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Thema: Ungültigkeit der Marken in DM-Währung
Mondorff Am: 09.02.2013 17:05:02 Gelesen: 20503# 1 @  
Diese Mail erhielt ich heute von einem Freund aus Holland. Der kursiv gestellte Text ist original. Den Teil Luxemburg könnte ich beantworten; weiß jedoch nichts zum Vorgang in Deutschland. Eine Aufklärung zu den gestellten Fragen wäre sehr hilfreich.

Vielleicht können Sie mir helfen. Ich soll für unser Filatelieblatt ein Artikel schreiben. Es ist jetzt nach elf Jahren in Holland angekündigt worden. dass die Briefmarken die noch in Gulden lauten, am 1en November 2013 ihre Frankaturgültigkeit verlieren werden. Deutschland (Luxemburg weiss ich nicht) gehört zu den Länderen die gleich vom Anfang der Euro die D-Briefmarekn ungültig erklärt haben. Was ich gerne wissen möchte, wenn Sie es wissen, ist das folgende:

a) - Hat die deutsche Post überhaupt das Recht gehabt, so etwas zu tun? Die Wert der Briefmarken hat damals doch eine Verpflichtung zu einer Dienstleistung der PTT vertreten? Hat es zum Beispiel noch ein Zeitraum gegeben, in dem man seine alte Marken hat umwechseln können?

b) - Hat die deutsche Post in ihrer Entscheidung Rechnung gehalten mit die finanzielle Interesse der Filateliemarkt?


Mit herzlichem Dank im Voraus
DiDi
 
Pommes Am: 09.02.2013 17:22:48 Gelesen: 20488# 2 @  
@ Mondorff [#18]

a) Nach dem Bundesgerichtshof http://lexetius.com/2005,2545 hatte die Post das Recht dazu.

Zur Umtauschfrist heißt es im Urteil: "Anlässlich der Währungsumstellung von Deutsche Mark auf Euro Anfang 2002 erklärte das Bundesministerium für Finanzen gemäß § 43 Abs. 1 PostG Postwertzeichen, deren Nennwert ausschließlich in Deutsche Mark oder in Pfennig angegeben ist, mit Wirkung vom 1. Juli 2002 für ungültig. Die Beklagte bot daraufhin durch öffentliche Erklärungen den Inhabern so genannter "Pfennig-Briefmarken" an, diese bis zum. Juni 2003 gegen neue Euro-Briefmarken zu tauschen."

b) Das ist meines Erachtens "Geschmacksfrage" und gibt zu reichlich Diskussion Anlass, die sich hier vermutlich auch umgehend einstellen wird. ;-)

Einige Sammler fühlten sich von der DP AG (und auch vom BDPh - das höre ich auf Vereinsebene immer wieder -) nicht genügend beachtet (bzw. vertreten). Für andere war die Umtauschfrist ausreichend und sie haben keine Probleme mit der Entscheidung.

Na mal sehen, wie das in den Niederlanden ablaufen wird.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
Vernian Am: 09.02.2013 21:31:01 Gelesen: 20435# 3 @  
Man "könnte" das diskutieren, wenn es Sinn machen würde, was es aber nicht tut. Ich persönlich hätte aber eine Lösung wie in den Niederlanden, 10 Jahre Gültigkeit einzuräumen, für besser gehalten. Dies hätte auch noch der letzten Omi mit alter Marke in der Brieftasche erlaubt, die bezahlte Beförderungsleistung einzufordern - abgesehen von dem Vorteil von uns Filoutelisten, inzwischen nahezu wertlos gewordene Markenbestände zur Frankatur zu benutzen und zu verbrauchen.

LG

V.
 
Pommes Am: 09.02.2013 22:08:57 Gelesen: 20420# 4 @  
@ Vernian [#20]

Hallo V.,

ich persönlich hätte eine Umtauschzeit von mehr als 1 1/2 Jahren auch besser gefunden, aber wir leben in einer schnelllebigen Zeit.

Wenn Du aber sagst: "Man 'könnte' das diskutieren, wenn es Sinn machen würde, was es aber nicht tut", drückst Du ja aus, dass Du gar keine Diskussion möchtest, sondern bereits Dein Urteil gefällt hast.

