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Thema: DDR: Die Losungsstempel (Propaganda) der Deutschen Post
Das Thema hat 242 Beiträge:
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hajo22 Am: 24.02.2013 17:29:10 Gelesen: 170167# 18 @  
Heute will ich erneut einen Losungsstempel einstellen, der Berliner Sammler erfreut, vor allem Sammler der Berliner Bärenserie von 1945, trägt er doch das Wappentier im Propaganda-Stempel

Ortsbrief Berlin C2 v. 11.12.52 der BHZ (= Berliner Handelszentrale Nahrungsmittel) mit - für meine Begriffe - sehr schönem Losungsstempel "Für Aufbau, Einheit, Frieden! + (der Bär mit Spitzhacke)"

Und hier die Bilder:


 
hajo22 Am: 25.02.2013 19:26:18 Gelesen: 170094# 19 @  
Eilbotenbrief vom 8.11.1958 aus Berlin NW 6, 14-15h mit Rohrpost nach Berlin N 4 15.00h, Steckuhrstempel 14.57 h, nach Meerane 10.11.58, 8

Losungsstempel: "Für Frieden, Einheit und ein glückliches Leben".

(Kann man voll unterschreiben)

Und hier die Bilder:


 
hajo22 Am: 26.02.2013 09:15:38 Gelesen: 170057# 20 @  
Auch am 26.2. will ich einen Beleg mit Losungsstempel einstellen. Gestempelt Bautzen 12.2.52

Losungsstempel: "Friede ernährt, Krieg zerstört!/Fordert gesamtdeutsche Beratung!"

Das Interessante an diesem Beleg ist die Auslandsverwendung nach New York. Ins Ausland sollte ja keine Nebenstempelverwendung erfolgen. Ich denke, ein Durchrutscher. Theoretisch ist es natürlich auch möglich, daß der Adressatenstempel erst nachträglich aufgebracht wurde.

Hier ein Bild:


 
hajo22 Am: 27.02.2013 19:16:26 Gelesen: 170006# 21 @  
Auch heute ein Losungsstempel, diesmal mit rein politischer Aussage (Propaganda) und daher höchstwahrscheinlich beim Postamt gestempelt.

Ortsbrief v. 15.1.53 Leipzig BPA 32

Der Nebenstempel ist deutlich abgeschlagen, ich erspare mir daher die Wiederholung des Textes.



Liebe Losungsstempelbesitzer: Zögert nicht, zeigt eure Schätze! Besonders freue ich mich auf (Ost)Berliner Post mit Propagandastempeln.

Viele Grüße
Jochen
 
hajo22 Am: 28.02.2013 08:18:59 Gelesen: 169977# 22 @  
Heute zeige ich noch ein "Highlight" der Losungsstempel.

Es ist eine Postsache der Versandstelle für Sammlermarken in Berlin W 8, gestempelt 1.10.54 und hat für den Empfänger eine unerfreuliche Nachricht: Wegen der Nichteinlösung der letzten Nachnahme wird das Abo für 6 Monate gestrichen.

Doch zur Vorderseite der Karte, die gleich 2 Losungsstempel trägt:

"Deine Stimme für den Frieden!" und "Es liegt in Deiner Hand, wähl ein einig Vaterland!"

Hier das Bild:



Ich habe in den letzten Tagen exemplarisch eine Reihe von Losungsstempeln gezeigt. Mit ihnen kann eine zeitgeschtlich aufgebaute Sammlung bereichert werden. Briefmarken spiegeln ja Historie, Zeitgeschmack und Ereignisse wider. Eine reine Losungsstempel-Sammlung dürfte langweilig ausfallen, da sich doch viele Propagandastempel in ihrer Aussage stark ähneln. Heimatsammler können solche Belege auch gut verwenden. Berlin-Sammler sind um jeden Losungsstempel mit Berlin-Bezug oder auf Berliner Post verwendet dankbar. Losungsstempel mit Gegen-Propagandastempeln speziell aus Westberlin sind mir nicht bekannt, aber theoretisch möglich.

Es gibt bei den Losungsstempeln noch (viel) Forschungsbedarf, sicher auch noch so manche Kuriosität. Generell habe ich festgestellt, daß Belege ins Ausland und Belege mit gleichzeitig mehreren Losungen, wie hier am gezeigten Beispiel, zu den Seltenheiten dieses Gebietes zählen.

