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Thema: DDR: Die Losungsstempel (Propaganda) der Deutschen Post
hajo22 Am: 18.02.2013 22:31:47 Gelesen: 171273# 1 @  
Bei den sog. "Losungsstempeln" handelt es sich um politische (Propaganda)-Stempel, die von Postämtern der DDR zu den unterschiedlichsten Anlässen in der Zeit von ca. 1950-1963/64 ("Vorläufer" soll es in 1946/49 gegeben haben) auf ausschließlich DDR-Inlandspost (ein- und abgehende Post) angebracht wurden.

Es sind also keine Sonder(werbe)Stempel, sondern reine Nebenstempel.

Wer weiß mehr über diese Nebenstempel?

Ich kann einen Brief zeigen vom 12.12.1951 (Geschäftspost).

Anlaß war wohl hier die Volksbefragung für den Abschluß eines Friedensvertrages und gegen eine Wiederaufrüstung, 1951.

Der Beleg wirft auch gleich die Frage auf: Hat hier der Betrieb schon den Nebenstempel abgeschlagen und nicht das Postamt? Gab es also auch "private" Nebenstempel neben den postamtlichen / behördlichen Stempeln?


 
hajo22 Am: 19.02.2013 10:36:37 Gelesen: 171220# 2 @  
Die Losungsstempel sollten ja nur auf DDR-Inlandspost abgeschlagen werden. Aber der Brief hier ging nach Stade/Elbe = bei Hamburg, Westdeutschland.

Hier irrte also der Postler, der den Losungsstempel abschlug. Interessant auch die Frankatur (ausgerechnet Stalin) und der Absender (Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands).

Brief v. 4.10.1954 aus Oranienbaum.

Losung: "Es liegt in deiner Hand, wähl` ein einig Vaterland!"

Wie richtig die Losung lag, zeigte sich 35 Jahre später. Und hier die Bilder (1 Bild sagt mehr als 1000 Worte):


 
hajo22 Am: 19.02.2013 10:50:33 Gelesen: 171217# 3 @  
Und weil das Sammelgebiet so schön ist, hier noch was für Berlin-Sammler.

Ein ausgewachsener Propagandastempel auf einer leider aktengelochten, aber das macht nichts, sonst hätte es das Belegstück wahrscheinlich nicht überlebt und wäre im Papierkorb gelandet, Empfangsbescheinigung über Rundfunkgebühren für den Monat Januar 1955.

Propaganda-Losung: "Der Rias lügt, die Wahrheit siegt!" (Rias = Radio im amerikanischen Sektor)


 
hajo22 Am: 19.02.2013 10:54:05 Gelesen: 171214# 4 @  
Noch eine Anmerkung zum "Rias-Propaganda-Stempel":

Die Empfangsbescheinigung wurde nicht in Berlin, sondern in Jtbg (ich vermute = Jüterbog) ausgestellt. Ist aber dennoch ein Belegstück für den Berlin-Sammler. Natürlich konnte der Sender auch in Jüterbog gehört werden.
 
hajo22 Am: 19.02.2013 10:59:01 Gelesen: 171212# 5 @  
Und noch eine Anmerkung:

Der "Losungs(propaganda)stempel" sieht wie gedruckt aus, so sauber ist er. Weiß jemand, ob dieser Stempel auf der Quittung schon vorgedruckt war?
 
hajo22 Am: 20.02.2013 13:54:28 Gelesen: 171151# 6 @  
Um das Thema ein wenig zu beleben, heute ein Brief mit dem Nebenstempel:

"Wir Postler fordern die Einberufung/einer gesamtdeutschen Beratung!"

Brief gestempelt Dresden N 2, 6.10.51

Wie ich finde, ein schöner Bedarfsbrief



Wer kann weitere Nebenstempel zeigen?
 
Georgius Am: 20.02.2013 14:23:47 Gelesen: 171148# 7 @  
@ hajo22 [#58]

Der Propagandastempel beinhaltet doch eindeutig die Absenderangaben, also wird ihn die Post sicher nicht abgeschlagen haben.

Gruß Georgius
 
hajo22 Am: 20.02.2013 15:53:25 Gelesen: 171129# 8 @  
@ Georgius [#64]

Hallo Georgius,

ja das ist natürlich naheliegend, ich hatte zunächst auch so gedacht. Aber die Sache ist wohl doch nicht ganz so einfach.

Im "Amtsblatt des Ministeriums für Post- und Fernmeldewesen der DDR" Nr. 44 v. 8.10.1950 und Nr. 45 vom 11.10.1950 wurden Einsatz und Verwendung solcher Gummistempel mit politischen Losungen bekanntgemacht. Auf 4 Seiten dieser Amtsblätter wurden unter dem Titel "So stempeln unsere Ämter[B] die Sendungen" rd. 100 verschiedene Stempel abgebildet.

Diese Information habe ich aus einem kopierten Aufsatz, Herkunft leider unbekannt. An die Amtsblätter bin ich bislang nicht herangekommen.

Es heißt aber dort ausdrücklich unsere [B]"Ämter"
und nicht unsere "Ämter und Betriebe".

Es könnte also so gewesen sein, daß der Stempel vom Betrieb zwar besorgt/gekauft wurde, anschließend aber dem Postamt zur Verfügung stand und nur dort gestempelt wurde aus Vorsichtsgründen um Mißbrauch/falsche Verwendung auszuschließen.

Zur Entspannung zeige ich noch einen weiteren Stempel:

Quedlinburg, 27.12.51; Losung: " Gesamtdeutsche Wahlen/ sichern den Frieden!"

Anlaß: Appell der Volkskammer der DDR an den Bundestag der BRD zu einer gemeinsamen Beratung über die Abhaltung gesamtdeutscher Wahlen und über die Beschleunigung eines Friedensvertrages mit Deutschland.

Frage: Was bedeutet das PQ im Kreis über der Losung?


 
hajo22 Am: 20.02.2013 16:01:06 Gelesen: 171126# 9 @  
Nachtrag (ich vergaß zu erwähnen) zur gezeigten Postkarte aus Quedlinburg:

Hier sieht es so aus, als ob der Losungsstempel gleich beim Amtsgericht abgeschlagen wurde (identische Stempelfarbe). Könnte ich mir vorstellen, denn das Amtsgericht ist ja auch ein Amt (Behörde).
 
hajo22 Am: 20.02.2013 18:15:34 Gelesen: 171095# 10 @  
Ich will noch einen schönen Bedarfsbrief zeigen, den ich gerade beim Belegeaufräumen gefunden habe.

Losung: "Dem deutschen Friedensstaat,/unserer DDR/gehört die Zukunft!"
Ein kräftiger Propagandastempel, der unter dem Motto läuft "Wie man sich doch irren kann" - weiterer Kommentar überflüssig.

Sonderstempel Berlin-Friedrichfelde, Tierpark, v. 1.10.1963, später Losungsstempel Ankunft bei der BVG-Kaderabt. 2.10.63

Und hier das Bild:



[Redaktionell ergänzt: BVG = Berliner Verkehrs Gesellschaft]
 
hajo22 Am: 20.02.2013 19:22:36 Gelesen: 171077# 11 @  
@ Georgius [#64]

Ich habe auf Deine Veranlassung hin noch in meinen älteren Notizen zum Thema gekramt und einen Hinweis gefunden, daß Betriebe und Organisationen Zusatzstempel bei der "Deutschen Postreklame" in Berlin C 2 bestellen konnten, die dann schon vor Einlieferung des Poststücks angebracht werden konnten.

Ich weiß aber nicht, ob das wirklich so war. Das würde dann jedoch auch erklären, daß Post mit Zusatzstempeln ins Ausland gelangte, was amtlicherseits untersagt war. Aber wer will das alles kontrollieren.

Also Kommando zurück, bei dem gezeigten Beleg kann durchaus auch der Betrieb den Stempel schon abgeschlagen haben.

Damit lassen sich Zusatzstempel im Grunde nicht mehr unterscheiden, ob amtliche oder private Initiative dahinter steht.

Ich denke, die "Deutsche Postreklame" in Berlin wird die Texte zensiert haben noch vor Anfertigung der Stempel.

Viele Grüße und danke für den Hinweis.
 
hajo22 Am: 21.02.2013 10:41:41 Gelesen: 171047# 12 @  
Und täglich grüßt das Murmeltier ...

Unter diesem Motto heute ein weiterer Losungsstempel-Beleg.

Ein Ortsbrief mit Freistempel Leipzig 12.5.52 von der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig, der schon im Werbeteil des Freistempels eine eigene Losung trägt: "Durch Frieden/zu Wohlstand!". Sicher richtig und gut.

Der Losungsnebenstempel lautet: "Rüstet zum IV. Parlament/der/Freien Deutschen Jugend/Leipzig/Pfingsten 1952", FDJ-Emblem und JP-Emblem (JP= Jugendparlament?, ich weiß es nicht).

Noch zu den Preisen solcher Belege. Für diesen Brief habe ich noch zu DM-Zeiten 21 DM bezahlt, also rd. 11 €.

Nur als Anhaltspunkt. Letztlich ist bei diesen Belegen Ausführung und Anlaß des Stempels, interessante Frankatur, Portostufe und Erhaltung ausschlaggebend und natürlich die Ankaufs-Verhandlung (d.h. kann ich auch ohne diesen Beleg als Philatelist gut weiterleben?).

Ich will mal so sagen: Für saubere Erhaltung des Beleges, deutlicher Abschlag und interessante Aussage halte ich Preise zwischen 2-15 € für angemessen. Je stärker die politische (Propaganda)-Aussage, desto höher der Preis. Ein Stempel wie "Der Rias lügt, die Wahrheit siegt" ist erheblich höher einzustufen, als z.B. der hier gezeigte Losungsstempel. Da sind schon mal 40-50 € fällig. Im Grunde zahlt man das, was einem der jeweilige Beleg "Wert" ist, d.h. wie man ihn in der Sammlung gebrauchen kann. Reine Losungsstempel-Sammlungen kenne ich nicht.

Und hier der schöne Beleg (den Stempel dürfte die Sparkasse wohl kaum angebracht haben):


 
Georgius Am: 21.02.2013 15:58:48 Gelesen: 171017# 13 @  
@ hajo22 [#12]

Hallo hajo22,

Deine Sammlung der Belege mit Propagandastempeln und die Werterläuterung finde ich schon interessant.

Zu dem JP-Emblem kann ich Dir folgendes sagen: Es ist das Emblem der Organisation "JUNGE PIONIERE" der DDR (JP). Dieses Emblem gab es auch als metallene Anstecknadel. Übrigens kannte ich den Grafiker dieses Emblems, der inzwischen verstorben ist, noch persönlich.

Gruß
Georgius
 
hajo22 Am: 21.02.2013 18:51:42 Gelesen: 170995# 14 @  
@ Georgius [#13]

Herzlichen Dank für die Info. Bei etwas Nachdenken hätte ich draufkommen können, aber manchmal hat man Mattscheibe.

*... und auch abends grüßt das Murmeltier ...*

Da will ich gleich einen weiteren netten Beleg zeigen.

Der Losungsstempel bezieht sich diesmal nicht auf einen konkreten Anlaß, sondern ist reine Propaganda:

"Die fortschrittlichsten Aktivisten/an die Spitze/unseres Staatsapparates!"

Ob das wirklich so gut war?

Und hier das schöne Stück (Leipzig, 26.1.53)


 
hajo22 Am: 22.02.2013 11:10:01 Gelesen: 170959# 15 @  
Heute ein besonders schöner Nebenstempel, der den Berlinsammler hoch erfreut:

"Deine Anleihe zum Aufbau Berlins - ein Beitrag zum Aufbau Deutschlands (Abb. Brandenburger Tor)".

Gestempelt Halberstadt 4.3.52

Frage: Hat jemand aus der Leserschaft eine Ahnung oder Informationen, um was für eine Anleihe es da ging?

Und hier der Scan:



Da ich eine Anfrage zu den gezeigten Belegen erhalten habe, will ich hier dazu sagen, daß ich von den gezeigten Nebenstempeln keine Dubletten habe und auch keine dieser gezeigten Stempel zum Verkauf stehen. Ich bedauere. Das kurz in eigener Sache.

Grüße
Jochen
 
philapit Am: 24.02.2013 15:58:43 Gelesen: 170886# 16 @  
Hallo Sammlerfreunde!

Zu dem Thema noch ein schöner Bedarfsbeleg. Ansichtskarte von Berlin 1961 mit Maschinenwerbestempel Berlin Hauptstadt der DDR und in rot der bundesdeutsche Gegenstempel "BERLIN HAUPTSTADT DEUTSCHLANDS NICHT DER OSTZONE". Toller Beleg des kalten Krieges.

Gruss
philapit


 
hajo22 Am: 24.02.2013 17:07:05 Gelesen: 170875# 17 @  
@ philapit [#220]

Ja hallo,

es handelt sich um einen Westberliner Gegen-Propaganda-Stempel gegen einen Maschinenwerbestempel der Ostberliner Post, hat daher mit dem Thema Losungsstempel (= Nebenstempel) der Deutschen Post/DDR nicht unmittelbar zu tun. Siehe Nr. 2 des Themas "Westdeutsche und Westberliner Gegenpropaganda im Kalten Krieg", das ich vor Kurzem ins Forum eingestellt habe. Dieser Gegen-Stempel läuft unter dem Begriff "Postkrieg".

Da die Losungsstempel ja ausdrücklich nicht auf Auslandspost (also auch nicht auf Post nach Westdeutschland oder Westberlin) abgeschlagen werden sollten, gibt es keine Gegenpropaganda-Stempel auf Aussagen der Losungsstempel und sollte es auch nicht geben. Aber es gilt: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Gesehen habe ich so etwas allerdings noch nicht.

Dein Beleg gehört in die Kategorie "Postkrieg" (Gegenpropaganda).

Viele Grüße
Jochen
 
hajo22 Am: 24.02.2013 17:29:10 Gelesen: 170870# 18 @  
Heute will ich erneut einen Losungsstempel einstellen, der Berliner Sammler erfreut, vor allem Sammler der Berliner Bärenserie von 1945, trägt er doch das Wappentier im Propaganda-Stempel

Ortsbrief Berlin C2 v. 11.12.52 der BHZ (= Berliner Handelszentrale Nahrungsmittel) mit - für meine Begriffe - sehr schönem Losungsstempel "Für Aufbau, Einheit, Frieden! + (der Bär mit Spitzhacke)"

Und hier die Bilder:


 
hajo22 Am: 25.02.2013 19:26:18 Gelesen: 170797# 19 @  
Eilbotenbrief vom 8.11.1958 aus Berlin NW 6, 14-15h mit Rohrpost nach Berlin N 4 15.00h, Steckuhrstempel 14.57 h, nach Meerane 10.11.58, 8

Losungsstempel: "Für Frieden, Einheit und ein glückliches Leben".

(Kann man voll unterschreiben)

Und hier die Bilder:


 
hajo22 Am: 26.02.2013 09:15:38 Gelesen: 170760# 20 @  
Auch am 26.2. will ich einen Beleg mit Losungsstempel einstellen. Gestempelt Bautzen 12.2.52

Losungsstempel: "Friede ernährt, Krieg zerstört!/Fordert gesamtdeutsche Beratung!"

Das Interessante an diesem Beleg ist die Auslandsverwendung nach New York. Ins Ausland sollte ja keine Nebenstempelverwendung erfolgen. Ich denke, ein Durchrutscher. Theoretisch ist es natürlich auch möglich, daß der Adressatenstempel erst nachträglich aufgebracht wurde.

Hier ein Bild:


 
hajo22 Am: 27.02.2013 19:16:26 Gelesen: 170709# 21 @  
Auch heute ein Losungsstempel, diesmal mit rein politischer Aussage (Propaganda) und daher höchstwahrscheinlich beim Postamt gestempelt.

Ortsbrief v. 15.1.53 Leipzig BPA 32

Der Nebenstempel ist deutlich abgeschlagen, ich erspare mir daher die Wiederholung des Textes.



Liebe Losungsstempelbesitzer: Zögert nicht, zeigt eure Schätze! Besonders freue ich mich auf (Ost)Berliner Post mit Propagandastempeln.

Viele Grüße
Jochen
 
hajo22 Am: 28.02.2013 08:18:59 Gelesen: 170680# 22 @  
Heute zeige ich noch ein "Highlight" der Losungsstempel.

Es ist eine Postsache der Versandstelle für Sammlermarken in Berlin W 8, gestempelt 1.10.54 und hat für den Empfänger eine unerfreuliche Nachricht: Wegen der Nichteinlösung der letzten Nachnahme wird das Abo für 6 Monate gestrichen.

Doch zur Vorderseite der Karte, die gleich 2 Losungsstempel trägt:

"Deine Stimme für den Frieden!" und "Es liegt in Deiner Hand, wähl ein einig Vaterland!"

Hier das Bild:



Ich habe in den letzten Tagen exemplarisch eine Reihe von Losungsstempeln gezeigt. Mit ihnen kann eine zeitgeschtlich aufgebaute Sammlung bereichert werden. Briefmarken spiegeln ja Historie, Zeitgeschmack und Ereignisse wider. Eine reine Losungsstempel-Sammlung dürfte langweilig ausfallen, da sich doch viele Propagandastempel in ihrer Aussage stark ähneln. Heimatsammler können solche Belege auch gut verwenden. Berlin-Sammler sind um jeden Losungsstempel mit Berlin-Bezug oder auf Berliner Post verwendet dankbar. Losungsstempel mit Gegen-Propagandastempeln speziell aus Westberlin sind mir nicht bekannt, aber theoretisch möglich.

Es gibt bei den Losungsstempeln noch (viel) Forschungsbedarf, sicher auch noch so manche Kuriosität. Generell habe ich festgestellt, daß Belege ins Ausland und Belege mit gleichzeitig mehreren Losungen, wie hier am gezeigten Beispiel, zu den Seltenheiten dieses Gebietes zählen.

Inwieweit die Propagandaaussagen dieser Stempel die Meinungsbildung der Bevölkerung beeinflußt hat, bleibt im Spekulationsbereich. Ich kann mir vorstellen, wenn man dauernd mit Propaganda berieselt wird, kommt nur Desinteresse auf. Deshalb findet man heute diese einst zahllosen Stempel nicht so leicht. Ich tippe mal, 90% oder mehr landeten in der Rundablage/Papiersammlung.

Viele Grüße
Jochen
 
hajo22 Am: 24.04.2013 00:40:59 Gelesen: 170422# 23 @  
Zur Wiederbelebung des Themas will ich heute - zu früher Stunde - einen interessanten Beleg aus Berlin N 4 vorstellen, der durch seinen Vordruck "Erfüllt Eure Pflicht durch pünktliche Steuerzahlung!" hochaktuellen Bezug hat. Absender das Finanzamt für Körperschaften von Groß-Berlin (N4 = Ostberlin).

Postfreistempel v. 8.10.1952 Berlin N4 (ab), sehr seltener Postfreistempel (Wertkästchen Stemplertyp von 1923) mit ebenfalls seltenem Losungsstempel "Friedenstaube/Kämpft für den Frieden". Ein Schmuckstück für den Berlin-Sammler, der für jedes Stück mit Losungsstempel aus Berlin dankbar ist.

Da die Stempelfarbe des Absenderstempels der des Losungsstempels entspricht (nach meinem Befinden) wurde der Propaganda-Stempel vermutlich schon beim Finanzamt abgeschlagen.



