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Thema: Rumänien für Sammler
Das Thema hat 1100 Beiträge:
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bignell Am: 04.02.2014 21:43:34 Gelesen: 588359# 126 @  
@ 10Parale [#125]

Hallo Parale,

der Ort ist Braila.

Lg, harald
 
Heinz 7 Am: 07.02.2014 23:44:23 Gelesen: 588262# 127 @  
@ 10Parale [#121]

Hallo,

ich nehme an, Horst Scherrer hat nichts dagegen, dass ich ihn hiermit vorstelle; mit einem Couvert, dass der rumänische Verband ihm zu Ehren erstellt hat.



Scherrer, Jahrgang 1937, hatte die Leitung der ARGE Rumänien nur zu Beginn in seinen Händen. Gemäss Rundschreiben R.1 vom Juni 1969 hatte er in 4 philatelistischen Fachblättern zur Teilnahme an einer ARGE Rumänien aufgerufen, war aber über die mässige Anzahl von "lediglich 14 Zuschriften" enttäuscht. Gleichwohl konnte Scherrer ein Jahr später (R.7 vom Juli 1970) bereits 25 Mitglieder der ARGE vermelden, davon 19 aus der BRD, 3 aus der Schweiz, usw. (lediglich 1 Mitglied aus Rumänien).

Bereits per Ende 1971 musste Horst Scherrer den Vorsitz der ARGE aus beruflichen Gründen abgeben (siehe R.12 Nov. 1971). Seit 1.1.1972 führt Herr Fritz Heimbüchler die ARGE, nun also bereits seit mehr als 40 Jahren.

Horst Scherrer verkaufte grössere Teile seiner sehr umfangreichen Sammlung(en), z.B. via Köhler-Auktionen in den 1990er-Jahren. Danach war er leider an den Symposien der ARGE Rumänien nur noch selten anzutreffen.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 08.02.2014 00:07:13 Gelesen: 588260# 128 @  
@ 10Parale [#123]

Du schwärmst immer wieder von der 30 Parale Marke, Michel Nr. 10, und ich weiss auch, warum - sie ist einfach wunderschön!

Ihr habt auch bereits viel vom Einzeldruck und vom Plattendruck geschrieben, also vielleicht interessiert es Euch, eine Michel Nr. 10 II auf Brief einmal zu sehen.



Dieses schöne Stück gehörte einst zur Sammlung Heimbüchler (siehe Edition d'Or, Seite 103). Die Marke klebt auf einer Retour Recepisa ("Posta No. 3"-Formular) für einen Brief 1864 von Budeu nach Bukarest. Gestempelt "BUDEU 12/12" (Kiriac Dragomir fig. 369).

Herzliche Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 09.02.2014 20:35:37 Gelesen: 588185# 129 @  
Hallo Heinz,

das ist wirklich ein formidables Stück mit einer 30 Parale Michel Nr. 10. Durch die kurze Verwendungszeit von 3 Monaten ist diese Marke auf Briefen bzw. Ganzsachen sehr selten zu finden. Gratuliere.

Horst Scherrer habe ich vor Jahren in München treffen dürfen. Als neues Mitglied in der ARGE Rumänien wusste ich damals kaum zu schätzen, wer vor mir saß. Die ARGE Rumänien sucht übrigens neue Mitglieder und Interessenten. Aber welche Arbeitsgemeinschaft tut das eigentlich nicht?

Du hast Recht. Die 30 Parale ist mein Favorit unter den Millionen Briefmarken auf dieser Welt. Aber ich habe auch ein großes Faible für die 2. Briefmarke der Welt, diese Blaue mit der Queen Viktoria. Vielleicht ist es die Farbe die mich fasziniert.

Ich möchte hier noch eine andere Einzelmarke feilbieten, die Michel Nr.50b., Fürst Karl I. im Perlenkreis, Bukarester Buchdruck, Farbe russischgrün auf grünlich, gezähnt 11 1/2 aus dem Jahr 1879. Diese Marke hier ist riesenrandig, rückseits gefalzt mit Gummierung.

Diese Marken wurde auf Bögen zu 150 Stück hergestellt und zumindest mein rumänischer Katalog schreibt, dass deshalb auch Marken mit breiten Rändern außergewöhnlich sind.

Fazit: Es gefallen mir eigentlich viele Marken, aber an einigen wenigen habe ich fastnächtlich gesprochen einen Narren gefressen.

