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Thema: Schiffspost und Schiffspoststempel
Das Thema hat 938 Beiträge:
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Fips002 Am: 28.10.2017 21:42:56 Gelesen: 622030# 489 @  
Karte von der Norwegenfahrt des KdF-Schiffes "DER DEUTSCHE". Entwertet wurde die Karte mit dem Normstempel (Zweikreis-Stegstempel) "DEUTSCHE SCHIFFSPOST/+Kraft durch Freude+/D/DER DEUTSCHE/NORDDEUTSCHER LLOYD/1.8.36. Verwendungszeit des Stempels vom 15.03.1936 bis zum September 1939.

Der Dampfer wurde am 10.10.1924 für den Norddeutschen Lloyd als "Sierra Morena" in Dienst gestellt und war im Südamerikadienst bis 1934 im Einsatz. Am 20.Juli 1934 wurde das Schiff umbenannt in DER DEUTSCHE und kam ausschließlich für Kreuzfahrten zum Einsatz und führte KdF-Reisen bis zum August 1939 durch.

Während des zweiten Weltkrieges war "DER DEUTSCHE" für unterschiedliche Aufgaben der Kriegsmarine im Einsatz und gehörte zuletzt mit zur Transportflotte bei der Evakuierung der deutschen Ostgebiete. Am 03.05.1945 nach britischen Bombentreffer bei Fehmarn-Feuerschiff auf Grund gesetzt. !946 der Sowjetunion zugesprochen wurde es in Warnemünde repariert, umbenannt in "ASIA", fuhr das Schiff bis zum 21.1.1967 auf der Route Wladiwostok-Petropawlowsk. 1970 wurde das Schiff abgewrackt.





Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 01.11.2017 17:42:12 Gelesen: 621168# 490 @  
Ich zeige drei Belege zur Eisenbahnfährschiff-Verbindung Warnemünde-Gedser.



Fährschiff "Warnemünde"

Der regelmäßige Postdampferverkehr zwischen Warnemünde und Gedser/Dänemark wurde am 26.6.1886 aufgenommen. Die Eröffnung des Eisenbahnfährbetriebes erfolgte am 01.10.1903 und ist damit die älteste Fährlinie die Skandinavien mit dem Kontinent verbindet.

Das auf der Neptunwerft Rostock gebaute MS "Warnemünde" wurde am 26.5.1963 zwischen Warnemünde und Gedser eingesetzt

Auf der "Warnemünde" wie auch auf den dänischen Fährschiffen wurden keine Bordpostämter eingerichtet. Die während der Überfahrt in den Bordbriefkästen aufgelieferte Post, die mit Postwertzeichen beider Länder frankiert sein kann, wurden in den Hafenpostämtern Rostock-Warnemünde 1 und Gedser mit einem Landungsstempel versehen. In Gedser wurden die Postsendungen mit einem "FRA-WARNEMÜNDE"-Stempel entwertet. Neben den Landungsstempel wurde ein Tagesstempel, zur Bestätigung der Auflieferung, abgeschlagen. Auch in Rostock-Warnemünde 1 wurden einheitliche Landungsstempel auf den Postsendungen der "Warnemünde" und der dänischen Fährschiffe abgeschlagen.



Dänischer Landungsstempel des Postamtes Gedser auf Post von DDR-Fährschiffen

Dieser Landungsstempel "FRA WARNEMÜNDE" ist der Typ III und wurde vom 25.1.1971 bis 1973 verwendet.



Der dänische Landungsstempel Typ IV wurde von 1973 bis zum 30.9.1976 verwendet. Insgesamt kamen 6 dänische Landungsstempel zum Einsatz.



Fährpost-Landungsstempel des Postamtes Rostock-Warnemünde 1 wurde vom 6.9.1966 bis zum 27.2.1972 verwendet. Spätere Stempeldaten sind Gefälligkeitsstempelungen. Der Stempel ist ein Landungsstempel zur Entwertung der Post aus dem Schiffsbriefkasten des MS "Warnemünde".

Gruß Dieter.
 
Altmerker Am: 01.11.2017 17:50:04 Gelesen: 621162# 491 @  
@ Fips002 [#490]

Dankeschön. Ist ja spannend. Gibt es dänische Belege mit DDR-Landungsstempel? Und was passierte nach dem 27.2.1972 philatelistisch?