Gute Nacht.
Jochen
 
hajo22 Am: 26.04.2013 19:00:22 Gelesen: 170349# 24 @  
Der Brief ist insofern interessant als er nach WESTBERLIN lief.

Für Westberlin, Westdeutschland und das (zumindest westliche) Ausland waren Losungsstempel nicht vorgesehen. Sie sollten Inlandspropaganda verbreiten. Darüber hinaus befürchtete man Rücksendungen wegen der politischen Aussagen.

Hier hat der "Stempler" nicht erkannt, daß es sich um Post nach Westberlin handelte. Der Brief kam unbehelligt an.

Plauen 4.11.1958 nach Berlin-Lichterfelde (Westberlin, Postamt im amerikanischen Sektor).

Losung: "Alle Kräfte für den Sieg/des Sozialismus"



Schönen Abend.
Jochen
 
hajo22 Am: 12.05.2013 19:18:45 Gelesen: 170188# 25 @  
Heute zeige ich einen Brief, der innerhalb Ostberlins lief. Der Losungsstempel kann also nur in Ostberlin und in keiner anderen Stadt abgeschlagen worden sein.

Es ist ein 6-zeiliger (!) Stempel mit ungewöhnlichem Text: "Kampf/dem Generalkriegsplan/und dem Schumankriegsplan/Wir fordern/eine deutsche/Nationalversammlung"

Gemeint war der auf einem Projekt von Jean Monnet zurückgehende Schumanplan, durch Auflösung der Ruhrbehörde (Kohle und Stahl) die alliierten Produktionsbeschränkungen zu beenden. Der Plan ist ein Schritt in die Souveränität der neuen BRD (Frankreich-Deutschland: Grundstein für eine europäische Föderation).

Berlin N4, 12.12.(19)53 (ac) Maschinenwerbestempel "Weihnachtssendungen rechtzeitig aufgeben" nach Berlin-Johannisthal



Weiterhin viel Freude an der zeitgeschichtlichen Philatelie.
Jochen
 
Heijs Am: 12.06.2013 11:09:27 Gelesen: 169960# 26 @  
Hallo Kollegen Sammler,

ich habe in meinem 7. Postkriegkatalog 1870-2008, in 2011 im Eigenverlag herausgegeben, ein Kapitel über die Losungsstempel geschrieben. Dafür habe ich alle Amtsblätter über diese Stempeln gelesen, und ich habe die auch in meinem Archiv.

Es gibt 13 Perioden in dem postalischen Propaganda Nebenstempel benutzt werden. Insgesamt gibt es 3510 verschiedenen Stempeln. Alle Perioden sind mit Anfangs- und Enddatum gelistet. Jede Periode endet mit ein extra Monat für Gefälligkeitsabstempelungen. Es gibt aber auch Privat-Nebenstempel. Alle Stempel ausserhalb der betreffenden Zeiträume sind als nicht offiziell zu identifizieren.

In die ARGE DDR gibt es eine Gruppe für Losungsstempel, ist aber den letzten Jahren nicht mehr aktiv.

Mit Philatelistischen Grüssen,

Jan Heijs.
 
Alfred Peter Am: 14.06.2013 16:23:46 Gelesen: 169874# 27 @  
Vielleicht ein paar ergänzende Bemerkungen. Zum Thema Losungsstempel hat es in der Vergangenheit bereits mehrfach Veröffentlichungen gegeben, zum Teil sehr ausführlich. Falls Interesse besteht, könnte ich eine Zusammenstellung liefern.

Die Arbeit der Fachgruppe Losungsstempel innerhalb der ArGe "DDR-Spezial" ruht derzeit mangels Mitarbeit. Zuletzt haben wir uns damit beschäftigt, wie weit denn der Begriff Losungsstempel gefasst werden soll. Gehören z.B. Maschinenstempel mit politischen Inhalten auch dazu? Bochmann führt sie in seinem Katalog der Gelegenheitsstempel zuweilen an, siehe z.B. Görlitz Nr. 20, einen weiteren Stempel dieser Art registriert er aber nicht. Und was ist mit Aufklebern, ein Beispiel anbei? Ein weites Feld also, wo anfangen, wo aufhören?

Beste Grüße
Alfred Peter


 
jahlert Am: 14.06.2013 19:09:42 Gelesen: 169861# 28 @  
@ Heijs [#26]

Bescheidenheit, Bescheidenheit.

Falls jemand den Katalog suchen sollte - look:

http://www.philaseiten.de/philabuch/show/115

[Redaktionell den Link auf Philaseiten geändert]
 
jahlert Am: 14.06.2013 19:12:09 Gelesen: 169860# 29 @  
@ farnbach [#27]

Ja, bitte eine Zusammenstellung der Veröffentlichungen zu dem Thema. Besten Dank!

Jürgen Ahlert
 
hajo22 Am: 14.06.2013 19:44:11 Gelesen: 169849# 30 @  
@ farnbach [#27]

Wie der Begriff "Losungsstempel" schon sagt, handelt es sich um einen Stempel mit einer "Losung", also einer bestimmten Aussage für einen bestimmten (Propaganda) Zweck. Und ein Aufkleber ist und bleibt ein Aufkleber analog einer Vignette, also kein Stempel. Aufkleber mit Parolen sind natürlich auch interessant, aber hier nicht Gegenstand der Betrachtung.

Die amtlichen Werbe- und/oder Maschinenwerbestempel mit (hier politischen) Aussagen sind keine Losungsstempel. Der eindeutige Unterschied ist der, daß die amtlichen Stempel zur Entwertung von Briefmarken bzw. Beweis der Beförderung dienen, die Nebenstempel/Losungsstempel aber nicht. Diese dienen lediglich einer bestimmten Aussage (hier zumeist für politische Propagandazwecke).

In diesem Sinne, schönen Abend und ich würde das rechte Obereckrandzähnchen der obersten Marke vom Dreierstreifen wieder in die richtige Richtung bringen (also wieder ankleben, der Zahn ist ja noch dran).

Jochen
 
Alfred Peter Am: 17.06.2013 14:06:36 Gelesen: 169750# 31 @  
Besten Dank für die Aufklärung und den Tipp mit dem umgeknickten Zahn. Die Maschinenwerbestempel nicht zu berücksichtigen, entspricht auch meiner Meinung. Auch Aufkleber mit einer politischen Aussage aus jenen Jahren außen vor zu lassen, damit kann ich mich nicht so recht anfreunden. Natürlich, wenn man sich auf den Begriff Stempel konzentriert, sind Aufkleber eben Aufkleber. Dann dürften konsequenterweise aber auch aufgedruckte Losungen nicht berücksichtigt werden. Die gibt es ja häufig besonders von Sparkassen, und Sammler von Losungsstempeln, die ich kenne, zählen die dazu.

Nachfolgend die versprochene - sicher nicht vollständige - Zusammenstellung von Veröffentlichungen zum Thema Losungsstempeln. Ergänzungen sind jederzeit willkommen.

Literatur zum Thema „Losungsstempel“

W.R. Kuhn, Nebengeleise mit Hindernissen, in: Sammler Express, Heft 1/1951, S. 10

W. Melzer (MPF), Gummistempel mit Losungen, in: Sammler Express, Heft 20/1952, S. 316

W. Gollmer, Politische Losungsstempel im Bezirk Halle, Mitteilung 3/89 des Bezirksvorstandes Halle des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR, S. 6-9

W. Gollmer, Die amtlichen Losungs-Gummistempel der Deutschen Post aus den Jahren 1950-1963, Gildebrief 177 der Poststempelgilde, Oktober 1994, S. 144-152

C. Geißler, Die Losungsstempel der Deutschen Post der DDR, in: Deutsches Jahrbuch der Philatelie, 1991, S. 120-126

C. Geißler, Die „Losungsstempel“ der Deutschen Post der DDR, in : sammler express, Heft 9/1991, S. 274-275

C. Geißler, Losungsstempel der Deutschen Post der DDR – 1950 bis 1963, in: Club-Journal des Philatelistenclubs Berlin-Mitte, Heft 2/1995, S. 16-25

P. Fischer / A. Peter, Losungsstempel – zuerst abgelehnt, in: DBZ/se, Heft 7/1996, S. 50-51

K. Rüffler, Politische Losungsstempel auf AM Post-Belegen, Der AM Post-Sammler, Nr. 73, August 2002, S. 27-29

P. Fischer, Losungsstempel, in: DBZ/se, Heft 21/2005, S. 50

W. Richter, Politische Botschaften – Werbe- und Losungsstempel in der DDR, in: Briefmarkenspiegel, Heft 4/2005, S. 42-43

Custos, Als die Post der DDR Losungen stempelte, in: DBZ/se, Heft 3/2007, S. 49

K.-P. Wasmund, Als die Post der DDR Losungen abstempelte, frankfurter briefe der Vereinigung Frankfurter Briefmarkensammler 1900 e.V., Heft 63, März 2007, S. 9-14

J. Heijs / J. Spilker, Postkrieg: Propaganda-Nebenstempel der DDR 1950-1963, Rundschreiben der ArGe Deutsche Notmaßnahmen, August 2007, S. 52-61

M. v. Meyeren, Politische Nebenstempel – eine besondere Gruppe der Nebenstempel, VSP-Rundbrief Nr. 68 und 69, Oktober / November 2007

Alfred Peter
 
hajo22 Am: 17.06.2013 17:23:23 Gelesen: 169728# 32 @  
@ farnbach [#210]

Ich darf die Liste um einen weiteren Artikel ergänzen:

CUSTOS... Wenn Briefe mit politischen Losungen demonstrieren: DBZ/SE 10/99, S. 75

Ich will hier keine Wortklaubereien einführen, aber ein (Hand)Stempel ist ein (Hand)Stempel und Gedrucktes ist Gedrucktes aus/von der Druckmaschine (außer man nimmt die Druckmaschine in die Hand und versucht damit zu stempeln. Scherz am Rande, damit die Aussagen nicht zu öde werden).

Manche Stempel sehen "wie gedruckt" aus, z.B. weiß ich nicht, ob der Stempel "Der Rias lügt ... usw" (#3-5) nun wirklich ein Stempelabschlag ist oder auf dem Formular schon aufgedruckt war, so sauber wie er ist.

Ich denke mal, es könnte sein, daß manche Losungen auf Couverts/Formularen schon aufgedruckt waren, aber auch als Stempel und/oder als Aufkleber existierten. Vielleicht finden sich Beispiele. Ich habe keine.

Das "Nebengeleise" (SE 1951) ist auf jeden Fall interessant, aber kann langweilig werden, wenn zu ein und demselben Anlaß wie z.B. irgendwelchen Wahlen, 100 Stempel mit der gleichen Aussage erscheinen. Da reichen schon 2 oder 3 schöne Exemplare, wenn möglich mit gering unterschiedlichem Text. Aber das kann jeder halten, wie er will.

Ich focussiere mich z.B. auf Nebenstempel mit Berlin-Bezug. Da ist so ein Stempel oder Druck wie "Der Rias lügt, die Wahrheit siegt" eine tolle Sache mit einer wirklich kräftigen Aussage. Also ich halte fest: Ob gestempelt, gedruckt oder aufgeklebt, die Aussage/Parole ist für den Sammler das Wichtige.

In diesem Sinne einen schönen Tag und bis demnächst (das Thema ist ja unerschöpflich).

Jochen
 
Pepe Am: 17.06.2013 22:10:58 Gelesen: 169697# 33 @  
Ach ja, hätte ich mehr aufgepasst im Geschichtsunterricht, dann könnte ich was zum deutschen Friedensvertrag sagen. Doch leider Fehlalarm.

Die Propaganda Losung auf diesem Beleg, im Juni vor 60 Jahren, spricht von einen "deutschen Bruderkrieg".

Ein schauriges Wort.

Hat das nun etwas mit dem 17. Juni 1953 zu tun, oder was war da los Anfang der Fünfziger Jahre?



Nachdenkliche Grüße
Pepe
 
jahlert Am: 17.06.2013 22:22:53 Gelesen: 169696# 34 @  
@ farnbach [#210]

Vielen Dank für diesen Service!

Jürgen Ahlert
 
Alfred Peter Am: 18.06.2013 14:26:34 Gelesen: 169660# 35 @  
@ hajo22 [#32]

Na gut, darauf können wir uns einigen: Ob gestempelt, gedruckt oder geklebt, wichtig ist die Aussage. Mich würde übrigens die Rückseite der Karte von der Versandstelle interessieren. Kann man sie umdrehen? Habe auch noch ein paar Belege mit Berlin-Bezug, könnte sie bei Gelegenheit hier einstellen.

Zur Frage von Pepe : Der 17. Juni kam erst später. Der Text im AFS bezieht sich auf Bemühungen der damaligen Zeit um einen Friedensvertrag mit Gesamtdeutschland. So u.a. auf ein Schreiben der DDR-Regierung vom Februar 1952 an die drei Westmächte mit der Bitte, den Abschluss solch eines Vertrages zu beschleunigen. Dieses Schreiben wurde auch der Regierung in Bonn übermittelt. Und die Regierung der UdSSR hat in Noten an die Westmächte diese Bemühungen unterstützt. Hat dann ja alles ein bisschen länger gedauert.

Alfred Peter
 
hajo22 Am: 18.06.2013 21:03:28 Gelesen: 169630# 36 @  
@ farnbach [#35]

Ja, man (ich) kann die Karte umdrehen. Ich weiß zwar nicht, welchen zusätzlichen Erkenntniswert Du daraus gewinnen kannst - immerhin habe ich ja die Nachricht kurz zusammengefaßt im Beitrag [#22] - aber bitte:



Wenn künftig also alle Parolen/Losungen, egal ob gestempelt, gedruckt oder geklebt in diesem Beitrag gezeigt/aufgegriffen werden sollen, dann müßte das Thema berichtigt werden in z.B. "DDR: Losungen (Propaganda) der Deutschen Post".

Und da zeige ich auch gleich einen schönen Postscheckbrief vom Postscheckamt Berlin (Ost natürlich) vom 14.11.1951 mit gedruckter 3-zeiliger Parole: "Wer für den Frieden ist/muß ein Freund der/Sowjetunion sein!" Noch Fragen?



Übrigens, für Berlin-Sammler ein echtes Sahnestück!

Schönen Abend und demnächst mehr.
Jochen
 
kauli Am: 18.06.2013 21:50:53 Gelesen: 169620# 37 @  
@ hajo22 [#36]

Hallo Jochen,

auch für den Stempeljäger neuer Daten ein Superteil. Neues Spätdatum, bisher der 4.11.1949. Der Zudruck ist Klasse, habe ich auch noch nicht gesehen.

Viele Grüße
Dieter
 
Alfred Peter Am: 21.06.2013 14:16:28 Gelesen: 169561# 38 @  
@ hajo22 [#36]

Vielen Dank für das Umdrehen. Zur Erklärung: Ich habe mal in Vorbereitung einer Publikation alles zur Versandstelle in Berlin-Ost gesammelt. Das hat sich zwar inzwischen mehr oder weniger zerschlagen, vom Sammeln kann ich aber trotzdem nicht lassen. Und diese Benachrichtigung war mir bisher unbekannt. Deshalb also meine Bitte. Vielleicht zur "Entschädigung" die erwähnten Belege aus Berlin.

Viele Grüße
Alfred Peter




 
hajo22 Am: 21.06.2013 17:12:59 Gelesen: 169542# 39 @  
@ farnbach [#38]

Ja wenn das so ist, dann will ich gleich mal einen Postsachen-Vordruck der Ostberliner Versandstelle für Sammlermarken aus dem Jahr 1953 zeigen (gestempelt Berlin W 8 v. 31.7.53, Sonderstempel Karl Marx).

Das Interessante an diesem Brief ist die Rückseite: Die sogenannte "Adenauermarke" als Verschlußvignette mit dem merkwürdigen Text: "Gedenket unserer/gefangenen/Friedenskämpfer,/die in/ Adenauers Kerkern/schmachten". Mehr Blödsinn ging nicht.

Der Michel-Deutschland-Spezialkatalog von 1971 (mein erster "teurer" Katalog), schreibt auf Seite 205 zur sog. "Adenauermarke" u.a.: "Die Klebemarke ist nur 3-5 Tage zum Überkleben (der Bund Kriegsgefangenen-Marke Mi.Nr. 165, der Verfasser), später nur als Briefverschlußmarke verwendet worden, meist von Behörden."

Später hat sich dann herausgestellt, die Vignette wurde nur als "Verschlußmarke" verwendet.

Leider hat der Postler in Suhl den Ankunftsstempel neben die Vignette gesetzt, aber man kann nicht alles haben.

Hier die Bilder:



Schönen Tag noch und danke für's Zeigen der Parolen-Stempel aus Berlin.
Jochen
 
hajo22 Am: 22.06.2013 19:07:09 Gelesen: 169502# 40 @  
Auch am Samstag ein Postsachen-Parolenbrief aus Berlin. Absender das Fernsprechrechnungsamt W 8, gestempelt W 66 v. 4.12.51 nach N 4.

Die Losung diesmal ganz unten links: "Der Frieden besiegt den Krieg".

Ein Allgemeinplatz, ich sehe keinen direkten Bezug auf ein aktuelles Ereignis.



Schönen Samstagabend.
Jochen
 
Heijs Am: 23.06.2013 08:35:58 Gelesen: 169478# 41 @  
Postkrieg

Zuerst vielen Dank Herr Peter für die Literaturliste. Verschiedenen Artikel sind mir unbekannt. Wo sind die genaue Perioden aus die Amtsblätter zu finden? Auf der Seite der ARGE DDR, klicken Sie "Losungsstempel".

Fast alle Losungsstempel sind im Postkrieg mit West Berlin beanstandet: Geschwärzt oder mit einem roten Gegenstempel: ... aber nicht unter kommunistischer Diktatur!"

Von den letzten vier Perioden (ab 1-11-1954 bis 19.10.1963) sind aber keine beanstandeten Belege bekannt. Wer kann mir so einene Postkriegbeleg zeigen?

Auch die Postganzsachen mit gedruckter Propaganda sind beanstandet.

Hier das erste Postkriegbeleg mit Losungstempel der bekannt ist: Datum 16.9.1950. Leider gibt es im Amtsblatt kein Anfangsdatum der ersten Periode. Kann einer einen Postkriegbeleg zeigen mit früheren Datum?


 
hajo22 Am: 23.06.2013 10:14:52 Gelesen: 169462# 42 @  
@ Heijs [#41]

Die Losungsstempel der DDR waren nur für Inlandspost einschließlich Ostberlin vorgesehen, nicht auf Auslandspost und auch nicht für Post nach Westberlin.
Selbstverständlich gab es Durchrutscher, wenn ein DDR-Postler nicht erkannte, daß der Adressat in Westberlin wohnte. Dann kam es gelegentlich - nicht immer - zu Westberliner Gegenstempel ("...aber nicht unter kommunistischer Diktatur!" oder ..."und was dabei herausgekommen ist" oder Schwärzungen).

Ich halte Gegenstempel bei DDR-Losungs(neben)stempel für (sehr) selten, da diese Nebenstempel für Westberlinpost eben nicht vorgesehen waren. Was anderes war es bei den amtlichen Poststempeln mit Maschinen-Werbeeinsätzen und politischen Parolen, die u.a. auch der Provokation dienten.

