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Thema: Berliner Bärenganzsachen von 1945 in ihren Verwendungsformen
Das Thema hat 73 Beiträge:
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Briefmarkentor Am: 20.02.2013 13:11:39 Gelesen: 55881# 24 @  
Hallo Jochen,

der von dir gezeigte R-Brief scheint philatelistisch beeinflusst zu sein. Ausserdem wurde er außerhalb von Brandenburg aufgegeben (Sachsen?).

Hallo Volkmar,

danke für die zwei gezeigten Belege. Da ist ja auch gleich ein Ganzsache aus dem Umland von Berlin dabei. Klasse!

Viele Grüße

Marko
 
hajo22 Am: 20.02.2013 13:41:15 Gelesen: 55874# 25 @  
@ Briefmarkentor [#24]

Hallo,

wird wohl so sein, schwer zu sagen. Es ist viel gemacht worden und man nahm es offensichtlich nicht immer ganz genau. Ich scane noch die Rückseite (dunkles, braunes, aufgeklebtes Packpapier).

Ankunftsstempel: Neustadt 11.4.45, Abs.: Otto Beyer, Radebeul, Trachauer Straße 10

Ich versuche mal den Kontrast/die Helligkeit ganz hoch zu stellen, vielleicht kann man Stempel u. Absender erkennen.

Viele Grüße.


 
hajo22 Am: 24.02.2013 18:40:22 Gelesen: 55747# 26 @  
Heute eine P4 v. 4.11.45 aus Berlin-Adlershof nach Berlin-Zehlendorf. Verwendung hier als Ortspostkarte, 1 Pfg. überfrankiert.

"Empfänger unbekannt verzogen" handschriftlich 8/11 und Stempel "Zurück". Die Bärenganzsachen waren häufig ein erstes Lebenszeichen oder eine erste Suche nach Verwandten und Bekannten. Oftmals umsonst, wie hier: "Wie mag es Ihnen und den Ihrigen ergangen sein? Ich hätte gern ein Lebenszeichen ...".

Da ein Großteil der Berliner Gebäudesubstanz durch die Bombardements zerstört waren, trifft man häufig auf diese Zurück-Meldung: "Unbekannt verzogen", was alles Mögliche bedeuten konnte: verstorben; aus Berlin geflüchtet, in Notunterkunft ohne Adresse; verschleppt/interniert; usw.



Wer kann weitere Bärenganzsachen mit "Zurück"-Stempeln zeigen?
 
hajo22 Am: 16.03.2013 09:04:30 Gelesen: 55535# 27 @  
Wir wollen doch die Berliner Bärenganzsachen von 1945 nicht ganz aus den Augen verlieren. Leider ist die Resonanz eher mäßig.

Deshalb will ich das Interesse an diesen so zeitgeschichtlich interessanten Ganzsachen neuerlich wecken.

Aus meinem "Bären-Bestand" hier eine schöne P 3d (hellgrauer, glatter Karton) als Orts-Einschreibkarte mit 35 Pfg. tarifgerecht frankiert (5 Pfg. + 30 Pfg. Zusatzfrankatur= 3x8 Pfg. + 1x6 Pfg. Bärenserie) vom Montag den 24.9.1945 aus Berlin C 2k (Postamt war ausgebombt und der Stempel wurde bis Kriegsende beim Postamt C 111 - Reichsbank - und nach der Besetzung bis Okt. 1946 im Stadtpostamt beim Magistrat verwendet).

Ankunftsstempel SW 61, Donnerstag den 27.9.45 (Vorderseite links unten, etwas schwach abgeschlagen).

Rückseite: Private (unbedingte) Terminvereinbarung zum 26.9. (wahrscheinlich wichtige Familienangelegenheit ohne Aufschub), Karte erreichte den Empfänger jedoch zu spät.

Interessant noch die PLZ "0" für Berlin Innerortsverkehr, die nur vorübergehend verwendet wurde.



Bitte liebe "Bären-Ganzsachen-Sammler" oder Freunde der "Bären-Ganzsachen" zeigt doch auch etwas aus euren Sammlungen. Ungewöhnliche Stücke wären toll, wer hat z.B. eine zusatzfrankierte Kriegsgefangenenkarte nach Grossbritannien mit Bärenganzsache ?