Inwieweit die Propagandaaussagen dieser Stempel die Meinungsbildung der Bevölkerung beeinflußt hat, bleibt im Spekulationsbereich. Ich kann mir vorstellen, wenn man dauernd mit Propaganda berieselt wird, kommt nur Desinteresse auf. Deshalb findet man heute diese einst zahllosen Stempel nicht so leicht. Ich tippe mal, 90% oder mehr landeten in der Rundablage/Papiersammlung.

Viele Grüße
Jochen
 
hajo22 Am: 24.04.2013 00:40:59 Gelesen: 169719# 23 @  
Zur Wiederbelebung des Themas will ich heute - zu früher Stunde - einen interessanten Beleg aus Berlin N 4 vorstellen, der durch seinen Vordruck "Erfüllt Eure Pflicht durch pünktliche Steuerzahlung!" hochaktuellen Bezug hat. Absender das Finanzamt für Körperschaften von Groß-Berlin (N4 = Ostberlin).

Postfreistempel v. 8.10.1952 Berlin N4 (ab), sehr seltener Postfreistempel (Wertkästchen Stemplertyp von 1923) mit ebenfalls seltenem Losungsstempel "Friedenstaube/Kämpft für den Frieden". Ein Schmuckstück für den Berlin-Sammler, der für jedes Stück mit Losungsstempel aus Berlin dankbar ist.

Da die Stempelfarbe des Absenderstempels der des Losungsstempels entspricht (nach meinem Befinden) wurde der Propaganda-Stempel vermutlich schon beim Finanzamt abgeschlagen.



Gute Nacht.
Jochen
 
hajo22 Am: 26.04.2013 19:00:22 Gelesen: 169646# 24 @  
Der Brief ist insofern interessant als er nach WESTBERLIN lief.

Für Westberlin, Westdeutschland und das (zumindest westliche) Ausland waren Losungsstempel nicht vorgesehen. Sie sollten Inlandspropaganda verbreiten. Darüber hinaus befürchtete man Rücksendungen wegen der politischen Aussagen.

Hier hat der "Stempler" nicht erkannt, daß es sich um Post nach Westberlin handelte. Der Brief kam unbehelligt an.

Plauen 4.11.1958 nach Berlin-Lichterfelde (Westberlin, Postamt im amerikanischen Sektor).

Losung: "Alle Kräfte für den Sieg/des Sozialismus"



Schönen Abend.
Jochen
 
hajo22 Am: 12.05.2013 19:18:45 Gelesen: 169485# 25 @  
Heute zeige ich einen Brief, der innerhalb Ostberlins lief. Der Losungsstempel kann also nur in Ostberlin und in keiner anderen Stadt abgeschlagen worden sein.

Es ist ein 6-zeiliger (!) Stempel mit ungewöhnlichem Text: "Kampf/dem Generalkriegsplan/und dem Schumankriegsplan/Wir fordern/eine deutsche/Nationalversammlung"

Gemeint war der auf einem Projekt von Jean Monnet zurückgehende Schumanplan, durch Auflösung der Ruhrbehörde (Kohle und Stahl) die alliierten Produktionsbeschränkungen zu beenden. Der Plan ist ein Schritt in die Souveränität der neuen BRD (Frankreich-Deutschland: Grundstein für eine europäische Föderation).

Berlin N4, 12.12.(19)53 (ac) Maschinenwerbestempel "Weihnachtssendungen rechtzeitig aufgeben" nach Berlin-Johannisthal



Weiterhin viel Freude an der zeitgeschichtlichen Philatelie.
Jochen
 
Heijs Am: 12.06.2013 11:09:27 Gelesen: 169257# 26 @  
Hallo Kollegen Sammler,

ich habe in meinem 7. Postkriegkatalog 1870-2008, in 2011 im Eigenverlag herausgegeben, ein Kapitel über die Losungsstempel geschrieben. Dafür habe ich alle Amtsblätter über diese Stempeln gelesen, und ich habe die auch in meinem Archiv.

Es gibt 13 Perioden in dem postalischen Propaganda Nebenstempel benutzt werden. Insgesamt gibt es 3510 verschiedenen Stempeln. Alle Perioden sind mit Anfangs- und Enddatum gelistet. Jede Periode endet mit ein extra Monat für Gefälligkeitsabstempelungen. Es gibt aber auch Privat-Nebenstempel. Alle Stempel ausserhalb der betreffenden Zeiträume sind als nicht offiziell zu identifizieren.