10Parale


 
Heinz 7 Am: 14.02.2014 00:25:28 Gelesen: 588007# 130 @  
@ 10Parale [#129]

Hallo mein Freund,

Du zeigst uns da eine schöne Briefmarke der 9. Ausgabe von Rumänien (wenn man die 1./2. Ausgabe von Moldau 1858 dazuzählt, sonst ist es die 7. von Rumänien ab 1862)! Schöne Farbe, ausserordentlich gut gezähnt (für eine Zähnung 11 1/2) und mit der Zentrierung wollen wir auch zufrieden sein. Und mit den übergrossen Rändern ist das meines Erachtens ein sehr interessantes, seltenes Stück.

Marken mit Zähnung 11 1/2 haben in der Regel 11 oder 12 volle Zähnungslöcher in der Waagrechte (während Marken mit der Zähnung 13 1/2 (= häufige Zähnung für rumänische Marken) 13 oder 14 Löcher haben).

DEINE Marke hat nun Zähnung 11 1/2, wie Du schreibst, aber wir zählen trotzdem volle 13 Zahnlöcher, ohne "Wenn und Aber". Die Marke scheint also sehr breit zu sein. Das wird optisch bestätigt mit dem Riesenrand weiss rechts.

Ein schönes Stück. Von dieser Marke gibt es Zähnungsabarten; teil-ungezähnte Marken. Und offenbar wurde bei der Linienzähnung auch hin und wieder ein grösserer Abstand produziert, als wohl ursprünglich geplant.

Ich habe lange in meinen Beständen gesucht, aber diese Mi. 50 b habe ich nirgends auch nur halb so schön! Gratuliere! - Heinz
 
10Parale Am: 15.02.2014 20:32:38 Gelesen: 587934# 131 @  
@ Heinz 7 [#130]

Vielen Dank für die Blumen und dann setzen wir noch einen obendrauf, wie es so schön heißt. Vielleicht hat der eine oder andere Rumänien-Sammler auch eine Marke in seinem Fächer, die er hier mal ihrer Schönheit und Einzigartigkeit wegen präsentieren will.

Ich zeige hier noch eine von Fritz Heimbüchler rückseitig mit einem Prüfstempel versehene Marke aus dem Jahr 1871, die Michel Nr. 26, 5 Bani, Fürst Karl I. mit Vollbart im Oval. Der Michel unterscheidet hier die zwei Farben karmin, rosa und Zinnober. Mein Rumänien-Katalog listet insgesamt 9 verschiedene Farbdifferenzen auf, was die Sache nicht leicht macht. Sehr teuer soll demnach eine Ganzsache sein mit einer 5 Bani Marke in Karmin. Schaue jeder nach, ob er so was hat, er solle sich glücklich schätzen.

Ich bin sehr glücklich mit dieser Einzelmarke mit dem schön zentrierten Einkreis-Stempel H Bucuresci I I (lt. Kiriac Dragomir). Von diesem Stempel gibt es drei Typen, wobei Bucuresci I und II sich im Durchmesser unterscheiden. Der Stempel Bucuresci III hat kein Stern, sondern ein kleines Andreaskreuz (werde ich auch noch vorstellen).

Der rumänische Katalog wertet diese Marken viel höher als der Michel-Katalog. Da hat es ja viel Kritik für Michel gehagelt in letzter Zeit, weil die Katalogpreise so hoch seien. Es gibt andere Länder, da sind die Preise also noch höher.

Abgeschlagen wurde die Marke am 11. Juli 1871, übrigens ein Dienstag.

Alles bestens

10Parale


 
10Parale Am: 18.03.2014 20:14:29 Gelesen: 587061# 132 @  
Hallo Rumänien Freunde,

heute möchte ich eine Ganzsache vorstellen, die aus der Vormarkenzeit stammt, aber in einem Zeitraum abgeschlagen wurde, der kurz vor der Einführung der 1. Moldau-Ausgabe kursierte.

Der Brief wurde abgeschlagen am 17. Juni 1858 mit einem M1 Stempel Galatz Moldova. Wie ich nachlesen konnte, war die Verwendungszeit dieses Stempels zwischen dem 23.12.1857 und dem 29.06.1868.

Die erste Moldau-Ausgabe (die berühmten Ochsenköpfe) hatte ihre Geltungsdauer zwischen dem 22. Juli und Ende Oktober 1858, eine sehr kurze Verwendungszeit. Von diesen Stempeln M1 sind 14 verschiedene bekannt, die ich Laufe der Zeit, - falls vorhanden -, einmal vorstellen will.