Schönen Tag.
Jochen
 
rostigeschiene (RIP) Am: 16.03.2013 10:37:18 Gelesen: 55518# 28 @  
@ hajo22 [#27]

Hallo Jochen

Du schreibst Leider ist die Resonanz eher mäßig., hast Du Dir auch Gedanken darüber gemacht woran es liegt?

Ich vermute das die Mitglieder des Forum, mich eingeschlossen, nicht im Besitz so schöner Belege sind, wie Du sie hier vorstellst.

Lass Dich nicht entmutigen, ich lese Deine Beiträge gerne und schaue mir die eingestellten Belege auch gerne an.

Viele Grüße

Werner
 
hajo22 Am: 16.03.2013 11:40:50 Gelesen: 55511# 29 @  
@ rostigeschiene [#28]

Hallo Werner,

ja, da habe ich meine Erwartungen wohl zu hoch geschraubt. Als ich mit dem Ganzsachensammeln Ende der 60iger Jahre begann, da war der erste Michel-Ganzsachen-Katalog noch nicht erschienen (1. Auflage 1972). Es gab allerdings schon Einzellisten vorher und ab 1974 auch den "Neuen Ganzsachen-Katalog" (NGK) des Berliner Ganzsachen-Sammler-Vereins.

Dazu berühmte Namen im Zusammenhang mit der Katalogisierung und Erfassung von dt. Ganzsachen: Dr. Ascher (Ascher-Katalog AD/DR), Hans Meier zu Eissen, Prof. Dr. Koch, Beyer, Fuchs, u.a.

Berliner Bären-Ganzsachen waren damals in jeder besseren Wühlkiste auf Tauschtagen oder in Händlergeschäften für sehr kleines Geld zu haben. Während sich im Michel-Katalog von 2007 (mein "neuestes" Exemplar) kein Hinweis auf die Auflagenhöhe zeigt, beziffert der NGK die Auflage auf 16,441 Mio. Stück für alle 4 Ganzsachen.

Also schon wirklich eine ordentliche Auflagenhöhe.

Ich zeige noch die Umschlagsbilder des Michel-Katalogs von 1972 und des NGK von 1974 zur Info.



Demnächst mehr.

Viele Grüße
Jochen.
 
hajo22 Am: 16.03.2013 15:09:53 Gelesen: 55490# 30 @  
Jetzt will ich heute doch noch ein interessantes Stück einstellen.

Auf den ersten Blick wird man sagen: Was soll das, eine 5 Pfg. Ziffer-Ganzsache mit Zusatzfrankatur, darunter eine 5 Pfg. Bärenmarke? Sieht man genauer hin, ist der Bär hier ein Ganzsachenausschnitt (nicht zugelassen und seit 31.10.46 auch nicht mehr gültig), hinein gemogelt, aber entdeckt und mit 5 Pfg. Ziffer zum gültigen Porto (12 Pfg.) auffrankiert.

Stempel: Königs Wusterhausen Land v. 28.12.46, unterhalb violetter Gummistempel-Einzeiler: Bindow über Königswusterhausen.



Eine echte Bedarfskarte wie die Rückseite zeigt, keine philatelistische Spielerei.



Viel Spaß weiterhin an der Philatelie.
Jochen
 
hajo22 Am: 21.03.2013 19:51:07 Gelesen: 55424# 31 @  
Auch heute mal keine Bärenganzsache, sondern etwas anderes "Bäriges".

Ich zeige eine geschwärzte Hitlerganzsache (P299I). Die Schwärzung ist in der Art der in der Französischen Zone überdruckten Hitlerganzsachen gehalten, jedoch als Formular ohne Wertaufdruck.

Waren gerade keine Bären- oder Zifferganzsachen am Postamt vorrätig? Oder hatte der Absender das Formular zur Hand? Man weiß es nicht.

Auf jeden Fall wurde eine 10 Pfg. Bären- und eine 2 Pfg. Ziffernmarke verklebt. Der Wellenstempel "Birkenwerder bei Berlin" datiert vom 18.10.46 (Datum nur im Lampen-Schräglicht lesbar), also eine späte Verwendung der Bärenmarke. Der Absender ein bekannter Briefmarken-Sammler, der in dieser Zeit so einiges "fabriziert" hat. Aber was soll's.