Gruß
Uwe
 
Fips002 Am: 01.11.2017 20:00:00 Gelesen: 621113# 492 @  
@ Altmerker [#491]

Hallo Uwe,

hier noch 4 Belege mit Landungsstempeln der "Warnemünde"



Landungsstempel zur Entwertung der Post von den dänischen Fährschiff "Kong Frederik" (ab Juni 1968) während der Einsatzzeiten im Winterfahrplan.
Verwendung des Stempels vom 6.9.1966 bis 27.5.1972.



Um die Abfertigung der Post von den Fährschiffen der DDR und Dänemarks zu vereinfachen, wurde nur noch ein einheitlicher Landungsstempel verwendet. Ein Nachweis, auf welches Schiff die Post aufgeliefert wurde, kann nur erbracht werden, wenn sich auf den Postsendungen ein Schiffsstempel befindet.
Verwendung des Stempels: 28.5.1972 bis 30.4.1982.



Verwendung des Landungsstempels ab 01.05.1982



Verwendung vom 01.04.1993, letzter Stempel der "Warnemünde".

Im April 1993 ging die "Warnemünde" an die - Deutsche Fährgesellschaft Ostsee-. Am 24. September 1995 befuhr sie zum letzten mal die Strecke Warnemünde-Gedser.

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 06.11.2017 20:00:16 Gelesen: 620159# 493 @  
Heute wieder zwei Faltbriefe aus meiner Sammlung zur Transatlantikpost.

Zwischen den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich wurde am 15. Dezember 1848 eine Post Konvention in London unterzeichnet. Diese Konvention hatte Gültigkeit bis Ende Juni 1867.

Die Postgebühr für einen einfachen Brief von 1/2 Unze betrug 24 Cents oder 1 Shilling.

U.S. - Inland 5 Cents oder 2,5 Pence
See-Gebühr 16 Cents oder 8 Pence
G.B. - Inland 3 Cents oder 1,5 Pence

Gesamt: 24 Cents oder 12 Pence = 1 Shilling
 



Unbezahlter Faltbrief von London nach Richmond/Virginia. Auf dem Landweg nach Liverpool befördert. Von Liverpool wurde der Faltbrief ab 16.November 1849 mit dem Dampfschiff "CANADA" nach New York befördert, Ankunft am o1.Dezember 1849. Porto Seegebühr 16 Cents, GB-Inland 3 Cents, US-Inland 5 Cents = 24 Cents.

Der Stempel 19 Cents wurde im britischen Austausch Amt in London abgeschlagen. Der Verrechnungsstempel von 24 Cents wurde in New York am 1.Dezember 1849 bei Ankunft der "CANADA" abgeschlagen. Der Stempel wurde nur vom 1.Dezember 1849 bis 18.Dezember 1849 verwendet. Das Dampfschiff "CANADA" war für Cunard von 1848 bis 1866 im Einsatz.





Unbezahlter Faltbrief von London nach New York, befördert mit Cunard-Dampfschiff "ARABIA" ab Liverpool am 20.Dezember 1859 und kam am 09.Januar 1860 in New York an. Das Londoner Austausch Amt belastete New York mit 3 Cents Inlandgebühr und New York berechnete die Gesamtgebühr von 24 Cents. "ARABIA" in Dienst für Cunard von 1853 bis 1864. Der Dampfer war das letzte Schiff in Holzbauweise für Cunard.



24 Cents New York Austausch Amt 3 Cents Britisches Austausch Amt.

Gruß Dieter
 

Fips002 Am: 11.11.2017 21:44:55 Gelesen: 619141# 494 @  
Die "Potsdam" lief am 16. Januar 1935 noch als Hapag-Schiff vom Stapel, wurde aber vor ihrer Fertigstellung an den Norddeutschen Lloyd verkauft. Die "Potsdam" gehörte zu den Ostasien-Schnelldampfern des NDL.

Am 5.Juni 1935 unternahm sie von Hamburg über Bremen ihre Jungfernreise nach Yokohama. An Bord fanden in der 1. Klasse 126 Passagiere und 128 Passagiere in der Touristenklasse platz.