Hier waren die Gegenstempel üblich und sind folglich auf Post nach Westberlin (meist) anzutreffen (nach BURHOP 3. Ausgabe "Postkrieg 1948-1975" in der Zeit von ca. 1951-1953).

Aus den vielen Möglichkeiten hier ein Beispiel. MaWSt Halle, 14.10.52: "...die Wissenschaft muß dem Frieden dienen" nach Westberlin SW 61 (= amerikanischer Sektor) mit Gegenstempel: "...aber nicht unter kommunistischer Diktatur!":



Schönen Sonntag.
Jochen
 
Heijs Am: 23.06.2013 12:24:26 Gelesen: 169442# 43 @  
Jochen, stimmt alles ganz genau.

Ich habe 1993 die Rechte und Unterlagen der Burhop Katalog bekommen. Habe 1996 und 2011 die 6. und 7. Auflage im Eigenverlag herausgegeben. Mit einem ganz neuen Kapitel über die Losungsstempel der DDR, beanstandet in West-Berlin von fünf Seiten.

Die sind selten, aber nicht immer teuer. Ich habe etwa zehn solcher Belege in meinem Sammlung, und noch einige doppelt. Selbstverständlich gibt es ein Kapitel in dem die beanstandeten Maschinenwerbestempel, Fauststempel, Absenderfreistempel (neu in die 7. Ausgabe) und die Postganzsachen (auch neu in 7. Ausgabe) erwähnt sind. Und noch ist nicht alles aus dem Postkrieg jetzt entdeckt. Hoffentlich beantwortet jemand meine Frage im vorigen Bericht.

Viel Spass mit unsere gemeinsamen Hobby.

Jan Heijs, Amsterdam.
 
Stefan Am: 30.06.2013 17:34:50 Gelesen: 169318# 44 @  
Dieses Stück fand sich heute in einer Krabbelkiste auf einem Tauschtag. Dank dieses Themas kam ich nicht daran vorbei, den Beleg zu erwerben. :-)



als Drucksache deklarierte Sendung zu 12Pf vom 07.05.1949 aus Oberoderwitz (Handstempel Neugersdorf) nach Löbau (Sachsen)

Soweit ersichtlich, wurde hier zwei Briefumschläge erneut verwendet, indem von einem Umschlag die Vorderseite auf einen anderen, postalisch bereits gelaufenen Umschlag geklebt wurde. Die Vorderseite weist den Losungsstempel

"Dein
Ja
am 15. u. 15. Mai"


auf. Die doppelte Angabe des Tagesdatums (15. Mai) erscheint kurios.

Gruß
Pete
 
Alfred Peter Am: 01.07.2013 18:13:50 Gelesen: 169261# 45 @  
@ Pete [#44]

Die zweite 5 wird wohl eine 6 sein - oder?

Gruß
Alfred Peter
 
Richard Am: 05.07.2013 08:04:42 Gelesen: 169176# 46 @  
@ Pete [#44]

Was war am 15. Mai 1949 ? Es waren die ersten "freien Wahlen" in der DDR. Und so schrieb die "inoffizielle Parteizeitung im Staatsauftrag":

Ein Volk wählt seine Zukunft

„Einheit und Frieden werden uns nicht geschenkt - unser Volk muß einmütig seinen Willen kundtun"

Berlin (Eig. Ber.). Am heutigen Tage, an dem die Männer, Frauen und Jugendlichen der sowjetischen Besatzungszone und des sowjetischen Sektors von Berlin frei und unbehindert an die Wahlurnen schreiten, um im Namen der guten Deutschen aller Zonen ihr millionenfaches Ja für die Einheit unseres Vaterlandes in die Waagschale zu werfen, darf unser Volk voll Hoffnung in die Zukunft schauen


(Quelle: Neues Deutschland vom 15.05.1949 - https://www.nd-archiv.de/ausgabe/1949-05-15 )

Schöne Grüsse, Richard
 
Heijs Am: 07.07.2013 16:19:02 Gelesen: 169083# 47 @  
Guten Tag,

dieser runde Propagandanebenstempel wurde laut Bochmann zwischen dem 8.5.1949 und dem 16.5.1949 benutzt. Es gibt drei verschiedene Stempel, die jeweils in 16, 15 bzw. 24 Orten Verwendung fanden. Oft werden sie als "Vorläufer" gesehen.

Solche Stempel auf Briefen nach West-Berlin wurden zurück geschickt. Also Postkrieg, nr. 1949.30-B im Postkriegspezialkatalog.

Jan Heijs.


 
hajo22 Am: 08.07.2013 00:54:03 Gelesen: 169061# 48 @  
@ Heijs [#47]

Ein sehr schönes und seltenes Stück Postkriegsgesschichte. Hier hatte der SBZ-Postler nicht aufgepaßt und einen Brief nach Westberlin (in den französischen Sektor) mit einem politischen Losungsstempel versehen. Das gefiel der Westberliner Post gar nicht, die in ihrem Propaganda-Gegenstempel "Marken" durchstrich und so Bezug nahm auf den Losungsstempel. Gratuliere, ein tolles Stück und sehr sehenswert!

Schönen Abend.
Jochen
 
volkimal Am: 14.07.2013 07:59:40 Gelesen: 168920# 49 @  
Hallo zusammen,

als Ergänzung zum Beitrag [#36] ein weiterer Losungsstempel vom Postscheckamt Berlin NW:



Insgesamt habe ich sechs Briefe mit drei verschiedene Maschinenstempeln. Aber nur die Briefe mit dem Stempel "Volkswahlen für Frieden, Einheit und Wohlstand" tragen einen Losungsstempel.

Viele Grüße
Volkmar
 
hajo22 Am: 14.07.2013 13:34:50 Gelesen: 168903# 50 @  
@ volkimal [#49]

Ein sehr schöner und, da vermutlich zu 99,99% in der Rundablage / im Altpapier gelandet, seltener Beleg.

Weil auch nicht so häufig anzutreffen (nach meinen Erfahrungen), zeige ich einen Brief mit Dienstmarke (Verwaltungspost B, Mi.Nr. 6), Geschäftspapiere aus Bautzen v. 18.11.54 nach Dresden.

Losung: "Die Freundschaft zur/Sowjet-Union sichert/auch Dir ein Leben in/Glück u. Wohlstand!", "Monat der DSF/November 1954".



Wer kann einen Brief vom "Zentralen Kurierdienst" (siehe Beispiel) mit Losungsstempel zeigen oder kann es das gar nicht geben (besonderer Postweg)?



Beispiel eines "Zentraler/Kurierdienst"-Briefes Berlin O 17 v. 19.7.57, Leitweg (Rückseite) Berlin O 17, 19.7.57, 10h, Reichenbach (Vogtl) 2, 20.7.57, 6h.

Schönen Sonntag.
Jochen
 
hajo22 Am: 13.12.2013 20:04:01 Gelesen: 167001# 51 @  
Da das Thema längere Zeit ruhte, will ich heute schnell (leider nur wenig Zeit) einen interessanten Beleg einscannen, den ich vor einigen Wochen zufällig aus einer meiner Briefschachteln herauszog:



Behördenpostbrief der Regierung der DDR mit Absender-Freistempel 24 Pfg. vom 19.5.52 nach Gotha.

Losungsstempel: " Nicht Generalvertrag,/sondern Friedensvertrag!"

Mit "Generalvertrag" ist der Deutschlandvertrag mit den Westalliierten (Frankreich, USA, Grossbritannien) 1952 gemeint, der die "Hohe Kommission" abschaffte und nach den Pariser Verträgen schließlich 1955 zur Souveränität der Bundesrepublik Deutschland führte.

Schönen Abend und nach Neujahr habe ich wieder mehr Zeit für die Philatelie.
Jochen
 
Marcel Am: 18.12.2013 14:02:27 Gelesen: 166895# 52 @  
Hier ein Stempel: "Volkswahlen für Frieden, Wohlstand und Sozialismus", gelaufen am 28.10.1958 von Schleusingen (Thür. Wald) nach Jena.



Der Anlaß waren die bevorstehenden Wahlen zur Volkskammer der DDR am 16. November 1958.

http://www.verfassungen.de/de/ddr/wahlgesetz58.htm

schöne Grüße
Marcel
 
Sachsendreier53 Am: 27.01.2014 08:07:22 Gelesen: 166492# 53 @  
@ hajo22 [#21]

Hallo Jochen,

schöner und klarer Abschlag des Losungsstempels auf Deinem Brief vom 15.1.1953. Einen Tag früher, am 14.1.1953 wurde dieser Behördenbrief aus Böhlen bei Leipzig mit dem rechteckigen Losungsstempel versehen.



mit Sammlergruß,
Claus
 
hajo22 Am: 27.01.2014 11:32:13 Gelesen: 166472# 54 @  
@ Sachsendreier53 [#53]

Ja, schönes Stück.

Heute stelle ich einen Brief aus Dachau vom 27.5.51 nach Berlin-Lichtenberg vor.

In Ostberlin erhielt der Brief einen mehrzeiligen Propagandastempel: " Willst Du/keine Bomben u. Granaten/dann laß Dich gut beraten./Stimme zur V(olksbefragung/) ..." Leider ist der Propagandastempel so schlecht abgeschlagen, daß ich den Rest nicht lesen kann.



Vielleicht kann ein Leser den Text ergänzen? Das wäre sehr schön.

Viele Grüße und schönen Tag.
Jochen
 
Holzinger Am: 27.01.2014 12:07:58 Gelesen: 166464# 55 @  
@ hajo22 [#54]

Stimme zu Volksbefragung
mit Ja.


Mit Nein wäre ja witzlos. :-)
 
hajo22 Am: 27.01.2014 12:52:56 Gelesen: 166452# 56 @  
@ Holzinger [#55]

Hallo, besten Dank.

Das "Ja" kann man ganz ganz schwach noch lesen (aber ich wollt`s nicht hinschreiben, weil zu undeutlich). Eine Korrektur: Es heißt eindeutig "zur" und nicht "zu".

Nochmals vielen Dank. Hast Du einen Beleg auf dem der Stempel komplett zu lesen ist? Er ist wohl nur kurz verwendet worden, da wirklich selten anzutreffen.

Beste Grüße aus dem Unterallgäu.
Jochen
 
Holzinger Am: 27.01.2014 12:58:06 Gelesen: 166449# 57 @  
@ hajo22 [#56]

"zu r"

Ja, richtig. Das "r" war einfach nur ein Schreibfehler. Ist ja auch gut zu lesen.
 
dietbeck Am: 05.09.2015 20:00:09 Gelesen: 160108# 58 @  
Geschwärzter Stempel - wer kann helfen

Hi,

kann mir jemand sagen, welcher DDR-Handnebenstempel hier geschwärzt wurde ?

Danke
Dieter


 
dietbeck Am: 10.09.2015 20:04:14 Gelesen: 159982# 59 @  
Hallo,

nochmal ein Versuch, vielleicht hat ja doch jemand eine Ahnung.

Danke
Dieter
 
Jürgen Witkowski Am: 10.09.2015 20:18:34 Gelesen: 159972# 60 @  
@ dietbeck [#59]

Ich lese das Wort "Treffen".

Im August 1951 fand in (Ost-)Berlin ein "Treffen der friedliebenden Jugend der Welt" innerhalb der III. Weltfestspiele der Jugend und Studenten für den Frieden statt. Vielleicht ist der Stempel damit in Zusammenhang zu bringen. Vom Datum her würde es jedenfalls passen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Richard Am: 18.09.2015 15:51:13 Gelesen: 159860# 61 @  
@ Concordia CA [#60]

Hallo Jürgen,

der Brief wurde abgesandt von der im DDR- staatlichen Auftrag tätigen Sozialversicherungsanstalt und war mit der politischen Losung "Vorwärts in Stalins Aufgebot" gestempelt [1].

Der Brief wurde nach Westberlin Neukölln verschickt.

Kann es sein, dass sich unter dem geschwärzten Teil ein weiterer Losungsstempel befindet, der in Westberlin unkenntlich gemacht wurde ?

Schöne Grüsse, Richard

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=5201&CP=0&F=1
 
dietbeck Am: 18.09.2015 17:40:20 Gelesen: 159845# 62 @  
@ Richard [#61]

Hallo Richard,

ganz sicher befindet sich unter der Schwärzung ein DDR-Losungsstempel. Wie Jürgen wahrscheinlich richtig vermutet, hat dieser mit dem Treffen der friedliebenden Jugend zu den Weltfestspielen zu tun. Es wäre schön für meine Sammlung, wenn jemand einen Scan des Stempels hätte.

dietbeck
 
Kalmimaxiss Am: 19.09.2015 09:31:43 Gelesen: 159797# 63 @  
Falls noch nicht bekannt: Vielleicht kann hier jemand weiterhelfen.

http://www.ddr-spezial.de/Texte-PL/index-PL.html
 
Kalmimaxiss Am: 19.09.2015 09:37:00 Gelesen: 159793# 64 @  
@ Concordia CA [#60]

Dazu erschien ein amtlicher Maschinenstempel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass zusätzlich dazu ein Nebenstempel aufgelegt wurde.


 
Baber Am: 20.09.2015 10:47:49 Gelesen: 159727# 65 @  
@ Kalmimaxiss [#63]

Ich hatte vor einiger Zeit diese Arbeitsgruppe einmal wegen solcher Losungstempel angeschrieben. Die Antwort war, dass es geplant war, einen Katalog dieser Propagandastempel zu erstellen, aber leider ist es wohl bei diesem Plan geblieben. Wegen der in allen Vereinen merkbaren Altersentwicklung sieht sich auch dort niemand mehr in der Lage, solch ein Projekt durchzuziehen. Schade, so bleibt ein Stück deutscher Post/Zeitgeschichte vielleicht für immer undokumentiert.

Gruß
Baber
 
hajo22 Am: 24.09.2015 11:13:06 Gelesen: 159592# 66 @  
Brief (Behördenpost) des Kreisrates Oschatz mit Pieck 24 Pfg. vom 6.3.1951 nach Riesa.

Nebenstempel: "Symbol des Fünfjahrplanes: 5, Hammer, Zirkel und Ähren/Fünfjahrplan!/Weg in eine bessere Zukunft".

Das Symbol des Fünfjahrplanes finden wir auf der DDR-Sondermarke zu 24 Pfg. (Mi.Nr. 293) vom 2.9.1951.

Gut kombinieren läßt sich der Nebenstempel auch mit den Freimarkenserien zum Fünfjahrplan 1953-1957.



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 19.10.2015 14:11:25 Gelesen: 159028# 67 @  
@ volkimal [#49]

Postscheckamt Berlin NW, Losung nur bei Verwendung eines bestimmten MaWStempels?

Das ist wohl nur Zufall bei Deinen Belegen. Hier ein Umschlag mit dem gleichen Losungsstempel bei einem MaWSt-Einsatz mit: "Der Postscheck Dienst/schnell, billig, zuverlässig, bequem" vom 12.10.54 Berlin Sch A f.



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 31.10.2015 18:45:36 Gelesen: 158706# 68 @  
Wie schon erwähnt waren Losungsstempel auf Post ins Ausland, der Bundesrepublik Deutschland und nach Westberlin nicht vorgesehen, da mit Rücksendungen gerechnet wurde.

Ich zeige eine Postkarte aus Thale vom 30.3.1952 nach Berlin-Spandau (britischer Sektor Westberlins) mit der Losung: "Nicht Generalvertrag sondern Friedensvertrag".

Anlaß dürfte das Schreiben der Regierung der DDR vom 13.2.1952 an die 4 Großmächte zur Herbeiführung eines Friedensvertrages mit (ganz) Deutschland sein und nicht nur mit der Bundesrepublik Deutschland und den alliierten Westmächten (Generalvertrag).

Vermutlich hat der DDR-Postbeamte nicht erkannt, daß die Postkarte nach Westberlin gerichtet war und so den Nebenstempel abgeschlagen.

In Westberlin reagierte man auf den Propagandastempel nicht mit Rücksendung, sondern durch den bekannten Gegenstempel "...aber nicht unter kommunistischer Diktatur!" Hier die Stempeltype mit 10 Punkten vor dem Text:



BG, hajo22
 
dietbeck Am: 01.11.2015 18:24:58 Gelesen: 158588# 69 @  
@ hajo22 [#68]

Ich muss nachfragen, woraus hervorgeht, dass Propagandastempel auf Post nach West-Berlin nicht benutzt werden sollten. Es gibt ja tausende solcher Belege, die geschwärzt oder mit Gegenstempel abgeschlagen wurden. Sprich Post mit DDR-Propagandastempeln nach Westberlin ist nicht selten sondern häufig.

dietbeck
 
hajo22 Am: 01.11.2015 22:51:49 Gelesen: 158559# 70 @  
@ dietbeck [#69]

Da handelt es sich regelmäßig um Stempel mit Maschinenwerbeeinsätzen oder Sonderstempel mit politischen Parolen und nicht um die dargestellten separaten Nebenstempel (Losungsstempel), die eben nicht auf Post nach Westberlin, BRD und Ausland abgeschlagen werden sollten. Letztere möchte ich mal haufenweise nach Westberlin verwendet sehen.

Hier ein Brief mit Maschinenwerbestempel-Einsatz aus dem Jahr 1950 mit politischer Parole nach Westberlin ohne Gegenstempel oder Schwärzung.

Es gilt zu unterscheiden: Losungsstempel (separat abgeschlagener Hand-Nebenstempel mit politischer Aussage, diente nicht der Entwertung der Frankatur) und MaWStempel oder Sonderstempel oder Firmenfreistempel mit politischer Aussage zur Entwertung der Frankatur, die in alle Welt verwendet werden konnten.



Besser kann ich es nicht erklären.

BG, hajo22
 
dietbeck Am: 02.11.2015 20:03:29 Gelesen: 158499# 71 @  
@ hajo22 [#70]

Danke für die Erklärung. Auch bei den Handnebenstempeln gibt es durchaus eine stattliche Anzahl an Belegen, die geschwärzt oder mit Gegenstempel nach West-Berlin liefen. Sicherlich nicht so viele wie bei den Maschinenwerbestempeln. Aber bei einer Zahl von über 3-4000 verschiedenen Handnebenstempeln ist die stattliche Zahl nicht überraschend.

Meine Frage war mehr dahingehend, ob es eine Verfügung seitens der Post in der DDR gab, die es untersagte, die Nebenstempel in die BRD oder nach Westberlin zu benutzen. Also sprich gibt es da etwas schriftliches ? Schonmal meine Entschuldigung, wenn das schon gezeigt wurde und ich es nicht gesehen habe.

dietbeck
 
Alfred Peter Am: 11.11.2015 17:09:15 Gelesen: 158302# 72 @  
@ dietbeck [#71]

Es hat zu den Weltfestspielen von 1951 (übrigens war das Treffen der friedliebenden Jugend der Welt nicht eine eigene Veranstaltung innerhalb der Weltfestspiele, sondern die Losung dieser Weltfestspiele) sehr wohl neben den Maschinenstempeln auch diese Gumminebenstempel gegeben, und zwar in mehr als 250 Postämtern. Sie werden in den Verfügungen des Amtsblatts aufgeführt, werden aber wohl dort nicht vollständig sein.

