicht zusammenpassen passen kann, also kann die Sendung nicht kodiert und weitergeleitet werden, sondern muss zur Nachbearbeitung "ausgeworfen" werden. Die Klarstellung hat man entsprechend korrekt mit dem Hinweislabel auf den Umschlag geklebt. Nicht die Post war hier "blöd", sondern nur der Schreiber! Ich meine sogar mal gelesen zu haben, dass im Inlandsverkehr der DPAG für nicht automatisiert lesbare Sendungen, ein erhöhtes Porto anfallen kann, finde das aber auch die Schnelle nicht.

Zum Briefzentrum 05: Das ist das IPZ 2 (Internationales Postzentrum) in Niederaula bei Frankfurt a/M. Diese Nummer ist extra deshalb gewählt, weil es bekanntlich ja keine Postleitzahlenregion 05 in Deutschland gibt.

Gruß
Thomas
 
Christoph 1 Am: 09.10.2016 01:16:36 Gelesen: 322390# 293 @  
@ DL8AAM [#292]

Nicht die Post war hier blöd, sondern eher der Schreiber.

Oh, Du bist aber streng. Ich finde, dafür dass der Brief aus China kommt, ist die Anschrift sehr gut und leserlich geschrieben.

Zum Briefzentrum 05: Das ist das IPZ 2 (Internationales Postzentrum) in Niederaula bei Frankfurt a/M. Diese Nummer ist extra deshalb gewählt, weil es bekanntlich ja keine Postleitzahlenregion 05 in Deutschland gibt.

Vielen Dank für die Erklärung, das war mir nicht bekannt. Bedeutet das vermutlich, dass ALLE Briefe aus dem Ausland entweder über Frankfurt oder über Niederaula nach Deutschland kommen? Ein wenig gegoogelt: Niederaula liegt bei Bad Hersfeld, direkt am Kirchheimer Dreieck, also direkt am Schnittpunkt von A4, A5 und A7 - ein logistisch sehr günstiger Standort mitten in Deutschland, dort steht ja bekanntlich auch das Groß-Versandlager von Amazon.

nächtliche Grüße
csjc13187
 
DL8AAM Am: 09.10.2016 01:34:41 Gelesen: 322385# 294 @  
@ csjc13187 [#293]

Oh, Du bist aber streng. Ich finde, dafür dass der Brief aus China kommt, ist die Anschrift sehr gut und leserlich geschrieben.

Aber nicht für ein normales Lesegerät und ich glaube auch nicht, dass das eine chinesische Handschrift ist, das hat eher ein Deutscher in China an seine Lieben daheim geschrieben. ;-)

@ fogerty [#290]

Ivo, scanne den Stempel mal (mit einer 600er Auflösung) ein und lade den doch bitte in unsere Stempeldatenbank hoch, der 上海闸北13 fehlt uns dort noch. Aus dem (ehemaligen) Shanghaier Stadtbezirk Zhabei haben wir noch überhaupt keinen. ;-)

Gruß
Thomas
 
fogerty Am: 09.10.2016 09:58:23 Gelesen: 322344# 295 @  
@ DL8AAM [#294]

Hier der Stempel in 600er Auflösung, muß mich erst kundig machen, wie das hochladen funktioniert, wäre mir recht, wenn du das hier übernehmen würdest.



Grüße Ivo
 
Journalist Am: 17.12.2016 16:36:17 Gelesen: 314003# 296 @  
Hallo an alle zur Info,

zum 1. Juli 2016 hatte die Deutsche Post AG ein neues Produkt aufgelegt, die "Alterssichtprüfung". Es handelt sich dabei laut Post um eine Zusatzleistung. Ein Artikel dazu wird in einigen Tagen in der Januarausgabe der philatelie erscheinen. Wer sich schon jetzt für diesen Beitrag interessiert, kann folgenden Link anklicken

http://jolschimke.de/versendungsformen/neues-produkt-alterssichtpruefung.html

Da hier keine Platzprobleme vorhanden sind, konnten hier auch viele weitere ergänzende Abbildungen gezeigt werden. Die Label sind ähnlich wie eine Internetmarke oder eine Produktmarke "Postzustellungsauftrag" aufgebaut:



Wenn der Zusteller nun wie im folgenden Fall feststellt, daß der Empfänger zu jung ist, geht die Sendung über das zuständige Rücksendezentrum (hier Köln (Kö)) an den Absender zurück



viele Grüße Jürgen
 
Fips002 Am: 19.12.2016 17:52:33 Gelesen: 313650# 297 @  
Von mir ein Brief aus Sialkot/Pakistan, 3.August 1998, mit Aufkleber nach Hamburg.



Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 12.01.2017 17:42:41 Gelesen: 310307# 298 @  
Karte vom Fährschiff "Sassnitz" verspätet zugestellt wegen Nichtleerung des Bordbriefkastens am 17.1.1961.



Gruß Dieter
 
Totalo-Flauti Am: 12.01.2017 23:39:30 Gelesen: 310255# 299 @  
Liebe Sammlerfreunde,

diese Postkarte (P12) vom 23.11.1882 konnte nicht an die entsprechende Verlagsbuchhandlung zugestellt werden. Ein entsprechender Aufkleber weißt darauf hin, wie der Empfänger zutreffend ermittelt werden kann.



Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.
 
fogerty Am: 03.02.2017 18:17:45 Gelesen: 308313# 300 @  
Diese Karte aus Madrid wurde in den falschen Briefkasten geworfen, hat aber nach drei Wochen gestern doch noch das Ziel erreicht!



Grüße
Ivo
 
DL8AAM Am: 04.02.2017 01:18:32 Gelesen: 308270# 301 @  
@ fogerty [#300]

Super Beleg!

"Leider" passt der 10x besser in das Thema "Privatpostbriefmarken auf Sendungen aus dem Ausland auf Ansichtskarten" [1]. Es handelt sich um eine Postkarte, die mit einer Briefmarke, einer "Etiqueta Validadora" (Validierungsetikette), der spanischen Privatpost "Postby.ME" [2], spezialisiert auf Postkarten von Touristen, frankiert wurde, die - wie bereits angesprochen - aber vom Absender in einen vollkommen falschen Briefkasten eingeworfen wurde. Weshalb die Karte erst verspätet ("delayed") in die Fänge dieser Privatpost gekommen ist. Vermutlich hat der Versender die Karte in blanker Unwissenheit der örtlichen Postszene einfach in den nächsten Briefkasten geworfen, entweder in einen der spanischen Post oder einer anderen Touristen-Privatposten.

Wie diese Sendung dann aber in den UPU-Kreislauf eingeschleust wurde, ist mir - vom Scan her - nicht ersichtlich. Es findet sich weder eine UPU-Frankatur, noch eine Kodierung auf der Karte, wobei ich aber nicht weiß, ob die italienische Post Sendungen überhaupt entsprechend kodiert. Vielleicht übergibt "Postby.ME" für italienische Empfänger 'gegen eine Gebühr' auch direkt an die italienische Post, die diese dann einfach nur nicht mit einem "Entgeltbezahlt"-Hinweis versieht ('kostet ja nur, und bringt auch keinen echten Mehrwert mehr') und so ungekennzeichnet zustellt.

Ein sehr interessanter Beleg, der erste den ich von dieser spanischen Privatpost je gesehen habe, Glückwunsch!

Gruß
Thomas

[1] http://www.philaseiten.de/thema/4179
[2] http://postby.me
 
Journalist Am: 03.04.2017 12:07:01 Gelesen: 302476# 302 @  
@ Journalist [#296]

Hallo an alle,

ich hatte weiter oben ja schon mal über die neue Zusatzleistung "Alterssichtprüfung" bei Briefen berichtet und dort am Rande erwähnt, das dies scheinbar auch schon einige Zeit vorher bei Paketen als zusätzliche Option möglich war - in Hosenfeld konnte ich nun erstmals einen Originalaufklaber mit dieser Zusatzleistung bekommen:



Wie man diesem Paketaufkleber entnehmen kann, ist der Absender die Schweppes Deutschland GmbH, diese hatte in dieser Sendung etwas mit Alkohol verschickt und wollte sicher gehen, das der Empfänger auch schon älter als 18 Jahre ist und hat daher die Zusatzleistung "Alterssichtprüfung 18!" als Zusatz gebucht (siehe Vermerk in der Mitte).

Wer kennt weitere solcher Belege ?

viele Grüße Jürgen
 
Nachtreter Am: 03.04.2017 12:12:45 Gelesen: 302472# 303 @  
@ Journalist [#302]

Hallo Jürgen,

ich kann Dir zwar keinen Beleg "liefern", aber die Funktion steht meines Wissen jedem offen, der die Online-Frankatur von DHL (z.B. über Paket.de) nutzt. Preis: 1,00 Euro plus Umsatzsteuer.

Viele Grüße

Nachtreter
 

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