Die "Potsdam" diente während des zweiten Weltkrieges in Hamburg und später in Gotenhafen als Wohnschiff der Kriegsmarine. Bei der Evakuierung der Halbinsel Hela beförderte sie bei 7 Einsätzen 53.891 Menschen.

Im Juni 1945 wurde die "Potsdam" an Großbritannien abgeliefert. Für die Pensinsular & Oriental Steam Navigation Co. lief sie als Truppentransporter "Empire Fowey".

Im Mai 1960 nach Karachi verkauft, verkehrte es unter den Namen "Safina-E-Hujjaj" im Einsatz nach Ostasien.

1976 in Pakistan wurde die ehemalige "Potsdam" abgewrackt.



Durch Verfügung des Reichsministeriums vom 24.3.1931 wurden alle deutschen Schiffspoststempel genormt und die Größe der Schiffspoststempel auf 35 mm Durchmesser festgesetzt.

Die "Potsdam" erhielt folglich 1935 den Normstempel "DEUTSCHE SCHIFFSPOST/SCHIFFSNAME/BREMEN-OSTASIEN/JUNGFERNREISE.

Nach Rückkehr von der Jungfernreise wurde der Vermerk aus dem unteren Segment des Stempels entfernt. und der Stempel auf weiteren Reisen bis 1939 weiterbenutzt, bis zur kriegsbedingten Zurückziehung des Stempels.

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 16.11.2017 17:31:17 Gelesen: 617886# 495 @  
Brief von Fürstenwalde über Hamburg nach Nebraska City/USA.

Der Brief wurde mit der "Borussia" der HAPAG nach New York befördert.

In New York wurde der Brief mit dem Einkreis Stempel N.Y. 15 Hamb.Pkt,Or.u.21 Notes/Jun 27, versehen. 15 Cents=Golddollar Währung und 21 Cents Greenbacks Notes (Papiergeld). Die Vereinigten Staaten Banknoten entsprachen zu dieser Zeit nicht genau dem Wert des Golddollars.

Ein täglich wechselnder Umrechnungskurs legte den Wert der Banknoten, bezogen auf den Golddollar fest.

Am 27.Juni 1865 war der tiefste und der höchste Preis von Gold in Greenbacks 135 7/8 bzw. 136 1/2. Das Ergebnis von 15 x 135 7/8 = 21 Cents.



Hamburg Konvention Debet Verrechnungsstempel (verwendet in Schwarz 1863-1867). Der Stempel zeigt die Verrechnung an die Vereinigten Staaten von 12 Cents von der 15 Cents Rate.



Stempel auf unfrankierte Briefe während der abgewerteten Währungsperiode. Die einfache Rate für den unbezahlten Brief war 15 Cents, 12 Cents Kredit an die Vereinigten Staaten und 3 Cents Inlandgebühr New York nach Nebraska City.



Der Hapag Dampfer "Borussia" verließ Hamburg am 11.Juni 1865 und erreichte New York am 26.Juni 1865

Postgebühren: Preußen belastete Hamburg mit 2 Silbergroschen Fürstenwalde nach Hamburg.

Hamburg belastete New York mit 12 Cents.

Davon Seeporto = 6 Cents
Hamburg = 1 Cents
DÖPV = 5 Cents
 

Im Juli 1863 wurde die Inlandgebühr der VS, in den Beziehungen mit Hamburg, von 5 Cents auf 3 Cents heruntergesetzt.



Die Jungfernreise der "Borussia" begann am 1.Juni 1856 und war die erste Reise eines Hapag Dampfers. 1876 verkauft und am 1.Dezember 1879 in einem Atlantiksturm gesunken. Nur 15 der 184 Menschen an Bord wurden gerettet.

Gruß Dieter
 

Fips002 Am: 20.11.2017 12:48:21 Gelesen: 615679# 496 @  
Brief vom Kombi-Schiff "Burg Sparrenberg" am 30.9.1960 nach Berlin-Tegel. Der Schiffspoststempel der "Burg Sparrenberg" wurde vom 20.9.1954 bis zum 25.02.1964 an Bord verwendet.

Das Schiff wurde am 17.01.1953 in Dienst gestellt und war im Liniendienst von Hamburg nach Südamerika und für Trampfahrten im Einsatz.

