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Thema: Schiffspost und Schiffspoststempel
Das Thema hat 943 Beiträge:
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Fips002 Am: 03.07.2017 19:13:58 Gelesen: 653066# 444 @  
Das Motorschiff "Gustav Pistor", Rufzeichen DSNT, wurde 1953 von den Lübecker Flenderwerken gebaut und war für die "Orion" Schifffahrtsgesellschaft Reith und Co. in Hamburg im Einsatz.

1955 wurde der Stückgutfrachter von der "Hamburg-Süd" übernommen.

Das Schiff war mit 5879 BRT vermessen, 146,9 m lang und 18,27 m breit, Geschwindigkeit 13 Knoten (24 kmh).

Der Schiffspoststempel wurde vom 10.09.1954 bis zum 25.02.1964 verwendet.

Die "Gustav Pistor" war im Dienst Hamburg-Südamerika und auch für Trampfahrten eingesetzt.

1964 wurde das Schiff nach Liberia verkauft und in "La Salle" umbenannt.

Am 28.Mai 1965 auf der Reise von Port Lincoln nach Hamburg an der Westküste Guernseys auf Grund gelaufen und später abgebrochen.





Gruß Dieter
 
Martinus Am: 06.07.2017 10:53:42 Gelesen: 652406# 445 @  
AG Ems bringt neue Schiffspoststempel heraus !

Da freut sich doch das Sammlerherz, wenn man so etwas auf seiner Lieblingsinsel im örtlichen Borkum Aktuell liest! Und schon habe ich den ersten Beleg bei mir in meiner Borkum Sammlung! Übrigens, alle Fähren, das Ausflugsschiff und sogar das Leuchtschiff "Borkum Riff" führen ab sofort einen derartigen Stempel an Bord!





Interessant ist auch die persönliche Briefmarke - mit Fährschiff, die es nur beim Kauf der Ansichtskarte zum Preis von 0,45 Euro gibt. Hier gibt es verschiedene Motive im 10er Bogen - leider konnte ich keinen kaufen!

Mit Sammlergruß hier aus Herne und vielleicht findet der ein oder andere ja auch noch einen Weg auf die Insel! :)

Hier ein aktuelles Bild vor der Überfahrt nach Borkum von Emshaven / NL aus!



Gruß Martinus
 
Martinus Am: 06.07.2017 11:10:21 Gelesen: 652402# 446 @  
Alfried Krupp - Borkum - Seenotkreuzer



Nicht nur beim 1. Hafenfest auf Borkum an Bord gewesen, nein auch gleich noch eine philatelistische Besonderheit als Erinnerung eingesteckt. Die Idee dazu kam mir an Bord als ich im Gespräch mit dem 1. Vormann der Alfried Krupp war - gefragt und erhalten!

Die Alfried Krupp ist ein Seenotkreuzer der 27,5-m-Klasse der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).

Das Schiff wurde 1988 von der Lürssen-Werft in Bremen-Vegesack unter Werft-Nr. 13526 gebaut. Die DGzRS-interne Bezeichnung lautet KRS 18.

Das Tochterboot Glückauf, ebenfalls 1988 von der Fassmer-Werft in Berne gebaut (Baunummer 1060), hat die interne Bezeichnung KRT 18. Die Glückauf war eine verbesserte Ausführung der Tochterboote für die vorher gebauten 27,5-m-Kreuzer Berlin und Hermann Helms.



und auf der Ministerkarte zum Tag der 150 Jahre Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger den Bordstempel und die Unterschrift vom 1. Vormann ( der übrigens zur Stammbesatzung des Seenotkreuzers gehört)



Großes Danke schön!

Freue mich, den Beleg hier zeigen zu können!

Mit Sammlergruß Martinus
 
GSFreak Am: 08.07.2017 13:58:14 Gelesen: 651933# 447 @  
@ germaniafreund [#98]

Der gleiche Stempel "DEUTSCH-AMERIKANISCHE-SEEPOST / BREMEN - NEW YORK", hier vom 30.11.1910 und auf einer AK. Dadurch ist auch das Schiff bekannt, mit dem der Kartenschreiber und möglicherweise auch der Briefschreiber (#98) unterwegs war. Der Schnelldampfer "Kaiser Wilhelm der Grosse" (spektakulär mit den vier Schornsteinen) wurde 1897 fertiggestellt und versah den Liniendienst bis 1914. Nach Ausbruch des 1. Weltkrieges Umrüstung zum Hilfskreuzer, bereits im ersten Kriegsjahr 1914 versenkt (von der eigenen Besatzung).