In die ARGE DDR gibt es eine Gruppe für Losungsstempel, ist aber den letzten Jahren nicht mehr aktiv.

Mit Philatelistischen Grüssen,

Jan Heijs.
 
Alfred Peter Am: 14.06.2013 16:23:46 Gelesen: 169171# 27 @  
Vielleicht ein paar ergänzende Bemerkungen. Zum Thema Losungsstempel hat es in der Vergangenheit bereits mehrfach Veröffentlichungen gegeben, zum Teil sehr ausführlich. Falls Interesse besteht, könnte ich eine Zusammenstellung liefern.

Die Arbeit der Fachgruppe Losungsstempel innerhalb der ArGe "DDR-Spezial" ruht derzeit mangels Mitarbeit. Zuletzt haben wir uns damit beschäftigt, wie weit denn der Begriff Losungsstempel gefasst werden soll. Gehören z.B. Maschinenstempel mit politischen Inhalten auch dazu? Bochmann führt sie in seinem Katalog der Gelegenheitsstempel zuweilen an, siehe z.B. Görlitz Nr. 20, einen weiteren Stempel dieser Art registriert er aber nicht. Und was ist mit Aufklebern, ein Beispiel anbei? Ein weites Feld also, wo anfangen, wo aufhören?

Beste Grüße
Alfred Peter


 
jahlert Am: 14.06.2013 19:09:42 Gelesen: 169158# 28 @  
@ Heijs [#26]

Bescheidenheit, Bescheidenheit.

Falls jemand den Katalog suchen sollte - look:

http://www.philaseiten.de/philabuch/show/115

[Redaktionell den Link auf Philaseiten geändert]
 
jahlert Am: 14.06.2013 19:12:09 Gelesen: 169157# 29 @  
@ farnbach [#27]

Ja, bitte eine Zusammenstellung der Veröffentlichungen zu dem Thema. Besten Dank!

Jürgen Ahlert
 
hajo22 Am: 14.06.2013 19:44:11 Gelesen: 169146# 30 @  
@ farnbach [#27]

Wie der Begriff "Losungsstempel" schon sagt, handelt es sich um einen Stempel mit einer "Losung", also einer bestimmten Aussage für einen bestimmten (Propaganda) Zweck. Und ein Aufkleber ist und bleibt ein Aufkleber analog einer Vignette, also kein Stempel. Aufkleber mit Parolen sind natürlich auch interessant, aber hier nicht Gegenstand der Betrachtung.

Die amtlichen Werbe- und/oder Maschinenwerbestempel mit (hier politischen) Aussagen sind keine Losungsstempel. Der eindeutige Unterschied ist der, daß die amtlichen Stempel zur Entwertung von Briefmarken bzw. Beweis der Beförderung dienen, die Nebenstempel/Losungsstempel aber nicht. Diese dienen lediglich einer bestimmten Aussage (hier zumeist für politische Propagandazwecke).

In diesem Sinne, schönen Abend und ich würde das rechte Obereckrandzähnchen der obersten Marke vom Dreierstreifen wieder in die richtige Richtung bringen (also wieder ankleben, der Zahn ist ja noch dran).

Jochen
 
Alfred Peter Am: 17.06.2013 14:06:36 Gelesen: 169047# 31 @  
Besten Dank für die Aufklärung und den Tipp mit dem umgeknickten Zahn. Die Maschinenwerbestempel nicht zu berücksichtigen, entspricht auch meiner Meinung. Auch Aufkleber mit einer politischen Aussage aus jenen Jahren außen vor zu lassen, damit kann ich mich nicht so recht anfreunden. Natürlich, wenn man sich auf den Begriff Stempel konzentriert, sind Aufkleber eben Aufkleber. Dann dürften konsequenterweise aber auch aufgedruckte Losungen nicht berücksichtigt werden. Die gibt es ja häufig besonders von Sparkassen, und Sammler von Losungsstempeln, die ich kenne, zählen die dazu.

Nachfolgend die versprochene - sicher nicht vollständige - Zusammenstellung von Veröffentlichungen zum Thema Losungsstempeln. Ergänzungen sind jederzeit willkommen.