Am 13.11.1967 wurde das Schiff an Griechenland verkauft und fuhr unter den Namen "Liberator Colocotronis". 1973 ging das Schiff an Synphonica Shipping Co. Ltd, Famagusta/Cypern, umbenannt in "Athen Progress". Für diese Reederei war es im Rumäniendienst eingesetzt.

Am 26.01.1978 in Vigo abgewrackt.





Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 22.11.2017 20:48:09 Gelesen: 614159# 497 @  
Heute zwei Faltbriefe von Valparaiso/Chile nach Reims und nach Schiedam.



Faltbrief von Valparaiso nach Schiedam/Holland. Der Faltbrief wurde von Valparaiso mit einem Schiff nach Cudad de Panama (Pazifik-Küste) befördert. Von dort wurde die Post mit der Eisenbahn (gebaut 1850-1855) nach Colon (Atlantik-Küste) befördert. Von Colon/Panama mit einem britischen Schiff nach Liverpool und auf dem Landweg nach London. London belastete Holland mit 2 Shilling 3 Pence. Davon 1 Shilling Packet-Gebühr und 1 Shilling 3 Pence britische Gebühr nach Holland. Holland zeichnete 155 holländische Cents für die Gesamtgebühr.



Rückseite mit Stempel Valparaiso 29.Juni 1859, London 16.August 1859 und Schiedam 17.August 1859.



Briefkopf



Faltbrief von Valparaiso 18.Mai 1861, über Panama, Liverpool, London, Calais, Paris nach Reims. Der Faltbrief erreichte Reims am 29.Juni 1861. Die Gebühr von 12 Decimes hatte der Empfänger zu bezahlen. Der schwarze Londoner Rechnungsstempel zeigt, der Brief war unbezahlt und wurde umgerechnet unter der Rate von 2 Francs 87 Centimes für 30 Gramm Briefgewicht.



Stempel: Valparaiso 28.Mai 1861, London 27. Juni 1861, Paris 28.Juni 1861 und Reims 29.Juni 1861

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 27.11.2017 17:05:29 Gelesen: 613231# 498 @  
Brief mit Flaggenstempel DEUTSCHE SCHIFFSPOST "HAMBURG-SÜD" HAMBURG-SÜDAMERIKA CAP POLONIO H.-S.D.-G. vom 15.9.1928 nach Markranstädt b. Leipzig.

Der Schiffspoststempel wurde von 1926 bis zum 29.04.1931 verwendet.

Der Dampfer lief am 25.März 1914 vom Stapel. Vorgesehen war er als Hilfskreuzer "VINETA", war aber ungeeignet wegen der geringen Geschwindigkeit.

1915 wurde das Schiff wieder zum Passagierschiff umgebaut und als "CAP POLONIO" fertiggestellt.

Technische Daten: 20.576 BRT, Länge 195,4 m, Breite 22,1 m, 3 Schrauben, Geschwindigkeit 17 Knote(31,5 km/h), 356 Passagiere der 1. Klasse, 250 Passagiere 2. Klasse und 949 Passagiere in der 3. Klasse.

Im April 1919 an England abgeliefert. Von der Shipping Controller wegen geringer Geschwindigkeit aufgelegt.

Am 20.Juli 1921 kaufte die Hamburg-Süd die "Cap Polonio" zurück und die erste Reise ging am 16.02.1922 nach Südamerika.

Durch die Weltwirtschaftskrise wurde die "Cap Polonio" 1931 aufgelegt und 1935 in Bremerhaven verschrottet.





Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 30.11.2017 19:56:57 Gelesen: 612453# 499 @  
Die Ystad Rönne Fährstrecke verbindet Schweden mit Bornholm. Die Überfahrtdauer beträgt 1 Stunde und 20 Minuten.

Ystad liegt im Bezirk Skane im Süden von Schweden. Rönne liegt auf der Insel Bornholm. Bornholm ist Teil von Dänemark.

Das Fährschiff "Jens Kofoed" war von 1979 bis 2005 im Fährverkehr zur Insel Bornholm eingesetzt.

Ab 15.Februar 2006 wird die ehemalige "Jens Kofoed" als "Eckerö" zwischen den Häfen von Grisslehamn und Eckerö auf Aland eingesetzt. Heimathafen der "Eckerö" ist Grisslehamn/Schweden.



Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 05.12.2017 11:40:11 Gelesen: 611517# 500 @  
Heute zeige ich den ersten Faltbrief eines deutschen Auswanderer aus Louisville/Kentucky nach Leipzig.

Im Brief berichtet er über 5 Seiten über seine ursprünglich nicht vorgesehene Auswanderung von Hamburg, über die schwierige Überfahrt mit dem Segelschiff "Constitution und seine ersten Erlebnisse nach Ankunft in Philadelphia.



Rot orange französischer Eingangsstempel für den Hafen Le Havre 30.12.40 zeigt, dass der Faltbrief von Übersee kam.



Faltbrief von Louisville 12.November 1840 auf dem Landweg nach New York befördert. Ab New York 18.November 1840 nach Le Havre/Frankreich befördert. Ankunft in Le Havre am 30.12.1840, wo der Eingangsstempel abgeschlagen wurde. Von Le Havre wurde der Faltbrief über Paris, Aachen nach Leipzig befördert.

Postgebühren: USA Inland Louisville nach New York wurde bezahlt. Die Frachtgeld Gebühr ab New York betrug 25 Cents ,in Magenta rechts oben vermerkt. Das preußische Postamt in Aachen zeichnete 19 1/3 Silbergroschen. Leipzig berechnete 273 Neupfennige, die der Empfänger zu zahlen hatte.

Stempel: Louisville 12. November 1840, New York 18. November 1840, Le Havre 30.12.1840, Paris 31. Dezember 1840, Leipzig 04. Januar 1841.

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 09.12.2017 18:52:05 Gelesen: 610689# 501 @  
@ Fips002 [#494]

Der Normstempel "DEUTSCHE SCHIFFSPOST/BREMEN-OSTASIEN/D.POTSDAM", ohne Zusatz "JUNGFERNREISE" im unteren Segment, wurde ab 07.10.1935 bis zum Kriegsausbruch 1939 verwendet.

Die Karte wurde beim Einlaufen des Schnelldampfers am 08.3. 1936 in Antwerpen gestempelt. Die "Potsdam" befand sich auf der Ausreise nach Ostasien.

Von Antwerpen wurde die Karte am 09. März 1936 nach Leipzig gesandt.



Gruß Dieter
 
sentawau Am: 11.12.2017 16:17:46 Gelesen: 610487# 502 @  
Marine-Schiffspost des Deutschen Bundes

Ich besitze zwei Briefe von Seekadetten (Marineoffiziersanwärtern) des Schulschiffs Niobe des Deutschen Bundes. Die Niobe war eine 1848/49 in England gebaute hölzerne Segelfregatte, die 1862 von Preußen gekauft und seither als Schulschiff verwendet wurde. Alle Post von und an Kriegsschiffe musste über das Hofpostamt in Berlin geleitet werden. Für private Post der Besatzung wurde 1 Groschen berechnet.

Der nachstehend abgebildete Brief ist an einen Seekadetten adressiert. Der Stempel vom 14. 3. ist ohne Jahresangabe. Ich vermute 1869, auf jeden Fall vor 1872.



Den zweiten Brief schrieb vermutlich Ende 1869 ein Seekadett an Bord der Niobe. Beim Hofpostamt erhielt er am 13. Januar 1870 einen Franko-Stempel (v. Garnier/Zirz Nr. 7-1, der Stempelabschlag ist leider nur schwach) und den Taxvermerk „fr 1“. Dass es sich überhaupt um einen Marine-Schiffspostbrief handelt, ist nur aus der Absenderangabe und dem Berliner Frankostempel zu erkennen.



Als die beiden Briefe geschrieben wurden, befand sich die Niobe wahrscheinlich auf Großer Fahrt in Westindien. Marine-Schiffspostbriefe von Besatzungsmitgliedern aus der Zeit des Norddeutschen Bundes scheinen sehr selten zu sein. Das Handbuch von Crüsemann kann keinen einzigen nachweisen. Aber vielleicht werden auf Grund meines Beitrags weitere gemeldet.
 
Fips002 Am: 12.12.2017 20:45:54 Gelesen: 610432# 503 @  
@ sentawau [#502]

Hallo sentawau,

Glückwunsch für die beiden Briefe, besonders aber der seltene 2. Brief mit dem Doppelkreis-Frankostempel.