Gruß Ulrich
 
Fips002 Am: 08.07.2017 20:17:44 Gelesen: 651812# 448 @  
@ GSFreak [#447]

Hallo Ulrich,

von mir eine Ergänzung zu Deinem Beleg vom Dampfer "Kaiser Wilhelm der Große". An Bord wurde der Stempel mit der Kennzahl "VII" geführt. Am 30.11.1910 war der Schnelldampfer im Kanalhafen Southampton und kam 07.12.1910 in New York an. Bremen wurde am 29.11.1910 verlassen. Rückreise von New York am 13.12.1910 und Ankunft in Bremen am 22.12.1910.

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 10.07.2017 18:14:58 Gelesen: 651456# 449 @  
Der Faltbrief wurde am 20.August 1874 von Port-Louis/Mauritius mit dem Segelschiff "Godavery" nach Bordeaux/Frankreich befördert. Ankunft in Bordeaux am 16.September 1874. Die Seegebühr für diesen Faltbrief betrug von Port-Louis nach Bordeaux 8 Pence. Der rote achteckige Schiffspoststempel ist leider undeutlich.





Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 13.07.2017 16:47:04 Gelesen: 650813# 450 @  
Ich zeige einen Brief vom Motorschiff "Belgrano".

Das Schiff hatte eine Tragfähigkeit von 10295 Tonnen, war 146,90 m lang und 18,23 m breit. Die MAN Maschine mit 6 Zylindern hatte eine Leistung von 4000 PS.

Die "Belgrano" befuhr die Linie Hamburg-Südamerika und war auch für Trampfahrten rund um die Welt im Einsatz.

Die Drucksache nach Berlin-Tegel wurde beim Bordpostamt des MS "Belgrano" am 29.September 1960 aufgegeben. Der Zahlmeister stempelte zusätzlich seinen Einzeiler und den runden Siegelstempel.

Der Schiffspoststempel wurde vom 05.11.1954 bis zum 25.02.1964 an Bord der "Belgrano" verwendet.





Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 16.07.2017 12:49:48 Gelesen: 649695# 451 @  
Das MS "Berlin" des Norddeutschen Lloyd war das erste Passagierschiff, das nach dem Zweiten Weltkrieg in Dienst genommen wurde.

Anfang 1954 wurde die "Gripsholm" der Svenska Amerika Linjen, Göteborg an den NDL verkauft und fuhr noch unter den Namen "Gripsholm". Am 07.01.1955 wurde das Schiff in "Berlin" umbenannt.

Das Schiff hatte 19100 BRT, Geschwindigkeit 16 Knoten (29,6 km/h), 98 Passagiere in der 1.Klasse und 878 in der Touristenklasse.

Ich zeige einen Bedarfsbrief mit dem sehr seltenen Schiffspoststempel -Westindienreisen- vom 31.12.1959.

Das Schiff befuhr die Route New York-Westindien. Es wurden nur 4 Reisen von New York nach Westindien durchgeführt. Die "Berlin" hatte sich auf den Westindien Reisen nicht bewährt, da sie nicht klimatisiert war.

Der gezeigte Brief stammt von der 3.Reise vom 22.12.1959 bis 04.01.1960.

Der Schiffspoststempel wurde auf den vier Reisen vom 13.02.1958 bis zum 03.01,1961 an Bord verwendet.

Am 26.11.1966 wurde die "Berlin" in La Spezia abgewrackt.



Bedarfsbrief nach West Berlin von einem Passagier anlässlich einer Westindien-Kreuzfahrt des MS "Berlin", aufgegeben mit dem seltenen Stempel am 31.12.1959



MS. Berlin" - Gesellschaftshalle 1.Klasse und Rauchsalon 1. Klasse

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 18.07.2017 13:40:32 Gelesen: 649314# 452 @  
@ Fips002 [#451]

Da der Stempel -WESTINDIENREISEN- sehr selten ist, ist er vor Fälschungen nicht sicher. Als Bewertung wird Liebhaberpreis aufgeführt.

Im gezeigten Stempel sind einige Buchstaben nachgezeichnet. So bei SCHIFFSPOST - FFS- und NORDEUTSCHER. Bei WESTINDIENREISEN die Buchstaben -WES-.