Solche Ganzsachen mit den Stempeln M1 aus der Vormarkenzeit sind nicht allzu häufig anzutreffen und ein Sammelthema für sich.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 22.03.2014 18:30:14 Gelesen: 586912# 133 @  
@ 10Parale [#132]

Hallo 10 Parale,

ich finde es toll, dass Du immer neue Aspekte zum Thema "Rumänien" ins Spiel bringst. Gerne nehme ich auch diesen "Ball" auf.

Die M1-Stempel sind auch in der ARGE Rumänien sehr beliebt. Fritz Heimbüchler hat ihnen im ersten Handbuch mehrere Seiten Text und Abbildungen gewidmet. Auch ich versuche alle 14 Stempel in der Sammlung zu haben (fig. 271-284 Dragomir).



Anbei zeige ich Euch "FOKSCHANI" (fig. 275) aus dem Jahr 1859 und was aus dem (?) Stempel geworden ist. Dreieinhalb Jahre später war auf dem Postbüro ein ziemlich defekter Stempel in Gebrauch, ob es derselbe war, weiss ich nicht (vielleicht gab es auch mehrere davon auf demselben Postbüro?).

Bei Fokschan und Botuschani gibt es den Stempel bekanntlich auch ohne den Zusatz "MOLDOVA" (=M1a, siehe Dragomir, Seiten 81-83). Ich zeige einen solchen Brief anbei. Man sieht die Verformung der unteren Kreise sehr schön. Vgl. auch Dragomir, fig. 285).

Noch ein Hinweis, 10 Parale, den Du mir sicher nicht übel nimmst: Benutze für die Beschreibung solcher Briefe nicht den Begriff "Ganzsache". Der Begriff sollte besser NUR für die Postkarten/Streifbänder/Kartenbriefe/etc./etc. (gemäss philat. Begriffsbestimmungen) verwendet werden. Die erste Ganzsache von Rumänien stammt aus dem Jahr 1870, ein Streifband. Damals waren die M1-Stempel alle nicht mehr in Gebrauch (das Ende war 1865), die Kombination "M1 auf Ganzsache" gibt es also nicht.

Herzliche Grüsse - Heinz

Herzliche Grüsse
 
10Parale Am: 23.03.2014 18:55:56 Gelesen: 586854# 134 @  
Hallo Heinz7,

Galatz, Fokschani - dann habe wir ja schon 2 von insgesamt 14 Stempeln M1 hier aufgezeigt. Ich möchte die Reihe fortsetzen mit dem M1 von Berlad, hier abgeschlagen auf einem vollständig erhaltenen Brief am 11.7.1861.

Dass es bei Fokschan und Botuschani die beiden Stempel ohne Zusatz "MOLDOVA" gab, habe ich schlicht überlesen und ist eine Bereicherung meiner Kenntnisse, vielen Dank. Vielleicht ergibt sich einmal die Möglichkeit solch einen Stempel M1a hier zu dokumentieren.

Dass man auch Stempelkunde betreiben kann, ist eine zusätzliche Erweiterung meines Horizontes als Briefmarkensammler. Die Frage, ob es mehrere Stempel im Postbüro in Fokschani in Gebrauch waren, eröffnet ein völlig neues Forschungsgebiet.

Übrigens kann man mit diesen 14 M1 Stempel auch eine kleine Rundreise durch das Fürstentum Moldau unternehmen. Heute sind diese Städte eine Region in Rumänien, die sich Moldau nennt und an Moldawien grenzt (Republik Moldau). Die rumänisch-moldawische Grenze verläuft gänzlich entlang dem Pruth, einem Nebenfluss der Donau, der in den ukrainischen Karpaten entspringt. Gerade heute eine sensible politische Region.

Danke für den Hinweis, Heinz7. In manchen Dingen bin ich sehr nachlässig. Natürlich nehme ich das gerne auf und verwende die Bezeichnung in Zukunft fachgerecht.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 23.03.2014 23:37:21 Gelesen: 586831# 135 @  
@ 10Parale [#134]

Gut, gehen wir der Reihe nach. Fig. 271 wäre Bakeu, da kann ich helfen.