Als die ersten derartigen Stempel auftauchten, wurde bei der Zentralverwaltung der Post in Berlin nachgefragt, wie damit zu verfahren sei. Sie wurden zunächst abgelehnt, vor allem wegen der damit verbundenen Mehrbelastung. Und in einem Antwort-Entwurf heißt es dazu: "Außerdem müßten die Sendungen nach Orten des Vereinigten Wirtschaftsgebiets, den Westsektoren Groß-Berlins und dem Ausland vor dem Stempeln ausgesondert werden." Als später zugestimmt wurde, Sendungen mit diesen Stempeln zu bedrucken, heißt es ebenfalls, "Sendungen nach den Westzonen dagegen nicht". Dieser Entwurf ist in den Akten allerdings durchgestrichen. Es hat also Überlegungen gegeben, die Sendungen nach dem Westen von diesen Stempelungen auszunehmen. Eine direkte Verfügung, auch intern, konnte ich jedoch bislang nicht entdecken.

Auch die Verfügungen im Amtsblatt enthalten lediglich den Hinweis, dass Marken damit nicht zu bedrucken sind und wie bei den Gefälligkeitsstempelungen zu verfahren ist (die zunächst auch abgelehnt worden waren). Ob bei dem gezeigten Brief mit dem Fragment "treffen" schlüssig auf die Weltfestspiele zu schließen ist, müßte vielleicht durch weitere Untersuchungen (von der Rückseite? mit UV-Licht?) zu untermauern sein.

Alfred Peter
 
dietbeck Am: 23.11.2015 20:47:49 Gelesen: 157989# 73 @  
@ Alfred Peter [#72]

Danke für die Erklärung. Ich lese aus Ihren Ausführungen, dass es zwar die Absicht gab, die Postämter anzuweisen, die Handnebenstempel nicht nach Westberlin und die Westzonen zu benutzen, dass dies aber bis heute nicht nachgewiesen ist.

Sprich die entsprechende Verfügung ist nicht zur Ausführung gelangt, bzw. noch nicht nachweislich zur Ausführung gelangt ?

dietbeck
 
Alfred Peter Am: 02.12.2015 21:04:02 Gelesen: 157806# 74 @  
@ dietbeck [#73]

Es ist in der Tat so, dass bisher keine Verfügung bekannt ist mit der Anweisung, Sendungen nach Westberlin und dem Westen mit diesen Zusatzstempeln nicht zu bedrucken. Das erste Zitat entstammt einer Antwort aus dem Jahr 1949 auf eine Anfrage der OPD Leipzig. Das weitere Zitat ist in einem Briefentwurf an die OPD Potsdam von 1950 enthalten, der Brief wurde jedoch - nach den Vermerken zu urteilen - nicht abgeschickt. In dem Entwurf der Verfügung Nr. 357 "Zusatzstempel aus Anlass der Volkswahlen", veröffentlicht im Amtsblatt Nr. 53 vom 1. Dezember 1950, hieß es zunächst: "Die Zusatzstempel, die nur mit Friedenslosungen versehen sind, können auf Sendungen nach Orten der DDR und dem demokratischen Sektor Berlins weiter verwendet werden..." Der "Westen" wird hier also sicher bewusst ausgenommen. Doch selbst dieser Absatz ist in der veröffentlichten Verfügung dann nicht enthalten. Mehr gibt die Akteneinsicht bislang nicht her.

Alfred Peter
 
dietbeck Am: 03.12.2015 19:36:30 Gelesen: 157751# 75 @  
@ Alfred Peter [#74]

Danke nochmal. Ich würde aufgrund der Beleglage wohl eher davon ausgehen, dass die Postämter nicht wirklich dahingehend angewiesen wurden. In meinen Augen gibt es dafür zu viele in Westberlin beanstandete Belege mit Handnebenstempel. Wenn eine solche Verfügung ergangen ist, dann wurde diese doch oft ignoriert.
 
hajo22 Am: 03.12.2015 21:33:56 Gelesen: 157736# 76 @  
@ dietbeck [#75]

Ich weiß nicht so recht, ob es viele Belege nach Westberlin adressiert mit DDR-Losungsstempeln gibt (mit oder ohne Westberliner Gegenstempel). Kannst Du mal wenigstens einen zeigen?

Ich habe komischerweise lange suchen müssen, bis ich kürzlich ein Exemplar (mit Gegenstempel) bei einer bekannten Internetplattform kaufen konnte (gegen zahlreiche Gegenbieter für immerhin 53 € + Portokosten, also rund 57 €). Zu sehen in [#68], mein einziges Stück. Und wenn das Massenware ist, warum hatte ich dann so viele Gegenbieter, die mich kräftig nach oben getrieben haben? Reiner Zufall?

Ich weiß, Fragen über Fragen, aber ich freue mich über Deine aufklärenden Antworten.

BG, hajo22
 
dietbeck Am: 04.12.2015 18:54:10 Gelesen: 157689# 77 @  
@ hajo22 [#76]

Ich habe mal 4 Beispiele angehängt. Ein weiterer in Beitrag [#58]. Nicht alle in meiner Sammlung. Ich habe 5-10, müsste ich mal zählen. Ich habe nicht behauptet, dass diese Massenware sind, ich glaube aber auch nicht, relativ gesprochen, dass diese Belege selten sind.

Warum ein Beleg einen bestimmten Preis erzielt oder auch nicht ist immer schwer zu sagen. Da gibt es viele Faktoren. Unten zwei der Belege, die für 25 und 30 Euro unverkauft geblieben sind.

dietbeck




 
hajo22 Am: 05.12.2015 09:09:00 Gelesen: 157657# 78 @  
@ dietbeck [#77]

Danke für die Info. Schöne Belege, die Du da zeigst! Vor allem der Beleg aus Berlin-Weissensee gefällt mir sehr gut (Gegenstempel + Nachgebühr, sieht man auch nicht alle Tage).

Tja, da habe ich vermutlich zuviel bezahlt. Das ist immer die Gefahr bei Internetauktionen wenn man was (unbedingt) haben möchte.

Ich habe inzwischen schon gelernt, mich zurückzuhalten.

VG, hajo22
 
dietbeck Am: 05.12.2015 13:32:53 Gelesen: 157624# 79 @  
@ hajo22 [#78]

ich glaube nicht, dass Du pauschal sagen kannst, zuviel bezahlt zu haben. Qualität spielt natürlich eine Rolle, Dein Beleg sieht sehr gut aus. Ich stelle fest, dass Preise um bis zu 100% oder mehr schwanken können, kommt immer drauf an, wer gerade eine Auktion sieht bzw. beobachtet.

Ich hatte kürzlich selber einen anderen Postkriegsbeleg gekauft (24 Euro) und danach festgestellt, einen ähnlichen zu haben. Dann habe ich den gekauften wieder verkauft, für 12,50 Euro. Beides bei ebay. Sprich 50% Verlust, obwohl ich glaube, den Beleg besser beschrieben zu haben, als in der Kaufauktion. Mit diesen Schwankungen muss man rechnen.

dietbeck
 
hajo22 Am: 05.12.2015 16:28:25 Gelesen: 157610# 80 @  
@ dietbeck [#79]

Danke für's Trösten. Ich bin kein geborener Schnäppchenjäger. Fast alles, was ich bebiete wird entweder teuer oder ich bekomme es nicht.

Ich bin's gewöhnt.

VG und nochmals danke, hajo22
 
Sachsendreier53 Am: 14.07.2016 12:08:32 Gelesen: 151821# 81 @  
Zweizeiliger, blauer Losungsstempel auf Fotokarte Hubertusburg, gestempelt WERMSDORF am 21.10.1958,

Plane mit ! Arbeite mit ! Regiere mit !



mit Sammlergruß,
Claus
 
Briefmarkentor Am: 14.07.2016 12:30:54 Gelesen: 151808# 82 @  
Nur zur Information für die interessierten Sammler,

in den Rundbriefen 172 und 173 der Arbeitsgemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern im Bund Deutscher Philatelisten e.V. werden diese Stempel aus dem Gebiet des Landes Mecklenburg-Vorpommern bis 1952 vorgestellt.

Bezogen werden können die Rundbrief direkt über Herrn Hans-Ludwig Kramp.
 
friedibus Am: 14.07.2016 13:03:06 Gelesen: 151802# 83 @  
Habe hier mal eine Liste, die bei mir im Besitz befindlichen Propagandastempel, aber nicht unter kommunistischer Diktatur!

15. Oktober 1950 Sieg der Nationalen Front des demokratischen Deutschlands
5 mit Zirkel und Ähren (Rundstempel-Gummistempel)
5 mit Zirkel und Ähren, Freistempler, Sachsen Furnier
Alle Kräfte für den Sieg des SOZIALISMUS
Alle Kräfte für die Erfüllung des Zweijahresplan
Alles für unsere sozialistische Republik!
Am 15. Oktober Deine Stimme der Einheitsliste für Frieden Aufbau Einheit Wohlstand
Am 15. Oktober entscheiden wir uns für Frieden, Einheit, Aufbau, Wohlstand!
Am 15. Oktober wählen wir den Frieden! (Am 15. Oktober:unterstrichen)
Am 23. Juni Deine Stimme den Kandidaten der Nationalen Front
Außerordentliche Tagung des Weltfriedensrates in Berlin 23.-28. Mai 1954
Ausstellung Die Deutsche Post Im Dienst für Frieden Völkerfreundschaft und beim Aufbau des Sozialismus
Berlin-Hauptstadt Deutschlands - Nicht der Sowjetzone
Besucht die Ausstellung UNSER 5 JAHRSPLAN Berlin 6.1.-18.2.1951
Dein Ja am 15. u. 16.Mai
Deine Stimme den Kandidaten der Nationalen Front (3 Zeilen, Vogel)
Deine Stimme für die Kandidaten der Nationalen Front (3 Zeilen rot)
Dem deutschen Friedenstaat, unserer DDR gehört die Zukunft!
Der demokratische Block kämpft für Frieden und Wohlstand
Deutsche an einen Tisch!
Deutschland braucht Frieden aber keinen neuen Krieg
Die Erfüllung des Zweijahresplanes, ist der Sieg über die Reaktion!
Die fortschritlichsten Aktivisten an die Spitze unseres Staatsapparates!
Die Republik braucht alle-alle brauchen die Republik". Wählt die Kandidaten der Nationalen Front!
Dresden mahnt und verpflichtet auch Dich!
Entscheide dich in der Volksbefragung für Friedensvertrag und Abzug der Besatzungstruppen
Ernst Thälmann Führer seiner Klasse ein farbiger DEFA-Film
Fördert die nationale Front!
Fordert Vernichtung der Atomwaffen! (Werbefahne plus Striche)
Fordert Vernichtung der Atomwaffen! (Werbefahne)
Fünfjahrplan! Weg in eine bessere Zukunft
Für den Sieg des Sozialismus 2000 t mehr Güter über den 2. Halbjahrplan 1958
Für einen Friedensvertrag mit Gesamtdeutschland!
Für Frieden, Freiheit und ein glückliches Leben
Hände weg von Kuba!
Höher das Banner der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft!
Im Produktionsaufgebot- Deine sozialistische Tat für den deutschen Friedensvertrag
In der DDR wird die Zukunft Deutschlands entschieden!
In Freundschaft mit der Sowjet-Union für Einheit, Frieden u. ein glückliches Leben
In Freundschaft mit der Sowjet-Union für Frieden, Einheit u. ein glückliches Leben des Volkes (Monat des DSF November 1954)
Jeder Gedanke Jedes Wort Jede Tat ein Bekenntnis zum Frieden. Kreiskomitee der Kämpfer für den Frieden Zerbst
Jeder patriotische Deutsche wählt am 17. Oktober 1954 die Kandidaten der Nationalen Front!
Jugend vereinige dich im Kampf für den Frieden gegen die Gefahr eines neuen Krieges
Kampf dem Atomtod
Kampf dem Generalkriegsplan und dem Schumannkriegsplan Wir fordern eine deutsche Nationalversammlung
Kampf den Kriegstreibern-Für eine Welt ohne Waffen
Kämpft gegen Remilitarisierung und Verfassungsbruch In Westdeutschland!
Lernt vom Sowjetvolk, lernt vom grossen Stalin, wie man den Sozialismus aufbaut
Mit dem Weltfriedensrat gegen jede Form der Aggression
Mit der Freundschaft zur Sowjetunion zu einem besseren Leben
Monat der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft 1955
Nicht Generalvertrag, sondern Friedensvertrag!
Plane mit! Arbeite mit! Regiere mit!
Sozialismus bedeutet Frieden u. Wohlstand
Stärkt die DDR, den Hort des Friedens!
Treffen der friedliebenden Jugend August 1951 (Werbefahne)
Unser Weg war gut, unser Weg ist gut
Unser Werk steht im sozialistischen Wettbewerb und fordert Eure planmäßigen Lieferungen
Unsere Stimme am 15. Oktober für Einheit und Frieden
Volkskampf gegen den Atomtod
Volkswahlen für Frieden, Wohlstand und Sozialismus (groß)
Volkswahlen für Frieden, Wohlstand und Sozialismus (klein)
Vorwärts zu den III. Weltfestspielen der Jugend und Studenten für den Frieden FDJ
Vorwärts zu den III. Weltfestspielen der Jugend und Studenten in Berlin!
Wählt die Kandidaten der Nationalen Front (1 und 2 Zeiler)
Wählt die Kandidaten der Nationalen Front (2 Zeiler)
Wählt die Kandidaten der Nationalen Front (3 Zeiler)
Wählt die Kandidaten der Nationalen Front (Kastenstempel)
Weltgewerkschaftskongress 1953 (geschwärzt)
Wir arbeiten für den Frieden (Friedenstaube groß)
Wir unterstützen die Forderung Otto Grotewohls Deutsche an einen Tisch
 
hajo22 Am: 14.07.2016 19:43:22 Gelesen: 151736# 84 @  
@ friedibus [#83]

Hände weg von Kuba!

Kannst Du mal Deinen Beleg mit diesem Losungsstempel zeigen?

VG, hajo22
 
friedibus Am: 15.07.2016 09:13:18 Gelesen: 151691# 85 @  
@ hajo22

Hier der gewünschte Beleg:


 
Altmerker Am: 15.07.2016 13:43:12 Gelesen: 151653# 86 @  
@ friedibus [#85]

Für mich ist ein Losungsstempel, wie ganz zu Beginn formuliert, ein zusätzlicher Abschlag (Handstempel etc.) Hier erkenne ich nur einen Maschinenwerbestempel mit politischem Text-Einsatz, oder sehe ich das zu eng?

Gruß
Uwe
 
Kontrollratjunkie Am: 15.07.2016 13:53:37 Gelesen: 151650# 87 @  
@ Altmerker [#86]

Das ist auch meine Meinung. Ein Losungsstempel ist ein eigenes Gerät, welches auf den Poststücken abgeschlagen wurde. Hier sehen wir einen politisch motivierten Maschinenstempeleinsatz.

Gruß
KJ
 
JohannesM Am: 15.07.2016 13:57:21 Gelesen: 151645# 88 @  
@ Altmerker [#86]

Ganz deiner Meinung, in der Regel sind das Gummistempel, die zusätzlich abgeschlagen wurden. Wir kennen ja in Halberstadt auch einige davon.

Beste Grüße
Eckhard
 
hajo22 Am: 15.07.2016 15:41:40 Gelesen: 151630# 89 @  
@ friedibus [#85]

Das ist kein Losungsstempel im Sinne dieses Threads, sondern ein Maschinenwerbestempel mit dem Blockeinsatz "Hände weg von Kuba". Ich hatte mich bei Deiner Aufstellung schon gewundert. Das ist ein Poststempel mit Propaganda-Werbeblock-Einsatz, kein "privater" Nebenstempel.

Die hier erwähnten Losungsstempel haben mit der Entwertung von Briefmarken nichts zu tun. Es sind reine Propaganda-Nebenstempel irgendwo, abseits der Marken auf der Briefvorderseite angebracht.

VG, hajo22
 
friedibus Am: 15.07.2016 15:57:00 Gelesen: 151625# 90 @  
@ ALLE

Ist mir alles bekannt. Läuft bei mir alles unter dem grossen Begriff Propagandastempel.

Gruss friedibus
 
Kalmimaxiss Am: 15.07.2016 16:45:56 Gelesen: 151616# 91 @  
"Ist mir alles bekannt. Läuft bei mir alles unter dem grossen Begriff - Propagandastempel."

Wie sagte schon Pippi Langstrumpf: Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt. :-)
 
friedibus Am: 15.07.2016 21:56:22 Gelesen: 151572# 92 @  
@ Kalmimaxiss [#91]

Wo sind Losungsstempel und Propagandastempel philatelistisch definiert?
 
Kalmimaxiss Am: 16.07.2016 09:40:52 Gelesen: 151546# 93 @  
@ friedibus [#92]

Vielleicht war das Thema des Threads etwas unglücklich gewählt.

hajo22 und den anderen Poster ging es primär um die Losungsstempel und nicht um die amtlichen Werbestempel mit politischer Aussage, die zur Entwertung der Frankaturen dienten. Insofern sind Deine Beiträge am Thema vorbeigegangen.

Zur Unterscheidung der Stempel ist sicher dieser Artikel des Göttinger BSV hilfreich:

http://www.briefmarkensammler-verein-goettingen.de/Artikel/PolitWerbestempel_DDR_BilderII.pdf
 
Heijs Am: 03.10.2016 14:49:34 Gelesen: 149514# 94 @  
Die Losungsstempel sind philatelistisch nicht ganz genau definiert. Wichtiger ist die postalische Definition. In Amtsblätter 1950 bis 1963 der Deutschen Post sind etwa 3500 Losungsstempel definiert. Es gibt 13 politischen Perioden. Jede Periode hat ein Anfangsdatum und ein Enddatum. Nach jedem Enddatum gibt es noch einen Monat für Gefälligkeitstabstempelungen. Es gibt nur einige Abbildungen als Beispiel, aber alle Postämter die solche Losungsstempel benutzten sind für jede Periode gelistet.

Ich habe Kopien von alle Amtsblätter und habe für mein Postkriegkatalog, dem ich in Eigenverlag herausgegeben habe, ein Kapitel geschrieben über Postkrieg gegen Losungsstempel. Also Losungsstempel (oder Propagandanebenstempel) mit der richtigen politischen Propaganda auf Sendungen von diesen Perioden sind alle postalisch (Und kein "privater" Nebenstempel).

Jan Heijs.
 
Sachsendreier53 Am: 27.06.2017 14:13:19 Gelesen: 141292# 95 @  
Zu [#77] - noch ein Losungsstempel / Maschinenstempel aus DRESDEN A 24 / bb / vom 20.9.1954 mit Werbezusatz im Kasten = Jeder patriotische Deutsche wählt am 17. Oktober 1954 die Kanditaten der Nationalen Front !





mit Sammlergruß,
Claus
 
volkimal Am: 29.06.2017 21:19:32 Gelesen: 141179# 96 @  
Hallo zusammen,

von den Gumminebenstempeln zu den Weltfestspielen von 1951 war schon mehrmals die Rede. Alfred Peter schreibt im Beitrag [#72], dass es solche Stempel in über 250 Postämtern gegeben hat. Hier ist einer davon:



Viele Grüße
Volkmar
 
hajo22 Am: 24.11.2017 18:32:25 Gelesen: 136003# 97 @  
Kürzlich hatte ich Glück und konnte das nachstehend gezeigte Stück erwerben:



AK aus Kirchhain vom 28.8.52 nach Westberlin. Losungsstempel "Vorwärts zum Aufbau des Sozialismus" und Westberliner Gegenstempel "... aber nicht unter kommunistischer Diktatur!". Der Losungsstempler hatte übersehen (oder nicht gewußt), daß sich Reinickendorf im Westsektor Berlins befand.

hajo22
 
hajo22 Am: 25.11.2017 11:48:36 Gelesen: 135909# 98 @  


Behördenpost-Brief mit Firmenfreistempel "Neptunwerft Rostock" vom 15.11.1951 nach Hamburg-Altona. Losungsstempel waren prinzipiell für DDR-Inlandspost vorgesehen und nicht für Post nach Westdeutschland/Westberlin/Ausland. Deshalb hier anscheinend ein "Durchrutscher".