Literatur zum Thema „Losungsstempel“

W.R. Kuhn, Nebengeleise mit Hindernissen, in: Sammler Express, Heft 1/1951, S. 10

W. Melzer (MPF), Gummistempel mit Losungen, in: Sammler Express, Heft 20/1952, S. 316

W. Gollmer, Politische Losungsstempel im Bezirk Halle, Mitteilung 3/89 des Bezirksvorstandes Halle des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR, S. 6-9

W. Gollmer, Die amtlichen Losungs-Gummistempel der Deutschen Post aus den Jahren 1950-1963, Gildebrief 177 der Poststempelgilde, Oktober 1994, S. 144-152

C. Geißler, Die Losungsstempel der Deutschen Post der DDR, in: Deutsches Jahrbuch der Philatelie, 1991, S. 120-126

C. Geißler, Die „Losungsstempel“ der Deutschen Post der DDR, in : sammler express, Heft 9/1991, S. 274-275

C. Geißler, Losungsstempel der Deutschen Post der DDR – 1950 bis 1963, in: Club-Journal des Philatelistenclubs Berlin-Mitte, Heft 2/1995, S. 16-25

P. Fischer / A. Peter, Losungsstempel – zuerst abgelehnt, in: DBZ/se, Heft 7/1996, S. 50-51

K. Rüffler, Politische Losungsstempel auf AM Post-Belegen, Der AM Post-Sammler, Nr. 73, August 2002, S. 27-29

P. Fischer, Losungsstempel, in: DBZ/se, Heft 21/2005, S. 50

W. Richter, Politische Botschaften – Werbe- und Losungsstempel in der DDR, in: Briefmarkenspiegel, Heft 4/2005, S. 42-43

Custos, Als die Post der DDR Losungen stempelte, in: DBZ/se, Heft 3/2007, S. 49

K.-P. Wasmund, Als die Post der DDR Losungen abstempelte, frankfurter briefe der Vereinigung Frankfurter Briefmarkensammler 1900 e.V., Heft 63, März 2007, S. 9-14

J. Heijs / J. Spilker, Postkrieg: Propaganda-Nebenstempel der DDR 1950-1963, Rundschreiben der ArGe Deutsche Notmaßnahmen, August 2007, S. 52-61

M. v. Meyeren, Politische Nebenstempel – eine besondere Gruppe der Nebenstempel, VSP-Rundbrief Nr. 68 und 69, Oktober / November 2007

Alfred Peter
 
hajo22 Am: 17.06.2013 17:23:23 Gelesen: 169025# 32 @  
@ farnbach [#210]

Ich darf die Liste um einen weiteren Artikel ergänzen:

CUSTOS... Wenn Briefe mit politischen Losungen demonstrieren: DBZ/SE 10/99, S. 75

Ich will hier keine Wortklaubereien einführen, aber ein (Hand)Stempel ist ein (Hand)Stempel und Gedrucktes ist Gedrucktes aus/von der Druckmaschine (außer man nimmt die Druckmaschine in die Hand und versucht damit zu stempeln. Scherz am Rande, damit die Aussagen nicht zu öde werden).

Manche Stempel sehen "wie gedruckt" aus, z.B. weiß ich nicht, ob der Stempel "Der Rias lügt ... usw" (#3-5) nun wirklich ein Stempelabschlag ist oder auf dem Formular schon aufgedruckt war, so sauber wie er ist.

Ich denke mal, es könnte sein, daß manche Losungen auf Couverts/Formularen schon aufgedruckt waren, aber auch als Stempel und/oder als Aufkleber existierten. Vielleicht finden sich Beispiele. Ich habe keine.

Das "Nebengeleise" (SE 1951) ist auf jeden Fall interessant, aber kann langweilig werden, wenn zu ein und demselben Anlaß wie z.B. irgendwelchen Wahlen, 100 Stempel mit der gleichen Aussage erscheinen. Da reichen schon 2 oder 3 schöne Exemplare, wenn möglich mit gering unterschiedlichem Text. Aber das kann jeder halten, wie er will.

Ich focussiere mich z.B. auf Nebenstempel mit Berlin-Bezug. Da ist so ein Stempel oder Druck wie "Der Rias lügt, die Wahrheit siegt" eine tolle Sache mit einer wirklich kräftigen Aussage. Also ich halte fest: Ob gestempelt, gedruckt oder aufgeklebt, die Aussage/Parole ist für den Sammler das Wichtige.

In diesem Sinne einen schönen Tag und bis demnächst (das Thema ist ja unerschöpflich).