Ein Dienstbrief nach Galatz, scheint es mir (ich kann leider die ersten zwei Zeilen der Adresse nicht lesen, die dritte lese ich "di Galazi"(?)), gestempelt mit rotem M1-Stempel BAKEU "19/8" (1861). Hinten mit Ankunftsstempel GALATZ "20/8" (Stempelfarbe schwarz, nicht blau, wie bei Deinem Brief in Beitrag 132)

Der untere Brief in Beitrag 133 zeigt übrigens einen M1a-Stempel (ohne "MOLDOVA"). Er entspricht dem Stempel Dragomir fig. 285. Dein Wunsch ist also bereits erfüllt.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 25.03.2014 19:58:54 Gelesen: 586743# 136 @  
@ Heinz 7 [#135]

Gratuliere zu Fig. 271 Bakeu. Bin auch der Meinung, dass es sich um einen Dienstbrief nach Galatz handelt (Nr. 972 auf der Briefvorderseite weist darauf hin), muss ein Titel eines Beamten sein, der hier angeschrieben wird, kann es aber leider auch nicht lesen. Es gibt keine solchen langen rumänischen Wörter, ich denke, es sind 3 Wörter, vielleicht findet sich noch eine helfende Hand, die die Wörter "entziffern" kann.

Folgen wir Kiriac Dragomir´s Reihe und kommen zu Fig. 274, DOROHOJ (Fig. 273 BOTUSCHANI MOLDOVA fehlt mir noch). Dorohoi hat heute etwa 32.000 Einwohner und gehört zum Kreis Botosani, es liegt an der Grenze zur Ukraine und zu Moldawien. Es war früher bekannt als Holzumschlagsplatz.

Hier handelt es sich wohl auch um einen Dienstbrief, wir sehen auch hier im linken Teil eine Nummer (4052). Der Brief wurde am 27.1.1860 abgeschlagen, rückseitiger Ankunftsstempel Jassy/Moldova - einen Tag später.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 27.03.2014 23:17:17 Gelesen: 586624# 137 @  
@ 10Parale [#136]

Guten Abend!

Fig. 273 kann ich liefern, aber der Beleg ist zu gross für meinen Scanner. Ich mache morgen eine Farbfotokopie-Verkleinerung, dann kann ich ihn scannen und zeigen.



In der Zwischenzeit zeige ich einen anderen Botuschani-Stempel - den teuersten, den es gibt, denn er wurde auf einem der schönsten - 27 Parale - Briefe angebracht, der existiert - einem Schmuckstück aus der Grand-Prix Sammlung von Herrn Fritz Heimbüchler. Dieses Stück ziert auch das Titelbild des "Edition d'Or"-Buches, in dem eben diese GP-Sammlung vorgestellt wird. Am 3.12.2010 wurde dieser Luxus-Brief in Zürich verkauft, und brachte die Kleinigkeit von CHF 78'000 + 20 % Aufgeld.

Da sind wir mit unseren markenlosen Belegen günstiger weggekommen (Beiträge 132-136).

Herzliche Grüsse

Heinz
 
Pepe Am: 28.03.2014 20:28:21 Gelesen: 586578# 138 @  
@ Heinz 7 [#137]

Hallo liebe Rumänienfreunde,

also mal ehrlich gesagt, ich muss ja aufpassen, nicht in tiefe Depressionen zu geraten. Bei soviel hochkarätigem Material traut man sich ja kaum noch mit den einfachen Marken auf dem Bildschirm.

Trotzdem will ich mal nach langer Pause einfach da anknüpfen, wo ich stehen geblieben bin.

Das Jahr 1889 brachte ja die 6 Werte mit der rückseitigen Wappeneinpressung. Diese wird sicher Reaktion der Post auf Fälschungen gewesen sein. Wenn die Marken aufgeklebt waren, war die Einpressung meist nicht mehr nachprüfbar.
Nun meine Frage. Wer kann denn mal dieses Prägewappen deutlich hier zeigen? Im Mi 2003/04 ist eine sehr schlechte Abbildung. Die zweite Frage dreht sich um die Zähnung. Im Mi wird 13,5 angegeben und alle Marken weisen 13,25 auf.
Mit 3 verschiedenen Zähnungsschlüssel gemessen. Liegt bei Mi ein Fehler vor?

Und nun die ersten Marken



1889 10 14, Mi 70, schwarz, gezähnt 13,25



Mi 70, Wappenprägung Rückseite, Scan 800 dpi



Mi 71, violett, gez. 13,25



Mi 71, Wappenprägung Rückseite



Mi 72, hellgrün, gez. 13,25

Die Marken wurden mit 600 dpi gescannt.

Nun Ihr lieben Experten, beschäftigt Euch mal wieder mit den 'kleinen Dingen' des Lebens. Trotzdem freue ich mich über jeden Brief und danke noch mal für alle die schönen und interessanten Beiträge in der letzten Zeit.