Vielleicht lag es aber auch an der zeitlos richtigen Parole "Unser höchstes Gut ist der Friede", die zu keinen Beanstandungen führte.

hajo22
 
Altmerker Am: 12.02.2018 22:29:56 Gelesen: 129144# 99 @  


Ich möchte mal meinen Beleg mit dem Losungsstempel: "Deine Stimme den Kandidaten der Nationalen Front" von 1957 vorstellen. Die Karte lief von Bad Brambach nach Mylau im Vogtland.
 
hajo22 Am: 13.02.2018 12:39:32 Gelesen: 129066# 100 @  
Wenn ich schon [#1] geschrieben habe, so muß ich auch #100 schreiben. Damit sind die Thread-Beiträge dreistellig!



Losungsstempel aus dem Jahr 1951 auf Bedarfsbrief:

Der Kampf um den Frieden ist Sache aller fortschrittlichen Menschen

Wortwahl etwas passé, Sinn ansonsten zeitlos gültig.

hajo22
 
Totalo-Flauti Am: 31.05.2018 19:01:42 Gelesen: 123267# 101 @  
@ volkimal [#96]

Liebe Sammlerfreunde,

zu den Weltfestspielen 1951 kann ich auch noch einen weiteren amtlichen Nebenstempel zeigen.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
hajo22 Am: 01.06.2018 08:59:24 Gelesen: 122906# 102 @  
@ Totalo-Flauti [#101]

Sehr schön. So gut aufgesetzt habe ich ihn noch nicht gesehen.

hajo22
 
Stefan Am: 03.06.2018 19:19:13 Gelesen: 122523# 103 @  
Auf dem heutigen Regionaltreffen der Forschungsgemeinschaft Post- und Absenderfreistempel e.V. [1] in Köln fand sich das nachfolgende Stück in einer Kiste für Belege, wo sich jeder Teilnehmer kostenlos Belege nehmen konnte. Die Sendung eines VEB, aufgegeben in 2000 Neubrandenburg war als Inlandssendung an ein VEB in 4900 Zeitz adressiert. Da der Umschlag Postleitzahlen aufweist, welche 1965 in der DDR eingeführt wurden, müsste dieser Brief irgendwann zwischen 1965 und 1989/90 bei der Post der DDR aufgegeben worden sein.



zweizeiliger Handstempelabschlag ohne Rahmen: "Für den Sieg des Sozialismus" auf einer "Gebühr bezahlt"-Sendung aus 2000 Neubrandenburg

Handelt es sich hier um einen Losungsstempel? Gemäß der Angabe in Beitrag [#1] wurden Losungsstempel ab der zweiten Hälfte der 1940er Jahre bis ca. 1963/64 verwendet. Der hier gezeigte Beleg scheint mir allerdings jüngeren Datums zu sein.

Zur besseren Identifikation des Absenders sei auch das nachfolgende Stück (ohne zusätzlichen politisch motivierten Handstempelabschlag) gezeigt, welches sich in der gleichen Kiste befand:



Absender: "VEB Nahrungsgütermaschinenbau / Neubrandenburg / Betrieb des VEB Kombinat NAGEMA / 2000 Neubrandenburg, PSF 324"

Gruß
Pete

[1] http://www.fg-freistempel.de/
 
Altmerker Am: 03.06.2018 20:13:45 Gelesen: 122497# 104 @  
@ Pete [#103]

Persönlich habe ich Zweifel an der Echtheit des Propagandastempels. Sieht im Schriftbild aus wie Kinderstempelkasten. Zeitlich ist es nach 1970 einzuordnen, denn erst da wurde das Kombinat Nagema geschaffen, vorher hieß der Laden VVB Nagema.

Gruß
Uwe
 
hajo22 Am: 04.06.2018 09:15:16 Gelesen: 122414# 105 @  
@ Altmerker [#104]

Sieht im Schriftbild aus wie Kinderstempelkasten.

Sehe ich auch so.

hajo22
 
Stefan Am: 24.06.2018 21:20:46 Gelesen: 120518# 106 @  
@ Altmerker [#104]
@ hajo22 [#105]

Danke für eure Infos! Mich würde ebenfalls ein privat zusammengebastelter Stempel aus einem Setzbaukasten nicht überraschen (dies gab es auch als Kinderspielzeug), wobei ich derzeit noch nicht ausschließen möchte, dass dieser eine gewisse Zeit lang in der Poststelle des Absenders in Gebrauch war. Sollte ein weiterer bzw. andere Beleg(e) des gleichen Absenders aus Neubrandenburg auftauchen, dürfte es interessant werden. Solange bleibt dieser Beleg im "Kuriositätenkabinett".

Gruß
Pete
 
JohannesM Am: 22.10.2018 18:57:12 Gelesen: 112744# 107 @  
Für meine Heimatsammlung habe ich einmal die verwendeten Losungsstempel zusammengestellt:











Beste Grüße
Eckhard
 
Totalo-Flauti Am: 17.11.2018 17:02:24 Gelesen: 111329# 108 @  
Liebe Sammlerfreunde,

selbes Stempelgerät vom Postamt BPA 32 aber anderer Werbeeinsatz vom 22.6.1954. Wahrscheinlich hat man die russische Armee in der DDR nicht als Besatzungstruppen mit dem Werbeeinsatz gemeint.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.



[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsche Ortsstempel mit Unterscheidungsbuchstaben in Schreibschrift"]
 
Baber Am: 18.11.2018 16:16:32 Gelesen: 111227# 109 @  
Dies ist kein Losungsstempel, denn die Fernschachfreunde haben sich die Losung gleich sauber drucken lassen.

Fernschachkarte, gelaufen 1958 von Mühlhausen/Thür. nach München



Gruß
Bernd
 
Baber Am: 18.11.2018 16:21:58 Gelesen: 111220# 110 @  
Beim Durchblättern habe ich diesen Losungs-Stempel "Es liegt in Deiner Hand, wähl ein einig Vaterland" nicht gesehen. Falls ich ihn übershen habe, kann der Beitrag gelöscht werden.

Brief von und nach Löbau/Sachsen 30.??.??



Gruß
Bernd
 
hajo22 Am: 18.11.2018 17:52:18 Gelesen: 111191# 111 @  
@ Baber [#110]

Ja, die Losung steht in [#2]. Aber in anderer Gestaltung, also hat Dein Nebenstempel hier seine Berechtigung und sollte nicht gelöscht werden.

hajo22
 
Totalo-Flauti Am: 02.12.2018 17:40:14 Gelesen: 110465# 112 @  
Liebe Sammlerfreunde,

im Beitrag [#14] hat hajo22 folgenden Propaganda-Stempel "Die fortschrittlichsten Aktivisten / an die Spitze / unseres Staatsapparates!" schon mal gezeigt. Mein Ortsbrief ist vom 16.1.1953, also vom gleichen Monat. Mein Brief wurde von einer Privatperson an den Leipziger Rechtsanwalt gesandt.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
GSFreak Am: 03.12.2018 19:38:22 Gelesen: 110358# 113 @  
Hier ein "Vorläufer - Losungsstempel" aus 1946 (24.Juni) auf einer Drucksache von PLAUEN nach JÖSSNITZ.

Am 30. Juni Dein "Ja" für den Frieden



Gruß Ulrich
 
Fips002 Am: 04.12.2018 17:47:23 Gelesen: 110323# 114 @  
Ganzsachen Postkarte P48c von Fischendorf bei Leipzig, 25.5.1951, nach Colditz.

Losungsstempel: Dein Ja zur Volksbefragung



Dieter
 
Totalo-Flauti Am: 03.01.2019 00:11:48 Gelesen: 108829# 115 @  
Liebe Sammlerfreunde,

im August wurde in Leipzig der Losungsstempel "Vorwärts / zu den Weltfestspielen / der Jugend u. Studenten in Berlin" verwendet.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-FLauti.


 
Totalo-Flauti Am: 16.02.2019 22:41:20 Gelesen: 106745# 116 @  
Liebe Sammlerfreunde,

im digitalen Nirvana meiner Festplatte fand ich folgenden Ortsbrief vom Leipziger Messeamt vom 4.5.1950 mit einem Losungsstemepel zum Deutschlandtreffen der Jugend in Berlin. Schön auch die Darstellung des Portos von 16 Pfennigen mit Absenderfreistempel (4 Pfennige) und einer SBZ Mi. 240 (12 Pfennige)

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
Totalo-Flauti Am: 03.03.2019 11:32:26 Gelesen: 106094# 117 @  
Liebe Sammlerfreunde,

auf einem Ortsbrief vom 7.10.1950 wurde wahrscheinlich vom Leipziger Postamt C2 der Propagandastempel "Wer den Krieg haßt, / wählt am 15. Oktober den Frieden!" abgeschlagen. Am 15. Oktober 1950 fanden die ersten Volkskammerwahlen in der DDR [1] statt.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.



[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Volkskammerwahl_1950
 
Stempelfreund Am: 18.04.2019 15:01:25 Gelesen: 104852# 118 @  
Losungsstempel "Volksabstimmung durch gute Taten" von 1963 auf einer Postkarte von Lieberose nach Zwickau.


 
hajo22 Am: 18.04.2019 21:06:27 Gelesen: 104811# 119 @  
@ Stempelfreund [#118]

Den habe ich noch nie gesehen. Gratuliere!

Frohe Ostern,
hajo22
 
hajo22 Am: 01.05.2019 18:25:32 Gelesen: 104415# 120 @  
Es wird mal wieder Zeit für einen Losungsstempel-Beleg. Und zwar nochmals die "guten Taten" 1963 (siehe auch [#118]).



Postscheckamtsbrief aus Leipzig vom 28.9.1963 mit Losung: "Volksabstimmung durch gute Taten/Am 20.10.63 unsere/Stimme den Kandidaten der Nationalen Front."

Interessant auch der vorgedruckte Hinweis wohin die Postsache nicht nachgeschickt werden durfte.

Schönen 1. Mai 2019.

hajo22
 
JohannesM Am: 01.05.2019 18:33:29 Gelesen: 104412# 121 @  
@ hajo22 [#120]

Das sieht ja aus, als wäre die Losung auch mit der Schreibmaschine geschrieben.

Beste Grüße
Eckhard
 
Altmerker Am: 01.05.2019 19:21:27 Gelesen: 104398# 122 @  
@ JohannesM [#121]

Hallo,

nein, ich denke das war in der Ormig-Schablone der Adresse mit drin, also mit blau aufgedruckt.

Gruß
Uwe

[Redaktionell Ergänzung zu Ormig Schablone: Ein Matrizendrucker, Spiritusdrucker oder Blaudrucker, auch unter dem Begriff Ormigverfahren bekannt, ist eine Form der Hektographie, bei der ein recht einfaches Gerät zur Vervielfältigung verwendet wird. Mit dem Matrizendrucker kann man eine begrenzte Anzahl von Abzügen (je nach Qualität der Matrizen bis maximal 250 Exemplare[1]) von einem speziell angefertigten Original – der Matrize – herstellen. Er wurde seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Verwaltungen, Schulen und Bildungseinrichtungen verwendet. Eine weite Verbreitung bestand bis Ende der 1970er Jahre, Mitte der 1990er Jahre wurden die Matrizendrucker jedoch zunehmend durch den weit verbreiteten Einzug der Fotokopiertechnik verdrängt.]
 
hajo22 Am: 01.05.2019 19:54:38 Gelesen: 104384# 123 @  
@ Altmerker [#122]

So sehe ich das auch.

Gruß
hajo22
 
Journalist Am: 12.05.2019 16:39:51 Gelesen: 104057# 124 @  
Hallo an alle,

ich möchte hier heute einen interessanten Losungsstempel zeigen, der auch gut zum Thema Deutsche Einheit passen würde:



Er lautet "Korea den Koreanern, Deutschland den Deutschen"

Viele Grüße Jürgen
 
hannibal Am: 13.05.2019 22:33:33 Gelesen: 103936# 125 @  
Hallo,

da passt auch der abgebildete Beleg ins Thema.



Drucksache frankiert mit DDR 328 vbXI Stempel LEIPZIG BPA 32 n 27.8.53.-10 und der politischen Losung "Trefft alle Vorbereitungen zum 3. Weltgewerkschaftskongress"

Viele Grüße
Peter
 
hajo22 Am: 14.05.2019 01:26:52 Gelesen: 103910# 126 @  
@ hannibal [#125]

"Trefft alle Vorbereitungen zum 3, Weltgewerkschaftskongress"

Das ist in diesem Fall kein Losungsstempel, sondern der Werbeeinsatz eines Maschinenstempels.

hajo22
 
Richard Am: 15.05.2019 09:51:27 Gelesen: 103804# 127 @  
@ Journalist [#124]

Korea den Koreanern, Deutschland den Deutschen

Hallo Jürgen, liebe Mitglieder,

gibt es eine Quelle, aus der hervorgeht, dass die Losung tatsächlich durch die Deutsche Post gestempelt wurde ?

Schöne Grüsse, Richard
 
hajo22 Am: 15.05.2019 10:12:44 Gelesen: 103796# 128 @  
@ Richard [#127]

Siehe dazu [#8]. Mehr weiß ich nicht dazu.

Den in [#124] gezeigten Nebenstempel hatte ich bislang noch nicht gesehen. Er paßt aber gut in die Zeit des Korea-Krieges (1950-1953).

hajo22
 
Journalist Am: 15.05.2019 11:06:53 Gelesen: 103776# 129 @  
@ Richard [#127]

Hallo Richard,

ich selbst habe hier dazu keine Unterlagen, diese sollen aber auch durch die Deutsche Post gestempelt worden sein - vielleicht können ja die anderen hier weiterhelfen.

@ hajo22 [#128]

Hallo hajo22,

ja das ist ein schöner nicht so alltäglicher Losungsstempel. Ich möchte nun aber gleich noch einen anderen Beleg zu diesem Thema zeigen, bei dem sogar im AFS das Brandenburger Tor zu sehen ist:



Zusätzlich ist rechts ein Losungsstempel mit dem Berliner Bär und dem Slogan "Für Aufbau, Einheit, Frieden!"

Viele Grüße Jürgen
 
JohannesM Am: 15.05.2019 12:13:06 Gelesen: 103768# 130 @  
@ Richard [#127]

Hallo Richard,

Auszug aus dem Amtsblatt Nr. 45 vom 11.10.1950



Ob das auf Vollständigkeit beruht ist bei der Menge fraglich.

Beste Grüße
Eckhard
 
JohannesM Am: 15.05.2019 13:14:01 Gelesen: 103753# 131 @  
@ JohannesM [#130]

Hier die Bestätigung, dass es noch mehr Varianten gab, wahrscheinlich hat jedes Postamt einen eigenen Text erfunden.



Beste Grüße
Eckhard
 
hajo22 Am: 15.05.2019 15:48:38 Gelesen: 103734# 132 @  
@ Journalist [#129]

Diesen Losungsstempel "Für Aufbau..usw" hatte ich bereits in [#18] gezeigt. Der Freistemplertyp ist gleichfalls derselbe.

Abgesehen davon, ein schöner Behördenbrief per Eilboten-Einschreiben nicht häufig zu sehen.

hajo22
 
hannibal Am: 22.05.2019 21:21:48 Gelesen: 103383# 133 @  
Ich hoffe, der Stempel "Protestiert gegen die Remilitarisierung Westdeutschlands!" passt in dieses Thema.

Postkarte frankiert mit DDR 251 SST (3a) BARTH 1 11.5.51.-20



Viele Grüße
Peter
 
dietbeck Am: 25.05.2019 14:15:34 Gelesen: 103228# 134 @  
@ Journalist [#124]

Grundsätzlich sind ja 3000+ Propagandastempel der DDR in den 50er Jahren zum Einsatz gekommen. Allerdings gibt es eben auch "Privatstempel" als Handnebenstempel, sprich man muss da auch vorsichtig sein einen Propagandastempel grundsätzlich der Deutschen Post zuordnen zu wollen.

Im Postkriegskatalog sind für die Handnebenstempel 13 thematiche Perioden unterschieden. Da kann man einen Handnebenstempel zuordnen, auch dahingehend, ob er eben "thematisch" in die entsprechende Periode passt.

Der Korea-Stempel würde demnach zur Periode I gehören, diese Stempel haben sich mit den Volkswahlen 1950 beschäftigt. Daher passt der Korea-Stempel da eher nicht dazu, man würde also dahingehend erstmal von einem privaten Stempel ausgehen.

Dieter
 
hajo22 Am: 25.05.2019 18:13:05 Gelesen: 103210# 135 @  
@ dietbeck [#134]

So wie es aussieht, liegt der Absenderfreistempel über der zweizeiligen Losung, d.h. er ist nicht von der Post gesetzt worden, sondern vom Absender und dabei handelte es sich um eine Behörde.

Wie schon erwähnt, ich habe diese Losung noch nie vorher gesehen. Wie also einordnen? Die Losung paßte zur damaligen aktuellen Situation (Koreakrieg). Politischer geht's eigentlich nicht mehr.

Es wäre schön, wenn noch ein zweiter Brief mit dieser Losung auftauchen würde. Mal sehen, nichts ist unmöglich.

hajo22
 
JohannesM Am: 25.05.2019 21:04:08 Gelesen: 103195# 136 @  
@ hajo22 [#238]

Eigentlich ist diese Losung ja eine Provokation, denn "Korea den Koreanern" soll ja wohl bedeuten, das die USA da verschwinden sollen und "Deutschland den Deutschen" würde dann ja wohl bedeuten, dass die Alliierten aus Deutschland verschwinden sollen, also auch die Russen. Es würde mich nicht wundern, wenn der Stempelerfinder nach Sibirien versetzt wurde.

Beste Grüße
Eckhard
 
hannibal Am: 27.05.2019 22:48:53 Gelesen: 103073# 137 @  
Orts-Einschreiben frankiert mit SBZ 218 und 225.

BERLIN-ADLERSHOF 04.10.51.-17 mit einem zusätzlichen Stempel "Deutsche an einen Tisch!"



Für mich nicht erkennbar ob der zusätzliche Stempel vom Absender oder der Post
aufgebracht wurde.

Viele Grüße
Peter
 
hajo22 Am: 27.05.2019 23:59:52 Gelesen: 103065# 138 @  
@ hannibal [#137]

Losung hat offensichtlich die gleiche Stempelfarbe wie "Behördenpost", folglich wohl vom Absender angebracht.