Ich halte eine Diskussion, ob diese Vorgehensweise sinnvoll war, aber durchaus für nötig!

Bei früheren Ausgaben Deutschlands gab es immer wieder Gültigkeitsdaten, an denen sich anscheinend aber niemand (kaum wer) gestört hat. Erst später ist - wodurch auch immer - die Mär entstanden, dass Postwertzeichen unbegrenzt gültig sind. Die Postverwaltungen dieser Welt haben das schon immer unterschiedlich gehandhabt. In Deutschland kann ich nicht sehen, worauf eine Vermutung für unbegrenzte Gültigkeit beruhen sollte.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
Vernian Am: 10.02.2013 01:29:44 Gelesen: 20395# 5 @  
@ Pommes [#21]

Hallo Thomas,

und zu was soll eine Diskussion darüber führen? Festzustellen, ob eine Mehrheit von Sammlern für oder gegen längere Laufzeiten von Marken in DM-Währung (gewesen) wäre? Ändern wird die Post daran eh nichts mehr, wir stehen vor vollendeten Tatsachen. Welchen Zweck hat dann eine Diskussion darüber, ob die Vorgehensweise sinnvoll war oder nicht? Das ist doch eine Frage der Sichtweise: Die der Post als Wirtschaftsunternehmen, und die der Sammler, die möglicherweise es gern gesehen hätten, wenn die Gültigkeit länger gelaufen wäre.

Ja, ich habe mein Urteil gefällt, nur es ändert nichts. Aber da Du meinst, man sollte es Diskutieren - hier meine Meinung:

Ich persönlich bin der Ansicht, da ja die Briefmarke eine Quittung für eine bezahlte Dienstleistung darstellt, diese Dienstleistung auch erbracht werden muß - entweder dadurch, daß die Marke Ihren Wert behält (wie dies z.B. in Frankreich für fast alle Marken noch der Fall ist), oder das sie wie bei Geld auf "unbegrenzte" Zeit in aktuelle gültige Marken umgetauscht werden kann (DM kann gegen Euro weiterhin seit der ersten verausgabten DM, also 1948 (?) verausgabten DM-Schein und Münzen gewechselt werden). Einen berechtigten Schnitt sehe ich eigentlich nur bei wirtschaftlichen Total-Zusammenbruch, wie er das Ende des 2. Weltkrieges darstellt in Deutschland - also Marken in Reichsmark sind definitiv außen vor.

Beste Grüße

Vernian
 
Mondorff Am: 10.02.2013 10:06:28 Gelesen: 20343# 6 @  
@ Pommes
@ Vernian

Mit meinem Dank für die Auskünfte und aber auch für die Diskussion, die zu dieser Zeit auch hier geführt wurde. Wir hier in Luxemburg sind dabei auch nicht gefragt worden. Die Marken in Franc-Währung waren eben ab 1. Januar 2003 nicht mehr gültig. Eine Umtauschmöglichkeit gab es nicht. Ganz im Gegensatz zu Frankreich (1 FF = 0,15 €) und Belgien, deren alte Marken jetzt immer noch haufenweise auf Umschlägen von Händlern zu finden sind.

Nochmals Dank, auch im Namen meines Freundes in den Niederlanden.

DiDi
 
petzlaff Am: 10.02.2013 10:35:13 Gelesen: 20329# 7 @  
@ Vernian [#22]

Bei uns in Deutschland gab es die Möglichkeit, "Pfennig"-Marken auf ein extra aufgelegtes amtliches Papier aufzukleben, dieses bei jedem beliebigen Postamt abzugeben und gegen Marken in neuer Währung umzutauschen. Ansonsten ist und war Gesetz gleich Gesetz - egal, ob uns das Gesetz passte oder nicht: Jeder hatte damals die Möglichkeit, sich ohne finanziellen Verlust von seinen alten Markenbeständen zu trennen. Was soll diese Diskussion ?