Schönes Frühlingswochenende und nette Grüße
Pepe
 
10Parale Am: 28.03.2014 21:21:05 Gelesen: 586575# 139 @  
@ Heinz 7 [#137]

Ja, ich verstehe Dich richtig: Der Stempel wurde wertvoll durch die Marke, die ihn ziert. Ich bin begeistert. Der Brief ist ja ebenfalls in Fritz Heimbüchler´s Werk "Die Ochsenköpfe der Moldau" abgebildet, ich zitiere "einzig bekannter Brief der 1. Ausgabe von diesem Postamt".

Ich möchte doch noch einmal zu Fig. 275 einen Stempel M1 zeigen, Fokschani in blauer Farbe, abgeschlagen am 03.02.(1860?). Dieser Stempel ist also nicht schwarz wie in dem Brief in Beitrag 133. Da waren doch mehrere Stempel im Einsatz, oder ? Der Brief könnte an einen Berater des Innenministeriums in Jassy gerichtet sein. Rückseitig ist ein Ankunftsstempel von Jassy M2, der darauf schließen lässt, dass der Beleg nach dem 7. April 1859 (lt. Kiriac Dragomir) gelaufen ist, frühestens also 1860. Die Taxierung 15 kann ich nicht erklären.

@ pepe

Ich kann leider nicht mehr wie 1 Bild ins Forum stellen, aber das Wasserzeichen "stema mica" - kleine Waffel werde ich in Kürze einmal abbilden. Dieses Wasserzeichen (rumänisch: filigran) gibt es auch kopfstehend - "stema mica rasturnat". Der rumänische Katalog spricht auch von einem "pseudofiligran", was wohl heißen mag, dass dieses Wasserzeichen nicht die Ansprüche eines echten Wasserzeichens erfüllt. Ich mag das auch noch nicht zu erklären.

10Parale


 
10Parale Am: 28.03.2014 21:24:40 Gelesen: 586573# 140 @  
@ Pepe [#138]

Hier das Wasserzeichen "stema mica" - kleine Waffel, aber kopfstehend. Drehe es einfach um, dann steht es richtig.

10Parale


 
10Parale Am: 28.03.2014 22:33:14 Gelesen: 586561# 141 @  
@ Pepe [#138]

Das hat mich jetzt den ganzen Abend beschäftigt. Also das Wasserzeichen "Wappeneinpressung" oder "Stema mica" ist das erste Wasserzeichen in der rumänischen Philatelie und stammt vom 14. Oktober 1889. Unter der Krone befinden sich vier Felder mit den Wappen der 4 rumänischen Fürstentümer 1. Moldau = Ochsenkopf 2. Muntenien = Adler 3. Dobrudscha = 2 Delphine (liegt am Meer) 4. Oltenien = Löwe.

Diese Abbildungen sind viel besser auf dem Wasserzeichen "Großes Wappen" zu sehen, dass bei Gelegenheit hier auch einmal abgebildet wird. Diese kleine Wappeneinpressung wird deshalb auch Pseudofiligran genannt, weil es im Gegensatz zum echten Wasserzeichen erst nach der Fabrikation des Papiers eingepresst wurde.

10Parale


 
Heinz 7 Am: 29.03.2014 13:03:59 Gelesen: 586521# 142 @  
@ Pepe [#138]

Es ist für Sammler, die schöne Stücke haben, immer eine schwierige Entscheidung, ob man seine Freude darüber mit anderen teilt, oder ob man damit negative Gefühle auslöst (Neid, Depression, u.ä.). Ich persönlich kann mich seit langem an Weltraritäten anderer erfreuen, ich bestaune die grössten Seltenheiten, kaufe Bücher über die seltensten Briefmarken und lerne an Ausstellungen immer wieder neue Schätze kennen. Natürlich wünscht man sich, daran "teilhaben" zu können und freut sich, wenn man solche Stücke auch selber besitzen kann. Dass dies oft einhergeht mit erheblichem Geldeinsatz, lässt sich manchmal nicht vermeiden. Aber das kann ja jeder Sammler selber entscheiden, bei der Wahl seines Sammelgebietes. Ich kenne Sammlungen mit Weltraritäten, die haben ihre Besitzer kaum Geld gekostet.

"Geteilte Freude ist doppelte Freude", ist ein Sprichwort, und darum hoffe ich, dass meine Beiträge Freude und Enthusiamsmus auslösen, so wie bei mir, wenn andere ihre Schätze zeigen! Und schliesslich ist es auch Ansporn, selber weiter zu sammeln und zu suchen! Und auch einmal selber gutes Geld für gute Ware auszugeben?

