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Thema: Spendenmarken Deutsches Reich Lindenbund für Kriegsblinde
lemise Am: 03.04.2013 13:10:33 Gelesen: 4526# 1 @  
Was ist das?



Diese beiden "Papierchen" habe ich in einem großen Nachlass entdeckt. Wer kann mir weiterhelfen?
 
DL8AAM Am: 03.04.2013 15:08:52 Gelesen: 4469# 2 @  
@ filunski

Bei der unteren Marke handelt es sich um eine Spendenmarke für den "Hilfsfonds für erblindete Krieger" des österreichischen "Humanistischen Verein Lindenbund" aus der Zeit um den ersten Weltkrieg mit Sitz in Wien. Eine rote Ausgabe dieser Vignette findet sich gerade bei [1] und wird dort aktuell für 1 € angeboten.

aus [1]

Zu diesem Verein gibt es nur wenige Treffer im Internet, u.a. findet sich beim Internet Archive [2], einem gemeinnützigen, amerikanischen Verein, der sich zur Aufgabe gemacht hat, 'historische Veröffentlichungen jegliger Art' (von 'täglichen' Momentaufnahmen 'aller' Webseiten über Tonaufnahmen, Büchern und Zeitschriften bis zu Software) aus aller Welt zu sammeln, zu sichern und in digitaler Form als "Archiv der Menschheit" wieder frei ins Internet zu stellen, ein kurzer Bericht in Journal Februar 1917-Dezember 1919 der "Zeitschrift für das österreichische Blindenwesen":

" Humanitärer Verein »Lindenbund.«: Aus dem über das Jahr 1916 ausgegebenen Bericht ist zu ersehen, daß der unter dem blinden Obmanne F. Gebhardt stehende Verein 1.579 K an Blinde und 330 K an Kriegsblinde als Unterstützungen ausgegeben hat. Die Zahl der unterstützenden Mitglieder hat 1373 erreicht. Der Anschluß so vieler edler Menschenfreunde wird der Vereinsleitung ein Ansporn sein, auf der betretenen Bahn weiterzuschreiten." [3] sowie im Journal Januar 1920 bis Dezember 1922 " Blindenverein »Lindenbund« in Wien XX. Aus dem Rechnungsabschluß über das Jahr 1920 ist zu ersehen, daß der Verein 169 blinde Mitglieder zählt und an Unterstützungen in 472 Fällen 26.000 K ausgab." & " Blindenverein »Lindenbund in Wien: Der humanitäre Blindenverein »Lindenbund« hielt am 14. Februar (1921 -ed) im Saale der Bäckergenossenschaft seine Generalversammlung und sei hiermit aus dieser das Wichtigste zur Kenntnis gebracht. Der Verein erledigte seine Geschäfte in 2 Generalversammlungen und 14 Ausschußsitzungen. An Einnahmen hatte der Verein mit einem Saldo vom Jahre 1920 im Beiträge von K 23.741,83, zusammen K 333.849,08, an Ausgaben für Unterstützungen K 161.220 und sonstige K 6631,28; der Vermögensstand beziffert sich daher mit K 165.997,80. In die neue Leitung wurden wieder gewählt: Gebhardt und Bernhart, Obmänner, Ingrisch und Machatsch, Schriftführer, Czech, Kassier, und Hönigsberger, Krist und Rumbold, Ausschüsse. " [4]

Irgendwie sind diese historischen Vignetten doch das Salz in der Suppe der Philatelie, oder? Wie sagte schon Hamlet so schön passend "Es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden, als die, die im MICHEL stehen". ;-)

Gruß
Thomas

[1]: http://www.ak-ansichtskarten.de/ak/92-Exlibris-Notgeld-Reklamemarken-etc/28282-Blindenvereine/2160098-Reklamemarke-Humanverein-Lindenbund-fuer-erblindete-Krieger-Maedchen-mit-blinden-Soldaten-rot
[2]: http://de.wikipedia.org/wiki/Internet_Archive
[3]: http://archive.org/details/zeitschriftfrd426aphm
[4]: http://archive.org/details/zeitschriftfrd79aphm
 
filunski Am: 03.04.2013 19:00:03 Gelesen: 4441# 3 @  
@ DL8AAM [#2]

Hallo Thomas,

interessante Ausführung! Wieder was dazu gelernt. :-)

Schöne Grüße,
Peter
 
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