LG, Stefan
 
Henry Am: 10.02.2013 11:09:13 Gelesen: 20321# 8 @  
@ Vernian [#22]
@ petzlaff [#24]

Möchte hier meine Sichtweise schon auch mal einbringen:

Es ist ein Irrtum, mit dem Kauf einer Briefmarke eine Dienstleistung bereits bezahlt zu haben. Diese wird erst bezahlt mit der Entwertung, also mit der Inanspruchnahme oder mit dem "Verzicht darauf", wenn eine Gefälligkeitsentwertung verlangt wird. Bis dahin ist sie nichts anderes als ein "Gutschein" für diese Leistung, mit dem der Rechtsanspruch auf die Leistung erst bei Briefeinwurf bzw. Einlieferung geltend gemacht wird.

Und wie Petzlaff richtig schreibt, hatte jeder die Möglichkeit des Umtausches. Das wurde auch klar und deutlich öffentlich bekannt gemacht.

Sicherlich wäre es angenehmer gewesen, den Aufbrauch über eine längere Zeit nutzen zu können. Aber eine Grenze muss halt auch sein. Für den Umtausch war sie lange genug. Und wer es nicht genutzt hat, braucht sich heute nicht mehr beschweren.

Eine Diskussion darüber ist insofern aber doch angebracht, als sie für die Zukunft für ähnliche Fälle eine verbraucherfreundliche Regelung bewirken könnte.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Vernian Am: 10.02.2013 13:07:45 Gelesen: 20289# 9 @  
@ petzlaff [#24]

Ich sagte in meinem ersten Beitrag hierzu ja auch das ich eine Diskussion nicht für nötig halte. Der Ansicht sind aber ja offenbar nicht alle hier.

@ Henry [#8]

Hm, wenn es vermutlich nicht rechtlich definiert wäre würde ich sagen ist eine Frage der Sichtweise ob ich eine Briefmarke als Quittung oder als Gutschein betrachte. Anderseits: Macht das ein Unterschied? Ist es nicht so, dass Gutscheine ohne Gültigkeitsvermerk auch dauerhaft gültig sind? Oder gibt es da eine vom Gesetzgeber definierte Frist? In letzterem Fall müssten bei dieser Definition ja Briefmarken generell nach einem bestimmten Zeitraum ungültig werden. Sind Briefmarken also nun Quittungen für eine versprochene Dienstleistung oder Gutscheine und wie sind diese rechtlich definiert? Diese Frage halte ich für viel interessanter.

Gruß

Vernian
 
Baber Am: 10.02.2013 13:30:28 Gelesen: 20282# 10 @  
99% der Postkunden werden die Diskussion nicht verstehen, weil sie in dieser Art nur unter Briefmarkensammlern entstehen kann. Wer kauft denn als normaler Bürger in der heutigen Zeit, wo kaum mehr Briefmarken gebraucht werden, einen großen Vorrat an Marken. Das haben nur die Sammler getan, die auf Wertsteigerung spekulierten. Aber auch diese hatten wie jeder Bürger ein halbes Jahr die Chance zum Umtausch, was doch eigentlich fair war. Die älteren Sammler, die sich noch an die Währungsreform erinnern, hatten nur wenige Tage Zeit, die Marken zu einen 1/10 des Nennwertes aufzubrauchen.

Alles was solls? Vorbei ist vorbei.

Gruß
Baber
 
Mondorff Am: 10.02.2013 13:52:59 Gelesen: 20274# 11 @  
@ Baber [#10]

Richtig ist: Vorbei ist vorbei - und ein halbes Jahr Zeit sollte für den normalen Postkunden auch genügen. Der Email-Verkehr aus der Zeit vor 10 Jahren, wird auch nicht unbedingt der "heutigen Zeit" entsprechen.

Aber: Sammler, die z.B. Motivbriefmarken zur Seite legten, um mit (Jahre später vorgestellten Sonderstempeln) Maximumkarten oder passende Motivbriefe gestalten zu können, werden damit automatisch zu Spekulanten?

Gruß
DiDi
 
Baber Am: 10.02.2013 15:07:48 Gelesen: 20259# 12 @  
@ Mondorff [#11]

Hallo Mondorff,

das ist natürlich richtig aber das kann leider auch passieren, wenn die Marken nicht ungültig werden, sondern so wie jetzt die Portosätze sich ändern und man die Marken nicht mehr portogerecht für einen echt gelaufenen Sonderstempel verwenden kann.