So wurde eine nette "Notpostkarte" geschaffen, die man am Rande einer Bärenganzsachen-Sammlung "unterbringen" kann, denn der Bär ist ja wieder dabei.



Schönen Abend.
Jochen
 
Martinus Am: 22.03.2013 15:00:54 Gelesen: 55383# 32 @  
5 Pfg. Bärenganzsache mit Zusatzfrankatur aus der Allierten Besetzungszone der Mi.Nr. 2,3,4,5,6,7A sowie der Mi.Nr. 1B (als Eckrandstück o.l.)

Dazu der Sonderstempel zur Waren-Mustermesse in Berlin Köpenick vom 05.12.1945, welches der erste Sonderstempel nach dem Ende des 2.ten Weltkrieges war, aufgeführt im Bochmann Katalog unter der Nummer S 393, im Bild das Stadtwappen von Berlin und von Köpenick. Dazu ist der Beleg per Einschreiben - portogerecht ? - aufgegeben. Ankunftstempel auf der Rückseite. Ferner befindet sich noch ein kleiner Nebenstempel über dem R-Zettel mit dem Hinweis: Sonderpostamt Warenmustermesse Berlin Köpenick auf dem Umschlag!



Hoffe der Brief findet Freude, leider ist er etwas braun angeschlagen!

mit Sammlergruß Martinus
 
hajo22 Am: 26.03.2013 14:31:37 Gelesen: 55301# 33 @  
@ Martinus [#32]

Hallo,

frankaturrichtig wären 35 Pfg. gewesen (Ortseinschreibpostkarte), aber es ist eben eine reine Sammlerkarte mit dem kompletten Bärensatz.

Den Dreizeiler über dem Einschreibzettel kenne ich nicht. Auf jeden Fall wurde die Karte dann auf dem Sonderpostamt aufgegeben, das zeigt dieser Stempel.

Viele Grüße
Jochen
 
hajo22 Am: 18.04.2013 21:08:24 Gelesen: 55141# 34 @  
@ Briefmarkentor [#24]

Hallo,

ich habe in meiner Berlinkiste gekramt und doch noch einen Beleg gefunden zum Thema "Verwendung Bärenmarken in Brandenburg". Leider keine Ganzsache, sondern nur eine Postkarte mit 6 Pfg. Bär und Notstempel (2-Zeiler) "Bad Freienwalde / 11. Dez. 1945.

Der Text - sehr zeitgemäß - "... teile ich mit, daß ich die Grabstätte Ihres Sohnes zum Totenfest mit Tannengrün und 2 Sträußen à 5 Mark geschmückt habe...".

Ich scanne den Text ein.

In Bad Freienwalde sind die Bärenmarken wohl verkauft worden.



Viele Grüße und schönen Abend.
Jochen
 
Elch23 Am: 16.06.2013 12:44:56 Gelesen: 54630# 35 @  
@ hajo22 [#8]

Hallo Hajo22,

ich bin zufällig auf diesen Forum-Beitrag gestoßen.

Ja, ich habe eine original gelaufene Bärenganzsache, die am 4.8.45 in Charlottenburg 2 um 24 Uhr mit Maschinenstempel abgestempelt wurde und von dem damals englischen Sektor in die SBZ nach Leipzig adressiert worden war und dort auch angekommen war. Hat sicher so etwa 4, 5 Tage gedauert, weiß ich nicht genau. Siehe anliegende Detail der Karte, den Stempel musste ich mit Bildbearbeitung etwas hervorheben.

Viele Grüße Elch23 aus Leipzig.


 
hajo22 Am: 16.06.2013 17:05:12 Gelesen: 54591# 36 @  
@ Elch23 [#35]

Kannst Du mal die ganze Karte abbilden/einscannen?

Der 4.8.45 ist für die Westsektoren Berlins eigentlich noch nicht möglich, der "Ersttag" war hier der 6.8.45 (= ein Montag). Im Ostsektor gab es 2 "Ersttage", den 2.8. (ältere Quelle, nachträgliche Genehmigung der alliierten Kommandantura für Groß-Berlin v. 11.8.45) oder den 3.8. (vermutlich 1. Ausführungstag), ganz genau weiß man es hier nicht. Zum Trost: Es gibt auch schon Briefe (Ganzsachen sind mir unbekannt) mit Bärenmarken gestempelt 1.8. (ein Mittwoch), hier besteht aber der Verdacht einer nachträglichen Gefälligkeitsstempelung.