Die Losung "Deutsche an einen Tisch!" ist mir bekannt.

hajo22
 
hannibal Am: 26.06.2019 23:44:12 Gelesen: 102165# 139 @  
Der gezeigte Fernbrief frankiert mit waagerechtem Paar SBZ 216 gestempelt (2) KIRCHHAIN (NIEDERLAUSITZ) 1 b -4.10.50.-18 und daneben rotem Losungsstempel

"Wir Postler wollen nie wieder Feldpostbriefe befördern - deshalb stimmen wir am 15.10. für die Kandidaten des Volkes"



Viele Grüße
Peter
 
hajo22 Am: 27.06.2019 06:37:41 Gelesen: 102154# 140 @  
@ hannibal [#139]

Diese Losung habe ich bislang noch nicht gesehen. Gratuliere zu diesem interessanten Stück Zeitgeschichte.

Schönen Tag,
hajo22
 
hajo22 Am: 27.06.2019 19:42:55 Gelesen: 102118# 141 @  
Fernbrief mit 24 Pfg. Köpfe aus Oberheldrungen vom 15.9.1950 nach Köthen mit Losungsstempel:

Einwohner Köthens! / Besucht unser Aufklärungslokal / im Postamt 1



Um was ging es da?

hajo22
 
JohannesM Am: 27.06.2019 20:13:35 Gelesen: 102109# 142 @  
@ hajo22 [#141]

Ich glaube, es war nichts sexuelles. Der Brief verdeutlicht aber ein Problem, das besonders die Heimatsammler betrifft - man weiß nie wo der Losungsstempel abgeschlagen wurde, im Abgangs- oder im Zielpostamt, ausgenommen dieser Brief.

Beste Grüße
Eckhard
 
hajo22 Am: 27.06.2019 22:18:10 Gelesen: 102091# 143 @  
@ JohannesM [#142]

" ich glaube, es war nichts sexuelles"

Ich denke, es ging um politische Aufklärung. Aber welches Thema? 5-Jahresplan oder Post von/nach Westdeutschland oder um ein spezielles, örtliches Problem in Köthen?

Na egal, hätte ja sein können, daß es ein Leser hier weiß. Ohne das Thema kann man mit der Losung nichts anfangen.

Schönen Abend,
hajo22
 
Jensen Am: 27.06.2019 22:53:47 Gelesen: 102081# 144 @  
Eine Idee, um was es vielleicht ging:

Vielleicht ging es um die Kollektivierung der Landwirtschaft (?). "Aufklärung" der Bauern wie vorteilhaft ein Zusammenschluss wäre.

Um diese Zeit wurden die noch selbstständigen Bauern mit massiven Werbekampagnen überredet, sich "freiwillig" in einer "LPG" (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft") zu vereinigen.

Es wurde erst geworben, dann wurden die Daumenschrauben angezogen -und wer dann noch nicht "freiwillig" beitrat, hatte mit massiven Repressionen zu rechnen.

Gruß
Jensen
 
hajo22 Am: 28.06.2019 10:34:47 Gelesen: 102059# 145 @  
@ Jensen [#144]

Vielleicht ging es um die Kollektivierung der Landwirtschaft (?)

Das klingt zwar sehr plausibel, aber:

Ich habe mal im Internet recherchiert und bin auf folgende Information gestossen: Die erste Kreisgebietsreform in der DDR fand 1950 statt und zwar wurden mehrere Landkreise zum neuen Landkreis Köthen vereinigt.

Wahrscheinlich ging's darum.

Schönen Tag,
hajo22
 
Jensen Am: 28.06.2019 11:24:28 Gelesen: 102044# 146 @  
@ hajo22

Ja, wahrscheinlich hast Du Recht.

Ich hatte auch schon Zweifel an meiner Idee, als ich herausgefunden habe, dass die Kollektivierung der Landwirtschaft erst 1952 als Ziel offiziell verkündet wurde.

Beste Grüße
Jensen
 
Richard Am: 06.07.2019 09:30:58 Gelesen: 101814# 147 @  
@ hajo22 [#141]

Hallo Hajo,

ich vermute es ging um politische Aufklärung. Einen Monat später konnten die Bürger der DDR zum Falten gehen (Ausdruck für Wahlen in der DDR, weil nichts angekreuzt werden musste).

Die Chronik berichtet:

Am 15. Oktober finden erste Wahlen zur Volkskammer der DDR statt. Die von der SED dominierte Einheitsliste der Nationalen Front erhält nach offiziellen Angaben 99,7 % der Stimmen.

Siehe auch Beitrag [#52].

Schöne Grüsse, Richard
 
HWS-NRW Am: 06.07.2019 09:45:14 Gelesen: 101808# 148 @  
Richard,

Du hast es wieder mal "auf dem Kopf getroffen", genau darum ging es in der damaligen Zeit, alles andere wäre Quatsch.

mit sommerlichen Gruß
Werner
 
JohannesM Am: 15.09.2019 12:14:56 Gelesen: 99613# 149 @  
Die beiden kann man wohl auch zu den Losungsstempeln zählen, auch wenn der obere eher unpolitisch ist:



Beste Grüße
Eckhard
 
Journalist Am: 15.09.2019 20:14:58 Gelesen: 99570# 150 @  
Hallo an alle,

hier ein schöner Losungsstempel aus dem Jahr 1951:



mit dem Motto: "Das Jahr 1951 muß uns Friedensvertrag und Einheit bringen" - ja das hat dann aber doch etwas länger mit der Einheit gedauert, wenn diese auch dann anders verlaufen ist, als sich das die Texter damals gedacht und gewünscht hatten.

Viele Grüße Jürgen
 
hannibal Am: 16.10.2019 22:36:43 Gelesen: 98788# 151 @  
Hallo,
nachfolgend zwei Losungsstempel zu den Wahlen am 15.10.1950 in der damaligen DDR.

SBZ 213 Stempel MAGDEBURG P.Sch.A. I 13.1050.-7 und Losungstempel
in violett "Halt" den Kriegstreibern. Darum deine Stimme....
und ebenfalls SBZ 213 SST (10b( WARMBAD WOLKENSTEIN 15.10.50.-10
und Losungsstempel "Unsere Stimme am 15. Oktober für Frieden und Einheit"

Viele Grüße
Peter
 
hannibal Am: 17.10.2019 21:48:22 Gelesen: 98747# 152 @  
Hallo,
zwei weitere Losungsstempel zur Wahl am 15.10.1950 in der DDR.
Zuerst Stempel LEIPZIG TA 15.10.50.-11 auf SBZ 213 und Losungsstempel
in violett "Von sinnlosen Opfern sollen Telegramme nicht mehr künden
darum laßt uns den Weg zum Frieden endlich finden"

Der zweite SST von (3a) BAD SÜLZE (MECKL) 15.10.50.-10 ebenfalls auf SBZ 213
und Losungsstempel "Stimmt für die Schaffung einer einheitlichen, friedliebenden
demokratischen und starken deutschen Republik!"

Viele Grüße
Peter
 
hannibal Am: 18.10.2019 18:31:08 Gelesen: 98703# 153 @  
Die nächsten zwei Losungsstempel aus dem großen Stapel.

Zunächst SBZ 213 SST (3a) BERGEN (RÜGEN) 15.8.50.-8 und in blau
"Wir wollen in Frieden leben"
Darum wähle auch Du die Kandidaten der nationalen Front am 15. Oktober!



und ebenfalls SBZ 213 aus Beeskow b 15.10.50.-11 und
Wohlstand und Frieden unsere große Losung



Viele Grüße
Peter
 
Altmerker Am: 18.10.2019 22:32:13 Gelesen: 98677# 154 @  
@ hannibal [#153]

Wie groß ist Dein Stapel? Mich würde interessieren, ob es eine lokale Zuordnung der Stempel gibt. Waren sie einmalig oder auch woanders im Einsatz? Gab es mehrere Stempel mit gleichen Sprüchen? Kann man die unterscheiden? Gibt es Erkenntnisse zur Produktion, DDR-weit oder auf lokale Veranlassung, oder zu genutzter Schriftart und -grad?

Entschuldigung, aber das sind Fragen von jemandem, der aus dem Schriftbereich aufs Thema schaut.

Viele Grüße
Uwe
 
hannibal Am: 18.10.2019 23:37:14 Gelesen: 98669# 155 @  
Hallo Uwe,

51 Karteikarten mit politischen Losungsstempeln fast nur zur Wahl am 15.10.1950
aus unterschiedlichen Orten der damaligen DDR - die ein Sammler zusammengetragen hat.
Für mich als Sammler der Dauerserie Köpfe SBZ/DDR interessant - sind doch auf der fast ausschließlich
verwendeten SBZ 213 ein paar Plattenfehler bzw. Feldmerkmale zu sehen und fast ausschließlich sauber abgeschlagene Ortsstempel bzw. Sonderstempel.

Nähere Infos zu den politischen Losungsstempeln in der DDR sind in den Beiträgen 8, 26, 27 und 31
dieses Themas bereits ausführlich dargestellt. Geregelt wurden sie danach in den Amtsblättern des Ministeriums für Post- und Fernmeldewesen der DDR vom 08.10. bzw 11.10.1950 und es gibt über 3500 verschiedene Losungsstempel. Einen Literaturhinweis gibt es in Beitrag 28. Die nachfolgenden beiden Scans zeigen den gleichen Text/Form mit Verwendung in BAD BRAMBACH und WAREN (MÜRITZ).




Kleine Unterschiede in der Stempelform sind erkennbar.

Viele Grüße
Peter
 
hannibal Am: 20.10.2019 16:58:40 Gelesen: 98598# 156 @  
Hallo,

die nächsten beiden Losungsstempel zur Wahl am 15.10.1950.

Zuerst von (3b) ANKLAM k 15.10.50.-18 und "Einstimmiges Bekenntnis DES VOLKES
am 15. Oktober"



Der zweite von EICHWALDE (Kr TELTOW) b 15.10.50.-7
"Am 15.Oktober Dein Ja für Frieden Einheit Aufbau"



viele Grüße
Peter
 
JohannesM Am: 21.10.2019 22:39:28 Gelesen: 98529# 157 @  
@ hannibal [#155]

Hallo Peter,

Die nachfolgenden beiden Scans zeigen den gleichen Text/Form mit Verwendung in BAD BRAMBACH und WAREN (MÜRITZ).

den Verwendungsort kann man gar nicht 100%ig feststellen, da die Stempel teilweise auch in den Zielorten abgeschlagen wurden.

Beste Grüße
Eckhard
 
hajo22 Am: 24.10.2019 11:54:14 Gelesen: 98347# 158 @  
Geschäftsbrief aus Werder vom 12.6.1952 nach Luckenwalde.

Losung (Nebenstempel): "Für Friedensvertrag! / Gegen Generalkriegsvertrag!"

Schon von der Größe her, war der Stempel nicht zu übersehen.



Allen einen schönen Donnerstag.

hajo22
 
hannibal Am: 27.10.2019 21:16:27 Gelesen: 98047# 159 @  
Nachfolgend zwei weitere Losungsstempel zu den Wahlen am 15.10.50.

"Deine Stimme muß uns am 15.Oktober 1950 den Sieg bringen" und Ortsstempel NAUNHOF (KR GRIMMA) b 15.10.50.-15



"Mit der Nationalen Front für den Sieg der Volkswahlen am 15.Oktober", Ortstempel CASEKOW a 15.10.50. 8-9



Viele Grüße
Peter
 
hannibal Am: 29.10.2019 22:38:24 Gelesen: 97884# 160 @  
Zwei weitere pol. Losungsstempel.

Sehr großer Stempel in schwarz "Nur ein geeintes Deutschland sichert uns den Frieden"

und Ortsstempel ANGERMÜNDE 1 15.10.50.-12



Der nächste in violett "Entscheidet Euch am 15. Oktober für Frieden, Volk und Vaterland"

SST ALTENTREPTOW 1 15.10.50



Viele Grüße
Peter
 
hannibal Am: 06.11.2019 17:46:09 Gelesen: 97510# 161 @  
Hallo,

zwei weitere pol. Losungsstempel zur Wahl am 15.10.50.



"Am 15.Oktober für Einheit, Aufbau u. Frieden" und Ortsstempel auf SBZ 213 von BEESKOW c 15.10.50.-4-5N



"Mit der Nationalen Front für Frieden, Einheit und Aufbau" und Ortsstempel auf SBZ 213 (3)NEUBRANDENBURG (MECKL) y 15.10.50.-16

Viele Grüße
Peter
 
hannibal Am: 11.11.2019 18:46:10 Gelesen: 97201# 162 @  
Hallo,

zwei weitere pol. Losungsstempel, dabei der erste sehr groß und langer Text.



"Die Deutsche demokratische Republik ist wie ein großer Bauplatz..." und undeutlicher Sonderstempel OBERWIESENTHAL (SACHS)-9.12.50.-11 auf SBZ 213a.

Der zweite mit SST (3a)BOIZENBURG (MECKL) ORT 15.10.50,-16 ebenfalls auf SBZ 213a und rechteckiger Losungsstempel Stimmt am 15.Oktober für die Kandidaten der "Nationalen Front".



Viele Grüße
Peter
 
GSFreak Am: 17.11.2019 22:59:40 Gelesen: 96896# 163 @  
Das ist doch mal ein plakativer Absenderfreistempel. "DEUTSCHE INVESTITIONSBANK", Filiale Dresden, vom 14.03.1955 (DRESDEN A1).

Links auf dem Briefumschlag noch ein zweizeiliger Losungsstempel: Friede und Wohlstand / ist unser Ziel.



Gruß Ulrich

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Briefe deutscher Banken"]
 
hannibal Am: 19.11.2019 23:07:44 Gelesen: 96704# 164 @  
Zwei weitere Losungsstempel aus 1950.

"Stimmt am 15. Oktober für die Wiederherstellung der politischen und wirtschaftlichen Einheit Deutschlands!"

und auf SBZ 213 (3) NEUHAUS (ELBE) b 15.10.50.-10



und "Deine Stimme am 15. Okt. ein Beitrag zur Einheit Deutschlands und zum Frieden."

und ebenfalls auf SBZ 213 WURZEN f 15.10.50.-16



Viele Grüße
Peter
 
hannibal Am: 22.11.2019 21:28:24 Gelesen: 96527# 165 @  
Zwei weitere Losungsstempel zur Wahl 1950 in der damaligen DDR. Sehr groß und langer Text "Krieg ist Menschenwerk und darum..." und Sonderstempel (3b) GÖHREN (RÜGEN) 15.10.50.-16



und "Wer die Kandidaten des Volkes wählt, wählt den Frieden" und Stempel (3) WARIN a 15.10.50



Viele Grüße
Peter
 
hannibal Am: 02.12.2019 23:34:20 Gelesen: 96188# 166 @  
Die nächsten beiden Losungsstempel

"Nur die Erhaltung des Friedens sichert unsere Zukunft "...



Ortsstempel (2) WRIEZEN a 15.10.50.-10 auf SBZ 213

und

"Am 15. Oktober auch Deine Stimme für Frieden, Einheit, Aufbau"



Ortsstempel ZWICKAU (SACHS) 1 a 15.10.50.11-12 auf SBZ 213.

Viele Grüße
Peter
 
Baber Am: 16.12.2019 14:41:00 Gelesen: 95738# 167 @  
Dieser Stempel ist auch zusätzlich abgeschlagen und kein Stempel der Deutschen Post:

Postkarte aus Templin, 6.9.1951



Gruß
Bernd

[Redaktionelle Ergänzung des Textes: Für die Einheit Deutschlands kämpfen heisst den Frieden der Welt erhalten]
 
JohannesM Am: 16.12.2019 22:08:50 Gelesen: 95703# 168 @  
@ Baber [#167]

Dieser Stempel ist auch zusätzlich abgeschlagen und kein Stempel der Deutschen Post

Hallo Bernd,

Du denkst an einen privaten Stempel?

Beste Grüße
Eckhard
 
Baber Am: 17.12.2019 09:11:18 Gelesen: 95677# 169 @  
@ JohannesM [#168]

Hallo Eckhard,

wie zu Beginn dieses Threads geschrieben wurde, ist dieser Stempel mit großer Wahrscheinlichkeit nicht vom Postamt Templin sondern vom Amtsgericht aufgestempelt worden. Zur Vollständigkeit zeige auch die Rückseite der Postkarte.



Gruß
Bernd
 
hannibal Am: 18.12.2019 16:43:40 Gelesen: 95644# 170 @  
Wieder zwei Losungsstempel zur Wahl in der damaligen DDR.

Zunächst (3) WOLGAST a 15.10.50.-11 auf SBZ 213 und in lila "Wir wählen am, 15.10. Frieden und Einheit"



und BEESKOW b 15.10.50.-11 ebenfalls auf SBZ 213 und sehr großer nebengesetzter "Wohlstand und Frieden unsere große Losung!" "Am 15. Oktober für Einheit, Aufbau und Frieden"



Sieht nicht nur wegen der unterschiedlichen Schrifttypen wie zwei untereinander gesetzte Losungsstempel aus.

Viele Grüße
Peter
 
hannibal Am: 09.01.2020 23:26:58 Gelesen: 94624# 171 @  
Nachfolgend zwei weitere Losungsstempel.

Zuerst "Unser Volk, unsere Kinder sollen eine gesicherte Zukunft haben.
Stimmt deshalb wie wir am 15. Oktober für den Frieden"
Sonderstempel auf SBZ 213 (3b) BARTH 1 15.10-50.-12



und wunderschöner Sonderstempel ebenfalls auf SBZ 213 und nochmals nebengesetzt
(15b) WÜNSCHEMDORF (ELSTER) 16.2.51.-18
und Losungsstempel "Wir Postler unterstützen aktiv den Kampf um den Frieden!".



Viele Grüße
Peter
 
hannibal Am: 10.02.2020 17:50:36 Gelesen: 93215# 172 @  
Zwei weitere politische Losungsstempel der Deutschen Post der DDR zur Wahl am 15.10.50.

Zuerst "Vorwärts mit der Nationalen Front für den Sieg der Volkswahlen am 15.Oktober!", SBZ 213 mit Sonderstempel (3b)UECKERMÜNDE 15.10.50.-9



und dreizeilig "Wir stimmen am 15. Oktober für den Frieden", ebenfalls SBZ 213 Stempel (3) USEDOM a 15.10.50.-12



Viele Grüße
Peter
 
Totalo-Flauti Am: 12.03.2020 10:04:00 Gelesen: 92103# 173 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ein wohl vom Leipziger Bezirksgericht Leipzig verwendeter Losungsstempel auf einer Ortspostkarte vom 23.02.1953. "Die fortschrittlichsten Aktivisten / an die Spitze / unseres Staatsapparates".

Der Empfänger war an der vermuteten Adresse nicht wohnhaft. So ging der Aufruf des Losungsstempels zumindest an ihm vorbei.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
hannibal Am: 17.04.2020 22:59:44 Gelesen: 90913# 174 @  
Hallo,

heute zwei weitere Losungsstempel zur Wahl 1950 in der DDR.

WELZOW (NIEDERLAUSITZ) c 15.10.50.- 12 auf SBZ 213 und - "am 15.Okt. für Frieden und Aufbau"



und ebenfalls auf SBZ 213 (2) MÜLLROSE a 15.10.50.-15 - "Gib Deine Stimme am 15. Oktober 1950 den Kandidaten der Nationalen Front"



Viele Grüße
Peter
 
epem7081 Am: 23.05.2020 10:54:30 Gelesen: 89595# 175 @  
Hallo zusammen,

hier kann ich einen Beleg vorstellen der deutlich macht, dass auch aus dem Ausland eingehende Briefe mit Propagandastempeln "veredelt" wurden!