Gruß
Baber
 
Lars Boettger Am: 10.02.2013 15:12:39 Gelesen: 20259# 13 @  
@ Mondorff [#11]

Hallo Didi,

nein, aber wenn ich daran denke, dass die Leute bogenweise Briefmarken gekauft haben, weil sie in den fünfziger und sechziger Jahren einen steilen Wertanstieg wahrgenommen haben, dann ist das spekulativ gewesen. Es gibt doch viele Nicht-Sammler, die darin eine Altersvorsoge gesehen haben. Und die ist jetzt weg, denn die Briefmarken sind nicht mehr als Frankatur zu gebrauchen, zumindest in Luxemburg und in Deutschland. Da fällt der Motivsammler mit seinen paar Marken nicht auf.

Ich denke im speziellen an die Spekulation mit der 50 Pfg. Heinemann, dem FIP-Kleinbogen, den Jugend-Sätzen der frühen siebziger Jahre, dem "Blauen Reiter" (Sportmarke) usw. Die sind alle wieder auf ein normales Mass im Preis zurückgegangen. Heute holt man damit niemanden mehr hinter dem Ofen vor.

Ausserdem ist das nicht ungewöhnlich. Die Caritas-Marken in Luxemburg bzw. die Wohlfahrtsmarken in Deutschland waren nur ein paar Monate gültig. Die Dauerserien dagegen recht lange. Wir hatten uns nur daran gewöhnt, dass die DM-Marken in Deutschland ab 1969 bis 2002 gültig waren. Das war sehr schön, aber es ist verständlich, dass das nicht anhält.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Mondorff Am: 11.02.2013 13:41:28 Gelesen: 20183# 14 @  
@ alle

Mit Dank für die Unterstützung. Mein Freund aus Holland gab mir noch diese Information:

"Die Vertreterorganistion der holländischen Händler will vor Gericht gehen wegens der angekündige Massnahmen der Post."

Freundlichen Gruß
DiDi
 
Mondorff Am: 12.02.2013 16:43:57 Gelesen: 20088# 15 @  
@ Baber [#12]

Dabei soll es jedoch Sammler gegeben haben, die, mit Mehrfachfrankaturen, durchaus portogerechte Belege mit passenden Sonderstempeln fertigen konnten.

@ Lars Boettger [#13]

Zur Ergänzung: Die, die etwa mit den postfrischen Luxemburger Europamarken des Jahrgangs 1956 reingefallen sind, müssen auch nicht jedem Leid tun.

Freundlichen Gruß
DiDi
 
Lars Boettger Am: 12.02.2013 22:26:47 Gelesen: 20043# 16 @  
@ Mondorff [#15]

Hallo Didi,

ja, das ist nur zu wahr. Wobei ich die Marken auch schon für 60 oder 70 Euro postfrisch bei Delcampe als Angebot gesehen habe. Bei den sinkenden Sammlerzahlen ist das Angebot hoch genug.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Baber Am: 13.02.2013 09:51:17 Gelesen: 19998# 17 @  
@ Mondorff [#15]

Hallo Didi,

das ist Geschmackssache. Meistens kommt der Sonderstempel dann nicht mehr gut zur Wirkung, wenn der Beleg mit mehreren Marken frankiert ist. Aber wie dem auch sei, "Jeder soll nach seiner Facon selig werden" hat schon Friedrich der Große gesagt.

Gruß
Baber
 
roman Am: 04.05.2014 10:01:19 Gelesen: 19300# 18 @  
Kurioser Beleg von 2013 und Briefmarken Deutsches Reich sogar schön abgestempelt

Nur als Kuriosität und Witz, aber er wurde anstandslos befördert und die Marken sogar schön abgestempelt.


 
EdgarR Am: 04.05.2014 10:35:06 Gelesen: 19275# 19 @  
@ roman [#18]

Ist aber so ca. um 450.000.000,- überfrankiert. ;->

EdgarR
 
drmoeller_neuss Am: 04.05.2014 11:24:34 Gelesen: 19246# 20 @  
Das ist schon fast der Standardfall auf einer kleinen Post-Partnerfiliale: Wenn man als Sammler das Schalterpersonal bittet, die Marken schön zu stempeln, bekommt man den Stempel und das Stempelkissen in die Hand gedrückt.