Bis heute sind ca. 10 Marinebriefe aus den Jahren 1869 bis 1875 mit dem Doppelkreis-Frankostempel registriert.

Gruß Dieter
 
sentawau Am: 13.12.2017 17:22:01 Gelesen: 610340# 504 @  
@ Fips002 [#503]

Hallo Fips!

Vielen Dank für die Auskunft zu meinem Brief Nr. 2. Ich kann sie gut gebrauchen für einen Aufsatz in einem Rundbrief der ArGe NDP. Wenn Sie meine Abbildungen für irgendwelche Veröffentlichungen benutzen wollen, können Sie sie gern übernehmen!

Ich besitze von 1896 noch eine Postkarte, der man nicht ansieht, dass sie ein Seekadett auf einem Schulschiff schrieb, denn er warf sie bei einem Landgang auf Korfu in einen Briefkasten.

Wilhelm II. übrigens war nicht der Anlass für den Aufenthalt des Schiffes auf Korfu, denn das von der österreichischen Kaiserin Sisi erbaute Achilleion wurde erst 1907 von ihm gekauft.

Der Einfachheit halber, um den Text nicht abschreiben zu müssen, bilde ich meine Notiz zur Karte mit ab.




Gruß Sentawau
 
Fips002 Am: 13.12.2017 20:06:46 Gelesen: 610317# 505 @  
@ sentawau [#504]

Hallo sentawau,

vielen Dank für das Angebot.

Von mir einige Angaben zu der Karte vom Schulschiff S.M.S. "Stein" in Korfu. Anlass der Ausbildungsreise war nicht Kaiser Wilhelm.

Die Kreuzerfregatte S.M.S. "Stein" verließ Corfu ende November 1896 und lief nach Alexandria, wohin die Fregatte in Begleitung der Fregatten "Moltke" und "Gneisenau" kommandiert wurde.

Ursprünglich sollte die Winterreise nach Westindien gehen. Da in der Levante die so genannten Armenier-Unruhen ausgebrochen waren, wurde "Stein" mit den Begleitschiffen in die Gewässer der Türkei entsandt.

Die Kreuzerfregatte S.M.S. "Stein" wurde 1879 auf der Vulcan Werft in Stettin gebaut. Bei einem Gewicht von 2994 t hatte sie in der Verwendung als Schulschiff 404 Mann Besatzung.

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 15.12.2017 18:13:24 Gelesen: 610128# 506 @  
Brief nach Rüsselsheim aufgegeben beim Bordpostamt MS "EUROPA". Die Marken sind entwertet mit dem Schiffspoststempel am 22.02.1988. Postabgabe in Nuku Alofa/Tonga am 29.März 1988, zusätzlich erhielt der Brief den Stempel´PAQUEBOT.

Der Stempel DEUTSCHE SCHIFFSPOST/MS/EUROPA/Hapag-Lloyd/WELTREISE wurde verwendet vom 19.12.1987 bis zum 05.04.1988 auf der Kreuzfahrt um die Welt.

Bei dem Stempel stehen die Punkte links unterhalb des Datumsstegs, rechts oberhalb. Nur dieser Stempel befand sich an Bord der EUROPA auf der Weltreise.

Auf der Nordposta International, Lütjensee wurden Sonderumschläge mit dem Stempel 25.1.1988 für die Weltreise 1988 angeboten, der sich von den an Bord befindlichen Routenstempel unterscheidet.

Die Punkte stehen rechts und links unterhalb des Datumsstegs. Dieser Stempel wurde nicht an Bord verwendet.

Ein Schiffspoststempel um den Sammler zu schröpfen?



Indienststellung der EUROPA am 08.01.1982, 33.819 BRT, Länge 199,2m, Passagiere 758.



Dieser Stempel befand sich nicht an Bord der EUROPA während der Weltreise.

Die neue EUROPA 2 ist seit 2013 unter der Flagge der Bahamas im Einsatz.



Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 18.12.2017 18:26:20 Gelesen: 609668# 507 @  
Unbezahlter Doppel Ratenbrief von Philadelphia 21. August 1867 nach Russikon/Schweiz, 04. September 1867. Das Gewicht des Briefes betrug zwischen 7 1/2 - 15 Gramm, somit ein Doppelgewichts Brief. Von einem New Yorker Austauschamts Beamten erhielt der Faltbrief den Verrechnungsstemel 18 Cents für eine Gebühr von 2 x 9 Cents = 18 Cents nach Frankreich.

Der Faltbrief wurde mit dem Dampfer "Weser II" des Norddeutschen Lloyd von New York nach Southampton befördert. Der Dampfer verließ New York am 22. August 1867 und kam am 02. September 1867 in Southampton an. Der verschlossene Postsack wurde von Southampton nach London, Dover, Calais und Paris gesandt, wo der Postsack am 03. September 1867 geöffnet wurde. Ein Beamter des Pariser Austauschamtes schlug den französischen orange Doppelkreis Eingangsstempel ET.-UNIS / 3. Sept. 67 /3 SERV.AM.CALAIS 3 ab.

Dieser Stempel zeigt, dass der Brief von den Vereinigten Staaten kam, durch amerikanischen Dienst über den Atlantik befördert wurde und in Calais ankam. Der schwarze Kastenstempel F/30 wurde in Paris auf den Faltbrief abgeschlagen. Von Paris wurde der Faltbrief mit der Bahn nach Russikon befördert, Ankunft 04. September 1867. Ein Schweizer Bahnbeamter markierte 220 Centimes Gesamtgebühr.



Datum im Stempel ist der 3. Sept. 67



Verwendet in Paris gemäss Postkonvention 1865 zwischen Frankreich und Schweiz für unbezahlte Briefe von USA durch Frankreich nach der Schweiz.
Abrechnung nach Briefgesetz Artikel 30.

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 22.12.2017 19:24:05 Gelesen: 608649# 508 @  
Heute wieder zwei frühe Schiffsbriefe aus meiner Sammlung.

Während der Kriege zwischen England und Frankreich wurde die Post nicht in Falmouth sondern in Portsmouth, dem Kriegshafen angelandet und mit dem Stempel "Ship Letter Portsmouth", dem Stempel des Marine Post Office versehen und dann über Land weitergeleitet.



Schiffsbrief befördert mit dem Schiff "Tigre" von New York über Portsmouth nach London. Bei Ankunft in Portsmouth erhielt der Faltbrief den Landungsstempel von Portsmouth. Dieser Stempel wurde von 1800 bis 1802 verwendet. Es ist der 1.ovale Typ S 8. Von Portsmouth wurde der Faltbrief über Land nach London befördert, Ankunft am 06.November 1800.



Faltbrief von Baltimore 26.November 1805 nach Derby über New York - Liverpool.
Bei Ankunft des Schiffes in Liverpool erhielt der Faltbrief den Landungsstempel von Liverpool. Der Brief wurde am Schiff in Liverpool abgeholt, deshalb kein Ankunftstempel von Derby.
Postgebühren: Brief wurde in New York privat an Bord gebracht.
Gemäß Ship-Letter Act (Gesetz) vom 12.7.1799, 39 Geo III c76
( 39.Regierungsjahr von Georg III. Kapitel 76), für ankommende Ship Letter = 4 Pence
Gebühr für Kapitän = 2 Pence
Der Inland Act vom 12.3.1805,
45 Geo III c 9 bestimmt
Liverpool-Derby (73 Meilen) = 7 Pence
Geschrieben und bei Ankunft
zu bezahlen ´1/1 = 13 Pence



Der Landungsstempel, Typ S 5, wurde von 1804 bis 1814 verwendet.

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 30.12.2017 16:23:25 Gelesen: 606087# 509 @  
In den Napoleonischen Kriegen waren auf Madeira von 1801 - 1814 englische Streitkräfte stationiert. Nachdem Napoleon Portugal annektiert hatte, erklärten die Engländer Madeira für besetzt. Von 1801 - 1807 erfolgte die Besetzung durch britische Truppen und die Einrichtung einer Flottenbasis für den Kampf gegen Napoleon.



Am 23.Mai 1809 verließ die amerikanische Brigg "James Murdoch", unter Kapitän Mark, Madeira und kam am 28.Juni 1809 in Philadelphia an. Der Brief wurde am Schiff aufgegeben und in Philadelphia am Schiff abgeholt, deshalb keine Stempel.