Ich habe vorgestern Stempel fig. 273 angekündigt, und da ist einer: Stempel M1 "BOTUSCHANI"



Das Formular "Posta No. 19" ist ca. 34 cm breit und 22.5 cm hoch. Es dient der Abrechnung über Geldsendungen und Pakete und trägt den Titel "Fatura gropurilor ku bani si a paketelor". Das Formular hat 19 Zeilen und eine Summenzeile, hinten hätte es noch Platz für Sendungen 20-37 (plus Summenzeilen). Im vorliegenden Fall gingen 4 Sendungen (siehe 2. Spalte: No. 1-4) von Botuschani (siehe 1. Spalte) nach Jassy (4. Spalte). Am 11.1.1862 wurde das Formular ausgefüllt, am 13.1. kam die Sammelsendung in Jassy an.

Das Gewicht der vier Sendungen betrug 324, 236, 331 und 66 dram (vgl. 9. Spalte, 1 Dram = 3.2 Gramm) im Wert von 592, 1862, 9450 und 1723.37 Lei (siehe 8. Spalte). Nur für Sendung 3 war eine Postgebühr fällig von 27.30 (Lei+Parale), dass es in der (10.) Spalte "Franko" eingetragen wurde, zeigt, dass der Absender es schon bezahlt hat (11. Spalte "Porto" hiesse: dem Empfänger muss bezahlen). Ich vermute, dass die Sendungen 1,2+4 amtlich und gebührenfrei waren (handschriftlich könnte das "oficial"? heissen und "idem"=gleich). Die dritte Sendung war eine Geldsendung von 300 Galben = Goldmünzen (7. Spalte), die Sendungen 1+2+4 kann ich nicht entziffern.

1 Galben = ca. 1.1 dram = 31.50 Lei, das passt genau zu einem ähnlichen Beleg von 140 Galben = 187 dram = 4410 Lei, siehe Buch Heimbüchler 1994, Seiten 188+189!

Schön ist sicher auch der sog. "Draperie"-Stempel (Dragomir fig. 329, "DR")

Herzliche Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 31.03.2014 00:18:01 Gelesen: 586443# 143 @  
@ 10Parale [#136]

Guten Abend!

Wir haben bis jetzt gezeigt:

fig 271 = Beitrag 135
fig 272 = B. 134
fig 273 = B. 137+142
fig 274 = B. 136
fig 275 = B. 133+139
fig 277 = B. 132

Wenn wir also fig 276 = FOLTITSCHENI ergänzen, so haben wir die ersten 7 Nummern komplett!



Anbei ein Brief von dort nach Piatra (rückseitig Ank. stempel, aber erst am 22.1., also vier Tage später!). Schön, dass daneben auch der FRANCO-Stempel M3 (fig. 307) abgeschlagen wurde, nicht absolut klar, aber mir gefällt der Brief trotzdem. Wenn ich das richtig lese, heisst das oben "14 dram", das wäre dann eine Gewichtsangabe von über 40 Gramm. Vielleicht kannst du die Adresse lesen & übersetzen, 10 Parale, sie ist ja recht schön geschrieben.

Guten Wochenstart, morgen! Heinz
 
10Parale Am: 31.03.2014 21:28:53 Gelesen: 586388# 144 @  
@ Heinz 7 [#143]

Die Adresse (143) lautet wohl: "An das verehrte Gericht von Neamt". Piatra war auch bekannt durch den Zusatz Piatra Neamt, ein Hinweis dafür, dass einmal deutschsprachige Siedler sich in dieser Gegend der Moldau niedergelassen haben.

Im übrigen habe ich sehr lange an dem weiteren Text studiert, ohne aber ein schlüssiges Ergebnis zu erzielen. Dort steht noch geschrieben:

"cu bani summa de 11 lei 23 parale ..????...intru un grop franco sub marca D.D. --- Piatra"

Ein "Grop" ist ein speziell für die postalische Beförderung von Metallgeld, Banknoten, Briefmarken und anderen Wertpapieren hergestelltes Säckchen oder Sack mit einem Maximalgewicht bis zu 30 Kilogramm, das von der Post, der Nationalbank und dem Finanzministerium benutzt wurde.

Ich kann nur spekulieren, dass mit dem Brief noch ein Geldbetrag befördert wurde in einem Säckchen mit der Aufschrift (marca = Zeichen) D.D.. Handelt es sich um einen Wertbrief? - wahrscheinlich.