Mal abwarten, wann diese Inflamarken (vielleicht als seltene Stempelvariante mit Datumsfehleinstellung - zehn Jahre zu früh und mit fünfstelliger Feldpostnummer) auf ebay auftauchen. :)
 
T1000er Am: 04.05.2014 12:45:21 Gelesen: 19216# 21 @  
Jetzt fehlt nur noch, dass jemand Marken des Herren "Apunkt Hpunkt", auch als GröFaZ landläufig bekannt, zum abstempeln vorlegt und diese dann noch befördert werden.

Nun denn,
T1000er
 
reichswolf Am: 04.05.2014 13:00:22 Gelesen: 19206# 22 @  
Zufällig gestern erst für Kleingeld gekauft habe ich den folgenden Beleg, den ich aber noch nicht hier habe, daher kann ich nur den Scan des Verkäufers zeigen, u.a. mit dem GröFaZ. In Aachen hat es aber nicht funktioniert, solch einen Scheiß unerkannt in den Postverkehr zu bringen.



LG,
Christoph
 
zensurpost Am: 04.05.2014 13:17:56 Gelesen: 19189# 23 @  
@ reichswolf [#22]

Deinen Beleg kann man nicht mit dem Beleg im ersten Posting vergleichen; Dein Beleg stammt aus 1975 - da war die Post noch nicht privatisiert und die Postbediensteten mussten nicht noch nebenher Brötchen und Kartoffelsalat verkaufen.

Beste Grüße
Hans-Georg
 
reichswolf Am: 04.05.2014 14:17:39 Gelesen: 19157# 24 @  
@ zensurpost [#23]

Es ist nicht ganz falsch, was du sagst, aber so richtig stimmig ist deine Aussage auch nicht. Es geht ja bei dem Beleg von 2013 nicht um ungültig gewordene Bund-Marken, sondern um solche des Deutschen Reiches. Und auch ein Mensch ohne postalischen Hintergrund könnte wissen, daß es das Deutsche Reich nicht mehr gibt. Und bei der Menge an Stempeln auf dem Brief hatte der stempelführende Mensch auch genug Zeit zu bemerken, daß an dem Brief etwas faul ist.

Alle Welt tut immer so, als wäre die Arbeit beim Bäcker mit Postfiliale ungefähr so schwierig wie das gleichzeitige Arbeiten als Fluglotse und technischer Leiter eines Atomkraftwerks. Dabei ist es doch eher vergleichbar mit dem Tankwart, der heute auch Brötchen verkauft. Der wird auch nicht entschuldigt, wenn er abgelaufene Ware verkauft, bloß weil ja eigentlich Benzin sein Kerngeschäft ist (sorry, ich weiß, daß die Vergleiche wie immer hinken).

LG,
Christoph
 
Peboro Am: 27.07.2015 15:29:39 Gelesen: 18829# 25 @  
Bund: Marken aus DM-Zeiten mit Stempel aus €-Zeiten

Hallo allerseits,

ob es das Thema schon gibt (falls es eines ist), hab ich jetzt mal nicht nachgeforscht.

Ich möchte Euch heute mal ein Exemplar präsentieren:

MiNr. 1890 o; Ausgabedatum: 18.10.1996, Stempeldatum: 22.11.05.

Wenn ich mich recht erinnere, sind ab 2002 (?), dem Einführungsdatum des Euro nur noch Marken mit Euro-Nominierung gültig. Vielleicht hat ja jemand noch weitere Exmplare, die zum Thema sprechen. ;)
 
alemannia Am: 27.07.2015 15:49:13 Gelesen: 18815# 26 @  
Hallo,

ein Scan von der Marke wäre nicht schlecht.

Die in DM-Währung verausgabten und bis zur Währungsumstellung gültigen Marken waren bis 30.06.2002 frankaturgültig.

Alle mit Doppelnominale (DM und €) verausgabten Marken können aktuell noch verwendet werden.