Ich zeige den Stempel blanko, den gezeigten Stempel vom Brief und ein Briefstück von der vierten Reise am 31.12.1960.

Sollte der unterbrochene Balken auf weitere Stempel vorkommen, so befanden sich zur gleichen Zeit mindestens zwei Stempel an Bord.





Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 22.07.2017 23:07:05 Gelesen: 648480# 453 @  
Schiffsbrief von Lissabon/Portugal, 20.Mai 1823, nach London und von dort nach Paris weitergeleitet.

Die französische Besetzung von Spanien war Ursache der Umleitung über London.

Rückseite: Roter Ankunftstempel Paris 13.Juni 1823 und schwarzer Stempel des Foreign Office in London.

Faltbrief von 20 Gramm doppeltes Porto (Vermerk oben links).

Portoberechnung England-Frankreich 3 Shilling und 6 Pence, geschrieben 3/6
Der Empfänger in Paris bezahlte für den Faltbrief von Lissabon nach Paris das Gesamtporto von 36 Decimes.

Der rote Einzeilenstempel ANGLETERRE zeigt, dass der Faltbrief über England geleitet wurde.







Gruß Dieter
 
nitram Am: 23.07.2017 14:21:33 Gelesen: 648353# 454 @  
@ Fips002 [#453]

Ist es eventuell möglich, von diesem Faltbrief die Innenseite zu sehen?

Viele Grüße,
nitram
 
Fips002 Am: 23.07.2017 15:11:07 Gelesen: 648340# 455 @  
@ nitram [#454]

Hallo nitram,

hier die drei Innenseiten des Faltbriefes. Leider kann ich diese nicht übersetzen.





Gruß Dieter
 
nitram Am: 23.07.2017 15:46:12 Gelesen: 648332# 456 @  
@ Fips002 [#455]

Hallo Fips002,

vielen Dank für die umgehende Antwort.

Der Brief wurde auf jeden Fall privat nach London gebracht und erst ab diesem Zeitpunkt postalisch befördert. Für die Behandlung war der Postvertrag UK/FR von 1802 relevant. In diesem war als Frankierung nur Teilfranko bis zur Küste vereinbart, und zwar 1sh./2d. für einen einfachen Brief. Hier liegt also ein dreifacher Brief vor. Die Gebühr für den Empfänger in Paris in Höhe von 36 décimen setzt sich zusammen aus 6 déc. (Seaport to Calais "lettre d’Angleterre") und 6 déc. (301 bis 400 km für die Strecke Calais nach Paris (Tarif 1806)). Da der Brief 20-25 g exklusiv gewogen hat, wurde die Summe mit dem Faktor "3" multipliziert und der Brief im Ergebnis mit 36 décimen taxiert. Der Einzeiler "ANGLETERRE" wurde in Frankreich bei allen aus GB eingehenden Briefen abgeschlagen. Ein sehr interessanter Brief!

Viele Grüße,
nitram
 
philapit Am: 23.07.2017 18:05:32 Gelesen: 648298# 457 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hier mal 2 Briefstücke und ein modernerer Brief zu diesem Thema.





Ich kann leider nicht viel dazu sagen. Ist nicht mein Gebiet. Die Spezis werden schon etwas erkennen.

Mit freundlichem Gruß
Philapit
 
Fips002 Am: 23.07.2017 19:50:37 Gelesen: 648274# 458 @  
@ philapit [#457]

Hallo Philapit,

von mir Angaben zu den drei Stempeln:

!. Stempel: DEUTSCHE SEEPOST/LINIE/NEW YORK/--,--,03/89, Kennbuchstabe "d"

Wurde auf dem Dampfer "WERRA" vom 09.01.1899 bis 07.11.1891 verwendet.

2. Stempel: DEUTSCHE SEEPOST/LINIE/HAMBURG-/Südamerika/16.11.99, Kennzahl "XVII."

Bis 1898 wurde der Stempel auf dem Dampfer "MONTEVIDEO" und danach auf dem Dampfer "BLÜCHER" verwendet.

3.Stempel auf Brief für die Route Seebäderdienst Helgoland.

Dieser Stempel wurde vom 20.06.1990 bis zum 02.07.1990 verwendet als Metallstempel, Durchmesser 34,5 mm und am 02.7.90 als Kunststoffstempel, Durchmesser 34 mm.