So, da ich nun wieder an der Reihe bin nach den eindrucksvollen Abstempelungen Fig. 273 (Botuschani) und Fig. 276 (Foltitscheni), greife ich sozusagen meine stillen Reserven an und zeige hier zwei Marken Michel Nr. 10, 30 Parale mit der Abstempelung Fig. Fig. 280 MICHALENI.

Die linke Marke ist Michel Nr. 10Iz, Handeinzeldruck mit gestreiftem Papier, rückseitig befindet sich eine Altsignatur von Pfenniger.

Ich hoffe, ich kann eines Tages auch mal einen Brief mit diesem Stempel präsentieren, aber so etwas ist mir einfach noch nicht über den Weg gelaufen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 03.04.2014 23:49:38 Gelesen: 586288# 145 @  
@ 10Parale [#144]

Hallo 10 Parale,

danke für Deine Bemühungen betr. Briefanschrift.

Einen Stempel Mihaileni (fig. 280) kann ich auf einem Postformular zeigen (vgl. Beitrag 142). Auf der Abbildung siehst Du einen Ausschnitt des Formulars (Grösse > A4, darum konnte ich heute nicht das ganze Doku zeigen). Der Stempel Mihaileni (fig. 280) ist aber vorbildlich schön. 13.11.1861, und daneben wieder der sehr pittoreske "Draperie"-Stempel.



Noch eine Bemerkung zum Formular, Spalte 10. Für die erste Sendung kann ich nun klar lesen "oficial", darum musste für diese Sendung kein Porto bezahlt werden, weder vom Absender, noch vom Empfänger. Ich denke also, im Beitrag 142 war das dasselbe, dort konnte ich das Gekritzel aber nicht zweifelsfrei lesen.

Sendung 2 passt auch wieder exakt! 200 Galben (siehe Spalte 7) ergeben ein Gewicht von 225 Dram (9. Spalte) und einen Wert von 6300 Lei (8. Spalte). Für diese Geldsendung von Mihaileni nach Galatz zahlte der Absender eine Gebühr von 23 Lei und 30 Parale (vgl. Spalte 10). Super! Diese genaue Umrechnung habe ich auch erst jetzt (beim Schreiben von Beitrag 142) realisiert. - Ich freue mich über den Erkenntnisgewinn.

Herzliche Grüsse - Heinz
 
Heinz 7 Am: 04.04.2014 18:51:51 Gelesen: 586244# 146 @  
@ 10Parale [#144]

Hallo 10 Parale,

Du hast die Stempel-Serie angefangen, gerne mache ich da weiter. Ich zeige diese Stempel gerne auf Briefen ohne Marken, weil dann sieht man den Stempel klarer. Deine Abbildungen auf Marken sind aber natürlich auch schön.

In unserer Reihe fehlt uns noch fig. 278, das wäre dann HUSCH. Zu meiner Freude habe ich auch diesen Stempel, dreimal, aber in keinem Fall ist er wirklich super-schön. Am klarsten ist ein grünblauer Anschlag auf einem Faltbrief ohne Frankatur.



Zeigst Du uns einen schönen Stempel fig. 279 JASSY, oder soll ich aushelfen? Jassy gibt es oft in rot, die sind natürlich besonders schön.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
10Parale Am: 05.04.2014 20:26:47 Gelesen: 586171# 147 @  
@ Heinz 7 [#146]

Nein, Heinz 7, einen M1 Jassy habe ich noch nicht, damit kann ich nicht dienen (lediglich ein Ankunftsstempel M2 kann ich anbieten). Gemäß Deinem Motto "Geteilte Freude ist doppelte Freude" warte ich gespannt auf Deine Präsentation.

Ich mache gleich einen Sprung zu Fig.282 (Kiriac Dragomir: Stampilografie Postala - Seite: 81) und präsentiere einen Stempel M1 Roman Moldova, hier abgeschlagen auf einem kleinen Briefstück mit der Michel Nr. 10Ix, sehr breitrandig, rückseitig signiert "Richter".

Nächstes Mal stelle ich dann Fig. 281, Piatra - Moldova vor, da habe ich einen markenlosen Stempel, der ist auf dem Weg zu mir.

Die Draperie Stempel sind wahrlich kleine Preziosen, ich hoffe auch eines Tages mal so was in meiner Sammlung zu haben. In meiner Sammlung befinden sich aber noch einige interessante Stempel, die ich hier noch vorstellen möchte.