Gruß

Guntram
 
Peboro Am: 27.07.2015 15:53:39 Gelesen: 18809# 27 @  
Da ist der Scan:


 
Paluka Am: 27.07.2015 16:55:00 Gelesen: 18769# 28 @  
@ Peboro

In dem von dir vorgestellten Stempelkopf fehlt das Posthorn. Dieses war seit dem 1. März 2004 aber Standard. Evtl könnte dies auf eine verstellte/verrutschte Zahl in der Datumszeile hindeuten.

Wie auch immer nach meiner Meinung nichts von besonderem Wert. ;-)

Gruß
 
HouseofHeinrich Am: 28.07.2015 11:38:51 Gelesen: 18632# 29 @  
Hallo Freunde,

zeige hier einmal den Block 31, Bundesrepublik Deutschland von 1995 und den Block 32, Bund von 1995 gestempelt, 28.07.2009, ich hoffe das passt hier zum Thema? Ich verbleibe mit

freundlichen grüßen

Heinrich


 
lueckel2010 Am: 28.07.2015 14:01:50 Gelesen: 18589# 30 @  
Was will man von Tankwarten, Käsehändlern, Losverkäufern und, und, und, sowie Hilfskräften in den Briefzentren, die heute in der Regel für eine "ach so moderne" (und gewinnorientierte!) Deutsche Post AG nach kurzer Einweisung das Tagesgeschäft erledigen, schon anders erwarten?

Sie "entwerten" -fast- alles, was ihnen unter den Poststempel kommt. Nichtsdestotrotz sind solche "Entwertungen" allenfalls Zufallsprodukte (Unwissenheit) oder aber -noch schlimmer- fahrlässig oder gar vorsätzlich hergestellte Fälschungen (Stempelung ungültiger Postwertzeichen, Nachstempelungen)!

Einen "philatelistischen" Wert kann ich in keinem Fall erkennen.

Noch einen schönen (Rest-)Tag, "lückert2010"
 
DL8AAM Am: 13.02.2019 13:39:41 Gelesen: 9466# 31 @  
Wie habe ich das zu verstehen?

Das Bundesfinanzministerium schreibt ganz aktuell (2016) zu Postwertzeichen:

5 Rechtliches

5.1 Zivilrecht

Postwertzeichen sind juristisch gesehen sogenannte kleine Inhaberpapiere im Sinne des § 807 des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs vom 11. Oktober 2005 (XI ZR 395/04) gilt das auch für die vor der ersten Postreform 1989 ausgegebenen Marken. Das bedeutet, dass die Marke als Urkunde einen Anspruch auf Beförderung einer Postsendung in dem Umfang verkörpert, der dem aufgedruckten Wert entspricht. Im internationalen Postverkehr sichern die Vereinbarungen des Weltpostvertrags, dass auch die Postdienstleister unterwegs und im Bestimmungsland diesen Nachweis akzeptieren. Mit der Entwertung durch die Stempelung kann keine Leistung mehr verlangt werden. Solange die Postbeförderung staatlich war, war nach der Postordnung das Entgelt für die Briefbeförderung eine öffentlichrechtliche Gebühr. Aufgrund der heutigen privaten Organisationsform der Postunternehmen handelt es sich beim Erwerb des Postwertzeichens um einen privatrechtlichen Kauf.


Heisst das die "alten DM-Marken" nach aktueller ministerieller Auslegung, entgegen der seinerzeitigen Postbekanntmachung, doch noch immer gültig sind?

Gruß
Thomas

https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Monatsberichte/2016/10/Inhalte/Kapitel-3-Analysen/3-4-Briefmarken-Zeitenspiegel-Wohltaeter-Kunstwerke.html
 
briefefan (RIP) Am: 14.02.2019 21:54:00 Gelesen: 9295# 32 @  
@ DL8AAM [#31]

heisst das die "alten DM-Marken" nach aktueller ministerieller Auslegung, entgegen der seinerzeitigen Postbekanntmachung, doch noch immer gültig sind?

Hallo Thomas,

in dem BMF-Papier, das du als Quelle angegeben hast, steht in 2.1 auch, dass der Finanzminister das Recht zur Ungültigkeitserklärung von Postwertzeichen hat. Er hat es vom Postminister übernommen. Die Beiden handelten sicher im Einvernehmen.

Grüße von briefefan.
 
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