Gruß Dieter
 
philapit Am: 24.07.2017 09:18:37 Gelesen: 648179# 459 @  
Hallo Dieter,

vielen Dank für die schnelle und informative Antwort.

Philapit
 
Fips002 Am: 26.07.2017 10:29:59 Gelesen: 647767# 460 @  
Brief von New York nach Harpstedt/Bremen.

Am 11.02.1869 verließ das Dampfschiff "Donau" vom Norddeutschen Lloyd New York, auf seiner ersten Rückreise über Southampton nach Bremen. Ankunft in Bremen am 23.02.1869.

Die Postgebühr für die direkte Route von New York nach Bremen betrug 10 Cents.

Stempel auf dem Brief: NEW YORK PAID All DIREKT/Feb 11 und Bremen/23.2.69/FRANKO.

Beide Stempel zeigen, dass der Brief voll bezahlt wurde.



Mit Beendigung der preußischen Posthoheit 1867 (Prussian Closed Mail) wurde zwischen den Vereinigten Staaten und der Norddeutschen Union ein Postvertrag, vom 01.01.1868 bis 1875, abgeschlossen.

Postgebühr für den einfachen Brief 1 Loth (15 Gramm) über England = 15 Cents = 6 Silbergroschen. Für direkte Briefe von New York nach Deutschland war die Postgebühr = 10 Cents = 4 Silbergroschen.



Die "Donau" begann ihre Jungfernreise im Liniendienst Bremerhaven-Southampton-New York am 16.Januar 1869. 60 Passagiere der 1. Klasse, 720 Passagiere im Zwischendeck wurden befördert.

1889 schied der Dampfer aus der Lloyd-Flotte aus. Am 16. März 1895 im Nordatlantik in Brand geraten und von der Besatzung aufgegeben.

Gruß Dieter
 
Gerhard Am: 27.07.2017 10:09:42 Gelesen: 647562# 461 @  
@ Fips002 [#460]

Finde die Geschichten des threads immer wieder spannend, wenn ich mir allerdings da Bild der "Donau" ansehe, habe ich den Eindruck, es handele sich hierbei um einen Dampfsegler, oder wie erklären sich die Rahen am Mast?

MphG
Gerhard
 
Fips002 Am: 04.08.2017 21:35:58 Gelesen: 645822# 462 @  
1839 schloss England mit Frankreich einen Vertrag über die Postbeförderung nach oder von Indien durch Frankreich über Marseilles ab.

Die Passagiere und die Post wurde bis Alexandria/Ägypten befördert. Von dort ging es über den Landweg nach Suez. Von Suez erfolgte der Transport mit den Schiffen der Pensinsular & Oriental Co. über Aden nach Bombay.



Faltbrief von Pondicherry mit Dampfschiff über Bombay-Suez-Alexandria-Marseilles-Bordeaux nach Nantes (Vermerk unten links).

Das Dampfschiff verließ Pondicherry am 17. August 1845 und kam in Marseilles am 29 September 1845 an. Von Marseilles auf dem Landweg über Bordeaux nach Nantes, wo der Faltbrief am 03.Oktober 1845 ankam.

Der Absender bezahlte für das indische Inlandporto 15 Anas.
Der Empfänger bezahlte 4 Franken (40 Decimes).
Briefinhalt: 3 Seiten über Handel und Schifffahrt.



1673 richtete die französische Companie des Indes Orientales in Pondicherry eine Niederlassung ein. 1954 ging es an Indien über.

Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 10.08.2017 20:04:01 Gelesen: 644066# 463 @  
Heute wieder ein früher Beleg vom Schlachtschiff "Kansas" der amerikanischen Marine. Die Karte wurde mit dem Gummihandstempel, Typ 1. Basistyp, am 12.April 1910 entwertet. Rechts neben dem Stempelkreis befinden sich vier eng angeordnete Entwertungsbalken. Der Name des Schiffes mit Hoheitsbezeichnung U.S.S. im oberen Stempelbild.

Die "Kansas" gehörte zur Connecticut-Klasse. Zu dieser Klasse gehörten die Schlachtschiffe Connecticut, Louisiana, Vermont, Kansas, Minnesota und New Hampshire mit gleicher Hauptbewaffnung. Diese Schiffe befanden sich nicht im unmittelbaren Kriegseisatz und wurden 1923/24 abgewrackt.

