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Thema: Stempel bestimmen: Hinrichsen Stempelmaschine
roman Am: 27.03.2013 23:31:16 Gelesen: 13317# 1 @  
Halle,

habe leider kein passenderes Thema gefunden, aber eine Frage: Ist das ein Maschinenstempel? Wenn ja, ist das nicht ein wenig zu früh oder passt das?


 
Jürgen Witkowski Am: 28.03.2013 00:12:11 Gelesen: 13311# 2 @  
@ roman [#1]

Der Stempel stammt vermutlich von einer Hinrichsen Stempelmaschine. Nähere Angaben kann ich am Wochenende machen, wenn ich wieder Zugriff auf meine Literatur habe.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Altdeutschland Am: 28.03.2013 07:52:34 Gelesen: 13287# 3 @  
@ roman [#1]

Guten Morgen,

in Hamburg wurden ab 1867 die ersten Versuche mit der Hinrichsen Stempelmaschine durchgeführt. Stempelabdrucke kommen sowohl auf Marken von Hamburg als auch auf solchen des Norddeutschen Postbezirks vor und sind selten

.

Viele Grüße Altdeutschland
 
rostigeschiene (RIP) Am: 19.01.2015 11:42:26 Gelesen: 12779# 4 @  
Vor einiger Zeit habe ich diese unscheinbare Ganzsache erworben, auf der Rückseite ein Ankunftstempel einer Hinrichsen Maschine.



Bei genauerer Betrachtung ist mir aber aufgefallen, dass das Datum der Verwendung nicht mit den im Handbuch, zu den Hinrichsen Stempelmaschinen, verwendeten Daten übereinstimmt. Im Handbuch ist als letztes Datum bei den Ankunftstempel für Hamburg der 20.10.1870 angegeben. Hier ist aber eindeutig am 22.2.71 gestempelt worden.

Hat jemand Abschläge die zwischen dem 20.10.1870 und dem 22.2.1871 liegen?

Gruß Werner
 
Eiermann Am: 19.01.2015 12:53:03 Gelesen: 12757# 5 @  
@ rostigeschiene [#4]

Hallo Werner,

in meiner Sammlung habe ich auf die Schnelle zwei Belege gefunden.

Einmal ebenfalls aus Hannover vom 30.12.70, Ankunft 1.1
und einmal aus Osnabrück vom 9.3.71, Ankunft 10.3.

Auch in dem Buch von Jerry Miller, ist für Hamburg am 26.12.70 Schluß. Ist mir noch nie aufgefallen. Man muß seine Sammlung doch öfters mal wieder durchforsten. Wer kann noch später?

Grüße Jürgen




 
rostigeschiene (RIP) Am: 19.01.2015 18:28:27 Gelesen: 12709# 6 @  
@ Eiermann [#5]

Hallo Jürgen,

das Datum 10.3.71 ist doch schon eine kleine Überraschung. Ich habe das Datum als vorläufiges LD notiert. Warten wir einmal ab, was Tuffi dazu schreibt.

Gruß Werner
 
Tuffi Am: 19.01.2015 18:57:06 Gelesen: 12699# 7 @  
@ rostigeschiene [#6]

Hallo Werner,

das sind wirklich schöne späte Belege. In der ARGE NDP hat es schon einige Nachmeldungen gegeben, die ich leider zur Zeit nicht zur Hand habe da die Rundbriefe zur Zeit in Umzugskartons liegen. Vielleicht hat Jürgen da "bessere Karten".

Mich würde es freuen, wenn die komplette Rückseite gezeigt würde. Nach meiner Meinung müssten die Abschläge rechtsbündig kopfstehend sein.

Gruß Walter
 
Eiermann Am: 19.01.2015 19:33:40 Gelesen: 12684# 8 @  
@ Tuffi [#7]

Hallo Walter,

hier sind noch die Rückseiten als Bild.

grüße Jürgen


 
Tuffi Am: 20.01.2015 08:59:08 Gelesen: 12650# 9 @  
@ Eiermann [#8]

Hallo Jürgen,

vielen Dank für die Scans.

Wenn wir Sammler Briefe umdrehen, tun wir das in der Regel über die Seite. Als der Mann an der Maschine sein Päckchen Briefe für die Abstempelung vorbereitete, wendete er dieses über Kopf. Die Maschine stempelte dann die Rückseite der Briefe am rechten Rand. Wenn wir uns die gezeigten Briefe maschinengerecht ansehen wollen, muß der Stempel rechtsbündig stehen. Tun wir das auch hier, handelt es sich um kopfstehende Abschläge.

Ich war auf dem rechten Pfad.

Gruß Walter
 
Eiermann Am: 20.01.2015 10:49:59 Gelesen: 12641# 10 @  
Hallo,

ich kenne den letzten Hinrichsenstempel, bei Brustschilden, nur auf der Mi17. Jetzt konnte ich eine Mi20 mit einem Hinrichsenstempel (mit Sternen) ersteigern. Kommt dieser Stempel auf jeder Wertstufe vor?

Grüße Jürgen


 
Tuffi Am: 21.01.2015 08:55:49 Gelesen: 12589# 11 @  
@ Eiermann [#10]

Hallo Jürgen,

die späte Hinrichsen wurde nur dann eingesetzt, wenn die Massendrucksachen mit Anpreisung für die Hamburger Lotterie bei der Post aufgegeben wurden. Im Regelfall sollte man also diesen Abschlag auf Briefmarken zu finden sein, die für die Frankierung von Drucksachen erforderlich waren. Wie Du zeigst, hat man zu den Verwendungszeiten der Maschine auch andere Post untergemischt. Daß diese Abschläge so selten sind,versteht sich dadurch, daß auch damals schon solche Drucksachen in der "runden Ablage" landeten.