Postgebühr: Nach dem Gesetz 39 Geo III c76 (39. Regierungsjahr von Georg III. Kapitel 76) betrug die Rate die halbe Packet Rate = 4 Pence. Der Kapitän erhielt für die Beförderung 2 Pence.

Gesamt Rate = 6 Pence, Roter Kreisstempel im Brief rechts oben.



Briefinhalt

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 06.01.2018 21:52:33 Gelesen: 602713# 510 @  
Heute ein Faltbrief von Vera-Cruz, 17.November 1849, an das Handelshaus Neumann nach Eibau/Sachsen.

Der unbezahlte Faltbrief wurde mit einem Segelschiff von Vera Cruz/Mexico nach Falmouth/England befördert und von dort auf dem Landweg nach London.

Die Packet Rate von Vera Cruz nach Falmouth betrug 2 Shilling 3 Pence nach POD (Southampton) von 1843 (Post Office Directory) und 6 Pence für das britische Transit. Gesamt 2 Shilling 9 Pence, geschrieben 2/9 für die Beförderung zum preußischen Postamt in Aachen, unter dem preußisch-englischen Postvertrag von 1846.

Der Faltbrief wurde von London, 24.Dezember 1849, durch Belgien nach Aachen in einem verschlossenen Postsack befördert. In Aachen gab es keinen Ankunft Stempel, aber einen schwarzen Handstempel AMERIKA per ENGLAND, welcher als Eingangsstempel in Aachen verwendet wurde. Ein preußischer Postbeamter setzte die britische Gebühr mit 31 Silbergroschen fest und schrieb diese in Magenta auf die linke Seite. Der Brief wurde mit der Eisenbahn nach Sachsen befördert. Der Empfänger in Eibau hatte für diesen Faltbrief 334 Neu Pfennige bezahlt, Vermerk in rot für die bezahlte Gesamtgebühr.



Der Handstempel wurde in schwarz von 1849 - 1850 verwendet.



Gruß Dieter
 
JohannesM Am: 07.01.2018 12:03:45 Gelesen: 601831# 511 @  
Hier mal ein Artikel aus der Halberstädter Zeitung über die Bearbeitung der Post auf Dampfern nach New York. Besonders gelobt wird die "gute Luft" die durch Verlegung der Posträume auf das Oberdeck entstand, das hätte man ja durch weniger Knoblauch essen auch erreichen können. :-)



Beste Grüße
Eckhard
 
Fips002 Am: 10.01.2018 11:51:30 Gelesen: 599905# 512 @  
Der Faltbrief wurde mit einem amerikanischen Segelschiff von Bordeaux, 09.Februar 1805 nach New York, 04.April 1805, befördert. Von New York ging der Faltbrief nach Philadelphia, Ankunft 06.April 1805.

Wegen dem Krieg zwischen Frankreich und England konnten französische Häfen nur neutrale Schiffe anlaufen.

Briefe die von neutralen Schiffen befördert wurden, kann man nur an Hand eines Vermerks "SHIP" erkennen.

Postgebühr: Schiffs Gebühr: 2 Cents
Inlandrate von New York nach
Philadelphia: 12 1/2 Cents
Totalforderung: 2 cts + 2 x 12 1/2 cts = 27 Cents





Briefinhalt

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 13.01.2018 21:25:26 Gelesen: 598000# 513 @  
Schiffsbrief von Gothenburg/Schweden, 29.7.1842, nach London 02. August 1842.

Der Faltbrief wurde mit einem Dampfschiff von Gothenburg nach Hull/England befördert (handschriftlicher Vermerk-per Hull Steamer, rechts oben). Ankunft in Hull am 01. August 1842. Von Hull nach London auf dem Landweg befördert.

Die Packet Rate von Gothenburg nach London betrug, nach dem Gesetz vom 1. August 1837, 1 Vic c 34 ( 1. Regierungsjahr von Victoria Kapitel 34 ) 1 Shilling 8 Pence für einen einfachen Brief von 1/2 Unze. Für den Doppelbrief waren vom Empfänger 40 Pence = 3 Shilling 4 Pence, geschrieben 3/4, zu bezahlen.



Gruß Dieter
 

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