Alle Schlachtschiffe erhielten 1910/11 die charakteristischen Gittermasten. In Wirklichkeit handelte es sich nicht um eine Gitterkonstruktion, sondern um einen Vielrohrmast. Diese Masten bestimmten auf Jahre hinaus das "Gesicht" der amerikanischen Schlachtschiffe.

Das Schlachtschiff "Kansas" BB-21, wurde am 17.August 1907 in Dienst gestellt.
nach der Rückkehr von der Weltumseglung der "Great White Fleet" ging Kansas in die Werft zur Überholung und Reparatur. Am 15. November 1910 unternahm sie eine Flottenreise nach Europa und besuchte Häfen in Frankreich und England. 1911 unternahm sie eine Reise nach Skandinavien. Weitere Fahrten gingen nach Cuba, Mexiko und Venezuela. Während des 1.Weltkrieges war Kansas Ausbildungsschiff für Kadetten. Die letzte Auslandsreise des Schiffes ging nach Christiana/Norwegen, Lissabon, Gibraltar und Guantanamo Bay.





Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 13.08.2017 18:58:45 Gelesen: 641955# 464 @  
Heute von mir ein früher Faltbrief von Sydney, Neu Süd Wales, nach London 1840.

Die Post wurde mit privaten Segelschiffen oder mit Kriegsschiffen befördert. Die monatlichen Dienste mit Segelschiffen von London nach Sydney und zurück waren sehr unbefriedigend. Wegen der großen Entfernung von England nach den Kolonien in Australien war ein Einsatz mit den primitiven Dampfmaschinen nicht möglich. Erst ab 1852 fuhren Postdampfer nach Australien.

Nicht jedes Schiff beförderte offiziell Schiffsbriefe. Die Beförderung der Post bis 1840 erfolgte meistens durch private Vereinbarungen, direkte Kontakte oder über einen Agenten in dem Hafen. Von einem Beamten der Post wurde festgelegt, welche Schiffe die Post zum Bestimmungshafen befördern, obwohl sie die Ankunft nicht garantieren konnten.

Die Ship Letter Raten ab 10. Januar 1840 von Australien nach England betrugen: 8 Pence für einen Brief bis 1/2 Unze,1 Shilling 4 Pence -1/4- für 1 Unze. Die Gebühr, einschließlich aller UK Inland Postgebühren mussten vorausbezahlt werden, oder bezahlt durch den Empfänger beim Eingang. Sydney verwendete "Bezahlt" Stempel auf ausgehende Briefe, welche nach der Schiffsgebühr von Neu Süd Wales bezahlt waren.



Der Faltbrief verließ Sydney am 28.Dezember 1840 und kam nach 138 Tagen am 14. Mai 1841 in London an. In London erhielt der Faltbrief den Zeilenstempel SHIP LETTER (verwendet in schwarz von 1840-1848) und den Eingangsstempel von London am 14. Mai 1841.



Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 16.08.2017 21:03:59 Gelesen: 641252# 465 @  
Der geschlitzte Faltbrief (desinfiziert) wurde mit dem Segelschiff "Amozades" von Gibraltar am 20.November 1818 nach Madeira befördert, Ankunft in Madeira am 04.Dezember 1818.

Das Porto wurde mit 40 Reis voll bezahlt (rechts oben).

Der Faltbrief zeigt keine Poststempel, da dieser in Gibraltar direkt am Schiff aufgegeben und in Funchal/Madeira am Schiff abgeholt wurde.

Gerichtet war der Brief an die Weinhändler Newton, Gordon, Murdoch und Scott. Die Weinhandlung bestand mit diesen vier Weinhändlern von 1813 bis 1819.

Inhalt des Faltbriefes eine Liste über aktuelle Preise in Gibraltar.

Das Inlandschiffsporto betrug 40 Reis bis 2 Oitavo (ca. 7 Gramm). Der Inlandtarif von Portugal galt auch für die Azoren, Madeira, die Westküste Afrikas und England.

Währung = Reis (20 Reis entsprachen 1 Penny englisch).

Gewicht = Oitavo (ca. 3,5 Gramm 1/8 Unze).