Jochen
 
Pepe Am: 17.06.2013 22:10:58 Gelesen: 168994# 33 @  
Ach ja, hätte ich mehr aufgepasst im Geschichtsunterricht, dann könnte ich was zum deutschen Friedensvertrag sagen. Doch leider Fehlalarm.

Die Propaganda Losung auf diesem Beleg, im Juni vor 60 Jahren, spricht von einen "deutschen Bruderkrieg".

Ein schauriges Wort.

Hat das nun etwas mit dem 17. Juni 1953 zu tun, oder was war da los Anfang der Fünfziger Jahre?



Nachdenkliche Grüße
Pepe
 
jahlert Am: 17.06.2013 22:22:53 Gelesen: 168993# 34 @  
@ farnbach [#210]

Vielen Dank für diesen Service!

Jürgen Ahlert
 
Alfred Peter Am: 18.06.2013 14:26:34 Gelesen: 168957# 35 @  
@ hajo22 [#32]

Na gut, darauf können wir uns einigen: Ob gestempelt, gedruckt oder geklebt, wichtig ist die Aussage. Mich würde übrigens die Rückseite der Karte von der Versandstelle interessieren. Kann man sie umdrehen? Habe auch noch ein paar Belege mit Berlin-Bezug, könnte sie bei Gelegenheit hier einstellen.

Zur Frage von Pepe : Der 17. Juni kam erst später. Der Text im AFS bezieht sich auf Bemühungen der damaligen Zeit um einen Friedensvertrag mit Gesamtdeutschland. So u.a. auf ein Schreiben der DDR-Regierung vom Februar 1952 an die drei Westmächte mit der Bitte, den Abschluss solch eines Vertrages zu beschleunigen. Dieses Schreiben wurde auch der Regierung in Bonn übermittelt. Und die Regierung der UdSSR hat in Noten an die Westmächte diese Bemühungen unterstützt. Hat dann ja alles ein bisschen länger gedauert.

Alfred Peter
 
hajo22 Am: 18.06.2013 21:03:28 Gelesen: 168927# 36 @  
@ farnbach [#35]

Ja, man (ich) kann die Karte umdrehen. Ich weiß zwar nicht, welchen zusätzlichen Erkenntniswert Du daraus gewinnen kannst - immerhin habe ich ja die Nachricht kurz zusammengefaßt im Beitrag [#22] - aber bitte:



Wenn künftig also alle Parolen/Losungen, egal ob gestempelt, gedruckt oder geklebt in diesem Beitrag gezeigt/aufgegriffen werden sollen, dann müßte das Thema berichtigt werden in z.B. "DDR: Losungen (Propaganda) der Deutschen Post".

Und da zeige ich auch gleich einen schönen Postscheckbrief vom Postscheckamt Berlin (Ost natürlich) vom 14.11.1951 mit gedruckter 3-zeiliger Parole: "Wer für den Frieden ist/muß ein Freund der/Sowjetunion sein!" Noch Fragen?



Übrigens, für Berlin-Sammler ein echtes Sahnestück!

Schönen Abend und demnächst mehr.
Jochen
 
kauli Am: 18.06.2013 21:50:53 Gelesen: 168917# 37 @  
@ hajo22 [#36]

Hallo Jochen,

auch für den Stempeljäger neuer Daten ein Superteil. Neues Spätdatum, bisher der 4.11.1949. Der Zudruck ist Klasse, habe ich auch noch nicht gesehen.

Viele Grüße
Dieter
 
Alfred Peter Am: 21.06.2013 14:16:28 Gelesen: 168858# 38 @  
@ hajo22 [#36]

Vielen Dank für das Umdrehen. Zur Erklärung: Ich habe mal in Vorbereitung einer Publikation alles zur Versandstelle in Berlin-Ost gesammelt. Das hat sich zwar inzwischen mehr oder weniger zerschlagen, vom Sammeln kann ich aber trotzdem nicht lassen. Und diese Benachrichtigung war mir bisher unbekannt. Deshalb also meine Bitte. Vielleicht zur "Entschädigung" die erwähnten Belege aus Berlin.

Viele Grüße
Alfred Peter




 
hajo22 Am: 21.06.2013 17:12:59 Gelesen: 168839# 39 @  
@ farnbach [#38]

Ja wenn das so ist, dann will ich gleich mal einen Postsachen-Vordruck der Ostberliner Versandstelle für Sammlermarken aus dem Jahr 1953 zeigen (gestempelt Berlin W 8 v. 31.7.53, Sonderstempel Karl Marx).