Brief aus Rom vom 24.2.1952 nach Leipzig, der vermutlich am Ankunftsort diese Einladung / Anweisung / Aufforderung mit dem FDJ-Logo aufgedrückt bekam:

"Vorwärts zum IV. Parlament / Pfingsten 1952 in Leipzig!"



Mit nachdenklichen Grüßen
Edwin
 
epem7081 Am: 28.05.2020 12:50:25 Gelesen: 89423# 176 @  
Hallo zusammen,

aus der heutigen Post kann ich auch eine Karte aus Geistigen an der Steige vom 03.05.1953 nach Leipzig wie unter [#173] mit der Losung / Propaganda "Die fortschrittlichsten Aktivisten / an die Spitze / unseres Staatsapparates". hier einbringen.




Mit weiterhin nachdenklichen Grüßen
Edwin
 
Gerhard Am: 28.05.2020 15:27:40 Gelesen: 89409# 177 @  
@ epem7081 [#176]

Hallo zusammen,

ich verfolge diesen thread eigentlich schon länger, aber dass auch eingehende Post, wie der jüngste sogar aus dem kapitalistischen Ausland, mit den entsprechenden Stempeln versehen wurde, war mir noch nicht groß geworden. Umso interessanter, dieses hier demonstriert zu sehen; DANKE dafür!

MphG
Gerhard
 
hannibal Am: 29.05.2020 22:58:06 Gelesen: 89303# 178 @  
Hallo,

ein weiterer Beleg mit Losungsstempel zur Wahl 1950:

"Am 15.Oktober - für Einheit und Frieden!" in violett und auf SBZ 213 - POCKAU (FLÖHATAL) a 15.10.50.-13-14



und aus 1952 in violett "Fordert Einberufung der gesamtdeutschen Beratung!" und daneben auf SBZ 213 (10a)DRESDEN BAD WEISSER HIRSCH e -4.2.52.-19



Viele Grüße
Peter
 
epem7081 Am: 14.06.2020 16:04:53 Gelesen: 88804# 179 @  
@ friedibus [#83]

Zur Erweiterung der Liste von friedibus und in Ergänzung zu [#96| [#101] [#115] kann ich zum Thema der Weltfestspiele 1951 in Berlin eine weitere Variante beisteuern. Neben diesem Tagesstempel aus HELBRA (MANSFSEEKR) / b vom 10.8.1951 prangt die etwas abgewandelte Losung: Vorwärts zu den / III. Weltjugendfestspielen / im August 1951.



Angesichts dieser Variante stellt sich mir die Frage, ob solche Losungsstempel nach obrigkeitlicher Vorgabe letztlich individuell vor Ort angefertigt worden sind. Dieser hier könnte doch aus einem einfachen (Kinderpost-) Setzkasten entstanden sein?

Mit sonntäglichem Gruß
Edwin
 
epem7081 Am: 18.06.2020 10:57:25 Gelesen: 88712# 180 @  
Hallo zusammen,

bei meinem nachfolgenden Beleg bin ich mir nicht ganz sicher, ob er in diesen Thread gehört. Eine Losung prangt gewiß auf diesem frankierten, aber offensichtlich ungebrauchten Briefumschlag aus Eisenhüttenstadt. Ob der Text aber als Propaganda zu werten ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Wer hat ihn wohl aufgestempelt - die Post oder die Schule?.

Im Zeichen der Taube / Schul-MMM am 26./27.4.1980 / zum Anlass von / 30 Jahre Werk und Stadt



Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Stefan Am: 18.06.2020 20:56:21 Gelesen: 88691# 181 @  
@ epem7081 [#180]

Im Zeichen der Taube / Schul-MMM am 26./27.4.1980 / zum Anlass von / 30 Jahre Werk und Stadt

Das Kürzel "MMM" kenne ich als "Messe der Meister von Morgen", siehe [1] - ähnlich dem "Jugend forscht"-Wettbewerb.

Gruß
Pete

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Messe_der_Meister_von_Morgen
 
hannibal Am: 20.06.2020 11:23:38 Gelesen: 88651# 182 @  
Hallo,

zwei weitere Stempelbelege mit Losungsstempeln aus dem Jahr 1950.



Rechteckstempel in lila "Fünfjahrplan Wegweiser zu EINHEIT, FRIEDEN und WOHLSTAND" und

Stempel (1) HERINGSDORF (OSTSEE)17.10.50-11 auf SBZ 213.



Rechteckstempel in lila "Wir Postler kämpfen für FRIEDEN, EINHEIT und AUFBAU" und Ortstempel einmal schwach in schwarz

und noch einmal in lila abgeschlagen auf SBZ 213 BERNAU(bei BERLIN)31.10.50.-11

Viele Grüße
Peter
 
Altmerker Am: 20.06.2020 19:16:12 Gelesen: 88639# 183 @  
@ epem7081 [#180]

Ich denke, der Beleg hat nie einen Postler gesehen. Die Arbeitsgemeinschaft wird die Briefe vorbereitet haben, also gestempelt, die es bei der Messe der Meister von morgen gab. Bisher habe ich noch keinen Stempel gefunden, vielleicht gab es einen Sonderstempel, für den die Dauermarken aufgeklebt wurden. Den Umschlag gab es bestimmt zum Solidaritätspreis, war bei uns immer so. Es sind nicht mehr die klassischen Propaganda-Losungsstempel.

Gruß
Uwe
 
Fips002 Am: 09.07.2020 17:19:45 Gelesen: 88165# 184 @  
Brief von Neustrelitz 23.5.1954 nach Hohenstein-Ernstthal/Sa. mit Losungsstempel.



Dieter
 
hannibal Am: 23.08.2020 21:39:26 Gelesen: 86665# 185 @  
Nachfolgend zwei weitere Losungsstempel.



Auf SBZ 213 DASSOW (MECKL) 17.2.51.-12 und im Rechteck "Am 15. Oktober entscheiden wir uns für den Frieden" und ebenfalls auf SBZ 213 Sonderstempel RIBNITZ-DAMGARTEN 1 27.2.51.-12 Die Stadt des Fischlandschmuckes und ein besonders lager Losungsstempel "Krieg ist Menschenwerk und darum auch durch Menschen zu verhindern.

Verhindert ihn und stimmt am 15.Oktober für den Frieden!



Viele Grüße
Peter
 
hannibal Am: 10.09.2020 21:30:16 Gelesen: 85965# 186 @  
Nachfolgend ein weiterer Losungsstempel der Post der DDR:



Auf SBZ 213 (2) CALAU (NIEDERLAUSITZ) 1 a 15.2.51.-10 und nebengesetzt

"Krieg zerstört, Frieden baut auf. Seid Friedenskämpfer!"

Viele Grüße
Peter
 
hannibal Am: 21.09.2020 22:12:05 Gelesen: 85516# 187 @  
Hallo,

ein weiterer Losungsstempel in rot zur Wahl 1950 in der DDR.



Daneben sauber auf SBZ 212a (10) NEUSALZA-SPREMBERG e 16.10.50.-14 - - eine Gefälligkeitsabstempelung.

Viele Grüße
Peter
 
Altmerker Am: 21.09.2020 22:40:42 Gelesen: 85513# 188 @  
@ hannibal [#185]

Die beiden Stempel sind Mache oder Aufbrauchmaterial. Die Wahlen waren am 15.10. 1950. Das war im Februar 1951 längst Geschichte. Natürlich hatten die Kandidaten der Nationalen Front gewonnen.

Gruß
Uwe
 
BeNeLuxFux Am: 13.10.2020 19:32:49 Gelesen: 84658# 189 @  
Hallo,

hier ein weiterer Losungsstempel, nebst Gefälligkeitsstempelung, aus Marlow vom 15.10.1950 zur Wahl am 15.10.1950.

"Stimmt am 15. Oktober für nationale Unabhängigkeit und demokratische Einheit, für Frieden und Aufbau!"

Mich würde noch interessieren, ob diese Stempel tatsächlich den jeweiligen Postämtern zugeordnet werden können, oder vielleicht schon früher oder später in Verteilzentren oder ähnlichem gestempelt wurde?

Vielen Dank und Grüße, Stefan


 
JohannesM Am: 13.10.2020 20:15:45 Gelesen: 84647# 190 @  
@ BeNeLuxFux [#189]

Mich würde noch interessieren, ob diese Stempel tatsächlich den jeweiligen Postämtern zugeordnet werden können

Leider nicht, die Stempel können genauso gut im Ankunftspostamt abgeschlagen worden sein.

Beste Grüße
Eckhard
 
zonen-andy Am: 14.10.2020 08:08:46 Gelesen: 84585# 191 @  
Hallo,

ich weiß nicht, ob dieser Losungsstempel schon gezeigt wurde.

Vaterland Frieden Sozialismus WIR SIEGEN



Grüße
Andreas
 
hajo22 Am: 14.10.2020 08:43:15 Gelesen: 84576# 192 @  
@ zonen-andy [#191]

Das ist kein Losungsstempel, sondern ein Maschinen-Werbestempel mit dem gezeigten Propagandaeinsatz.

hajo22
 
zonen-andy Am: 14.10.2020 09:02:48 Gelesen: 84573# 193 @  
@ hajo22 [#192]

Bitte um Entschuldigung. Man soll die Finger lassen wovon man keine Ahnung hat.

Grüße
Andreas
 
hajo22 Am: 14.10.2020 10:17:36 Gelesen: 84550# 194 @  
@ zonen-andy [#193]

Du brauchst Dich doch nicht entschuldigen. Das mit den Losungsstempeln ist sowieso eine fragile Angelegenheit.

Im Handel / auf dem Markt habe ich schon seit längerer Zeit keine Belege mehr davon gesehen.

Viele Grüße
hajo22
 
BeNeLuxFux Am: 14.10.2020 12:20:45 Gelesen: 84526# 195 @  
@ JohannesM [#190]

Hallo,

da der Beleg ja nicht gelaufen ist, müsste man ja davon ausgehen, dass der Stempel tatsächlich in Marlow lag. Dagegen spricht, dass ich hier eine Karte vom 06.09.1950 zeigen kann, aber ohne Losungsstempel, obwohl dass ja eigentlich die Zeit dafür gewesen wäre. Deshalb meine Frage, ob die Stempel vielleicht nicht nur in den Aufgabe- oder Ankunftspostämtern aufgebracht wurden, sondern quasi in einem Verteilzentrum, von wo aus die Postämter ihre Karten oder Ganzsachen bezogen haben?

Grüße, Stefan


 
JohannesM Am: 14.10.2020 17:20:35 Gelesen: 84475# 196 @  
@ BeNeLuxFux [#195]

Deshalb meine Frage, ob die Stempel vielleicht nicht nur in den Aufgabe- oder Ankunftspostämtern aufgebracht wurden, sondern quasi in einem Verteilzentrum, von wo aus die Postämter ihre Karten oder Ganzsachen bezogen haben?

Da hast du natürlich recht, bei deiner Karte kann man den Stempel eindeutig Marlow zuordnen, von irgendwelchen Verteilzentren steht in den Amtsblättern nichts, das waren ja billige Gummistempel die massenhaft an die Postämter verteilt wurden.

Beste Grüße
Eckhard
 
Fips002 Am: 08.12.2020 11:24:00 Gelesen: 81281# 197 @  
Ganzsachen Postkarte P 50 a von Obercunnersdorf/Oberlausitz 12.11.1953 nach Löbau.

Losungsstempel: Festigt die Deutsch-Sowjetische Freundschaft



Dieter
 
filunski Am: 08.12.2020 19:30:03 Gelesen: 81246# 198 @  
Verehrte Interessierte des Themas,

dass diese Stempel bei den abfertigenden Postämtern abgeschlagen wurden, ist für mich recht eindeutig und ich kann es auch anhand einer mir vorliegenden, umfangreichen Sammlung belegen. Diese Sammlung entstand zu Beginn der 1950er Jahre, als der Stempelsammler regelmäßig Postämter anschrieb und sich die jeweils vorhandenen Stempel auf vorbereiteten Antwortkarten zuschicken lies.

Hier ein Beispiel dazu aus Tantow in Pommern:



Tagesstempel des Postamts TANTOW (POM) / a vom 14.10.1950 und im Detail der Losungs-/Propagandastempel in der Version wie er dort beim Postamt vorlag:



"Friede baut auf, / Krieg zerstört / Sei auch Du / ein Friedenskämpfer!"

Demnächst mehr dazu. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 09.12.2020 12:40:30 Gelesen: 81212# 199 @  
Hallo zusammen,

noch ein Beleg aus der Sammlung, diesmal aus Plau am See:



Tagesstempel des Postamts (3a) PLAU (MECKL) / e vom 7.2.1951 und mit abgeschlagen der damals dort eingesetzte Losungsstempel:



"Wohlstand und Frieden - / unsere große Losung"

Diese Losungsstempel sind nicht nur ein eigenständiges Sammelgebiet, sondern können auch hilfreich dabei sein, die Authentizität von Belegen zu untermauern. Fälschungen dieser Stempel sind mir zumindest bislang keine bekannt. Um dies aber auch gut dokumentieren zu können, dürfen diese Stempel gerne jederzeit auch in unsere Stempeldatenbank hochgeladen werden, am besten auch immer gleich mit dem dazu gehörigen Tagesstempel. In zwei getrennten Dateien, so wie in den folgenden links gezeigt. ;-)

https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/359948
https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/359947

Viele Grüße,
Peter
 
EdgarR Am: 09.12.2020 14:55:32 Gelesen: 81185# 200 @  
@ filunski [#199]

Hallo Peterr, hallo an alle Losungsstempelfreunde!

Darf ich da bezüglich der Stempeldatenbakn einhaken?

Eine Aufnahme solcher Stempel macht nur Sinn wenn der der Zusammenhang zum Tages- oder ggfs. Gelegenheitsstempel auf dem Beleg gesichert ist.

Das kann auf zweierlei Wegen geschehen:
1) der ganze Beleg wird hier in diesem Themenstrang (oder einem sonstigen passenden) dokumentiert. Und der Losungsstempel selbst wird als "Handstempel" mit Stempelart "Nebenstempel (sonstige)" in die Datenbank eingestelle. Dann muss zwingend in der Rubrik "Anmerkungen" der Verweis auf den hier veröffentlichten Beleg hinzu - also beispiielsweie bei Peters obigem Stemepel "Vgl.

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=252258 "

oder

2) so wie Peter vorgeschlagen hat Losungsstempel einerseits und Tages- bzw. Gelegenheitsstempel andererseits in die Stempeldatenbank einstellen. Dann muss aber zwingend der Querverweis vom Losungsstempel zum Tagesstempel dazu (so wie Peter es vorgweführt hat) - aber ebenso zwingend der Querverweis andersrum, vom Tages- bzw. Gelegenheitsstempel zum Losungsstempel!

Letzteres ist notwendig um zu verhindern dass bei irgendeiner künftigen Bereinigung der Datenbank der Tagesstempel versehentlich gelöscht wird weil nicht ersichtlich ist dass der eine Querverbindung hat.

Phile Grüße EdgarR
 
JohannesM Am: 09.12.2020 17:08:56 Gelesen: 81169# 201 @  
@ filunski [#198]

Hallo Peter,

dass diese Stempel bei den abfertigenden Postämtern abgeschlagen wurden, ist für mich recht eindeutig

da muß ich dich enttäuschen, ich bestreite nicht, das es die Regel war, aber es gab auch Ausnahmen, wie dieser Brief aus Halberstadt nach
Mittelherwigsdorf in Sachsen beweist. Der thematisierte Volksentscheid am 30.6.1946 fand nur in Sachsen statt und es ist wohl sehr sehr unwahrscheinlich, das der in Halberstadt abheschlagen wurde.



Beste Grüße
Eckhard
 
filunski Am: 09.12.2020 18:48:16 Gelesen: 81155# 202 @  
@ JohannesM [#201]

Hallo Eckhard,

ja, ich weiß, dass diese Stempel auch in den Ankunftspostämtern abgeschlagen werden konnten und ich habe mich auch nicht ganz eindeutig ausgedrückt. Meine Aussage bezieht sich auf die mir vorliegende Sammlung. Es sind alles Gefälligkeitsabstempelungen zur Stempelbeschaffung des Sammlers. Einige der Losungsstempel wurden auch erst nach Ablauf des beworbenen Ereignisses abgeschlagen. Z.B. die Propaganda für die Volkskammer(schein)wahlen am 15.10.1950. Einige der mir vorliegenden Belege wurden erst 1951 gestempelt, die Stempel waren also noch länger in den Postämtern vorhanden.

Somit kann mit dieser Sammlung auch sehr schön dokumentiert werden in welchen Postämtern welche Stempel vorhanden waren. Bei normaler Bedarfspost ist das ja nicht immer so eindeutig wie bei deinem Beleg [#201].

Hier gleich noch ein Beleg, bei dem es auch eindeutig ist:



Sonderstempel (15a) OBERHOF (THÜR) vom 6.12.1950 und der Losungsstempel ebenfalls mit eindeutiger Ortsangabe:



"Das Postamt Oberhof / stimmt am 15. Oktober / für das Programm der / Nationalen Front / Und Du? ..."

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 10.12.2020 23:10:19 Gelesen: 81122# 203 @  
Hallo zusammen,

der heutige Losungsstempel macht alleine schon durch seine beeindruckende Größe seinem Propagandazweck alle Ehre. Außer auf einer Blankopostkarte wie im Beispiel zu sehen, fand der wohl schwer genügend Platz.



Tagesstempel (10a) DRESDEN / l vom 17.10.1950 und in seiner "vollen" Größe der Losungsstempel:



"Den Kandidaten der Nationalen Front / Dein Vertrauen / am 15. Oktober!"

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 12.12.2020 14:12:31 Gelesen: 81079# 204 @  
Hallo zusammen,

weiter gehts diesmal mit zwei Belegen die anscheinend denselben Losungsstempel aufweisen.

Zuerst der Beleg aus Demitz-Thumitz:



Als Tagesstempel wurde hier der Gelegenheitsstempel (10a) DEMITZ-THUMITZ (KR BAUTZEN) vom 3.7.1951 abgeschlagen. Daneben in schwarzer Farbe der Losungsstempel:



"Kämpft / gegen Remilitarisierung / und Verfassungsbruch / in Westdeutschland!"

Einen ähnlichen Losungsstempel gab es am selben Tag auch in Elstra:



Als Tagesstempel ELSTRA / a / über BISCHOFSWERDA (SACHS) vom 3.7.1951. Es ist in diesem Fall kein Poststellenstempel, da Elstra keine Poststelle sondern Zweigpostamt (ZdA) von Bischofswerda war. Der Losungsstempel mit demselben Wortlaut wie vorher, nur diesmal in Violett:



"Kämpft / gegen Remilitarisierung / und Verfassungsbruch / in Westdeutschland!"

Es handelt sich auch tatsächlich um zwei verschiedene Stempelgeräte, der Stempel aus Elstra ist etwas kleiner (ca. 1,5 cm geringere Breite) als der aus Demitz-Thumitz.