Erstaunlich ist die Adressierung in die SBZ nach Leipzig. Die Westalliierten hatten für den Start des Briefverkehrs in den Westsektoren ein Verbot für Sendungen in die SBZ erlassen, was allerdings von der Berliner Westsektorenpost ignoriert wurde. Für den Ostsektor waren Sendungen in die SBZ von Anfang an genehmigt.

Wer mehr zu diesem Thema wissen will, hier Literatur dazu, u.a.: H.-J. Walch "Berlin 1945: Ende und Wiederaufbau der Post", Eigenverlag, 1. Auflage 2000.

Schönen Sonntag.
Jochen
 
Elch23 Am: 16.06.2013 19:22:02 Gelesen: 54577# 37 @  
Hallo Jochen,

ich habe einen Tagebuch-Eintrag vom 4. August 1945 vorliegen, in dem steht: "Karte per Post abgeschickt".

Und dabei handelte es sich offensichtlich um die fragliche Postkarte P2 ohne PLZK, siehe Anlage. Das würde ja auch passen. Ich denke, das nachträglich einem Tagebuch einzufügen wäre doch etwas unwahrscheinlich.

Verwundert hat mich nur der Zeitstempel "-24" (= 24 Uhr, um Mitternacht ? oder 00:24 ?). Leider kann ich den Schreiber nicht mehr fragen, er ist 1977 verstorben und Zeitzeugen, die mit ihm zusammen im St. Hildegard-Krankenhaus in Berlin-Charlottenburg gelegen haben wird es kaum noch geben. Vielleicht wurde die Karte ja auch erst einmal gestempelt und ist dann später erst befördert worden, z.B. bereits am Sonnabend spätabends, weil man gehört hatte, dass der Postverkehr bald möglich sein sollte - sind aber alles nur Vermutungen von mir
.
Ich bin für jeden Hinweis offen.



Viele Grüße Harald
 
hajo22 Am: 16.06.2013 19:54:41 Gelesen: 54568# 38 @  
@ Elch23 [#37]

Die Zeitangabe ..24 Uhr ist ok.

Schönen Abend.
Jochen
 
hajo22 Am: 23.06.2013 09:08:44 Gelesen: 54462# 39 @  
Heute möchte ich eine Bärenganzsache zeigen, die man nicht alle Tage sieht. Es ist eine P2, gestempelt Berlin SW 68 (amerikanischer Sektor) v. 4.5.46 nach Clermont/Frankreich, Zitadelle.

Sie weist auf der Vorderseite den britischen Zensurstempel Nr. 19255, einen französischen Zensur- und den Interniertenlagerstempel, den Ankunftsstempel Clermont v. 29.5.46 sowie 2 Retour-Stempel und den handschriftlichen Vermerk "repatrié" (= zurückgeführt ins Heimatland) auf.

Der Empfänger war - wie man in der Anschrift lesen kann - deutscher Zivilinternierter in Frankreich. Interniertenpost war an und für sich kostenfrei (Ausnahme England), eine Gebühr demnach nicht erforderlich (er hätte dann auch Auslandsporto = 45 RPfg. für die Postkarte bezahlen müssen). Die P2, eine gültige Ganzsache, wurde hier also als Formular verwendet. Dennoch ein sehenswertes Zeitdokument und in meiner Sammlung in der Abteilung "Bärenganzsachen" geführt.



Schönen Sonntag und bis demnächst. Wer kann Bärenganzsachen in Auslandsverwendung zeigen?

Jochen
 
hajo22 Am: 19.08.2013 22:43:06 Gelesen: 53826# 40 @  
@ [#37]

In Beitrag [#1] hatte ich den 6.8.45 als Ersttag für die Westsektoren genannt. Es gibt aber auch - wie schon gesehen - frühere Abstempelungen. Hier eine Mi.Nr. 2 mit Blankoabschlag "Berlin-Wilmersdorf 1 (a), 4.8.45. 8-9".