Gruß Dieter
 
Fips002 Am: 19.08.2017 20:39:37 Gelesen: 640556# 466 @  
Die Karte vom Schlachtschiff "Nebraska" BB-14 wurde am 17. April 1912 an das Schlachtschiff "Ohio" gesandt (Ohio vorgestellt in Nr. 267). Die Entwertung der Karte erfolgte mit dem Gummihandstempel Typ 2. Der Typ 2 wurde erstmals zwischen 1911 und 1913 an die Schiffe der amerikanischen Marine ausgegeben.

Auf dem Schlachtschiff "Nebraska" wurde dieser Stempel 1911 und 1912 verwendet und ist somit selten.

Im Unterschied zum Typ 1 weist dieser Stempel vier Entwertungsbalken rechts des Stempelkreises auf, die kürzer sind und einen weiteren Abstand zueinander haben. Der Schiffsname steht immer im unteren Stempelteil, oben die Hoheitsabkürzung.

Das Schlachtschiff "Nebraska" ex "Pennsylvania" wurde am 1. Juli 1907 in Dienst gestellt. Anstelle des Schlachtschiffes "Alabama" nahm das Schiff in San Francisco an der "Great White Fleet" teil. Nach Rückkehr von der Weltumrundung kam "Nebraska" zur Atlantik Flotte.

Sie nahm an der Hudson-Fulton Feier 1910 teil und am 100. Jahrestag von Louisiana 1912. Nach Ausbruch des 1. WK kam das Schlachtschiff zur US Atlantik Flotte und brachte nach dem Krieg amerikanische Truppen von Frankreich zurück nach Amerika.

Die letzte Reise von Frankreich zurück nach Newport News wurde mit 1.279 Kriegsveteranen am 21. Juni 1919 durchgeführt.

!920 wurde das Schiff außer Dienst gestellt und 1923 abgewrackt.





Gruß Dieter
 
volkimal Am: 21.08.2017 10:20:59 Gelesen: 640465# 467 @  
Hallo zusammen,

Heute eine Ansichtskarte des Doppelschrauben-Postdampfers "Graf Waldersee" vom 9. April 1900:





Die Karte trägt den zugehörigen Seepoststempel mit der Nummer "XI." Im Text der Karte heißt es: "Wir denken morgen in Plymouth die Küste von England zu erreichen". Das Schiff war also von New York nach Deutschland unterwegs.

Viele Grüße
Volkmar
 
Fips002 Am: 23.08.2017 20:49:04 Gelesen: 640297# 468 @  
01. Januar 1870 - Vertrag zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Vereinigten Königreich England.

Von und nach den USA wurde die Postgebühr, für vorausbezahlte Briefe, für Vertragsschiffe und private Schiffe auf 3 Pence bzw. 6 Cents reduziert.



Der Brief wurde mit der "Donau" des Norddeutschen Lloyd von Southampton, 02.01.1872 nach New York, 15.01.1872, befördert. In London wurde der Brief in der Zeit zwischen 18.00 und 18.45 Uhr aufgegeben. Zu der Gebühr von 3 Pence waren zusätzlich noch 1 Pence zu bezahlen. Der Brief erhielt den roten Handstempel "LI", 1 Pence Spätgebühr bezahlt (Late fee 1d).

In New York erhielt der Brief den Eingangsstempel NEW YORK PAID ALL/Jan/15, für den bezahlten Brief.



06.Sept.1873 Albany/Missouri nach Hof/Bayern.

Befördert wurde der Brief mit dem Schiff des Norddeutschen Lloyd "Konorinz Friedrich Wilhelm" von New York,10.09.1873, nach Bremerhaven, 27.09.1873. Die Postgebühr für die direkte Route von New York nach Bremen betrug 6 Cents.

Der Beamte in New York schlug den rot-orange Handstemepl PAID ALLL DIREKT rechts auf den Brief ab, um zu zeigen, dass der Brief voll bezahlt wurde. In Bremen erhielt der Brief den Kastenstempel BREMEN/27.9.73/FRANKO, welcher zeigt, dass der Brief ebenfalls bezahlt wurde.

Der Brief wurde nach Hof gesandt, Eingangsstempel auf der Rückseite.



Die "Kronprinz Friedrich Wilhelm" wurde im März 1871 in Dienst gestellt. Sie war 97,05 m lang und 12,02 m breit, beförderte 105 Passagiere der 1. Klasse, 50 Passagiere in der 2. Klasse und 400 im Zwischendeck. 1897 in Italien abgewrackt.

Gruß Dieter
 

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