Viele Grüße,
Peter
 
Totalo-Flauti Am: 30.01.2021 10:48:55 Gelesen: 77998# 205 @  
Liebe Sammlerfreunde,

aus dem Jahr 1957 kann ich folgenden Losungsstempel "Deine Stimme / den Kandidaten / der Nationalen Front" aus Leipzig zeigen (siehe auch [#99]).

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
JohannesM Am: 30.01.2021 17:13:53 Gelesen: 77960# 206 @  
Hier wieder ein Beleg vom 3.7.1951, bei dem der Losungsstempel offensichtlich im Zielpostamt abgeschlagen wurde.




In der Liste im Amtsblatt für den Zeitraum taucht nur Halberstadt auf, nicht aber Oschersleben.





Beste Grüße
Eckhard
 
Baber Am: 30.01.2021 21:18:49 Gelesen: 77933# 207 @  
Ein vorgedruckter Losungsstempel Saalfeld 1951



Gruß
Bernd
 
Baber Am: 30.01.2021 21:24:24 Gelesen: 77931# 208 @  
Streng genommen kein DDR Stempel, da er vor Gründung der DDR abgeschlagen wurde:

Suhl 15.5.49: "Am 15. u. 16 Mai Dein Ja für den Frieden"



Gruß
Bernd
 
JohannesM Am: 30.01.2021 21:37:56 Gelesen: 77928# 209 @  
@ Baber [#208]

Hallo Bernd,

man hätte das Thema lieber "SBZ/DDR: Die Losungsstempel (Propaganda) der Deutschen Post" nennen sollen.

Beste Grüße
Eckhard
 
Briefuhu Am: 01.02.2021 15:41:42 Gelesen: 77799# 210 @  
Hallo,

hier ein weiterer Beleg mit diesem "Gegenstempel" auf einem Brief vom Standesamt Potsdam (laut Rückseite):



Schönen Gruß

Sepp

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Westdeutsche und Westberliner Gegenpropaganda im "Kalten Krieg" / Losung: Lernst vom Sowjetvolk / lernt vom grossen Stalin / wie man den / Sozialismus aufbauf !]
 
zonen-andy Am: 14.02.2021 09:29:05 Gelesen: 76713# 211 @  
Hallo,

ich weiß nicht ob ich hier richtig bin. Hier eine Empfangsbescheinigung über Rundfunkgebühren von 2 DM in Königsbrück (Bz.Dresden).

Losung: Der Rias lügt, die Wahrheit siegt!



Grüße

Andreas
 
hajo22 Am: 14.02.2021 10:56:09 Gelesen: 76686# 212 @  
@ zonen-andy [#211]

Goldrichtig bist Du hier.

Schau mal auf [#3] hier im thread.

Viele Grüße und beneidenswert schöner Beleg, meiner ist leider gelocht. Ich bin immer an einem ungelochten Beleg interessiert. Ich habe bei Philaseiten eine email-Adresse.

Schönen Valentinstag,

hajo22
(XXI/21)
 
hajo22 Am: 14.02.2021 16:16:04 Gelesen: 76638# 213 @  
@ Briefuhu [#210]

" Losung: Lernt vom Sowjetvolk / lernt vom grossen Stalin / wie man den / Sozialismus aufbaut !"

Das ist kein Losungsstempel ( Nebenstempel) im Sinne dieses threads, sondern ein Maschinenwerbestempeleinsatz hier in Kombination mit einem westberliner Postkriegs-Gegenstempel.

Bitte im thread [#1] lesen.

hajo22
(XXII/21)
 
Baber Am: 15.03.2021 22:35:17 Gelesen: 74714# 214 @  
Hier einmal ein Losungstempel, der nichts mit Politik sondern mit der Mangelwirtschaft zu tun hat.

Der Altstoffhandel Cottbus wird für das Sammelm von Altpapier.



Bereinigt die Archive !
Entrümpelt die Schreibtische !
Bringt das Altpapier zum Altstoffhandel !


Gruß
Bernd
 
Ameise Am: 12.11.2021 15:27:14 Gelesen: 60585# 215 @  
Hallo, anbei ein Stempel:

"VOLKSWAHL AM 17. OKTOBER 1954 NATIONALES BEKENNTNIS ZU EINHEIT UND FRIEDEN"



Ob dieser Stempel von der "Deutschen Post" ist?

Absenderstempel hat auch die Farbe lila.

Viele Grüße
Enrico
 
JohannesM Am: 12.11.2021 21:19:25 Gelesen: 60538# 216 @  
@ Ameise [#215]

Hallo Enrico,

ja von der Post, laut Amtsblatt wurde der Stempel in Karl-Marx-Stadt 4 und Meissen 1 + 3 benutzt, also in diesem Fall wohl erst in Meißen bei der Ankunft.



Der AFS ist doch blau, oder was meinst du ?

Beste Grüße
Eckhard
 
Ameise Am: 13.11.2021 00:49:32 Gelesen: 60518# 217 @  
Hallo Eckhard,

danke für deine Ausführungen.

Ich meinte den Absenderstempel und der ist ja auch in etwas dunkleren Lila. Der AFS ist blau.

Viele Grüße
Enrico
 
hannibal Am: 20.11.2021 21:33:49 Gelesen: 60169# 218 @  
Hallo,

heute eine Ansichtskarte mit einer Einzelfrankatur DDR 251 Sonderstempel (3b) BARTH 1 11.5.51.-20 und daneben Losungsstempel in Lila "Protestiert gegen die Remilitarisierung Westdeutschlands!"



Viele Grüße
Peter
 
Ameise Am: 22.11.2021 22:34:33 Gelesen: 60020# 219 @  
Hallo,

hier ein Stempel aus Freiberg (Sachsen):



Viele Grüße
Enrico
 
Briefuhu Am: 06.12.2021 12:57:53 Gelesen: 59175# 220 @  
Hier eine Ansichtskarte von Leipzig vom 02.02.1946 nach Angermünde ins Flüchtlingslager. Frankiert mit zweimal Michel Nr. 126 3 Pfennige als waagrechtes Pärchen. Mit Propagandastempel Volkssolidarität gegen Volksnot.Vermerk: Empfänger abgereist und etwas mit Blaustift, das ich nicht entziffern kann.



Schönen Gruß
Sepp

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Alliierte Besetzung SBZ Westsachsen OPD Leipzig" = Vor-DDR-Zeit]
 
hajo22 Am: 06.12.2021 14:54:41 Gelesen: 59140# 221 @  
@ Briefuhu [#220]

Es handelt sich hier um einen Maschinenwerbestempel in Verbindung mit dem Poststempel und nicht um einen "Losungsstempel", der seperat zusätzlich angebracht wurde (irgendwo auf der Briefvorderseite).

Grüße,
hajo22
 
Ameise Am: 01.01.2022 20:15:42 Gelesen: 56953# 222 @  
Hallo,

der Losungsstempel "Volksabstimmung durch gute Taten wurde zwar schon 2 x gezeigt, aber noch nicht vom Ort "Angermünde":



Ab Datum 1955 mache ich jetzt immer alle Adressdaten unkenntlich. Bitte von Rückfragen bzw. Ratschlägen absehen, da ich das persönlich so handhabe.

Viele Grüße
Enrico
 
Briefuhu Am: 19.01.2022 12:25:32 Gelesen: 55349# 223 @  
@ hajo22 [#213]
@ hajo22 [#221]

Die beiden Belege wurden von der Redaktion in dieses Thema kopiert.

Hier aber ein Brief vom 09.10.1954 von Frauenstein nach Landsberg bei Halle zwischen zwei Kreissparkassen. Den roten Stempel "Wählt die Kandidaten der Nationalen Front!" habe ich hier in dieser Form noch nicht gesehen.



Schönen Gruß
Sepp
 
JohannesM Am: 19.01.2022 18:49:14 Gelesen: 55296# 224 @  
@ Ameise [#222]

Hallo Enrico,

den Zielort solltest du aber nicht unkenntlich machen, denn der Stempel kann genausogut dort abgeschlagen worden sein.

Beste Grüße
Eckhard
 
Ameise Am: 19.01.2022 19:18:33 Gelesen: 55286# 225 @  
@ JohannesM [#224]

Hallo Eckhard,

da hast Du recht. Werde ich das nächste Mal berücksichtigen. Der Zielort ist Karl-Marx-Stadt (Chemnitz).

Viele Grüße
Enrico
 
Totalo-Flauti Am: 17.06.2022 18:03:08 Gelesen: 44475# 226 @  
Liebe Sammlerfreunde,

ein Leipziger Ortsbrief vom 15.11.1955 hat einen Losungs-/Propagandastempel zur Deutsch-Sowjetischen Freundschaft zum Monat der DSF November 1955 erhalten.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
Jürgen Witkowski Am: 17.06.2022 20:07:15 Gelesen: 44457# 227 @  
@ Totalo-Flauti [#226]

Text- und formgleich wurde der Stempel auch auf einem Behördenbrief vom 21.11.1955 von Wilsdruff (Bez. Dresden) nach Schleiz verwendet.



Bei dieser Gelegenheit möchte ich einmal mein Bedauern zum Ausdruck bringen, dass sich bei der Erforschung dieser Losungs-/Propaganda-Stempel nichts mehr zu bewegen scheint. Zumindest kann ich seit Jahren keine Veröffentlichungen dazu mehr finden. Lediglich das Thema Postkrieg ist präsent, bei dem diese Stempel mitunter natürlich auch eine gewisse Rolle spielen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Heijs Am: 26.06.2022 14:59:21 Gelesen: 43901# 228 @  
Sehr geehrter Herr Jürgen Witkowski und andere Sammler.

Es bewegt bei mir doch etwas bei der Erforschung der Losungsstempel. Schon lange vorher habe ich die Amtsblätter über der Losungstempel kopiert als Unterlagen für mein Postkriegkatalog. Damit weiss ich, welche Postämter Stempel benutzt haben und in welcher Periode. Die letzten Monate habe ich vier Sammlungen gekauft für die weitere Forschung. Ich habe heute etwa 65% der Gefälligkeitsstempel der 1. bis 6. Periode und 10% der 7. bis 13. Periode. Ingesamt mehr als 1000 verschiedene Stempel. (Und ich habe noch viele doppelt.) Auch habe ich vor drei Monaten von Peter Fischer (leider gerade verstorben) viele Unterlagen übernommen.

Ich werde die weitere Forschung durchführen und neue Ergebnissse publizieren in die ArGe DDR bei der ich Mitglied bin. Brauche aber noch ein wenig Zeit.

Mit philatelistischen Grüssen,

Jan Heijs Amsterdam.

[Internetseite ist hinterlegt]
 
hajo22 Am: 26.06.2022 16:09:28 Gelesen: 43890# 229 @  
Behördenpost vom 25.9.1950 mit Losungsstempel "Deine Stimme / für Einheit und Frieden".



hajo22
 
Jürgen Witkowski Am: 26.06.2022 17:56:55 Gelesen: 43844# 230 @  
@ Heijs [#228]

Auf die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse zu den Losungsstempeln bin ich schon ganz gespannt.

Von mir heute ein Losungsstempel, der auf einem Geschäftsbrief des VEB Bau- und Montagekombinats Kohle und Energie Produktionsbereich Lübbenau nach Lübben verwendet wurde.



Losungsstempel Volksabstimmung / durch unsere Tat vom -2.10.63

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
hajo22 Am: 24.10.2022 12:30:51 Gelesen: 36289# 231 @  
Losungsstempel: " Wir wollen sein / ein einig' Volk von Brüdern!"

Poststempel Augustusburg (Erzgebirge) 29.9.1951.



Im November 1989 war es dann soweit. Ich war 42 Jahre alt.

Grüße, hajo22
 
Totalo-Flauti Am: 01.03.2023 23:51:21 Gelesen: 26236# 232 @  
Liebe Sammlerfreunde,

mit Postkarte vom 07.12.1951 bittet das Leipziger Messeamt die Vertrauensstelle der IHK Frankfurt a.M. um Übersendung einer Mitteilung der Bundesauskunftsstelle für den Außenhandel der Bundesrepublik. Die Behörde wurde auch gerade frisch im Jahr 1951 gegründet. Sie sollte die Unternehmen durch entsprechende Informationen im Außenhandel unterstützen.

Thema der Mitteilung war der innerdeutsche Handel. Warum sich das Messeamt direkt an die Vertrauensstelle wendete, ist mir nicht klar. Heute wird die Aufgabe einer Vertrauensstelle bei der IHK mit dem Schutz vor Wirtschaftskriminalität beschrieben. Ob es damals auch schon so war, habe ich nicht herausfinden können.

Interessant ist auch der "Propaganda"-Stempel auf der Rückseite der Karte. "Die Leipziger Messe dient dem friedlichen Handel / und der internationalen Verständigung". Ein Slogan der immer wieder im Laufe der DDR auch abgewandelt mit der Leipziger Messe verbunden war. Der Absenderfreistempel war auf 12 Pfennig eingestellt, was dem Porto für eine Inlandspostkarte in der DDR entsprach. Die Bundesrepublik war ja bis 30.06.1971 postalisch gesehen Inland.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.



[Redaktionell kopiert und hervorgehoben aus dem Thema "Das Doppel-M: Motiv Leipziger Messe"]
 
Jürgen Witkowski Am: 17.05.2023 21:42:41 Gelesen: 20860# 233 @  
In diesem historisch interessanten Thema gibt es viele Aspekte. Neben staatlichen Institutionen und Behörden wurden auch von anderen Stellen Propaganda-Stempel verwendet. Die Konsum-Genossenschaften galten, wenn ich mich richtig informiert habe, als private Unternehmen. Dennoch nutzten auch sie solche Stempel.



Brief aus Malchin (Meckl) nach Hagenow vom 09.5.52 mit dem Stempel "Jeder Konsum-Genossenschaftler, / ein Kämpfer für den Frieden!", ergänzt durch das Signet der 5-Jahrplans.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Altmerker Am: 18.05.2023 10:21:20 Gelesen: 20809# 234 @  
@ Jürgen Witkowski [#233]

Ohne tiefer in die DDR-Politökonomie einzudringen, würde ich die damalige Lehrmeinung zitieren, die 1. von staatlichem/gesellschaftlichem, 2. privatem und 3. genossenschaftlichem Eigentum ausging.

Zu den Genossenschaften gehörten die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG), die Produktionsgenossenschaften des Handwerks (PGH), Fischereigenosssenschaften, unsere Gärtnerische Produktionsgenossenschaften (GPG Glücksklee) und eben die sozialistische Fortführung der Idee der bürgerlichen Handelsgenossenschaften über den Konsum, wo ich als Mitglied (pseudo)demokratisch mitmischen konnte und als "Genosse" meine jährliche Ausschüttung (in Kaufgutscheinen des Konsum) erhielt. Also privat war da im Konsum nichts. Bei uns im Ort gab es die HO (staatliche Handelsorganisation), den Konsum und die privaten Krauter mit Bonbonglas, Salzgurken im Fass etc., die auf ihren Tafeln vor der Tür ihr Angebot offerierten.

Viele Grüße
Uwe, der Jahrzehnte (erst für Oma&Opa) Konsummarken geklebt hat
 
Jürgen Witkowski Am: 18.05.2023 13:09:10 Gelesen: 20783# 235 @  
@ Altmerker [#234]

Meine Recherchequelle, auf der meine Einstufung der Konsum-Genossenschaften als Privatunternehmen beruht, sagt: "In den späten 1980er-Jahren hatten die Konsumgenossenschaften insgesamt rund 4,5 Millionen Mitglieder. Da es sich dabei um ein Privatunternehmen handelte, fiel es nach der friedlichen Revolution nicht in den Zuständigkeitsbereich der Treuhandanstalt." [1]

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen

[1] https://www.ddr-museum.de/de/blog/archive/einkaufsvielfalt-der-ddr-ho-konsum-centrum-warenhaus-und-co
 
Baber Am: 19.05.2023 16:10:50 Gelesen: 20687# 236 @  
@ hajo22 [#231]

Hallo Hajo22,

dieser Schwur aus Schillers Wilhelm Tell wurde auch für die Schillerblock 1955 (Block 12) verwendet. Sicher nicht zufällig, denn bis zum Bau der Mauer 1961 war der Einheitsgedanke in der DDR noch vorhanden.



Gruß
Bernd
 
Detlev0405 Am: 19.05.2023 21:32:04 Gelesen: 20656# 237 @  
@ Jürgen Witkowski [#235]

Hallo Jürgen,

Deine Quelle hat sich zum Glück im Impressum abgesichert gegen Irrtümer. Der Konsum, vollständig benannt Konsumgenossenschaft, ist und bleibt eine genossenschaftliche Einrichtung. Er war nie Privateigentum. Sonst hätte es ihn wohl in der 1970-er Jahren in der DDR bei der letzten Verstaatlichungswelle erwischt und wäre enteignet worden.

Das Argument mit der Treuhandgesellschaft zieht auch nicht, weil diese ausschliesslich für das Volkseigentum zuständig war. Deswegen überlebten auch der grosse Teil der LPG´s (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften), während Volkseigene Güter (die gab es wirklich) in die Kompetenz der Treuhand fielen.

Ich empfehle einfach mal hier nachzulesen. [1] Uwe hat mit seiner Darlegung schon Recht.

Beste Grüße
Detlev

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Konsumgenossenschaft
 
becker04 Am: 26.05.2023 12:27:24 Gelesen: 20124# 238 @  
Ein Ortsbrief an den obersten Polizisten von Ostberlin aus Berlin N 4 vom 14.7.1951, Eingangstempel Polizeipräsidium 2 Tage später.



Viele Grüße
Klaus

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Motiv Polizei" /

Jugend
vereinige Dich im Kampf
für den Frieden
gegen die Gefahr
eines neuen Krieges]
 
Totalo-Flauti Am: 05.10.2023 19:49:11 Gelesen: 9477# 239 @  
Liebe Sammlerfreunde,

auf der Rückseite eines Ortsbriefes fand ich zu den III. Weltfestspielen 1951 folgenden Nebenstempel aus Leipzig.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
Carsten Burkhardt Am: 06.10.2023 11:49:35 Gelesen: 9349# 240 @  


Propaganda hat einen Zweck. Bei diesem Stempel muss man etwas mehr nachdenken.
Erzwingt die Volksbefragung wird da gefordert.

Fragt sich: Wer soll wen zu etwas zwingen.

Der Duktus ist: Wenn der Briefträger im Westen oder der Empfänger im Westen das liest, soll er die Mächtigen in Bonn zwingen, der vom Osten gewünschten Volksbefragung (zu welchem Thema auch immer) zuzustimmen.

Juni 1951!

Viele Grüße
Carsten
 
Heijs Am: 06.10.2023 16:03:23 Gelesen: 9308# 241 @  
Adenauer hat damals eine Volksbefragung in die verboten. Also könnten die Einwohner der DDR, die BRD zu eine Volksbefragung zwingen. Dazu wurde auch kleine Flugblätter gedruckt die man in Briefe in die BRD schicken könnte, oder mit einem Ballon. Der Stempel von Schöneneichen ist klar darüber.


 
Briefuhu Am: 20.01.2024 09:41:42 Gelesen: 2910# 242 @  
Propagandastempel Frieden und Wohlstand ist unser Ziel auf Brief der Deutschen Investitionsbank Dresden nach Leipzig vom 29.03.1955, frankiert mit Absenderfreistempel über 20 Pfennig.



Schönen Gruß
Sepp
 
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