Ein Gefälligkeitsabschlag von dem man nicht sagen kann, ob er nachträglich oder zeitgerecht angebracht wurde.

Die Karte ist schon lange in meiner Sammlung. Der Stempel ist echt und nachgewiesen. Aber wie gesagt.



Schönen Abend und bis demnächst.
Jochen
 
hajo22 Am: 20.08.2013 11:17:33 Gelesen: 53771# 41 @  
@ Briefmarkentor [#16]

Hallo Marco,

es freut mich, daß Dir das Büchlein von K.K. Doberer gefällt. Viel Spaß beim Lesen.

Gestern habe ich zufällig meinen Karton "Zensuren" aufgemacht und die nachstehend abgebildete Bärenganzsache gefunden, die wegen des Zensurstempels wohl vor längerer Zeit hier von mir einquartiert wurde.

Es ist eine P 4, gestempelt Potsdam, 4.2.46 nach Biberach mit britischer Zensur "Military Censorship Civil Mail/10040".

Nach meinen Notizen begann der Verkauf der Bärenmarken in der Provinz Brandenburg etwa ab dem 12./19.11.45. Die Bärenganzsachenkarten P3/P4 sind in Brandenburg vermutlich erst später verkauft worden, die ohne PLZ P1/P2 gar nicht, da sie in Berlin schon vergriffen waren bzw. nicht mehr am Schalter. P1/P2 in Brandenburg verwendet müßten daher (sehr) selten sein.



Schönen Tag.
Jochen
 
hajo22 Am: 22.08.2013 22:22:39 Gelesen: 53714# 42 @  
Und weil ich meinen Karton mit den Zensurbelegen geöffnet hatte, fand ich auch noch die nachstehend abgebildete Bärenganzsache P4 aus Charlottenburg 2 vom 28.11.45 nach Tempelhof adressiert. Als Ortskarte mit 1 Pfg. überfrankiert, aber da darf man nicht so pingelig beim Porto sein, denn 1 Reichspfennig war nahezu wertlos und die 5 Pfg. Ortspostkarten vielleicht gerade am Postamt wegen der hohen Nachfrage ausverkauft.

Zensiert von der britischen Zensurstelle, die praktischerweise im Gebäude des PA Charlottenburg 2 residierte. Zensurstempel: "Military Censorship Civil Mails 11942".

Wie auf den Scans erkennbar, wurde die Karte wirklich ausgenutzt bis auf den letzten freien Fleck.



Ob der Zensor wirklich das alles gelesen hat?

Schönen Abend.
Jochen
 
Elch23 Am: 27.12.2013 14:22:38 Gelesen: 52450# 43 @  
@ hajo22 [#38]

Hallo Jochen,

ich habe gerade ein altes Heft vom Sammler-Express 17/1982 vor mir liegen, in dem auch auf Wiederaufnahme des Postbetriebs am 2. August 1945 in Berlin Bezug genommen wird. Autor des Artikels "Die Postleitzahl (0)" ist Günter Knauthahn, Berlin gewesen. Darin heißt es auszugsweise:

"Die dazu erlassene Verfügung des des Leiters der Abteilung für Post- und Fernmeldewesen des Magistrats der Stadt Berlin, Ernst Kehler, vom 2. August 1945 trägt die Überschrift 'Zulassung des Briefverkehrs'.

In den ersten beiden Absätzten heißt es: 'Von sofort an sind offene Privatbriefe bis 20 g und Postkarten innerhalb von Berlin und im Fernverkehr nach den in einem besonderen Anhang aufgeführten Gebieten und Orten zugelassen. ...'

'Von sofort an' bedeutete damals ab Donnerstag, den 2. August 1945. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde die Zulassung des Briefverkehrs auch über den Rundfunk bekanntgegeben.
...
Dem Autor sind bisher keine Belege bekannt, die das Datum 2. oder 3. August 1945 tragen.
Als Ort und Datum ist die Verfügung gezeichnet:
'(1a) Berlin Charlottenburg 9, den 2. August 1945, Heinrich von Stephan-Straße 50'"




Soweit der interessante Artikel aus dem DDR-Sammler-Express. Zur Nachkriegsgeschichte des Berliner Postwesens sind in den 80er Jahren mehrere Artikel im Sammlerexpress erschienen - zumindest wird in dem hier genannten Artikel darauf Bezug genommen.