Vielleicht entdeckt der eine oder andere Rumänien Sammler selbst eines Tages in seiner Sammlung einen dieser Stempel und kann sie hier präsentieren, wäre schön.

10Parale


 
Heinz 7 Am: 05.04.2014 23:55:33 Gelesen: 586142# 148 @  
@ 10Parale [#147]

Diese Aufgabe übernehme ich gerne

"JASSY" blau auf Einschreibe-Brief (Vorderseite)



oder "JASSY" rot auf Brief-Fragment



Beides Mal mit dem ebenfalls sehr pittoresken "FRANCO" Stempel M3 von JASSY "fig. 311".

Der Stempel M1 ist hier auf dem Brief abgeschlagen, darum habe ich dieses Mal auch nicht markenlose Briefe genommen. Die 80 Parale-Marke finde ich wunderschön.

Heinz
 
wahewa Am: 06.04.2014 06:18:03 Gelesen: 586125# 149 @  
Oder "JASSY" schwarz auf Einschreibe-Brief mit RECOM in gotischer Schrift. Rückseitig mit noch einer 30 PAR Marke und dem Ankunftsstempel St. BUCURESCI.



Die Stempel in gotischer Schrift wurden vom Postamt Jassy ab Mai 1862 benutzt.



Freundliche Grüsse

Walter
 
Heinz 7 Am: 06.04.2014 13:08:17 Gelesen: 586090# 150 @  
@ Pepe [#138]

Hallo Pepe,

Dir sind mit dem Scan der No. 70+71 meines Erachtens sehr gute Bilder geglückt dieser Wappeneinpressung. Es geht mir gleich wie 10 Parale, Deine Fragen beschäftigen mich "anhaltend" und lange, weil es gibt meines Erachtens ungeklärte Fragen dazu. Also der Reihe nach.

10 Parale schreibt (B. 140, 141), dass diese Wappeneinpressung das erste Wasserzeichen von Rumänien ist, auf der VULTURI-Ausgabe (der 11. Ausgabe von Rumänien, ohne Wasserzeichen 1885, mit WZ: 14.10.1889), soweit scheint alles klar.

Michel vergibt für die Ausgabe mit WZ. eine eigene Hauptnummer; ob das gerechtfertigt ist, darüber kann man geteilter Meinung sein. (Hinweis: Eine Rumänien Nr. 10 z.B. hat auch nur eine Hauptnummer, obwohl es die Marke im Handeinzeldruck und im Plattendruck gibt).

Im CMPR 74 von Dragomir/Surpateanu, meinem (für mich) wichtigsten Katalog für Rumänien, werden im Vorwort die Wasserzeichen "FILIGRANE" ausführlich erläutert (Seite 21-24, Fig. 4 - Fig. 22) und das FILIGRANUL nr. I "STEMA MICA" wird als erstes aufgeführt für die Ausgabe VULTURI vom 14.10.1889. Soweit, so gut. Aber die Abbildung dazu ist deutlich abweichend zum effektiven Wasserzeichen! Das ist doch sehr seltsam.



Ich habe ein paar (wenige!) Marken 70-75 und die haben alle eine Wasserzeichen, das der Abbildung im "Michel" viel mehr gleicht als dieser "Skizze" im CMPR. Dort läuft vor allem das Schriftband "NIHIL SINE DEO" unten in einen Spitz aus, was effektiv gar nicht stimmt! (siehe Abb. Beitrag 138+140). Ich kann mir das nicht erklären.

Zur Frage nach der Zähnung: Im CMPR werden auf Seite 19 die vorkommenden Zähnungen aufgelistet (14 verschiedene!), eine 13 1/4 kommt dabei nie vor, aber die 13 1/2 ist bei 8 dieser 14 Zähnungen enthalten. Ich denke, das ist einfach eine "Rundungsfrage". Sooo genau (u.a. auch mit elektronischen Hilfsmitteln) konnte/wollte man vor hundert Jahren noch nicht messen, und diese Zähnungsangaben wurden bereits im XIX. Jahrhundert gemacht. Ich denke, man sollte hier nicht von einem "Fehler bei Michel" sprechen.

Du siehst, lieber Pepe, auch die "kleinen Dinge" im Leben geben immer wieder genügend Diskussionsstoff (oder auch: keine Antworten). Danke auch Dir für die vielen bereichernden Fotos und Fragen zu unserem tollen Sammelgebiet!

Herzliche Grüsse - Heinz
 

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