Das Interessante an diesem Brief ist die Rückseite: Die sogenannte "Adenauermarke" als Verschlußvignette mit dem merkwürdigen Text: "Gedenket unserer/gefangenen/Friedenskämpfer,/die in/ Adenauers Kerkern/schmachten". Mehr Blödsinn ging nicht.

Der Michel-Deutschland-Spezialkatalog von 1971 (mein erster "teurer" Katalog), schreibt auf Seite 205 zur sog. "Adenauermarke" u.a.: "Die Klebemarke ist nur 3-5 Tage zum Überkleben (der Bund Kriegsgefangenen-Marke Mi.Nr. 165, der Verfasser), später nur als Briefverschlußmarke verwendet worden, meist von Behörden."

Später hat sich dann herausgestellt, die Vignette wurde nur als "Verschlußmarke" verwendet.

Leider hat der Postler in Suhl den Ankunftsstempel neben die Vignette gesetzt, aber man kann nicht alles haben.

Hier die Bilder:



Schönen Tag noch und danke für's Zeigen der Parolen-Stempel aus Berlin.
Jochen
 
hajo22 Am: 22.06.2013 19:07:09 Gelesen: 168799# 40 @  
Auch am Samstag ein Postsachen-Parolenbrief aus Berlin. Absender das Fernsprechrechnungsamt W 8, gestempelt W 66 v. 4.12.51 nach N 4.

Die Losung diesmal ganz unten links: "Der Frieden besiegt den Krieg".

Ein Allgemeinplatz, ich sehe keinen direkten Bezug auf ein aktuelles Ereignis.



Schönen Samstagabend.
Jochen
 
Heijs Am: 23.06.2013 08:35:58 Gelesen: 168775# 41 @  
Postkrieg

Zuerst vielen Dank Herr Peter für die Literaturliste. Verschiedenen Artikel sind mir unbekannt. Wo sind die genaue Perioden aus die Amtsblätter zu finden? Auf der Seite der ARGE DDR, klicken Sie "Losungsstempel".

Fast alle Losungsstempel sind im Postkrieg mit West Berlin beanstandet: Geschwärzt oder mit einem roten Gegenstempel: ... aber nicht unter kommunistischer Diktatur!"

Von den letzten vier Perioden (ab 1-11-1954 bis 19.10.1963) sind aber keine beanstandeten Belege bekannt. Wer kann mir so einene Postkriegbeleg zeigen?

Auch die Postganzsachen mit gedruckter Propaganda sind beanstandet.

Hier das erste Postkriegbeleg mit Losungstempel der bekannt ist: Datum 16.9.1950. Leider gibt es im Amtsblatt kein Anfangsdatum der ersten Periode. Kann einer einen Postkriegbeleg zeigen mit früheren Datum?


 
hajo22 Am: 23.06.2013 10:14:52 Gelesen: 168759# 42 @  
@ Heijs [#41]

Die Losungsstempel der DDR waren nur für Inlandspost einschließlich Ostberlin vorgesehen, nicht auf Auslandspost und auch nicht für Post nach Westberlin.
Selbstverständlich gab es Durchrutscher, wenn ein DDR-Postler nicht erkannte, daß der Adressat in Westberlin wohnte. Dann kam es gelegentlich - nicht immer - zu Westberliner Gegenstempel ("...aber nicht unter kommunistischer Diktatur!" oder ..."und was dabei herausgekommen ist" oder Schwärzungen).

Ich halte Gegenstempel bei DDR-Losungs(neben)stempel für (sehr) selten, da diese Nebenstempel für Westberlinpost eben nicht vorgesehen waren. Was anderes war es bei den amtlichen Poststempeln mit Maschinen-Werbeeinsätzen und politischen Parolen, die u.a. auch der Provokation dienten.

Hier waren die Gegenstempel üblich und sind folglich auf Post nach Westberlin (meist) anzutreffen (nach BURHOP 3. Ausgabe "Postkrieg 1948-1975" in der Zeit von ca. 1951-1953).

Aus den vielen Möglichkeiten hier ein Beispiel. MaWSt Halle, 14.10.52: "...die Wissenschaft muß dem Frieden dienen" nach Westberlin SW 61 (= amerikanischer Sektor) mit Gegenstempel: "...aber nicht unter kommunistischer Diktatur!":



Schönen Sonntag.
Jochen
 

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