Grüße zwischen den Jahren
Harald
 
hajo22 Am: 08.01.2014 17:23:33 Gelesen: 52342# 44 @  
@ Briefmarkentor [#16]

Portorichtige P4 mit Zusatzfr. 6 Pfg. Bär gestempelt Neuruppin 18.3.1946 nach Berlin. Bedarfsmäßig gelaufen (Anfrage Preisangebote Briefmarken).

Die Karte habe ich kürzlich im ebay zufällig gesehen und erstanden. Bislang hatte ich mich ja auf die Verwendung der Bärenganzsachen mit Berlinstempeln focussiert.

Nach Deinem Hinweis auf Verwendungen außerhalb Berlins erweitere ich die Sammlung um diesen Bereich. P1/P2 außerhalb Berlins verwendet habe ich bisher noch nicht gesehen (siehe [#41]). Möglicherweise ist auch nur die P4 an Brandenburgische Postämter verteilt worden, da die P3, also die 5 Pfg. Ortskarte wenig Sinn gibt in den vergleichsweise kleinen Städten der Mark Brandenburg.

Und hier das gute Stück:



Schönen Abend und ich würde mich freuen weitere interessante Bärenganzsachen zu sehen.

Jochen
 
hajo22 Am: 01.02.2014 22:16:06 Gelesen: 52105# 45 @  
Um das Thema wieder ein wenig in den Fokus des Interesses zu rücken, zeige ich heute eine P 3d (5 Pfg. hellgrau, glatt) mit Zusatzfrankatur 5 Pfg. Ziffer als Ortspostkarte (= 10 Pfg. nach der Portoerhöhung vom 1.3.46) aus Berlin-Schmargendorf (britischer Sektor) am 22.5.46 nach W 8 (russischer Sektor). Der Absender schrieb auf eine Chiffre-Annonce (Stellenangebot) in der Berliner Zeitung und verwendete dazu ganz einfach diese Postkarte als erste Kontaktaufnahme.

Interessant der unterstrichene Satz: " Pg. (= Parteigenosse, gemeint ist die Mitgliedschaft in der NSDAP) oder sonst, war ich nicht."



Schönen Abend und weiterhin viel Spaß an der Philatelie.
Jochen
 
hajo22 Am: 02.02.2014 23:05:06 Gelesen: 52069# 46 @  
Heute zeige ich eine Orts-Einschreibkarte der P 2 in Verbindung mit einem Eckrand-Sechserblock der 5 Pfg. Bärenserie (Mi.Nr. 1A), gestempelt am Freitagabend 24.8.45 in Berlin-Friedenau, Ankunftsstempel Berlin O 34 erst am Mittwochvormittag den 29.8.45.

Warum die Karte relativ lange innerhalb Berlins unterwegs war, kann ich mir nicht recht erklären, Zensurvermerke sind nicht ersichtlich.

Die Ganzsachenkarte ist mit 36 Pfg. um 1 Pfg. überfrankiert. Die Postleitzahl "0" steht für den Innerortsverkehr.

Die Karte ist geprüft "Jasch BPP". Ich habe sie nicht prüfen lassen, sondern so erworben.

Aus dem Text geht hervor, warum sich die Versendung als Einschreiben empfahl.



Demnächst mehr. Vielleicht regen diese schönen Bärenganzsachen den einen oder anderen Sammlerfreund an sich mit diesem Gebiet zu beschäftigen.

Jochen
 
hajo22 Am: 09.08.2016 15:44:33 Gelesen: 46283# 47 @  
Bärenganzsache P3 (5 Pf. mit Postleitzahlenkreis) und Zusatzfranktur aus Berlin N4 vom 14.9.1946 mit 45 Pf. portogenau frankiert nach den USA.



Wer kann weitere Bärenganzsachen (P1-P4) in Auslandsverwendung zeigen?

VG, hajo22
 
Gerhard Am: 08.10.2016 10:41:30 Gelesen: 45748# 48 @  
@ hajo22 [#47]

Leider immer noch nicht, bewundere aber nach wie vor die gezeigten Schätze. Der Inhalt der Karte ist ja auch hoch philatelistisch. Ein Prachtstück!

Gerhard
 

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