Gruß Walter
 
rostigeschiene (RIP) Am: 21.01.2015 22:27:51 Gelesen: 12546# 12 @  
Hallo Walter, hallo Jürgen,

und wieder einmal ein Stempel aus der Hinrichsen - Maschine der nicht mit den Daten im Handbuch korrespondiert.



Der Brief von Hameln nach Hamburg, aufgegeben am 23.7.1868, kam am 24.7.68 an. Hier dokumentiert durch den Ankunftstempel, aufrecht stehend, drei Tage früher als das im Handbuch genannte.

Viele Grüße Werner
 
Henry2014 Am: 04.03.2015 04:39:47 Gelesen: 12376# 13 @  
@ Eiermann [#10]

Hallo,

der Stempel ist am 18 Oktober 1874, 10-11 V vermutlich abgeschlagen. Bei mir befindet sich ein kompletter Beleg mit Inhalt (Lotterie) mit grossem Brustschilde Marke 1/3 Grossen. Siehe Anhang Bild.

Bei 2 Groschen wäre der Beleg keine Lotteriepost.



Gruss aus Amerika
Henry1941
 
Erdinger Am: 15.01.2018 22:41:34 Gelesen: 8864# 14 @  
Verehrte Sammlerfreunde,

auch als Bayern-Sammler freut man sich, wenn man einen Hinrichsen-Beleg in die Sammlung bekommt.

Der vorliegende Brief lief allerdings verkehrt herum durch die Maschine, der Ankunftsstempel vom "18/6" wurde vorderseitig abgeschlagen und hat noch ein wenig die Marke getroffen. Nach Nadelstichen vom Transportmechanismus habe ich vergeblich gesucht, sie müssten sich auf der Rückseite befinden, aber hier fehlt die Briefklappe, möglicherweise wären sie in diesem Bereich zu finden gewesen. Der Brief weist außerdem mehrere starke Büge auf, ein Indiz dafür, dass er in der Maschine hängengeblieben ist?



Wie mir das lesenswerte Buch der Poststempelgilde von Kohlhaas/Riese über die Hinrichsen-Stempelmaschinen sagt, stammt mein Beleg mit aufrecht stehendem Stempel aus der zweiten Erprobungsphase in Berlin. Das Stück lässt sich über den vorderseitig abgeschlagenen Stempel von "WÜRZBURG / BAHNH." dazu eindeutig auf 1869 datieren. Der Würzburger Stempel mit einfachem Außenring ist ab März dieses Jahres nachweisbar. [1]

Eine etwas deutlichere Zeichnung der Hinrichsen-Maschine nach dem patentierten Muster der Erfinder Fischer und Maas, als sie das Buch zeigt, findet sich übrigens auf der Homepage des US-Patentamtes:

http://pdfpiw.uspto.gov/.piw?PageNum=1&docid=00075638

(Zeichnung)

http://pdfpiw.uspto.gov/.piw?PageNum=2&docid=00075638

(englische Beschreibung)

Die beste Information aus dem Buch der Poststempelgilde ist übrigens, dass die Maschine der Leistung von drei preußischen Handstemplern unterlegen war - die schafften zusammen 500 Briefe pro Minute, das wären im Schnitt 133 Briefe pro Minute oder etwas mehr als zwei Briefe in der Sekunde pro Person.

Viele Grüße aus Erding!

[1] Werner Wolz, Die Doppel- und Einkreisstempel der Hauptbriefpostexpedition Würzburg 1867–1869, in: Rundbrief der Arge Bayern (klassisch) 69, S. 5004–5016
 
Stefan Am: 24.01.2021 16:41:56 Gelesen: 4536# 15 @  
Bei der Durchsicht eines Belegepostens fiel das nachfolgende Exemplar in die Hände und (mir irgendwann) bei näherer Betrachtung auch auf:



Soweit ersichtlich, handelt es sich hierbei um einen portofreien Dienstbrief der Königlich Preussischen Executions Commission (Berlin), welcher an das Polizeipräsidium / Einwohnermeldeamt adressiert wurde und innerhalb von Berlin lief.

Der im Faltbrief befindliche Textinhalt datiert auf Samstag, den 14.12.1867 und trägt vorderseitig den Stempelabschlag "Franco Stadtbrief" in blau sowie einen Abklatsch des Ankunftsstempels in schwarz.

Rückseitig (siegelseitig) erhielt die Sendung zwei Stempel der Ankunfsstempelung bzw. des Briefträgers im zustellenden Postamt. Der schwarze Stempelabschlag datiert vom Mittwoch, den 18.12.1867 (4-5 Nachmittag) und stammt von der Hinrichsen-Stempelmaschine, welche nach [1] vom 26.08.1867 - 27.03.1868 versuchsweise in Berlin in der Ankunftsstempelung verwendet wurde. Bei dem blauen Handstempelabschlag handelt es sich um einen Stempel aus der Zustellung vom 18.12.1867.

Die hier gezeigte Briefumschlagrückseite ist gedreht - im Original wurde der Stempelabschlag der Hinrichsen-Stempelmaschine entsprechend der ersten Erprobungsphase in der Ankunft kopfstehend abgeschlagen.

Gruß
Pete

[1] Walter Kohlhaas / Inge Riese: "Die Hinrichsen-Stempelmaschine" (Infla-Band 32, Ausgabe 1993)
 
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